Pfarre St. Bonifaz - VP Breitenfurt
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8 Unsere Heimat – August 2012<br />
Die grüne Seite des Umweltgemeinderates<br />
Wer bezahlt, wer behindert?<br />
Energiewende:<br />
Ökostrom ist im<br />
Vormarsch.<br />
Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt<br />
jetzt im Jahr rund 35 E oder 7 % Zuschlag<br />
für Ökostrom. <strong>St</strong>eigt der Ökostromanteil,<br />
was ja allgemeines Ziel<br />
ist, wird auch der Ökostromzuschlag<br />
steigen. Die Großindustrie ist von den<br />
Zuschlägen befreit, zahlen müssen<br />
Gewerbe und Haushalte. Die „Zahler“<br />
könnten jedoch bis zu 150 E pro Jahr<br />
sparen, würden sie zum günstigsten<br />
Alternative Formen der Energiegewinnung gewinnen stetig an Bedeutung<br />
Anbieter wechseln. Diese Chance wird<br />
aber nur von wenigen genützt.<br />
Wind- und Sonnenstrom haben einen<br />
dämpfenden Effekt auf die Energiepreise<br />
an den <strong>St</strong>rombörsen. Die günstigen<br />
Preise an den <strong>St</strong>rombörsen werden<br />
in Österreich aber nicht immer und<br />
nicht ausreichend schnell an die <strong>St</strong>romverbraucher<br />
weitergegeben.<br />
Teurer Atomstrom: Riskant<br />
und hoch subventioniert<br />
<strong>St</strong>ellt man die Kosten der Energiewende<br />
den Kosten der Atomenergie<br />
gegenüber gerät man in fassungsloses<br />
<strong>St</strong>aunen. Auch darüber wie es der<br />
Atomlobby gelingt dies alles von den<br />
Medien fern zu halten. Die jüngste <strong>St</strong>udie<br />
des Forums “Ökologische-soziale<br />
Marktwirtschaft in Berlin“ weist nach,<br />
dass die Atomindustrie mit sagenhaften<br />
204 Milliarden E in der Zeit von 1950<br />
bis 2010 gefördert worden ist. 100 Milliarden<br />
E werden in Deutschland noch<br />
für den Atomausstieg notwendig sein.<br />
Weiters profitieren die Atomkonzerne<br />
von Finanzhilfen für die erfolglose Suche<br />
nach Zwischen- und Endlagern.<br />
Für die umweltbewusste Bevölkerung<br />
schwer zu verstehen ist, dass Österreich<br />
jährlich für EURATOM mehr<br />
als für den Gesamtsektor der erneuerbaren<br />
Energien bezahlt. Für den Kauf<br />
von CO²-Zertifikaten ist offensichtlich<br />
Geld vorhanden. Für den verstärkten<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien fehlen<br />
im Gegensatz dazu die Ressourcen.<br />
Wann werden die Verantwortlichen<br />
endlich begreifen, dass die<br />
Energiewende keine Last, sondern<br />
ökologische, ökonomische<br />
und soziale Vorteile bringt?<br />
Aber nicht nur die Politik, sondern jeder<br />
Einzelne ist gefordert, seinen Beitrag<br />
zur Energiewende beizutragen.<br />
Möglichkeiten wie thermische Gebäudesanierung,<br />
Heizungsumstellung mit<br />
Abkehr von der fossilen Energie, Nutzung<br />
der Sonnenenergie sind einige<br />
Beispiele, wie der Einzelne zur Energiewende<br />
beitragen kann.<br />
DI Othmar Holzwieser<br />
Umweltgemeinderat