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Altlandkreis Ausgabe September/Oktober 2016 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel

Neue Funde an der Peitinger Villa Rustica / Auf der Roten Couch: Andreas Horber, der "Blasmusikator" / Das Schongauer Volksfest mit neuem Wirt / Überschwemmungen im Altlandkreis und Tipps vom Experten / Fingerhakeln - ein bayerischer Kult(ur)sport / Schüler des Welfengymnasiums überqueren die Alpen mit dem Mountainbike / Bürgerentscheid in Peiting / Die Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg öffnet wieder / Dreieckmusi im Portrait / Das Freiwillige Soziale Jahr im Sport - eine echte Alternative / Damen in Männerberufen / Großes Thema Ausbildung / Heimaträtsel zum Haslacher See / Veranstaltungskalender September-Oktober 2016 / und vieles mehr . . .

Neue Funde an der Peitinger Villa Rustica / Auf der Roten Couch: Andreas Horber, der "Blasmusikator" / Das Schongauer Volksfest mit neuem Wirt / Überschwemmungen im Altlandkreis und Tipps vom Experten / Fingerhakeln - ein bayerischer Kult(ur)sport / Schüler des Welfengymnasiums überqueren die Alpen mit dem Mountainbike / Bürgerentscheid in Peiting / Die Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg öffnet wieder / Dreieckmusi im Portrait / Das Freiwillige Soziale Jahr im Sport - eine echte Alternative / Damen in Männerberufen / Großes Thema Ausbildung / Heimaträtsel zum Haslacher See / Veranstaltungskalender September-Oktober 2016 / und vieles mehr . . .

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<strong>Ausgabe</strong> 37 | <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />

Eine Produktion von<br />

Titelbild: Mauritius Images, Martin Siepmann<br />

Fohlenmarkt Rottenbuch<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Übern Tisch gezogen<br />

Kult(ur)sport Fingerhakeln<br />

Der Blasmusikator<br />

Andreas Horber auf der Couch


2 | der altlandkreis


Suchen und Fin<strong>den</strong><br />

Schon jetzt werben die Unternehmen<br />

en und<br />

Betriebe im Schongauer<br />

Land<br />

<strong>für</strong><br />

Ausbildungsplätze,<br />

die sie im <strong>September</strong> 2017<br />

besetzen en wollen. le Die Schulabgänger<br />

des<br />

kommen<strong>den</strong><br />

Jahres schreiben bald fleißig<br />

Bewerbungen und hoffen auf ein<br />

Vorstellungsgespräch. gesp<br />

spräch<br />

Doch<br />

welcher er Beruf bietet jun-<br />

gen Menschen eine befriedigende, e, im Idealfall sogar<br />

erfüllende Perspektive? Umgekehrt stehen die Chefs<br />

und Personalentscheider vor der Frage: Wer ist der<br />

richtige Bewerber?<br />

Eine schwierige Suche, <strong>für</strong> die die Berufe und Karrieren,<br />

die wir in diesem Heft vorstellen, wie auch<br />

Firmen und Werkstätten in der Region, vielleicht ein<br />

paar Anregungen bereithalten: In Wildsteig stand ein<br />

Mädchen ihren Mann in der Ausbildung zum Zimmerer,<br />

die sie dem Ingenieursstudium „vorschaltete“.<br />

Chef Stefan Hindelang war begeistert. Im Bestattungswesen<br />

hat ein junger Peitinger berufliche Erfüllung<br />

gefun<strong>den</strong>. An der Entstehung der „altlandkreis“-<br />

<strong>Ausgabe</strong>n arbeitet ein Auszubil<strong>den</strong>der mit. Die drei<br />

Berufseinsteiger erzählen von ihren Erfahrungen und<br />

Zielen.<br />

Perspektivenwechsel in die Firmen: In Peiting würde<br />

Michael Jocher in seiner Werkstatt einen Orgelbauer<br />

ausbil<strong>den</strong> und Hubert Schmid einen Blasinstrumentenmacher.<br />

Die Bundeswehr ermöglicht, was nicht<br />

unbedingt bekannt ist, auch Ausbildungsgänge in Zivilberufen.<br />

Und <strong>für</strong> Menschen der Generation „Ü 40“<br />

kann nötig wer<strong>den</strong>, sich beruflich komplett neu zu<br />

orientieren. Wir haben nachgefragt, welche Chancen<br />

sie haben.<br />

Allerdings ist ein Beruf sicher nicht alles im Leben,<br />

sollte es nicht sein. Mindestens genauso wichtig ist<br />

<strong>für</strong> junge Menschen, „ihren“ Platz in der Gesellschaft<br />

und auf dem Weg dorthin die eigene Persönlichkeit zu<br />

fin<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Schongauer Land bietet hier eine nahezu<br />

unüberschaubare Vielzahl an Möglichkeiten: Warum<br />

etwa dem Berufs- oder Studienbeginn nicht ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr im Sport voranstellen? <strong>Das</strong> ist<br />

unter anderem beim TSV Steinga<strong>den</strong> möglich — und<br />

macht hinterher Eindruck im Lebenslauf. Oder gerade<br />

trotz Studium und Beruf auswärts gemeinsam in der<br />

Heimat musizieren wie das Trio „Dreieckmusi“. Überhaupt<br />

Musik: Auf unserer „Roten Couch“ plädiert der<br />

oberste bayerische Laienmusik-Chef Andreas Horber<br />

<strong>für</strong> noch mehr Engagement beim Heranführen von<br />

Kindern an ein Instrument und an die Gemeinschaft<br />

in Vereinen.<br />

Auch die evangelisch-lutherische Gemeinde in Schongau<br />

ist ein Beispiel da<strong>für</strong>, was Menschen gemeinsam<br />

bewegen können: Im <strong>September</strong> wird ihre Dreifaltigkeitskirche<br />

100 Jahre alt. Eine Zeitspanne, in der sie<br />

<strong>für</strong> unzählige Menschen ein Anlaufpunkt war, um Halt,<br />

Trost, Zuversicht und nicht zuletzt das eigene Ich im<br />

Glauben zu fin<strong>den</strong>. Bei einem Fest am 16. <strong>Oktober</strong> will<br />

die Gemeinde ihre Freude darüber mit vielen Gästen<br />

teilen. Am gleichen Tag übrigens, an dem die Wallfahrtskirche<br />

auf dem Hohen Peißenberg nach <strong>den</strong> Restaurierungsarbeiten<br />

mit Kirchenzug, Festmesse und<br />

Konzert auf der neuen Orgel wiedereröffnet wird.<br />

Von vielfältigen Möglichkeiten in unserer Heimat war<br />

oben die Rede. Am Ende dieser Zeilen lege ich Ihnen,<br />

liebe Leserin, lieber Leser, die Vielzahl unserer Themen<br />

auch in diesem „altlandkreis“ ans Herz. Wir sind sicher,<br />

Sie fin<strong>den</strong> wieder „Ihre“ Geschichte.<br />

Tobias Schumacher<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Immer atemberaubender!<br />

Die neuen Funde und Rätsel<br />

an der Villa Rustica<br />

Seite 9<br />

Andreas Horber nimmt Platz.<br />

Der „Blasmusikator“ im<br />

Interview auf der Roten Couch<br />

Seite 14<br />

Mit neuem Wirt —<br />

das Programm zum 156.<br />

Schongauer Volksfest<br />

Seite 20<br />

Die sommerliche Flut:<br />

Überschwemmungen quer<br />

durch <strong>den</strong> <strong>Altlandkreis</strong><br />

Seite 30<br />

Fingerhakeln, ein bayerischer<br />

Kultursport — der Gau<br />

Auerberg auf dem Vormarsch<br />

Seite 32<br />

Schüler des Welfen-<br />

Gymnasiums überqueren die<br />

Alpen mit dem Mountainbike<br />

Seite 49<br />

Peiting vor seinem nächsten<br />

Bürgerentscheid: Nur wer<br />

hingeht, gestaltet mit!<br />

Seite 54<br />

<strong>Das</strong> Puzzle auf dem<br />

Hohen Peißenberg — die<br />

Wallfahrtskirche öffnet wieder<br />

Seite 60<br />

„Horch a Moll“ mit Fabian,<br />

Daniel und Uli. Zu Besuch bei<br />

der „Dreieckmusi“<br />

Seite 66<br />

<strong>Das</strong> Freiwillige Soziale Jahr<br />

im Sport, eine Alternative <strong>für</strong><br />

junge Menschen<br />

Seite 71<br />

Damen in sogenannten<br />

Männerberufen? Jeder Lehrling<br />

kann eine Frau sein!<br />

Seite 76<br />

Die Lehre zum Mediengestalter<br />

beim „altlandkreis“ — Jonas<br />

Desche berichtet<br />

Seite 81<br />

Wem gehört der See?<br />

Badegutscheine im<br />

Heimaträtsel zu gewinnen<br />

Seite 83<br />

Volles Programm im <strong>September</strong><br />

und <strong>Oktober</strong>: unsere<br />

Veranstaltungstipps <strong>für</strong> Sie<br />

Für ein atemberaubendes Lächeln…<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 3


Ausmaße der Villa Rustica immer atemberaubender<br />

Neue Funde,<br />

neue Rätsel<br />

Rohbauarbeiten<br />

Vollwärmeschutz<br />

Landwirtschaftliches<br />

Bauen<br />

Sanierung/Umbau<br />

Peiting | Ob mit heutigem Wissen<br />

noch so viel Scha<strong>den</strong> an der<br />

antiken Substanz angerichtet<br />

würde? Straßenbauer und Energieversorger<br />

müssten sich je<strong>den</strong>falls<br />

Alternativen überlegen,<br />

wie sie mit Erdgasleitung und<br />

Umgehungsstraße das Areal der<br />

Peitinger Villa Rustica tangieren —<br />

oder ob überhaupt. Denn keine<br />

der Bo<strong>den</strong>untersuchungen in <strong>den</strong><br />

zurückliegen<strong>den</strong> 60 Jahren — seien<br />

es archäologische Grabungen,<br />

Notgrabungen wegen anstehender<br />

Bauarbeiten oder dabei entdeckte<br />

und ohne Dokumentation<br />

umgehend zerstörte Mauerreste —<br />

förderten ein derart umfassendes<br />

Bild des römischen Gutshofes zutage,<br />

wie die geomagnetischen<br />

Prospektionen im Herbst vergangenen<br />

Jahres.<br />

Sie ergänzten geophysikalische<br />

Untersuchungen des Bayerischen<br />

Landesamts <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />

(BLfD), die schon 2002 zu überraschen<strong>den</strong><br />

Ergebnissen geführt<br />

hatten. Damals waren Flächen<br />

rings um das „Haupthaus“ mit<br />

integriertem Badegebäude untersucht<br />

wor<strong>den</strong>, das der Schongauer<br />

Wilfried Titze 1956 freigelegt,<br />

nach der Funddokumentation aus<br />

konservatorischen Grün<strong>den</strong> aber<br />

wieder hatte verfüllen lassen. Der<br />

Grundriss weist heute eine Breite<br />

von annähernd 35 Metern und<br />

eine Länge von 55 Metern auf. Die<br />

Gebäudehöhe könnte bis zu 16<br />

Metern betragen haben.<br />

Eine der großen Villen in<br />

der Provinz Raetien<br />

Für Prof. Dr. C. Sebastian Sommer,<br />

<strong>den</strong> obersten BLfD-Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalpfleger,<br />

gehört die Peitinger<br />

Villa Rustica „sicher zu <strong>den</strong><br />

Jakob Leicher (l.) und Archäologiestu<strong>den</strong>t<br />

Thomas Albert bereiten<br />

im Herbst 2015 ein circa 3000<br />

Quadratmeter großes Areal <strong>für</strong> die<br />

geomagnetische Untersuchung<br />

vor. Dabei orientierten sie sich an<br />

einer Satelliten-Vermessung des<br />

Geländes.<br />

großen Villen der Provinz Raetien“<br />

— 2002 war ihre Ausdehnung<br />

um annähernd das Dreifache<br />

„gewachsen“. Die nun vom 1992<br />

gegründeten „Förderverein Villa<br />

Rustica e.V.“ in Auftrag gegebene,<br />

4 | der altlandkreis


Ausstellung<br />

von<br />

Charly Walter<br />

im<br />

Ballenhaus<br />

Schongau<br />

Eine neue geomagnetische Vermessung des Grundstücks durch Dr. Carsten Mischka vom<br />

Institut <strong>für</strong> Ur- und Frühgeschichte in Erlangen vervollständigte das Wissen über die<br />

Anlage. Die im vergangenen Herbst neu entdeckten Mauerreste sind rot eingezeichnet.<br />

erneute Untersuchung — 2015 auf<br />

der gesamten Fläche von 2,5 Hektar<br />

und darüber hinaus — führte<br />

Dr. Carsten Mischka vom Institut<br />

<strong>für</strong> Ur- und Frühgeschichte an<br />

der Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg durch.<br />

Seine Messmethode unterschied<br />

sich von jener 2002: Ein sogenanntes<br />

Vier-Son<strong>den</strong>-Fluxgate-Gradiometer<br />

maß das natürliche<br />

Erdmagnetfeld. Im Bo<strong>den</strong> verborgene<br />

Mauerreste stören es, wodurch<br />

sie aufgezeichnet wer<strong>den</strong><br />

können, ohne graben zu müssen.<br />

<strong>Das</strong> Wissen um die Anlage hat<br />

sich erneut erweitert und präzisiert:<br />

Im Osten wur<strong>den</strong> eine<br />

Verlängerung der umfassen<strong>den</strong><br />

Hofmauer und neue Gebäudegrundrisse<br />

verifiziert. Rätselhaft<br />

ist dabei die Funktion eines Gebäudes<br />

nordöstlich vom Haupthaus<br />

mit einem kreisrun<strong>den</strong><br />

Mauerfundament von rund fünf<br />

Metern Durchmesser. Im Nor<strong>den</strong><br />

komplettierten sich bereits 2002<br />

festgestellte Gebäudeteile. Fördervereinsvorstand<br />

Jakob Leicher<br />

berichtet, dass Archäologe Mischka<br />

seine Prospektionsergebnisse<br />

mit Bildern eines nicht in Bayern<br />

liegen<strong>den</strong> römischen Landguts<br />

mit ähnlichem Grundriss verglichen<br />

habe. Dort schloss sich dem<br />

ummauerten Villenbereich über<br />

mehrere hundert Meter Länge ein<br />

landwirtschaftlicher Gebäudekomplex<br />

an. Einschlägiger Literatur<br />

zufolge waren auf solch großen<br />

Landgütern mehrere hundert<br />

Menschen vor Ort beschäftigt,<br />

Lohn-, Saison- oder Wanderarbeiter<br />

deckten die zusätzlich anfallende<br />

Arbeit ab, etwa bei der<br />

Ernte. Mischka ist laut Leicher<br />

überzeugt, dass auch die Peitinger<br />

Anlage ähnliche Dimensionen<br />

aufweisen könnte. Umfang, Lage<br />

und Ort der Landwirtschaft blieben<br />

allerdings Spekulation.<br />

Nur neue Grabungen<br />

könnten Antwort geben<br />

Die Funktion der umliegen<strong>den</strong><br />

Gebäude könnten nur weitergehende<br />

Forschungsgrabungen<br />

klären. Aus finanziellen Grün<strong>den</strong><br />

sind sie nicht in Sicht. Der Förderverein,<br />

der von 2000 bis 2012<br />

weitgehend in Eigenregie und<br />

31000 ehrenamtlichen Arbeitsstun<strong>den</strong><br />

<strong>den</strong> Warmbadebereich<br />

Die Reste der Hypocausten-Fußbo<strong>den</strong>heizung und antiken<br />

Mauern im Badehaus der Villa Rustica, deren originale<br />

Bausubstanz überdacht sind.<br />

des zur Villa gehören<strong>den</strong> Privatbades<br />

freigelegt und darüber<br />

das Schutzhaus errichte hatte,<br />

tilgt noch die daher rührende<br />

Schul<strong>den</strong>last. Weil interessierte<br />

Besucher die Anlage kostenlos<br />

betreten können, finanziert sich<br />

der Förderverein durch Mitgliederbeiträge<br />

und Spen<strong>den</strong>.<br />

Ziel des Fördervereins ist trotzdem,<br />

die weitere Erforschung<br />

voranzutreiben. Wie auch die<br />

Attraktivität der Anlage zu steigern.<br />

In Arbeit sind derzeit eine<br />

Parkplatzbefestigung und eine<br />

dauerhafte Präsentation von Samen<br />

und Samenstän<strong>den</strong> aus dem<br />

angegliederten, römischen Küchen-<br />

und Heilkräuterlehrgarten.<br />

> > > ZUM THEMA<br />

Die Pflege der Anlage nimmt die<br />

ehrenamtlichen Helfer ebenso in<br />

Anspruch wie Führungen <strong>für</strong> Besucher<br />

und Schulklassen.<br />

Der immer wiederkehren<strong>den</strong><br />

Frage „wann wird <strong>den</strong>n weitergegraben?“<br />

erteilte Vorstand Leicher<br />

<strong>für</strong> die nächsten Jahre eine<br />

Absage: „Mitunter ist es sogar<br />

besser, die antiken Mauerreste im<br />

Bo<strong>den</strong> zu belassen, da freigelegte<br />

und der Witterung ausgesetzte<br />

Bausubstanz ohne Schutz vor Regen<br />

und Frost unwiederbringlich<br />

zerfällt.“ Für sein ehrenamtliches<br />

Engagement hat der Förderverein<br />

2013 die Bezirksmedaille in Silber<br />

des Bezirkes Oberbayern erhalten.<br />

ts<br />

Die Anlage der Peitinger Villa Rustica ist ganzjährig begehbar und<br />

durch Informationsschilder umfassend erklärt. Die empfehlenswerten<br />

Führungen am Schutzhaus bis Ende <strong>Oktober</strong> beginnen je<strong>den</strong><br />

Samstag zwischen 14 und 16 Uhr, Gruppenführungen auch außerhalb<br />

dieser Termine, Anmeldung bei der Tourist-Information Peiting, Tel.<br />

08861 / 6535 oder per E-Mail (touristinfo.peiting@t-online.de). Der<br />

Eintritt ist frei, Spen<strong>den</strong> zum Unterhalt der Anlage sind erwünscht,<br />

die „Spen<strong>den</strong>säule“ steht links neben der Holztüre. ts<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 5<br />

Aquarellund<br />

Acrylkunst<br />

Ausstellung<br />

29.+ 30. Okt.<br />

<strong>2016</strong><br />

11-18 Uhr<br />

Vernissage:<br />

Freitag 28. <strong>Oktober</strong>, 19 Uhr<br />

mit<br />

musikalischen Einlagen von<br />

Sean Mahner<br />

12-jähriger<br />

Shootingstar am Pianohimmel<br />

Hans Enzensperger<br />

Lokalmatador an der Klarinette<br />

....und andere<br />

Sie sind alle herzlichst willkommen


Helikopter-Dienstleistungen bei Sky Magic<br />

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<strong>Altlandkreis</strong> | „Helikopterfliegen<br />

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Freiheit — alle drei Dimensionen<br />

unabhängig voneinander<br />

beherrschen;<br />

vorwärts, rückwärts,<br />

seitwärts fliegen und in<br />

der Luft stehen bleiben.<br />

Wendiger und manövrierfähiger<br />

als jedes<br />

Frederic Sturm an seinem Arbeitsplatz. Mit „Sky<br />

Magic“ bietet er Helikopter-Dienstleistungen an.<br />

andere Fortbewegungsmittel,<br />

und damit überall<br />

starten und lan<strong>den</strong> —<br />

das kann nur ein Helikopter.“<br />

Worte, mit <strong>den</strong>en<br />

Frederic Sturm seine<br />

Begeisterung <strong>für</strong> das Fliegen<br />

beschreibt. Dabei wurde dem<br />

25-jährigen Münchner das Fliegen<br />

quasi in die Wiege gelegt: Sein<br />

Großvater Volkmar R. Kahlert, ein<br />

erfolgreicher Unternehmer, gründete<br />

einst eine Münchner Filmproduktion,<br />

die auch gegenwärtig<br />

noch von der Familie geführt wird.<br />

Als Frederic drei Jahre alt war, erforderte<br />

ein Filmprojekt des Opas<br />

derart viele Flüge, dass das da<strong>für</strong><br />

engagierte Helikopter-Unternehmen<br />

einen Gratisflug spendierte.<br />

Und so durfte er als Dreijähriger<br />

erstmals vom Münchner Flughafen<br />

zu einem Hof in Schwabniederhofen<br />

fliegen, <strong>den</strong> die Familie<br />

dort besitzt. Um <strong>den</strong> kleinen Jungen<br />

war es damit geschehen. „Ich<br />

werde Hubschrauberpilot!“, soll er<br />

gerufen haben. Daran hat Frederic<br />

bis heute festgehalten.<br />

Besondere Glücksmomente<br />

bei Sky Magic<br />

Seine Pilotenausbildung begann<br />

er bereits während des Abiturs.<br />

Nach dem Schulabschluss zog es<br />

ihn in die USA und nach England,<br />

wo er laut eigener Aussage „eine<br />

wunderschöne Zeit der<br />

Ausbildung“ verbrachte.<br />

Zurück in Deutschland<br />

beendete er seine Fluglehrerausbildung<br />

und<br />

sammelt seither Erfahrung<br />

in verschie<strong>den</strong>sten<br />

fliegerischen Aufgaben.<br />

Neben der Pilotentätigkeit<br />

und seiner Arbeit in der<br />

Filmproduktion baute er<br />

2011 sein eigenes Geschäft<br />

mit Helikopter-Dienstleistungen<br />

auf: „Sky Magic<br />

® “. Die Schwerpunkte<br />

des Unternehmens liegen<br />

im Filmflug, Personentransport<br />

und in der Ausbildung zukünftiger<br />

Helikopter-Piloten. Gemeinsam<br />

mit seinem Team gibt Frederic die<br />

Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> das Hubschrauberfliegen<br />

bei Rundflügen oder<br />

beim Selberfliegen — auch das ist<br />

möglich — an je<strong>den</strong> weiter, der<br />

das Abenteuer Luftfahrt einmal<br />

hautnah erleben möchte. Nach<br />

vier Jahren am Heimatstandort<br />

Ingolstadt bietet Sky Magic mittlerweile<br />

an 24 Orten in ganz Süddeutschland<br />

seinen Kun<strong>den</strong> bei<br />

Rundflügen und durch Helikopter-<br />

Selberfliegen ganz besondere<br />

6 | der altlandkreis


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Ein Hubschrauber mit echtem Kultfaktor: Die „Bell 206 JetRanger“<br />

Glücksmomente. Alle Flüge wer<strong>den</strong><br />

im eigenen, komfortablen und äußerst<br />

zuverlässigen Turbinenhubschrauber<br />

durchgeführt — in der<br />

„Bell 206 JetRanger“, einem Hubschrauber<br />

mit echtem Kultfaktor.<br />

„Fliegen ist<br />

wie tanzen“<br />

Der Weg ins Cockpit sei indes<br />

nicht immer ganz einfach, aber<br />

„extrem erfüllend, wenn man<br />

täglich das tun darf, was Freude<br />

macht“, stellt Frederic fest. Den<br />

Flugbetrieb zu optimieren und <strong>für</strong><br />

die Fluggäste und Auftraggeber<br />

je<strong>den</strong> Tag ein Stückchen sicherer,<br />

komfortabler und effizienter zu<br />

machen, darin sieht er die Herausforderung<br />

<strong>für</strong> sich und sein<br />

Team. „Hubschrauberfliegen ist<br />

ein wenig wie tanzen, es erfordert<br />

viel Übung und Koordination“,<br />

vergleicht Frederic die Aufgabe,<br />

alle Manöver absolut genau kontrolliert<br />

durchführen zu können.<br />

Ein wichtiger Aspekt sei auch die<br />

enorme Verantwortung, die der<br />

Pilot gegenüber <strong>den</strong> Passagieren,<br />

der Crew und Technik trägt.<br />

„Wenn mir ein Passagier oder<br />

Flugschüler dieses Vertrauen<br />

schenkt, und nach einer sicheren<br />

Landung glücklich und als Schüler<br />

mit einem neuen Erfolgserlebnis<br />

aussteigt, ist das <strong>für</strong> mich das<br />

allerschönste“, beschreibt er <strong>den</strong><br />

Suchtfaktor Fliegen.<br />

Regionale<br />

Beziehungen<br />

Durch <strong>den</strong> Hof in Schwabniederhofen<br />

knüpfte die Familie viele<br />

regionale Bekanntschaften, was<br />

dazu führte, dass sie längst alle<br />

Bankgeschäfte zu <strong>den</strong> hiesigen<br />

Sparkassen und Raiffeisenbanken<br />

verlegt haben. Sky Magic ist<br />

da keine Ausnahme.<br />

„Auch wir haben die hervorragende<br />

persönliche Betreuung<br />

und die enge Zusammenarbeit<br />

schätzen gelernt“, beschreibt<br />

Frederic die Vorteile eines viel<br />

persönlicheren Kontaktes als<br />

etwa bei Münchner Großbanken.<br />

„<strong>Das</strong> ist extrem wertvoll und die<br />

Basis <strong>für</strong> ein erfolgreiches Geschäft!“<br />

Und auch wenn diesbezüglich<br />

noch nichts spruchreif ist, wie<br />

Frederic Sturm betont, sei ein<br />

Standort im Landkreis Weilheim-<br />

Schongau zumindest angedacht.<br />

Damit auch die Menschen in der<br />

Region in <strong>den</strong> Genuss der absoluten<br />

Freiheit gelangen. tis<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 7


Wärme, Strom & E-Mobilität als regionale Wertschöpfung<br />

Autos tanken Zuhause<br />

8 | der altlandkreis<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Die „Energiewende<br />

Oberland“ und das Garmischer<br />

„Kompetenzzentrum Sport, Gesundheit,<br />

Technologie GmbH“<br />

wollen der Elektromobilität in <strong>den</strong><br />

Landkreisen Weilheim-Schongau,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen und Miesbach<br />

mittelfristig zum Durchbruch verhelfen.<br />

<strong>Das</strong> unterstreichen Energiemanager<br />

Andreas Scharli und<br />

Ilkkan Karatas, E-Mobilitätsexperte<br />

bei einem Modellprojekt in Garmisch.<br />

Für das Jahr 2017 erwarten<br />

sie „marktfähige“ Pkw-Modelle,<br />

die auf entsprechend ausgerüsteten<br />

Privat- oder Firmenparkplätzen<br />

mit Photovoltaikanlagen (PV)<br />

gela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können. Dadurch<br />

würde eine private oder regionale<br />

Solarstromerzeugung wieder<br />

deutlich attraktiver. Aktuell sinken<br />

die Einspeisevergütungen, günstigere<br />

Technologien und eine private<br />

Stromnutzung könnten das allerdings<br />

aufwiegen.<br />

„Wir können die Sektoren Wärme,<br />

Strom und Mobilität zusammenbringen“,<br />

betont Scharli. Nur ein<br />

Aspekt sei, dass die drei Landkreise,<br />

in <strong>den</strong>en die „Energiewende<br />

Oberland“ aktiv ist, jährlich eine<br />

Milliarde Euro <strong>für</strong> Energie aufwen<strong>den</strong><br />

müssen: „Wenn wir derzeitige<br />

Kreisläufe durchbrechen<br />

und <strong>den</strong> Bedarf mit regionalen<br />

Energieprodukten decken, ist das<br />

Wertschöpfung vor Ort — ein gigantisches<br />

Wirtschaftsförderungsprogramm.“<br />

Wie das in Privathaushalten bereits<br />

funktionieren könnte, erklärten<br />

Scharli und Karatas bei Wolfgang<br />

Holzinger in Schongau. In <strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong><br />

15 Jahren hat der<br />

68-Jährige sein Wohnhaus energetisch<br />

saniert und vom „Stromschlucker“<br />

zum rechnerisch autarken<br />

Energielieferanten umgebaut. Mit<br />

drei Photovoltaikanlagen und einer<br />

Wärmepumpe im Garten, die<br />

die Gasheizung ebenso ersetzte<br />

wie Kaminkehrer, Heizungsmonteur<br />

und Lagerraum, deckt er seine<br />

rund 7 000 Kilowattstun<strong>den</strong> Strom-<br />

Eigenbedarf. Überdies speist er<br />

mehr als 8 000 Kilowattstun<strong>den</strong><br />

ins öffentliche Netz. Fazit: „Ich<br />

habe mit Freude in die Zukunft<br />

investiert, mich reut kein Cent und<br />

ich habe das gute Gefühl, ich verschmutze<br />

die Umwelt nicht.“ Seine<br />

CO 2 -Ersparnis beziffert er auf 80<br />

Prozent.<br />

Jüngster Clou des „Spezialrentners“:<br />

ein Batteriespeicher im<br />

Keller, nicht größer als ein Kleiderschrank<br />

(Foto). Dank ihm kann<br />

Holzinger 53 Prozent seines PV-<br />

Stroms selbst nutzen — und könnte<br />

darüber hinaus ein E-Mobil la<strong>den</strong>:<br />

„Ich beobachte die technische<br />

Entwicklung genau — eine Stromtankstelle<br />

in der Garage wäre ein<br />

nächster Schritt.“ Größtes Problem<br />

auf dem Weg, energieautark zu<br />

wer<strong>den</strong>, war <strong>für</strong> <strong>den</strong> Schongauer,<br />

einen Fachbetrieb zu fin<strong>den</strong>, der<br />

sowohl vom Batteriespeicherhersteller<br />

als auch vom Netzbetreiber<br />

autorisiert ist, die Technik zu installieren.<br />

Zweiter Punkt: die Anschaffung eines<br />

E-Pkw. Hier zeichnet sich laut<br />

Karatas eine Technologiewende ab:<br />

Der Preis <strong>für</strong> Lithium-Ionen-Akkus<br />

werde deutlich fallen und sie hielten<br />

immer länger. Die Deutsche<br />

Post wolle ihre komplette Flotte<br />

umrüsten und habe dazu mit mittelständischen<br />

Unternehmen in<br />

Nordrhein-Westfalen ein eigenes<br />

E-Auto entwickelt. Daimler habe<br />

dieses Jahr „durch die Blume“<br />

<strong>den</strong> Abschied vom Diesel und ein<br />

E-Fahrzeug mit 300 Kilometern<br />

Reichweite angekündigt. BMW<br />

lobte Karatas <strong>für</strong> <strong>den</strong> „i3“, Nissan<br />

habe vom E-Modell „Leaf“ bereits<br />

250000 Stück verkauft; ganz zu<br />

schweigen davon, was von Tesla<br />

komme.<br />

Die Amerikaner nannte Energiemanager<br />

Scharli auch als Pioniere<br />

beim Aufbau einer Lade-Infrastruktur<br />

und verwies auf die ständig<br />

belegten Tesla-Steckdosen am<br />

Autobahnhalt Irschenberg. „Die<br />

Versorgung muss man tatsächlich<br />

noch kritisch betrachten, die Infrastruktur<br />

ist nicht da“, räumt Karatas<br />

ein. Allerdings ist er optimistisch,<br />

dass sich Strom als Kraftstoff<br />

durchsetzen wird wie einstmals<br />

Benzin: „<strong>Das</strong> hat man früher in der<br />

Apotheke gekauft.“<br />

ts


Auf der Roten Couch<br />

Andreas Horber, der Blasmusikator<br />

Andreas Horber mit seiner Bassklarinette, die<br />

zu spielen er kaum Zeit hat, weil er ständig in<br />

Sachen Musik unterwegs ist.<br />

Foto: Johann Jilka<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 9


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Denklingen | Er ist zuständig <strong>für</strong><br />

über 120 000 Blasmusiker in ganz<br />

Bayern, kümmert sich jedes Jahr<br />

um die Leistungsabzeichen <strong>für</strong><br />

10 000 Jungmusiker und ist Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> alle Laien, die<br />

in Bayern musikalisch unterwegs<br />

sind: Die Rede ist von Andreas<br />

Horber aus Denklingen, der als<br />

Geschäftsführer von zwei Musikverbän<strong>den</strong><br />

die Geschicke der Blasmusik<br />

lenkt und zugleich das Referat<br />

Laienmusik im Bayerischen<br />

Musikrat führt. „Die Akzeptanz<br />

<strong>für</strong> die bayerische Blasmusik ist in<br />

unserer Gesellschaft deutlich gestiegen“,<br />

stellt der 47-Jährige eine<br />

sehr positive Entwicklung <strong>für</strong> die<br />

Musikvereine fest. Der „altlandkreis“<br />

hat sich mit dem Denklinger<br />

auf der „Roten Couch“ über seine<br />

Ziele als führender bayerischer<br />

Blasmusiker, die neue Wertschätzung<br />

und <strong>den</strong> Stellenwert der<br />

Blasmusik und über seine privaten<br />

musikalischen Aktivitäten unterhalten.<br />

Greifen wir zu Beginn ein aktuelles<br />

Thema auf: Der Bayerische Rundfunk<br />

(BR) hat die Volks- und Blasmusik<br />

aus dem Radioprogramm<br />

„Bayern Eins“ gestrichen. Was halten<br />

Sie davon?<br />

Der BR hat sie nicht gestrichen,<br />

sondern in einem eigenen Sender<br />

gebündelt. Für die Blasmusik<br />

ist der „BR Heimat“-Sender ein<br />

Gewinn, weil sie viel mehr Sendezeit<br />

erhält. Allein die Sendung<br />

mit Georg „Schorsch“ Ried wurde<br />

auf zwei Stun<strong>den</strong> ausgeweitet.<br />

Für die Volksmusik gilt das noch<br />

viel mehr: Es kommen jetzt auch<br />

verschie<strong>den</strong>e Stilrichtungen zur<br />

Geltung, wie „Tradimix“ oder konzertante<br />

Blasmusik.<br />

Aber „BR Heimat“ ist nur über Digitalradio<br />

zu empfangen, was die<br />

wenigsten Volksmusik-Hörer besitzen<br />

dürften ...<br />

Wenn man sich einen Adapter an<br />

seine Stereoanlage kauft, kann<br />

man <strong>den</strong> ganzen Tag Volks- und<br />

Blasmusik hören. <strong>Das</strong> ist doch wesentlich<br />

besser, als die eine Stunde<br />

am Abend. Ich habe sogar in<br />

meinem Auto einen kleinen Adapter<br />

und kann damit „BR-Heimat“<br />

empfangen. Natürlich wäre es<br />

mir lieber gewesen, die Blasmusiksendung<br />

wäre zusätzlich auf<br />

„Bayern Eins“ geblieben. Aber der<br />

BR möchte mit seiner Programmumstellung<br />

auch erreichen, dass<br />

„BR-Heimat“ genutzt wird, und<br />

deshalb empfehle ich jedem Liebhaber<br />

traditioneller Musik, sich<br />

auf die Neuerungen einzustellen.<br />

Sie sind Geschäftsführer des Musikbundes<br />

von Ober- und Niederbayern<br />

(MON). Welche Aufgaben<br />

haben Sie dort?<br />

Meine primäre Aufgabe im MON<br />

ist die Betreuung der Blaskapellen<br />

im organisatorischen und im Verwaltungsbereich.<br />

<strong>Das</strong> sind Fragen<br />

zur GEMA, Versicherung, Beratung<br />

im juristischen Bereich oder auch<br />

Schulungen <strong>für</strong> Vorstände. Ein<br />

zweiter Schwerpunkt ist die Organisation<br />

und Durchführung von<br />

Veranstaltungen, Konzerten und<br />

Wettbewerben. Die Wertungsspiele<br />

bei <strong>den</strong> Musikfesten betreuen<br />

wir von der organisatorischen Seite,<br />

das Musikalische macht unser<br />

Verbandsdirigent.<br />

Zusätzlich fungieren Sie als Geschäftsführer<br />

des Bayerischen<br />

Blasmusikverbandes. Was ist eigentlich<br />

der Unterschied zwischen<br />

<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Organisationen?<br />

Der Bayerische Blasmusikverband<br />

umfasst neun Verbände, einer davon<br />

ist der Musikbund von Oberund<br />

Niederbayern.<br />

Und was sind Ihre bayernweiten<br />

Aufgaben?<br />

Als Geschäftsführer des Blasmusikverbandes<br />

bin ich zuständig <strong>für</strong><br />

die einzelnen Verbände. Ich muss<br />

politische Lobbyarbeit betreiben,<br />

mich um Zuschüsse bemühen und<br />

die gesamten Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> die Musikvereine im Auge<br />

behalten. Die besten Blaskapellen<br />

aus <strong>den</strong> Wertungsspielen treffen<br />

sich auf bayerischer Ebene, und<br />

solche Wettbewerbe zu veranstalten<br />

gehört ebenfalls zu meinen<br />

Aufgaben. Bei Bedarf initiiere<br />

ich auch ein bayerisches Projektorchester,<br />

das seinerzeit zum Beispiel<br />

bei <strong>den</strong> Weltausstellungen,<br />

<strong>den</strong> „EXPOs“ in Hannover und<br />

Mailand war oder nächstes Jahr<br />

zu einem Festival nach Shanghai<br />

fährt. Dabei kümmere ich mich<br />

um die komplette Organisation<br />

und auch die Finanzierung solcher<br />

Projekte.<br />

Dann fungieren Sie auch noch als<br />

Leiter des Referates Laienmusik im<br />

Bayerischen Musikrat. Was darf<br />

man darunter verstehen?<br />

Der Bayerische Musikrat ist ein<br />

Verein, der alle musikalischen Institutionen<br />

in Bayern vereint. <strong>Das</strong><br />

reicht von Hochschulen und Musikschulen<br />

über Musikvereine bis<br />

hin zu Chören. Mein Aufgabengebiet<br />

ist die Laienmusik, und dabei<br />

zählen die Blaskapellen mit etwa<br />

2 500 Vereinen sowie die Chöre<br />

mit etwa ebenso vielen Gruppierungen<br />

zu <strong>den</strong> größten Vertretern.<br />

Ein wichtiges Thema ist hier<br />

derzeit die Entbürokratisierung,<br />

wo<strong>für</strong> ich erst kürzlich zu einem<br />

run<strong>den</strong> Tisch in die Staatskanzlei<br />

eingela<strong>den</strong> war. Natürlich gehören<br />

hier ebenfalls die Organisation<br />

von Veranstaltungen zu meinen<br />

Aufgaben, wie etwa ein Orchesteroder<br />

Chorwettbewerb. 2017 führen<br />

wir beispielsweise die „Europatage<br />

der Musik“ in Landsberg am<br />

Lech durch.<br />

Also Musik von früh bis spät, oder<br />

ist es doch mehr ein Bürojob?<br />

Beides! Es geht immer um Musik,<br />

aber nie in praktizierender Weise,<br />

nur vom Büro aus. Aber ich höre<br />

viel Musik bei <strong>den</strong> Veranstaltungen,<br />

die ich organisieren darf.<br />

Bleibt da überhaupt noch Zeit zum<br />

eigenen Musizieren?<br />

10 | der altlandkreis


Andreas Horber im Gespräch mit <strong>den</strong> „altlandkreis“-Redakteuren Rosi Geiger und Tobias Schumacher.<br />

Leider nein, das funktioniert einfach<br />

nicht. Wenn man als Verbandsfunktionär<br />

auf der Ehrentribüne<br />

steht, kann man nicht<br />

gleichzeitig mit der Blaskapelle<br />

vorbei marschieren. Ich spiele<br />

vielleicht noch zwei oder drei Mal<br />

im Jahr selbst in der Öffentlichkeit<br />

Musik, meist in der Adventszeit.<br />

Aber Sie haben auch Ihren eigenen<br />

musikalischen Werdegang, können<br />

Sie uns <strong>den</strong> beschreiben?<br />

Angefangen habe ich als Kind mit<br />

Klarinettenunterricht in Denklingen.<br />

<strong>Das</strong> waren damals 20 Kinder<br />

in einer Gruppe, die verschie<strong>den</strong>ste<br />

Instrumente erlernten und alle<br />

von einem Lehrer unterrichtet wur<strong>den</strong>.<br />

Als dann 1982 das Bezirksmusikfest<br />

im Dorf war, bin ich zur<br />

Blaskapelle gekommen. Ich habe<br />

mich musikalisch weitergebildet<br />

und habe selbst sieben Jahre lang<br />

Klarinettenunterricht gegeben.<br />

Was waren Ihre größten Herausforderungen<br />

als Musiker?<br />

Wenn ich ehrlich bin, dann war<br />

<strong>für</strong> mich die größte Herausforderung<br />

das Üben. Deshalb war ich<br />

vielleicht auch ein beliebter Lehrer,<br />

weil ich viel Verständnis <strong>für</strong><br />

die Kinder aufgebracht habe. Aber<br />

Spaß bei Seite: Ein großer Meilenstein<br />

war 1997 das Musikfest in<br />

Denklingen, das ich mit 28 Jahren<br />

als erster Vorstand federführend<br />

organisiert habe. Dabei habe ich<br />

meine heutigen Aufgaben gelernt<br />

und <strong>den</strong> Spaß daran entdeckt.<br />

Wie lange sind Sie schon <strong>für</strong> die<br />

Blas- und Laienmusik hauptberuflich<br />

im Einsatz?<br />

1995 habe ich ehrenamtlich als<br />

Geschäftsführer des MON angefangen,<br />

dann kam im Jahr 2000<br />

der Geschäftsführer des Bayerischen<br />

Blasmusikverbandes hauptamtlich<br />

dazu, und 2009 sind die<br />

damit verbun<strong>den</strong>en Aufgaben in<br />

das Amt im Referat <strong>für</strong> Laienmusik<br />

sozusagen „reingewandert“. In<br />

meiner Funktion im Musikrat darf<br />

ich <strong>den</strong> Bayerischen Blasmusikverband<br />

mit betreuen.<br />

Wie sind Sie da genau „reingewandert“?<br />

Eigentlich so, wie die Jungfrau<br />

zum Kind kommt! Als Vorstand des<br />

Denklinger Musikvereins war ich<br />

bei einer Verbandsversammlung,<br />

auf der erwähnt wurde, dass man<br />

einen Geschäftsführer sucht, der<br />

auch kaufmännische Kenntnisse<br />

hat. Als gelernter Bankkaufmann<br />

habe ich in der Versammlung<br />

deshalb nachgefragt, was <strong>für</strong><br />

Aufgaben einen erwarten. Schon<br />

eine Woche später war ich zu einer<br />

Besprechung nach Weilheim<br />

eingela<strong>den</strong>. Meine Wege haben<br />

sich auch immer wieder mit dem<br />

CSU-Politiker Dr. Thomas Goppel<br />

gekreuzt, der später Präsi<strong>den</strong>t des<br />

MON wurde. Als er dann die Wahl<br />

zum Präsi<strong>den</strong>ten des Bayerischen<br />

Blasmusikverbandes annahm,<br />

war seine Bedingung, dass ein<br />

hauptamtlicher Geschäftsführer<br />

eingestellt wird, und diese Funktion<br />

habe ich schließlich übernommen.<br />

Jetzt ist er als Präsi<strong>den</strong>t des<br />

Musikrates wieder mein Chef.<br />

Was waren Ihre Höhepunkte als<br />

Organisator der Bayerischen Blasmusiker?<br />

<strong>Das</strong> Größte war das Deutsche Musikfest<br />

2007 in Würzburg mit 400<br />

Blaskapellen und 17 000 Musikern,<br />

davon haben 6 000 in Gemeinschaftsunterkünften<br />

übernachtet.<br />

Höhepunkt war der Sonntag mit<br />

dem Besuch von Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />

Horst Köhler und Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />

Edmund Stoiber. Da waren<br />

über zehn Bodyguards vor Ort,<br />

und trotzdem sagte plötzlich der<br />

Würzburger Polizeichef zu mir:<br />

„Jetzt sind Sie <strong>für</strong> unsere Chefs<br />

verantwortlich.“ Da wurde es mir<br />

doch ein bisserl mulmig.<br />

Viele Musikvereine in unserer Region<br />

zeichnen sich durch ihre sehr<br />

gute Jugendarbeit aus.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 11


Wie wer<strong>den</strong> sie dabei von ihren<br />

Verbän<strong>den</strong> unterstützt?<br />

Für <strong>den</strong> Nachwuchs wird eine<br />

Vielzahl von Fortbildungen angeboten.<br />

Die umfangreichste ist das<br />

Leistungsabzeichen, das man in<br />

Bronze, Silber oder Gold absolvieren<br />

kann und das in ganz Bayern<br />

rund 10 000 Jungmusiker jedes<br />

Jahr erhalten. Wir organisieren die<br />

Schulungen und Prüfungen, erarbeiten<br />

das Material — das derzeit<br />

in Theorie und Praxis aktualisiert<br />

wird. Wir vergeben aber auch Zuschüsse<br />

<strong>für</strong> Instrumentenkäufe.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung,<br />

die die Klangkörper während<br />

Ihrer 20-jährigen Amtszeit gemacht<br />

haben?<br />

Die Entwicklung war gigantisch!<br />

Die Ausbildung ist wesentlich besser<br />

gewor<strong>den</strong> — <strong>den</strong>ken Sie daran,<br />

wie ich damals angefangen habe<br />

und wie die Kinder heute in Einzelunterricht<br />

und in Bläserklassen<br />

oder Jugendorchestern gefördert<br />

wer<strong>den</strong>. Auch die Dirigenten sind<br />

heute wesentlich besser ausgebildet,<br />

und man spielt auf ganz anderen<br />

Instrumenten. Eine weitere<br />

Entwicklung freut mich besonders:<br />

Die Akzeptanz <strong>für</strong> die Blasmusik ist<br />

in der Gesellschaft deutlich gestiegen.<br />

Es gab Zeiten, in <strong>den</strong>en man<br />

Eltern überre<strong>den</strong> musste, ihre<br />

Kinder zu uns zu schicken. Heute<br />

kommen sie auf die Blaskapellen<br />

zu, um ihr Kind musikalisch ausbil<strong>den</strong><br />

zu lassen.<br />

Wo wird die Bayerische Blasmusik<br />

in 20 Jahren stehen?<br />

Ich hätte diese Entwicklung vor<br />

20 Jahren nicht <strong>für</strong> möglich gehalten,<br />

und ehrlich gesagt glaube<br />

ich nicht, dass es in diesen riesen<br />

Schritten weiter geht. Es kommt<br />

ein demographisches Problem<br />

auf uns zu, <strong>den</strong>n es gibt immer<br />

weniger Kinder. Derzeit haben<br />

wir zwar noch viele in der Ausbildung,<br />

aber es steigen immer<br />

mehr wieder aus. Die Kinder sind<br />

heute viel mehr von der Schule<br />

beansprucht, und sie haben auch<br />

wesentlich mehr Möglichkeiten<br />

in der Freizeitgestaltung. Um ein<br />

Instrument zu erlernen, braucht<br />

es Zeit und Durchhaltevermögen,<br />

was die Kinder oft nicht mehr aufbringen.<br />

Welche Akzente möchten Sie in Ihrer<br />

weiteren Arbeit setzen?<br />

Da sehe ich zwei Dinge: Zum einen<br />

müssen sich die Vereine mehr<br />

vernetzen und besser zusammenarbeiten.<br />

Warum müssen in einem<br />

Dorf der Chor, der Theaterverein<br />

und die Musik eine eigene Vorstandschaft<br />

haben, wo es immer<br />

schwieriger wird, jeman<strong>den</strong> zu<br />

fin<strong>den</strong>, der ein Ehrenamt übernehmen<br />

möchte? Da sollte man<br />

sich zusammentun zu einem<br />

Kulturverein. Hier kommt mein<br />

zweiter Ansatz: Man muss neue<br />

Strukturen schaffen und mehr projektbezogen<br />

arbeiten. Eine heutige<br />

Blaskapelle absolviert vom<br />

Bierzelt bis zum Konzertabend<br />

eine enorme Bandbreite, was so<br />

manchem jungen Musiker zu viel<br />

wird. Man sollte das aufteilen in<br />

mehrere kleine Orchester, <strong>den</strong>en<br />

sich der einzelne Musiker je nach<br />

seiner Neigung anschließen kann.<br />

Sind es überhaupt noch bayerische<br />

Blaskapellen, oder muss man sie<br />

eher als Blasorchester mit internationalem<br />

Repertoire bezeichnen,<br />

in dem halt noch Lederhosen und<br />

Dirndl getragen wer<strong>den</strong>?<br />

Es sind heute wieder mehr Blaskapellen<br />

im eigentlichen Sinne,<br />

als das vor einigen Jahren der<br />

Fall war. Die traditionelle Blasmusik<br />

liegt im Trend, die Jugend<br />

geht heute zu <strong>den</strong> „Schwindligen<br />

15“ oder zu „Schabernack“. Sogar<br />

die Münchner Philharmoniker<br />

haben Spaß daran, in einer Blasmusikbesetzung<br />

zu spielen. Wenn<br />

solche Top-Instrumentalisten bayerische<br />

Blasmusik spielen, dann<br />

erkennt man daran, dass sich in<br />

der Gesellschaft etwas verändert<br />

hat.<br />

Was tun Sie, um die traditionelle<br />

bayerische Blasmusik neben dem<br />

riesigen internationalen Notenangebot<br />

nicht untergehen zu lassen?<br />

Da müssen wir Gott sei Dank gar<br />

nicht so viel tun. Es gibt zahlreiche<br />

Komponisten wie Karl Edelmann,<br />

der im oberbayerischen Raum<br />

viel macht, Alexander Pfluger im<br />

Schwäbischen oder auch einen<br />

Rudi Fischer in Franken — um nur<br />

ein paar Namen zu nennen. Gerade<br />

sind wir dabei, <strong>für</strong> die Bläserklassen<br />

an <strong>den</strong> Schulen bayerisches<br />

Notenmaterial arrangieren<br />

zu lassen. Dieses System kommt<br />

eigentlich aus <strong>den</strong> USA. Und damit<br />

die Kinder nicht nur <strong>den</strong> „Old<br />

McDonald“ spielen, stellen wir<br />

Stücke wie das Rehragout oder die<br />

Kreuzpolka in ganz einfachen Sätzen<br />

kostenlos zur Verfügung. Und<br />

siehe da, die Kinder haben riesen<br />

Spaß, wenn sie dazu tanzen oder<br />

im Dialekt mitsingen können.<br />

Bleibt Ihnen bei all dem Engagement<br />

<strong>für</strong> die Musik noch Zeit <strong>für</strong> andere<br />

Hobbys?<br />

Für Hobbys bleibt keine Zeit, ich<br />

versuche meine Freizeit mit der<br />

Familie zu verbringen. Mein Sohn<br />

ist jetzt sieben Jahre alt, wir lernen<br />

gerade Blockflöte und Schlagzeug<br />

zusammen. Aber er hängt mich<br />

schon fast ab, weil ich wieder<br />

einmal nicht zum Üben komme<br />

(lacht).<br />

Im nächsten Jahr findet in Denklingen<br />

das Bezirksmusikfest statt. Sind<br />

Sie in die Vorbereitungen mit eingebun<strong>den</strong>?<br />

Ja, ich bin als Berater im Festausschuss<br />

und arbeite primär bei <strong>den</strong><br />

Themen Finanzen, Sponsoring und<br />

dem Sicherheitskonzept mit.<br />

Gerade in unserer ländlichen Gesellschaft<br />

genießen die Blaskapellen<br />

einen sehr hohen Stellenwert.<br />

Auf was führen Sie das zurück?<br />

In der immer globaleren Welt suchen<br />

die Menschen nach Heimat,<br />

und eine Blasmusik gehört zu diesem<br />

Gefühl dazu. Die Jugend findet<br />

das toll. Außerdem hat sich unser<br />

boarisches Gwand mittlerweile<br />

etabliert und wird nicht nur an<br />

Festtagen, sondern auch einfach<br />

so zum Weggehen getragen.<br />

Was sagen Sie zu populärer Blasmusik,<br />

wie sie beispielsweise von<br />

„LaBrassBanda“ gespielt wird?<br />

Sie waren die Wegbereiter <strong>für</strong> die<br />

Popularität der Blasmusik. „La-<br />

BrassBanda“ macht perfekte Musik<br />

in verschie<strong>den</strong>sten Stilrichtungen<br />

und steht dabei in der Lederhose<br />

auf der Bühne. Sie haben die Blasmusik<br />

cool gemacht, und deshalb<br />

wird von der Jugend auch die traditionelle<br />

Blasmusik als cool empfun<strong>den</strong>.<br />

Ich war diesen Sommer<br />

auf einem Festival, das man fast<br />

als „Woodstock der Blasmusik“<br />

bezeichnen konnte: Da waren ganz<br />

traditionell gekleidete Musiker<br />

genauso wie völlig abgefahrene<br />

Typen, und alle hatten Spaß an<br />

<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Formen der<br />

Blasmusik.<br />

Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft,<br />

damit die „Musik im Dorf<br />

bleibt“, oder anders ausgedrückt,<br />

damit das musikalische Dorfleben<br />

nicht verloren geht?<br />

Ich wünsche mir, dass man <strong>den</strong><br />

Kindern wieder mehr Freiraum<br />

gibt, damit Musik oder auch Sport<br />

oder sonst eine Freizeitbeschäftigung<br />

wieder möglich sind. Es<br />

sollte nicht nur das Abitur als das<br />

allein Seligmachende angesehen<br />

wer<strong>den</strong>, sondern auch andere<br />

Werte, die man in der Gemeinschaft<br />

eines Vereins lernt. rg/ts<br />

12 | der altlandkreis


Eine Viertelmillion Euro <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke<br />

