kommunalinfo24 4/2016
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URBANE GESTALTUNG<br />
<br />
Gefordert: ein leiser,<br />
gut begehbarer Belag,<br />
der auch dauerhaft ohne<br />
Schaden bleibt<br />
Constanze Schlichting zu den Anforderungen:<br />
„Gefordert war ein<br />
leiser, gut begehbarer Belag, der<br />
auch dauerhaft ohne Schaden<br />
bleibt und sich dabei noch harmonisch<br />
in das norddeutsche Ambiente<br />
einfügt. Aus diesem Grund<br />
haben wir nach einer Alternative<br />
gesucht, die dem bisher verbauten<br />
Klinkerriemchen optisch sehr<br />
nahe kommt und dennoch alle<br />
funktionalen Anforderungen erfüllt.“<br />
Fündig wurden die Planer bei einem<br />
Beton-Riemchenpflaster aus<br />
dem Cloppenburger Werk des<br />
Betonsteinherstellers Heinrich<br />
Niemeier. Constanze Schlichting<br />
erklärt die Gründe: „Das Pflaster<br />
mit dem Namen Figura-Fusion<br />
erfüllte genau die geforderten<br />
Anforderungen. Zum einen weist<br />
es mit 21 x 7 cm dasselbe Format<br />
auf, wie der ursprüngliche Klinkerpflasterbelag.<br />
Da es auch farblich<br />
werkseitig extra auf die ursprünglichen<br />
Brauntöne angepasst wurde,<br />
kommt es optisch der vorherigen<br />
Klinkerstraße sehr nahe. Dank<br />
einer nur minimal ausgeprägten<br />
Fase halten sich die Fahrgeräusche<br />
auf diesem Belag ebenso in<br />
Grenzen.“ Zur optischen Auflockerung<br />
verbauten die Planer auf den<br />
6 Parkplätzen am Straßenrand alte<br />
noch brauchbare Klinker.<br />
Fuge wird daher systembedingt<br />
stets eingehalten“, so Schlichting.<br />
„Die Fugen bleiben so dauerhaft<br />
mit Fugenmaterial gefüllt und<br />
können ihre Funktion als elastischer<br />
Puffer zwischen den Steinen<br />
in idealer Weise erfüllen. Schubund<br />
Horizontalkräfte werden abgepuffert<br />
und auf die gesamte<br />
Fläche übertragen. Die Probleme<br />
von Verschiebungen, wie wir sie<br />
mit dem alten Klinkerpflaster hatten,<br />
dürften hiermit also nicht auftreten.“<br />
www<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
www.h-niemeier.de<br />
Ganz ähnlich verhielt es sich bei<br />
der Sanierung einzelner Straßenzüge<br />
in der Innenstadt von Goch<br />
am Niederrhein. Auch hier suchten<br />
Planer nach einer passenden<br />
Lösung, den aus den 80er Jahren<br />
stammenden defekten Porphyrund<br />
Basaltpflasterbelag zu ersetzen.<br />
Weil sich die Anforderungen<br />
hier ähnlich darstellen, wie im<br />
oben geschilderten Fall, sind die<br />
Verantwortlichen der Stadt nun<br />
mittlerweile seit 2014 dabei, die<br />
Fußgängerzone sowie angrenzende<br />
Bereiche nach und nach ebenso<br />
mit dem Pflaster Figura-Fusion<br />
aus dem Hause Niemeier zu sanieren.<br />
Vorher: Die Fußgängerzone von<br />
Goch am unteren linken Niederrhein<br />
glich vor ihrer Sanierung<br />
einem Flickenteppich.<br />
(Foto: Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft)<br />
sanierten Flächen ausreichend<br />
Stabilität, denn schließlich wird<br />
die Fußgängerzone auch in nicht<br />
unerheblichem Maße von Lieferfahrzeugen<br />
belastet“, so Verheyen.<br />
Seit 2014 wurden in der Gocher<br />
Innenstadt bereits über 3.000<br />
Quadratmeter Flächen mit dem<br />
Pflaster Figura-Fusion saniert. Dank<br />
der speziellen Verbundnocken, sind<br />
bis heute keine Schäden erkennbar.<br />
(Foto: Heinrich Niemeier GmbH & Co. KG)<br />
Bei beiden Objekten haben sich<br />
die Planer ganz bewusst nicht für<br />
eine Modernisierung durch die<br />
Verwendung großformatiger Elemente<br />
entschieden. Im Gegenteil:<br />
Beide Beispiele stellen eine Reminiszenz<br />
an historische Flächenbefestigung<br />
dar. <br />
Fusion: Nockensystem<br />
verhindert Verschiebungen<br />
Einen weiteren Vorteil sieht man<br />
der im August 2015 fertig gestellten<br />
Fläche aber auf den ersten<br />
Blick gar nicht an: Dank eines<br />
speziellen Verzahnungssystems<br />
mit seitlichen Verbundnocken der<br />
Betonsteine, ist die kraftschlüssige<br />
Verbindung der Steine und somit<br />
ein dauerhafter Schutz gegen Verschiebungen<br />
innerhalb der Fläche<br />
gewährleistet. „Die notwendige<br />
Alles kommt wieder:<br />
Bewusste Entscheidung<br />
gegen eine Modernisierung<br />
Hierzu Dipl.-Ing. Bernd Verheyen<br />
von der Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft:<br />
„Dieses Riemchenpflaster<br />
hat einfach optisch<br />
am besten zum vorhandenen<br />
Bestand in unserer Innenstadt<br />
gepasst. Gleichzeitig bietet es uns<br />
dank der besonderen Abstandhaltertechnologie<br />
auf den mittlerweile<br />
etwa 3.000 Quadratmeter<br />
<strong>kommunalinfo24</strong> - Das Magazin | 4/<strong>2016</strong> 23