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Pfarre St. Bonifaz - VP Breitenfurt

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22 Unsere Heimat – August 2012<br />

Unsere <strong>Breitenfurt</strong>er <strong>Pfarre</strong>n: <strong>Pfarre</strong> <strong>St</strong>. Johann und <strong>St</strong>. <strong>Bonifaz</strong><br />

„Ungläubige“, die zum Islam – in ihren<br />

Augen die einzig gültige Religion<br />

- bekehrt werden sollen.<br />

Welchen Repressalien sind Christen<br />

ausgesetzt?<br />

In Afghanistan etwa leben die Christen<br />

praktisch ohne Rechte – trotz internationaler<br />

Bemühungen um Demokratie<br />

und Menschenrechte. Ähnliche geht<br />

es den Christen in Saudi-Arabien, die<br />

meist Gastarbeiter aus Südostasien<br />

sind. Gottesdienste zu feiern oder eine<br />

Bibel zu besitzen ist verboten. Auch<br />

wer als Christ zu Hause betet, riskiert<br />

harte <strong>St</strong>rafen.<br />

Sie haben auch Pakistan erwähnt, wo es<br />

ein umstrittenes Blasphemiegesetz gibt.<br />

Christen und Muslime, die sich in Pakistan<br />

gegen das Unrecht aufgelehnt<br />

haben, wurden auch schlichtweg ermordet.<br />

So etwa 2011 der katholische<br />

Minister für Minderheiten Shahbaz<br />

Bhatti. Internationale Schlagzeilen<br />

machte der Fall der Christin und fünffachen<br />

Mutter Asia Bibi: Wegen angeblicher<br />

Blasphemie wurde sie zum<br />

Tode verurteilt. Auch in diesem Fall<br />

wächst der politische Druck: Noch<br />

hofft sie auf Begnadigung.<br />

Im letzten Frühjahr haben Christen<br />

und Muslime in Ägypten gemeinsam<br />

für mehr Freiheit gekämpft Wie sieht<br />

es heute aus?<br />

Leider gewinnen zunehmend radikale<br />

Anschauungen an Einfl uss. Selbst<br />

blutige Ausschreitungen gegen Kopten<br />

werden oft behördlich nicht verfolgt.<br />

Auch bei Entführungen oder Vergewaltigungen<br />

christlicher Mädchen kommen<br />

die Täter meist unbestraft davon.<br />

Was macht nun CSI Österreich?<br />

Wir verstehen uns als überkonfessionelle<br />

Hilfs- und Menschenrechtsorganisation.<br />

Es ist unser Ziel, dass<br />

Christen in allen Ländern der Erde<br />

ihren Glauben in Freiheit leben können.<br />

Wir setzen uns deshalb für die<br />

Verwirklichung des Art. 18 der UNO-<br />

Menschenrechtscharta ein, wonach<br />

"jeder Mensch Anspruch auf Gedanken-,<br />

Gewissens- und Religionsfreiheit<br />

hat“.<br />

Wie setzen Sie dies konkret um?<br />

Wir wollen die Öffentlichkeit sensibilisieren.<br />

Etwa durch den jährlichen<br />

Schweigemarsch mit Kardinal Schönborn.<br />

Besonders aktiv werden wir<br />

in Fällen, in denen ein Christ wegen<br />

seines Glaubens inhaftiert oder physischen<br />

Beschränkungen ausgesetzt<br />

wird. Mit Aussendungen treten wir gezielt<br />

an die Medien heran. In unserem<br />

Magazin „Christen in Not“ bringen wir<br />

laufend Hintergrundinfos. Wir halten<br />

auch Vorträge in Schulen und <strong>Pfarre</strong>n<br />

und wollen so das Problembewusstsein<br />

schärfen.<br />

Hat CSI in letzter Zeit ein konkretes<br />

Projekt verfolgt?<br />

Ja. Dank der fi nanziellen Unterstützung<br />

unserer Förderer konnten irakische<br />

Waisenkinder im Marienkloster<br />

von Alqosh endlich ein sicheres Zuhause<br />

fi nden. Ende April war ich selbst<br />

zwei Tage lang bei diesen traumatisierten<br />

Buben. Sie sind nun gut aufgehoben<br />

und erhalten eine schulische<br />

Ausbildung.<br />

Waisenkinder nordirakischen Alqosh, die in den<br />

Kriegswirren ihre Eltern verloren haben. Foto: CSI-Österreich<br />

INFORMATIONSABEND<br />

Donnerstag 27. September 2012<br />

19:30 - Pfarrsaal <strong>St</strong>. Johann<br />

Nähere Auskünfte: www.csi.or.at<br />

Gibt es auch vorbeugende Maßnahmen?<br />

Ja sicher. Hier zwei Beispiele:<br />

Nach der „Fatwa“ (offi zielles islamisches<br />

Rechtsgutachten, Anm. d.<br />

Red.) des saudischen Großmuftis,<br />

Scheich Abdul Aziz, der die Zerstörung<br />

aller Kirchen auf der arabischen Halbinsel<br />

fordert, haben wir uns umgehend<br />

an den Botschafter in Wien gewandt.<br />

Wie kann ein Land wie Saudi Arabien,<br />

das in Wien ein großes Zentrum für<br />

den interreligiösen Dialog baut, diesen<br />

Aufruf kommentarlos zulassen? Eine<br />

offi zielle <strong>St</strong>ellungnahme steht leider<br />

noch immer aus. Auch im Falle des<br />

ägyptischen Salafi stenführers Scheich<br />

Wagdy Ghoneim, der im März auf den<br />

Tod des koptischen Patriarchen Schenuda<br />

III. mit <strong>St</strong>atements wie : „Wir<br />

feiern seine Vernichtung! Möge Gott<br />

Rache an ihm nehmen, im Feuer der<br />

Hölle - und an allen, die auf seinem<br />

Pfad wandeln“ reagiert hat, haben wir<br />

eine dringende Petition eingebracht.<br />

Welchen Beitrag kann der einzelne<br />

leisten?<br />

Uns geht es darum, unsere Glaubensbrüder<br />

und –Schwestern in ihren jeweiligen<br />

Ländern politisch, moralisch<br />

und fi nanziell zu unterstützen. Am<br />

wichtigsten sind unsere Solidarität und<br />

das Gebet, aber auch Hilfe in Form<br />

von Spenden.<br />

Danke für das Gespräch - auch weiterhin<br />

viel Erfolg!<br />

Michael Klinger

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