Altlandkreis Ausgabe September/Oktober 2016 - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel
Neue Funde an der Peitinger Villa Rustica / Auf der Roten Couch: Andreas Horber, der "Blasmusikator" / Das Schongauer Volksfest mit neuem Wirt / Überschwemmungen im Altlandkreis und Tipps vom Experten / Fingerhakeln - ein bayerischer Kult(ur)sport / Schüler des Welfengymnasiums überqueren die Alpen mit dem Mountainbike / Bürgerentscheid in Peiting / Die Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg öffnet wieder / Dreieckmusi im Portrait / Das Freiwillige Soziale Jahr im Sport - eine echte Alternative / Damen in Männerberufen / Großes Thema Ausbildung / Heimaträtsel zum Haslacher See / Veranstaltungskalender September-Oktober 2016 / und vieles mehr . . .
Neue Funde an der Peitinger Villa Rustica / Auf der Roten Couch: Andreas Horber, der "Blasmusikator" / Das Schongauer Volksfest mit neuem Wirt / Überschwemmungen im Altlandkreis und Tipps vom Experten / Fingerhakeln - ein bayerischer Kult(ur)sport / Schüler des Welfengymnasiums überqueren die Alpen mit dem Mountainbike / Bürgerentscheid in Peiting / Die Wallfahrtskirche auf dem Hohen Peißenberg öffnet wieder / Dreieckmusi im Portrait / Das Freiwillige Soziale Jahr im Sport - eine echte Alternative / Damen in Männerberufen / Großes Thema Ausbildung / Heimaträtsel zum Haslacher See / Veranstaltungskalender September-Oktober 2016 / und vieles mehr . . .
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<strong>Ausgabe</strong> 37 | <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Mauritius Images, Martin Siepmann<br />
Fohlenmarkt Rottenbuch<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Übern Tisch gezogen<br />
Kult(ur)sport Fingerhakeln<br />
Der Blasmusikator<br />
Andreas Horber auf der Couch
2 | der altlandkreis
Suchen und Fin<strong>den</strong><br />
Schon jetzt werben die Unternehmen<br />
en und<br />
Betriebe im Schongauer<br />
Land<br />
<strong>für</strong><br />
Ausbildungsplätze,<br />
die sie im <strong>September</strong> 2017<br />
besetzen en wollen. le Die Schulabgänger<br />
des<br />
kommen<strong>den</strong><br />
Jahres schreiben bald fleißig<br />
Bewerbungen und hoffen auf ein<br />
Vorstellungsgespräch. gesp<br />
spräch<br />
Doch<br />
welcher er Beruf bietet jun-<br />
gen Menschen eine befriedigende, e, im Idealfall sogar<br />
erfüllende Perspektive? Umgekehrt stehen die Chefs<br />
und Personalentscheider vor der Frage: Wer ist der<br />
richtige Bewerber?<br />
Eine schwierige Suche, <strong>für</strong> die die Berufe und Karrieren,<br />
die wir in diesem Heft vorstellen, wie auch<br />
Firmen und Werkstätten in der Region, vielleicht ein<br />
paar Anregungen bereithalten: In Wildsteig stand ein<br />
Mädchen ihren Mann in der Ausbildung zum Zimmerer,<br />
die sie dem Ingenieursstudium „vorschaltete“.<br />
Chef Stefan Hindelang war begeistert. Im Bestattungswesen<br />
hat ein junger Peitinger berufliche Erfüllung<br />
gefun<strong>den</strong>. An der Entstehung der „altlandkreis“-<br />
<strong>Ausgabe</strong>n arbeitet ein Auszubil<strong>den</strong>der mit. Die drei<br />
Berufseinsteiger erzählen von ihren Erfahrungen und<br />
Zielen.<br />
Perspektivenwechsel in die Firmen: In Peiting würde<br />
Michael Jocher in seiner Werkstatt einen Orgelbauer<br />
ausbil<strong>den</strong> und Hubert Schmid einen Blasinstrumentenmacher.<br />
Die Bundeswehr ermöglicht, was nicht<br />
unbedingt bekannt ist, auch Ausbildungsgänge in Zivilberufen.<br />
Und <strong>für</strong> Menschen der Generation „Ü 40“<br />
kann nötig wer<strong>den</strong>, sich beruflich komplett neu zu<br />