Einfach Gutes tun:<br />

Sparkasse Schongau hilft<br />

Schongau | <strong>Das</strong> Engagement <strong>für</strong>s<br />

Gemeinwohl hat bei der Kreissparkasse<br />

Schongau Tradition: „Unsere<br />

Kulturstiftung engagiert sich seit<br />

30 Jahren <strong>für</strong> kulturelle Projekte,<br />

mit Spen<strong>den</strong> oder Sponsoring-<br />

Maßnahmen unterstützen wir<br />

vielfältige Projekte aus Sport, Heimat-,<br />

Denkmal- und Naturschutz,<br />

sozialen Bereichen, und, und,<br />

und“, unterstreicht Vorstandsvorsitzender<br />

Alexander Schmitz. In<br />

<strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong> fünf Jahren<br />

seien über 600 000 Euro ausgeschüttet<br />

wor<strong>den</strong>, wobei möglichst<br />

viele Anliegen unterstützt wür<strong>den</strong>.<br />

„Wir treten bewusst nirgends als<br />

Hauptsponsor auf“, sagt Schmitz.<br />

Dieser Tradition folgend wurde vor<br />

fünf Jahren auch die Stiftergemeinschaft<br />

gegründet. Unter ihrem Dach<br />

können Bürger, Unternehmen,<br />

Vereine oder Kommunen einfach,<br />

schnell und mit relativ kleinen Beträgen<br />

eigene Stiftungen grün<strong>den</strong>.<br />

So unterstütze die Sparkasse Menschen,<br />

die gezielt gemeinnützige,<br />

mildtätige oder kirchliche Zwecke<br />

nachhaltig fördern möchten. <strong>Das</strong><br />

„stolze Ergebnis“ von über einer<br />

Viertelmillion Euro bei Kulturstiftung,<br />

Bürgerstiftungen und Namensstiftungen<br />

wertet die Sparkasse<br />

als „sehr großen Erfolg“.<br />

Fritz Lutzenberger, damals Vorstandsvorsitzender<br />

der Kreissparkasse,<br />

sein heutiger Nachfolger<br />

Alexander Schmitz und Horst Ohlmann,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Deutschen Stiftungstreuhand AG<br />

(DT), hatten 2011 die Errichtungsurkunde<br />

unterzeichnet. Sie legten<br />

so <strong>den</strong> Grundstein <strong>für</strong> das Errichten<br />

und vor allem die laufende buchhalterisch-steuerliche<br />

Bearbeitung<br />

und rechtliche Begleitung von<br />

Bürger-, Firmen-, Vereins- oder<br />

privaten Namensstiftungen. Heute<br />

gibt es in 16 der 18 Kommunen im<br />

Schongauer Land Bürgerstiftungen.<br />

Gemeinnützige Projekte in ihrer<br />

Heimat zu unterstützen, liege vielen<br />

Menschen am Herzen, was<br />

das ehrenamtliche Engagement<br />

in unterschiedlichsten Bereichen<br />

zeige, heißt es seitens der Sparkasse.<br />

Doch reiche tatkräftige Hilfe<br />

oft nicht aus, finanzielle Förderung<br />

sei gefragt. Neben gezielten Spen<strong>den</strong><br />

ermögliche eine Stiftung, ge-<br />

Fritz Lutzenberger (r.), damals Vorstandsvorsitzender, und sein Nachfolger<br />

Alexander Schmitz (l.) mit DT-Vorstandsvorsitzendem Horst Ohlsellschaftliche<br />

Herausforderungen<br />

anzugehen. In der Stiftergemeinschaft<br />

mann beim Gründungsakt 2011.<br />

können Stiftungen ab einer<br />

Summe von 25 000 Euro errichtet unselbstständig und weist eine Namen fest, meist ist es der eigene.<br />

und ohne eigenen Verwaltungsaufwand<br />

Vielzahl von steuerbegünsti-<br />

Vorteil ist, dass der Stifter <strong>den</strong><br />

geführt wer<strong>den</strong>. gen<strong>den</strong> Zwecken auf. „Um die Zweck ändern kann — bei recht-<br />

„Genauso wichtig ist uns, über rechtlichen, steuerlichen, organisatorischen<br />

lich selbstständigen Stiftungen<br />

eine Bürgerstiftung in <strong>den</strong> Kommunen<br />

und abwicklungstech-<br />

ist das kaum möglich. Interessant<br />

Bürgern die Möglichkeit nischen Details kümmern sich DT seien neuerdings Verbrauchsstiftungen,<br />

zu geben, sich <strong>für</strong> die Heimat zu<br />

engagieren“, betont Sparkassenund<br />

Kreissparkasse — der Stifter<br />

hat keinerlei zusätzlichen Aufwand“,<br />

die Vermögen teilweise<br />

oder vollständig in mindestens<br />

erklärt Christine Schuster, Chef Schmitz. Auch mit kleinen<br />

zehn Jahren verbrauchen kön-<br />

Beträgen könne jeder die Gesellschaft<br />

in nächster Umgebung fördern<br />

— mit Spen<strong>den</strong> in beliebiger<br />

Höhe, die kurzfristig wieder ausgeschüttet<br />

Stiftungsbeauftragte der Sparkasse.<br />

Sie informiert, berät und unterstützt<br />

Stifter. Treuhänderischer<br />

Verwalter ist die DT, die sich auch<br />

nen, ergänzt Schuster. Kun<strong>den</strong><br />

wie Nichtkun<strong>den</strong> der Sparkasse<br />

könnten sich so „dauerhaft, zielgerichtet<br />

und nachhaltig <strong>für</strong> ganz<br />

wer<strong>den</strong>, oder ab 200 um mögliche steuerliche Vorteile individuell bestimmbare Bereiche<br />

Euro als Zustiftung. Seit Gründung<br />

der Stiftergemeinschaft seien rund<br />

175000 Euro ausgeschüttet wor<strong>den</strong><br />

sowie zusätzlich über 15 000<br />

Euro von <strong>den</strong> einzelnen Stiftungen.<br />

kümmert.<br />

Ein Stifter errichtet seine Stiftungen<br />

rechtlich als Unterstiftung<br />

zur Stiftergemeinschaft mit seiner<br />

Unterschrift. Er legt Gründungs-<br />

aus Erziehung, Bildung, Gesundheit,<br />

Wissenschaft, Forschung,<br />

Seniorenhilfe, Tier-, Umwelt- und<br />

Naturschutz, Heimatpflege oder<br />

andere gesellschaftliche Aufgaben<br />

Die Stiftergemeinschaft ist kapital, Zweck, Begünstigte und engagieren“.<br />

ts<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 13


Volksfest mit neuem Wirt aus der Lechstadt<br />

Für die Schongauer<br />

kräftig nachlegen<br />

DIE AKTUELLE MODE<br />

JETZT BEI UNS!<br />

Schongau | Mit der Wiederbelebung<br />

des Schongauer Volksfestes<br />

im vergangenen Jahr hat er<br />

ein hoffnungsvolles Pflänzchen<br />

gesetzt. <strong>Das</strong>s es am letzten Ferienwochenende<br />

unter dem Motto<br />

„Tradition feiern und erleben“<br />

weiter gedeiht, davon ist Ronny<br />

Grubart überzeugt: „2015 ist schon<br />

positiv ausgegangen, unsere Angebote<br />

wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Besuchern<br />

sehr gut angenommen, man<br />

hat gemerkt, dass die Schongauer<br />

ihr Volksfest vermisst haben“,<br />

sagt der Schausteller aus Isny. Im<br />

Schulterschluss mit der Stadt will<br />

er vom 8. bis 12. <strong>September</strong> die Erfolgsgeschichte<br />

fortschreiben.<br />

Austausch des<br />

Festwirts<br />

Ein neues und zugleich das wichtigste<br />

Kapitel sei der Austausch<br />

des Festwirts: „Letztes Jahr war<br />

das nicht nach meinen Vorstellungen.“<br />

Heuer wird mit Maximilian<br />

Diegruber vom Hotel „Blaue<br />

Traube“ ein Schongauer das<br />

Festzelt betreiben. „Wir wer<strong>den</strong><br />

kein 3000-Mann-Zelt aufstellen,<br />

das die Atmosphäre auseinander<br />

reißt“, sagt Grubart. Er plant mit<br />

1200 Plätzen, größerer Bühne<br />

und ausgelegtem Zeltbo<strong>den</strong>; außerdem<br />

am Volksfest-Eingang ein<br />

neues Wein- und Cocktailzelt mit<br />

100 Plätzen, in dem abends Programm<br />

läuft und das nachmittags<br />

als Café-Zelt „<strong>für</strong> alle eine Ruhe-<br />

Insel bietet, <strong>den</strong>en es im Bierzelt<br />

zu laut ist“.<br />

Als zweite „super Sache“ kündigt<br />

Grubart <strong>den</strong> kostenlosen Volksfest-Shuttlebus<br />

an. Von der Bahn<br />

hat er rote Busse gechartert, die<br />

Freitag, Samstag und Sonntag<br />

stündlich bis 23 Uhr nach Hohenfurch,<br />

Schwabniederhofen,<br />

Altenstadt und Peiting fahren.<br />

Die Haltestelle wird direkt an der<br />

Lechuferstraße eingerichtet. Der<br />

Fahrplan ist im Internet<br />

et<br />

zu fin<strong>den</strong> unter www.schon-<br />

w.sc<br />

gauer-volksfest.de.<br />

Ein Volksfest<br />

mit Tradition<br />

Besonders wichtig ist Grubart,<br />

„dass die Besucher sehen, es steckt<br />

Tradition dahinter, es ist unser<br />

Volksfest und nicht der Rummel<br />

eines Isnyer Veranstalters“. Daher<br />

bedauert er, dass es „Schongau<br />

belebt“ dieses Jahr noch nicht<br />

gelang, Vereine der Lechstadt <strong>für</strong><br />

einen Festzug zum Volksfestplatz<br />

zu gewinnen. „Es wäre toll, wenn<br />

die örtlichen Vereine beim Einzug<br />

teilnehmen, um dieses tolle Volksfest<br />

so zu eröffnen, wie es sich <strong>für</strong><br />

ein bayerisches Volksfest gehört“,<br />

wünscht sich der Westallgäuer.<br />

Bei <strong>den</strong> Fahrgeschäften nimmt<br />

Grubart im Vergleich zum Vorjahr<br />

Wechsel vor, „um der Attraktivität<br />

einen weiteren Schub zu geben“.<br />

Als „absolutes<br />

Highlight“<br />

ght“<br />

kündigt er<br />

das<br />

„deutschlandweit einmalige<br />

Looping-Karussell Phoenix“ an;<br />

dazu <strong>den</strong> „Flugsimulator X3“, das<br />

Bungee-Trampolin „Crazy Jump“<br />

und die Berg- und Talbahn „Musikexpress“,<br />

ein traditionelles Kettenkarussell,<br />

Autoscooter, die Kinderkarussells<br />

„Fantasy Karussell“<br />

und „Happy Circus“ sowie Spielund<br />

Gastronomiestände.<br />

2. Bayerische<br />

Olympiade<br />

Am Samstag hält „Schongau belebt“<br />

im Festzelt seinen „Weibsdeifi-Markt“<br />

ab, <strong>den</strong> Flohmarkt<br />

von Frauen <strong>für</strong> Frauen (Info: Beatrice<br />

Amberg, Tel. 08861 / 9092132;<br />

E-Mail: info@weibsdeifi-markt.<br />

de). Im Außenbereich ist ein Kinderflohmarkt<br />

geplant, bei dem bis<br />

16 Jahre keine Platzgebühr anfällt<br />

(Reservierung: Michaela Blakaj,<br />

Tel. 0176 / 67438232; E-Mail:<br />

micha-schongau@t-online.de).<br />

Sonntag ist „Candy-Drive-Motor-<br />

Day“ mit Modellauto-Rennstrecke<br />

und Oldtimertreffen. Nachmittags<br />

moderiert Tobias Kalbitzer die<br />

„2. Bayerische Olympiade“ um<br />

<strong>den</strong> Volksfestpokal <strong>für</strong> männliche<br />

oder weibliche Viererteams. (Anmeldung:<br />

bayerische.olympiade.<br />

schongau@gmail.com).<br />

ts<br />

mo<strong>den</strong> gmbh<br />

Am Marienplatz<br />

Schongau<br />

14 | der altlandkreis<br />

Tel. 08861-23390<br />

<strong>Das</strong> Looping-Karussell „Phoenix“<br />

gibt es in Deutschland nur einmal,<br />

im <strong>September</strong> wird es in Schongau<br />

<strong>für</strong> Nervenkitzel sorgen.


INFORMATION<br />

<strong>Das</strong> Festprogramm<br />

zum 156. Schongauer Volksfest<br />

DONNERSTAG, 8. <strong>September</strong><br />

18.00 Uhr Festeinzug mit Kutsche, Stadtkapelle Schongau<br />

und dem Trachtenverein<br />

18.30 Uhr Fassanstich und Volksfesteröffnung durch<br />

<strong>den</strong> 1. Bürgermeister Falk Sluyterman<br />

19.00 Uhr Heimatabend mit der Stadtkapelle Schongau<br />

FREITAG, 9. SEPTEMBER<br />

14.00 Uhr Seniorennachmittag mit „Jaggl aus Oberammergau“<br />

und buntem Programm<br />

19.00 Uhr Stimmung mit dem „Oberdorf Express“ live (Festzelt)<br />

20.00 Uhr 80er-Party mit DJ Dennis (Weinzelt)<br />

22.00 Uhr Großes Musikhöhenfeuerwerk<br />

SAMSTAG, 10. SEPTEMBER<br />

10.00 Uhr Weißwurstfrühstück „All you can eat“<br />

bis 16 Uhr Weibsdeifi-Markt und Kinderflohmarkt<br />

10.30 Uhr Preisschafkopfen<br />

13.00 Uhr Fitnessnachmittag vom Sportstudio Workoutwest,<br />

Vorstellungen und Mitmach-Aktionen<br />

15.00 Uhr Unterhaltung mit „Star Sound Express“, Festzelt<br />

19.00 Uhr Dirndl- und Lederhosenparty<br />

mit der Partyband „Manyana“, Festzelt<br />

SONNTAG, 11. SEPTEMBER<br />

10.00 Uhr Gottesdienst im Festzelt<br />

10.30 Uhr Dixie-Frühschoppen der „Hot Bavarian Jazz Friends“<br />

mit Hans Enzensberger<br />

tagsüber „Candy-Drive-Motor-Day“, Modellauto-Strecke,<br />

Oldtimertreffen<br />

16.30 Uhr 2. Bayerischen Olympiade mit Tobias Kalbitzer<br />

19.00 Uhr Big Band Schongau & Rock’n’Roller Peiting, Festzelt<br />

19.00 Uhr Happy Sunday mit „Star Sound Express“, Weinzelt<br />

MONTAG, 12. SEPTEMBER<br />

13.30 Uhr Kindernachmittag mit stark ermäßigten Preisen<br />

und Programm<br />

14.00 Uhr Zauber & Illusionen<br />

mit Zauberer Max Schneider, Festzelt<br />

14.30 Uhr Kinder-UNO-Turnier, Weinzelt<br />

15.00 Uhr Bürgermeistersprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />

mit Falk Sluyterman, Festzelt<br />

16.00 Uhr Zauber & Illusionen mit Zauberer Max Schneider<br />

19.00 Uhr Tag der Nachbarschaft mit der Musikkapelle<br />

Hohenfurch und <strong>den</strong> Goaßlschnalzern aus Peiting ts<br />

Autohaus MAZDA RIESER<br />

feiert Jubiläum<br />

20 Jahre<br />

Mazda-Partner<br />

Innovativ, zuverlässig, kompetent, und das zu<br />

einem vernünftigen Preis. Die Attribute, die<br />

<strong>für</strong> die Marke Mazda stehen, treffen auch auf<br />

das Autohaus Rieser zu. Der etablierte Familienbetrieb<br />

kann sein 20-jähriges Jubiläum als Mazda-Partner<br />

feiern.<br />

Am Ort ansässig ist die Firma Rieser schon seit<br />

rund 42 Jahren. Im August 1996 übernahm Firmengründer<br />

Robert Rieser das Autohaus von<br />

Otto Klischat. Dessen Tochter Sonja Klischat ist<br />

noch heute im Autohaus Rieser beschäftigt.<br />

1998 stieg Sohn Christian als KFZ-Meister und<br />

Karin Rieser als Partnerin und kreative Seele<br />

mit in <strong>den</strong> Betrieb ein. Im Jahr 2004 stieß Sohn<br />

Richard dazu, der nach erfolgreicher Ausbildung<br />

bei Mazda, nach und nach <strong>den</strong> Fahrzeugverkauf<br />

übernahm. Der Betrieb wurde konsequent erweitert<br />

und ausgebaut. So erwarb Robert Rieser 2011<br />

die benachbarte Immobilie der ehemaligen „Südseite“,<br />

wo heute ein Teile-Lager untergebracht<br />

ist. 2012 folgte ein Werkstattanbau mit drei Arbeitsplätzen.<br />

Dementsprechend<br />

wuchs auch der Mitarbeiterstab<br />

auf heute 15 Voll- und Teilzeitkräfte<br />

an. Im Jahr 2014 übergab Robert<br />

Rieser die Leitung des Betriebes<br />

an die bei<strong>den</strong> Söhne Richard und<br />

Christian. Ein wichtiger Baustein<br />

zum Erfolg des Autohauses Rieser<br />

ist die bewährte Zusammenarbeit<br />

mit der Marke Mazda. Mazda hat<br />

eine rasante Entwicklung gemacht,<br />

nicht nur beim Design, das sich<br />

heute innovativ und sportlich präsentiert,<br />

sondern auch bei der Ausstattung<br />

und der Technik, die sich<br />

sehen lassen kann, so Richard Rieser.<br />

Zudem zeichnen sich die neuen<br />

Modelle, insbesondere das Sondermodell „Nakama“<br />

durch <strong>den</strong> niedrigen Spritverbrauch, als auch<br />

durch eine sehr hochwertige Ausstattung aus.<br />

Stolz sind Richard und Christian Rieser auch auf<br />

ihr stabiles und langjähriges Mitarbeiter-Team.<br />

So feiert Bürokauffrau Sonja Klischat mit dem<br />

Firmenjubiläum auch ihr 20-jähriges Mitarbeiter-Jubiläum.<br />

KFZ-Mechaniker Klaus Schaffer ist<br />

bereits seit über 25 Jahren Mitarbeiter der Firma<br />

Rieser. Jörg Flemmig, ebenfalls KFZ-Mechaniker<br />

seit fast 15 Jahren, Günter Heger, KFZ-Meister<br />

seit fast 8 Jahren und Karin Hark (Büro-Reparaturannahme)<br />

seit fast 6 Jahren. Wir bedanken<br />

uns <strong>für</strong> die Treue und Zuverlässigkeit mit der die<br />

hier aufgeführten Mitarbeiter mit uns gemeinsam<br />

diesen Weg gegangen sind. Wir bedanken uns<br />

auch bei allen Mitarbeitern, die hier nicht aufgeführt<br />

sind. Sie alle haben dazu beigetragen, dass<br />

wir heute so ein Unternehmen sind. Ein weiteres<br />

Dankeschön des Autohauses Rieser geht an alle<br />

unsere langjährigen Kun<strong>den</strong> aus nah und fern.<br />

Wir sagen ein herzliches Vergelt‘s Gott <strong>für</strong> die<br />

jahrelange Treue und Verbun<strong>den</strong>heit, die Sie uns<br />

entgegenbringen! Auch <strong>den</strong>, über all die Jahre<br />

hinweg verlässlichen Geschäftspartnern gilt der<br />

Dank der Familie Rieser.<br />

<strong>Das</strong> Team des Autohauses Rieser feiert 20-jähriges Jubiläum als<br />

Mazda-Partner.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 15


Auf neuen Wegen — der Paradieshof in Forst<br />

Kaffee, Kuchen, Kurse<br />

und ganz viel Obst<br />

Forst I Kaffee, Kuchen, Kräuter,<br />

Obst — und das stete Lächeln von<br />

Melanie Kleider und Norbert Weimann<br />

erwartet Besucher auf dem<br />

„Paradieshof“ bei Forst. Samstags<br />

und sonntags von 14 bis 18 Uhr<br />

und nach Voranmeldung zum<br />

Frühstück an jedem ersten Sonntag<br />

im Monat öffnet das Paar die<br />

gute Stube im alten Bauernhaus<br />

als Café. Ebenso die Terrasse und<br />

vor allem <strong>den</strong> Bauerngarten, wo<br />

unter Obstbäumen verstreut Sitzgruppen<br />

arrangiert wer<strong>den</strong> — vom<br />

lauschigen Zweiertisch bis zur<br />

großen Kaffeetafel. Es gibt sogar<br />

ein „Picknick-Arrangement“ mit<br />

Köstlichkeiten samt Decke <strong>für</strong> die<br />

sonnige Wiese oder einen schattigen<br />

Winkel. „Seele baumeln lassen“<br />

lautet das Paradieshof-Motto.<br />

<strong>Das</strong> Café haben die bei<strong>den</strong> im<br />

April 2015 mit einer „Kursidee“<br />

eröffnet: „Meine Vision war, Leute<br />

zusammen- und ihnen gesunde<br />

Ernährung beizubringen, ökologisch<br />

und regional“, sagt Kleider.<br />

Sie hat Landwirtschaft studiert, ist<br />

Hauswirtschaftstechnikerin und<br />

Garten-Erlebnisführerin. Kräuterwandern,<br />

Beerenpflücken, vegane<br />

oder vegetarische Kochkurse oder<br />

wie Brot, Kuchen und Kleingebäck<br />

auch mit Vollkorngetreide<br />

schmackhaft gelingen — all das<br />

zeigt sie Interessierten (Termine im<br />

Veranstaltungskalender). An Gründonnerstag<br />

gab sie einen Kurs <strong>für</strong><br />

grüne „Smoothies“.<br />

Vom Kaffeegenuss<br />

profitiert Afrika<br />

Serviert wird ausschließlich fair<br />

gehandelter Kaffee von einem<br />

Röster in Bremen, der selbst aus<br />

Kamerun stammt und ohne teure<br />

Zwischenhändler direkt bei afrikanischen<br />

Bauern einkauft. Die Kuchen<br />

dazu backt Melanie Kleider<br />

alle selbst, besonders beliebt sei<br />

der Johannisbeer-Streusel oder<br />

später im Sommer die Heidelbeer-Joghurt-Torte.<br />

Es gibt „auch<br />

deftige Sachen wie Gemüse-<br />

Quiche oder -Lasagne, ich könnte<br />

auf Wunsch sogar ein komplettes<br />

Wildkräuter-Menü kre<strong>den</strong>zen“,<br />

sagt die Paradiesbäuerin. <strong>Das</strong> Getreide,<br />

darunter die Ursorte „Granat“,<br />

Rotkornweizen und Dinkel,<br />

stammt vom Hof ihres Vaters bei<br />

Rothenburg ob der Tauber, wo die<br />

34-Jährige einst aufwuchs.<br />

Nahezu alles Obst wächst auf <strong>den</strong><br />

Flächen des ehemaligen Grünlandbetriebes<br />

oberhalb der Straße<br />

von Forst nach Paterzell. Den hat<br />

das Paar seit Mai 2014 gepachtet.<br />

Schon im ersten Jahr entstand auf<br />

drei Hektar eine Mischkultur-Plantage<br />

mit Beeren- und Obststräuchern,<br />

Gewürzen, Küchen- und<br />

Heilkräutern. Welcher Arbeitseifer<br />

nötig war, drücken Zahlen aus:<br />

Gepflanzt wur<strong>den</strong> 2 400 Himbeerund<br />

500 Heidelbeerstau<strong>den</strong>, zig<br />

Johannisbeerbüsche, 300 Stöcke<br />

mit Tafeltrauben, 200 Obstbäume<br />

in Buschform (wodurch sie schon<br />

im zweiten Jahr trugen) — Kernund<br />

Steinobst wie Birne, Zwetschge,<br />

Quitte, Kornelkirsche, verschie<strong>den</strong>e<br />

Apfelsorten, darunter<br />

natürlich der Weilheimer Berleis.<br />

300 Weißdornbüsche sollen später<br />

<strong>für</strong> Marmelade oder medizinische<br />

und kosmetische Zwecke<br />

dienen.<br />

Sind Beeren und Obst reif, können<br />

Besucher selbst zum Pflücken<br />

anrücken. Es kämen viele ältere<br />

Menschen, vor allem Städter, die<br />

sich noch aufs Einmachen verstün<strong>den</strong>.<br />

Familien begleitet Kleider<br />

oftmals, <strong>den</strong>n „manche Kinder<br />

Blick auf <strong>den</strong> „Paradieshof“ von Osten,<br />

rechts die Zufahrt von der Straße zwischen<br />

Forst und Paterzell (vorne unten).<br />

16 | der altlandkreis


Kurze Pause im Streuobst-Bauerngarten, wo Melanie Kleider und Norbert Weimann am Wochenende Gäste<br />

ihres Cafés bewirten.<br />

reißen die hellroten Himbeeren<br />

ab, weil sie die so vom Joghurtbecher<br />

kennen.“ Ihnen zeigt sie,<br />

was wirklich gut schmeckt — das<br />

nächste Mal auch beim „Beerenfest“<br />

am 4. <strong>September</strong>.<br />

Obstbau als Wagnis<br />

mit globaler Erfahrung<br />

Es sei „sicher ein Wagnis, auf 750<br />

Metern Meereshöhe“ eine Landwirtschaft<br />

auf Obst zu grün<strong>den</strong>,<br />

räumen Kleider und Weimann<br />

ein. Doch sie bringen entsprechende<br />

Erfahrung mit: Die Hohenloherin<br />

befasste sich im Studium<br />

mit Sonderkulturen und<br />

biologischem Wirtschaften. Und<br />

der 50-jährige Dietmannsrieder<br />

kam „schon als junger Bursch<br />

und landwirtschaftlicher Quereinsteiger<br />

ohne eigenen Hof“ in<br />

viele Länder der Welt, arbeitete<br />

in Skandinavien, der Schweiz,<br />

in Amerika, Asien und Afrika.<br />

Im erworbenen Wissen wurzelt<br />

nun die Paradieshof-Plantage.<br />

Die Pflanzen sind so angeordnet,<br />

dass die Standorte Wachstum in<br />

Nachbarschaft oder durch Beschattung<br />

begünstigen. „Genannt<br />

wird das Agroforst, <strong>den</strong> kenne ich<br />

aus Frankreich und Afrika“, erzählt<br />

Weimann. Nebenbei produziert<br />

er übrigens Mikroorganismen,<br />

die er quer durch Europa,<br />

nach Indien, Sambia und in einige<br />

arabische Länder exportiert.<br />

Die 23 Hektar, die zur Hofstelle<br />

„Wolfhof 7“ gehören, wer<strong>den</strong><br />

im Sü<strong>den</strong>, Westen<br />

und Nor<strong>den</strong> umrahmt<br />

von einem prächtigen<br />

Baumgürtel mit<br />

um die 200 Jahre alten<br />

Laubbäumen und<br />

reichlich Buschwerk.<br />

„Jeder meint, das sei<br />

eine prächtige Oase<br />

und sollte so erhalten<br />

bleiben“, erzählt<br />

Landwirtschaftsmeister<br />

Weimann, der vom<br />

„Flächen-Ausputzen“<br />

sowieso nichts mehr<br />

hält. Gerade hier<br />

wüchsen die besten<br />

Kräuter und Wildbeeren<br />

<strong>für</strong> Kleiders Wildkräuterkurse.<br />

Außerdem<br />

schützen Bäume<br />

und dichtes Gebüsch<br />

das Land vor Wind und<br />

bieten Vögeln, Wild<br />

und Insekten einen<br />

unberührten Lebensraum.<br />

Wie auch so manchem<br />

Paradieshof-<br />

Besucher: Einmal sei<br />

eine ältere Dame zum<br />

Pflücken gekommen.<br />

Als ihr Auto vier Stun<strong>den</strong><br />

später immer noch<br />

am Hof stand, machte<br />

man sich auf die Suche. Sie lag<br />

im Gras und beantwortete die besorgte<br />

Frage nach dem Wohlergehen<br />

äußerst vergnügt: „Ich meditiere<br />

mit dem Milan dort oben.“ ts<br />

Melanie Kleider und Norbert Weimann auf<br />

ihrer Beerenplantage hinter einer Heidelbeer-<br />

Staude.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 17


Zukunftsweisende<br />

und liebevolle Pflege<br />

im AWO Seniorenzentrum Peiting<br />

Expertentipps der Versicherungskammer Bayern<br />

Wenn das Wasser<br />

im Wohnzimmer steht<br />

Spezialisiert auf die<br />

Pflege und Betreuung<br />

in Wohngruppen<br />

Ein Stück Heimat.<br />

Die Seniorenzentren der<br />

AWO Oberbayern<br />

AWO Seniorenzentrum Peiting<br />

Bahnhofstraße 24 · Tel. 08861 2500-0 · www.awo-obb.de<br />

<strong>Altlandkreis</strong> I „Hochwasser mit einer<br />

Intensität, wie wir es bis heute<br />

alle 50 Jahre erleben, können<br />

zukünftig alle 25 Jahre eintreten“,<br />

weiß Stefan Liebl, stellvertretender<br />

Pressesprecher der Versicherungskammer<br />

Bayern. Als ehemaliger<br />

Monopolist in der Feuerversicherung<br />

und heutiger Marktführer in<br />

der Wohngebäudeversicherung<br />

kennt die Versicherungskammer<br />

<strong>den</strong> Gebäudebestand in Bayern<br />

sehr gut und kann nahezu alle Gebäude<br />

gegen sogenannte Elementarschä<strong>den</strong><br />

versichern. Doch die<br />

unvorhersehbaren Naturereignisse<br />

nehmen zu. Deshalb haben wir<br />

mit dem Unternehmenssprecher<br />

ein Gespräch geführt, wie man<br />

sich davor schützen kann.<br />

Anfang Juni waren wieder einige<br />

Ortschaften im <strong>Pfaffenwinkel</strong> von<br />

Überschwemmungen betroffen.<br />

Können Sie mittlerweile abschätzen,<br />

wie hoch der Scha<strong>den</strong> in unserer<br />

Region ist, <strong>den</strong> dieser Starkregen<br />

angerichtet hat?<br />

Allein aus dem Landkreis Weilheim-Schongau<br />

erreichten uns<br />

knapp 100 Scha<strong>den</strong>smeldungen<br />

nach <strong>den</strong> Unwetterereignissen im<br />

Juni. In der Summe rechnen wir<br />

mit einem Scha<strong>den</strong>volumen von<br />

einer halben Million Euro.<br />

Die Versicherungskammer Bayern<br />

war schon nach dem Jahrhundert-<br />

Hochwasser 2013 in Weilheim vor<br />

Ort, um die Situation einschätzen<br />

zu können. Wie risikoreich beurteilen<br />

Sie die Regionen in Südbayern?<br />

In <strong>den</strong> Landkreisen Landsberg,<br />

Weilheim-Schongau, Starnberg<br />

und Garmisch-Partenkirchen<br />

können wir 99,8 Prozent aller<br />

Häuser problemlos gegen Elementarschä<strong>den</strong><br />

versichern. Nur<br />

ganz wenige Bereiche, wie beispielsweise<br />

die Wassersportsiedlung<br />

in Starnberg, versichern wir<br />

nur nach individueller Prüfung.<br />

Diese Siedlung wurde <strong>für</strong> Olympia<br />

direkt am Wasser angelegt und ist<br />

mittlerweile dauerhaft bewohnt.<br />

Hier muss man gezielt hinsehen<br />

und verschie<strong>den</strong>e Präventionsmöglichkeiten<br />

diskutieren.<br />

Die Region insgesamt ist kein Risikobereich.<br />

Der letzte Starkregen<br />

hat aber gezeigt, dass man nicht<br />

unbedingt an einem See oder am<br />

Pollinger Bach wohnen muss, um<br />

betroffen zu sein. Bei einem Starkregen<br />

sucht sich das Wasser seinen<br />

eigenen Weg und es kann zu<br />

Überschwemmungen kommen,<br />

wo man sie bisher nie vermutet<br />

hätte. In Bayern sind aktuell rund<br />

26 Prozent der Gebäude gegen<br />

Elementarschä<strong>den</strong> versichert.<br />

18 | der altlandkreis


iologisch wirksam durch Auszüge der<br />

Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus<br />

Stefan Liebl von der Versicherungskammer<br />

Bayern gibt wichtige<br />

Tipps <strong>für</strong> Hausbesitzer.<br />

<strong>Das</strong> ist, im Vergleich zu anderen<br />

Bundesländern, noch sehr<br />

wenig. Nach dem Jahrhundert-<br />

Hochwasser 2013 waren wir auf<br />

Info-Tour an verschie<strong>den</strong>en Orten<br />

in Bayern, unter anderem auch<br />

in Weilheim. <strong>Das</strong> ist sehr gut angenommen<br />

wor<strong>den</strong>. Mittlerweile<br />

wer<strong>den</strong> in Neuabschlüssen der<br />

Wohngebäudeversicherungen bei<br />

45 Prozent die Elementargefahren<br />

aufgenommen.<br />

Müssen wir uns hier im vermeintlich<br />

sicheren Oberbayern in Zukunft<br />

tatsächlich auf mehr Hochwasser,<br />

Überschwemmungen oder<br />

Hagelschauer einstellen?<br />

Eine bereits 2011 veröffentlichte<br />

Studie von Versicherern und Klimaforschern<br />

kommt zum Schluss,<br />

dass Schä<strong>den</strong> durch Überschwemmung<br />

und Hochwasser<br />

zunehmen wer<strong>den</strong>. Bis zum Ende<br />

dieses Jahrhunderts könnte das<br />

eine Verdoppelung — je nach Szenario<br />

auch eine Verdreifachung —<br />

der Schä<strong>den</strong> bedeuten. Aktuell<br />

wer<strong>den</strong> regionale Extremwetterereignisse<br />

vom Deutschen<br />

Wetterdienst und der Versicherungswirtschaft<br />

im Rahmen eines<br />

gemeinsamen Forschungsprojekts<br />

näher analysiert. Erste wissenschaftliche<br />

Ergebnisse wer<strong>den</strong><br />

im Herbst präsentiert. Ich persönlich<br />

bin der Meinung, dass eine<br />

Zunahme von lokalen Extremwetterereignissen<br />

nicht von der<br />

Hand zu weisen ist, was eine vernünftige<br />

Absicherung gegen die<br />

Naturgefahren wichtiger <strong>den</strong>n je<br />

macht.<br />

Was raten Sie dem Hausbesitzer in<br />

unserem Einzugsgebiet?<br />

Wir raten dringend dazu, sich der<br />

Verantwortung <strong>für</strong> das eigene<br />

Hab und Gut zu stellen. <strong>Das</strong> Auto<br />

ist des Deutschen liebstes Kind,<br />

das versichert man Vollkasko.<br />

<strong>Das</strong> eigene Haus ist jedoch viel<br />

mehr wert; und hier wird oftmals<br />

nur die Feuergefahr abgesichert.<br />

Wir raten deshalb zu einer Wohngebäudeversicherung,<br />

die auch<br />

bei Feuer, Sturm und Hagel sowie<br />

Leitungswasser greift, zuzüglich<br />

einer Elementarscha<strong>den</strong>versicherung.<br />

Diese sollte auch die Hausratversicherung<br />

ergänzen. Selbst<br />

der Präsi<strong>den</strong>t des bayerischen<br />

Landkreistages, der Deggendorfer<br />

Landrat Christian Bernreiter,<br />

appelliert, dazu eine umfassende<br />

Versicherung abzuschließen.<br />

Denn manche Menschen leben in<br />

dem Irrglauben, dass sie im Fall<br />

des Falles auf staatliche Hilfen<br />

bauen können.<br />

Welche Kosten müssen <strong>für</strong> ein<br />

durchschnittliches Einfamilienhaus<br />

gerechnet wer<strong>den</strong>?<br />

Bei einem Wohngebäude mit<br />

einem Wert von 350 000 Euro<br />

kostet die Elementarabsicherung<br />

weniger als 100 Euro im Jahr.<br />

Auf der Internetseite der Versicherungskammer<br />

Bayern kann<br />

man einen Risiko-Check <strong>für</strong> sein<br />

Gebäude durchführen und umgehend<br />

<strong>den</strong> jährlichen Beitrag<br />

ermitteln.<br />

Nicht unerheblich ist auch der<br />

Hausrat. Warum muss der separat<br />

versichert sein?<br />

Wenn das Wasser kommt, dringt<br />

es nicht nur in <strong>den</strong> Keller. Denken<br />

Sie an Ihre Möbel, die hochwertige<br />

Einbauküche, elektronische<br />

Geräte und dergleichen. All diese<br />

Dinge sollten Sie neben dem<br />

Haus ebenfalls gegen Elementarschä<strong>den</strong><br />

versichern.<br />

Wie unterstützen Sie <strong>den</strong> betroffenen<br />

Versicherungsnehmer im Scha<strong>den</strong>sfall?<br />

Zunächst müssen wir telefonisch<br />

oder per E-Mail davon Kenntnis erhalten.<br />

Wir empfehlen <strong>den</strong> Betroffenen<br />

immer, Fotos vom Scha<strong>den</strong><br />

zu machen — und bitte bevor mit<br />

dem Ausräumen begonnen wird.<br />

Bei größeren Schä<strong>den</strong> schicken wir<br />

einen Sachverständigen zur Begutachtung,<br />

der alles weitere mit dem<br />

Versicherungsnehmer bespricht.<br />

Haben Sie noch weitere Tipps, wie<br />

man sein Haus vor <strong>den</strong> steigen<strong>den</strong><br />

Unwettergefahren sichern kann?<br />

Es gibt viele Möglichkeiten der<br />

Vorsorge: Man kann die Kellerschächte<br />

entsprechend präparieren,<br />

<strong>den</strong> Übergang von der Straße<br />

zum Grundstück zum Schutz vor<br />

Wasser mit einem kleinen Absatz<br />

versehen oder eine Verankerung<br />

anbringen, in die bei Bedarf mobile<br />

Wände eingesetzt wer<strong>den</strong><br />

können. <strong>Das</strong> sind nur ein paar Beispiele<br />

von baulichen Maßnahmen.<br />

Unsere hauseigene Fachabteilung<br />

berät die Hausbesitzer gerne. rg<br />

„Hochwasser mit einer Intensität, wie wir es bis heute alle 50 Jahre erleben, können zukünftig alle 25 Jahre<br />

eintreten", erklärt Stefan Liebl von der Versicherungskammer Bayern.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 19<br />

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Tel. 08861-2695<br />

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<br />

Sa. Beratung mit vorheriger Terminvereinbarung


Überschwemmungen quer durchs Schongauer Land<br />

Die sommerliche Flut<br />

Rottenbuch / Böbing / Apfeldorf | Ein<br />

komischer Sommer ist das bis heute<br />

gewesen, mit viel Starkregen,<br />

der ganz punktuell Unmengen von<br />

Wasser im Gepäck hatte. Ortschaften<br />

wie Rottenbuch, Böbing oder<br />

Apfeldorf hatten zwar auch in der<br />

Vergangenheit manches Mal mit<br />

Überschwemmungen zu kämpfen,<br />

aber an diese Mengen von Wasser<br />

innerhalb kürzester Zeit kann sich<br />

niemand erinnern. Zeitgleich wur<strong>den</strong><br />

Häuser und Straßen überflutet,<br />

die bisher noch nicht in Mitlei<strong>den</strong>schaft<br />

gezogen wur<strong>den</strong>.<br />

„So etwas noch<br />

nie erlebt“<br />

Um 17.21 Uhr ging bei Feuerwehrkommandant<br />

Werner Herbst aus<br />

Rottenbuch der erste Alarm ein.<br />

Was in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Stun<strong>den</strong> des<br />

Dienstag, 26. Juli, passierte, hatte<br />

der erfahrene Floriansjünger bis<br />

dato noch nie erlebt. Straßen waren<br />

überflutet und mussten gesperrt<br />

wer<strong>den</strong>, auf der Echelsbacher Brücke<br />

stand ein halber Meter Wasser<br />

und 14 Keller mussten von der<br />

Feuerwehr ausgepumpt wer<strong>den</strong>.<br />

„Einige Hausbesitzer haben uns<br />

gar nicht alarmiert,<br />

sondern gleich selbst<br />

ausgepumpt“, ergänzt<br />

Werner Herbst.<br />

Mit Unterstützung der<br />

Peitinger und Schönberger<br />

Wehr sind<br />

die Helfer dann alle<br />

gefährdeten Häuser<br />

systematisch durchgegangen.<br />

In Mitlei<strong>den</strong>schaft<br />

wurde auch<br />

die Gemeindehalle<br />

gezogen; hier stand<br />

alles unter Wasser —<br />

vom kompletten Keller,<br />

<strong>den</strong> Toiletten über<br />

<strong>den</strong> Trommlerraum<br />

bis zur Gaststätte. „In Manche Straßen glichen einem reißen<strong>den</strong> Fluss.<br />

Rottenbuch liegt die<br />

Bebauung oftmals am Hang, da Ähnlich erging es <strong>den</strong> Böbingern,<br />

kommt bei einem solchen Starkregen<br />

extrem viel Wasser daher“, erklärt<br />

Bürgermeister Markus Bader,<br />

der darin die überwiegende Ursache<br />

der Schä<strong>den</strong> sieht. Zahlreiche<br />

Straßen wur<strong>den</strong> unterspült, deren<br />

Schä<strong>den</strong> nun behoben wer<strong>den</strong><br />

müssen. Weiter wird die Gemeinde<br />

deren Bürgermeister in Personalunion<br />

als Feuerwehrkommandant<br />

an diesem Dienstagabend mit<br />

seinen Männern zwölf Keller auspumpte.<br />

Nach dem Hochwasser in<br />

Simbach am Inn, das bayernweit in<br />

der Presse war, sagte der Freistaat<br />

Soforthilfen zu, was nun auch der<br />

verschie<strong>den</strong>e Durchläufe und Landkreis Weilheim-Schongau <strong>für</strong><br />

Regenrückhaltebecken in nächster<br />

Zeit ausbauen.<br />

die Schä<strong>den</strong> vom 29. Mai bis 5.<br />

Juni in Anspruch nehmen kann.<br />

Der Starkregen am 26.<br />

Juli zählt allerdings<br />

nicht mehr dazu, sodass<br />

die Rottenbucher<br />

und Böbinger in Sachen<br />

staatlicher Unterstützung<br />

leer ausgehen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Apfeldorf wurde vom<br />

