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Rohstoff Kaffee<br />
Koffein und fairer Handel<br />
Kaffee - ein Rohstoff? Ist doch kein Metall wie Gold<br />
oder Silber und auch kein Öl. Ist Kaffee wirklich ein Rohstoff?<br />
Ja, denn zu den Rohstoffen zählen nicht nur anorganische<br />
Substanzen wie Metalle, sondern auch organische<br />
Stoffe wir Öl, Gas und ja, auch Agrarprodukte wie<br />
Kaffee. Und da Kaffe bekanntlich immer wieder geerntet<br />
werden kann (schließlich werden die Regale der Händler<br />
scheinbar niem<strong>als</strong> leer), zählt Kaffee zu den nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Holz und Getreide.<br />
Kaffee wird auf der ganzen Welt konsumiert, egal auf<br />
welchem Kontinent oder in welcher Bevölkerungsschicht.<br />
Geben wir es ruhig zu, der Kaffee hält mit allein in<br />
Deutschland pro Kopf und Jahr über 160 getrunkenen Litern<br />
die Wirtschaft in vielen Belangen am Laufen. Unzählige<br />
von uns helfen sich mit dem Koffein über die<br />
Müdigkeitsphasen des Tages hinweg und in vielen Ländern,insbesondere<br />
dem arabischenKulturkreis,<br />
aus dem<br />
der Kaffee auch<br />
ursprünglich<br />
stammt, ist er <strong>als</strong><br />
Kulturgut gar<br />
nicht mehr wegzudenken.Bereits<br />
im 9. Jahrhundert wurde der Kaffee und seine belebende<br />
Wirkung in der Provinz Kaffa in Äthiopien erwähnt.<br />
Wo der Name für das aufgebrühte Getränk herkommt ist<br />
dadurch recht einfach zu erklären. Und im 17. Jahrhundert<br />
begann der Kaffee seinen Siegeszug durch Europa.<br />
Von Istanbul ging es nach Venedig, England und Frankreich.<br />
Und in Wien eröffnete das erste Kaffeehaus im<br />
Jahre 1683, nachdem man im Kampf gegen die Türken<br />
500 Säcke mit den gerösteten Bohnen erbeutet hatte.<br />
Kaffee kennt jeder und doch ist die Pflanze, von der<br />
die Bohnen geerntet werden nicht überall auf der Welt zu<br />
Hause. Letztendlich produzieren nur 10 Staaten fast 80<br />
Prozent der Weltproduktion der dunklen Bohne. Brasilien<br />
ist mit Abstand der größte Kaffeeproduzent, weit abgeschlagen<br />
dahinter folgen Vietnam, Indonesien und Kolumbien.<br />
Ein weiter Weg für die Bohne in unsere Regale,<br />
wo wir den Kaffee in den unterschiedlichsten Formen kaufen<br />
können. Die klassische Ein-Pfund-Verpackung, am<br />
besten noch frisch gemahlen beim Kaffeehändler ihres<br />
Vertrauens, wird zunehmend von den Pads verdrängt, die<br />
10<br />
Die Kaffeefrucht<br />
eine einfache und schnelle Zubereitung des morgendlichen<br />
Wachmachers ermöglichen. Oder man verfügt über<br />
den Luxus eines eigenen Automaten und bereitet sich<br />
den Kaffee aus selbst gemahlenen Bohnen zu. Die Möglichkeiten<br />
sind unzählig, genauso, wie es unzählige Geschmäcker<br />
in bezug auf den richtigen Kaffeegenuss gibt.<br />
Schwarz, mit Zucker, mit Milch, aufgeschäumt, Latte<br />
Macchiato, Espresso, Cappucino. Die Liste ließe sich noch<br />
lange fortsetzen. Und mit den aus Läden wie Starbucks<br />
bekannten Möglichkeiten den Kaffee mit weiteren<br />
Geschmacksstoffen zu versetzen, sind der eigenen<br />
Experimentierfreude keine Grenzen gesetzt.<br />
Aber wie kommt es, dass wir den Kaffee in den Regalen<br />
unserer Supermärkte oder bei Tchibo ohne Problem<br />
und für wenig Geld kaufen können.<br />
Dazu muss man den Weg des Kaffees vom Bauern in<br />
unsere Regale genauer betrachten. 2005 existierten weltweit<br />
etwa 14 Milliarden Kaffeepflanzen der Gattungen<br />
Arabica und Robusta. Zusammen deckten sie etwa 98 Prozent<br />
der Kaffeeproduktion. Um einen Sack Rohkaffee<br />
(60kg) zu erhalten, sind die Früchte von 100 gut tragen-