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28 Ratgeber <strong>BESTplus</strong><br />

ÜBER 50 UND ZUM ERSTEN MAL BEIM ANWALT<br />

[Bp-mv]. Für viele Menschen – gerade für die Generation der<br />

Best Ager – ist es immer noch ein großer Schritt, einen Anwalt<br />

aufzusuchen. Wo die Jüngeren quasi damit aufgewachsen sind,<br />

dass man sein Recht auch notfalls im wahrsten Sinne des Wortes<br />

einklagen darf, löst bei den etwas Älteren die Notwendigkeit<br />

einen Rechtsstreit zu führen oft noch Unbehagen aus.<br />

Doch das muss es nicht! Gerade im arbeitsrechtlichen Bereich<br />

ist es extrem wichtig für die Wahrung der eigenen Rechte einzustehen<br />

und das heißt unter Umständen eben auch, einen<br />

Rechtsanwalt zu Rate zu ziehen.<br />

SOMMER, SONNE,<br />

NEUE AUSZUBILDENDE<br />

Wer zum ersten Mal einen Anwalt konsultiert, kann im Vorfeld<br />

zu dem Termin einiges vorbereiten. Das gibt Sicherheit und garantiert,<br />

dass der Termin so stressfrei wie möglich ablaufen<br />

wird. Hilfreich ist es auch, wenn Sie vorher schon bei Ihrer<br />

Rechtsschutzversicherung anrufen und Ihr Problem schildern.<br />

Im besten Fall haben Sie dann schon die Sicherheit, dass die<br />

Versicherung den Anwalt bezahlt und Ihnen keine Kosten entstehen.<br />

Wenn arbeitsrechtliche Probleme explizit von Ihrer<br />

Rechtsschutzversicherung abgedeckt sind und es um eine<br />

Kündigung geht, werden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit<br />

die Kosten für eine Beratung und auch das gerichtliche Verfahren<br />

übernommen!<br />

Überhaupt ist es nicht so, dass ein Anwalt Sie zu einem rechtlichen<br />

Schritt zwingen oder überreden würde. Sie klären in<br />

einem ausführlichen Erstberatungsgespräch, welche Möglichkeiten<br />

oder auch Schwierigkeiten Ihr individueller Fall aufweist.<br />

Sollten Sie körperliche Probleme haben und einen Besuch in<br />

der Kanzlei nicht schaffen, sind Beratungsgespräche im Übrigen<br />

auch per Telefon oder bei Ihnen zu Hause möglich.<br />

In diesen Tagen beginnt für viele junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt:<br />

Die Ausbildung beginnt. Und so mancher Chef mag sich<br />

fragen, ob die Auszubildenden jedes Jahr jünger werden. Wer zur<br />

Generation der Best Ager gehört, muss sich da mittlerweile eingestehen,<br />

Kündigung dass tatsächlich ist ein schwerwiegender die Altersspanne zwischen Eingriff Ausbilder in den Alltag und<br />

Eine<br />

und Azubi muss immer nicht größer hingenommen wird. Hat man werden. noch vor Vor dreißig allem Jahren wenn selbst Sie<br />

schon zu den ein Jüngeren reiferes gehört, Alter seine haben Chefs und mit es somit Punkmusik durchaus oder bunter etwas<br />

schwerer Kleidung provoziert, sein könnte, gilt einen es nun neuen die Jugend Job zu zu finden, verstehen. ist es wichtig,<br />

dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ihr Arbeitsverhältnis<br />

Manche vielleicht kleinen doch Probleme noch zu zwischen retten. Dazu Chef ist und das Azubi Erheben oder einer auch<br />

Kündigungsschutzklage jüngerem Angestellten gibt ein es sinnvoller seit Jahrzehnten, und Erfolg so zum versprechender<br />

bereits Weg. eben Dazu angesprochene sollten Sie allerdings Frage der die Kleidung. Hilfe eines Älteren Rechtsan-<br />

Chefs sei<br />

Beispiel die<br />

walts, hier noch möglichst einmal ins eines Gedächtnis Fachanwalts gerufen, dass für sich Arbeitsrecht, der Kleidungsstil<br />

insgesamt nehmen. in den letzten Jahren gewandelt hat und eine zu-<br />

in<br />

Anspruch<br />

nehmende „Casualisation“, also das zunehmende Tragen lässigerer<br />

Außer Bekleidung, einer Einzug Kündigung gehalten gibt hat. es Wenn aber noch Ihre Auszubildende zahlreiche andere oder<br />

Gründe, Ihr junger die Mitarbeiter einen Anwaltsbesuch also in Jeans und notwendig T-Shirt in Ihr oder Büro empfehlenswerfelt<br />

kommen, machen meinen können. er oder Allein sie es im oft Arbeitsrecht nicht provokant, fällt eine sondern Viel-<br />

gestiezahl<br />

können an möglichen einfach nicht Problemen genau einschätzen, an – zum Beispiel welchen ausstehender<br />

Dresscode Ihr<br />

Lohn, Unternehmen nicht gewährter vorschreibt. Urlaub oder auch Mobbing. Hinzu kommen<br />