Starkregen am 28. und<br />

29. Mai getroffen, doch<br />

die Gemeinde gehört<br />

zum Landkreis Landsberg,<br />

der keinen Katastrophenalarm<br />

ausgelöst<br />

hatte. So konnten auch<br />

die Apfeldorfer keine<br />

Soforthilfen des Staates<br />

in Anspruch nehmen.<br />

„<strong>Das</strong> Hauptproblem<br />

war das Wasser vom Feld; da<strong>für</strong><br />

kann man eben keinen Kanal bauen“,<br />

meint Bürgermeister Georg<br />

Epple. Auch Apfeldorf hat viele<br />

Hanglagen. Die Wassermassen, die<br />

vom Berg östlich des Dorfes angerauscht<br />

kamen, hat Epple sogar in<br />

Fotos festgehalten. Zur Unterstützung<br />

kamen die Feuerwehren aus<br />

Kinsau, Reichling und Rott, wobei<br />

die Rotter auch im eigenen Dorf<br />

Probleme hatten.<br />

Fast wären die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

des Trachtenvereins Rott<br />

abgesagt wor<strong>den</strong>, nachdem das<br />

Zelt durch das Unwetter überschwemmt<br />

wor<strong>den</strong> war.<br />

Schnelle Hilfe<br />

von <strong>den</strong> Nachbarn<br />

Am schlimmsten betroffen war<br />

Apfeldorfs Friseurmeister Helmut<br />

Ehle; am Samstag hielt sein Damm<br />

östlich des Hauses noch — und alles<br />

war entspannt. Am Sonntag<br />

kam das Wasser plötzlich neben<br />

dem Damm auf das Grundstück<br />

und überflutete innerhalb kürzester<br />

Zeit <strong>den</strong> gesamten Keller bis<br />

zur Decke. <strong>Das</strong> Lager seines Friseursalons,<br />

Sportbekleidung der<br />

drei Kinder, Weihnachtsdeko oder<br />

die Instrumente des Musikervorstandes<br />

— alles kaputt. Durch die<br />

schnelle Hilfe von Nachbarn, Mitarbeiterinnen<br />

und Handwerkern<br />

konnte der Salon am Mittwoch<br />

schon wieder geöffnet wer<strong>den</strong>,<br />

trotzdem schätzt Helmut Ehle seinen<br />

Scha<strong>den</strong> auf über 10 000 Euro.<br />

Jetzt wird er seine Lichtschächte<br />

höher setzen, eine Schwelle an der<br />

Kellertreppe anbringen und <strong>den</strong><br />

20 | der altlandkreis


Seien Sie der Flut<br />

haushoch überlegen.<br />

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können Sie sich auch in besonders hochwassergefähr<br />

deten Gebieten gegen die finanziellen Folgen<br />

eines Hochwasserscha<strong>den</strong>s absichern. <strong>Das</strong> bieten<br />

nur wenige Versicherer in Deutschland.<br />

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Der Mühlbach am Rottenbucher Fohlenhof trat komplett über die Ufer.<br />

Wall an der Nordseite des Hauses<br />

verlängern. „Seit fast 30 Jahren<br />

wohne ich hier, aber so etwas gab<br />

es noch nie“, stellt Helmut Ehle<br />

fest.<br />

<strong>Das</strong> gleiche kann Werner Menhart<br />

behaupten, der ebenfalls mit<br />

<strong>den</strong> Wassermassen vom Hang<br />

kämpfte und <strong>den</strong> gesamten Keller<br />

unter Wasser hatte. Er hat<br />

mittlerweile schon gehandelt<br />

und einen Erdwall entlang seines<br />

Grundstückes angebracht. Die Gemeinde<br />

hat inzwischen <strong>den</strong> Erwerb<br />

von zusätzlichen Pumpen beschlossen<br />

und Bürgermeister Georg Epple<br />

verspricht, bei künftigen Baumaßnahmen<br />

dem Hochwasserschutz<br />

mehr Beachtung zu schenken. „Ich<br />

arbeite intensiv daran, das Wasser<br />

bergauf laufen zu lassen“, so seine<br />

süffisante Antwort zu der Tatsache,<br />

dass sich <strong>den</strong>noch vieles nicht verhindern<br />

lassen werde.<br />

rg<br />

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Ein groteskes Bild am Tag danach — schönes Wetter und der ganze Garten<br />

voller verschlammtem Müll.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 21


ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />

Radeln, lesen und einige Jubiläen<br />

Literaturabend: Pörnbacher liest Britting<br />

Lechbruck | Mit dem Schriftsteller Georg Britting setzt Dr. Karl<br />

Pörnbacher (Foto) am 29. <strong>September</strong> seine Reihe „Bayerische Autoren“<br />

im Flößermuseum Lechbruck fort. Hier hat der Germanist<br />

und Historiker schon Werke von Ludwig Ganghofer, Wilhelm Diess,<br />

Oskar Maria Graf, Lena Christ und Ludwig Thoma aufgeschlagen.<br />

Nun erinnert er an <strong>den</strong> 1891 in Regensburg geborenen und von<br />

1921 bis zu seinem Tod 1964 in München leben<strong>den</strong> Britting anlässlich<br />

dessen 125. Geburtstag mit ausgewählten Erzählungen. Seine<br />

Geburtsstadt und das Donautal haben <strong>den</strong> Dichter und sein Schreiben<br />

nicht weniger geprägt als später das bayerische Oberland<br />

und Tirol. Er schrieb nie im Dialekt, gleichwohl ist seine Sprache<br />

durchzogen von bayerischem Humor und <strong>den</strong> Eigenarten des süddeutschen<br />

Idioms, von verdichteter Anschaulichkeit und präziser<br />

Ausdruckskraft. Lesungen mit Pörnbacher sind <strong>für</strong> Literaturliebhaber<br />

ein Erlebnis, weil er<br />

nicht nur Werke vorträgt,<br />

sondern auch viel über<br />

die Autoren zu erzählen<br />

weiß und sie so seinen<br />

Zuhörern sachkundig<br />

und unterhaltsam erschließt.<br />

Der Literaturabend<br />

in Lechbruck beginnt<br />

um 19.30<br />

Uhr bei freiem<br />

Eintritt. ts<br />

Gewinner der Glenn Miller Orchestra-CDs<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Anfang August sorgte das Glenn Miller Orchestra<br />

in der Peitinger Schloßberghalle <strong>für</strong> einen stimmungsvollen<br />

Abend und präsentierte mit einem unverwechselbaren, harmonischen<br />

Sound zahlreiche Welthits. Passend dazu verlosten wir<br />

im letzten „altlandkreis“ fünf CDs des Glenn Miller Orchestras.<br />

Ob unsere Gewinner auch beim Konzert dabei waren? Wir wissen<br />

es nicht. Über jeweils eine Scheibe durften sich in jedem Fall<br />

freuen: Martin Holzheu aus Schongau, Angelika Müller aus Lechbruck,<br />

Ehrenharda Schorer aus Bernbeuren, Maria Baumann<br />

aus Kinsau und Resi Striegl aus Peiting. Wir wünschen<br />

viel Spaß beim Hören. Allen, die letztes Mal kein<br />

Glück hatten, viel Erfolg diesmal!<br />

tis<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Es sind Musiker aus Rottenbuch,<br />

Peiting, Böbing, Steinga<strong>den</strong>, Hohenfurch, Epfach<br />

oder Westendorf dabei, und sie alle haben eine<br />

Passion: die bayerische Blasmusik. Vor zehn Jahren<br />

rief der Blasmusikbeauftragte im Lechgau-<br />

Trachtenverband, Thomas Eiler, eine eigene Gaukapelle<br />

ins Leben, der sich spontan 25 Musiker<br />

anschlossen. „Es sind alles gute Musikanten, die in<br />

ihren Blaskapellen auch eingespannt sind“, weiß<br />

der Dirigent Thomas Eiler, und deshalb beschränkt<br />

sich diese Kapelle auf maximal drei Auftritte pro<br />

Jahr. Die Ausrichtung ist auch nach zehn Jahren<br />

noch die gleiche: traditionelle, bayerische Blasmusik,<br />

gespickt mit schönen böhmischen Polkas zu<br />

spielen und zugleich gute Unterhaltung zu bieten.<br />

<strong>Das</strong> Jubiläum soll nun mit einem Festabend am<br />

Samstag, 29. <strong>Oktober</strong> im Epfacher „Haus der Vereine“<br />

gefeiert wer<strong>den</strong>. Der Böbinger Männerchor,<br />

Zehn Jahre Lechgau-Kapelle<br />

Ein Jahr „Weibsdeifi“-Markt<br />

Schongau | Der Weibsteufel, im Dialekt „Weibsdeife“,<br />

ist eine verführerische, schöne, aber auch unberechenbare<br />

Frau. Für solche — und ganz normale<br />

— hat Beatrice Amberg, Vorstand von „Schongau<br />

belebt e.V.“, <strong>den</strong> „Weibsdeifi-Markt“ initiiert. Seit<br />

einem Jahr läuft der Flohmarkt von Frauen <strong>für</strong><br />

Frauen: „Wer könnte besser wissen als Frauen,<br />

was Frauen gerne mögen?“, fragt die Ideengeberin<br />

und verrät zugleich das Erfolgsrezept. Vorausgesetzt,<br />

es lassen sich passende Geschäftsräume<br />

auftun, ist jeder erste Samstag im Monat Markttag.<br />

Denn das war die zweite Idee: Leerstehen<strong>den</strong><br />

La<strong>den</strong>geschäften „vorübergehend Leben einzuhauchen<br />

und sie mit Lachen und Geplauder zu erfüllen“,<br />

sagt Amberg. Los ging es im <strong>Oktober</strong> 2015<br />

in der Löwenstraße, wo gerade einmal fünf Verkaufsplätze<br />

vergeben wer<strong>den</strong> konnten. <strong>Das</strong> hängt<br />

von der La<strong>den</strong>größe ab. In der Münzstraße gab<br />

es auch schon 40 Anbieterinnen. Einer der Lä<strong>den</strong><br />

wurde neu vermietet, was vielleicht daran liege,<br />

das Peitinger Harfenduo, die Gaugruppe des Lechgaues<br />

und die Epfacher Plattlergruppe wer<strong>den</strong> ab<br />

20 Uhr mit Musik und Tanz zum Geburtstag gratulieren.<br />

In einem zweiten, geselligeren Teil wird<br />

die Lechgau-Kapelle selbst in ihrer unverwechselbaren<br />

Art <strong>für</strong> gute Unterhaltung sorgen.<br />

rg<br />

„dass Interessenten n<br />

sich die Leerstände e<br />

unkompliziert anschauen<br />

können“,<br />

vermutet Amberg.<br />

Leerstände zu reduzieren,<br />

ist ein<br />

Hauptanliegen<br />

von „Schongau<br />

belebt“, und benachbarte<br />

La<strong>den</strong>inhaber nhaber hätten bestätigt,<br />

dass sie vom „Weibsdeifi“-Publikum ebenfalls<br />

profitieren. Der nächste Markt am 10. <strong>September</strong><br />

steigt ausnahmsweise im Festzelt auf dem Volksfestplatz<br />

mit kleinem Rahmenprogramm. Am<br />

1. <strong>Oktober</strong> öffnet der La<strong>den</strong> in der Münzstraße 25<br />

von 10 bis 16 Uhr <strong>für</strong> einen Tag seine e Pforten. Wer<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung stellen<br />

möchte, kann sie per E-Mail (post@<br />

schongau-belebt.de) anbieten. ts<br />

22 | der altlandkreis


Römisches Wagenrennen zum Museums-Jubiläum<br />

Epfach | Ein Wagenrennen wie zu Römerzeiten<br />

organisiert der historische Ausschuss am Sonntag,<br />

11. <strong>September</strong>, rund um das „Museum Abodiacum“<br />

in Epfach. Den römischen Streitwagen zieht allerdings<br />

kein Pferdegespann, sondern jeweils vier<br />

Vertreter aus <strong>den</strong> örtlichen Vereinen. Die Epfacher<br />

sind stolz auf ihre römische Vergangenheit und<br />

haben dies besonders<br />

mit ihrer 2000-Jahrfeier<br />

anno 1986 zum Ausdruck<br />

gebracht. Aus deren Erlös<br />

wurde dann 1991 ein<br />

Museum im alten Feuerwehrhaus<br />

geschaffen,<br />

das seither einer Vielzahl<br />

an Besuchern, Vereinsgruppen<br />

oder Schulklassen<br />

Aufschluss über die Zeit der Römer in Epfach<br />

gab. Mit einem Festakt soll das 25-jährige Bestehen<br />

des ehrenamtlich geführten Museums um 11<br />

Uhr offiziell gewürdigt wer<strong>den</strong>. Anschließend gibt<br />

es eine Fotoausstellung sowie <strong>für</strong> Kinder verschie<strong>den</strong>e<br />

römische Brettspiele in der benachbarten<br />

Tenne des Gasthauses „Sonne“. Der Wirt tischt<br />

dazu passend römische<br />

Gerichte auf. Wie vor 25<br />

Jahren treten ab 15 Uhr<br />

die Epfacher Vereine zum<br />

römischen Wagenrennen<br />

an, diesmal allerdings<br />

nicht in der Au, sondern<br />

rund um<br />

Gasthaus und<br />

Museum. rg<br />

Aktionstag im Gartenwinkel<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Die Thementage des Netzwerks „Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

erfreuen sich wachsender<br />

Beliebtheit bei allen, <strong>den</strong>en ein Garten mehr bedeutet<br />

als nur saisonal wechselnder Blumenschmuck.<br />

Am 11. <strong>September</strong> öffnen von 10 bis 17 Uhr gut ein<br />

halbes Dutzend Netzwerk-Mitglieder ihre Gärten.<br />

„Füllhorn Gartenwinkel“ lautet das Motto passend<br />

zum Erntemonat <strong>September</strong>. Sie bieten an, was<br />

sie an regionalen Besonderheiten gesammelt und<br />

was Fachkundige daraus zubereitet haben: Kräutertees,<br />

Marmela<strong>den</strong>, Salben, Duftsalze und mehr.<br />

Am Böbinger „Bruggerhof“ gibt es Köstlichkeiten<br />

von Gartenbäuerinnen, der Initiative „Slowfood<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.“, einer Buchhandlung und einem<br />

Imker. Auf dem „Paradieshof“ bei Forst können der<br />

Obstgarten besichtigt, Beeren, Kaffee und Kuchen<br />

genossen wer<strong>den</strong>. Der Wieshof Marnbach eröffnet<br />

seinen „Karlsgarten“, im Schaugarten Seeshaupt<br />

beantworten Gartenkundige Fragen. Absolventinnen<br />

des Gartenbäuerin-Lehrgangs bieten in der<br />

Landwirtschaftsschule Weilheim eigene Produkte<br />

an, der Obst- und Gartenbauver-<br />

ein Obereglfing lädt ein zu diver-<br />

sen<br />

Aktionen in <strong>den</strong> Schaugarten<br />

„Krautacker Moosbrunnen“. Zudem<br />

fin<strong>den</strong> überall Führungen<br />

statt, Infos im Internet<br />

(www.gartenwinkel-<br />

eltpfaffenwinkel.de).<br />

Radeln <strong>für</strong> die Hoffnung<br />

aufs Sehen<br />

Schongau | Ein Leben mit letztem Sehrestvermögen,<br />

im Dunkeln, in Isolation —<br />

das ist <strong>für</strong> Menschen mit Netzhauterkrankungen<br />

tägliche Realität. Noch gibt es<br />

keine Therapien und Heilungschancen,<br />

wohl aber Forschungsansätze <strong>für</strong> Heilverfahren.<br />

Von dieser Hoffnung getragen, radeln<br />

unter der Schirmherrschaft des Europäischen<br />

Parlaments 17 Tandem-Teams — der<br />

Pilot sehend, sein Co-Pilot blind oder sehbehindert<br />

— und sieben Ersatzfahrer aus<br />

fünf Ländern durch Deutschland, Frankreich,<br />

die Schweiz und Österreich. Am 5.<br />

<strong>September</strong> machen sie Station in Schongau,<br />

2. Bürgermeister Tobias Kalbitzer<br />

empfängt um 7.45 Uhr die Teams vor dem<br />

Rathaus, die mit der Tour auf Menschen<br />

mit altersabhängiger Makuladegeneration<br />

(AMD) und Retinitis Pigmentosa (RP)<br />

aufmerksam machen wollen. <strong>Das</strong> Projekt<br />

unterstützen Politiker, renommierte<br />

Unternehmen als Sponsoren und die<br />

„Aktion Mensch“. Auf der Website von<br />

„Pro Retina — Stiftung zur Verhütung<br />

von Blindheit“ (www.pro-retinastiftung.de)<br />

sind weitere Infortmationen<br />

zu fin<strong>den</strong>.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 23


Zu Besuch in der Krankenhaus-Küche<br />

Nicht gekocht wurde nie!<br />

Schongau | Lasagne mit Rinderhackfleisch<br />

und Rohkostsalat,<br />

Schweinsbratwurst mit Karottengemüse<br />

und Kartoffelpüree, Penne<br />

mit Basilikumrahmsoße und Salat<br />

als vegetarische Alternative oder<br />

nur eine Spargelsuppe, falls der<br />

Hunger nicht allzu groß ist. Dazu<br />

jeweils Milchreis als Dessert. Vier<br />

Menüs unter <strong>den</strong>en die Patienten<br />

der Krankenhäuser in Weilheim<br />

und Schongau an diesem Mittwoch<br />

wählen können.<br />

Reichhaltiges<br />

Speiseangebot<br />

Die Qualität der Verpflegung hat<br />

einen erheblichen Einfluss auf<br />

<strong>den</strong> Genesungsprozess, weswegen<br />

das Küchenteam der Krankenhaus<br />

GmbH mit einem attraktiven<br />

Speisenangebot, bestehend aus<br />

schmackhaften, abwechslungsreichen<br />

und ausgewogenen Mahlzeiten,<br />

zum Wohlbefin<strong>den</strong> beitragen<br />

will. Die Patienten können<br />

wöchentlich in einem gedruckten<br />

Plan ihre Speisen selbst wählen<br />

und zusammenstellen. Mittags<br />

wer<strong>den</strong>, inklusive der Variante<br />

„<strong>für</strong> <strong>den</strong> kleinen Hunger“, vier<br />

verschie<strong>den</strong>e Menüs angeboten,<br />

abends drei. Morgens kann zudem<br />

aus einem reichhaltigen Frühstücksangebot<br />

gewählt wer<strong>den</strong>.<br />

Für rund 350 Essen pro Mahlzeit<br />

wird in der geräumigen Küche<br />

vorbereitet, geschnibbelt, gewürzt,<br />

gebacken oder gekocht. Eine logistische<br />

Meisterleistung, wie ein<br />

Blick über die Schultern der 24<br />

Mitarbeiter beweist. Schließlich<br />

müssen in Krankenhäusern weitaus<br />

mehr Aspekte bedacht wer<strong>den</strong><br />

als in vergleichbaren Großküchen.<br />

„Allergien,<br />

Krankheiten wie Diabetes<br />

oder Lebensmittel-Sperren<br />

nach<br />

Operationen“, listet<br />

Roberto Hänsel nur<br />

einige Schlagwörter<br />

auf, die er und sein<br />

Team während der<br />

täglichen Arbeit beachten<br />

müssen. Der<br />

40-jährige gelernte<br />

Unverträglichkeiten,<br />

Koch und weitergebildete Küchenmeister<br />

ist seit 2009 Leiter der<br />

Krankenhausküche, in der er mittlerweile<br />

16 Jahre arbeitet. „Nicht<br />

gekocht wurde in unserer Küche<br />

nie“, räumt er sogleich mit einem<br />

gelegentlich geäußertem Vorurteil<br />

auf. Ohne zu verschweigen, dass<br />

„aus logistischen und selbstverständlich<br />

auch Kostengrün<strong>den</strong> natürlich<br />

einige Produkte zugekauft<br />

wer<strong>den</strong>“. Der Großteil der Lebensmittel<br />

wird von einem bewährten<br />

Unternehmen aus Kempten bezogen.<br />

Dreimal pro Woche wird die<br />

Ware angeliefert, damit das Lager<br />

überschaubar bleibt und alle Lebensmittel<br />

frisch sind. Die hohen<br />

Standards hinsichtlich der Hygiene<br />

zeigen sich erstmals bei der Warenanlieferung.<br />

Der Bereich <strong>für</strong> die<br />

Lebensmittel ist baulich komplett<br />

getrennt vom restlichen Anlieferbereich.<br />

Unterschiedliche Fliesen<br />

zeugen zudem von der Trennung<br />

des Anlieferbereichs und dem<br />

„sensiblen Bereich“. In Letzteren<br />

darf nur, wer sich eine entsprechende<br />

Schutzkleidung anlegt und<br />

seine Hände desinfiziert. Hygieneschulungen<br />

<strong>für</strong> das Personal stehen<br />

regelmäßig auf der Tagesordnung.<br />

Die verschie<strong>den</strong>en Kühlräume<br />

und Lager der Lebensmittel sind<br />

nach Themen sortiert, die Räume<br />

je nach Anforderung auf eine<br />

bestimmte Temperatur gekühlt.<br />

Molkerei-Produkte etwa dürfen nie<br />

über sieben Grad haben. All diese<br />

hohen Standards sind Teil der sogenannten<br />

„guten Hygienepraxis“,<br />

definierte Leitlinien im Rahmen<br />

des HACCP-Konzepts, der Gefahrenanalyse<br />

kritischer Lenkungspunkte,<br />

nach der in der Krankenhausküche<br />

gearbeitet wird.<br />

Von „Cook and Serve“<br />

zu „Cook and Chill“<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Küchenchef<br />

Roberto Hänsel (links)<br />

mit Projektleiter Till Döring<br />

Ende 2014, Anfang 2015 wur<strong>den</strong><br />

die Räumlichkeiten, im Rahmen<br />

der Eingliederung der Weilheimer<br />

Küche ins Schongauer Krankenhaus,<br />

umgebaut. Während der<br />

halbjährigen Bauphase, die parallel<br />

zum Tagesgeschäft lief, involvierte<br />

man bereits das Gesundheitsamt,<br />

um so alle Neuerungen<br />

frühzeitig aufzuzeigen. Im Zuge<br />

dieser Umstrukturierungen wurde<br />

das Kochsystem von „Cook and<br />

Serve“ — also Kochen und sofort<br />

servieren — auf das sogenannte<br />

„Cook and Chill“ umgestellt. Da-


DAS REZEPT VOM KÜCHENCHEF:<br />

Der Sonntags-Zopf<br />

Die Zutaten:<br />

40 g Hefe<br />

800 g Mehl<br />

300 ml Milch<br />

100 g Zucker<br />

2 Pck. Vanillezucker<br />

85 g Butter<br />

4 Eier<br />

10 g Salz<br />

Abrieb von einer Bio-Zitrone<br />

Rosinen nach Geschmack<br />

1 Eigelb zum Bestreichen<br />

Die Zubereitung:<br />

Die Hefe mit etwas Mehl und Zucker sowie der lauwarmen Milch<br />

verrühren und bei circa 35 Grad 15 Minuten gehen lassen. Nun<br />

alle Zutaten (bis auf die Rosinen) circa 15 Minuten durchkneten.<br />

Dann <strong>den</strong> Teig eine Stunde gehen lassen und ihn anschließend<br />

mit <strong>den</strong> Rosinen zusammenkneten. Drei Stränge formen und diese<br />

flechten. Nochmals <strong>den</strong> Zopf 30 Minuten<br />

gehen lassen. Den Zopf mit dem<br />

Eigelb (mit etwas Wasser<br />

aufgeschlagen) bestreichen<br />

und bei 160 Grad 45<br />

Minuten backen.<br />

mit ist ein Verfahren ren der Gemeinschaftsverpflegung<br />

fl gemeint, bei<br />

dem auf eine unmittelbare <strong>Ausgabe</strong><br />

einer Testphase, um das Brot, welches<br />

etwa in Schongau von der Bä-<br />

der Speisen im Gegensatz ckerei Michl kommt, direkt auf die<br />

zur herkömmlichen Warmverpflegung<br />

Stationen zu liefern. „Es ist zwar<br />

verzichtet wird. Die warmen ein logistischer Mehraufwand,<br />

Speisenkomponenten wer<strong>den</strong> auf aber wir versuchen, ständig zu<br />

herkömmliche Weise zubereitet<br />

und gegart, dann aber innerhalb<br />

von 90 Minuten auf eine Temperatur<br />

optimieren“, versichert Till Döring,<br />

Projektmanager bei der Dorfner<br />

GmbH, die <strong>den</strong> gesamten Prozess<br />

von unter vier Grad gekühlt. der Umstrukturierung begleitet<br />

Die gekühlte Speise könnte bei und als erfahrenes Unternehmen<br />

ununterbrochener Kühlkette bis vorangetrieben hat.<br />

zu vier Tage ohne Qualitätsverlust<br />

gelagert wer<strong>den</strong>. Bei der Krankenhaus<br />

GmbH wird immer <strong>für</strong><br />

Die Sache mit dem<br />

Berliner Kennzeichen<br />

<strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Tag frisch gekocht.<br />

Nachdem die Speisen im „Chiller“<br />

runtergekühlt und anschließend<br />

Über ein induktives Heizverfahren<br />

wer<strong>den</strong> die Speisen aufgewärmt,<br />

gelagert wur<strong>den</strong>, kommen sie in bevor sie auf die Stationen gebracht<br />

einem baulich getrennten „Portionierraum“<br />

auf die Teller. Um die<br />

Kühlung nicht zu unterbrechen<br />

ist der Raum ebenfalls auf sieben<br />

Grad temperiert. „<strong>Das</strong> ist auch der<br />

Grund, warum das Brot etwas kühler<br />

ist, als man es vielleicht von daheim<br />

gewöhnt ist“, erklärt Roberto<br />

Hänsel. Derzeit befinde man sich in<br />

wer<strong>den</strong>. Seit der Umstrukturierung<br />

wird in Schongau das Essen <strong>für</strong> die<br />

bei<strong>den</strong> Krankenhäuser und das angegliederte<br />

Altenheim gekocht und<br />

vorbereitet. Nach Weilheim gelangen<br />

die Speisen mit einem eigens<br />

geleasten Kühl-Lastwagen. „Die<br />

Firma, von der wir <strong>den</strong> Transporter<br />

leasen, sitzt in Berlin — daher<br />

das Kennzeichen“, erklärt Döring<br />

schmunzelnd. Schließlich habe<br />

er schon die wildesten Gerüchte<br />

gehört, etwa, dass das Essen aus<br />

der Hauptstadt komme. Alle vier<br />

Wochen wiederholt sich der Speiseplan,<br />

wenngleich er laufend<br />

verbessert und abgeändert wird.<br />

Neuerdings gibt es zwischendurch<br />

Spezialitätenwochen mit verschie<strong>den</strong>en<br />

Themen wie „Griechenland“<br />

oder „Fit und Vital“. <strong>Das</strong>s jemand<br />

während seines Aufenthaltes häufiger<br />

in <strong>den</strong> Genuss der gleichen<br />

Mahlzeiten kommt, sei indes äußerst<br />

selten. Die durchschnittliche<br />

Verweildauer der Patienten bei<br />

der Krankenhaus GmbH liegt unter<br />

sechs Tagen. Verwunderlich ist die<br />

Tatsache, dass die Geschmäcker in<br />

Weilheim und Schongau ziemlich<br />

unterschiedlich sein sollen, wie<br />

uns Roberto Hänsel erklärt. Nochmal<br />

ein wenig mehr Aufwand also<br />

bei der täglichen Arbeit mit <strong>den</strong><br />

frischen Lebensmitteln.<br />

tis<br />

Roberto Hänsel<br />

zeigt ein Tablett<br />

mit der induktiven<br />

Heiztechnik. Rechts<br />

eine kleine Portion<br />

Lasagane, die im<br />

gekühlten und<br />

baulich getrennten<br />

Raum auf die Teller<br />

wandert (unten)<br />

Sogenannte<br />

„Rückstellproben“ (Bild rechts):<br />

Von jeder Mahlzeit wer<strong>den</strong> zur Absicherung<br />

und gegebenenfalls Überprüfung eine Woche<br />

lang zwei Proben aufbewahrt.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 25


Dr. Peter Baumann — neuer Chefarzt in der Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />

Wir brauchen das Messer<br />

immer ein Stück weniger<br />

Weilheim/Schongau | Seit<br />

dem 1. August ist Dr. Peter<br />

Baumann neuer Chefarzt in<br />

der Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />

in der Krankenhaus<br />

GmbH Landkreis Weilheim-Schongau.<br />

Der 45-Jährige<br />

ist von der Deutschen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin<br />

zertifizierter endovaskulärer<br />

Spezialist und mit <strong>den</strong> minimalinvasiven<br />

Kathetertechniken zur<br />

Behandlung von Gefäßkrankheiten<br />

bestens vertraut. „Narkose<br />

und Skalpell können wir heute<br />

häufig durch eine örtliche Betäubung<br />

und minimalinvasive Techniken<br />

ersetzen. Mit modernster<br />

Kathetertechnik können wir beispielsweise<br />

von der Leiste aus verschlossene<br />

Blutgefäße wiedereröffnen“,<br />

so Dr. Peter Baumann. Im<br />

„altlandkreis“-Interview spricht<br />

der Mediziner der das Tauchen,<br />

Klettern und Kochen — insbesondere<br />

Sushi — zu seinen Hobbies<br />

zählt, über seine ersten Eindrücke<br />

bei der Krankenhaus GmbH, was<br />

es noch zu tun gibt und wie wichtig<br />

ihm der persönliche Kontakt zu<br />

seinen Patienten ist.<br />

Dr. Baumann, mit welchen beruflichen<br />

Erfahrungen sind Sie zur<br />

Krankenhaus GmbH gekommen?<br />

Meine Ausbildung habe ich im<br />

Klinikum Ingolstadt absolviert, wo<br />

ich von 1998 bis 2009 zunächst die<br />

komplette Chirurgie durchlaufen<br />

habe, ehe ich mich vor rund elf<br />

Jahren als Gefäßchirurg spezialisiert<br />

habe. Ab 2009 war ich leitender<br />

Oberarzt am Benedictus<br />

Krankenhaus, wo ich half, die Gefäßchirurgie<br />

mit aufzubauen.<br />

Gibt es seit ihrem Antritt als Chefarzt<br />

bereits Veränderungen in der<br />

Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie?<br />

Die Hauptveränderung ist sicherlich,<br />

dass wir etwas <strong>den</strong> Standortschwerpunkt<br />

der Gefäßchirurgie<br />

und der endovaskulären Medizin<br />

nach Weilheim verlagern. Hier<br />

haben wir bessere technischen<br />

Möglichkeiten und auch bessere<br />

interdisziplinäre Voraussetzungen.<br />

Als Gefäßchirurg kann man nicht<br />

alleine arbeiten. Man braucht Internisten,<br />

Radiologen, Neurologen<br />

und, und, und. Der Erfolg hängt<br />

davon ab, ob das Zusammenspiel<br />

mit anderen Disziplinen klappt.<br />

Allerdings wird es selbstverständlich<br />

auch zukünftig Ansprechpartner<br />

und Behandlungsmöglichkeiten<br />

in Schongau geben.<br />

Wo sehen Sie noch Probleme?<br />

Wir optimieren ständig Abläufe.<br />

Die Voraussetzungen und auch das<br />

Equipment sind hier, um eine hervorragende<br />

Gefäßchirurgie anbieten<br />

zu können. Außerdem konnten<br />

wir bereits einige neue Verfahren<br />

etablieren. Zum Beispiel können<br />

nun Gefäßablagerungen mittels<br />

Katheterverfahren ausgeschält<br />

wer<strong>den</strong>, und wir bieten ein neues<br />

nierenschonendes Verfahren<br />

zur Gefäßdarstellung an, welches<br />

ohne Röntgenkontrastmittel auskommt.<br />

Was sind typische Krankheitsbilder<br />

oder Symptome, mit <strong>den</strong>en Patienten<br />

in die Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />

kommen?<br />

Typisch sind die Schmerzen in <strong>den</strong><br />

Beinen bei Belastung, wie etwa<br />

beim Gehen. In Ruhephasen ist<br />

dann meist alles in Ordnung. Klar:<br />

Unübersehbar sind auch nicht heilende<br />

Wun<strong>den</strong> an Beinen, Zehen<br />

oder Unterschenkel. Allerdings<br />

sind typische Symptome mitunter<br />

schwierig zu benennen, da Patienten<br />

die Schmerzen oft auf die<br />

Gelenke reduzieren und gar nicht<br />

wissen, dass es mit <strong>den</strong> Gefäßen<br />

zu tun hat. Daher sind regelmäßige<br />

Vorsorgeuntersuchen ganz wichtig.<br />

Diese dauern mit dem Ultraschall<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Nähe zu <strong>den</strong> Patienten t ist Chefarzt hf Dr. Peter Baumann ganz wichtig. i Eine Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung dauert nur wenige Minuten.


vielleicht zehn Minuten und können<br />

durch <strong>den</strong> Hausarzt erfolgen.<br />

Können Sie uns <strong>den</strong> Weg durch<br />

das Krankenhaus eines typischen<br />

Gefäß-Patienten aufzeigen?<br />

Der übliche Weg geht über <strong>den</strong><br />

Hausarzt. Die Kollegen in der Niederlassung<br />

überweisen zu uns,<br />

wenn Abklärungsbedarf besteht,<br />

weitere Untersuchungen oder<br />

womöglich eine OP ansteht. Wir<br />

arbeiten hier vertrauensvoll zusammen.<br />

Durch uns erfolgen dann<br />

weitere Untersuchungen wie etwa<br />

Ultraschall, CT und andere Verfahren.<br />

Je nach Befund wird dann <strong>für</strong><br />

je<strong>den</strong> Patienten eine individuelle<br />

Therapiestrategie festgelegt.<br />

Gibt es <strong>für</strong> Gefäßpatienten heutzutage<br />

Alternativen zu einer Operation?<br />

Selbstverständlich! Gehtraining<br />

beispielsweise, damit die Sauerstoffleistung<br />

des Muskels sich<br />

verbessert. <strong>Das</strong> hört sich ziemlich<br />

leicht an, ist es aber nicht. Schließlich<br />

haben die Betroffenen ja starke<br />

Schmerzen. Es muss nicht immer<br />

gleich eine OP sein. Die Selbstdisziplin<br />

ist entschei<strong>den</strong>d. Aber es ist<br />

auch nicht jeder <strong>für</strong> alles geeignet.<br />

Hat sich die Gefäßmedizin in <strong>den</strong><br />

letzten Jahren verändert?<br />

Ja, heutzutage verlieren nur noch<br />

ganz wenige ihr Bein. Die Amputationsrate<br />

ist extrem gesunken. Da<br />

hat sich in <strong>den</strong> letzten 20 Jahren<br />

sehr vieles zum Positiven entwickelt<br />

und es wird immer besser.<br />

Deshalb ist es wichtig, immer auf<br />

dem Laufen<strong>den</strong> zu bleiben. Ein Beispiel<br />

sind die sogenannten „aufgezweigten<br />

Stents“ zur Behandlung<br />

der Bauchschlagader. Hier gibt es<br />

nur eine handvoll Kliniken, die diese<br />

Behandlung anbieten. Und seit<br />

dem 1. August ein Haus mehr. (mit<br />

einem Augenzwinkern)<br />

Wen kann die Krankenhaus GmbH<br />

behandeln?<br />

Wir behandeln fast das komplette<br />

Gefäß- und endovaskuläre Spektrum.<br />

Hauptsächlich Durchblutungsstörungen,<br />

Raucherbeine,<br />

Schaufensterkrankheit, Venenlei<strong>den</strong><br />

wie Krampfadern, Offenes<br />

Bein, Diabetischer Fuß und so weiter.<br />

Ein großes Feld ist die Bauchschlagader.<br />

Früher musste man<br />

etwa nach einem Bauchschlagader-Aneurysma<br />

zwei Wochen im<br />

Krankenhaus bleiben. Heutzutage<br />

bleiben die Patienten im Schnitt<br />

fünf Tage. Wir brauchen das Messer<br />

immer ein Stück weniger.<br />

Unterscheidet sich die Medizin in<br />

Schongau und Weilheim?<br />

Die Standorte Schongau und Weilheim<br />

gehören untrennbar zusammen.<br />

Schongau wird weiterhin ein<br />

Anlaufpunkt sein, und es wer<strong>den</strong><br />

genauso Ansprechpartner wie in<br />

Weilheim vor Ort sein. Einige Operationen<br />

machen wir auch direkt<br />

dort.<br />

Schaufensterkrankheit<br />

Der umgangssprachliche Name „Schaufensterkrankheit“ ist damit<br />

zu erklären, dass Betroffene auf Grund von Durchblutungsstörungen<br />

nach kurzer körperlicher Aktivität Schmerzen durch Sauerstoffmangel<br />

(Ischämie) erlei<strong>den</strong>. Diese Schmerzen zwingen die Betroffenen, die<br />

jeweilige Aktivität einzustellen. Damit die Beschwer<strong>den</strong> etwa beim<br />

Einkaufen anderen Personen nicht auffallen, bleiben Betroffene oft<br />

vor Schaufenstern stehen, bis die Schmerzen nachlassen. (Quelle: Wikipedia)<br />

Was macht <strong>für</strong> Sie — nach solch<br />

kurzer Zeit — die Krankenhaus<br />

GmbH aus?<br />

Der persönliche Umgang. Für mich<br />

ist das ganz wichtig, dass Patienten<br />

nicht nur irgendwelche Nummern<br />

sind. Außerdem sind die Wege sehr<br />

kurz. Ich weiß sofort, wen ich anrufen<br />

muss, wenn etwas hakt. <strong>Das</strong><br />

Haus ist einfach super. Man hilft<br />

mir überall, damit ich mich in der<br />

neuen Position des Chefarztes auch<br />

zurecht finde. Der neue Untersuchungsraum<br />

etwa war nach drei<br />

Tagen nach unseren Vorstellungen<br />

eingerichtet. Und obwohl wir ein<br />

relativ kleines Haus sind, gibt es<br />

<strong>den</strong>noch alles, um hervorragende<br />

Medizin anzubieten.<br />

Waren das die entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

Gründe, zur Krankenhaus GmbH zu<br />

wechseln?<br />

Absolut. Neben der Möglichkeit,<br />

<strong>den</strong> nächsten Schritt in der beruflichen<br />

Laufbahn zu machen,<br />

stimmen hier einfach die Voraussetzungen,<br />

um hochwertige Gefäßchirurgie<br />

und endovaskuläre<br />

Medizin zu betreiben.<br />

tis<br />

> > > KONTAKT<br />

Klinik <strong>für</strong> Gefäßchirurgie<br />

und Endovaskularchirurgie<br />

Krankenhaus Weilheim<br />

Telefon 0881-188-673<br />

Telefax 0881-188-677<br />

gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />

Krankenhaus Schongau<br />

Telefon 08861-215-292<br />

Telefax: 08861-215-693<br />

gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 27


Kioskbetreiber als bayerische Kulturvermittler — zwei Porträts<br />

Einmal König zum Mitnehmen, bitte!<br />

Steinga<strong>den</strong> / Starnberg | Tassen und<br />

Schmuckteller mit dem Konterfei<br />

Ludwigs II., quietschbunte Postkartenmotive,<br />

Shirts mit bajuwarischen<br />

Erkennungszeichen —<br />

und immer wieder Schloss Neuschwanstein:<br />

Wenn sich Touristen<br />

aus aller Welt ein An<strong>den</strong>ken aus<br />

bayerischen Lan<strong>den</strong> mit nach Hause<br />

nehmen wollen, steht ihnen<br />

eine schier unerschöpfliche Quelle<br />

an Möglichkeiten zur Verfügung.<br />

Hüter dieser Sinnbilder Bayerns<br />

sind die Kioskbetreiber, die damit<br />

nicht nur da<strong>für</strong> sorgen, Erinnerungen<br />

an die Urlaubszeit am Leben<br />

zu erhalten, sondern auch das Bild<br />

des Einheimischen an sich mitzugestalten.<br />

<strong>Das</strong> ist mitunter keine<br />

leichte Aufgabe, aber gleichzeitig<br />

eine sehr befriedigende. Zwei<br />

Betreiber haben sich in die (Post)-<br />

karten blicken lassen.<br />

Verständigung<br />

mit Hand und Fuß<br />

Beinahe wie der Eintritt in eine<br />

geheime Höhle mutet es an, wenn<br />

man sich <strong>den</strong> Verkaufsfenstern des<br />

Kiosks an der Dampferanlegestelle<br />

in Starnberg nähert. Dicht an dicht<br />

hängen hier Stofftiere, Schmuckteller,<br />

Aufkleber, Kühlschrankmagnete<br />

oder Anstecknadeln, säumen<br />

Postkartenständer <strong>den</strong> Weg, ist<br />

jeder Zentimeter Ablagefläche mit<br />

„Memorabilia Bavariae“ gefüllt.<br />

Seit knapp 27 Jahren sorgen hier<br />

Werner und Mirl Gschwendtner,<br />

unterstützt durch Werners Schwester<br />

Sonja und eine Mitarbeiterin,<br />

<strong>für</strong> einen nie versiegen<strong>den</strong> Nachschub<br />

an Mitbringseln, aber auch<br />

<strong>für</strong> das leibliche Wohl ihrer Laufkundschaft.<br />

365 Tage im Jahr hat<br />

ihr Kiosk geöffnet, in sommerlichen<br />

Spitzenzeiten auch gerne einmal<br />

bis 22 Uhr; von früh morgens<br />

an, wohlgemerkt! Nur ein einziges<br />

Mal in dieser Zeit musste das<br />

Paar <strong>den</strong> Kiosk geschlossen halten,<br />

aber nicht aus Grün<strong>den</strong> fehlender<br />

Kundschaft. Sturm „Wiebke“ war<br />

schuld und machte es aufgrund<br />

kräftiger Winde unmöglich, überhaupt<br />

die Holzfensterla<strong>den</strong> zu öffnen.<br />

Ansonsten sind die bei<strong>den</strong> vor<br />

Ort, je<strong>den</strong> Tag.<br />

Der prominente Platz ihres Kiosks<br />

am Beginn der Starnberger Seepromenade<br />

sorgt <strong>für</strong> unablässigen<br />

Kun<strong>den</strong>verkehr. Touristen aus aller<br />

Welt seien schon vor ihren Fenstern<br />

gestan<strong>den</strong>, erzählt Werner<br />

Gschwendtner. Mexikaner, Asiaten,<br />

aber auch<br />

Amerikaner, Afrikaner, Neuseeländer,<br />

Europäer sowieso. „Da unterhält<br />

man sich schon manchmal mit<br />

Hän<strong>den</strong> und Füßen“, sagt Mirl, seine<br />

Frau. Beide bil<strong>den</strong> eine Einheit,<br />

deren Warmherzigkeit man schon<br />

nach wenigen Minuten Gespräch<br />

spüren kann. Vielleicht erklärt das<br />

auch die Tatsache, dass beide trotz<br />

des immensen Stun<strong>den</strong>pensums<br />

immer noch Freude an ihrer Arbeit<br />

haben. „Es kommt unglaublich viel<br />

von <strong>den</strong> Menschen zurück“, bestätigt<br />

<strong>den</strong>n auch Mirl Gschwendtner.<br />

„Sonst könnten wir das gar nicht<br />

leisten.“ Einen sichtbaren Beleg,<br />

dass sich Touristen mit ihnen —<br />

trotz der kurzen Verweildauer —<br />

ebenso wohl fühlten, findet man<br />

im Inneren des Kiosk: Hier zeugen<br />

eine Vielzahl an Postkarten aus<br />

aller Welt davon, dass Touristen<br />

diese erfahrene Freundlichkeit zu<br />

schätzen wussten — und mit einem<br />

Gruß aus ihrer Heimat bestätigten.<br />

„Wo ist <strong>den</strong>n das Schloss<br />

Neuschwanstein?"<br />

Die viele Arbeit eines Kioskbetreibers hat manches Mal auch einen romantischen<br />

Kern: Werner und Mirl Gschwendtner halten das enorme<br />

Pensum auch deshalb durch, weil sie einander haben.<br />

Die Gschwendtners verkaufen<br />

nicht nur Sehenswürdigkeiten<br />

zum Mitnehmen, sie bieten Einblick,<br />

wenn gewünscht, in geschichtliche<br />

Hintergründe oder<br />

geben Tipps <strong>für</strong> Ausflugsziele.<br />

Manches Mal müssen sie<br />

auch Enttäuschungen abfedern.<br />

„Wo ist <strong>den</strong>n das Schloss Neuschwanstein?“,<br />

fragen gerade asiatische<br />

Touristen immer wieder.<br />

„Wenn ich dann antworte, etwa<br />

90 Kilometer von hier im Raum<br />

Füssen, fallen die Gesichter nach<br />

unten“, amüsiert sich Werner<br />

Gschwendtner. Als eine Art Disneyland<br />

auf einem fußläufigen<br />

Areal stellen sich manche Touristen<br />

die bayerische Denkmal- und<br />

Schlösserlandschaft vor. Alles am<br />

Ufer des Starnberger Sees. <strong>Das</strong><br />

wäre praktisch. Allerdings würde<br />

dann wohl auch die Anzahl der<br />

Besucher exorbitant nach oben<br />

schnellen — und selbst <strong>für</strong> das<br />

routinierte Betreiberpaar Geschwendtner<br />

nicht mehr zu bewältigen<br />

sein.<br />

Praktisches aus<br />

„Germany“<br />

Für hiesige Ohren schnell zu erkennen:<br />

Die Pächterin des Kiosks „Zum<br />

Wiesherrle“ unterhalb der Wieskirche<br />

in Steinga<strong>den</strong> kommt nicht<br />

aus Bayern — „sondern<br />

28 | der altlandkreis


aus der Steiermark“, wie Veronika<br />

Fanta lachend bestätigt. Seit rund<br />

acht Jahren steht sie gemeinsam<br />

mit ihrem Ehemann als Souveniranlaufstelle,<br />

Auskunftsgeber und<br />

manchmal auch Seelentröster<br />

<strong>den</strong> Besuchern des Barockjuwels<br />

zur Verfügung. Beide sind in der<br />

Gastronomie beruflich beheimatet,<br />

und das hat sie damals nach<br />

Bayern kommen lassen. Veronika<br />

Fanta mag ihre Arbeit sehr, sonst<br />

wäre wohl auch ihr Pensum nicht<br />

zu schaffen. Glaubt man <strong>den</strong> Zahlen,<br />

kommen rund eine Million<br />

Menschen im Jahr hierher, um<br />

die Wieskirche zu bestaunen. <strong>Das</strong><br />

verschafft, neben dem der Fantas,<br />

drei weiteren Kiosks am Areal ein<br />

Auskommen. Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> ihre<br />

Aufgabe bringe sie immer noch<br />

mit, erklärt Fanta bestimmt. Und<br />

das strahlt sie auch aus.<br />

Stellen Produkte mit dem „Kini“<br />

<strong>den</strong> Verkaufsschlager im Starnberger<br />

Kiosk, sind die Kun<strong>den</strong><br />

Veronika Fantas auf ganz andere<br />

Mitbringsel fixiert. Amerikaner<br />

zum Beispiel wollen einen Beleg<br />

ihres Aufenthalts, in sichtbarer<br />

Form. „<strong>Das</strong> Wort Deutschland<br />

oder Germany muss auf dem<br />

Souvenir zu fin<strong>den</strong> sein“, erklärt<br />

die Betreiberin. Ein „Ich war hier“<br />

in portabler Form, sozusagen.<br />

Dauerbrenner, neben Postkarten<br />

— „die gehen immer“ — sind<br />

Bekleidungsteile. Auch hier lässt<br />

sich fast eine Art Modifizierung<br />

vergangener Souvenirtrends erkennen.<br />

„Was zum Anziehen ist<br />

eben praktisch, ob mit oder ohne<br />

bayerischem Motiv“, sagt Veronika<br />

Fanta. „Ein Staubfänger <strong>für</strong><br />

daheim ist nicht mehr so gefragt.“<br />

Apropos gefragt: Natürlich gibt es<br />

auch in Steinga<strong>den</strong> ein Motiv, das<br />

sich immer verkaufen lässt; egal<br />

in welcher Form. Veronika Fanta<br />

beugt sich etwas vor, bis sie die<br />

Wieskirche im Blickfeld hat. Dann<br />

sagt sie: „Schloss Neuschwanstein<br />

geht immer.“ Die gute Nachricht<br />

<strong>für</strong> ihre asiatischen Touristen hat<br />

<strong>den</strong>n auch einen geografischen<br />

Kern. „Von hier aus ist es ja nicht<br />

so weit dahin.“<br />

rp<br />

Veronika Fanta erfährt ebenso Wertschätzung von „ihren“ Touristen. So<br />

bekommt auch sie Postkarten zurück aus aller Welt. Ihre Tochter folgte<br />

jüngst sogar der Einladung eines Paares aus Australien.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 29


