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<strong>BESTplus</strong> REGION 07<br />
DAVID JOSÉ PAZ –<br />
NEVER TOO OLD TO ROCK AND ROLL<br />
[Bp-ws]. David wurde 1944 im Süden Englands in Blandford-<br />
Forum, Dorset, geboren. Seine alleinerziehende Mutter war<br />
Engländerin, sein Vater, den er erst 40 Jahre später kennen<br />
lernte, kam aus Honduras. Im Alter von sechs Jahren wurde er<br />
in einem katholischen Klosterinternat in Cornwall aufgenommen<br />
und blieb dort drei Jahre.<br />
Seine erste Begegnung mit einem musikalischen Instrument,<br />
der Es-Tuba, hatte David im Miliärschulorchester im Alter von<br />
12 Jahren. Da er sehr klein war für sein Alter, sah man ihn beim<br />
Aufmarsch des Schulorchesters nur als eine große Tuba mit Beinen.<br />
Neben „God save the Queen“ lernte er hier verschiedene<br />
Militärmärsche. Mit 13 bekam er von seinem Onkel Tom eine<br />
Ukulele geschenkt. Als Autodidakt lernte er als erstes den Song<br />
„Hang down your head Tom Dooley“.<br />
Nach drei Jahren Dienst auf verschiedenen Passagier- und<br />
Kreuzfahrtschiffen, mit denen er um die Welt reiste und Mauretanien,<br />
Südafrika, Australien, Neuseeland, die Karibik, die<br />
Westindischen Inseln und das Mittelmeer kennen lernte, zog<br />
es ihn wieder in die Heimat. Dort spielte er in seiner ersten<br />
Band „Mixed Company“ in „Working Men’s Clubs“ und bei privaten<br />
Feiern. Neben seiner Musik arbeitete David in Southampton<br />
hauptberuflich im Krankenhaus als Operationstechnischer<br />
Assistent.<br />
Mit 19 Jahren ging er nach London, hörte Beatles, Stones, Small<br />
Faces und viele andere angesagte Gruppen und Künstler dieser<br />
Zeit und arbeitete dort in verschiedensten Berufen: als Bäcker,<br />
Maurer, als Küchenhilfe in Sommercamps, kellnerte in Restaurants<br />
und machte hier auch Musik. Sein Examen als Operating<br />
Theater Assistant machte er auch in London.<br />
Von einer OP Schwester hörte David vom Klinikum in Göttingen<br />
und kurzentschlossen machte er sich im Alter von 29 Jahren<br />
auf den Weg nach Deutschland. Er trampte also ohne ein<br />
Wort Deutsch zu können im Herbst 1973 in einem braunen<br />
Anzug mit Krawatte nach Göttingen. Er bekam schnell eine<br />
Stelle im Klinikum und wurde dort später als Kardiotechniker<br />
ausgebildet.<br />
In Göttingen bewohnte er ein Zimmer in der Robert-Koch-<br />
Straße und da er noch kein Deutsch sprechen konnte und niemanden<br />
hier kannte, fühlte er sich ziemlich verloren... bis er<br />
den Nörgelbuff kennenlernte und dieser sein zweites Zuhause<br />
Mit 15 trat David in die Handelsmarine ein und arbeitete dort<br />
als jüngstes Mitglied der Cunard-Flotte, als Bell Boy (Kabinen-<br />
Servicekraft) auf der Queen Mary I, auf der er ein Jahr lang zwischen<br />
Southampton und New York pendelte. Berühmtheiten<br />
wie Sean Connery und Shirley Bassey sowie verschiedene bekannte<br />
Politiker kreuzten hier seinen Weg. Im Alter von ca. 16<br />
Jahren kaufte er sich vom eigenen Gehalt seine erste Gitarre in<br />
Southampton. Auf dem Schiff lernte er verschiedene Griffe von<br />
anderen Bell Boys, Stewards und Schiffskellnern, mit denen er<br />
in seiner Freizeit unter und auf Deck spielte.