Fragen aus anderen Rechtsbereichen, wie etwa dem Sozialrecht,<br />

Neuen MitarbeiterInnen wenn es etwa und Probleme vor allem den rund jungen um Auszubildenden<br />

sollten Sie gibt. Zeit lassen, sich an die „Hausregeln“ zu gewöhnen.<br />

das Thema<br />

Rentenbezug<br />

Erklären Sie ¬– oder falls es einen direkteren Vorgesetzten gibt,<br />

Nicht<br />

lassen<br />

zu<br />

Sie<br />

unterschätzen<br />

ihn die Aufgaben<br />

sind<br />

übernehmen!<br />

auch Abmahnungen.<br />

– freundlich,<br />

Diese<br />

warum<br />

können<br />

ein<br />

gewisser<br />

vom<br />

Standard<br />

Arbeitgeber<br />

tatsächlich<br />

dazu benutzt<br />

notwendig<br />

werden,<br />

für den<br />

eine<br />

Betrieb<br />

sogenannte<br />

ist. Gerade<br />

im August kann es allerdings oft sehr heiß werden. Ist Ihr Büro nicht<br />

verhaltensbedingte Kündigung vorzubereiten. Bekommen Sie<br />

klimatisiert, sollten Sie aber auf jeden Fall für diese Tage gewisse<br />

eine Abmahnung, ist dies aber keinesfalls ein „in Stein gemeißelter“<br />

Fakt. Es gibt die Möglichkeit, eine Abmahnung wieder<br />

Zugeständnisse machen. Natürlich müssen Sie nicht akzeptieren,<br />

dass jemand in Flip-Flops und Shorts am Schreibtisch sitzt. Auf lange<br />

aus der Personalakte entfernen zu lassen. Sollte sich Ihr Arbeitgeber<br />

nicht in einem persönlichen Gespräch von Ihrer Position<br />

oder halblange Ärmel könnten Sie aber zum Beispiel einmal verzichten.<br />

Machen Sie in diesem Fall aber sehr deutlich, dass es sich um<br />

überzeugen<br />

eine Ausnahme<br />

lassen,<br />

handelt.<br />

ist<br />

Dies<br />

es völlig<br />

ist kein<br />

legitim,<br />

Zurechtweisen,<br />

sich Hilfe<br />

sondern<br />

beim<br />

gibt<br />

Betriebsrat<br />

oder auch bei einem Anwalt zu suchen.<br />

Als weitere Maßnahme können Sie ihren Anwaltsbesuch auch<br />

schon Ihren Auszubildenden vorbereiten, indem Orientierung Sie die notwendigen und hilft bei der Unterlagen Eingliederung zusammensuchen.<br />

in den Betrieb. Im Falle von arbeitsrechtlichen Angelegenheiten<br />

sind das, grob gesagt, alle Dinge, die Ihr Arbeitsverhältnis<br />

Bei anderen<br />

betreffen.<br />

Aspekten<br />

Dies<br />

des<br />

können<br />

betrieblichen<br />

sein: Arbeitsvertrag,<br />

Zusammenarbeitens<br />

Lohnabrechnungen<br />

und<br />

–lebens (denn<br />

oder<br />

schließlich<br />

auch das<br />

verbringt<br />

Kündigungsschreiben.<br />

man einen großen Teil seiner<br />

Lebenszeit am Arbeitsplatz!) sollten und müssen Sie allerdings nicht<br />

auf Ihre vielleicht vorhandenen traditionelleren Werte verzichten.<br />

Machen Sie den jüngeren Mitarbeitern klar, warum Ihnen manches<br />

wichtig erscheint und warum es dem geschäftlichen Erfolg dient.<br />

Mobbing<br />

Wichtig ist auch – gerade in den ersten Monaten der Ausbildung –<br />

dass den „Neuen“ zwar Zeit gegeben wird, sich auf die ungewohnte<br />

Situation einzustellen, es aber gewisse Punkte gibt, die von vornherein<br />

funktionieren müssen. Dazu gehören neben dem unbedingten<br />

Einhalten von Sicherheitsbestimmungen auch Aspekte wie Pünktlichkeit<br />

und Höflichkeit untereinander. Bedenken Sie hierbei immer,<br />

dass – auch wenn Sie sich wegen des größeren Altersunterschiedes<br />

langsam als väterlicher bzw. mütterlicher Vorgesetzter verstehen –<br />

eine gewisse Strenge durchaus Orientierung gibt.<br />

Auf jeden Fall sollten Sie das Aufeinandertreffen verschiedener Generationen<br />

im betrieblichen Alltag als Chance begreifen, Dinge<br />

einmal aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Wenn Sie<br />

allerdings das Gefühl haben, dass Ihr Auszubildender Probleme hat,<br />

sich einzugliedern, sollten Sie über Konsequenzen nachdenken und<br />

ggf. auch zu dem drastischen Mittel der Probezeitkündigung greifen.<br />

Sobald die Probezeit abgelaufen ist, ist es schließlich außerordentlich<br />

schwer, ein Ausbildungsverhältnis wieder zu beenden. Sollte dies<br />

notwendig sein – vor allem wenn Sie noch keine Erfahrung auf<br />

So vorbereitet können Sie beruhigt dem Anwaltsbesuch entgegensehen.<br />

Gerade, wenn es um Ihren Arbeitsplatz geht,<br />

diesem Gebiet haben – sollten Sie anwaltlichen Rat in Anspruch<br />

nehmen. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht kann auch das Kündigungsverfahren<br />

gegen einen Auszubildenden begleiten und z. B.<br />

sollten Sie sich nicht von eventuell vorhandenen Vorurteilen<br />

leiten<br />

den Termin<br />

lassen.<br />

bei<br />

Es<br />

der<br />

ist<br />

zuständigen<br />

Ihr gutes Recht,<br />

Schlichtungsstelle<br />

um Ihren Arbeitsplatz<br />

wahrnehmen.<br />

zu<br />

kämpfen!<br />

Rechtsanwalt Michael Voß<br />

Rechtsanwalt · Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Maschmühlenweg 44 B<br />

37081 Göttingen, 05 51-5 03 68 75<br />

info@kuendigungsschutz-voss.de<br />

www.kuendigungsschutz-voss.de

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