Der Gau Auerberg ist auf dem Vormarsch<br />

Fingerhakeln — ein<br />

bayerischer Kult(ur)sport<br />

Bernbeuren | Seit Jahrzehnten<br />

liefern sich die Fingerhakler vom<br />

Gau Auerberg ein Kopf-an-Kopf-<br />

Rennen mit dem Ammergau. In<br />

<strong>den</strong> 1990er-Jahren waren die<br />

Auerbergler vorn, in <strong>den</strong> letzten<br />

zehn Jahren waren die Ammergauer<br />

bei fast allen Mannschaftswertungen<br />

siegreich. Mit der<br />

bayerischen, der deutschen und<br />

der alpenländischen Meisterschaft<br />

gibt es jährlich drei große<br />

Wettkämpfe; nun zeichnet sich<br />

wieder eine Trendwende ab: Denn<br />

die Hakler vom Auerberg und Umgebung<br />

konnten die letzten bei<strong>den</strong><br />

Wettbewerbe in der Gesamtwertung<br />

<strong>für</strong> sich entschei<strong>den</strong>.<br />

Am Kampftisch<br />

gegenüber<br />

Bei diesem Sport darf man seinen<br />

Gegner mal so richtig über<br />

<strong>den</strong> Tisch ziehen, und das nicht<br />

nur im sprichwörtlichen Sinne.<br />

Zwei Männer sitzen sich am<br />

Kampftisch gegenüber, greifen<br />

beide mit dem Mittelfinger in<br />

einen Lederring und ziehen auf<br />

Kommando. Unter kräftigen Anfeuerungsrufen<br />

dauert der Kampf<br />

meist nur wenige Sekun<strong>den</strong>. Die<br />

Fingerhakler verkeilen sich richtig<br />

am Tisch, plötzlich muss doch<br />

einer nachgeben.<br />

Was früher mehr eine Stammtisch-Gaudi<br />

war, haben passionierte<br />

Fingerhakler in <strong>den</strong> 1950er<br />

Jahren zu einem strukturierten<br />

Sport entwickelt. „Ich war beim<br />

Viehmarkt in Peißenberg und<br />

da bin ich zu dem Verein gestoßen“,<br />

erinnert sich der Bernbeurer<br />

Matthias Socher. Er hat dann<br />

gleich bei einer Meisterschaft<br />

im August 1961 in Schongau als<br />

Neuling alle Gegner über <strong>den</strong><br />

Tisch gezogen. Einige Bernbeurer<br />

Freunde hatten damals zugeschaut<br />

und so wurde die Begeisterung<br />

<strong>für</strong> das Fingerhakeln<br />

auch am Auerberg geweckt. Man<br />

gründete im Dezember 1961 eine<br />

Ortsgruppe Bernbeuren, die zum<br />

Ammergau gehörte. Innerhalb<br />

weniger Jahre wurde diese Ortsgruppe<br />

immer stärker und brachte<br />

erstklassige Hakler hervor.<br />

„Da hat uns der Ammergau beschränkt<br />

und das haben wir uns<br />

nicht gefallen lassen“, erinnert<br />

sich das Hakler-Urgestein an das<br />

Jahr 1964, als sie einen eigenen<br />

Gau Auerberg ausriefen. 28 Jahre<br />

lang fungierte Klaus Kimmerle<br />

als Vorsitzender der Auerbergler<br />

und war im Landesverband aktiv.<br />

Zeitweise gehörten auch zwei<br />

Ortsgruppen aus Obergünzburg<br />

und Kaufbeuren zum Gau, doch<br />

deren Aktivitäten sind wieder<br />

eingeschlafen. Heute zählt der<br />

Gau Auerberg 305 Mitglieder,<br />

die nicht nur aus Bernbeuren<br />

kommen, sondern auch aus Lechbruck,<br />

Stötten, Roßhaupten oder<br />

Steinga<strong>den</strong>, und diesen bayerischen<br />

Kultursport mit Begeisterung<br />

betreiben.<br />

In der Bernbeurer Auerberghalle<br />

besitzt der Gau ein kleines<br />

Vereinsheim und einen Trainingsraum,<br />

in dem je<strong>den</strong> Dienstag<br />

kräftig geschwitzt wird. Mit<br />

Fitness-Geräten, Hanteln oder<br />

einer Klimmzug-Stange wird<br />

viel Krafttraining gemacht. Dann<br />

müssen natürlich auch die Finger<br />

Im Fitnessraum der Fingerhakler in Bernbeuren haben die jungen Burschen<br />

Spaß am Training.<br />

30 | der altlandkreis


Zwei Auerbergler am Kampftisch, links Markus Geisenhof, rechts Christoph Gast bei der bayerischen<br />

Meisterschaft <strong>2016</strong>.<br />

Hermann Dreher wurde 2012 Deutscher Meister und dabei traditionell<br />

von zwei seiner Vereinskamera<strong>den</strong> in die Höhe gestemmt.<br />

entsprechend trainiert und am<br />

Kampftisch die Technik ausgefeilt<br />

wer<strong>den</strong>. „Es gewinnt nicht der<br />

stärkste Bulle, sondern der Hakler<br />

mit der besten Technik“, weiß<br />

Trainer Markus Geisenhof. Im<br />

Trainingsraum treffen sich regelmäßig<br />

zwischen 15 und 25 Nachwuchshakler,<br />

die sichtlich Spaß<br />

am gemeinsamen Kräftemessen<br />

haben. „In meiner Familie hat<br />

das Fingerhakeln Tradition und<br />

mir gefällt auch die Gemeinschaft<br />

hier“, erzählt Phillip Schuster, der<br />

in der Juniorenklasse schon recht<br />

erfolgreich ist. Alle im Bernbeurer<br />

Trainingsraum schwärmen<br />

von der familiären Atmosphäre,<br />

die unter <strong>den</strong> Haklern in ganz<br />

Bayern herrscht. „Am Tisch sind<br />

wir Konkurrenten, danach wieder<br />

gut Freund“, erklärt Trainer Markus<br />

Geisenhof, der diesen Fingerhakler-Geist<br />

auch an die Jugend<br />

vermittelt.<br />

In neun Gauverbän<strong>den</strong><br />

organisiert<br />

In Bayern sind die Fingerhakler in<br />

neun Gauverbän<strong>den</strong> organisiert,<br />

die alljährlich ihre bayerische<br />

Meisterschaft austragen. Die<br />

nächste Instanz der deutschen<br />

Meisterschaft birgt eigentlich<br />

wenig Unterschied, da es in <strong>den</strong><br />

anderen Bundesländern keine<br />

organisierten Hakler gibt. Da<strong>für</strong><br />

existieren in Österreich drei weitere<br />

Gauverbände, die sich alljährlich<br />

bei der alpenländischen<br />

Meisterschaft mit <strong>den</strong> Bayern<br />

messen. „Früher nannte man das<br />

die internationale Meisterschaft,<br />

doch davon sind wir wieder abgekommen,<br />

weil es unsere Tradition<br />

bleiben soll“, erklärt der<br />

Landesvorsitzende Anton Bader.<br />

Denn es gab Zeiten, da versuchten<br />

sogar Chinesen ihr Glück am<br />

Kampftisch und das gefiel <strong>den</strong><br />

traditionsbewussten Fingerhaklern<br />

eher weniger.<br />

Weibliche Teilnehmer sind beim<br />

Fingerhakeln ebenfalls nicht erwünscht;<br />

trotzdem führt Monika<br />

Arlt seit zwölf Jahren das Protokollbuch<br />

der Bernbeurer. Aus ihren<br />

detaillierten Niederschriften<br />

kann sie die Matadoren benennen,<br />

die <strong>den</strong> Gau Auerberg derzeit<br />

so stark machen.<br />

Die Matadoren<br />

des Gaus Auerberg<br />

Da ist ein Max Socher bei der<br />

Jugend, ein Phillip Schuster bei<br />

<strong>den</strong> Junioren, das Schwergewicht<br />

Markus Geisenhof oder auch bei<br />

<strong>den</strong> Senioren ein Hermann Dreher<br />

sowie Hans-Peter Reichart,<br />

die über viele Jahre konstante<br />

Leistungen bringen. Es gibt neun<br />

verschie<strong>den</strong>e Alters- und Gewichtsklassen<br />

und nur die besten<br />

sechs in jedem Wettbewerb sammeln<br />

Punkte <strong>für</strong> die Gesamtwertung.<br />

Mit einer Mannschaft von 30<br />

bis 35 Haklern fährt Gauvorstand<br />

Josef Hiltensberger zu <strong>den</strong> großen<br />

Wettbewerben, die nach festem<br />

Turnus in allen bayerischen Gauen<br />

stattfin<strong>den</strong>. „2018 haben wir<br />

die deutsche Meisterschaft bei<br />

uns und das möchten wir in einem<br />

großen Festzelt ausrichten“,<br />

sagt Josef Hiltensberger und ist<br />

sich dabei auch der Unterstützung<br />

zahlreicher Auerbergler-Fans<br />

sicher. Ihre Siegesserie wollen<br />

sie bis dahin natürlich fortsetzen<br />

und <strong>den</strong> Mannschaftssieg dann<br />

hoffentlich auch im eigenen Gau<br />

einfahren.<br />

rg<br />

lip-Flop und Hausschuhe nach Ma<br />

<br />

<br />

Benjamin Schwarz<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

inlagen nach Ma<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 31


Schüler des Welfen-Gymnasiums überqueren Alpen mit dem Mountainbike<br />

„Nur noch 100 Höhenmeter“<br />

Schongau | In der Mai/Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />

berichtete „der altlandkreis“<br />

über eine Gruppe von Schülern<br />

des Welfengymnasiums, die<br />

im Rahmen ihres sogenannten<br />

Projekt-Seminars die Alpen von<br />

Füssen bis zum Comer See in Italien<br />

überqueren wollten; über die<br />

intensive Vorbereitung, das harte<br />

Training und die Schwierigkeiten,<br />

mit <strong>den</strong>en die 13 Schüler im Vorfeld<br />

zu kämpfen hatten. Ende Juli<br />

haben sie nun ihr Vorhaben in die<br />

Tat umgesetzt und sind zu ihrer<br />

Tour aufgebrochen. Gleich vorweggenommen:<br />

Die Strapazen<br />

im Vorfeld haben sich gelohnt,<br />

alle Teilnehmer haben das Ziel<br />

am Comer See erreicht — mit einigen<br />

Geschichten im Gepäck.<br />

Vorbereitung<br />

macht sich bezahlt<br />

Start der Transalp-Tour war am<br />

17. Juli in Füssen, wo das Gepäck<br />

zunächst in einen eigens organisierten<br />

Shuttle-Bus gela<strong>den</strong> wurde,<br />

der die Gruppe während der<br />

sechs Tagesetappen begleiten<br />

sollte. Der Bus hatte <strong>den</strong> primären<br />

Zweck, immer dann zur Stelle<br />

zu sein, sollte jemand verletzungsbedingt<br />

nicht weiterfahren<br />

können. War während <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />

noch über die Notwendigkeit<br />

eines solchen „Services“<br />

diskutiert wor<strong>den</strong>, sollte<br />

sich die Begleitung später durchaus<br />

bezahlt machen. Zwar liefen<br />

die wenigen Stürze ausnahmslos<br />

glimpflich ab, der Plan, die Alpen<br />

komplett verletzungsfrei zu<br />

überqueren, ging <strong>den</strong>noch nicht<br />

auf. Bereits auf der ersten Etappe<br />

„lupfte“ es einen Schüler aus<br />

dem Sattel, nachdem sein Vorderrad<br />

im Schotter wegrutschte.<br />

Leichte Verletzungen am Handgelenk<br />

und eine Schürfwunde am<br />

Ellenbogen waren die Folge. Der<br />

Shuttle-Bus war zur Stelle und<br />

fuhr <strong>den</strong> Verletzen vorsorglich<br />

ins Krankenhaus. Glücklicherweise<br />

ging die Tour <strong>für</strong> ihn am<br />

nächsten Tag weiter. Die Weitsicht<br />

im Rahmen<br />

der fast ein Jahr andauern<strong>den</strong><br />

Planungen hatte sich also ausgezahlt,<br />

ebenso wie bei <strong>den</strong><br />

abendlichen Ankünften in <strong>den</strong> im<br />

Vorfeld gebuchten Unterkünften.<br />

Nach jeder anstrengen<strong>den</strong> Etappe<br />

wur<strong>den</strong> die Muskeln gedehnt<br />

und massiert, kleinere „Wehwehchen“<br />

versorgt, um so fi t <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> nächsten Tag zu sein. Auch<br />

das wurde während der intensiven<br />

Vorbereitung simuliert.<br />

Lernen<br />

<strong>für</strong>s Leben<br />

Insgesamt entpuppte sich die<br />

Gruppe, die sich täglich mehr<br />

oder weniger pünktlich um 9 Uhr<br />

auf <strong>den</strong> Weg machte, als erstaunlich<br />

homogen. Insbesondere<br />

wenn man be<strong>den</strong>kt, dass es <strong>für</strong><br />

die meisten Teilnehmer die erste<br />

Tour diesen Ausmaßes war. „Die<br />

Harmonie im Team war unglaublich,<br />

nie hing jemand konditionell<br />

hinterher, je<strong>den</strong> Tag fuhr jemand<br />

anderes voraus“, schwärmen die<br />

Schüler unisono. o.<br />

<strong>Das</strong><br />

harte Training<br />

im Vorfeld hat sich in<br />

jedem Fall gelohnt.<br />

Die gesamte Tour wurde<br />

von <strong>den</strong> Schülern eigen-<br />

enständig<br />

geplant. Routen<br />

wur<strong>den</strong> organisiert, Strecken<br />

ausgesucht, Hotels<br />

gebucht, Sponsoren gefun<strong>den</strong><br />

und vieles mehr.<br />

Der Lernerfolg war gerade<br />

in <strong>den</strong> Bereichen<br />

Organisation und Kooperation<br />

enorm, wie<br />

die Teilnehmer bestätigen<br />

— das Ziel eines<br />

Projekt-Seminars also<br />

voll erfüllt. Die Fähigkeit<br />

jedes einzelnen,<br />

im Team zu arbeiten, sei definitiv<br />

gestärkt wor<strong>den</strong>. Egal ob<br />

jemand<br />

stürzte, einen Platten ten oder<br />

eine andere Panne an seinem<br />

Fahrrad hatte, sofort waren die<br />

Kollegen zur Stelle. Unvergleichlich<br />

<strong>für</strong> die 13 Schüler und ihre<br />

Begleitpersonen war die einzigartige<br />

Landschaft. Nach beschwerlichen<br />

Bergfahrten und so<br />

manchem m Schmerz im<br />

Hintern,<br />

„sieht der<br />

Gipfel noch viel schö-<br />

32 | der altlandkreis


ner aus“, wie Teilnehmer Thomas<br />

die Schüler monieren. Aus „nur<br />

Papas erklärt. Der Bernina-Pass<br />

auf der Strecke von S’Charl nach<br />

Livigno war eines der Highlights<br />

der Tour. Mit 2 500 Metern erreichten<br />

die Radler dort <strong>den</strong><br />

höchsten Punkt, inklusive einem<br />

herrlichen Ausblick auf <strong>den</strong> 4 048<br />

noch 100 Höhenmetern“ wurde<br />

nicht selten das dreifache oder<br />

auch mehr. Sämtliche Diskussionen<br />

gipfelten in einer Wette auf<br />

der letzten Etappe, die eigentlich<br />

als entspannend galt. Die Lehrer<br />

behaupteten, es seien noch 600<br />

Meter hohen Piz Bernina, <strong>den</strong> Höhenmeter, die Schüler wetteten<br />

höchsten Berg der Ostalpen.<br />

dagegen.<br />

Als nach rund 90 Kilometern<br />

Der Running-Gag der Comer See erreicht wurde,<br />

sprangen alle voller Freude und<br />

wird zur Wette<br />

samt Radlerhose ins Wasser und<br />

Zu einer Art „Running Gag“ während<br />

der Tour entwickelte sich die<br />

tägliche Angabe der zu absolvieren<strong>den</strong><br />

Höhenmeter.<br />

Die begleiten<strong>den</strong> Lehrer Tina Bek<br />

und Richard Schwarz nahmen es<br />

genossen, was sie vollbracht<br />

hatten. Erstmals seit dem Start<br />

in Füssen sollten die Lehrer im<br />

Übrigen Recht behalten. Aber das<br />

war nach fast einjähriger Vorbereitungen<br />

in diesem Moment eigentlich<br />

hier nicht sonderlich genau, wie<br />

allen egal.<br />

tis<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 33


Ehrenamtliche Familienunterstützung in der Region<br />

Ein Quantum Zeit<br />

<strong>Altlandkreis</strong> I Ohne großen Aufwand<br />

<strong>den</strong> Wocheneinkauf erledigen,<br />

einen Arzttermin wahrnehmen<br />

— oder einfach einmal wieder<br />

in Ruhe mit der Freundin Kaffee<br />

trinken gehen: Die Wünsche von<br />

Müttern mit Kleinkindern unter<br />

drei Jahren sind gar nicht so hoch,<br />

aber eben nicht so ohne weiteres<br />

in die Tat umzusetzen.<br />

Nicht jede Familie verfügt über<br />

Oma und Opa in nächster Nähe,<br />

oder kann auf ein Netzwerk<br />

zurückgreifen, wenn es um die sichere<br />

Betreuung des Nachwuchses<br />

geht. Noch schwerer ist die Situation<br />

<strong>für</strong> Alleinerziehende oder Elternteile,<br />

die nicht täglich auf <strong>den</strong><br />

Partner zur Unterstützung hoffen<br />

können, weil vielleicht der berufliche<br />

Alltag das in weiten Teilen<br />

unmöglich macht.<br />

Nicht selten gerät das Familienleben<br />

dann aus der Harmonie,<br />

wer<strong>den</strong> Freiräume dadurch immer<br />

kleiner — oder verschwin<strong>den</strong> ganz.<br />

„Alles zuviel“,<br />

könnte der<br />

Überbegriff lauten,<br />

der über dieser familiären<br />

Situation schwebt.<br />

Marinus Riedl vom Caritasverband<br />

Weilheim-Schongau kennt die erklärt Marinus Riedl. „Der Pate<br />

Problematik genau. Gemeinsam beschäftigt sich mit dem Kind, geht<br />

mit dem Netzwerk Familienpaten<br />

Bayern, KoKi (Netzwerk frühe<br />

Kindheit) und weiteren Kooperationspartnern<br />

(mehr unter www.<br />

vielleicht mit ihm auf <strong>den</strong> Spielplatz<br />

und entlastet damit die Mutter<br />

bzw. die Eltern.“ Wichtig sei,<br />

dass es sich dabei um eine Partnerschaft<br />

familienpaten-bayern.de) wurde<br />

auf Augehöhe handle,<br />

das Ehrenamt „Familienpate“ sagt Riedl. Gleichberechtigt. „Ziel<br />

ins Leben gerufen; Marinus Riedl<br />

ist Koordinator <strong>für</strong> Familienpatenschaften<br />

im Raum Weilheim-<br />

Schongau.<br />

ist die Entlastung der Familie, nicht<br />

des Haushaltes. Der Pate kümmert<br />

sich um die Kinder, damit die Mutter<br />

einmal in Ruhe das Haus putzen<br />

kann, nicht anders herum.“ Wer<br />

Eine Partnerschaft sich <strong>für</strong> das Ehrenamt interessiert,<br />

wird von Marinus Riedl zu einem<br />

auf Augenhöhe<br />

Kennenlerngespräch eingela<strong>den</strong>.<br />

Diese Form der familiären Unterstützung<br />

Verläuft dieser Kontakt positiv, wird<br />

kommt genau dort der zukünftige Pate im Rahmen<br />

an, wo sie gebraucht wird. Dazu von Einführungsveranstaltungen<br />

wer<strong>den</strong> — vereinfacht dargestellt<br />

— zwei Komponenten zusammengebracht,<br />

die sich perfekt ergänzen:<br />

auf der einen Seite Familien,<br />

die Unterstützung im Alltag benötigen<br />

und auf der anderen Seite<br />

Ehrenamtliche, die eine erfüllende,<br />

(drei Module à zwei Tage) auf seine<br />

Aufgabe vorbereitet. Derzeit sind<br />

im Landkreis fünf Patinnen im Einsatz,<br />

vier durchlaufen gerade die<br />

Module. „Um als Pate aktiv wer<strong>den</strong><br />

zu können, brauche ich keine Vorkenntnisse“,<br />

erklärt Marinus Riedl.<br />

auf Zeit begrenzte Tätigkeit „Was mitgebracht wer<strong>den</strong> sollte, ist<br />

suchen. Wie die aussehen könnte, Lust auf Familie, die Bereitschaft,<br />

sich an<br />

Absprachen<br />

mit<br />

uns<br />

und<br />

<strong>den</strong><br />

Familien zu halten, Selbstreflexion<br />

und ein festgelegtes gtes<br />

Quantum<br />

an Zeit.“<br />

Der Zeitfaktor ist ein wichtiges<br />

Element dieses Ehrenamtes, wie<br />

Marinus Riedl bestätigt. „Der Einsatz<br />

des Familienpaten wird in der<br />

Regel auf ein Jahr festgesetzt, mit<br />

einem Aufwand von zwei bis drei<br />

Stun<strong>den</strong> pro Woche.“<br />

Hilfestellung plus<br />

Erfahrungsaustausch<br />

<strong>Das</strong> habe <strong>den</strong> Vorteil, dass das<br />

Ehrenamt leicht zu bewältigen<br />

sei, die Patenschaft Anfang und<br />

Ende habe — und eine zu große<br />

Bindung an das oder die betreuten<br />

Kinder nicht eintreten<br />

könne. „Der Pate hat durch uns<br />

einen festen Ansprechpartner<br />

über <strong>den</strong> gesamten Zeitraum zur<br />

Verfügung und bekommt Hilfestellung“,<br />

unterstreicht Riedl. Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen<br />

Paten ist ebenso Teil des Ehrenamtes,<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

sowieso. „Wir freuen uns<br />

34 | der altlandkreis


über Anfragen aus dem ganzen<br />

Landkreis“, sagt Marinus Riedl,<br />

„das gilt natürlich auch <strong>für</strong> Familien.“<br />

Gibt es eine Altersstruktur<br />

<strong>für</strong> das Amt des Familienpaten?<br />

Nein, sagt der Ansprechpartner<br />

des Caritasverbandes Weilheim-<br />

Schongau. „Wir haben Paten zwischen<br />

Mitte 40 und Anfang 60,<br />

teilweise in <strong>den</strong> 70ern.“ <strong>Das</strong>s auch<br />

Jüngeren die Tür zu diesem,nach<br />

Aussage Riedls „sinnvollen, Freude<br />

bringen<strong>den</strong> Engagement“<br />

offen steht, kann er auch belegen.<br />

„In Murnau ist derzeit eine<br />

18-Jährige im Einsatz.“ Ehrenamt<br />

ist also keine Frage des Alters,<br />

sondern der inneren Einstellung.<br />

Eine Alternative zum Modell des<br />

Familienpaten bietet der Verein<br />

Lichtschaukel in Peiting. Um<br />

Raum <strong>für</strong> Erledigungen oder<br />

einfach eine Auszeit zu haben,<br />

können Eltern ihre Kleinen hier<br />

in geschützte Obhut geben, unter<br />

Aufsicht von erfahrenen und ausgebildeten<br />

Erziehern.<br />

Betreuung des Kindes<br />

außerhalb der Familie<br />

„Wir bieten die Möglichkeit,<br />

mehrmals wöchentlich Kinder im<br />

Alter von zwei bis vier Jahren in<br />

einer altersgerechten Spielgruppe<br />

zu betreuen“, fasst Sandra Zedelmaier,<br />

Mitglied der Vereinsvorstandschaft,<br />

zusammen.<br />

Auch eine Krabbelgruppe <strong>für</strong><br />

die ganz Kleinen ist mit im Angebot.<br />

Dabei muss keine Vereinsmitgliedschaft<br />

zwingend<br />

abgeschlossen wer<strong>den</strong>; die Betreuungspauschalen<br />

und mit ihr<br />

auch alle Leistungen des Vereins<br />

sind auf der Internetseite www.<br />

lichtschaukel.de transparent dargestellt.<br />

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www.altlandkreis.de<br />

> > > KONTAKT<br />

Caritasverband Weilheim-Schongau e.V.<br />

Marinus Riedl<br />

Schmiedstr. 15, 82362 Weilheim,<br />

Tel. 0881 / 909590-13<br />

Frauen- und Familienverein Lichtschaukel e.V.,<br />

Münchener Str. 13, 86971 Peiting<br />

Krabbelgruppe:<br />

Karin Barnsteiner, Tel. 08861 / 693869<br />

<strong>für</strong> Spielgruppen:<br />

Birgit Gnahs, Tel. 08861 / 5638<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 35


Charly Walters Ausstellung im Ballenhaus<br />

Eine Symphonie<br />

der Farben<br />

Check und weg!<br />

36 | der altlandkreis<br />

Wir prüfen:<br />

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Schongau | Fast 40 Jahre lang war<br />

Charly Walter <strong>für</strong> Hoerbiger als<br />

Leiter <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation<br />

tätig und fungierte <strong>für</strong> die<br />

Hoerbiger-Firmen im <strong>Altlandkreis</strong><br />

als Pressesprecher und Repräsentant.<br />

Ein großes Anliegen war<br />

ihm dabei der Kontakt zur Jugend,<br />

schließlich war er es der es letztlich<br />

ermöglichte, dass die Regionalwettbewerbe<br />

von „Jugend forscht“<br />

seit einigen Jahren im <strong>Altlandkreis</strong><br />

ausgetragen wer<strong>den</strong>. Kreativität<br />

und vor allem Farben bestimmen<br />

seit jeher Charly Walters Leben.<br />

Während der Schulzeit kolorierte<br />

er die architektonischen Pläne des<br />

Vaters, anschließend studierte er<br />

Gebrauchsgrafik und Design. Grafiker,<br />

Werbemanager und Leiter<br />

Werbung und PR waren weitere<br />

Stationen, ehe der Schongauer bei<br />

Hoerbiger seine berufliche Heimat<br />

fand. Vielen ist er darüberhinaus<br />

in all <strong>den</strong> Jahren als Schlagzeuger<br />

und Sänger bekannt.<br />

Die Malerei,<br />

insbesondere<br />

Aquarell,<br />

ließ ihn auch<br />

während seiner<br />

anspruchsvollen<br />

Tätigkeit<br />

nie los. Ab<br />

1992 lehrte er<br />

die Aquarellmalerei<br />

an<br />

verschie<strong>den</strong>en Schongau im Licht<br />

Hochschulen,<br />

gab Kurse im eigenen Atelier in<br />

Schongau und organisierte Malreisen<br />

nach Italien, Tschechien<br />

und durch Deutschland. Neben<br />

zahlreichen Ausstellungen, unter<br />

anderem in <strong>den</strong> USA, gesellten<br />

sich auch einige Kunstpreise<br />

und Auszeichnungen zu Charly<br />

Walters Lebenslauf. Noch mehr<br />

zur Person ist in seinem kürzlich<br />

erschienenen Buch „Meine 3 ½<br />

Leben“ zu erfahren.<br />

(ISBN: 9783738611281)<br />

Ende <strong>Oktober</strong><br />

im Ballenhaus<br />

Heutzutage verschreibt<br />

sich der Künstler und<br />

ehemalige Kommunikationsmanager<br />

nach<br />

wie vor der Malerei.<br />

Im Alter von 73 Jahren<br />

zwingen ihn Parkinson<br />

und Multiple Sklerose<br />

mehr und mehr zu<br />

sitzen<strong>den</strong> Tätigkeiten.<br />

Eine davon ist eben<br />

das Malen, womit er<br />

sich „Staub und Schmerz von der<br />

Seele wischt“ , wie er umschreibt.<br />

Neben seinen bekannten Aquarellen<br />

faszinieren vor allem seine<br />

Werke in Acryl. „Ein harmonischer<br />

Dialog zwischen changieren<strong>den</strong><br />

Lasuren und präzisen Strukturen,<br />

zwischen strahlen<strong>den</strong> Farben und<br />

mystischen Farbharmonien“, beschreibt<br />

Charly Walter seine Bilder.<br />

Kurzum: eine „Symphonie der<br />

Farben“. Unter diesem Motto steht<br />

auch seine neue Ausstellung vom<br />

28. bis 30. <strong>Oktober</strong> im Ballenhaus<br />

Schongau. Bei der Vernissage am<br />

Freitag ab 19 Uhr wer<strong>den</strong> obendrein<br />

musikalische Leckerbissen<br />

geboten: der zwölfjährige Nachwuchsmusiker<br />

Sean Mahner am<br />

Klavier, Klarinettist Hans Enzensperger<br />

und weitere. Am darauffolgen<strong>den</strong><br />

Samstag und Sonntag ist<br />

die Ausstellung jeweils von 11 bis<br />

18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.<br />

Dauerhaft sind Charly Walters<br />

Aquarelle und Werke in Acryl im<br />

Hotel „Blaue Traube“, bei „Heim<br />

und Hobby“ und bei Lederwaren<br />

„Wieser“ ausgestellt.<br />

tis


<strong>Das</strong> Geheimnis des Schatzberges zu Dießen<br />

Eine „sagenhafte“ Geschichte<br />

Dießen | Er gehört zu Dießen wie<br />

das Marienmünster oder der Ammersee:<br />

Die Rede ist vom Schatzberg,<br />

der sich südwestlich an die<br />

Marktgemeinde schmiegt. Schon<br />

sein Name klingt geheimnisvoll,<br />

klingt nach prall gefüllten Kisten<br />

voller Gold und Geschmeide, die<br />

vielleicht noch irgendwo auf dem<br />

Areal des Berges ihrer Entdeckung<br />

harren. Vermutlich hat sich der<br />

Name Schatzberg jedoch aus dem<br />

Begriff „Schanzberg“ abgeleitet,<br />

<strong>den</strong>n hier befand sich bis ins<br />

17. Jahrhundert hinein eine Burganlage.<br />

Man „verschanzte“ sich<br />

damals hinter <strong>den</strong> Mauern der Dießener<br />

Grafen, einem einst mächtigen<br />

Adelsgeschlecht. Schöner —<br />

und mystischer — ist dagegen die<br />

Sage, die sich um <strong>den</strong> Berg rankt<br />

und die von einem wahrhaftigen<br />

Schatz erzählt. Er soll hier immer<br />

noch vergraben liegen, heißt es,<br />

vergraben vielleicht sogar von <strong>den</strong><br />

Dießener Grafen selbst. Die Sage<br />

wiederum stellt drei Jungfrauen in<br />

<strong>den</strong> Mittelpunkt. Da läge die Vermutung<br />

nahe, der ursprüngliche<br />

Name Dießens sei daraus geboren<br />

wor<strong>den</strong>. Denn „Dissen“ wur<strong>den</strong><br />

im Altgermanischen zauberkundige<br />

Frauen genannt. Gleich <strong>den</strong><br />

Nornen der nordischen Mythologie,<br />

bestimmten sie das Schicksal<br />

der Menschen und Götter. Doch<br />

mittlerweile weiß man, dass sich<br />

Dießen aus dem Wort „tisen“<br />

ableitet; damit ist das Tosen von<br />

Wasser gemeint. Wer die am Ort<br />

vorbeiführende Römerstraße benutzte,<br />

musste <strong>den</strong> Tiefenbach<br />

überqueren, gefüllt mit tosendem<br />

Wasser. Doch nun zur Sage:<br />

Drei wunderschöne<br />

Jungfrauen<br />

Drei wunderschöne Jungfrauen<br />

lebten einst auf dieser Burg, umgeben<br />

von einem dichten Wald, so<br />

will es die Legende. Zwei von ihnen<br />

waren rein und weiß, die dritte<br />

pechschwarz. Ein Hirte, der auf<br />

dem Schatzberg ein ausgebüxtes<br />

Schäflein suchte, fand sich vor der<br />

Burg wieder. Voller Furcht blickte<br />

er in das Gesicht der schwarzen<br />

Frau. Sie versprach ihm jedoch mit<br />

freundlicher Stimme eine reiche<br />

Belohnung, sollte er sie vom Fluch<br />

ihres schwarzen Antlitzes befreien.<br />

Die Aufgabe, die sie an ihn stellte,<br />

setzte <strong>den</strong> Mut eines Mannes voraus:<br />

Er solle in <strong>den</strong> Burgkeller gehen.<br />

Dort fände er eine Kiste, gefüllt<br />

mit Gold und Edelsteinen. Sie<br />

würde ihm gehören, wenn er <strong>den</strong><br />

gol<strong>den</strong>en Schlüssel aus dem Maul<br />

des schwarzen Hundes ergreife,<br />

der die Truhe bewache. „Habe<br />

keine Angst“, flüsterte sie, „lasse<br />

dich nicht von der Erscheinung des<br />

Höllentieres blen<strong>den</strong>“. Es gehe<br />

keinerlei Gefahr von ihm aus. Bringe<br />

er <strong>den</strong> Schlüssel zu ihr, wäre<br />

die schwarze Jungfrau erlöst —<br />

und er ein reicher Mann.<br />

Mutigen Herzen machte sich der<br />

Hirte auf <strong>den</strong> Weg hinab in <strong>den</strong><br />

Keller. Und erblickte ein entsetzliches<br />

Untier, aus dessen Fell Funken<br />

schlugen, dessen Augen feurig<br />

waren. Sein Knurren klang so bedrohlich,<br />

dass der junge Mann die<br />

Beine in die Hand nahm, und auf<br />

der Stelle davonlief. Die schwarze<br />

Jungfrau lief ihm nach, doch vergebens.<br />

Voll Zorn über die Feigheit<br />

der Menschen, verfluchte sie<br />

noch an dieser Stelle <strong>den</strong> Berg —<br />

und mit ihm die Burg und <strong>den</strong><br />

Ort am Fuße des Berges. Daraufhin<br />

zerbarst die Burg krachend<br />

und eine gewaltige Flut überschwemmte<br />

das Land. Mensch<br />

und Tier wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Wassermassen<br />

mitgerissen. Übrig blieb<br />

ein großer See — der heutige Ammersee.<br />

Und so blieb der Schatz<br />

im Berg verborgen. Und wenn sich<br />

kein mutiger Geselle auf <strong>den</strong> Weg<br />

macht, ihn zu heben, wird er <strong>für</strong><br />

immer dort ruhen.<br />

Mystisch ist die Legende des<br />

Schatzberges, und mystisch ist der<br />

Berg auch heute noch. So gibt es<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Spaziergänger vieles zu<br />

entdecken. Passend zum Kult um<br />

die eingangs beschriebenen „Dissen“,<br />

also die drei Jungfrauen,<br />

sprudelt hier heiliges Quellwasser<br />

aus der Mechthildsquelle am Fuße<br />

des Schatzberges. Es soll Heilkräfte<br />

besitzen und Augenlei<strong>den</strong> lindern<br />

— also „sehend“ machen. So<br />

könnte eine Erkundung des Berges<br />

<strong>den</strong> Blick auf die etwas anderen<br />

Dinge des Lebens lenken. Oder<br />

einfach der Erholung dienen. rp<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 37


Der Bayerische Rundfunk und die digitale Technik<br />

Abschied von der<br />

Volksmusik auf UKW<br />

38 | der altlandkreis<br />

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<strong>Altlandkreis</strong> | Am 11. Mai <strong>2016</strong> war<br />

es vorbei; vorbei mit der Volksmusikstunde<br />

am Abend und vorbei<br />

mit der Blasmusik am Sonntagvormittag<br />

in „Bayern 1“. Hörer<br />

müssen seitdem auf <strong>den</strong> digitalen<br />

Sender „BR-Heimat“ ausweichen,<br />

der rund um die Uhr Volks- und<br />

Blasmusik bringt. Ausgerechnet<br />

die traditionellen Radiohörer wer<strong>den</strong><br />

damit gezwungen sein, sich<br />

auf die neue digitale Technik umzustellen.<br />

Doch die Diskussionen<br />

darüber sind noch immer nicht<br />

abgeklungen, wie wir im Gespräch<br />

mit namhaften Personen erfahren<br />

haben.<br />

Gespräche beim<br />

Bayerischen Rundfunk<br />

Als Vorsitzender des Bayerischen<br />

Trachtenverbandes war Max Bertl<br />

zusammen mit rund 60 weiteren<br />

Vertretern aus der Blasmusik,<br />

<strong>den</strong> Heimatverbän<strong>den</strong>, Gebirgsschützen<br />

oder des Bayerischen<br />

Landesvereins <strong>für</strong> Heimatpflege<br />

im November 2015 zu einem Gespräch<br />

beim Bayerischen Rundfunk<br />

eingela<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Ihnen<br />

wurde das Konzept vorgestellt,<br />

<strong>den</strong> Sender „Bayern 3“ mehr auf<br />

die Jugend auszurichten und Hörern<br />

mittleren Alters „Bayern 1“<br />

als Alternative anzubieten. Dazu<br />

solle das Programm durchgängiger<br />

und nicht mehr mit dem abrupten<br />

Wechsel zur Volks- oder<br />

Blasmusik unterbrochen wer<strong>den</strong>.<br />

„Ich hatte das Gefühl, das war<br />

alles längst beschlossen und uns<br />

hatte man nur noch zur Rechtfertigung<br />

eingela<strong>den</strong>“, berichtet Max<br />

Bertl von diesem Gespräch im BR.<br />

Seine Forderung war dann, bis<br />

Regina Kölbl (links) ist mit ihrer Schwester Silvia bei vielen Volksmusikveranstaltungen<br />

als Zwoagsang unterwegs und hat nun Unterschriften<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt der Volksmusik in „Bayern 1“ gesammelt.<br />

zur Abschaltung der Volksmusik<br />

in „Bayern 1“ wenigstens flächendeckend<br />

<strong>für</strong> einen digitalen Empfang<br />

zu sorgen, was vom BR auch<br />

fest zugesagt wurde.<br />

Im Januar <strong>2016</strong> fand dann eine<br />

weitere Zusammenkunft statt,<br />

wo <strong>den</strong> Vertretern der Kulturverbände<br />

mitgeteilt wurde, dass der<br />

Wechsel schon wesentlich früher,<br />

nämlich Mitte Mai erfolgen solle.<br />

Was der BR jedoch bis heute nicht<br />

erfüllt hat, ist der flächendeckende<br />

Empfang der digitalen Sender:<br />

Es gibt in Bayern immer noch<br />

weiße Flecken.<br />

Bei diesem Gespräch im Januar<br />

war der Landtagsabgeordnete Dr.<br />

Thomas Goppel dabei, der auch<br />

als Vorsitzender des Bayerischen<br />

Blasmusikverbandes fungiert und<br />

im Rundfunkrat des BR sitzt. Max<br />

Bertl erhebt deshalb <strong>den</strong> Vorwurf<br />

an Goppel, warum er als Rundfunkrat<br />

nicht früher interveniert<br />

habe. „Wir haben lange Diskussionen<br />

mit dem Intendanten geführt,<br />

aber leider keinen Einfluss<br />

darauf“, entgegnet Thomas Goppel<br />

und verweist darauf, dass der<br />

Rundfunkrat als reines Kontrollorgan<br />

fungiere. In seinem Büro<br />

laufen immer noch Anfragen und<br />

Beschwer<strong>den</strong> zur Abschaltung der<br />

Volks- bzw. Blasmusik auf „Bayern<br />

1“ ein. „Ich hab gekämpft wie<br />

ein Löwe, aber das hat zu der Zeit<br />

eigentlich nieman<strong>den</strong> interessiert“,<br />

so der Politiker. Er bedauere<br />

ebenso, dass die Einwände erst<br />

jetzt kämen. Auch die gestarteten<br />

Unterschriftenaktionen betrachtet<br />

Goppel alle als zu spät. Eine


Der Vorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Max Bertl hat sich<br />

zuhause und im Auto mit Digitalradios ausgestattet.<br />

fleißige Unterschriftensammlerin<br />

war Regina Kölbl aus Apfeldorf,<br />

die seit vielen Jahren Volksmusik<br />

in verschie<strong>den</strong>en Besetzungen<br />

macht. „In einem bayerischen<br />

Rundfunk sollte man auch was<br />

Bayerisches hören, wenigstens<br />

eine Stunde am Tag“, fordert sie<br />

und betrachtet die Volksmusik als<br />

abgeschoben in einen Nischensender.<br />

Ein Be<strong>für</strong>worter des Wechsels<br />

ist der Geschäftsführer des<br />

Bayerischen Blasmusikverbandes<br />

Andreas Horber,<br />

der<br />

in<br />

dem digitalen Sender „BR-Heimat“<br />

einen großen Gewinn <strong>für</strong><br />

die Volks- und Blasmusik sieht<br />

(siehe auch Seiten 9 - 12).<br />

Ständig steigende<br />

Klicks im Internet<br />

Aber auch ein Digitalsender könne<br />

nur bestehen, wenn er ein<br />

entsprechendes Hörerpotenzial<br />

habe und deshalb ruft Horber<br />

alle Volks- und Blasmusikfreunde<br />

dazu auf, sich ein Digitalradio anzuschaffen.<br />

Verlässliche slic<br />

Zahlen, wie viele<br />

Hörer r der digitale Sender „BR-<br />

Heimat“ seit dem Wechsel vor<br />

drei Monaten dazu gewonnen<br />

hat, gibt es nicht. <strong>Das</strong> kann nur<br />

durch teuere Medienanalysen<br />

ermittelt wer<strong>den</strong>. Dennoch kann<br />

Evi Strehl, stellvertretende Chefredakteurin<br />

bei „BR-Heimat“,<br />

von stetig steigen<strong>den</strong> Klicks im<br />

Internet und einer verstärkten<br />

Hörerbeteiligung berichten. Sie<br />

verweist außerdem auf das riesige<br />

Archiv an Volksmusik, das<br />

der BR durch Eigenaufnahmen in<br />

vielen Jahrzehnten aufgebaut hat.<br />

So stün<strong>den</strong> allein 30000 Titel in<br />

der Rotation <strong>für</strong> das Programm<br />

von „BR-Heimat“ zur Verfügung<br />

und biete einen „musikalischen<br />

Blumenstrauß“ aus traditioneller<br />

Volksmusik, Tradimix, Blasmusik<br />

oder Oberkrainer.<br />

Einen wahren Boom im Verkauf<br />

von Digitalradios nimmt Franz<br />

Köpf vom gleichnamigen Euronics-Fachgeschäft<br />

wahr. „Die<br />

Zukunft ist digital“, meint der<br />

Schongauer und verweist auf<br />

viel mehr Sender-Auswahl und<br />

auch einen besseren Empfang<br />

als beim seit über 70 Jahren vorherrschen<strong>den</strong><br />

UKW. Die Möglichkeit,<br />

mit einem Adapter an der<br />

Stereoanlage auch die digitalen<br />

Sender zu empfangen, empfindet<br />

er als umständlich. Der Fachmann<br />

empfiehlt deshalb besonders ers der<br />

älteren Kundschaft ein<br />

separates<br />

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Digitalradio.<br />

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Ein Bergmann war der<br />

Tanzgestalter<br />

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Peißenberg | Kronentanz, Holzhacker<br />

oder Bandltanz — das sind<br />

schöne, alte Figurentänze, die von<br />

Trachtenvereinen oder Jugendgruppen<br />

bei festlichen Anlässen<br />

gezeigt wer<strong>den</strong>. Doch wo kommen<br />

sie her? Vor allem der Peißenberger<br />

Sepp Pfleger hat in <strong>den</strong> 1920er-<br />

Jahren zwölf Heimattänze zusammengestellt<br />

und gemeinsam mit<br />

einem Weilheimer Fotohaus veröffentlicht.<br />

Interessierte Gruppen<br />

konnten die Bilder mit Tanzbeschreibungen<br />

käuflich erwerben,<br />

und so verbreiteten sich die Tänze<br />

in der ganzen Welt.<br />

Nach <strong>den</strong> Wirren des Ersten Weltkrieges<br />

war das Bedürfnis nach<br />

Geselligkeit, Tanz und Unterhaltung<br />

groß. So entstan<strong>den</strong> etwa<br />

die Hälfte aller bayerischen Trachtenvereine<br />

in <strong>den</strong> Jahren von 1920<br />

bis 1925. Ihren Anfang nahm die<br />

Trachtenbewegung bereits 1883 in<br />

Bayrischzell, doch die wenigen vor<br />

dem Krieg gegründeten Vereine<br />

wollten ihre Schätze an überlieferten<br />

Tänzen oder Schuhplattlern<br />

nicht so gerne an die neuen Trachtenkamera<strong>den</strong><br />

weiter geben. Da<br />

trat Sepp Pfleger in Erscheinung,<br />

der auf Trachtenfesten von München<br />

bis Tirol unterwegs war, sich<br />

viele Notizen von Figurentänzen<br />

machte und zusammen mit dem<br />

Fotograf Hans Hofer aus Weilheim<br />

veröffentlichte.<br />

Josef Pfleger wurde 1897 in der<br />

Nähe von Aichach geboren. Da der<br />

Vater im Peißenberger Bergwerk<br />

Arbeit fand, kam bald die Familie<br />

nach. Auch der Sepp arbeitete im<br />

Kohlebergbau und legte trotz drei-<br />

40 | der altlandkreis<br />

jähriger Kriegsdienst-st-<br />

Unterbrechung im<br />

Jahr 1925 die Hauerprüfung<br />

ab. Bereits<br />

im Dezember 1918<br />

trat er dem Gebirgs-<br />

trachten-Erhaltungs--<br />

Verein „Almrausch“<br />

Sulz, dem heutigen<br />

Volkstrachtenverein n<br />

Peißenberg bei und<br />

war ein sehr aktiver<br />

Trachtler. Als er<br />

1922 <strong>den</strong> Münchner<br />

Schäfflertanz sah,<br />

dargestellt vom Peißenberger<br />

„Pfeiffenclub“,<br />

kam ihm<br />

die Idee, so etwas<br />

Ähnliches auch <strong>für</strong><br />

die Trachtler zu<br />

erschaffen. Fünf<br />

Jahre der gedanklichen<br />

Entwicklung<br />

und zahllose<br />

Proben mit <strong>den</strong><br />

Vereinskamera<strong>den</strong><br />

waren notwendig, bis der Kronentanz<br />

entstan<strong>den</strong> war und bei<br />

einem Trachtenfest 1927 in Hohenpeißenberg<br />

zur Uraufführung kam.<br />

Mühlrad, Holzhacker,<br />

Dreisteyrer und weitere<br />

Sepp Pfleger war inzwischen ein<br />

versierter Kenner zahlreicher Figurentänze<br />

und kam zusammen mit<br />

dem Vereinskamera<strong>den</strong> Hans Hofer,<br />

der in Weilheim ein Fotohaus<br />

betrieb, auf die Idee, Figurentänze<br />

zu veröffentlichen. Die Tanzgruppe<br />

des Trachtenvereins „Almrausch“<br />

Sepp Pfleger mit seiner Frau auf einer<br />

Bildpostkarte zur Beschreibung des Zwoasteyrers.<br />

Sulz zeigte jede einzelne Figur der<br />

Tänze und wurde dabei von Hans<br />

Hofer fotografiert. So entstan<strong>den</strong><br />

von Herbst 1924 bis ins Frühjahr<br />

1925 die Tänze Mühlrad, Holzhacker,<br />

Dreisteyrer, Bandl-, Achter-,<br />

Sechser- und Leutaschtanz. Diese<br />

historischen Tänze wur<strong>den</strong> in unterschiedlichsten<br />

Varianten ausgeführt.<br />

Sepp Pfleger scheute sich<br />

nicht, die Tanzfolgen zu einem harmonischen<br />

und aufführungsreifen<br />

Ganzen zu verändern. Jede Tanzbeschreibung<br />

bestand aus 10 bis 15<br />

Bildpostkarten plus einer schriftlichen<br />

Erläuterung und schon ab


Herbst 1924 inserierte das Fotohaus<br />

Hofer in der „Bergheimat“, dem<br />

früheren Verbandsorgan der Trachtenbewegung,<br />

ihr Angebot. Damit<br />

hatten die bei<strong>den</strong> Initiatoren offensichtlich<br />

eine „Marktlücke“ entdeckt,<br />

<strong>den</strong>n die vielen neu gegründeten<br />

Trachtenvereine kamen so an<br />

ausführliche Tanzbeschreibungen.<br />

Im Laufe der Jahre gingen nicht nur<br />

Bestellungen von Trachtenvereinen<br />

ein. Auch Jugendgruppen, Heimatvereine<br />

und dergleichen aus dem<br />

In- und Ausland fragten nach historischen<br />

Tänzen.<br />

Eine Unterbrechung<br />

der Tanz-Euphorie<br />

Getragen von diesem Erfolg feilte<br />

Sepp Pfleger weiter an seinem<br />

Kronentanz und veröffentlichte ihn<br />

1927 zusammen mit dem Zwoasteyrer<br />

sowie dem Tiroler Steckentanz.<br />

<strong>Das</strong> brachte auch <strong>den</strong> Weilheimer<br />

Hartl Mayer auf die Idee, einen<br />

Tanz zu gestalten. Er verwendete<br />

statt der Rundbögen jedoch spitze<br />

Bögen und nannte seinen Tanz<br />

„Sterntanz“. Auch diese Neuschöpfung<br />

wurde über das Fotohaus<br />

Hofer als „historischer Volkstrachtentanz“<br />

zum Kauf angeboten.<br />

Der Zweite Weltkrieg unterbrach<br />

die Tanz-Euphorie, doch danach<br />

Auch der Holzhacker wurde von Sepp Pfleger zusammen mit <strong>den</strong> Burschen<br />

des Peißenberger Trachtenvereins auf Bildpostkarten festgehalten.<br />

blühte das Geschäft durch weitere<br />

Vereinsgründungen wieder auf.<br />

„So ein ewiges Hin und Her“, kritisierte<br />

Sepp Pfleger <strong>den</strong> Sterntanz<br />

seines Weilheimer Trachtenkamera<strong>den</strong><br />

Hartl Mayer und machte sich<br />

daran, die Figuren zu verbessern,<br />

<strong>den</strong> Ablauf zu straffen und 1952<br />

eine neue Version des Sterntanzes<br />

anzubieten. Um auch der Trachtenjugend<br />

einen schönen Reigen<br />

zu ermöglichen, entwarf er außerdem<br />

1952 <strong>den</strong> Laubentanz, bei dem<br />

zwei Kinder einen Bogen halten.<br />

Über Jahrzehnte vertrieb das Weilheimer<br />

Fotohaus die Tanzbeschreibungen<br />

nach dem alten System.<br />

Im Jahr 1999 konnte der Bayerische<br />

Trachtenverband die Bildrechte<br />

vom Nachfolger Fotohaus Fischer<br />

erwerben und ein Buch „Vom<br />

Achtertanz zum Zwoasteyrer“ mit<br />

<strong>den</strong> zwölf Tanzbeschreibungen von<br />

Sepp Pfleger herausgeben.<br />

Der Peißenberger Bergmann hatte<br />

seine Aufzeichnungen von Tänzen<br />

so überarbeitet, dass sie aufführungsreif<br />

waren und auch seine<br />

Neuschaffungen Kronen-, Sternund<br />

Laubentanz orientieren sich<br />

an mittelalterlichen Reigentänzen,<br />

so dass man getrost von historischen<br />

Volkstrachtentänzen<br />

sprechen kann.<br />

Nach mittlerweile fast<br />

100 Jahren haben sich<br />

die Tänze vielseitig weiterentwickelt.<br />

So stehen<br />

nicht nur sechs oder<br />

acht Paare sondern<br />

mittlerweile zwölf, 16<br />

oder mehr Tanzpaare<br />

auf <strong>den</strong> Bühnen. rg<br />

1927 veröffentlichte<br />

Sepp Pfleger <strong>den</strong> von<br />

ihm geschaffenen<br />

Kronentanz, damals<br />

machten die Peißenberger<br />

ihn mit acht<br />

Paaren.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 41


Lesung mit Jan-Phillip Sendker im Barnsteiner’s<br />

Ein Abend<br />

im Reich der Mitte<br />

Peiting | Jan-Phillip Sendker, 1960<br />

in Hamburg geboren, war viele<br />

Jahre Amerika- und Asien-Korrespon<strong>den</strong>t<br />

des Stern. Nach einem<br />

weiteren Amerika-Aufenthalt kehrte<br />

er nach Deutschland zurück und<br />

lebt mittlerweile mit seiner Familie<br />

in Potsdam. 2000 erschien sein erster<br />

Roman, die Porträtsammlung<br />

„Risse in der Großen Mauer“. Der<br />

Roman-Bestseller „<strong>Das</strong> Herzenhören“<br />

(2002) und „Herzensstimmen“<br />

(2012) folgten. Nach „Flüstern der<br />

Schatten“ (2007) und „Drachenspiele“<br />

(2009) ist sein neuer Roman<br />

„Am anderen Ende der Nacht“<br />

nun der Abschluss der China-Trilogie<br />

von Jan-Philipp Sendker. Seine<br />

Bücher sind in mehr als 30 Sprachen<br />

übersetzt. Mit weltweit über<br />

drei Millionen verkauften Büchern<br />

ist er einer der aktuell erfolgreichsten<br />

deutschsprachigen Autoren.<br />

Ein Albtraum<br />

in China<br />

„Am anderen Ende der Nacht“ ist<br />

eine bewegende Geschichte über<br />

die Macht der Liebe, die Angst des<br />

Verlustes und die Kraft der Menschlichkeit.<br />

Auf einer Chinareise erleben<br />

Paul und Christine einen<br />

Albtraum: Ihr vierjähriger Sohn<br />

wird entführt. Zwar gelangt David<br />

durch glückliche Umstände wieder<br />

zu ihnen, doch die Entführer geben<br />

nicht auf, sie wollen ihn zurück.<br />

Der einzig sichere Ort <strong>für</strong> die Familie<br />

ist die amerikanische Botschaft<br />

in Peking. Aber Bahnhöfe, Straßen<br />

und Flughäfen wer<strong>den</strong> überwacht.<br />

Ohne Hilfe haben sie keine Chance,<br />

dorthin zu gelangen. Wer ist bereit,<br />

ihnen Unterschlupf zu gewähren<br />

und dabei sein Leben aufs Spiel zu<br />

setzen? Wem können<br />

sie trauen? „Am anderen Ende der<br />

Nacht“ erzählt von Menschen, die<br />

nicht mehr viel zu verlieren haben<br />

und sich gerade deshalb ihre<br />

Menschlichkeit bewahren.<br />

Ende <strong>September</strong><br />

zu Gast in Peiting<br />

Am Donnerstag, 29. <strong>September</strong>,<br />

ist der 56-jährige Autor zu Gast<br />

in Peiting. Keine Frage, Asien,<br />

insbesondere auch Burma (oder<br />

Myanmar) haben es Jan-Philipp<br />

Sendkern angetan. Deshalb wird<br />

die Lesung auch unter dem Motto<br />

„Ein Abend im Reich der Mitte“<br />

stehen. Auf Einladung der<br />

Buchhandlung am Bach wird der<br />

grandiose Erzähler viel von seinen<br />

Reisen nach China und Burma<br />

berichten und nur passagenweise<br />

aus seinem Buch lesen. Die Veranstaltung<br />

beginnt um 19 Uhr im<br />

Barnsteiner’s, Einlass ist um 18.30<br />

Uhr. Der Eintritt beträgt inklusive<br />

eines asiatischen Menüs 30 Euro.<br />

Die Karten sind im Vorverkauf bei<br />

der Buchhandlung am Bach unter<br />

08861 / 66212 oder www.buchambach.de<br />

erhältlich.<br />

tis<br />

42 | der altlandkreis


Stefan Hoferer, der „Kürbis-Schnitzer“<br />

Ein Pumpkin kommt selten allein<br />

Peißenberg | Bald gehören sie<br />

wieder vielerorts zum Erscheinungsbild:<br />

die großen Holzständer<br />

und -kisten, prallgefüllt mit<br />

Kürbissen aller Art. Für wenig<br />

Geld kann man sich hier einen<br />

„Pumpkin“ holen, wie der typische,<br />

orange Kürbis in Amerika<br />

genannt wird, und eine fleischige,<br />

oft voluminöse Variante des<br />

Cucurbita darstellt. Stefan Hoferer<br />

aus Peißenberg macht das auch,<br />

doch gibt er sich dabei nicht mit<br />

einem einzigen Kürbis zufrie<strong>den</strong>.<br />

Pünktlich zu Halloween, das laut<br />

Irischem Volksbrauch mit dem<br />

Vorabend zum Hochfest Allerheiligen<br />

in der Nacht von 31. <strong>Oktober</strong><br />

auf 1. November beginnt, sind<br />

jede Menge von ihnen rund um<br />

<strong>den</strong> Eingangsbereich seines Hauses<br />

versammelt, manchmal mehr<br />

als ein Dutzend.<br />

Was viele Fußgänger dann am<br />

Gartenzaun stehen bleiben lässt,<br />

ist allerdings nicht die Anzahl<br />

dieser Pumpkins. Es sind die Gesichter,<br />

die Stefan Hoferer in die<br />

feste Kürbishaut schneidet; teils<br />

sorgen Fratzen <strong>für</strong> leichtes Gruselgefühl,<br />

aber es sind auch verschmitzte<br />

und lustige Varianten<br />

darunter zu fin<strong>den</strong>. Mittlerweile<br />

hat er eine richtige Fertigkeit<br />

darin entwickelt, mithilfe eines<br />

alten, sehr scharfen Brotzeitmessers<br />

unglaubliche Kunstwerke<br />

aus <strong>den</strong> Kürbissen zu gestalten.<br />

„Anregungen kommen mir mittlerweile<br />

von selbst“, erzählt der<br />

Hobbyschnitzer, „das passiert<br />

schon, während ich noch mit einem<br />

Kürbis beschäftigt bin“. Geheimnisvolle<br />

Wesen haben es ihn<br />

angetan, Nachschub an kreativen<br />

Ideen findet er auch im Internet.<br />

Bevor Stefan Hoferer allerdings<br />

sein Messer mit der schmalen<br />

Klinge in die zentimeterdicke Haut<br />

stößt, muss der Kürbis vorher ausgehöhlt<br />

wer<strong>den</strong>. Eine Arbeit, die<br />

er zwischenzeitlich bei der Menge<br />

an Material an Familienmitglieder<br />

delegiert hat. „<strong>Das</strong> dauert schon<br />

manchmal bis zu 30 Minuten, bis<br />

ein Kürbis fertig ausgehöhlt ist“,<br />

sagt er. Noch bevor er dann mit<br />

dem Schnitzen beginnt, hat er<br />

seine Ideen <strong>für</strong> Fratzen und lustige<br />

Gesichter auf einem Papier<br />

grob skizziert. Dann erst überträgt<br />

er sie mittels eines Eddings auf<br />

<strong>den</strong> Kürbis selbst. Schließlich geht<br />

es an die diffizile Aufgabe des Herausschnei<strong>den</strong>s.<br />

Wichtig ist, sich<br />

dabei Zeit zu nehmen und nicht<br />

ablenken zu lassen.<br />

Seine Fertigkeit im Kürbis-Schnitzen<br />

hatte Stefan Hoferer vor geraumer<br />

Zeit zum „Kürbisdekorateur“<br />

der Rigi-Rutsch’n in Peißenberg<br />

wer<strong>den</strong> lassen. Im Rahmen der<br />

Halloween-Themensauna bevölkerten<br />

damals Dutzende seiner<br />

Geschöpfe das Gelände — unter<br />

großer Bewunderung der Saunenbesucher.<br />

Auch zuhause, vor<br />

der eigenen Türe, weiß er die<br />

Kürbisse in Szene zu setzen. „Mit<br />

Kerzen kann man unglaubliche<br />

Stimmungen erzeugen, gerade,<br />

wenn das Nebelwetter beginnt“,<br />

erklärt er. <strong>Das</strong>s seine Kreaturen<br />

keine lange Lebensdauer haben,<br />

ist etwas, das Stefan Hoferer besonders<br />

gefällt. „Ich erzeuge vergängliche<br />

Kunst, die mir dadurch<br />

immer wieder Raum gibt <strong>für</strong> neue<br />

Ideen.“ Lediglich auf Bildern kann<br />

er festhalten, was er pro Saison<br />

so an Fabelwesen zaubert. Mit<br />

seinem Hobby hat Stefan Hoferer<br />

genau <strong>den</strong> Ausgleich gefun<strong>den</strong>,<br />

<strong>den</strong> er zu seinem Beruf als<br />

Buchmacher braucht. Und mit ein<br />

wenig Glück und kühlen Temperaturen<br />

halten seine Werke bis<br />

zu drei Wochen, bevor sie ihrem<br />

natürlichen Zersetzungsprozess<br />

erliegen.<br />

rp<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 43


Erstmals 1907 kartiert vom Weilheimer Arzt Dr. Fritz Kollmann<br />

Der Paterzeller Eibenwald —<br />

eine natürliche Schönheit<br />

Paterzell | Die Sonne kämpft sich<br />

ihren Weg durch das Dickicht des<br />

Waldes. Dort, wo sie ihr Ziel erreicht,<br />

dampft der Bo<strong>den</strong>. Die<br />

Luft ist rein und duftet nach Holz,<br />

vermoderndem Laub, nach Feuchtigkeit<br />

und Frische. Geht der Wanderer<br />

sehen<strong>den</strong> Auges durch <strong>den</strong><br />

Wald, zeigt sich ihm eine Vielfalt<br />

an Gehölzen: Buchen, Eichen,<br />

Fichten, Birken, Tannen — ja, und<br />

jede Menge Eiben. Der Baum, der<br />

dem Wald nahe Paterzell seinen<br />

Namen gibt, ist hier in stattlicher<br />

Zahl zu fin<strong>den</strong>. So zählt der Paterzeller<br />

Eibenwald mit seinen rund<br />

2000 teils weit über 100 Jahre<br />

alten Eiben zu einem der größten<br />

zusammenhängen<strong>den</strong> Bestände<br />

in Deutschland.<br />

Der Eibenwald als<br />

schützenswertes Gut<br />

<strong>Das</strong> fiel Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

auch dem Weilheimer Arzt<br />

Dr. Fritz Kollmann auf seinen<br />

Streifzügen durch <strong>den</strong> Wald auf.<br />

Der an Botanik interessierte Bezirksarzt<br />

begann mit der Vermessung<br />

und Kartierung des Areals.<br />

Mithilfe einer Plattenkamera<br />

machte er unzählige Aufnahmen —<br />

etwas, was zur damaligen Zeit<br />

sehr kostenaufwendig war. Nur<br />

wenige konnten sich diese neue<br />

Technik leisten.<br />

Lehrreicher Einblick<br />

in Fauna und Flora<br />

Ein Glück <strong>für</strong> die Nachwelt: Seine<br />

wunderbaren, detailreichen<br />

Aufnahmen sorgten wohl damals<br />

auch da<strong>für</strong>, <strong>den</strong> Eibenwald<br />

als schützenswert anzusehen. So<br />

wurde er 1939 zum Naturschutzgebiet<br />

erklärt und später unter<br />

<strong>den</strong> Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

gestellt.<br />

Von ursprünglich rund 22 Hektar<br />

in <strong>den</strong> 1930er-Jahren vergrößerte<br />

sich der Eibenwald, der zum<br />

Staatswaldrevier Wessobrunn gehört,<br />

in <strong>den</strong> 1980er-Jahren auf etwa<br />

88 Hektar. Er zieht sich weit von<br />

Forst über Paterzell; wer von Richtung<br />

Rott auf ihn zufährt, erkennt<br />

schon von Weitem die wunderbare<br />

Färbung des Mischwaldes.<br />

Kurt Zeimentz sorgte etwa 20<br />

Jahre lang als Revierleiter da<strong>für</strong>,<br />

die Einzigartigkeit des Waldes zu<br />

bewahren. Unter seiner Mitarbeit<br />

wurde 1995 ein Waldlehrpfad angelegt,<br />

der auch heute noch existiert<br />

und mit Schautafeln einen<br />

lehrreichen Einblick in Fauna und<br />

Flora des Waldes gibt. Stu<strong>den</strong>ten<br />

der TU München waren damals<br />

vor Ort, um die Trampelpfade quer<br />

durch <strong>den</strong> Eibenwald zu kartieren.<br />

In fruchtbarer Zusammenarbeit<br />

entstand so der Eibenpfad. Später<br />

ließ Zeimentz noch einen Parkplatz<br />

anlegen. Die Be<strong>für</strong>chtung<br />

vieler Naturschutzvereine, der<br />

Wald würde unter der steigen<strong>den</strong><br />

Besucherzahl Scha<strong>den</strong> nehmen,<br />

sollte sich nicht bewahrheiten.<br />

Zwar kann <strong>für</strong> das Revier eine<br />

Personendichte von rund 1 000 im<br />

Jahr verzeichnet wer<strong>den</strong>, hat sich<br />

das jedoch eher positiv auf <strong>den</strong><br />

Eibenwald ausgewirkt. Eine große<br />

Anzahl früherer Trampelpfade<br />

hat sich die Natur quasi zurückerobert,<br />

da Besucher <strong>den</strong> Eibenpfad<br />

bevorzugen. Vielleicht ist es auch<br />

der natürlichen Würde des Waldes<br />

zu unterstellen, dass der Mensch<br />

hier mit der Natur Hand in Hand<br />

geht. Seine Schönheit, die Magie<br />

haben sich mittlerweile auch in<br />

der Esoterikszene herumgesprochen.<br />

Seit 2009 ist der Eibenwald<br />

in fachmännischer Hand des Revierleiters<br />

Markus Resch, der die<br />

Linie von Zeimentz konsequent<br />

weiterführt. Und er hat viel zu tun,<br />

<strong>den</strong>n das heimische Wild liebt die<br />

Eibe; der Verbiss ist nach wie vor<br />

stark.<br />

Die Eibe — ein Baum,<br />

der Widerstän<strong>den</strong> trotzt<br />

Der Eibenwald, seit rund 20 Jahren<br />

im bildlichen Sinne sich selbst<br />

überlassen, bietet dem Gros seiner<br />

Besucher ein Flair von Wildnis<br />

abseits der Urbanität. Gerade<br />

Stadtmenschen schätzen die Atmosphäre<br />

eines Stückes Natur, die<br />

man in Ballungszentren vergeblich<br />

sucht. „Die Dynamik des Waldes<br />

ist einfach beeindruckend“,<br />

erklärt Kurt Zeimentz, der immer<br />

wieder mit der Kamera durch das<br />

Gehölz streift und atemberaubende<br />

Szenen auf seine Bilder<br />

bannt. Als „kleines Betriebslabor“<br />

bezeichnet der Altförster <strong>den</strong> Eibenwald.<br />

Denn — wo kann man<br />

schon auf eine rund 700-jährige<br />

Geschichte zurückblicken, wie sie<br />

dieser Wald erzählt. „Die Eibe<br />

kann aufgrund des tuffreichen<br />

Bo<strong>den</strong>s nicht so tief wurzeln“,<br />

sagt er, „so kippt sie immer mal<br />

wieder um.“ Doch der Baum sei<br />

nicht totzukriegen, wie Zeimentz<br />

bestätigt. „Er kann aus jeder Stelle<br />

erneut treiben, ist zäh. Auch<br />

wenn er beschädigt ist, ist er <strong>den</strong>noch<br />

grün.“ <strong>Das</strong> lasse auch einen<br />

Fachmann wie ihn nicht kalt. Kurt<br />

Zeimentz: „Ein Försterleben ist relativ<br />

kurz im Bezug auf die Langlebigkeit<br />

des Waldes.“<br />

rp<br />

44 | der altlandkreis


Aus der Geschäftswelt<br />

Zwei Firmen — ein Gebäude<br />

NAGL OBERFLÄCHENTECHNIK UND NAGL FENSTER & TÜREN<br />

Schongau | Seit 24 Jahren ist die Horst Nagl Fenster<br />

und Türen GmbH ein zuverlässiger Fachbetrieb<br />

rund um Fenster, Haustüren, Innentüren, Rollla<strong>den</strong><br />

sowie Außen- und Innenbeschattungen.<br />

Zum 1. Juni dieses Jahres ist Geschäftsführer Horst<br />

Nagel samt neu gestalteter Ausstellung, Lager und<br />

seinen fünf Mitarbeitern in ein neues Gebäude am<br />

Lerchenfeld umgezogen. Qualifizierte Beratung,<br />

hochwertige Produkte aus Deutschland und Österreich,<br />

gütegesicherte Montage und ein zuverlässiger<br />

Service sollen das Fachgeschäft auch weiterhin<br />

auszeichnen.<br />

Grund <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umzug war der Bau eines Gesamtkomplexes<br />

von Sohn Daniel Nagl mit seiner Firma<br />

Nagl Oberflächentechnik GmbH. Seit 2010 betrieb<br />

er bereits eine kleine Lackiererei in Hohenpeißenberg<br />

und arbeitete dort im Privatkun<strong>den</strong>- und Industriebereich.<br />

Mit dem Neubau in Schongau wird<br />

nun auf die immer höher wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ansprüche<br />

in der Lackierung reagiert. Mit qualifiziertem Personal<br />

und modernen Anlagen sollen erstklassige<br />

Ergebnisse garantiert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Motto: „Wir<br />

lackieren fast alles!“ Seit 1. April ist er mit seinen<br />

sieben Mitarbeitern am neuen Standort tätig. tis<br />

Fairer Handel — Trekking — Schamanismus in <strong>den</strong> An<strong>den</strong><br />

WELTLADEN SCHONGAU LÄDT ZUR MULTIVISIONSSHOW<br />

Schongau | Am Samstag, 24. <strong>September</strong>, gastieren<br />

Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael Wolfsteiner um<br />

19.30 Uhr auf Einladung des Weltla<strong>den</strong>s Schongau<br />

im Pfarrzentrum Verklärung Christi. In ihrer Multivisionsshow<br />

„An<strong>den</strong>: Fairer Handel — Trekking —<br />

Schamanismus“ zeigen sie eine Verbindung von<br />

grandioser Berglandschaft, persönlichen Reiseerlebnissen<br />

und Fairem Handel in <strong>den</strong> eisigen Höhen<br />

der An<strong>den</strong>. Gemeinsam besuchten sie dort Fair-<br />

Trade-Produzenten, Schamanen und Sternengucker<br />

und dokumentierten deren Lebens- und Arbeitswelt,<br />

Sorgen und Freu<strong>den</strong> fotografisch mit Kameras.<br />

In Folge von sieben Reisen nach Peru, Bolivien und<br />

Chile ist eine stimmungsvolle Live-Reportage entstan<strong>den</strong>,<br />

die ein erkenntnisreiches Vergnügen bereitet.<br />

In der 105-minütigen Multivisionsshow (mit 15<br />

Minuten Pause) wer<strong>den</strong> beeindruckende Bilder,<br />

etwa von <strong>den</strong> mystischen Inka-Ruinen und einer<br />

kleinen Bauernfamilie gezeigt, die fair gehandelten<br />

Kaffee produziert. In Boliviens abgelegener<br />

Apolobamba-Region zelebrierte ein Kallawaya-Arzt<br />

ein bewegendes Opferritual, und beim Besuch von<br />

Aymarar-Indigenas erlebten Ulmer und Wolfsteiner,<br />

dass der Faire Handel nicht nur Armut reduziert,<br />

sondern auch uralte Traditionen bewahren kann.<br />

Für 8 Euro können alle Besucher noch zahlreiche<br />

weitere Eindrücke gewinnen. Karten gibt es im Vorverkauf<br />

im Weltla<strong>den</strong> oder an der Abendkasse.<br />

Bereits eine Woche früher, 17. <strong>September</strong>, lädt der<br />

Weltla<strong>den</strong> zu einem „Fairen Frühstück“ in die Lechtorstraße<br />

11 in Schongaus Altstadt. Hier können alle<br />

Teilnehmer ein Frühstück mit vielen Köstlichkeiten<br />

und fairem Kaffee genießen.<br />

tis<br />

september/ oktober <strong>2016</strong> | 45


Johannes Karrer weiß jede Menge über <strong>den</strong> Fluss<br />

<br />

<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen mit viel Wärme<br />

Der Lech-Ranger<br />

und seine Schätze<br />

• <br />

• Kamine<br />

• Kachelöfen<br />

• Wassergeführte Anlagen<br />

<strong>für</strong>s ganze Haus<br />

• <br />

Anlagen<br />

• Serviceleistungen, Repara-<br />

<br />

• Fliesenverlegung<br />

Schongau | Woran <strong>den</strong>ken Sie bei<br />

der Bezeichnung „Rotes Waldvögelein“?<br />

Sicher nicht an eine<br />

Blume. Doch genau die gibt es,<br />

am Lech. Wo, das weiß Johannes<br />

Karrer. Seit Mai <strong>2016</strong> arbeitet der<br />

28-Jährige <strong>für</strong> <strong>den</strong> „Lebensraum<br />

Lechtal e.V.“ in Schongau als Lech-<br />

Ranger. Der Landschaftsökologe<br />

aus Erkheim im Unterallgäu ist fast<br />

täglich zwischen Kinsau und Prem<br />

unterwegs, um Naturfreun<strong>den</strong> das<br />

Ökosystem und die Artenvielfalt<br />

am Lech zu erklären. Kindergartenkinder<br />

und Schulklassen hat er<br />

schon geführt, Pfadfinder, Sportvereinsgruppen,<br />

Senioren. Manche<br />

hat er gezielt eingela<strong>den</strong>, andere<br />

haben ihn <strong>für</strong> Wanderungen gebucht<br />

(Tel. 0177 / 2347667; E-Mail:<br />

hotspot@lebensraumlechtal.de).<br />

Als „wandelnde Infotafel“ ist Karrer<br />

ein weiterer Kiesel im Mosaik<br />

des Verbundprojektes<br />

„Alpenflusslandschaften“.<br />

Es bündelt unter Leitung<br />

des WWF Deutschland<br />

18 Partner aus Naturschutz, Politik,<br />

Wirtschaft, Tourismus, um die<br />

oberbayerischen Flüsse zu schützen.<br />

Bis 2020 stehen 4,2 Millionen<br />

Euro zur Verfügung, 3,5 Millionen<br />

aus dem „Bundesprogramm Biologische<br />

Vielfalt“, 700000 Euro<br />

vom Bayerischen Naturschutzfonds.<br />

Die Bevölkerung auf die Naturschätze<br />

vor der Haustüre aufmerksam<br />

zu machen, ist eine Aufgabe<br />

von Karrer. Wanderer und Radfahrer<br />

am Lech sind seine zweite<br />

Zielgruppe. Umso mehr, seit am<br />

5. Juli der neue, 85 Kilometer lange<br />

„Lecherlebnisweg“ zwischen<br />

Landsberg und Füssen eröffnet<br />

wurde. An über 20 Punkten stehen<br />

Tafeln mit Wissenswertem<br />

zum Lech; teils sogar mit QR-<br />

Codes, mit <strong>den</strong>en Interessierte<br />

vor Ort weiterführende<br />

Informationsquellen<br />

anzapfen können.<br />

„Besonderheit ist,<br />

dass ein touristisches<br />

Konzept mit Naturschutz-<br />

Fördermitteln umgesetzt wurde“,<br />

erläutert Susanne Lengger vom<br />

Tourismusverband <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />

Wichtig ist ihr: „Beide Partner haben<br />

an einem Strang gezogen, uns<br />

ist sehr bewusst, dass die Natur<br />

der Schatz ist, der unsere Region<br />

ausmacht.“<br />

Kernzone ist die<br />

Litzauer Schleife<br />

Lech-Ranger Karrer hütet ihn derweil.<br />

Besonderes Augenmerk gilt<br />

der „Kernzone“ Litzauer Schleife,<br />

wo der Lech auf sieben Kilometern<br />

noch frei fließt und viele seltene<br />

Pflanzen- und Tierarten vorkommen,<br />

die andernorts verschwun<strong>den</strong><br />

sind: eben das Rote Waldvögelein,<br />

Frauenschuh, Sumpfgladiolen, Türkenbundlilien,<br />

der Kies-Steinbrech.<br />

Nahe Schongau hat er mit Helfern<br />

ein Feuerlilienvorkommen gezählt.<br />

Von Karrer ist zu erfahren, dass<br />

durch Wasserbewirtschaftung die<br />

TOBIAS SCHULZE<br />

KACHELOFEN- & KAMINBAU<br />

Holzlehen 5 - Forst<br />

82405 Wessobrunn<br />

Tel. 0 88 09 - 92 22 06<br />

Fax. 0 88 09 - 82 59 98<br />

Mobil 01 60 - 96 36 11 75<br />

willkommen@<br />

<br />

Johannes Karrer in seiner „Kernzone“, der Litzauer Schleife.<br />

Die Panoramabank hat die Gemeinde Burggen aufgestellt.<br />

46 | der altlandkreis


<strong>Das</strong> rote Waldvögelein blüht ebenso im Juli wie Türkenbundlilie und die Sumpfgladiole am Lechufer (v.l.).<br />

Lechleitenhänge nicht mehr unterspült<br />

wer<strong>den</strong> und abrutschen.<br />

Einerseits brüten jetzt Uhus unter<br />

<strong>den</strong> Nagelfluhfelsen. Andererseits<br />

verdrängen Fichten die ursprünglichen<br />

Schneeheidekiefern. Stu<strong>den</strong>ten<br />

der Hochschule <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung Eberswalde<br />

haben die Kiefern kartiert. Zu ihrer<br />

Computeranimation leitet einer der<br />

QR-Codes. Und auch Kinder vor<br />

Ort waren aktiv, erzählt Karrer. Die<br />

Grundschule Burggen rückte aus,<br />

um Kiefern zu fällen. Motto: „Biodiversität<br />

— pack’ mer’s!“<br />

Trotz freiem Flusslauf hat die<br />

Litzauer Schleife ihr Gesicht verändert.<br />

Mit dem Staubetrieb kommt<br />

kein Geschiebe nach, Kiesbänke<br />

verwal<strong>den</strong>: Waren es 1955 nur acht<br />

Prozent, stehen heute auf 75 Prozent<br />

der Flächen Bäume und Büsche,<br />

weiß Karrer.<br />

Seit 2015 versuchen „Lebensraum<br />

Lechtal“ und der Botanische Garten<br />

München, die Deutsche Tamariske,<br />

ein einst hier heimisches,<br />

heute verschwun<strong>den</strong>es Buschgewächs<br />

wieder anzusiedeln. Nur eines<br />

von zahlreichen Projekten, die<br />

bis 2020 laufen. Auch die Fischer<br />

sind eingebun<strong>den</strong> mit ihrem Bemühen,<br />

<strong>den</strong> Huchen in der Litzauer<br />

Schleife zu halten. Ohne Geschiebe<br />

findet er kaum Laichplätze. Laut<br />

Karrer hat der Großfisch <strong>den</strong> gleichen<br />

„Gefährdungsstandart“ wie<br />

Tiger oder Pandas.<br />

Die Lechausflüge von Karrer sind<br />

nicht immer erfreulich, es gibt<br />

eine dritte Zielgruppe: Auf Kiesbänken<br />

rasten Kanuten, die die<br />

Litzauer Schleife befahren. Ihnen<br />

musste er im Frühsommer erklären,<br />

dass sie brütende Flussregenpfeifer<br />

stören und deren Gelege<br />

gefähr<strong>den</strong>, weil die Eier von<br />

Kieseln kaum zu unterschei<strong>den</strong><br />

sind.<br />

Motorradtraining im<br />

Naturschutzgebiet<br />

Am östlichen Lechufer fand er Motorradspuren,<br />

die auf Trainingsrun<strong>den</strong><br />

mitten im Naturschutzgebiet<br />

hindeuten. „Ich bin kein<br />

Naturschutz-Polizist, der die Leut’<br />

anzeigt“, sagt der Lech-Ranger.<br />

Aber wenn nötig und möglich,<br />

weist er Menschen auf „Betretungsregeln“<br />

<strong>für</strong> die Schutzgebiete<br />

hin. Um Abstechern in sensible<br />

Gebiete vorzubeugen, bekam<br />

auch der Lecherlebnisweg neue<br />

Schilder, Wegeverläufe wur<strong>den</strong><br />

optimiert, ergänzt Lengger. Und<br />

manche Stationen sollen das Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> das fragile Ökosystem<br />

Lech einst und heute schärfen:<br />

Bei Urspring erinnert eine<br />

Skulptur des Steinga<strong>den</strong>er Künstlers<br />

Johannes Klein ans Schicksal<br />

des Huchen. Karl Ranftl hat bei<br />

Dessau ein „Litophon“ zum Musizieren<br />

mit Kieseln aufgestellt.<br />

Oberhalb der Litzauer Schleife<br />

steht ein Kieselmobile. Und ein<br />

neues Panoramafernrohr — <strong>den</strong><br />

Bergblick hindurch hat auch der<br />

Unterallgäuer Johannes Karrer<br />

schon genossen.<br />

ts<br />

Kieselmobile (rechts) und Panoramafernrohr gehören zum neuen Lecherlebnisweg<br />

oberhalb der Litzauer Schleife, die Bank links zu <strong>den</strong> 2015<br />

eröffneten <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Pilgerwegen.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 47


48 | der altlandkreis<br />

M. HASEITL


Peiting steht vor seinem nächsten Bürgerentscheid — am 16. <strong>Oktober</strong><br />

Nur wer hingeht, entscheidet!<br />

Peiting | Die Peitinger wollen mitre<strong>den</strong>,<br />

wenn es um die Entwicklung<br />

ihres Ortes geht. Ob Mobilfunk<br />

oder Verkehrsberuhigung<br />

im Ortskern, zweimal haben sie<br />

bereits ihre Sicht der Dinge per<br />

Bürgerentscheid kund getan. Am<br />

Sonntag, 16. <strong>Oktober</strong>, sind nun<br />

erneut 9 000 Wahlberechtigte aufgerufen,<br />

ihre Meinung — diesmal<br />

zum Ausbau der Bahnhofstraße —<br />

deutlich zum Ausdruck zu bringen.<br />

„Eine <strong>für</strong> unseren Ort richtungsweisende<br />

Abstimmung“, bringt es<br />

Bürgermeister Michael Asam auf<br />

<strong>den</strong> Punkt. Doch der Reihe nach:<br />

In jeder Gemeinde wer<strong>den</strong> Straßen<br />

regelmäßig saniert und nach<br />

<strong>den</strong> neuesten Anforderungen ausgebaut.<br />

Der Peitinger Gemeinderat<br />

schob <strong>den</strong> offensichtlich notwendigen<br />

Ausbau der Bahnhofstraße<br />

seit einigen Jahren vor sich her.<br />

Dabei ist diese laut Gutachten mit<br />

rund 4 000 Fahrzeugen pro Tag<br />

eine der meistbefahrenen Straßen<br />

im Ort. 2014 entschlossen sich die<br />

Gemeindeoberen schließlich zum<br />

Ausbau in drei Bauabschnitten.<br />

Bis zur Beschlussfassung wurde<br />

die Planung im Gemeinderat in<br />

einer eigens einberufenen Klausursitzung<br />

detailliert diskutiert.<br />

Gesamtkostenpunkt: 3,5 Millionen<br />

Euro. Ein erheblicher Teil davon<br />

soll als Zuschuss der Regierung<br />

von Oberbayern kommen, die Peitings<br />

innerörtliche Entwicklung<br />

damit aktiv fördern möchte.<br />

ßen- und Wegegesetz in Art. 9,<br />

Abs. 1 ergibt: „Beim Bau, als auch<br />

beim Unterhalt der Straßen, sind<br />

die Belange der älteren Menschen<br />

und Kinder zu berücksichtigen<br />

und der Naturhaushalt und das<br />

Landschaftsbild zu schonen. Die<br />

» „Eine <strong>für</strong> unseren Ort<br />

richtungsweisende<br />

Abstimmung“<br />

Michael Asam, 1. Bürgermeister Peiting<br />

Belange von Menschen mit Behinderung<br />

und von Menschen mit<br />

sonstigen Mobilitätsbeeinträchtigungen<br />

wer<strong>den</strong> berücksichtigt<br />

mit dem Ziel, Barrierefreiheit... zu<br />

ermöglichen, soweit nicht andere<br />

Belange, insbesondere solche der<br />

Verkehrssicherheit, entgegenstehen.“<br />

Um diesen Satz dreht sich<br />

schlussendlich nahezu alles in der<br />

laufen<strong>den</strong> Diskussion. Hat sich der<br />

Peitinger Gemeinderat doch in seinen<br />

Planungen insbesondere die<br />

Schaffung eines sicheren, durchgängigen<br />

Gehwegs entlang der<br />

Bahnhofstraße zum Ziel gesetzt —<br />

neben dem generellen zeitgemäßen<br />

Ausbau. Dieser hätte jedoch<br />

die Fällung etlicher Bäume zur<br />

Folge, da ein Gehweg ansonsten<br />

nicht gebaut wer<strong>den</strong> kann.<br />

Allerdings ist der Bau dieses Fußgängerwegs<br />

Voraussetzung, um<br />

die Fördergelder in voller Höhe zu<br />

erhalten. Um dem Naturhaushalt<br />

und Landschaftsbild<br />

gerecht zu<br />

wer<strong>den</strong>, beschloss der<br />

Gemeinderat daher die<br />

Neupflanzung von Bäumen<br />

in größerer Stückzahl<br />

an anderer Stelle<br />

der Bahnhofstraße. Die<br />

Tatsache, dass ohnehin eine Sanierung<br />

von Kanal- und Wasserleitungen<br />

ansteht, lässt <strong>den</strong> Eingriff<br />

noch effektiver erscheinen,<br />

schließlich ist so nur eine Grabung<br />

notwendig. Eine runde Sache<br />

also? Könnte man meinen.<br />

Eine Rechnung, die das Peitinger<br />

Gremium ohne die Initiatoren eines<br />

Bürgerbegehrens zur Rettung<br />

der besagten Bäume gemacht<br />

hat. Innerhalb weniger Wochen<br />

haben diese bei wahlberechtigten<br />

Peitingern insgesamt 1 191 gültige<br />

Unterschriften gesammelt. Mit<br />

dem Ziel, einen Bürgerentscheid<br />

zu erwirken, der die Planungen<br />

des Gemeinderats stoppt und die<br />

entsprechen<strong>den</strong> Bäume rettet.<br />

Neben weiteren Auswirkungen<br />

hätte dies <strong>den</strong> Verzicht auf die<br />

Ausführungen des Bauabschnitts<br />

III, sowohl bezüglich des Straßenbaus,<br />

als auch der Schaffung eines<br />

sicheren Gehweges zur Folge.<br />

Per Brief oder im<br />

Wahllokal abstimmen!<br />

„Wichtig ist, dass möglichst viele<br />

Peitinger ihr Recht zur Abstimmung<br />

wahrnehmen, <strong>den</strong>n letztlich<br />

entschei<strong>den</strong> nur diejenigen,<br />

die per Brief oder im Wahllokal<br />

abstimmen“, erklärt Bürgermeister<br />

Asam, der damit die Hoffnung<br />

verbindet, dass der Großteil<br />

der Bevölkerung seine Meinung<br />

klar zum Ausdruck bringt. Um ihr<br />

Anliegen der Baumrettung und<br />

zugleich des Ausbaustopps zu realisieren,<br />

benötigen die Initiatoren<br />

am 16. <strong>Oktober</strong> eine Mehrheit<br />

der Stimmen. Gültig ist das Votum<br />

nur dann, wenn mindestens<br />

20 Prozent der Wahlberechtigten<br />

einer Meinung sind.<br />

Die Mitglieder der Bürgervereinigung,<br />

CSU und SPD im Peitinger<br />

Marktgemeinderat haben sich<br />

indes klar positioniert und bitten<br />

die Bevölkerung ganz offen, zum<br />

Bürgerentscheid zu gehen und<br />

mit einem deutlichen „Nein“ zu<br />

votieren. Nur so könne laut diesen<br />

eine sichere Bahnhofstraße<br />

realisiert und eine positive Entwicklung<br />

in diesem Bereich auch<br />

nachhaltig umgesetzt wer<strong>den</strong>. In<br />

jedem Fall bleibt es spannend in<br />

Peiting. Jetzt entschei<strong>den</strong> die Bürger.<br />

tis<br />

Eine Verpflichtung<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Gemeinderat<br />

Ein solch zeitgemäßer Ausbau<br />

stellt im Übrigen eine Verpflichtung<br />

<strong>für</strong> je<strong>den</strong> Gemeinderat dar,<br />

die sich aus dem Bayerischen Stra-<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 49


Kulturherbst <strong>2016</strong> — Tickets zu gewinnen<br />

Handy kaputt? Wir reparieren in 30 Minuten!<br />

(Bei vielen Geräten)<br />

82362 Weilheim - Pöltnerstraße 2<br />

0881 / 399 89 010<br />

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Wiederholungstäter<br />

und Premieren<br />

Schwabbruck | Der „Kuhstall“ in<br />

Schwabbruck hat sich in der deutschen<br />

Kleinkunstszene einen weithin<br />

klingen<strong>den</strong> Namen erworben.<br />

„Inzwischen kommen Künstler auf<br />

mich zu, weil sie bei uns auftreten<br />

wollen“, erzählt Schäferwirt Stephan<br />

Kögl. So konnte das Kulturherbst-Programm<br />

von <strong>September</strong><br />

bis November noch erlesener geraten,<br />

und manche Gäste wer<strong>den</strong><br />

zu Wiederholungstätern: Sechs<br />

Künstler treten diesen Herbst<br />

unter dem Motto „Back to the<br />

Kuhstall“ auf, weil sie die intime<br />

Atmosphäre im Tourneekalender<br />

nicht mehr missen möchten. Eine<br />

Schwabbruck-Premiere feiert zum<br />

Auftakt allerdings am 2. <strong>September</strong><br />

Ottfried Fischer, der mit <strong>den</strong><br />

„Heimatlosen“ seine „Wandogo-<br />

Filosofie“ ausbreitet. Was dahinter<br />

steckt? Hingehen, zuhören, genießen!<br />

Ein „langhaariger<br />

Liederbombenleger“<br />

Für die nachfolgen<strong>den</strong> fünf Abende<br />

verlost der „altlandkreis“ je einmal<br />

zwei Eintrittskarten: Zunächst <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> „langhaarigen Liederbombenleger“<br />

Weiherer (Foto), der am 16.<br />

<strong>September</strong> „a Liad, a Freiheit und<br />

a Watsch’n“ unters Volk bringt, so<br />

der Titel seiner inzwischen sechsten<br />

CD. Der „niederbayerische<br />

Wahlmünchner“ wurde <strong>für</strong> seine<br />

„saukomischen Alltagsgeschichten“,<br />

erzählt mit urbayerischem<br />

Mundwerk und begleitet von seinem<br />

feinen Gitarrenspiel Anfang<br />

Juli beim legendären Festival<br />

„Songs an einem Sommerabend“<br />

auf Kloster Banz in Oberfranken<br />

von der Hanns-Seidel-Stiftung mit<br />

dem „Nachwuchs-Förderpreis <strong>für</strong><br />

junge Liedermacher“ ausgezeichnet<br />

— obwohl er schon seit zwölf<br />

Jahren auf der Bühne steht.<br />

Heimspiel <strong>für</strong> die<br />

„Harten Schwestern“<br />

> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />

Tickets zu gewinnen gibt es auch<br />

<strong>für</strong> das Fast-Heimspiel der „Harten<br />

Schwestern“ aus Rettenbach am<br />

Auerberg, die musikalisch echt,<br />

jedes Mal anders, aber stets Allgäuerisch<br />

am 7. <strong>Oktober</strong> auf der<br />

Kuhstall-Bühne begeistern wer<strong>den</strong><br />

— ebenfalls eine Wiederholungstat.<br />

Zuvor gastieren am 22. <strong>September</strong><br />

die Geschwisterband „Dornrosen“<br />

mit Schmäh und „Hits in der Hitz‘“<br />

von ihrer „Weltscheibe in Vinyl“ in<br />

Schwabbruck. Dies wiederum ist<br />

eine Kuhstall-Premiere. Alle vorgenannten<br />

Abende beginnen um<br />

20 Uhr. Wogegen der Münchner<br />

Liedermacher und Musikkabarettist<br />

Michi Dietmayr am 9. <strong>Oktober</strong><br />

schon um 19.30 Uhr mit seinem<br />

Programm „Solosdsislebn“ an der<br />

Reihe ist.<br />

Zum zweiten Mal nach Schwabbruck<br />

kommt die belgische Band<br />

„We Stood Like Kings“. Am 13. <strong>Oktober</strong><br />

peilen die Musiker ab 20 Uhr<br />

eine Wiederholung ihres künstlerischen<br />

Erfolgs vom Kulturfrühling<br />

<strong>2016</strong> an: <strong>Das</strong> Quartett begleitet live<br />

einen weiteren Schatz der Stummfilm-Geschichte:<br />

„Ein Sechstel der<br />

Erde“ des russischen Regisseurs<br />

Dziga Vertov, der im Jahr 1926 eine<br />

cineastische Reise durch die junge<br />

und ebenso riesige Sowjetunion<br />

unternahm. Dazu spielen die Belgier<br />

im Kuhstall ihren rockigen,<br />

eigens komponierten Soundtrack.<br />

Bei freiem Eintritt spielen schließlich<br />

die „Burgles“ samt Vorband<br />

am 21. <strong>Oktober</strong> ab 21 Uhr zum Jubiläum<br />

„25 Jahre neuer Schäferwirt“,<br />

und erstmals <strong>für</strong> Kinder betritt am<br />

26. <strong>Oktober</strong> „Doctor Döblingers geschmackvolles<br />

Kaspertheater“ um<br />

15 Uhr die Bühne. ts<br />

Wer <strong>für</strong> die fünf oben genannten „Kulturherbst“-Abende Eintrittskarten<br />

gewinnen möchte, schickt eine Postkarte an „altlandkreis“,<br />

Birkland 40, 86971 Peiting, oder eine E-Mail (info@altlandkreis.de)<br />

mit dem Stichwort „Kulturherbst“. Einsendeschluss ist bereits der<br />

10. <strong>September</strong>! Wunschabende e<br />

können genannt, aber nicht garantiert<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Gewinner wer<strong>den</strong><br />

schriftlich benachrichtigt. ts<br />

50 | der altlandkreis


Der Waschbär — ein Problem im <strong>Altlandkreis</strong>?<br />

Tierischer Neubürger mit Maske<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Bis vor etwa 75 Jahren<br />

gab es in Deutschland keine<br />

Waschbären. Heute wer<strong>den</strong> die<br />

possierlichen Räuber zu Fernseh-<br />

Stars, wenn ihnen Doku-Soap-<br />

Kamerateams in Dachbö<strong>den</strong> von<br />

Einfamilienhäusern nachstellen.<br />

Die ersten Pärchen wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong><br />

1930er-Jahren im Gebiet um <strong>den</strong><br />

Edersee in Hessen ausgewildert.<br />

Von dort breitete sich die zu <strong>den</strong><br />

Kleinbären gehörende Art aus und<br />

hat inzwischen auch Bayern und<br />

das Voralpenland erreicht: „Vor<br />

rund zwei Jahren haben Wildkameras<br />

in Maxlried-Oberhausen<br />

einen Waschbär gefilmt (Bilder<br />

rechts), und in <strong>den</strong> 1980er-Jahren<br />

war er schon in Schöffau aufgetaucht,<br />

aber sonst sehen wir ihn<br />

nicht, weil er nachtaktiv ist“, sagt<br />

Florian Pfütze, Vorsitzender des<br />

Kreisjagdverbandes Weilheim. Die<br />

Jäger be<strong>für</strong>chten, dass der Waschbär<br />

nach Fuchs, Marder, streunen<strong>den</strong><br />

Hauskatzen und Greifvögeln zu<br />

einer zusätzlichen Gefahr <strong>für</strong> das<br />

Niederwild und Bo<strong>den</strong>brüter wer<strong>den</strong><br />

könnte. „Er hat sich etabliert,<br />

obwohl wir ihn nicht brauchen“,<br />

sagt Pfütze mit Blick auf <strong>den</strong> Nachwuchs<br />

von Feldhase, Fasan oder<br />

Rebhuhn, die unter anderem auf<br />

dem Speiseplan der Waschbären<br />

stehen. Größte Bedrohung ist <strong>für</strong><br />

sie gleichwohl eine intensivierte<br />

Landwirtschaft.<br />

Vor allem Hessen ist heute Waschbärland,<br />

der Verbreitungsschwerpunkt<br />

ist das Dreiländereck mit<br />

Nordrheinwestfalen und Niedersachsen.<br />

Auch in Bran<strong>den</strong>burg<br />

gibt es eine isolierte Population,<br />

seit im Zweiten Weltkrieg nach<br />

einem Bombentreffer Waschbären<br />

aus einem Gehege entkamen. In<br />

Bayern kommt er in <strong>den</strong> unterfränkischen<br />

Grenzgebieten zu Hessen<br />

häufiger vor und tauchte erstmals<br />

im Jagdjahr 1988/89 überhaupt in<br />

<strong>den</strong> Streckenlisten auf. Darunter<br />

verstehen die Jäger eine Auflistung<br />

aller im Jagdjahr erlegten sowie<br />

tot aufgefun<strong>den</strong>en Tiere — beim<br />

Waschbär vor allem Verkehrsopfer.<br />

Auf Dachbö<strong>den</strong><br />

und in Mülltonnen<br />

In Bayern wird der Waschbär allenfalls<br />

sporadisch beobachtet,<br />

meist mittels Fotofallen, was <strong>für</strong><br />

eine eher geringe Bestandsdichte<br />

spricht, vor allem im Voralpenland.<br />

Probleme mit Waschbären,<br />

die nachts auf Dachbö<strong>den</strong> rumoren<br />

und geräuschvoll Mülltonnen<br />

ausräumen, gibt es hier, anders als<br />

beispielsweise in Hessen, bislang<br />

nicht: „Bei uns ist er noch nicht in<br />

<strong>den</strong> Häusern“, bestätigt Pfütze. Mit<br />

seiner schwarzen Gesichtsmaske<br />

und <strong>den</strong> Ringen am Schwanz ist<br />

der Waschbär eindeutig i<strong>den</strong>tifizierbar,<br />

als dämmerungs- und<br />

nachtaktiver Waldbewohner allerdings<br />

nahezu unsichtbar.<br />

Sein Nahrungsspektrum<br />

ist breit: Er frisst Insekten,<br />

Regenwürmer und Mäuse,<br />

als Wasserliebhaber<br />

auch Frösche und Fische;<br />

und als Kletterkünstler<br />

Jungvögel und Vogeleier.<br />

Auch pflanzliche<br />

Kost wie Wildfrüchte,<br />

Nüsse, Eicheln und<br />

Bucheckern steht auf<br />

dem Speiseplan. Zu<br />

welcher Gefahr er wird<br />

<strong>für</strong> ohnedies schon stark<br />

gefährdete Arten wie am<br />

Bo<strong>den</strong> brütende Auerhühner<br />

oder Brachvögel, muss<br />

die Zukunft zeigen. Beim Nahrungserwerb<br />

ist der Waschbär<br />

mehr Sammler als Jäger. Er verfügt<br />

über einen ausgezeichneten<br />

Tastsinn, potenzielle Nahrung wird<br />

ausgiebig befühlt und geprüft. Am<br />

Wasser sieht das dann so aus, als<br />

wüsche er seine Nahrung — daher<br />

der Name des keineswegs reinlichen<br />

oder gar putzwütigen Wasch-<br />

Bären. Er ist vielmehr ein gründlicher<br />

Tast-Bär.<br />

ts<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 51


Zivilberufliche Aus- & Weiterbildung bei der Bundeswehr<br />

Wenn der Soldat<br />

zum Techniker wird<br />

HOF-FEST<br />

5<br />

Jahre<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

dem Fischereiverein<br />

Steinga<strong>den</strong><br />

17./18. Sept. <strong>2016</strong><br />

Samstag, 17. Sept. ab 11.00 Uhr<br />

Marktsonntag, 18. Sept. ab 11.00 Uhr<br />

jeweils mit musikalischen<br />

Überraschungen<br />

Große<br />

Hüpfburg<br />

<strong>für</strong> Kinder<br />

La<strong>den</strong>verkauf am Sonntag<br />

nur von 13.00 –18.00 Uhr<br />

Karpfenfilet<br />

Steckerlfisch<br />

Geräucherte Forellen<br />

Fischsemmeln<br />

Kässpatzen<br />

Käsebrotzeiten<br />

Karpfenchips, Pommes<br />

Kaffee u. Kuchen<br />

Guten Appetit!<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Wer sich heute<br />

als Zeitsoldat bei der Bundeswehr<br />

verpflichtet, kann — je nach<br />

Ausbildungsstand bei Eintritt,<br />

Verpflichtungsdauer und dienstlichem<br />

Bedarf — eine zivilberufliche<br />

Aus- und Weiterbildung an<br />

die militärfachliche Ausbildung<br />

koppeln. So bekommt jeder länger<br />

dienende Zeitsoldat (Verpflichtungsdauer<br />

zwischen vier<br />

und 20 Jahren), der bereits über<br />

eine berufliche Qualifikation verfügt,<br />

die Chance, diese über <strong>den</strong><br />

Zeitraum des Dienstes zu verbessern<br />

und auszubauen. Und<br />

selbst wer ohne abgeschlossene<br />

Berufsausbildung eintritt, kann<br />

eine Qualifikation erhalten. Sie<br />

ist in jedem Falle abhängig vom<br />

Schulabschluss.<br />

In erster Linie helfen diese Ausund<br />

Weiterbildungen dem Soldaten<br />

dabei, seinen militärischen<br />

Auftrag sicher und effektiv ausüben<br />

zu können. Denn gerade<br />

Unteroffiziere oder Feldwebel erwartet<br />

ein komplexes Aufgabengebiet;<br />

sie können sich — je nach<br />

Einsatzgebiet — Berufsabschlüsse<br />

auf Gesellen- oder Facharbeiterebene<br />

erwerben.<br />

Zahlreiche Abschluss-<br />

Möglichkeiten<br />

Soldaten auf Zeit können sich<br />

andererseits dadurch auch auf<br />

ein berufliches Leben jenseits<br />

des Bundeswehrdienstes vorbereiten.<br />

Neben der militärischen<br />

stehen eine Vielzahl an zivilberuflichen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

zur Auswahl, etwa in der<br />

Bundeswehrverwaltung, bei der<br />

Beschaffung oder im Bereich<br />

Wehrtechnik.<br />

Bereits mit erfüllter<br />

Schulpflicht<br />

hat man sich<br />

zum Einstieg<br />

in die Mannschaftslaufbahn<br />

qualifiziert, der<br />

Realschulabschluss wie auch<br />

eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

machen <strong>den</strong> Weg<br />

frei <strong>für</strong> eine Feldwebellaufbahn;<br />

Abiturienten schließlich können<br />

Offiziersführungspositionen erreichen.<br />

Auf Ebene von Geselle oder Facharbeiter<br />

können Abschlüsse zum<br />

Beton- und Stahlbetonbauer, Kfz-<br />

Mechatroniker, Vermessungstechniker,<br />

Fotograf, Berufskraftfahrer<br />

oder Speditionskaufmann<br />

erworben wer<strong>den</strong>, um nur einige<br />

Beispiele zu nennen. Auf Sanitätsebene<br />

stehen unter anderem<br />

die Ausbildung zum Rettungsassistenten,<br />

Fachkrankenpfleger<br />

oder<br />

Medizinisch-technischen<br />

Assistenten zur Auswahl,<br />

Feldwebel können<br />

sich Qualifizierungen<br />

auf Meisterebene etwa<br />

im Bereich Kraftfahrzeug-<br />

oder Feinwerkme-<br />

Großes Schauaquarium<br />

Parken bei Blockhausbau Christa<br />

Bei jeder Witterung (Zeltbetrieb)<br />

www.boeglmueller.com<br />

52 | der altlandkreis


chanikertechnik erwerben, als<br />

Sportfachwirt, Meister der Elektrotechnik<br />

oder Technischer Fachwirt<br />

ausbil<strong>den</strong> lassen.<br />

Um die Eignung <strong>für</strong> eine Soldatenlaufbahn<br />

oder eine zivilberufliche<br />

Aus- und Weiterbildung bei der<br />

Bundeswehr bescheinigt zu bekommen,<br />

müssen sich Interessierte<br />

einem Eignungsauswahlverfahren<br />

stellen — so wie es durchaus<br />

auch in der freien Wirtschaft gefordert<br />

wird. Dazu wer<strong>den</strong> die als<br />

geeignet eingestuften Kandidaten<br />

in die bundeswehreigenen Karriere<br />

Assessment Center eingela<strong>den</strong>.<br />

So ein Center <strong>für</strong> Mannschaften,<br />

Unteroffiziere und Feldwebel befindet<br />

sich in München; angehende<br />

Offiziere wer<strong>den</strong> im Assessment<br />

Center <strong>für</strong> Führungskräfte<br />

mit Sitz in Köln geprüft.<br />

Umfassender Einblick<br />

im Internet<br />

Soldatenberufe erfordern in der<br />

Regel physische und psychische<br />

Belastbarkeit, dessen sollte man<br />

sich bewusst sein.<br />

Training und Fitness zeichnen <strong>den</strong><br />

Soldatenalltag aus. Ein Sporttest<br />

im Rahmen des Auswahlverfahrens<br />

muss ebenso absolviert wer<strong>den</strong><br />

wie der sogenannte Intelligenztest<br />

(Eignungstest); auch eine<br />

ärztliche Untersuchung n sowie<br />

ein<br />

Vorstellungsgespräch gehören mit<br />

zum Procedere.<br />

Die Internetseite www.bundeswehrkarriere.de<br />

gibt unter der<br />

Rubrik „Berufefinder“ einen umfassen<strong>den</strong><br />

Einblick in die Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

der Bundeswehr.<br />

Hier kann man über eine<br />

Auswahl <strong>den</strong> eigenen Werdegang,<br />

schulische Qualifikation und Interessen<br />

filtern und so auf passende<br />

Angebote treffen. „Bereit machen<br />

zum Dienst“: Hinter der Rubrik<br />

„Bewerbung“ verbergen sich die<br />

Vorgehensweisen zu militärischer<br />

wie auch ziviler Laufbahn. Letztlich<br />

findet man hier auch Kontakt<br />

zu direkten Ansprechpartnern. rp<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 53


Wallfahrtskirche ab <strong>Oktober</strong> wieder zugänglich<br />

Puzzle auf dem<br />

Hohen Peißenberg<br />

Hohenpeißenberg | Einen sechsstelligen<br />

Spen<strong>den</strong>betrag einzuwerben,<br />

genauer gesagt 350 000<br />

Euro <strong>für</strong> eine Kirchenorgel, kann<br />

sich sehen lassen. Diese Summe<br />

nämlich schultert der „Förderverein<br />

Freunde der Wallfahrtskirche<br />

Maria Himmelfahrt“ im<br />

Zuge der Generalsanierung auf<br />

dem Hohen Peißenberg <strong>für</strong> ein<br />

neues Instrument. „Die Orgel<br />

packt der Förderverein, er wird<br />

die Summe meistern“, verspricht<br />

Schatzmeister Rudi Hochenauer<br />

im Vorfeld des 16. <strong>Oktober</strong>s. An<br />

diesem Tag wird die Wallfahrtskirche<br />

samt Festzug vom<br />

Pröbstlberg ab 10.30 Uhr<br />

mit einer feierlichen<br />

Messe der Öffentlichkeit<br />

wieder zugänglich gemacht.<br />

Und Weihbischof<br />

Wolfgang Bischof weiht<br />

die neue Orgel.<br />

Geplant und gebaut hat<br />

das Instrument die Orgelmanufaktur<br />

Vleugels<br />

aus Hardheim. Seit Ende<br />

Juli kamen verschie<strong>den</strong>e<br />

Spezialisten des Familienbetriebs<br />

im nordwürttembergischen<br />

Neckar-<br />

O<strong>den</strong>wald-Kreis auf <strong>den</strong><br />

Bayerischen Rigi, um die<br />

mechanische, zweimanualige<br />

Orgel mit 18 Registern<br />

behutsam in die<br />

zweite Etage der Empore<br />

der Wallfahrtskirche einzupassen.<br />

Hauptaspekt<br />

der auf sieben Wochen<br />

angesetzten Arbeiten<br />

war die Intonation: „Die<br />

Pfeifen zu stimmen und an <strong>den</strong><br />

Kirchenraum anzupassen, ist<br />

zeitintensiv — und wir brauchen<br />

Ruhe in der Kirche“, sagt Orgelbaumeister<br />

und Juniorchef<br />

Johannes Vleugels, der die Arbeiten<br />

leitete. Sprich: Wenn die<br />

Orgel gestimmt wird, müssen alle<br />

anderen Handwerker fertig sein.<br />

Wie sie schlussendlich klingt, ist<br />

am 16. <strong>Oktober</strong> ab 16 Uhr beim<br />

Premierenkonzert mit Professor<br />

Michael Hartmann aus München<br />

zu hören.<br />

Ein Blick auf die dreijährigen<br />

Arbeiten, die in der Kirche nötig<br />

Orgelbaumeister Johannes Vleugels (links), Geselle<br />

Johannes Baas (oben in der Orgel) und Lehrling Gabriel<br />

Miltner (an der Klaviatur)<br />

waren und die Hochenauer bei<br />

regelmäßigen Besuchen verfolgt<br />

hat, verdeutlicht, wie in der Bauzeit<br />

ein Rädchen ins andere griff:<br />

Die Elektrik mit Licht, Heizung,<br />

Leitungsnetz, Schaltschränken<br />

und Stuhlheizungen wurde komplett<br />

erneuert.<br />

Deckengewölbe seit<br />

400 Jahren ohne Risse<br />

An Nord- und Südseite des Gotteshauses<br />

wurde der Innenputz<br />

abgeschlagen, das Mauerwerk<br />

ausgetrocknet und neu verputzt.<br />

„Anders als bei der Gna<strong>den</strong>kapelle<br />

ist der Dachstuhl<br />

in Ordnung, das<br />

Deckengewölbe ist seit<br />

400 Jahren ohne Risse“,<br />

schildert Hochenauer. So<br />

waren außen nur Schadstellen<br />

zu verputzen, die<br />

Regen, Graupel und Hagel<br />

hinterlassen haben.<br />

Da<strong>für</strong> waren innen diverse<br />

Steinmetzarbeiten an<br />

<strong>den</strong> Bö<strong>den</strong> und Treppenreparaturen<br />

fällig. Den<br />

Deckenstuck reinigten<br />

und kalkten Mitarbeiter<br />

der Werkstätten Wiegerling<br />

aus Gaißach. Drunter<br />

wur<strong>den</strong> im Langhaus der<br />

Kirche beidseitig die Bänke<br />

ausgebaut, gereinigt,<br />

restauriert, ergänzt und<br />

neu eingelassen. Holzarbeiten<br />

waren auch an<br />

bei<strong>den</strong> Emporen nötig:<br />

„Schadstellen wur<strong>den</strong><br />

ergänzt, Flächen gerei-<br />

54 | der altlandkreis


In Millimeterarbeit haben die Vleugels-Mitarbeiter das barocke Originalgehäuse eingebaut und ergänzt.<br />

nigt, Oberflächen eingelassen, die<br />

Grautöne der verschmutzten Kanzel<br />

in ihrer ursprünglichen Pracht<br />

wiederhergestellt — immerhin<br />

stammen die Einlegearbeiten heimischer<br />

Künstler aus der Kirchenbauzeit<br />

zwischen 1616 und 1619“,<br />

weiß Hochenauer, der sich freut,<br />

ab <strong>Oktober</strong> wieder Besuchergruppen<br />

durch Maria Himmelfahrt führen<br />

zu können. Zuletzt überarbeitete<br />

Diplom-Restauratorin Anke<br />

Rothe aus München das Hauptaltarbild<br />

des Rottenbucher Kirchenmalers<br />

Matthias Pusjäger aus dem<br />

Jahr 1717, bevor sie Anfang August<br />

auch die Seitenaltarbilder aufgehellt<br />

und -gefrischt hatte.<br />

<strong>Das</strong> Gehäuse wurde<br />

dreimal vermessen<br />

Da waren die Vleugels schon am<br />

Werk. Zunächst bereiteten sie<br />

das Gehäuse, <strong>den</strong> ursprünglichen<br />

barocken Originalprospekt<br />

aus der Anfangszeit der Kirche,<br />

<strong>für</strong> die Restaurierung, die Ergänzung<br />

der Schnitzarbeiten und <strong>den</strong><br />

marmorierten Anstrich vor. Eine<br />

spezielle Herausforderung, wie<br />

Johannes Vleugels unterstreicht:<br />

„Wir haben das Gehäuse dreimal<br />

vermessen und gezeichnet, vieles<br />

war schief, manches bei der letzten<br />

Reparatur 1923 verloren gegangen,<br />

unser Schreinermeister<br />

Jochen Brosch musste alles neu<br />

ausrichten.“<br />

Ende Juli folgte die technische<br />

Montage von Orgeltisch und<br />

Klaviatur, Luftkanälen, Lederbeschlägen,<br />

elektrischem Gebläse,<br />

Beleuchtung und als Besonderheit<br />

ein integriertes Glockenspiel<br />

— alles so angeordnet,<br />

„dass wir <strong>für</strong><br />

Wartung und Reparatur<br />

überall hinkommen,<br />

das Instrument soll<br />

schließlich die nächsten<br />

100, 200 Jahre<br />

halten“, sagt Vleugels.<br />

Anfang August<br />

folgten die 1 128 Pfeifen,<br />

durch die die Orgel<br />

ein Gewicht von mehreren<br />

Tonnen erreichte.<br />

Ein Statiker hat die<br />

Tragfähigkeit der Emporen<br />

errechnet. „Der<br />

Aufbau der Orgel ist<br />

wie ein Puzzle“, fasst<br />

Vleugels zusammen.<br />

Hochenauer nennt<br />

sie „beeindruckend“,<br />

hat aber eine Be<strong>für</strong>chtung:<br />

„Der<br />

Platz wird jetzt<br />

knapp <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Kirchenchor.“<br />

ts<br />

Vorführwagen und Jahreswagen<br />

<br />

Peugeot 108 Top Allure PureTech<br />

60 kW (82 PS), EZ: 06/<strong>2016</strong>, 100 km, smaltblau-met.,<br />

16“-Aluräder, LED-Tagfahrlicht, Multifunktionaler<br />

Touchscreen, Bluetooth, Sitzheizung vorne, Klima,<br />

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Peugeot 208 Active PureTech<br />

60 kW (82 PS), EZ: 02/<strong>2016</strong>, 990 km,<br />

schwarz-met., Navi, 15“-Aluräder, Nebelscheinwerfer,<br />

Bluetooth, Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung<br />

vorne, Audioanlage mit USB-Anschluss, u.v.m.<br />

EUR 14.890,-<br />

Peugeot 2008 Allure PureTech<br />

81 kW (110 PS), EZ: 06/<strong>2016</strong>, 500 km,<br />

schneeweiß, Sportsitze in Teilleder, 16“-Aluräder,<br />

Peugeot 308 Allure Blue HDi<br />

110 kW (150 PS), EZ: 08/2015, 13.200 km,<br />

mokagrau-met., 18“-Aluräder, Navi, Rückfahrkamera,<br />

Klimaautomatik, LED-Tagfahrlicht, Sitzheizung vorne, Einparkhilfe vorne und hinten, Full-LED-Scheinwerfer,<br />

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Hermann-Ranz-Str. 9<br />

<br />

september Tel.: / oktober 08861/7233 <strong>2016</strong> | 55


Vereins-Obstpressen im <strong>Altlandkreis</strong><br />

Saft aus eigenen Äpfeln<br />

<strong>Altlandkreis</strong> I Er gilt als einer der<br />

beliebtesten Saftsorten, ist gesund,<br />

bietet vielfältigen Einsatz<br />

— und schmeckt: der Apfelsaft.<br />

Wenn er dann noch aus Äpfeln des<br />

eigenen Baumes besteht, umso<br />

besser. Zur Herstellung des fruchtigen<br />

Saftes benötigt man jedoch<br />

einiges an Hilfsmitteln: Neben<br />

Obstmühle und -presse braucht<br />

der Hobby-Kelterer Kochtöpfe zur<br />

Safterhitzung auch hygienisch<br />

saubere Flaschen mit Drehverschluss.<br />

Einfacher gestaltet sich<br />

da der Weg zu einer der vielen<br />

örtlichen Vereinspressen. Sie bieten<br />

eine qualitativ hochwertige<br />

Verarbeitung des mitgebrachten<br />

Obstes an, das dann in sogenannten<br />

Bag-in-Box-Gebin<strong>den</strong> mit<br />

nach Hause genommen wer<strong>den</strong><br />

kann. Die Preise da<strong>für</strong> sind moderat,<br />

die Vorteile nicht von der<br />

Hand zu weisen: So entsteht hier<br />

schnell und günstig leckerer Saft,<br />

ganz ohne Konservierungsstoffe,<br />

in umweltfreundlicher, hygienischer<br />

Verpackung. Ungeöffnet ist<br />

der Haltbarkeit einer Saftkiste fast<br />

Beate Berchtold und Hartl Socher an der Obstpresse in Birkland, die nur<br />

<strong>für</strong> private Zwecke verwendet wird.<br />

nichts in <strong>den</strong> Weg gelegt; etwa ein<br />

Jahr lässt sich der Saft aus Obst<br />

des eigenen Gartens lagern. Öffnet<br />

man <strong>den</strong> Behälter, der über einen<br />

tropfsicheren Ausguss verfügt, ist<br />

der Inhalt mindestens zwei Monate<br />

genießbar, auch ungekühlt.<br />

<strong>Das</strong> macht das System Bag-in-Box<br />

möglich: Sobald man Saft daraus<br />

zapft, zieht sich der Beutel zusammen<br />

und bleibt damit luftdicht.<br />

Gebindegrößen sind in der Regel<br />

möglich in fünf und zehn Litern.<br />

Eine Auswahl an Vereinsobstpressen<br />

gibt der<br />

folgende Überblick;<br />

die Preise <strong>für</strong> die<br />

Gebinde variieren je nach Verarbeitung<br />

(roh oder erhitzt) und<br />

Litermenge.<br />

Bernbeuren<br />

Ab Anfang <strong>September</strong> bis Ende<br />

<strong>Oktober</strong> können Interessierte<br />

einen Termin vereinbaren; die<br />

Obstpressung findet in der Auerberghalle<br />

statt. Informationen<br />

und Anmeldung bei Sabine Birk,<br />

Tel. 08860 / 921354; Terminverein-<br />

In der Obstpresse entsteht Saft,<br />

ganz ohne Konservierungsstoffe.<br />

56 | der altlandkreis


arung von Montag bis Freitag, 17<br />

bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 11 Uhr.<br />

Hohenfurch<br />

Zwar verfügt der Obst- und Gartenbauverein<br />

Hohenfurch über<br />

kein eigenes Presshaus, es kann<br />

jedoch eine Obstpresse <strong>für</strong> Kleinverbraucher<br />

ausgeliehen wer<strong>den</strong>.<br />

Zum Verleih gehören auch zwei<br />

große Einwecktöpfe sowie das<br />

Bag-in-Box-System zum Selbstabfüllen.<br />

Ansprechpartner ist Michael<br />

Kriesmair, Tel. 08861 / 4334.<br />

Hohenpeißenberg<br />

Georg Vogl ist Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> Obstpressungen<br />

in Hohenpeißenberg.<br />

Im<br />

Presshaus<br />

in der Hauptstraße 84 steht<br />

er <strong>für</strong> Termine von <strong>September</strong><br />

bis einschließlich <strong>Oktober</strong> zur<br />

Verfügung. Zu erreichen ist er<br />

telefonisch unter der Nummer<br />

08805 / 8257.<br />

Peiting<br />

Eine über Jahrzehnte feste Anlaufstelle<br />

<strong>für</strong> Obstpressung findet<br />

man in der Marktgemeinde in der<br />

Bahnhofstraße. Schon ab Mitte<br />

August läuft die Maschine auf<br />

Hochtouren, um Saft herzustellen.<br />

Die Presstage sind jeweils<br />

Montag und Dienstag (nach vorheriger<br />

Vereinbarung). Die Terminvergabe<br />

liegt in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />

von Richard Socher, Tel.<br />

08861 / 6105 (nur sonntags zwischen<br />

18 und 20 Uhr).<br />

Steinga<strong>den</strong><br />

Ab <strong>September</strong> jeweils freitags,<br />

samstags und dienstags (evtl.<br />

auch mittwochs) öffnet die<br />

Obstpresse des Obst- und Gartenbauvereins<br />

Steinga<strong>den</strong> ihre<br />

Türen. Informationen und Anmeldung<br />

bei Mathilde Echtler,<br />

Tel. 08862 / 6492 (täglich ab 17<br />

Uhr).<br />

rp<br />

Transporter<br />

ZUM<br />

MIETEN<br />

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RIESER<br />

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Unsere kommen<strong>den</strong><br />

Veranstaltungen:<br />

23.09.16:<br />

ab 19.00 Uhr<br />

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ab 19.30 Uhr<br />

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Wir haben die Lösung!<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 57


<strong>Das</strong> BMX-Team Peißenberg<br />

Ein Sport am Limit<br />

Peißenberg | Die Anspannung ist<br />

förmlich greifbar, sobald sich<br />

die acht BMX-Fahrer am Starthügel<br />

positionieren. Ein sogenanntes<br />

„Gate“ hält die Sportler<br />

noch zurück. Sie fokussieren sich<br />

auf das Signal, darauf, dass das<br />

Startgitter nach unten klappt.<br />

Auf <strong>den</strong> ersten Metern versuchen<br />

sie, mit einer möglichst hohen<br />

Frequenz Tempo aufzunehmen.<br />

Noch muss jeder auf seiner Linie<br />

bleiben. Durch eine geschickte<br />

Wahl der richtigen Spur schaffen<br />

es einige Fahrer nach dem ersten<br />

Abschnitt, sich vor die anderen<br />

zu setzen. Aber immer mit fairen<br />

Mitteln, schließlich wer<strong>den</strong><br />

Unsportlichkeiten wie etwa absichtliche<br />

Rempeleien streng geahndet.<br />

Nach 320 Metern Stecke,<br />

gespickt mit zahlreichen Hindernissen,<br />

Sprüngen und ständigen<br />

Positionskämpfen, kommen die<br />

Fahrer völlig ausgepumpt ins<br />

Ziel. Man merkt schnell: „BMX-<br />

Race“ ist ein Sport am Limit.<br />

<strong>Das</strong> Training<br />

zahlt sich aus<br />

Seit 1984 gibt es das BMX-Team<br />

im Motorsportclub in Peißenberg,<br />

der Bau der eigenen Bahn<br />

folgte ein Jahr später. Seitdem<br />

hat die Strecke schon einige Restaurierungen<br />

und Optimierungen<br />

hinter sich und zählt laut Wikipedia<br />

immer noch zu <strong>den</strong> besten<br />

Bahnen in ganz Deutschland.<br />

Bis zu 40 aktive Fahrer im Alter<br />

von vier bis 48 Jahren tummeln<br />

sich während der Übungseinheiten<br />

je<strong>den</strong> Montag und Mittwoch<br />

an der Alten Berghalde.<br />

Von 17 bis 18.30 Uhr kümmern<br />

sich die bei<strong>den</strong> Trainer Madita<br />

Rinke und Gerhard Lengger jeweils<br />

um die Anfängerklasse. Ein<br />

Schnuppertraining <strong>für</strong> Interessierte<br />

ist hier jederzeit möglich.<br />

Leihräder in <strong>den</strong> gängigen Rahmengrößen<br />

— 20 und 24 Zoll —<br />

stehen ebenso wie andere Ausrüstungsutensilien<br />

zur Verfügung.<br />

Sollte sich der Spaß am<br />

BMX-Sport nach einigen Probeeinheiten<br />

eingestellt haben,<br />

ist eine Anmeldung beim MC<br />

Peißenberg aus versicherungstechnischen<br />

Grün<strong>den</strong> zwingend<br />

erforderlich. Bereits nach einigen<br />

Trainings merkt man, wie<br />

der Umgang mit dem BMX-Rad<br />

immer sicherer wird, Geschwindigkeit<br />

und Ehrgeiz steigen und<br />

die zumeist glimpflichen Stürze<br />

noch seltener wer<strong>den</strong>. Am Gate<br />

funktioniert das freie Stehen inzwischen<br />

ohne Probleme, die<br />

Jüngsten wer<strong>den</strong> hier noch von<br />

<strong>den</strong> Eltern gehalten. Dann können<br />

die ersten Rennen kommen.<br />

Wenn ein gewisses Alter erreicht<br />

wurde und sich der sportliche Erfolg<br />

eingestellt hat, steigt man in<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

> > > ZUM THEMA<br />

Detaillierte Informationen zu<br />

Reglement und Ausrüstung,<br />

zur Anmeldung und zu <strong>den</strong><br />

Ansprechpartnern gibt es<br />

auf der Homepage des BMX-<br />

Teams im MC Peißenberg:<br />

www.mc-peissenberg.de<br />

tis<br />

<br />

<br />

<br />

58 | der altlandkreis


die Lizenzklasse auf. <strong>Das</strong> Training<br />

scheint ansprechend zu sein,<br />

schließlich zieren eine Vielzahl<br />

an Trophäen die Vitrine des BMX-<br />

Teams. Im vergangenen Jahr<br />

stellten die Peißenberger beispielsweise<br />

eine Deutsche Meisterin<br />

und eine Vizemeisterin.<br />

Heimrennen<br />

Anfang <strong>Oktober</strong><br />

Der Kalender ist das ganze<br />

Jahr über gefüllt mit Rennen.<br />

Die zehn bayerischen Vereine<br />

treffen sich regelmäßig in der<br />

Rennserie der Bayernliga. Hinzu<br />

kommen, je nach Niveau der<br />

Fahrer, Bundesligarennen oder<br />

sogar Europa-Cups, die jedoch<br />

einen erheblichen zeitlichen Aufwand<br />

darstellen, schließlich sind<br />

die Wettkämpfe in ganz Europa.<br />

„Gerade in der Bayernliga ist es<br />

jedesmal ein Wiedersehen mit<br />

Freun<strong>den</strong>“, beschreibt Simone<br />

Schaberl, Medienvertreterin<br />

des BMX-Teams Peißenberg,<br />

die meist zweitägigen Rennwochenen<strong>den</strong>.<br />

Die Mutter zweier<br />

talentierter Nachwuchsfahrer<br />

ist längst vom „BMX-Virus“ infiziert<br />

und lobt insbesondere <strong>den</strong><br />

Teamgeist in Peißenberg. „Auch<br />

wenn jeder <strong>für</strong> sich fährt, wird<br />

niemand allein gelassen“, spricht<br />

sie <strong>den</strong> Zusammenhalt im gesamten<br />

Verein an.<br />

Dieser wird auch dann wieder<br />

zu beobachten sein, wenn am<br />

Wochenende des 8. und 9.<br />

<strong>Oktober</strong> das Heimrennen der<br />

Peißenberger an der Alten<br />

Berghalde steigt. Da es der<br />

letzte Wettkampf der Saison<br />

ist, folgt im Anschluss an die<br />

Rennen die Siegerehrung<br />

in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Altersklassen der Bayernliga,<br />

was zusätzlich<br />

Spannung verspricht.<br />

Sofern das überhaupt<br />

noch möglich ist bei diesem<br />

rasanten Sport. tis<br />

<br />

<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 59


Dreieckmusi stellt erste CD vor<br />

„Horch a Moll“ mit<br />

Fabian, Daniel und Uli<br />

Apfeldorf / Epfach / Reichling | Da<br />

kommt was auf die Volksmusik-<br />

Szene im <strong>Altlandkreis</strong> zu: Mit<br />

Steirischer, Tuba und Gitarre sind<br />

die drei Burschen Fabian Eglhofer,<br />

Ulrich Linder und Daniel<br />

Schmid vermeintlich traditionell,<br />

und <strong>den</strong>noch sehr experimentierfreudig<br />

unterwegs. Eigentlich<br />

spielen sie „nur“ Volksmusik,<br />

aber inspiriert durch <strong>den</strong> Harmonika-Virtuosen<br />

Herbert Pixner<br />

auf sehr hohem Niveau. Nun stellen<br />

sie im Happerger in Lu<strong>den</strong>hausen<br />

ihre erste CD vor.<br />

Der jüngste der Gruppe ist zugleich<br />

der musikalische Vorreiter.<br />

Wenn Fabian Eglhofer seine Steirische<br />

spielt, schaut man gebannt<br />

auf die fliegen<strong>den</strong> Finger und<br />

das unscheinbare Instrument,<br />

dem der 19-Jährige solch virtuose<br />

Klänge entlockt. Der Epfacher<br />

hat sich eine „Jamnik“ direkt aus<br />

der Steiermark geholt, die zu <strong>den</strong><br />

besten steirischen Harmonikas<br />

gehört. Schon dreimal war der<br />

Schreinergeselle auf Lehrgängen<br />

des Südtirolers Herbert Pixner,<br />

der mit seiner Spielweise die<br />

traditionelle Volksmusik revolutionierte.<br />

Inspiriert von diesen<br />

Seminaren hat Fabian Eglhofer<br />

schon 15 Stücke selbst komponiert,<br />

neun davon sind auf der<br />

CD, die demnächst erscheint.<br />

<br />

„Wir möchten bei der<br />

klassischen Volksmusik<br />

bleiben. Doch auch<br />

da<br />

kann man experimentieren eren<br />

en<br />

und<br />

immer wieder etwas Neues es ausprobieren“,<br />

stellt Fabian fest.<br />

Eglhofer’sche<br />

Eigenkompostionen<br />

„Jetzt hat er tatsächlich einmal<br />

ein Stück ohne Moll komponiert“,<br />

scherzt Uli Linder und meint<br />

damit die Tücken, die in <strong>den</strong><br />

Eglhofer’schen Eigenkompositionen<br />

stecken. Denn die anspruchsvollen<br />

Stücke existieren alle nur<br />

im Kopf von Fabian Eglhofer.<br />

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<br />

Notenblätter tter<br />

mit<br />

ausgear-<br />

arbeiteter<br />

et<br />

er Begleitung gibt<br />

es<br />

nicht. <strong>Das</strong> müssen sich Daniel<br />

Schmid an der Gitarre und Uli<br />

Linder mit Posaune oder Tuba<br />

selbst erarbeiten. Doch Uli<br />

Linder ist mit seinen 20 Jahren<br />

schon ein erfahrener und viel<br />

beschäftigter Musikant. Neben en<br />

der Blaskapelle Hohenfurch<br />

spielt er in mehreren kleineren en<br />

Besetzungen, ab und zu im Hofbei<br />

anderen Kapellen. <strong>Das</strong> gilt es mit<br />

bräuhaus oder als Aushilfe dem Studium <strong>für</strong> Wirtschaftssingenieurwesen<br />

nieu<br />

eurw<br />

esen<br />

in Weihenste-<br />

en<br />

phan unter einen Hut zu bringen.<br />

Trotzdem hat der Apfeldorfer immer<br />

einen fl otten Spruch auf Lager,<br />

so dass man ihn jetzt schon<br />

als Lechrainer Original bezeichnen<br />

kann.<br />

Der dritte im Bunde ist Daniel<br />

Schmid, der zwar als Kind Gitarrenunterricht<br />

hatte, aber eigentlich<br />

über das Schul-Musizieren<br />

nie hinaus kam. 2014 lernte er<br />

Fabian Eglhofer und Uli Linder<br />

kennen, die bis dahin als Duo<br />

unterwegs waren und nach einem<br />

passen<strong>den</strong> Gitarristen Ausschau<br />

hielten. Man verstand sich<br />

sofort und so packte der Reichlinger<br />

seine Gitarre wieder aus<br />

und übte intensiv das Begleiten,<br />

um in der Gruppe mitspielen zu<br />

können. „Die Lederhose ist von<br />

meinem Urgroßonkel und ist damals<br />

schon vom Stöger in Peiting<br />

angefertigt wor<strong>den</strong>“, verkündet<br />

60 | der altlandkreis


der 25-Jährige stolz und gibt damit<br />

Einblick in seine traditionelle<br />

Gesinnung. Gleichwohl hat er<br />

gerade sein Lehramtsstudium in<br />

Physik und Erdkunde abgeschlossen<br />

und wartet nun auf seinen<br />

ersten Einsatz als Referendar an<br />

einem Gymnasium.<br />

„Wenn es Spaß macht,<br />

nimmt man sich Zeit!“<br />

Der aufmerksame Leser fragt sich<br />

nun, wann die drei <strong>den</strong>n überhaupt<br />

proben? Doch dazu stellt<br />

das Trio einhellig fest: Wenn etwas<br />

Spaß macht, dann nimmt man<br />

sich auch die Zeit da<strong>für</strong>. Und bei<br />

einem solchen Übungsabend sind<br />

die Burschen dann auch auf ihren<br />

Namen gekommen. Weil ihre<br />

Heimatorte Apfeldorf, Epfach und<br />

Reichling zu einem Dreieck verbun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> können, nennen<br />

sie sich „Dreieckmusi“. Ihren ersten<br />

Auftritt als Trio bestritten sie<br />

2014 auf der „Oi<strong>den</strong> Wiesn“ und<br />

nach diesem vollen Erfolg wurde<br />

das Zusammenspiel fortgesetzt.<br />

Inzwischen sind sie bei verschie<strong>den</strong>sten<br />

Konzerten, Volksmusikveranstaltungen,<br />

Familienfeiern,<br />

ja sogar Hochzeiten im Einsatz und<br />

haben so manchen Fan gewonnen,<br />

der bisher eher weniger mit der<br />

traditionellen Musik zu tun hatte.<br />

Ein besonderer Unterstützer ist<br />

Alfred Müller aus Lu<strong>den</strong>hausen,<br />

der über <strong>den</strong> „Happerger Kulturförderverein“<br />

nun die Aufnahme<br />

einer CD ermöglichte. Der Lu<strong>den</strong>hausener<br />

Förderverein hat die<br />

kompletten Aufnahmekosten vorfinanziert.<br />

Zugunsten des Vereins<br />

gibt die Dreieckmusi deshalb am<br />

Samstag, 17. <strong>September</strong>, ein Benefizkonzert<br />

im Happerger. Dabei<br />

wird auch die CD mit dem Titel<br />

„Horch a Moll“ präsentiert; und<br />

natürlich wäre schön, wenn der<br />

Verkauf der 1000 Scheiben die<br />

Kosten wieder ausgleichen würde.<br />

Auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept<br />

hat jeder von <strong>den</strong> dreien<br />

seine eigene Erklärung. „Wir machen<br />

das, was uns Spaß macht“,<br />

meint Fabian Eglhofer und Daniel<br />

Schmid ergänzt, „wir sind echt<br />

und haben unsere Gaudi dabei“.<br />

Uli Linder stellt fest: „Was wir machen,<br />

entschleunigt und ist griabig.“<br />

Mit diesem Konzept scheinen<br />

sie voll ins Schwarze zu treffen —<br />

in einer hektischen, globalen<br />

Welt, die immer mehr nach ihren<br />

Wurzeln sucht.<br />

rg<br />

> > > CD-VERLOSUNG<br />

„Der altlandkreis“ verlost fünf Exemplare<br />

der neuen CD „Horch a Moll“. Wer eine davon<br />

gewinnen möchte, schickt eine Postkarte<br />

an „der altlandkreis“, Birkland 40,<br />

86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />

altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Stichwort lautet<br />

„Dreieckmusi“. Einsendeschluss ist der<br />

15. <strong>September</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

das Los entscheidet. tis<br />

Dreieckmusi<br />

Horch a Moll<br />

Mit Fabian Eglhofer, Uli Linder und Daniel Schmid (von links)<br />

als „Dreieckmusi“ kommt eine ganz neue Volksmusik auf uns zu.<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 61


Seit 100 Jahren steht die Dreifaltigkeitskirche in Schongau<br />

Eine engagierte Gemeinde<br />

feiert ihr religiöses Zentrum<br />

Schongau | Im <strong>September</strong> beginnt<br />

die evangelische Pastorin Lydie<br />

Nicoly Menezes ihren Dienst in<br />

Schongau, und wenige Wochen<br />

später, am Sonntag, 16. <strong>Oktober</strong>,<br />

soll das 100-jährige Bestehen der<br />

evangelischen Dreifaltigkeitskirche<br />

groß gefeiert wer<strong>den</strong>. „Die Kirche<br />

ist sehr einla<strong>den</strong>d und ansprechend“,<br />

meint Menezes, „man<br />

merkt, dass hier schon viele Generationen<br />

ihre religiöse Heimat<br />

hatten“.<br />

Bis zum Antritt der neuen Pfarrerin<br />

wurde die Kirchengemeinde<br />

mit ihren 3 300 Gemeindemitgliedern,<br />

verstreut von Schongau bis<br />

Denklingen auf einer Fläche von<br />

257 Quadratkilometern, nur von<br />

Pfarrer Hartmuth Stamm betreut.<br />

Er ist voll des Lobes <strong>für</strong> seine Gemeinde.<br />

„Es ist ein Traum, wie sich<br />

die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

während der Vakanz eingebracht<br />

haben.“ Pfarrer Stamm<br />

Ein Blick ins Innere bei der Konfirmation 1951.<br />

62 | der altlandkreis<br />

bezeichnet die zukünftig erste<br />

Schongauer Pfarrerin als „Hochkaräter“,<br />

<strong>den</strong>n sie arbeitete bisher<br />

als Referentin des Regionalbischofs<br />

in Augsburg.<br />

Fragt man die neue Pfarrerin,<br />

warum sie sich <strong>für</strong> Schongau entschie<strong>den</strong><br />

hat, erklärt sie, dass sie<br />

über die ansprechende Stellenausschreibung<br />

des Kirchenvorstandes<br />

gestolpert sei. Zum Bild eines<br />

Schiffes fand sich dort folgender<br />

Text, der wohl <strong>den</strong> Ausschlag <strong>für</strong><br />

eine Bewerbung der Pfarrerin gab:<br />

„Wir rudern alle in die gleiche<br />

Richtung und suchen jeman<strong>den</strong>,<br />

der zu neuen Ufern steuert.“ Bis<br />

zum Beginn des neuen Schuljahres<br />

möchte sie mit ihrer Familie,<br />

<strong>den</strong> drei Kindern, im Schongauer<br />

Pfarrhaus einziehen, die pfarramtliche<br />

Geschäftsführung übernehmen<br />

und dann besonders die<br />

schon gute Kinder- und Jugendarbeit<br />

weiter entwickeln.<br />

Engagierte Gemeindemitglieder<br />

hatte die evangelisch-lutherische<br />

Kirche in Schongau schon immer.<br />

Schon vor über 100<br />

Jahren Einsatz gezeigt<br />

Erste Nachweise eines protestantischen<br />

Lebens existieren aus dem<br />

Jahr 1894, als sechs namhafte<br />

Bürger <strong>den</strong> schriftlichen Antrag<br />

an <strong>den</strong> Stadtmagistrat stellten, im<br />

Ballenhaussaal vier Gottesdienste<br />

im Jahr abhalten zu dürfen. Im<br />

Jahrbuch des Historischen Vereins<br />

„Der Welf“ aus dem Jahr 2015<br />

beschreibt Harald Scharrer die<br />

Entwicklung der evangelischen<br />

Kirchengemeinde sehr detailliert<br />

und nennt auch statistische Zahlen.<br />

So hatte Schongau im Jahr<br />

1895 genau 2 144 Einwohner, wovon<br />

77 (3,6 Prozent) Protestanten<br />

waren. Im ganzen Bezirk Schongau<br />

lebten 19 002 Bürger; hier<br />

lag der Anteil der Protestanten<br />

mit 195 Personen nur bei einem<br />

Prozent. Ein Reiseprediger kam<br />

fortan regelmäßig nach Schongau<br />

und hielt nicht nur einen,<br />

sondern bis zu 15 Gottesdienste<br />

pro Jahr ab. 1898 wurde ein<br />

„Evangelischer Verein Schongau“<br />

gegründet, der schon bei seiner<br />

Gründung das Ziel einer eigenen<br />

Kirche verfolgte. Zunächst suchte<br />

man innerhalb der Stadtmauern<br />

nach einer geeigneten Stelle,<br />

doch dies wäre immer mit beengten<br />

Platzverhältnissen verbun<strong>den</strong><br />

gewesen. Deshalb favorisierte der<br />

Bezirksbaumeister Adam Stuhlfauth<br />

einen Platz vor <strong>den</strong> Toren<br />

Mit dem Bau der evangelischen<br />

Dreifaltigkeitskirche wurde 1914 begonnen.<br />

Die evangelische<br />

Dreifaltigkeitskirche<br />

ist heute mitten im<br />

Stadtgebiet eingebettet.


Forster<br />

Ihr Partner <strong>für</strong>:<br />

seit<br />

1952<br />

Elektro Kälte Solare Wärme<br />

Auf freiem Feld stand früher die evangelisch-lutherische Kirche.<br />

der Stadt. Und so konnte 1907<br />

vom Ehepaar Max und Johanna<br />

Klapp der „Krautgarten bei der<br />

Dreifaltigkeit“ erworben wer<strong>den</strong>.<br />

Adam Stuhlfauth zeichnete die<br />

Pläne <strong>für</strong> eine schlichte, aber<br />

ansprechende Kirche und 1914<br />

wurde mit dem Bau begonnen.<br />

Harald Scharrer resümiert in seinem<br />

Beitrag im „Welf“ zum Abschluss:<br />

„Zwar wur<strong>den</strong> sowohl<br />

die Gemeindebildung als auch<br />

der Kirchenbau von der Amtskirche<br />

unterstützt, aber ohne die eigentliche<br />

Initiative der Gläubigen<br />

vor Ort wäre beides nicht möglich<br />

gewesen.“<br />

100 Jahre später ist die evangelische<br />

Kirchengemeinde genauso<br />

engagiert und lädt die Schongauer<br />

Bevölkerung zum Jubiläum ihrer<br />

Dreifaltigkeitskirche ein. Zum<br />

Festgottesdienst am Sonntag, 16.<br />

<strong>Oktober</strong>, um 10 Uhr wird die Regionalbischöfin<br />

Susanne Breit-Keßler<br />

erwartet. Der Stadtchor, Musikschüler<br />

und ein Posaunenchor<br />

tragen zur Gestaltung bei, und<br />

hinterher wer<strong>den</strong> die Gläubigen<br />

auf dem Vorplatz von Alphornbläsern<br />

empfangen. Alle Gäste<br />

sind bei verschie<strong>den</strong>en Aktionen<br />

und Verpflegungen zum Verweilen<br />

eingela<strong>den</strong>; Harald Scharrer<br />

wird im Pfarrsaal einen Vortrag<br />

über die Entstehung der evangelischen<br />

Gemeinde halten. Gegen<br />

Spen<strong>den</strong> kann man sogar noch<br />

einen Ziegelstein aus der Bauzeit<br />

erwerben.<br />

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Jubiläum mit der<br />

Regionalbischöfin<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 63


Anfängerkurs beim TSV Peiting soll die Erfolgsgeschichte fortsetzen<br />

Nachwuchs-Judokas gesucht<br />

Peiting | Erfolge ziehen sich wie<br />

ein roter Fa<strong>den</strong> durch die mittlerweile<br />

54-jährige Geschichte der<br />

Judoabteilung des TSV Peiting.<br />

Die Liste der Erfolge bei Einzelmeisterschaften<br />

ist lang, geht bis<br />

zur deutschen Meisterschaften<br />

und darüber hinaus. Schließlich<br />

erlernte einer der erfolgreichsten<br />

deutschen Judokas aller Zeiten,<br />

Günther Neureuther, einst <strong>den</strong><br />

Sport in der Peitinger Judoabteilung.<br />

Damit auch zukünftig die erfolgreiche<br />

Nachwuchsarbeit weitergeführt<br />

wer<strong>den</strong> kann, bietet der<br />

TSV auch in diesem Herbst wieder<br />

einen Anfängerkurs <strong>für</strong> Kinder ab<br />

sechs Jahren an.<br />

Kurs beginnt<br />

am 27. <strong>September</strong><br />

Los geht es am Dienstag, 27. <strong>September</strong>.<br />

Zwölf Trainingseinheiten<br />

folgen jeweils dienstags von 18<br />

bis 19.30 Uhr in der Judohalle bei<br />

der Dreifachturnhalle in Peiting.<br />

Die Gebühr <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kurs, zu dem<br />

lediglich eine Trainingshose und<br />

T-Shirt mitzubringen sind, beträgt<br />

25 Euro. Neben dem Erlernen der<br />

Fallübungen, von Haltegriffen<br />

(„Kesagatame“) und verschie<strong>den</strong>er<br />

Würfe („O-goshi“), stehen<br />

auch Aspekte im Mittelpunkt, die<br />

auf das sportliche Verhalten abzielen.<br />

Wie etwa der Umgang mit<br />

und die Achtung vor dem Partner,<br />

der Respekt <strong>den</strong> Trainern gegenüber<br />

oder die Wichtigkeit des anständigen<br />

Verlierens. Rituale, die<br />

<strong>für</strong> die Entwicklung der Kinder<br />

im Allgemeinen bedeutend sind,<br />

bestimmen <strong>den</strong> Trainingsablauf<br />

zudem mit. Die Einheiten sind<br />

zum größten Teil spielerisch aufgebaut,<br />

auch um das Selbstvertrauen<br />

und die Selbstachtung der<br />

jungen Sportler zu fördern. Nach<br />

dem Ende des Kurses ist die Aufnahme<br />

in die Judoabteilung beim<br />

TSV Peiting möglich. Die Trainingsgruppe<br />

wird dann bis Juli<br />

2017, also bis zum Erlangen des<br />

weiß-gelben Gürtels, fortgesetzt.<br />

Zeltlager<br />

mit Rafting-Tour<br />

Über <strong>den</strong> Anfängerkurs hinaus<br />

bietet die Judoabteilung eine<br />

Reihe verschie<strong>den</strong>er Veranstaltungen<br />

<strong>für</strong> seine Nachwuchssportler<br />

an, abgesehen von <strong>den</strong><br />

Gürtelprüfung „weiß-gelb“ nach zehn Monaten mit Prüferin Barbara Fischer (links), Hilfstrainer Niklas Kroll<br />

(4.v.l.) und Trainer Ulrich Tausch (rechts).<br />

regulären Trainingseinheiten und<br />

<strong>den</strong> zahlreichen Turnieren: Etwa<br />

ein Übernachtungskino in der<br />

Judohalle, Nikolausfeier, einen<br />

Schnupperkurs im Zuge des Ferienprogramms<br />

oder ein dreitägiges<br />

Zeltlager, zu dem dieses Jahr<br />

auch eine Rafting-Tour zählte.<br />

Denn „Judo ist — in letzter Konsequenz<br />

— der höchst wirksame<br />

Gebrauch von Geist und Körper<br />

zu dem Zweck, sich selbst zu<br />

einer reifen Persönlichkeit zu<br />

entwickeln und einen Beitrag<br />

zum Wohlergehen der Welt zu<br />

leisten“, wie bereits Jigoro Kano,<br />

Begründer des Judos, einst erkannte.<br />

tis<br />

> > > KONTAKT<br />

Informationen erhalten<br />

Interessierte bei Trainer<br />

Ulrich Tausch, Telefon<br />

08861 / 259007 oder E-Mail<br />

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<strong>Das</strong> Freiwillige Soziale Jahr im Sport<br />

Eine sportliche Alternative<br />

<strong>Altlandkreis</strong> / Steinga<strong>den</strong> | Seit Juli<br />

2011 ist die Pflicht zur Ableistung<br />

des Grundwehrdienstes in<br />

Deutschland ausgesetzt, was nicht<br />

nur der Bundeswehr <strong>den</strong> garantierten<br />

Nachwuchs (auf Zeit) entzieht,<br />

sondern auch <strong>den</strong> vielen<br />

sozialen Einrichtungen, die von<br />

Zivildienstleisten<strong>den</strong> profitierten.<br />

Dem direkten Einstieg ins Berufsleben<br />

oder Studium steht mittlerweile<br />

nichts mehr im Wege. Und<br />

<strong>den</strong>noch möchten sich zahlreiche<br />

Absolventen nach Jahren hinter<br />

der Schulbank zunächst erst einmal<br />

orientieren und engagieren<br />

sich nicht selten in verschie<strong>den</strong>en<br />

Freiwilligendiensten. Eine Möglichkeit<br />

ist das Freiwillige Soziale<br />

Jahr (FSJ) im<br />

Sport, welches von der Bayerischen<br />

Sportjugend (BSJ) angeboten<br />

wird.<br />

„Keinerlei negative<br />

Erfahrungen!“<br />

Generell hat jeder nach Ende der<br />

Vollzeitschulpflicht — in Bayern<br />

sind das neun Jahre — die Möglichkeit,<br />

ein FSJ zu absolvieren.<br />

Anders als etwa der Bundesfreiwilligendienst<br />

steht das FSJ jedoch<br />

nur jungen Menschen zur<br />

Wahl und muss spätestens mit<br />

dem 27. Geburtstag beendet sein.<br />

Da die BSJ in <strong>den</strong> — in der Regel<br />

— zwölf Monaten lediglich als Träger<br />

fungiert, muss bei Interesse<br />

zunächst eine Einsatzstelle gefun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>. Neben Sportvereinen<br />

können das Kreis-, Bezirks-<br />

und Fachsportverbände, soziale<br />

Einrichtungen des Sports sowie<br />

Schulen, Kindergärten oder Fördervereine<br />

sein. Voraussetzung<br />

ist eine gesicherte Anleitung des<br />

Freiwilligen durch eine oder zwei<br />

Personen aus der Einsatzstelle, die<br />

die persönliche und sportfachliche<br />

Betreuung übernehmen. Eine dieser<br />

Einsatzstellen im <strong>Altlandkreis</strong><br />

ist der TSV Steinga<strong>den</strong>. „Wir haben<br />

66 | der altlandkreis


y<br />

Handmade in Germany<br />

bisher keinerlei negative Erfahrungen<br />

gemacht“, schwärmt TSV-<br />

Vorstand Andreas Greinwald über<br />

seine bisherigen „FSJler“, die er<br />

in <strong>den</strong> vergangen sechs Jahren in<br />

Steingra<strong>den</strong> begrüßen durfte. Die<br />

Aufgaben der Freiwilligen können<br />

äußerst vielfältig sein, wobei das<br />

Haupttätigkeitsfeld die sportliche<br />

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />

umfasst und damit die Hälfte<br />

der Arbeitszeit ausmachen muss —<br />

also mindestens 19,5 der zu leisten<strong>den</strong><br />

38,5 Wochenstun<strong>den</strong>. Beim<br />

TSV Steinga<strong>den</strong> unterstützen die<br />

Teilnehmer die Vereinstrainer bei<br />

der Betreuung der Jugendmannschaften,<br />

während des Trainings<br />

oder begleiten die Kinder und Jugendlichen<br />

an Spieltagen. Zudem<br />

verbringen die FSJler einige Vormittage<br />

im Kindergarten, um <strong>den</strong><br />

Kleinsten die Freude an der Bewegung<br />

zu vermitteln. „Auch die Zusammenarbeit<br />

mit unserer Grundund<br />

Mittelschule funktioniert sehr<br />

gut“, freut sich Greinwald, dessen<br />

Frau die Aufgabe der Anleiterin<br />

übernimmt. „Dadurch fällt beispielsweise<br />

der Schwimmunterricht<br />

viel seltener aus“, ergänzt er.<br />

Solche Kooperationen mit Partnern<br />

wie Schulen, Kindergärten, Gemein<strong>den</strong><br />

und sozialen Einrichtungen<br />

sind von der BSJ angedacht<br />

und helfen insbesondere kleineren<br />

Vereinen, die Kostenpauschale von<br />

450 Euro monatlich zu stemmen.<br />

300 Euro<br />

Taschengeld<br />

300 Euro davon bekommen die<br />

FSJler direkt als Taschengeld ausbezahlt.<br />

Der Rest fließt in die Sozialversicherung,<br />

in die Verwaltung,<br />

welche komplett von der BSJ<br />

übernommen wird, sowie in die<br />

vorgeschriebenen Bildungsseminare<br />

und die damit zusammenhängen<strong>den</strong><br />

Übernachtungs- und<br />

Pflegekosten. 25 Bildungstage<br />

müssen <strong>für</strong> einen erfolgreichen<br />

Freiwilligendienst absolviert wer<strong>den</strong>.<br />

Beim FSJ im Sport ergeben<br />

sich diese aus der Teilnahme an<br />

<strong>den</strong> jeweils fünftägigen Seminaren<br />

der BSJ: Einführungs-, Zwischen-<br />

und Abschlussseminar.<br />

Die restlichen zehn Tage wer<strong>den</strong><br />

durch die ebenfalls von der<br />

BSJ organisierte Übungsleiter-<br />

C-Breitensportausbildung oder<br />

durch zehn Tage selbstorganisierte<br />

Fachübungsleiterausbildung<br />

erbracht. „Leute zu fin<strong>den</strong>, die<br />

sich ehrenamtlich engagieren,<br />

ist äußerst schwierig“, bedauert<br />

Andreas Greinwald und freut sich<br />

daher umso mehr, durch das FSJ<br />

eine qualifizierte Vollzeitkraft im<br />

Verein zu haben. Mit Vertragsabschluss<br />

übernimmt die Einsatzstelle<br />

die Arbeitgeberfunktion<br />

und die daraus resultieren<strong>den</strong><br />

Bestimmungen, wie etwa einen<br />

Einsatz der Teilnehmer gemäß<br />

des Jugendfreiwilligengesetzes,<br />

der richtigen Einteilung der Wochenarbeitszeit<br />

und der 26 Tage<br />

Urlaub, die jeder FSJler über das<br />

Jahr hinweg hat.<br />

Ein Projekt<br />

mit Anreiz<br />

Ein Projekt zum Abschluss ist<br />

fester Bestandteil des FSJ. Die<br />

Teilnehmer sollen dadurch die<br />

Chance bekommen, Erfahrungen<br />

zu sammeln, eigene Ideen in die<br />

Praxis umzusetzen und Verantwortung<br />

da<strong>für</strong> zu übernehmen.<br />

Als kleiner Anreiz wer<strong>den</strong> pro Seminargruppe<br />

zwei Sieger-Projekte<br />

gekürt, die neben einem Artikel<br />

im Bayernsport-<strong>Magazin</strong> auch auf<br />

der Homepage und Facebook-Seite<br />

der BSJ veröffentlicht wer<strong>den</strong>.<br />

„Ich bin sehr froh, dass es bei<br />

uns so gut läuft“, spricht Andreas<br />

Greinwald die „Win-Win-Situation“<br />

beim TSV Steinga<strong>den</strong> an. <strong>Das</strong><br />

soll möglichst auch in <strong>den</strong> nächsten<br />

Jahren so sein, schließlich ist<br />

es laut <strong>den</strong> Erfahrungen des Vorstandes<br />

<strong>für</strong> die jungen Menschen<br />

auch „ein guter Türöffner, wenn<br />

man sich später <strong>für</strong> einen Beruf<br />

bewirbt“.<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 67


Führerschein — was ist zu tun?<br />

0172 - 529 22 25<br />

SCHONGAU • ROTTENBUCH<br />

DENKLINGEN • PEITING<br />

Ein „Lappen“<br />

in Richtung Freiheit<br />

<strong>Altlandkreis</strong> I Grau, dann Rosa die<br />

Farbe, das gewachste Papier vom<br />

Aufbewahren in Geldbeutel oder<br />

Hosentasche ziemlich weich und<br />

unansehlich gewor<strong>den</strong>: Sprach<br />

man in <strong>den</strong> Jahren vor der Einführung<br />

der Scheckkarte 1999 vom<br />

„Lappen“, war damit der Führerschein<br />

gemeint. Kein Wunder,<br />

musste das Dokument doch so<br />

manchen Härtefall durchleben.<br />

1909 wurde der erste Führerschein<br />

<strong>für</strong> ganz Deutschland eingeführt;<br />

die erste private Fahrschule 1904.<br />

Im Laufe der Zeit hat sich aber<br />

nicht nur die Optik der Fahrberechtigung<br />

geändert, sondern<br />

auch der Weg bis zum bestan<strong>den</strong>en<br />

Führerschein.<br />

Vorneweg — eine exakte Berechnung<br />

der Führerscheinkosten im<br />

Vorfeld ist kaum möglich. Schon<br />

der Satz <strong>für</strong> eine praktische Fahrstunde<br />

oder eine Sonderfahrt<br />

kann von Fahrschule zu Fahrschule<br />

variieren. Der Preis <strong>für</strong> die<br />

Fahrerlaubnis setzt sich aber aus<br />

weiteren Bausteinen zusammen:<br />

Meldet man sich in der Fahrschule<br />

seiner Wahl an, kommen zum<br />

Grundbetrag die Kosten <strong>für</strong> die<br />

theoretischen und praktischen<br />

Stun<strong>den</strong>. Geht es zur Prüfung,<br />

wird ein Anmeldebetrag hier<strong>für</strong><br />

wie auch <strong>für</strong> die praktische und<br />

theoretische Prüfung selbst fällig,<br />

Gebühren <strong>für</strong> Erste-Hilfe-Kurs und<br />

Sehtest, Kosten <strong>für</strong> Lernmaterial<br />

und schließlich <strong>für</strong> die Erteilung<br />

des Führerscheins von Amtes wegen<br />

kommen dazu. Der Betrag,<br />

<strong>den</strong> ein biometrisches Passbild<br />

kostet, ist da eher marginal.<br />

Pflichtstun<strong>den</strong> — gibt<br />

es die wirklich?<br />

Oft ist im Volksmund von Pflichtstun<strong>den</strong><br />

die Rede, die ein Fahrschüler<br />

zu absolvieren habe. <strong>Das</strong><br />

ist so nicht ganz richtig. Es gibt<br />

tatsächlich Stun<strong>den</strong>, die geleistet<br />

wer<strong>den</strong> müssen, doch sind damit<br />

Sonderfahrten gemeint.<br />

So sind <strong>für</strong> die angehen<strong>den</strong> Pkwund<br />

Motorradfahrer mindestens<br />

zwölf dieser Sonderfahrten Pflicht.<br />

Darunter versteht man Überlandfahrten<br />

auf Bundes- und Landstraßen,<br />

auf Autobahnen, sowie<br />

Fahrten bei Dämmerung und<br />

Dunkelheit. Empfohlen wird, diese<br />

Sonderfahrten an die regulären<br />

Übungsfahrtstun<strong>den</strong> anzuhängen,<br />

weil man sich dann schon etwas<br />

Fahrpraxis „erfahren“ hat. Wie<br />

viele allgemeine Übungsstun<strong>den</strong><br />

ein Fahrschüler benötigt, hängt<br />

von dessen Fähigkeiten ab. Gute<br />

Fahrlehrer geben Feedback nach<br />

<strong>den</strong> geleisteten Stun<strong>den</strong> und<br />

zeigen dem Lernen<strong>den</strong> eigene<br />

Schwachstellen auf. Auch sollte<br />

man sich empfehlen lassen, wie<br />

viele praktische Fahrstun<strong>den</strong> bis<br />

zur Prüfung noch notwendig seien<br />

— und das dann auch beherzigen.<br />

Gründe, warum man sich <strong>für</strong> einen<br />

bestimmten Anbieter entscheidet,<br />

sind bei vielen Fahranfängern<br />

sehr unterschiedlich.<br />

Da spielen die Automodelle, die<br />

zum Fahrtraining zur Verfügung<br />

stehen, eine Rolle; vielleicht sind<br />

schon frühere Generationen der<br />

eigenen Familie hier ausgebildet<br />

wor<strong>den</strong> und deshalb fällt die Entscheidung<br />

pro Fahrschule. Primär<br />

sollten nicht die Kosten entschei<strong>den</strong>,<br />

sondern eben der<br />

qualitative<br />

68 | der altlandkreis


Eindruck, <strong>den</strong> der Anbieter vermittelt.<br />

Auch sollte die Chemie<br />

zwischen Fahrlehrer und Schüler<br />

stimmen.<br />

Gute Ausbildung =<br />

Sicherheit im Verkehr<br />

Um sich selbst beim Erreichen des<br />

Führerscheins zu unterstützen,<br />

empfiehlt sich ein Training auch<br />

außerhalb des Unterrichts. Damit<br />

ist natürlich nicht das Schwarzfahren<br />

gemeint, sondern der<br />

theoretische Teil der Ausbildung.<br />

Dazu findet sich mittlerweile viel<br />

Übungsmaterial im Internet. So<br />

kann man zusätzlich Wissen trainieren<br />

und besser vorbereitet<br />

an die nächste praktische Einheit<br />

herangehen. Die Erfahrung<br />

zeigt auch, dass geringe zeitliche<br />

Unterbrechungen zwischen <strong>den</strong><br />

Fahrstun<strong>den</strong> deutlich helfen, Sicherheit<br />

im Straßenverkehr zu<br />

erlangen. Deshalb: nicht schleifen<br />

lassen, durchziehen!<br />

Sicher mögen die Kosten <strong>für</strong> einen<br />

Führerschein auf <strong>den</strong> ersten Blick<br />

nicht preiswert erscheinen. Dennoch<br />

sollte man sich vor Augen<br />

halten, dass eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung eben ihren<br />

Preis hat. Es gilt schließlich, nicht<br />

nur <strong>den</strong> Führerschein zu bestehen,<br />

sondern danach sicher am Verkehr<br />

teilzunehmen. Deshalb lohnt der<br />

Weg zur günstigsten Fahrschule<br />

im Vergleich nicht primär. Der <strong>Altlandkreis</strong><br />

Schongau verfügt über<br />

eine flächendeckende Auswahl an<br />

Anbietern. Ein transparentes Gespräch<br />

über die Kosten gleich zu<br />

Beginn eines Vertragsabschlusses<br />

sollte auf alle Fälle möglich sein —<br />

wie sie sich gestalten, bleibt aber<br />

im Ermessen der Fahrschule. rp<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 69


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70 | der altlandkreis


Damen in Männerberufen — Vroni Klöck ist Zimmerer<br />

„Jeder Lehrling<br />

kann eine Frau sein“<br />

Wildsteig | Über Stefan Hindelangs<br />

Gesicht huscht ein Schmunzeln:<br />

„Ich war vor <strong>den</strong> Kopf gestoßen,<br />

dass eine Dame bei uns anfangen<br />

möchte“, gibt der Inhaber der<br />

Zimmerei Bertl in Wildsteig unumwun<strong>den</strong><br />

zu. Vor drei Jahren<br />

lag die Bewerbung von Vroni<br />

Klöck auf seinem Schreibtisch. Ein<br />

Mädchen, das Zimmerer wer<strong>den</strong><br />

möchte! Der anfängliche Schreck<br />

ist Begeisterung gewichen: „Meine<br />

Be<strong>den</strong>ken waren völlig unbegründet,<br />

das hat sich auf der Baustelle<br />

schnell rausgestellt. Vroni<br />

steht ihren Mann, sie arbeitet mit<br />

wie ein Mann.“<br />

Im <strong>Oktober</strong> beginnt<br />

das Ingenieur-Studium<br />

<strong>Das</strong> bestätigt sich vor Ort: Im Umgang<br />

mit <strong>den</strong> Kollegen ist die Bad<br />

Kohlgruberin so wenig auf <strong>den</strong><br />

Mund gefallen wie sie zuzupacken<br />

versteht. Sie kontert Witzeleien<br />

zum verbotenen Pausenbier, balanciert<br />

sicher über Dächer, hat<br />

<strong>den</strong> Stapler-Führerschein gemacht.<br />

Ihr Chef charakterisiert sie<br />

als „Kämpferin“. Und die 20-Jährige<br />

„bleibt in einer Männerdomäne“.<br />

Im <strong>Oktober</strong> beginnt sie an der<br />

TU München ein Studium im Bauingenieurwesen.<br />

„Ich will mich in<br />

Richtung Statiker entwickeln, da<br />

ist es gut, wenn ich im Beruf Praxiswissen<br />

vorweisen kann“, sagt<br />

die 20-Jährige. <strong>Das</strong>s sie in Ettal<br />

Abitur gemacht hat, ist eine weitere<br />

Besonderheit der Zimmerer-<br />

Gesellin.<br />

Die selbstbewusste Karriereplanung<br />

habe gleich zu Anfang<br />

festgestan<strong>den</strong>, erinnert sich Hindelang:<br />

„Vroni hat das Berufsgrundschuljahr<br />

weggelassen, ich<br />

war positiv überrascht, dass sie so<br />

gut mitkommt. Sie wusste, wie es<br />

weitergeht, aber ihr war wichtig,<br />

Vroni Klöck aus Bad Kohlgrub hat in Wildsteig Zimmerer gelernt als<br />

Grundlage <strong>für</strong> ihr Ingenieursstudium, das sie im <strong>Oktober</strong> beginnt.<br />

dass sie schon mal eine Baustelle<br />

gesehen hat.“ Mit ihrer Zielstrebigkeit<br />

hat sie nicht nur <strong>den</strong> Chef<br />

überzeugt, sondern auch Luzia<br />

Erhard aus Schönberg <strong>den</strong> Weg<br />

geebnet: Die 17-jährige Realschülerin<br />

ist die zweite „Azubine“ in<br />

der Zimmerei, kommt ins zweite<br />

Lehrjahr, „die Noten sind super, es<br />

freut mich, wenn die Damen das<br />

so durchziehen“, sagt Hindelang.<br />

Vor Vroni Klöck hatte der 37-Jährige<br />

eine weibliche Bewerberin<br />

abgelehnt, „weil ich unsicher<br />

war“. Nachdem er sich bei der<br />

Zimmererinnung näher erkundigte<br />

und auch der Erfolg von<br />

Christa Blockhaus in Steinga<strong>den</strong><br />

unter weiblicher Führung habe<br />

ihm „mehr Sicherheit“ gegeben.<br />

Heute sagt Hindelang: „Bei mir<br />

kann jeder zukünftige Lehrling<br />

eine Frau sein.“ Mitarbeiter sucht<br />

er sowieso.<br />

Ein Praktikum ist<br />

Voraussetzung<br />

Voraussetzung ist ein Praktikum,<br />

„in dem man sich kennenlernt,<br />

schließlich verbringt man hinterher<br />

viel Zeit miteinander“. Außerdem<br />

sieht der Zimmerermeister,<br />

ob die Handgriffe zu <strong>den</strong> vielfältigen<br />

Aufgaben passen: Dachstühle,<br />

landwirtschaftliche Bauten, Wintergärten,<br />

Balkone. Oder Aufträge<br />

der Bayerischen Staatsforsten: Von<br />

Schwangau bis Elmau montierten<br />

die Wildsteiger Brückengeländer<br />

an Forststraßen. In der Einsamkeit<br />

der Berge muss die Mitarbeiter-<br />

Chemie besonders passen. ts<br />

Wir wachsen durch Innovationen.<br />

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und sich in unserem Team entwickeln wollen.<br />

Unsere Ausbildungsberufe 2017:<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 71


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Herr Markus Dippold, Tel. 0881 687-235, personal@zarges.de<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Sie sind immer noch<br />

eine Seltenheit, aber oft hochmotiviert<br />

und leistungswillig: Auszubil<strong>den</strong>de<br />

jenseits der Vierzig. Wer<br />

sich in diesem Alter noch einmal<br />

auf <strong>den</strong> Weg in eine andere berufliche<br />

Zukunft macht, tut das allerdings<br />

nicht immer ganz freiwillig.<br />

Oft spielen Krankheit oder der Verlust<br />

des vorherigen Arbeitsplatzes<br />

eine Rolle, eine längere Auszeit<br />

aufgrund familiärer Bedingungen<br />

oder einfach die Sehnsucht nach<br />

einem Ausbruch aus der jahrelangen<br />

Routine. Weiter ist der Schritt<br />

zurück in die Ausbildung auch<br />

mit Ängsten und Unsicherheiten<br />

belegt. Schließlich gilt es auch<br />

in dieser Zeit offene Rechnungen<br />

und Lebensunterhalt bezahlen zu<br />

können. Welche Möglichkeiten<br />

und Anlaufstellen zum Thema<br />

„Ausbildung ab 40“ zur Verfügung<br />

stehen, hat sich der „altlandkreis“<br />

einmal angesehen.<br />

Beratung<br />

ist das A und O<br />

Hubert Schöffmann ist Leiter<br />

der Abteilung Berufliche<br />

Ausbildung bei der IHK München-Oberbayern<br />

und damit<br />

auch <strong>für</strong> die Region des<br />

<strong>Altlandkreis</strong>es Schongau<br />

zuständig; Sitz der da<strong>für</strong><br />

zuständigen Beratungsstelle<br />

der IHK ist in Weilheim.<br />

<strong>Das</strong>s eine Ausbildung jenseits<br />

der Vierzig möglich<br />

ist, kann er bestätigen, die<br />

Regel ist es allerdings nicht.<br />

„Wenn sich Betrieb und der<br />

72 | der altlandkreis<br />

erwachsene Auszubil<strong>den</strong>de einig<br />

sind, spricht nichts dagegen“,<br />

erklärt er. „Berufsschulpflicht besteht<br />

dann natürlich nicht mehr,<br />

wird dem Altlehrling aber auch<br />

nicht verwehrt.“ Schwierig werde<br />

es allerdings bei dem Thema Ausbildungsvergütung,<br />

sagt Schöffmann.<br />

„Die kann zwar individuell<br />

gestaltet wer<strong>den</strong>“, erklärt der<br />

Fachmann. „Doch besteht keine<br />

Verpflichtung seitens des Arbeitgebers,<br />

<strong>den</strong> erwachsenen Lehrling<br />

auch wie einen erwachsenen<br />

Mitarbeiter zu entlohnen.“ Wer<br />

auf einen Verdienst angewiesen<br />

sei, der <strong>den</strong> Lebensunterhalt decke,<br />

hat eher schlechte Karten.<br />

Hubert Schöffmann: „Ein durchschnittliches<br />

Gehalt zu beziehen,<br />

entspricht eben nicht der Intention<br />

einer Ausbildung.“ Die Regel<br />

laute deshalb: entweder Arbeitsverhältnis,<br />

dann<br />

Verdienst — oder Ausbildungsplatz<br />

mit mehr oder weniger tariflich<br />

orientiertem Lehrlingsgehalt.<br />

Weitaus erfolgsversprechender<br />

findet Hubert Schöffmann die<br />

Möglichkeit, die eine Teilqualifikation<br />

bietet. Hier absolvieren<br />

Arbeitnehmer keine Vollausbildung,<br />

sondern eignen sich Fachwissen<br />

in modularen Einheiten<br />

an, die dann auch neben der<br />

regulären Arbeitszeit bewältigt<br />

wer<strong>den</strong> können. Davon können<br />

gerade diejenigen profitieren, die<br />

lange in einer Branche beschäftigt<br />

sind, aber keinen Abschluss<br />

in ihrem ausgeübten Beruf vorweisen<br />

können. Genauso wichtig<br />

empfindet der Fachmann aber<br />

auch ein Hinterfragen der persönlichen<br />

Situation. Warum ist man<br />

unzufrie<strong>den</strong> im Unternehmen,<br />

welche Zukunftsaussichten hätte<br />

man nach Erreichen


der Wunschausbildung oder welche<br />

Bedürfnisse befriedigt man<br />

durch eine Um- oder Weiterschulung?<br />

— All das sind Fragen, die<br />

man sich im Vorfeld stellen sollte.<br />

Sein Tipp lautet: „Innehalten und<br />

eine Bestandsaufnahme machen!“<br />

Eine Beratung bei der IHK sei da<br />

auf je<strong>den</strong> Fall sinnvoll, erklärt Hubert<br />

Schöffmann. Sie kann klären,<br />

ob eine Fort- und Weiterbildung<br />

nicht ebenso Früchte tragen könne,<br />

bevor ein kompletter Neustart<br />

gewagt wer<strong>den</strong> müsse.<br />

Verlust des<br />

Arbeitsplatzes<br />

Differenzierter wird es, wenn erwachsene<br />

Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz<br />

aufgrund Betriebs- oder<br />

Abteilungsschließung, durch Insolvenz<br />

oder Kündigung verlieren<br />

bzw. zu verlieren drohen. Wer in<br />

einer Branche beschäftigt ist, die<br />

eher <strong>für</strong> Personalabbau statt -aufbau<br />

steht, hat gute Chancen auf<br />

eine Umschulung, bekommt also<br />

— bei Bewilligung durch die Agentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit — eine Alternative<br />

bezahlt. Ein Beispiel: Sabine K.<br />

hatte in jungen Jahren eine Ausbildung<br />

zur Schreinerin gemacht,<br />

aber nur wenige Gesellenjahre<br />

vorzuweisen. In der Zwischenzeit<br />

ist sie Mutter von zwei Kindern<br />

gewor<strong>den</strong>, die sie im Rahmen der<br />

Elternzeit zuhause betreute. Über<br />

Umwege fasste sie in einem grafischen<br />

Betrieb Fuß, war dort über<br />

lange Jahre <strong>für</strong> Druckfilme zuständig<br />

und konnte sich Fachwissen<br />

aneignen. Im Zuge der Digitalisierung<br />

wurde ihr Arbeitsbereich<br />

jedoch überflüssig; das Unternehmen<br />

schloss diesen Zweig.<br />

Der Weg zur Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

folgte. Sabine K. hatte Glück: Aufgrund<br />

ihres Alters und der langen<br />

Auszeit aus ihrem erlernten Beruf<br />

wurde ihr eine Umschulung zur<br />

Anwaltsgehilfin gewährt.<br />

Wer sich darüber informieren<br />

möchte, welche Möglichkeiten in<br />

Frage kommen oder überhaupt realisierbar<br />

wären, kann sich einen<br />

Termin bei der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

geben lassen. Unter einer Servicehotline<br />

meldet man sich als „Beratungssuchender“<br />

an. Wenige Tage<br />

später meldet sich ein Callcenter,<br />

das nicht nur ein Zeitfenster <strong>für</strong><br />

mögliche Termine festlegt, sondern<br />

ebenso <strong>den</strong> kompletten Lebenslauf<br />

des Beratungssuchen<strong>den</strong><br />

erfasst. Die Terminzusage selbst<br />

bekommt man dann per Post ins<br />

Haus. Sitzt der Suchende schließlich<br />

vor dem Berater, liegen alle<br />

relevanten Daten bereits vor und<br />

die persönliche Situation kann sofort<br />

beurteilt wer<strong>den</strong>. In der Regel<br />

dauert dieser Ablauf rund zehn<br />

Tage — und der Ratsuchende hat<br />

einen Überblick über seine Möglichkeiten.<br />

rp<br />

Beauftragte <strong>für</strong> Chancengleichheit am Arbeitsmarkt<br />

Weilheimer Aktivherbst<br />

Veranstaltungsreihe rund um <strong>den</strong> beruflichen<br />

Wiedereinstieg nach einer Familienzeit in der<br />

Arbeitsagentur Weilheim.<br />

Dienstag 27.09., Donnerstag 29.09., Dienstag<br />

04.10. und Donnerstag 06.10.<strong>2016</strong> jeweils von<br />

09:00 Uhr bis 12:00 Uhr.<br />

Eine Teilnahme ist <strong>für</strong> Sie kostenfrei und ohne<br />

Anmeldung möglich! Die Themen der Workshops<br />

fin<strong>den</strong> Sie in der Veranstaltungsdatenbank im<br />

Internet.<br />

Nähere Infos bei Frau Vogl per E-Mail:<br />

Weilheim.BCA@arbeitsagentur.de oder telefonisch<br />

0881 991-222<br />

<strong>Das</strong> neue Kursprogramm<br />

<strong>2016</strong>/2017 ist da!<br />

Erhältlich online unter www.hwk-muenchen.de/weilheim,<br />

telefonisch unter 0881 9333-0 oder per E-Mail<br />

bildungszentrum-weilheim@hwk-muenchen.de.<br />

Bildungszentrum Weilheim<br />

> > > INFORMATIONEN UND ANSPRECHPARTNER<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

IHK-Geschäftsstelle Weilheim<br />

Pütrichstraße 30-32, 82362 Weilheim, Tel. 0881 / 9254740<br />

Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

Servicenummer <strong>für</strong> Beratungssuchende: Tel. 0800 / 4555500<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 73


Sabrina<br />

Sabrina<br />

Altmann<br />

Altmann<br />

Auszubil<strong>den</strong>de im 1. Lehrjahr<br />

Auszubil<strong>den</strong>de im 1. Lehrjahr<br />

> > > SAG’ MAL, DIESMAL MIT<br />

Florian Rauch<br />

aus Peiting<br />

Ich arbeite<br />

gern ...<br />

sparkasse-schongau.de<br />

Telefon-Filiale: 08861 216-888<br />

Mo - Fr, 8:00 Uhr - 19:00 Uhr<br />

... bei der Kreissparkasse. Hier erlebe ich das,<br />

was <strong>für</strong> mich in der Ausbildung besonders<br />

wichtig ist:<br />

Peiting | „So blöd es klingt, aber<br />

mich interessierte der Tod schon<br />

als junger Erwachsener“, berichtet<br />

Florian Rauch. Die Beisetzung seines<br />

Großvaters war es, die bei ihm<br />

das Interesse an der Arbeit eines<br />

Bestatters zudem hat wachsen lassen.<br />

Mittlerweile ist der 24-Jährige<br />

selbst als Bestatter tätig. Nachdem<br />

er sich beim Schongauer Bestattungsinstitut<br />

Jehle beworben hatte,<br />

wurde er zu einem Praktikum<br />

eingela<strong>den</strong>. Schnell merkte er,<br />

dass es <strong>für</strong> ihn kein Problem ist,<br />

ständig mit dem Tod konfrontiert<br />

zu sein. Auch deshalb wurde<br />

der Peitinger, der mittlerweile in<br />

Peißenberg lebt, übernommen<br />

und bereut seitdem keinen Tag,<br />

„diesen Weg eingeschlagen zu<br />

haben“, wie er betont. Dabei erging<br />

es ihm einst wie so vielen<br />

in diesem Alter. Nach dem qualifizieren<strong>den</strong><br />

Hauptschulabschluss<br />

wusste er zunächst nicht genau,<br />

worin seine berufliche Zukunft liegen<br />

könnte. Im Interview mit dem<br />

„altlandkreis“ spricht er über <strong>den</strong><br />

Ausbildungsweg zum Bestatter,<br />

was ihn antreibt und wie er privat<br />

<strong>für</strong> Ablenkung sorgt.<br />

Sag’ mal Florian, wie kommt man<br />

zu dem Beruf des Bestatters?<br />

Anfangs war die Neugier ziemlich<br />

groß, was ein Bestatter <strong>den</strong>n so<br />

macht. Mittlerweile würde ich sogar<br />

soweit gehen, zu sagen, dass<br />

es Berufung ist.<br />

Hast du gar keine Berührungsängste<br />

mit dem Thema „Tod“?<br />

Nein überhaupt nicht! Hätte ich<br />

Berührungsängste, dann wäre es<br />

schließlich auch der falsche Beruf.<br />

Wie muss man sich die Ausbildung<br />

zum Bestatter vorstellen?<br />

Sehr umfangreich. Ein Großteil ist<br />

„learning by doing“, wie man so<br />

schön sagt. So wird einem etwa<br />

der würdevolle Umgang mit <strong>den</strong><br />

Verstorbenen beigebracht. Auch<br />

Trauergespräche wer<strong>den</strong> geprobt,<br />

damit man weiß, wie man sich zu<br />

verhalten hat, bei dem sensiblen<br />

Thema „Umgang mit Angehörigen“.<br />

Kannst du etwas aus dem Berufsalltag<br />

eines Bestatters erzählen?<br />

Ehrlich gesagt nicht wirklich, da<br />

der Tag eines Bestatters nie gleich<br />

abläuft. Aber vom Trauergespräch<br />

mit <strong>den</strong> Angehörigen, Überführung<br />

des Verstorbenen bis hin zur<br />

Trauerfeier müssen natürlich zahlreiche<br />

Dinge erledigt wer<strong>den</strong>.<br />

<br />

selbstständiges Arbeiten.<br />

<br />

Abläufe in <strong>den</strong> Fachabteilungen.<br />

<br />

Ich fühl‘ mich einfach wohl bei meiner Arbeit.<br />

Sabrina Altmann<br />

Kreissparkasse<br />

Schongau<br />

74 | der altlandkreis


Was fasziniert dich am Berufsbild<br />

des Bestatters?<br />

„Faszination“ ist hier eindeutig<br />

das falsche Wort. Für mich ist es<br />

wichtig, dass die Angehörigen mit<br />

meiner Arbeit zufrie<strong>den</strong> sind. Aber<br />

auch <strong>den</strong> Verstorbenen selbst die<br />

letzte Ehre zu erweisen, bedeutet<br />

mir enorm viel.<br />

Ist es mitunter eine psychische Belastung?<br />

Und wie schaffst du einen<br />

Ausgleich?<br />

Die psychische Belastung spielt<br />

natürlich eine Rolle in diesem Beruf.<br />

Gerade wenn junge Menschen<br />

oder sogar Kinder versterben,<br />

schüttelt man das nicht so einfach<br />

ab. Da ist ein Ausgleich<br />

natürlich sehr wichtig. Bei<br />

mir sind es — neben dem<br />

Sport — meine Freunde.<br />

e.<br />

Generell hilft es mir,<br />

unter<br />

Leute zu gehen.<br />

Ohne ins Detail zu<br />

gehen: Angesichts<br />

der psychischen<br />

Belastung, fi ndest<br />

du die Bezahlung<br />

angemessen?<br />

Ja.<br />

Könntest du dir<br />

vorstellen, nochmals<br />

in eine andere<br />

e<br />

Branche zu wechseln?<br />

Ich fange im Winter<br />

nebenbei noch<br />

ein Fernstudium<br />

zum Grafik-Designer<br />

an. Momentan habe<br />

ich allerdings nicht<br />

vor, etwas anderes es zu<br />

machen. Aber ich bin<br />

auch noch jung.<br />

Musst du häufi ger mit<br />

Vorurteilen<br />

zurecht<br />

kommen?<br />

Gibt es vielleicht sogar<br />

Vorbehalte, die Mitmenschen<br />

dir gegen-<br />

en<br />

über äußern?<br />

Selten. Natürlich gibt es ein paar<br />

Menschen, die es unheimlich fin<strong>den</strong><br />

oder meinen, ich wäre komisch.<br />

Aber das stört mich nicht.<br />

Was würdest du einem jungen<br />

Menschen raten, der vorhat, <strong>den</strong><br />

Beruf des Bestatters zu ergreifen?<br />

Ein Praktikum. Dabei merkt man<br />

relativ schnell, ob man diesen Beruf<br />

machen möchte und vor allem,<br />

ob man psychisch und körperlich<br />

da<strong>für</strong> geeignet ist.<br />

Welche Eigenschaften/Voraussetzungen<br />

sollte man als Bestatter<br />

mitbringen?<br />

Starke Nerven und Einfühlungsvermögen<br />

ge<br />

n im sensiblen<br />

Umgang mit Menschen.<br />

Klischeebehaftet<br />

h stellt<br />

man sich unter einem Bestatter<br />

tte jeman<strong>den</strong><br />

„Düsteres“<br />

vor. Doch was<br />

macht<br />

ein<br />

Bestatter tatsächlich<br />

in<br />

seiner Freizeit?<br />

Eine<br />

sehr<br />

gute<br />

Frage.<br />

Ich kann da<br />

nur <strong>für</strong> mich<br />

sprechen, aber<br />

in meiner Frei-<br />

zeit<br />

verbringe<br />

ich am liebsten<br />

Zeit mit Freun-<br />

<strong>den</strong> oder gehe<br />

ins<br />

Fitnessstudio.<br />

Außerdem<br />

unternehme<br />

e ich gerne<br />

was<br />

mit meiner<br />

Freundin, Wandern<br />

zum Beispiel. Es gibt<br />

auch<br />

Tage, an <strong>den</strong>en<br />

ich auf dem Sofa<br />

bleibe be und Playsta-<br />

tion<br />

spiele.<br />

Wer ist <strong>für</strong> dich ein<br />

Vorbild?<br />

Bastian Schweinsteiger. Der lässt<br />

sich nicht unterkriegen, das gefällt<br />

mir.<br />

Mit wem würdest du gerne <strong>für</strong> einen<br />

Tag die Rollen tauschen?<br />

Mit Robert Lewandowski, beim 5:1 -<br />

Sieg gegen <strong>den</strong> VFL Wolfsburg<br />

(lacht).<br />

Welche Freundschaften sind dir<br />

wichtig?<br />

Freundschaften, bei <strong>den</strong>en man<br />

sich ruhig auch mal die Meinung<br />

sagen darf, ohne dass es einem<br />

verübelt wird.<br />

Auf welche Adresse im Internet<br />

möchtest du nicht mehr verzichten?<br />

YouTube. Ich schaue mir gerne<br />

lustige „Fails“ an.<br />

Was <strong>für</strong> Musik hörst du?<br />

Ich kann gar nicht genau festlegen,<br />

was mir so gefällt. Aber Helene<br />

Fischer geht überhaupt nicht.<br />

Welche drei Dinge nimmst du mit<br />

auf eine einsame Insel?<br />

Einen Ball, meinen iPod und eine<br />

Angel.<br />

Welches Talent möchtest du gerne<br />

besitzen?<br />

Ich würde gerne singen können.<br />

Meine Freundin verdreht nämlich<br />

immer die Augen, wenn ich unter<br />

der Dusche damit anfange.<br />

Was verbindest du mit aktuell mit<br />

dem Begriff <strong>Altlandkreis</strong>?<br />

Eine schöne, informative Zeitschrift<br />

meiner Heimat.<br />

Welches Buch oder welche CD hast<br />

du dir zuletzt gekauft?<br />

Die neue Platte von Volbeat.<br />

Welche Pläne hast du <strong>für</strong> die Zukunft?<br />

Ich möchte mein Studium gut abschließen,<br />

irgendwann eine Familie<br />

grün<strong>den</strong> und ein Haus bauen.<br />

Aber vor allem möchte ich natürlich<br />

gesund bleiben!<br />

tis<br />

We love cosmetics.<br />

Die Weckerle GmbH ist ein weltweit erfolgreich agierendes<br />

und expan dierendes Familien unter neh men mit Sitz in<br />

Weilheim und Standorten in Peißenberg, Eislingen, der<br />

Schweiz, Frankreich, Brasilien, China, Russland und<br />

<strong>den</strong> USA. Mit <strong>den</strong> Geschäftsbereichen Machines und<br />

Cosmetics ist das Unternehmen führend in der Herstellung<br />

innovativer und hoch spezia lisierter Abfüllanlagen<br />

<strong>für</strong> die Kosmetik- , Pharma - und Lebens mittelindustrie.<br />

Wir suchen zum 1. <strong>September</strong> 2017 engagierte<br />

und motivierte<br />

Auszubil<strong>den</strong>de (m/w)<br />

Mechatroniker/in<br />

(Voraussetzung: mind. Qualifizierender Hauptschul abschluss)<br />

Zerspanungsmechaniker/in<br />

(Voraussetzung: mind. Qualifizierender Hauptschul abschluss)<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

(Voraussetzung: mind. Mittlere Reife)<br />

Technische/r Produktdesigner/in<br />

(Voraussetzung: mind. Mittlere Reife)<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• Eine zeitgemäße Ausbildung mit modernen Fertigungsund<br />

Informationstechnologien<br />

• Gute Entwicklungsmöglichkeiten in einem dynamischen<br />

und wachsen<strong>den</strong> Unternehmen<br />

• Gute Übernahmechancen nach erfolgreicher Ausbildung<br />

• Die Möglichkeit zur Absolvierung eines Trainee-Programms<br />

an einem ausländischen Standort nach der Ausbildung<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht?<br />

Dann bewerben Sie sich bitte bis<br />

spätestens 15. <strong>September</strong> <strong>2016</strong> über unser<br />

Jobportal unter www.weckerle.com<br />

Bei Rückfragen wen<strong>den</strong><br />

Sie sich bitte an:<br />

Herrn Dominik Schütz<br />

Personalleiter<br />

Tel. +49 881 92 93 1126<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 75


Jonas Desche über seine Lehre beim „altlandkreis“<br />

Mediengestalter —<br />

die „Handwerker am PC“<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Der etwa 20 Jahre<br />

alte Ausbildungsberuf des Mediengestalters<br />

fasst einige traditionelle<br />

Berufe aus dem Druckhandwerk<br />

zusammen, unter anderem <strong>den</strong><br />

des Druckformherstellers, des<br />

Schriftsetzers und des Reprografen.<br />

Durch die voranschreitende<br />

Digitalisierung und Globalisierung<br />

wur<strong>den</strong> diese Berufsbilder zusammengeführt<br />

und mit fachlichen<br />

Schwerpunkten versehen. Seit 2015<br />

absolviere ich bei der Werbeagentur<br />

Ostenrieder Design & Marketing<br />

eine Ausbildung zum Mediengestalter<br />

Digital und Print. Ich habe<br />

mich <strong>für</strong> diesen Beruf entschie<strong>den</strong>,<br />

weil mich Werbung immer schon<br />

fasziniert: was dahinter steckt, wie<br />

sie die Menschen beeinflusst und<br />

wie ansprechende Werbung entsteht.<br />

Da mir das Sammeln praktischer<br />

Berufserfahrung wichtig ist,<br />

habe ich mich nach dem Abitur zunächst<br />

gegen ein Studium und <strong>für</strong><br />

diese Ausbildung entschie<strong>den</strong>.<br />

Spezialisierung auf<br />

Gestaltung und Technik<br />

„Irgendwas mit Medien ...“, viele<br />

Jugendliche haben auf der Suche<br />

nach dem richtigen Beruf ähnliche<br />

Gedanken wie ich. Die Auswahl<br />

des entsprechen<strong>den</strong> Fachbereichs<br />

ist bereits vor der Bewerbung zu<br />

beachten. Die Spezialisierung auf<br />

„Gestaltung und Technik“ wird<br />

zumeist von Werbeagenturen oder<br />

Verlagen gesucht, da dort der<br />

Schwerpunkt auf dem tatsächlichen<br />

Gestalten, Konvertieren und<br />

Aufbereiten von Druckprodukten<br />

liegt. Insbesondere wegen der Arbeit<br />

am „altlandkreis“ und meinem<br />

Faible <strong>für</strong> die technische Seite des<br />

Berufes wurde das auch meine<br />

Wahl. Wichtig <strong>für</strong> die Bewerbung<br />

sind zumeist ein mittlerer Schulabschluss<br />

oder die Hochschulreife,<br />

damit verbun<strong>den</strong> gute Deutsch-,<br />

Mathe-, und Englischkenntnisse.<br />

Auf das Erscheinungsbild der Bewerbungsunterlagen<br />

wird logischerweise<br />

mehr geachtet, als bei<br />

anderen Berufsbildern.<br />

Da der Kun<strong>den</strong>kontakt in einer<br />

Werbeagentur eine große Rolle<br />

spielt, sind kommunikative Fähigkeiten<br />

unerlässlich. Damit rund<br />

um das <strong>Magazin</strong> „altlandkreis“<br />

alles reibungslos funktioniert, ist<br />

zudem sorgfältiges Arbeiten elementar.<br />

Jeder Fehler könnte sich<br />

ja in 28 000 Heften rächen. Eine<br />

gute Planung und Organisation<br />

Hier entsteht<br />

der neue<br />

„altlandkreis“:<br />

Jonas Desche<br />

beim Erstellen<br />

des Veranstaltungskalenders.<br />

76 | der altlandkreis


Hier wer<strong>den</strong> die Seiten des Regionalmagazins final geplant.<br />

ist Voraussetzung, mitunter auch<br />

Improvisationstalent, wenn etwa<br />

Anzeigen kurzfristig getauscht oder<br />

verändert wer<strong>den</strong> müssen.<br />

Berufsschule<br />

in München<br />

Die Lehre zum Mediengestalter<br />

ist eine duale IHK-Ausbildung.<br />

Während der Betrieb notwendige<br />

Berufserfahrung und das Erlernen<br />

der fachlichen Fertigkeiten<br />

ermöglicht, vermittelt die Schule<br />

die zugehörigen theoretischen<br />

Kenntnisse, wenngleich sich das<br />

oftmals überschneidet. Ich besuche<br />

das Berufliche Schulzentrum Alois<br />

Senefelder in München, eine von<br />

sieben Schulen <strong>für</strong> Mediengestalter<br />

in Bayern. Der Unterricht dort ist<br />

sehr praxisorientiert und mit verschie<strong>den</strong>en<br />

und abwechslungsreichen<br />

Aufgaben gefüllt. Unser bisher<br />

größtes Projekt war der Aufbau<br />

eines fiktiven Reisebüros, bei dem<br />

Logo, Internetseite, Flyer, Slogan,<br />

Alleinstellungsmerkmal und Philosophie<br />

zu entwerfen und umzusetzen<br />

waren.<br />

Als Auszubil<strong>den</strong>der bei der Agentur<br />

Ostenrieder Design & Marketing<br />

helfe ich während der Erstellung<br />

des „altlandkreis“ in verschie<strong>den</strong>en<br />

Bereichen: beim Verarbeiten von<br />

Texten und Bildern, bei der Anzeigengestaltung<br />

und beim aufwendig<br />

recherchierten Veranstaltungskalender.<br />

Zudem bin ich es, der<br />

gelegentlich „Glücksfee“ spielt und<br />

Ihre Gewinnspiel-Einsendungen<br />

verwaltet. In der Zeit „zwischen<br />

<strong>den</strong> <strong>Magazin</strong>en“ erwarten mich<br />

alltägliche Aufgaben einer Werbeagentur,<br />

vorrangig die Gestaltung<br />

verschie<strong>den</strong>er Printprodukte wie<br />

Flyer, Plakate, Einladungen und<br />

anderer Werbemittel. Generell<br />

verantworte ich meine eigenen<br />

Projekte, vom Entwurf bis zur Lieferung<br />

— natürlich unter Anleitung<br />

der Kollegen. Dabei muss vieles<br />

beachtet wer<strong>den</strong>, um Kun<strong>den</strong>wünsche<br />

und Ästhetik in Einklang zu<br />

bringen. Der Blick <strong>für</strong> das Gesamterscheinungsbild<br />

ist essentiell,<br />

kleine Details sind entschei<strong>den</strong>d —<br />

eine Fähigkeit, die ich im Laufe der<br />

Jahre sicher noch viel mehr ausweiten<br />

muss. Hier spielt auch Erfahrung<br />

eine wichtige Rolle.<br />

„Zehnfingersystem“<br />

sehr hilfreich<br />

Schon durch ein Vorpraktikum bei<br />

Ostenrieder Design & Marketing<br />

hatte ich vor Ausbildungsbeginn<br />

die Möglichkeit, unsere Firma, die<br />

Abläufe und auch die entsprechende<br />

Software kennenzulernen<br />

Sehr überrascht hat mich die<br />

Tatsache, dass auf das „Zehnfingersystem“,<br />

das man auf dem<br />

Gymnasium nicht explizit erlernt,<br />

großer Wert gelegt wird. Beim<br />

Schreiben von E-Mails und Texten<br />

oder Einpflegen von Korrekturen<br />

ist das Tippen ohne auf die Tastatur<br />

zu schauen, sehr hilfreich.<br />

Insbesondere, da bei der Arbeit<br />

als Mediengestalter eigentlich immer<br />

Zeitdruck herrscht; schließlich<br />

möchten unsere Kun<strong>den</strong> ihre<br />

Produkte termingerecht erhalten.<br />

Auch deshalb kommt es nicht nur<br />

darauf an, wie kreativ man ist,<br />

sondern ob man seine Kreativität<br />

auch ständig abrufen kann — eine<br />

Erfahrung, die ich während meiner<br />

Ausbildung bereits machen durfte.<br />

Mittlerweile achte ich überall viel<br />

genauer auf Werbung jeder Art<br />

und stelle mir dazu Fragen: Wie<br />

beeinflusst diese Werbung mich?<br />

Welche Intention hatte der Ersteller<br />

oder der Auftraggeber dabei?<br />

Warum gefällt mir etwas (nicht)?<br />

Inspiration <strong>für</strong> meinen nächsten<br />

Auftrag gibt es schließlich überall<br />

um uns herum.<br />

jd<br />

Ausbildung zum staatl. geprüften<br />

Maschinenbautechniker<br />

KERN.Architekten ©Photostudio Julia Schambeck<br />

NEU: Jetzt auch in 3-jähriger Teilzeit möglich<br />

staatl.<br />

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september / oktober <strong>2016</strong> | 77


Wir bil<strong>den</strong> aus!<br />

Zum 1.9.2017 stellen wir Auszubil<strong>den</strong>de in folgen<strong>den</strong> Bereichen ein:<br />

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Perfekte Lösungen.<br />

Seit über 60 Jahren arbeiten wir daran,<br />

Ihnen <strong>den</strong> Alltag etwas komfortabler<br />

zu gestalten. Unzählige zufrie<strong>den</strong>e<br />

Kun<strong>den</strong> profitieren bereits davon.<br />

Wir sind Ihr zuverlässiger Partner,<br />

wenn <strong>für</strong> Sie Professionalität und Zuverlässigkeit<br />

unverzichtbar sind!<br />

• Elektrotechnik<br />

• Sicherheitstechnik<br />

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NEUBAU • UMBAU • RENOVIERUNG<br />

Blasinstrumentenmacher Hubert Schmid<br />

Vom Spieler zum<br />

Handwerker<br />

Peiting | Er hat ein abgeschlossenes<br />

Musikstudium, spielte Oboe<br />

beim Garmischer Gebirgsmusikkorps<br />

— jetzt sitzt er in seiner<br />

eigenen Werkstatt am Peitinger<br />

Sonnenbichl und richtet Holzblasinstrumente.<br />

Hubert Schmid hat<br />

einen ungewöhnlichen beruflichen<br />

Werdegang; mit dem eigenen<br />

Gewerbe und seinem Ruf als<br />

erstklassiger Instrumenten-Handwerker<br />

ist er aber vollkommen im<br />

Einklang.<br />

Ausbildung als<br />

logische Konsequenz<br />

Der Peitinger hat schon während<br />

seines Musikstudiums angefangen,<br />

an Instrumenten herumzubasteln.<br />

„Ich war ein eher fauler<br />

Stu<strong>den</strong>t und hatte deshalb das<br />

Problem, dass die Finger nicht<br />

wirklich gleichzeitig agierten“,<br />

verrät Hubert Schmid.<br />

Deshalb schraubte er <strong>für</strong> die<br />

schnelleren Finger die Klappen<br />

fester, <strong>für</strong> die langsameren leichter.<br />

Später, beim Gebirgsmusikkorps<br />

in Garmisch, war er <strong>für</strong> seine Musikerkollegen<br />

gefragter Ansprechpartner,<br />

wenn am Instrument<br />

etwas klemmte. So fiel vor einem<br />

Konzert einmal das Solo-Instrument<br />

aus. Kurzerhand hat Hubert<br />

Schmid mit einem Telefonbuchrücken<br />

und Teflonband die Klappe<br />

gerichtet - und das Konzert konnte<br />

stattfin<strong>den</strong>.<br />

Irgendwann war es die logische<br />

Konsequenz, dass er eine Ausbildung<br />

zum Instrumentenmacher<br />

absolvierte und 1998 <strong>den</strong> Meisterbrief<br />

anhängte. Derweil hatte der<br />

Peitinger schon 1989 ein Gewerbe<br />

Der Blasinstrumentenmacher Hubert Schmid arbeitet gern in seiner<br />

Werkstatt am Peitinger Sonnenbichl.<br />

angemeldet und<br />

1995 <strong>den</strong> La<strong>den</strong> am<br />

Elternhaus eröffnet.<br />

2007 folgte dann noch der Werkstattanbau,<br />

in dem mittlerweile<br />

fünf Personen beschäftigt sind,<br />

plus eine Bürokraft.<br />

Wer <strong>den</strong> La<strong>den</strong> am Sonnenbichl<br />

betritt, erkennt sofort, dass es<br />

hier um Holzblasinstrumente,<br />

also Klarinetten, Oboen, Fagotte,<br />

Saxophone, Querflöten und dergleichen<br />

geht. Seine eigene Oboe<br />

spielt Schmid nur noch zum Spaß,<br />

da<strong>für</strong> ist er mittlerweile deutschlandweit<br />

sowie im angrenzen<strong>den</strong><br />

Ausland bekannt als hervorragender<br />

Oboen-Handwerker.<br />

Gute Musiker und<br />

handwerkliches Geschick<br />

In seiner Werkstatt bildet er auch<br />

aus, aber nur so viele, wie er<br />

später auch beschäftigen kann.<br />

„Es dauert lange, bis der Azubi<br />

vernünftig arbeiten kann, dann<br />

möchte ich ihn nicht weiterschicken“,<br />

lautet die Strategie von<br />

Hubert Schmid. Zwei Dinge stellt<br />

er als Voraussetzungen an seine<br />

Bewerber: Sie sollten gute Blasmusiker<br />

sein und handwerkliches<br />

Geschick haben.<br />

Auf die Frage, ob er seinen beruflichen<br />

Werdegang weg vom Profi-<br />

Musiker und hin zum Handwerker<br />

bereut, meint Hubert Schmid<br />

schmunzelnd: „Hier am Sonnenbichl<br />

mit Blick auf <strong>den</strong> Hohenpeißenberg<br />

zu arbeiten, das ist doch<br />

viel schöner als in irgendeinem<br />

Orchestergraben zu sitzen“. rg<br />

78 | der altlandkreis


Orgelbauer Michael Jocher<br />

Ein vielseitiger und<br />

kreativer Beruf<br />

Peiting | „Ich würde gerne regelmäßig<br />

ausbil<strong>den</strong>, wenn Interessenten<br />

da wären“, verrät der Peitinger<br />

Orgelbaumeister Michael<br />

Jocher. Besonders die Frage nach<br />

<strong>den</strong> Zukunftsaussichten als Orgelbauer<br />

verunsichert in seinen<br />

Augen viele Bewerber. Dabei wird<br />

es allein mit Restaurierungen von<br />

Orgeln immer Arbeit geben; auch<br />

die Auftragsbücher des Peitingers<br />

sind <strong>für</strong> die nächsten zwei Jahre<br />

voll.<br />

Ferienarbeit<br />

als „Türöffner“<br />

Aufgewachsen ist Michael Jocher<br />

in Peiting, spielte im Schulorchester<br />

Geige und in der Knappschaftskapelle<br />

Horn. Da der Vater<br />

Schreinermeister war, wollte auch<br />

er etwas mit Holz machen, das<br />

aber irgendwie mit Musik kombinieren.<br />

Geigenbauer war zunächst<br />

sein Berufswunsch, doch bei einer<br />

Ferienarbeit in einer Weilheimer<br />

Orgelbaufirma erkannte man sein<br />

handwerkliches Geschick und<br />

bot ihm gleich eine Lehrstelle<br />

an. Nach einem Jahr Ausbildung<br />

wechselte er in einen größeren<br />

Betrieb nach Dillingen und arbeitete<br />

dort auch nach der Lehrzeit<br />

im Konstruktionsbüro. „Eigentlich<br />

wollte ich lieber Orgeln bauen, als<br />

im Büro die Zeichnungen anfertigen,<br />

doch im Nachhinein war das<br />

eine sehr gute Erfahrung“, berichtet<br />

Michael Jocher. Es sollte sich<br />

als optimale Vorbereitung auf die<br />

Meisterprüfung entpuppen, die er<br />

1996 abschloss. An der Fachschule<br />

<strong>für</strong> Orgelbau in Ludwigsburg, wo<br />

auch seine heutigen Azubis <strong>den</strong><br />

beruflichen Blockunterricht besuchen,<br />

hat er in einem Jahr in Vollzeit<br />

<strong>den</strong> Meister absolviert.<br />

Seit 2000 in der<br />

großzügigen Werkstatt<br />

1998 hat sich Michael Jocher<br />

selbständig gemacht und seit<br />

2000 betreibt er eine großzügige<br />

Werkstatt in der Peitinger Müllerstraße.<br />

Zusammen mit einem angestellten<br />

Schreinermeister, einer<br />

Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> ubil<br />

und seiner Frau,<br />

die ihn als Verwaltungskraft raft<br />

terstützt, tütz<br />

tzt,<br />

t, wer<strong>den</strong> hier Orgeln aus<br />

ganz<br />

Deutschland restauriert,<br />

rt,<br />

un-<br />

gepflegt gt oder gestimmt. mt<br />

Derzeit<br />

steht ein<br />

neues<br />

es Gehäuse<br />

<strong>für</strong> eine historische Orgel<br />

in der<br />

Werkstatt, tt, und<br />

natürlich wer<strong>den</strong><br />

en<br />

auch<br />

neue Instrumente<br />

te angefertigt.<br />

t.<br />

2014<br />

erhielt elt beispielsweise<br />

ise<br />

die Peitinger<br />

inge<br />

Orgelbauer arbeiten sehr<br />

vielseitig mit Holz, Metall<br />

(wie bei <strong>den</strong> Orgelpfeifen),<br />

Elektrik und Computertechnik.<br />

Wallfahrtskirche eine neue Jocher-<br />

Orgel. Von seinen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />

wünscht sich Michael Jocher eine<br />

gewisse Begeisterung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beruf,<br />

technisches Verständnis und<br />

handwerkliches Geschick. Denn<br />

man arbeitet heute im Orgelbau<br />

mit Holz, Metall, Elektrik und<br />

Computertechnik. All diese Bereiche<br />

wer<strong>den</strong> in der dreieinhalbjährigen<br />

Ausbildung vermittelt, so<br />

dass ein Orgelbauer nicht nur ein<br />

gut ausgebildeter Handwerker in<br />

seinem Bereich ist, sondern sich<br />

später auch in viele andere Richtungen<br />

entwickeln kann.<br />

rg<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 79


<strong>Das</strong> Bildungsportal Oberland geht online<br />

Wissen vereint<br />

Oberland I Anfang Juli starteten<br />

die bei<strong>den</strong> Landkreise Weilheim-<br />

Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

gemeinsam das Bildungsportal<br />

Oberland. Auf dieser<br />

Internetpräsenz präsentieren die<br />

zwei Landkreise ab sofort ihr vielfältiges<br />

Bildungsangebot. Sowohl<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich „Arbeit und Beruf“,<br />

aber auch <strong>für</strong> das Thema „Freizeit“<br />

bietet das Portal eine breite Palette<br />

an Optionen. Regionale Angebote<br />

wer<strong>den</strong> darauf zusammengeführt<br />

und sind <strong>für</strong> je<strong>den</strong> zu jeder Zeit<br />

abrufbar, wie von Projektleiterin<br />

Christiane Manthey auf dem ersten<br />

Bildungsgipfel in der Stadthalle<br />

Weilheim im Juli präsentiert wurde.<br />

<strong>Das</strong> Bildungsportal Oberland<br />

bietet in übersichtlicher Anordnung<br />

und Struktur Informationen<br />

zu Veranstaltern, Ort der Veranstaltung,<br />

Gebühren und Anmeldemodalitäten.<br />

Zudem können Fakten zu<br />

allen Anbietern abgerufen wer<strong>den</strong>.<br />

Eine Infothek hält Wissenswertes<br />

<strong>für</strong> Bildungsinteressierte, inte<br />

ssie<br />

iert<br />

rte,<br />

Unternehmen,<br />

en, Einrichtungen icht<br />

n und Honorarkräfte<br />

rkrä<br />

räft<br />

bereit. Träger des<br />

Portals sind die bei<strong>den</strong> Landkreise<br />

in ihrer Funktion als Bildungsregion<br />

bzw. Bildungsstandort.<br />

Zum Starttermin bereits<br />

über 80 Anbieter gelistet<br />

<strong>Das</strong> Bildungsangebot ist sehr vielfältig,<br />

die Auswahl enorm groß wie<br />

etwa Sprachkurse, EDV-Seminare<br />

oder Fortbildungen. Dabei richten<br />

sich die Angebote nicht an eine<br />

spezielle Zielgruppe: Berufstätige,<br />

Existenzgründer, Wiedereinsteigerinnen,<br />

Betriebe, Schüler, Familien<br />

oder Senioren — es ist <strong>für</strong><br />

je<strong>den</strong> etwas dabei. <strong>Das</strong> System ist<br />

überschaubar, leicht zu bedienen<br />

und bietet dem Anwender auf<br />

kurzem Weg einen Überblick zu<br />

regionalen wie auch überregionalen<br />

Bildungsangeboten in Bayern.<br />

Neben <strong>den</strong> einschlägig bekannten<br />

Schularten wer<strong>den</strong> auch Lernorte<br />

wie Museen, Klöster, Kirchen und<br />

Forschungseinrichtungen aufgelis-<br />

tet. t.<br />

<strong>Das</strong><br />

Bildungsportal soll Nutzern<br />

und<br />

Anbietern<br />

gleichermaßen Komfort und die<br />

oftmals geforderte Transparenz<br />

bieten. Die Angebote können dadurch<br />

noch passgenauer konzipiert<br />

wer<strong>den</strong>. Ganz davon abgesehen,<br />

dass das komplette Portfolio zweier<br />

Landkreis vereint wird.<br />

Bildungsportal kommt<br />

zum richtigen Moment<br />

Demographischer Wandel und<br />

Fachkräftemangel, Globalisierung,<br />

Digitalisierung, Inklusion, Integration<br />

und Teilhabe haben unmittelbaren<br />

Einfluss auf Gesellschaft,<br />

Wirtschaft und soziale Netze. Um<br />

die damit verbun<strong>den</strong>en Herausforderungen<br />

zu bestehen, braucht<br />

es laut Aussage der Initiatoren des<br />

Portals Wissen, Know-how und<br />

Werte — zusammengefasst: Bildung.<br />

Die Internetseite ist in diesem<br />

Zusammenhang ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung Überarbeitung<br />

der Bildungsstrukturen, -inhalte<br />

und -angebote.<br />

e.<br />

tis<br />

80 | der altlandkreis


HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />

Wem gehört der Haslacher See?<br />

<strong>Altlandkreis</strong> | Der Haslacher See<br />

ist ein alter Gletschersee, der sich<br />

in Folge der letzten Eiszeit gebildet<br />

hat. Der Rückzug der Gletscher<br />

hinterließ ein großes Seebecken,<br />

das über mehrere Ab- und Zuflüsse<br />

verfügt. Die ursprüngliche<br />

Wasserfläche ist auf etwa ein<br />

Drittel des eigentlichen Bestands<br />

geschrumpft, da einige Uferbereiche<br />

mittlerweile vermoort sind.<br />

Idyllisch liegt der See zwischen<br />

Hügeln eingebettet, die Alpenkette<br />

und der Auerberg im Hintergrund.<br />

Mit rund 35 Hektar lockt der See<br />

mit seinem Moorwasser Gäste<br />

und Einheimische zum Ba<strong>den</strong><br />

und auch Angeln an. Vor mehreren<br />

Jahrhunderten wurde er vom<br />

Kloster und Bistum Füssen <strong>für</strong> die<br />

Fischzucht genutzt. Doch wem gehört<br />

der Haslacher See heute?<br />

Wer die richtige Antwort weiß,<br />

schickt eine Postkarte mit dem<br />

Stichwort „Heimaträtsel“ an „der<br />

altlandkreis“, Birkland 40, 86971<br />

Peiting. Oder eine E-Mail — ebenfalls<br />

mit vollständiger Absenderadresse<br />

— an info@altlandkreis.<br />

de. Einsendeschluss ist der 15.<br />

<strong>September</strong>. Wie immer entscheidet<br />

das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Gewinner dürfen<br />

sich mit der gesamten Familie<br />

auf einen Badetag freuen. Nicht<br />

am Haslacher See, schließlich ist<br />

der Eintritt dort frei, sondern im<br />

„Plantsch — Badespaß und Saunaland“.<br />

Wir verlosen insgesamt fünf<br />

Familien-Tageskarten.<br />

tis<br />

Des letzten Rätsels Lösung<br />

In unserem letzten Heimaträtsel<br />

fragten wir, seit wann in Peiting<br />

das Bürgerfest gefeiert wird. Wenig<br />

überraschend, dass unsere<br />

Gewinner, Hans Perst, Lissy Fichtl,<br />

Florian Schilcher, Herbert Lück und<br />

Doris Unger, diesmal ausnahmslos<br />

aus der Marktgemeinde stammen.<br />

Sie alle wussten das Jahr, in welchem<br />

rückblickend das erste Bürgerfest<br />

stattfand: 1988. Einzig beim<br />

Grund <strong>für</strong> das erste Bürgerfest oder<br />

Hauptplatzfest, wie es einst hieß,<br />

gingen die Meinungen etwas auseinander.<br />

Ganz egal, wir nahmen<br />

alle, die das korrekte Datum lieferten,<br />

in die Verlosung. Der Anlass,<br />

der in <strong>den</strong> meisten Einsendungen<br />

auftauchte, waren die Feierlichkeiten<br />

anlässlich des 550. Markterhebungsfestes<br />

der Gemeinde.<br />

Schließlich hatte Peiting 1438 das<br />

Recht erlangt, Märkte abzuhalten.<br />

Die Festwochen liefen vom 15. bis<br />

24. Juli 1988 samt Festzeltbetrieb,<br />

Gautrachtenfest am 17. Juli, Bayerisch-Schweizer-Abend,<br />

Kindertag<br />

und Tag der guten Nachbarschaft.<br />

Der Bieranstich <strong>für</strong> das eigentliche<br />

Hauptplatzfest war letztlich am<br />

Freitag, 22. Juli 1988, durch die<br />

Organisatoren des EC Peiting und<br />

der „Königstreuen“. Im Rahmen<br />

dieser Festlichkeiten wurde zudem<br />

„Rosalinde“, die Moorleiche von<br />

Peiting, ausgestellt. Peitings damaliger<br />

Bürgermeister Klement Sesar<br />

ließ gar seine Gattin als Pfand in<br />

Neumünster, um „Rosalinde“ <strong>für</strong><br />

eine gewisse Zeit nach Peiting zurückzuholen.<br />

In jedem Fall waren<br />

die Erfahrungen des Festes derart<br />

positiv, dass man vom 27. Juli bis<br />

30. Juli 1989 bereits zum 2. Peitinger<br />

Hauptplatzfest einlud. Und<br />

auch wenn historisch gesehen die<br />

Meinungen zumindest im Detail<br />

etwas auseinandergehen, ist eines<br />

doch gewiss: Gefeiert haben die<br />

Peitinger immer schon gern. tis<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„der altlandkreis“<br />

„der altlandkreis“ ist ein Medium von<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

Mail: info@altlandkreis.de<br />

Stand bei Drucklegung im August <strong>2016</strong>.<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />

Auflage: 28000 Exemplare<br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />

Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />

fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />

www.altlandkreis.de.<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion:<br />

Tobias Schumacher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Regine Pätz, Rosi Geiger, Jonas Desche<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />

Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Christian Lechner,<br />

Jonas Desche, Jutta Kopf, Tim Schmid<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23,<br />

84503 Altötting<br />

Verteilservice:<br />

KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />

Erscheinungsweise:<br />

zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />

im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong><br />

Gemein<strong>den</strong><br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

November/Dezember <strong>2016</strong>: Freitag, 28. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />

(Anzeigenschluss: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>)<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie<br />

keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Fotos: Mauritius Images, Johann Jilka, Peter Ostenrieder, Tobias Schumacher,<br />

Regine Pätz, Rosi Geiger, Irmgard Gruber, Tim Schmid, Dokumentation Werner<br />

Schmitt/Förderverein Villa Rustica e.V., BSE-AIRpix, Kreissparkasse Schongau,<br />

Ronny Grubart, Gemeinde Polling, Versicherungskammer Bayern, Gemeinde<br />

Apfeldorf, Helmut Ehle, Gemeinde Rottenbuch, Förderverein Flößermuseum<br />

Lechbruck e.V., Schongau belebt e.V., AVC, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau,<br />

Monika Arlt, Alexander Rochau, Helen Souza_pixelio, Lisa Schwarz_pixelio,<br />

Charly Walter, Konrad Vogl, Frank Suffert, Stefan Hoferer, Kurt Zeimentz, Nagl<br />

Oberflächen GmbH, lobOlmo, Nadine Lorenz, Thomas Kaiser, Sebastian Wilke,<br />

Jane Schmidt, Rudolf Hochenauer, Obst- und Gartenbauverein Peiting, Heike<br />

Grosser, BMX Peißenberg (im MC Peißenberg), Dreieckmusi, carolamichaela<br />

fotografie, Archiv der evang.-lutherischen Kirchengemeinde, Judo-Abteilung<br />

Peiting, Agentur <strong>für</strong> Arbeit, Florian Rauch, Bildungsportal Oberland, fotolia<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 81


82 | der altlandkreis<br />

/


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>September</strong> bis 31. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />

HOHENFURCH<br />

DO 01.09.<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

LECHBRUCK<br />

9.30 Uhr<br />

Kinderführung durch das Flößermuseum.<br />

Treffpunkt am Flößermuseum.<br />

Weitere Infos und Anmeldung<br />

(bis Mi.) unter 08862 / 987830<br />

17.00 Uhr<br />

Führung durch Lechbruck mit der<br />

Ratschkatl. Treffpunkt am Rathaus.<br />

Kosten: 5 € / 3 € (Kinder). Weitere<br />

Infos und Anmeldung (bis Mi., 12<br />

Uhr) unter 08862 / 987830<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

20.00 Uhr<br />

Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />

Steinga<strong>den</strong> im Musikpavillon<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 Uhr<br />

Schaukäsen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

19.00 bis 22.00 Uhr<br />

Luftgewehrschießen <strong>für</strong> Gäste im<br />

Schützenhaus<br />

SCHONGAU<br />

FR 02.09.<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im evang. Pfarrheim<br />

PEITING<br />

8.30 bis 12.00 Uhr<br />

Bauernmarkt auf dem Hauptplatz<br />

11.00 Uhr<br />

Politisches Weißwurstfrühstück<br />

der CSU mit der Europaabgeordneten<br />

Dr. Angelika Niebler im<br />

Gasthof zum Buchberger<br />

SCHWABBRUCK<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert „Ottfried Fischer und<br />

die Heimatlosen — Wandogo-Filosofie“<br />

im Kuhstall. Karten: 24 €.<br />

VVK beim Schäferwirt, Schongauer<br />

Nachrichten, Lechkurier, Süße<br />

Hanni, Buchhandlung am Bach<br />

und unter www.schaeferivent.de.<br />

Weitere Infos auf Seite 50<br />

21.00 Uhr<br />

Beachparty des TSV am Sportgelände<br />

LECHBRUCK<br />

9.30 Uhr<br />

Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

10.00 Uhr<br />

Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />

Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />

Besuch im Flößermuseum.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />

4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

8.00 Uhr<br />

Deutschlands größter Kaltblut-<br />

Fohlenmarkt am Fohlenmarktplatz<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

18.00 Uhr<br />

Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />

Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />

am Postplatz. Weitere Infos unter<br />

08867 / 8114<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Historische Tunnelführung<br />

mit Josef Maier.Treffpunkt am<br />

Lötschmüllerhof. Kosten: 2 €<br />

SCHONGAU<br />

SA 03.09.<br />

19.00 Uhr<br />

Weinfest der EA Schongau mit<br />

Vorstellung der Bayernligamannschaft<br />

im Eisstadion<br />

PEITING<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Führung an der Villa Rustica<br />

WIES<br />

19.00 Uhr<br />

„Musik und Wort“ — Festkonzert<br />

zum Schutzengelfest mit Musik<br />

aus oberbayerischen Klöstern in<br />

der Wieskirche. Eintritt frei, Spen<strong>den</strong><br />

erbeten<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

18.00 bis 1.00 Uhr<br />

Nachtfischen am Soier See. Kosten:<br />

7,50 €<br />

19.00 Uhr<br />

Mehr-Generationenparty mit musikalischer<br />

Zeitreise im Dorfstadl.<br />

Karten: 12 €. VVK in der Kur- und<br />

Tourist-Info<br />

LUDENHAUSEN<br />

8.00 bis 15.00 Uhr<br />

Flohmarkt am Happerger<br />

ALTENSTADT<br />

SO 04.09.<br />

16.00 Uhr<br />

Führung in der Basilika. Kosten: 2 €<br />

SCHWABSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiede-Museum<br />

geöffnet. Eintritt frei<br />

BERNBEUREN<br />

7.00 Uhr<br />

Traditionelles Hegefischen am<br />

Haslacher See<br />

WIES<br />

10.00 Uhr<br />

Schutzengel-Kirchweihfest in der<br />

Wieskirche<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 Uhr<br />

Führung durch die Pfarrkirche<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

20.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonntagskonzert „Holz-Blech-<br />

Chaoten“ auf dem Kirchplatz. Eintritt<br />

frei. Bei schlechter Witterung<br />

im Kurhaus<br />

FORST<br />

9.30 Uhr<br />

Frühstück mit buntem Beerenfest<br />

am Paradieshof. Weitere Infos und<br />

Anmeldung unter 08809 / 2249879.<br />

Siehe Seite 16 / 17<br />

SCHONGAU<br />

MO 05.09.<br />

7.45 Uhr<br />

„Radeln <strong>für</strong> die Hoffnung aufs Sehen“<br />

– Empfang von 17 Tandem-<br />

Teams am Rathaus. Weitere Infos<br />

auf Seite 23<br />

PEITING<br />

15.00 bis 16.00<br />

Vorlesenachmittag <strong>für</strong> Kinder in<br />

der Bücherei<br />

HOHENFURCH<br />

18.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

PEISSENBERG<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend der Sammlerfreunde<br />

Peiting und Umgebung e.V. in<br />

der Bücherei<br />

SCHONGAU<br />

DI 06.09.<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />

Do, 8. Sept. 17.00 bis 20.00 Uhr Hohenpbg., Haus d. Vereine<br />

Di, 20. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />

Fr, 23. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Leeder, Mittelschule<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 83


Gipsmühlweg 5 l 87645 Schwangau<br />

Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />

www.schlossbrauhaus.de<br />

HOHENFURCH<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />

Generation im Gemeindesaal des<br />

Rathauses<br />

LECHBRUCK<br />

9.30 Uhr<br />

Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

18.00 Uhr<br />

Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

0171 / 4587890<br />

18.00 Uhr<br />

Radltour mit dem Alpenverein.<br />

Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste<br />

willkommen. Treffpunkt am Gasthof<br />

Holler<br />

19.00 Uhr<br />

Alphornblasen auf dem Floß am<br />

Bootsverleih<br />

PREM<br />

18.00 Uhr<br />

Geführte Moorwanderung durch<br />

das Premer Moor. Mit anschließendem<br />

Grillabend. Anmeldung<br />

bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

21.00 Uhr<br />

Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />

im Moor“. Anmeldung bis<br />

11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.15 Uhr<br />

Theater „Jetzt g’hörst der Katz“ —<br />

ein Lustspiel in 3 Akten von Ulla<br />

Kling im Kurhaus. Eintritt: 9 €<br />

84 | der altlandkreis<br />

SCHONGAU<br />

MI 07.09.<br />

17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Führung mit der „Henkerstochter“<br />

durch die mitteralterliche Stadt.<br />

Kosten: 10 €. Weitere Infos und<br />

Anmeldung unter 08861 / 214181<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />

frei<br />

ROTTENBUCH<br />

9.30 Uhr<br />

Führung entlang des „Pfaffenwinkler<br />

Milchwegs“. Treffpunkt am<br />

Parkplatz der Schönegger Käsealm.<br />

Kosten: 5 € / 2,50 € (Kinder)<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />

Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

19.30 Uhr<br />

Weisenblasen auf dem Soier See<br />

SCHONGAU<br />

DO 08.09.<br />

18.00 Uhr<br />

Volksfest — Festeinzug mit<br />

Kutsche und der Stadtkapelle auf<br />

dem Volksfestplatz. Weitere Infos<br />

auf Seite 14 / 15<br />

18.45 Uhr<br />

Vortrag „Neue Zeiten, neue<br />

Gesichter! Frauen, Generation<br />

50+ und andere unterschätzte<br />

Leistungsträger“ der Wirtschaftsförderung<br />

Weilheim-Schongau<br />

im Sparkassenforum. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter www.<br />

gobiz.de<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> im Haus der Vereine<br />

HOHENFURCH<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Führung durch Lechbruck mit der<br />

Ratschkatl. Treffpunkt am Rathaus.<br />

Kosten: 5 € / 3 € (Kinder). Weitere<br />

Infos und Anmeldung (bis Mi., 12<br />

Uhr) unter 08862 / 987830<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldung<br />

unter 08862 / 987830<br />

19.30 Uhr<br />

Dämmerschoppen im Musikpavillon<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 Uhr<br />

Schaukäsen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

SCHONGAU<br />

FR 09.09.<br />

14.00 Uhr<br />

Volksfest — Seniorennachmittag<br />

mit „Jaggl aus Oberammergau“<br />

im Festzelt. Ab 19 Uhr Stimmung<br />

mit „Oberdorf Express“ im Festzelt.<br />

Ab 20 Uhr 80er Party im<br />

Weinzelt. 22 Uhr großes Musikhöhenfeuerwerk.<br />

Eintritt frei. Weitere<br />

Infos auf Seite 14 / 15<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

LECHBRUCK<br />

9.30 Uhr<br />

Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

10.00 Uhr<br />

Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />

Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />

Besuch im Flößermuseum.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />

4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

18.00 Uhr<br />

Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />

Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />

am Postplatz. Weitere Infos unter<br />

08867 / 8114<br />

20.00 Uhr<br />

Vereinsabend in der Gemeindehalle<br />

SCHONGAU<br />

SA 10.09.<br />

10.00 Uhr<br />

Volksfest — Weißwurstfrühstück,<br />

Weibsdefi-Markt, Kinderflohmarkt,<br />

und vieles mehr auf dem Volksfestplatz.<br />

Ab 15 Uhr Unterhaltung<br />

mit „Star Sound Express“ und ab<br />

19 Uhr Dirndl- und Lederhosenparty<br />

mit „Manyana“ im Bierzelt.<br />

Eintritt frei. Weitere Infos unter<br />

www.schongauer-volksfest.de und<br />

auf Seite 14 / 15<br />

PEITING<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Führung an der Villa Rustica<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />

frei<br />

SCHONGAU<br />

SO 11.09.<br />

10.00 Uhr<br />

Volksfest — Festgottesdienst und<br />

Dixie-Frühschoppen. Ab 16.30 Uhr<br />

/


Bayrische Olympiade im Bierzelt.<br />

Ab 19 Uhr Big Band Schongau<br />

und Rock 'n' Roll Gruppe Peiting<br />

im Bierzelt. Zeitgleich spielt<br />

im Weinzelt der „Star Sound<br />

Express“. Eintritt frei. Weitere Infos<br />

unter www.schongauer-volksfest.de<br />

und auf Seite 14 / 15<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Briefmarken- und Münztag der<br />

Sammlerfreunde Peiting und<br />

Umgebung e.V. in der Deckerhalle.<br />

Spezial: Briefmarken und Ansichtskarten,<br />

Motivmarken aller Welt<br />

HOHENFURCH<br />

10.00 bis 17.30 Uhr<br />

Tag des offenen Denkmals mit<br />

Führungen in der Ursula-Kapelle<br />

SCHWABBRUCK<br />

Abends<br />

Serenade der Musikkapelle im Ort<br />

STEINGADEN<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Aktionstag „Gartenwinkel — <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />

im Klostergarten und<br />

im Garten der Familie Leimbach.<br />

Weitere Infos auf Seite 23<br />

14.00 Uhr<br />

Tag des offenen Denkmals im<br />

Welfenmünster. Eintritt frei<br />

ROTTENBUCH<br />

10.00 Uhr<br />

Festgottesdienst, anschl. Frühschoppen<br />

unter <strong>den</strong> Kastanien<br />

19.30 Uhr<br />

Andacht mit Lichterprozession in<br />

der Pfarrkirche<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />

auf dem Kirchplatz. Eintritt frei. Bei<br />

schlechter Witterung im Kurhaus<br />

EPFACH<br />

11.00 Uhr<br />

25 Jahre „Museum Abodiacum“ —<br />

Festakt und Fotoaustellung rund<br />

um das Museum. Weitere Infos auf<br />

Seite 23<br />

FORST<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

„Füllhorn Gartenwinkel“ mit<br />

verschie<strong>den</strong>en Aktionen im<br />

Garten und der Beerenplantage<br />

des Paradieshofs. Weitere Infos auf<br />

Seite 16 / 17<br />

SCHONGAU<br />

MO 12.09.<br />

13.30 Uhr<br />

Volksfest — Kindernachmittag, mit<br />

Zauberer, Kinder-UNO-Turnier<br />

und Bürgermeistersprechstunde<br />

auf dem Volksfestplatz. Ab 19 Uhr<br />

Tag der Nachbarschaft im Bierzelt.<br />

Eintritt frei. Weitere Infos unter<br />

www.schongauer-volksfest.de und<br />

auf Seite 14 / 15<br />

HOHENFURCH<br />

18.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

SCHONGAU<br />

DI 13.09.<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

ALTENSTADT<br />

13.30 Uhr<br />

Treffen der Cartias e.V. Aktiv Senioren<br />

am Basilika-Parkplatz<br />

HOHENFURCH<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />

Generation im Gemeindesaal des<br />

Rathauses<br />

BERNBEUREN<br />

14.30 Uhr<br />

Rentnerhoagart in der Honeleshofstube<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Radltour mit dem Alpenverein.<br />

Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste<br />

willkommen. Treffpunkt am Gasthof<br />

Holler<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

18.00 Uhr<br />

Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

0171 / 4587890<br />

19.00 Uhr<br />

Alphornblasen auf dem Floß am<br />

Bootsverleih<br />

PREM<br />

18.00 Uhr<br />

Geführte Moorwanderung durch<br />

das Premer Moor. Mit anschließendem<br />

Grillabend. Anmeldung<br />

bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

21.00 Uhr<br />

Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />

im Moor“. Anmeldung bis<br />

11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.15 Uhr<br />

Theater „Herkules der Musterstier“<br />

— ein Lustspiel in drei Akten<br />

von Marianne Santl im Kurhaus.<br />

Eintritt: 9 €. VVK in der Kur- und<br />

Tourist-Info<br />

PEITING<br />

MI 14.09.<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />

frei<br />

ROTTENBUCH<br />

9.30 Uhr<br />

Führung entlang des „Pfaffenwinkler<br />

Milchwegs“. Treffpunkt am<br />

Parkplatz der Schönegger Käsealm.<br />

Kosten: 5 € / 2,50 € (Kinder)<br />

BÖBING<br />

15.00 Uhr<br />

Stammtisch des VdK im Gasthof<br />

Haslacher<br />

WILDSTEIG<br />

20.00 Uhr<br />

Vortrag „Gentechnik — Monsanto,<br />

Bayer, BASF und Syngenta machen<br />

Druck, aber was haben die<br />

Bürger, Landwirte und die Natur<br />

davon?“ des Obst- und Gartenvereins<br />

mit Walter Haefeker im<br />

Gasthof zum Strauß<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />

Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

19.30 Uhr<br />

Weisenblasen auf dem Soier See<br />

HOHENFURCH<br />

DO 15.09.<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

19.30 Uhr<br />

Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />

Prem im Musikpavillon<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 Uhr<br />

Schaukäsen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

19.00 bis 22.00 Uhr<br />

Luftgewehrschießen <strong>für</strong> Gäste im<br />

Schützenhaus<br />

SCHONGAU<br />

FR 16.09.<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Klamottenkiste in Verklärung<br />

Christi. Verkauf <strong>für</strong> Schwangere<br />

und Behinderte. Annahme der<br />

Waren 15 - 16.30 Uhr. Infos unter<br />

0178 / 9776514 und 0152/ 28770385<br />

jeweils mittwochs und donnerstags<br />

15 - 19 Uhr<br />

SCHWABBRUCK<br />

20.00 Uhr<br />

Solokonzert „Weiherer“ im<br />

Kuhstall. Karten: 18 €. VVK beim<br />

Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,<br />

Lechkurier, Süße Hanni,<br />

Buchhandlung am Bach und unter<br />

www.schaeferivent.de. Weitere<br />

Infos auf Seite 50<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 85


LECHBRUCK<br />

BIRKLAND<br />

LUDENHAUSEN<br />

STEINGADEN<br />

Direkt neben dem<br />

berühmten Kloster Ettal<br />

Ammergauer Alpen<br />

www.gq-bayern.de<br />

Schaukäserei-La<strong>den</strong><br />

Gemü tliches Brotzeitstü berl<br />

Kaffee und selbstgebackener<br />

Käsekuchen<br />

Präsentationen mit kleiner<br />

Käseprobe<br />

Die Produkte der Schaukäserei<br />

sind handwerklich hergestellte<br />

Regionalprodukte<br />

enthalten die frische Milch von<br />

Kühen aus <strong>den</strong> Ammergauer<br />

Alpen<br />

entsprechen <strong>den</strong> Kriterien von<br />

UNSER LAND<br />

Öffnungszeiten:<br />

Täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr<br />

November bis einschl. Mai:<br />

Montag Ruhetag<br />

Präsentationen an Werktagen um<br />

11 Uhr bzw. nach Vereinbarung<br />

Schaukäserei eG<br />

Mandlweg 1 • 82488 Ettal<br />

Tel. +49 (0) 88 22 / 92 39 26<br />

www.Schaukaeserei-Ettal.de<br />

hauk<br />

cha<br />

Sch<br />

Sc<br />

OHNE<br />

Schaukäserei Ammergauer Alpen eG<br />

GENTECHNIK<br />

OHNEGE<br />

OHNE GENTECHNIK<br />

10.00 Uhr<br />

Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />

Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />

Besuch im Flößermuseum.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />

4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

18.00 Uhr<br />

Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />

Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />

am Postplatz. Weitere Infos unter<br />

08867 / 8114<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.15 Uhr<br />

Brauchtumsabend im Gasthof<br />

Bayersoier Hof. Einlass ab 19 Uhr.<br />

Eintritt frei<br />

SCHWANGAU<br />

19.00 bis 23.00 Uhr<br />

Romantisches Vollmondschwimmen<br />

in der Kristall-Therme<br />

SCHONGAU<br />

SA 17.09.<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Klamottenkiste in Verklärung<br />

Christi. Chiffre-Nummern wer<strong>den</strong><br />

am 5.9. von 16.30 - 17 Uhr im<br />

Teezimmer des Pfarrzentrums ausgegeben.<br />

Infos unter 0178 / 9776514<br />

und 0152/ 28770385 jeweils mittwochs<br />

und donnerstags 15 - 19 Uhr<br />

9.30 bis 12.30 Uhr<br />

Faires Frühstück im Weltla<strong>den</strong>.<br />

Weitere Infos auf Seite 45<br />

PEITING<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Führung an der Villa Rustica<br />

18.00 bis 23.00 Uhr<br />

Schießtag der Schützen im Neuwirt.<br />

Eintritt frei, der Erlös geht an<br />

das SOS-Kinderdorf in Dießen<br />

ALTENSTADT<br />

14.00 Uhr<br />

Dorfschießen des Schützenvereins<br />

<strong>für</strong> Alle im Schützenheim<br />

BURGGEN<br />

8.00 bis 11.00 Uhr<br />

Altkleidersammlung „Aktion<br />

Hoffnung“ im Pfarrhof<br />

LECHBRUCK<br />

15.00 Uhr<br />

Hoargarten mit dem Zitherclub<br />

Gerlingen im Flößermuseum.<br />

Eintritt frei<br />

STEINGADEN<br />

11.00 Uhr<br />

Hoffest des Fischervereins mit<br />

Zeltbetrieb und musikalischer<br />

Unterhaltung am Fischerhaus.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige Seite 52<br />

ROTTENBUCH<br />

18.00 Uhr<br />

Weinfest im Fohlenhofgarten<br />

WILDSTEIG<br />

7.00 Uhr<br />

Fußwallfahrt nach Füssen. Treffpunkt<br />

an der Pfarrkirche<br />

13.30 Uhr<br />

Run & Bike an der Sportanlage.<br />

Startnummernvergabe vor Ort.<br />

Weitere Infos unter www.svwildsteig.de<br />

21.00 Uhr<br />

Raceparty im Bockstall<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

18.00 bis 1.00 Uhr<br />

Nachtfischen am Soier See. Kosten:<br />

7,50 €<br />

20.00 Uhr<br />

Benefizkonzert „Dreieckmusi“ im<br />

Happerger. Karten: 10 €. Weitere<br />

Infos auf Seite 60 / 61<br />

ROTT<br />

21.00 Uhr<br />

„End of Summer“-Party der Landjugend<br />

am Seehäusl<br />

SCHONGAU<br />

SO 18.09.<br />

13.00 bis 17.00 Uhr<br />

Erlebniswanderung „Römer und<br />

Welfen am Lech“ auf dem Erlebnisweg<br />

zwischen Schongau und<br />

Peiting. Treffpunkt am Parkplatz<br />

des Lido. Kosten: 7 €. Anmeldung<br />

unter 08861 / 214181<br />

BIRKLAND<br />

18.00 bis 23.00 Uhr<br />

Schießtag der Schützen im Neuwirt.<br />

Eintritt frei, der Erlös geht an<br />

das SOS-Kinderdorf in Dießen<br />

SCHWABSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hammerschmiede-Museum geöffnet.<br />

Eintritt frei<br />

SCHWABBRUCK<br />

19.00 Uhr<br />

Serenade der Musikkapelle am<br />

Dorfplatz<br />

INGENRIED<br />

9.45 Uhr<br />

900 Jahr Huttenried. Festgottesdienst,<br />

anschließend Dorffest mit<br />

Mittagessen, nachmittags Kaffee<br />

und Kuchen im Ort<br />

RETTENBACH<br />

11.00 Uhr<br />

Feldmesse der Pfarreigemeinschaft<br />

Auerberg auf dem<br />

Weichberg<br />

9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Herbstmarkt auf dem Marktplatz<br />

11.00 Uhr<br />

Hoffest des Fischervereins mit<br />

Zeltbetrieb und musikalischer<br />

Unterhaltung am Fischerhaus.<br />

Weitere Infos siehe Anzeige Seite 52<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

13.00 bis 21.30 Uhr<br />

Museumsfest im Bierlinghaus<br />

20.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />

auf dem Kirchplatz. Eintritt frei. Bei<br />

schlechter Witterung im Kurhaus<br />

HOHENFURCH<br />

MO 19.09.<br />

18.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

SCHONGAU<br />

DI 20.09.<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />

/<br />

86 | der altlandkreis


HOHENFURCH<br />

14.00 Uhr<br />

Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />

Generation im Gemeindesaal des<br />

Rathauses<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Radltour mit dem Alpenverein.<br />

Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste willkommen.<br />

Treff am Gasthof Holler<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

18.00 Uhr<br />

Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

0171 / 4587890<br />

19.00 Uhr<br />

Alphornblasen auf dem Floß am<br />

Bootsverleih<br />

PREM<br />

18.00 Uhr<br />

Geführte Moorwanderung durch<br />

das Premer Moor. Mit anschließendem<br />

Grillabend. Anmeldung<br />

bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

21.00 Uhr<br />

Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />

im Moor“. Anmeldung bis<br />

11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

20.15 Uhr<br />

Theater „Jetzt g’hörst der Katz“ —<br />

ein Lustspiel in 3 Akten von Ulla<br />

Kling im Kurhaus. Eintritt: 9 €<br />

www.boeglmueller.com<br />

PEITING<br />

MI 21.09.<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />

frei<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 15.00 Uhr<br />

Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />

Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

19.30 Uhr<br />

Weisenblasen auf dem Soier See<br />

HOHENFURCH<br />

DO 22.09.<br />

17.30 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherecke im Rathaus<br />

SCHWABBRUCK<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert „Dornrosen — Weltscheibn“<br />

im Kuhstall. Karten: 18 €.<br />

VVK beim Schäferwirt, Schongauer<br />

Nachrichten, Lechkurier, Süße<br />

Hanni, Buchhandlung am Bach<br />

und unter www.schaeferivent.de.<br />

Weitere Infos auf Seite 50<br />

LECHBRUCK<br />

17.00 Uhr<br />

Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />

Infos und Anmeldung unter<br />

08862 / 987830<br />

19.00 Uhr<br />

Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />

Germering im Musikpavillon<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 Uhr<br />

Schaukäsen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

SCHONGAU<br />

FR 23.09.<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 4 €<br />

PEITING<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Walderlebnispfad am Kalvarienberg<br />

mit sieben spannen<strong>den</strong> Stationen.<br />

Treffpunkt ist am Parkplatz<br />

vor dem Schützenhaus. Kosten:<br />

2 € / 1 € (Kinder). Weitere Infos und<br />

Anmeldung unter 08861 / 6535<br />

19.30 Uhr<br />

Preisschafkopfen der KAB Peiting<br />

im Pfarrsaal<br />

19.30 Uhr<br />

Öffentliches Treffen der Heimatfreunde<br />

im Gasthof Dragoner<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

19.30 Uhr<br />

Musik und Kabarett mit „Monacobagage“<br />

im Rainer-Endisch-Saal.<br />

Karten: 14 € / 7 € (ermäßigt). VVK im<br />

WerkstattLa<strong>den</strong>, Schreibwaren Seitz<br />

und WerkstattLa<strong>den</strong> in Schongau<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

19.00 bis 20.00 Uhr<br />

Kinder-Kleider-Markt <strong>für</strong><br />

Schwangere im Haus der Vereine.<br />

Bitte Mutterpass vorzeigen<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käsealm<br />

18.00 Uhr<br />

Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />

Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />

am Postplatz. Weitere Infos unter<br />

08867 / 8114<br />

19.00 Uhr<br />

Irish-Folk-Session mit „John<br />

Herb & Friends“ im Kunstcafé<br />

am Tor. Reservierungen unter<br />

08867 / 921040 oder info@<br />

kunstcafe-rottenbuch.de<br />

WILDSTEIG<br />

21.00 Uhr<br />

EinfachSo-Party mit DJ Nick Henkel<br />

im Festzelt Morgenbach<br />

APFELDORF<br />

19.30 Uhr<br />

Vortrag der Garten- und Naturfreunde<br />

im Gasthaus Kölbl<br />

LEEDER<br />

LECHBRUCK<br />

SCHONGAU<br />

10.00 Uhr<br />

Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />

Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />

Besuch im Flößermuseum.<br />

Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />

4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />

Anmeldung unter 08862 / 987830<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspen<strong>den</strong> in der Mittelschule<br />

SA 24.09.<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Führung durch die Stadt „Verborgenes,<br />

Verschwun<strong>den</strong>es<br />

und kleine Juwelen“. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Kosten: 7 € (inkl.<br />

Getränke)<br />

19.30 Uhr<br />

Vortrag „An<strong>den</strong>: Fairer Handel-<br />

Trekking-Schamanismus“ von<br />

Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael<br />

Wolfsteiner im Pfarrzentrum Verklärung<br />

Christi. Siehe Seite 45<br />

19.30 Uhr<br />

Musikantenstammtisch <strong>für</strong> alle<br />

Interessierten im Trachtenheim.<br />

Eintritt frei<br />

PEITING<br />

10.00 bis 12.30 Uhr<br />

Kinderkleiderbasar in der Schloßberghalle.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.peitinger-kinderkleiderbasar.<br />

beepworld.de<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Führung an der Villa Rustica<br />

BIRKLAND<br />

20.00 Uhr<br />

125-jähriges Jubiläum der Schützen<br />

mit <strong>den</strong> Birkländer Musikanten<br />

im Neuwirt. Eintritt frei, Erlös<br />

geht an SOS-Kinderdorf Dießen<br />

Zauberhafte Momente mit besten Aussichten ...<br />

Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 0 88 62-98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />

september / oktober <strong>2016</strong> | 87


HOHENPEISSENBERG<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Kinder-Kleider-Markt mit Kaffee<br />

und Kuchen im Haus der Vereine.<br />

Warenannahme 23.9. 14-17