orientieren. Wir haben nachgefragt, welche Chancen<br />
sie haben.<br />
Allerdings ist ein Beruf sicher nicht alles im Leben,<br />
sollte es nicht sein. Mindestens genauso wichtig ist<br />
<strong>für</strong> junge Menschen, „ihren“ Platz in der Gesellschaft<br />
und auf dem Weg dorthin die eigene Persönlichkeit zu<br />
fin<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Schongauer Land bietet hier eine nahezu<br />
unüberschaubare Vielzahl an Möglichkeiten: Warum<br />
etwa dem Berufs- oder Studienbeginn nicht ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr im Sport voranstellen? <strong>Das</strong> ist<br />
unter anderem beim TSV Steinga<strong>den</strong> möglich — und<br />
macht hinterher Eindruck im Lebenslauf. Oder gerade<br />
trotz Studium und Beruf auswärts gemeinsam in der<br />
Heimat musizieren wie das Trio „Dreieckmusi“. Überhaupt<br />
Musik: Auf unserer „Roten Couch“ plädiert der<br />
oberste bayerische Laienmusik-Chef Andreas Horber<br />
<strong>für</strong> noch mehr Engagement beim Heranführen von<br />
Kindern an ein Instrument und an die Gemeinschaft<br />
in Vereinen.<br />
Auch die evangelisch-lutherische Gemeinde in Schongau<br />
ist ein Beispiel da<strong>für</strong>, was Menschen gemeinsam<br />
bewegen können: Im <strong>September</strong> wird ihre Dreifaltigkeitskirche<br />
100 Jahre alt. Eine Zeitspanne, in der sie<br />
<strong>für</strong> unzählige Menschen ein Anlaufpunkt war, um Halt,<br />
Trost, Zuversicht und nicht zuletzt das eigene Ich im<br />
Glauben zu fin<strong>den</strong>. Bei einem Fest am 16. <strong>Oktober</strong> will<br />
die Gemeinde ihre Freude darüber mit vielen Gästen<br />
teilen. Am gleichen Tag übrigens, an dem die Wallfahrtskirche<br />
auf dem Hohen Peißenberg nach <strong>den</strong> Restaurierungsarbeiten<br />
mit Kirchenzug, Festmesse und<br />
Konzert auf der neuen Orgel wiedereröffnet wird.<br />
Von vielfältigen Möglichkeiten in unserer Heimat war<br />
oben die Rede. Am Ende dieser Zeilen lege ich Ihnen,<br />
liebe Leserin, lieber Leser, die Vielzahl unserer Themen<br />
auch in diesem „altlandkreis“ ans Herz. Wir sind sicher,<br />
Sie fin<strong>den</strong> wieder „Ihre“ Geschichte.<br />
Tobias Schumacher<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Immer atemberaubender!<br />
Die neuen Funde und Rätsel<br />
an der Villa Rustica<br />
Seite 9<br />
Andreas Horber nimmt Platz.<br />
Der „Blasmusikator“ im<br />
Interview auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Mit neuem Wirt —<br />
das Programm zum 156.<br />
Schongauer Volksfest<br />
Seite 20<br />
Die sommerliche Flut:<br />
Überschwemmungen quer<br />
durch <strong>den</strong> <strong>Altlandkreis</strong><br />
Seite 30<br />
Fingerhakeln, ein bayerischer<br />
Kultursport — der Gau<br />
Auerberg auf dem Vormarsch<br />
Seite 32<br />
Schüler des Welfen-<br />
Gymnasiums überqueren die<br />
Alpen mit dem Mountainbike<br />
Seite 49<br />
Peiting vor seinem nächsten<br />
Bürgerentscheid: Nur wer<br />
hingeht, gestaltet mit!<br />
Seite 54<br />
<strong>Das</strong> Puzzle auf dem<br />
Hohen Peißenberg — die<br />
Wallfahrtskirche öffnet wieder<br />
Seite 60<br />
„Horch a Moll“ mit Fabian,<br />
Daniel und Uli. Zu Besuch bei<br />
der „Dreieckmusi“<br />
Seite 66<br />
<strong>Das</strong> Freiwillige Soziale Jahr<br />
im Sport, eine Alternative <strong>für</strong><br />
junge Menschen<br />
Seite 71<br />
Damen in sogenannten<br />
Männerberufen? Jeder Lehrling<br />
kann eine Frau sein!<br />
Seite 76<br />
Die Lehre zum Mediengestalter<br />
beim „altlandkreis“ — Jonas<br />
Desche berichtet<br />
Seite 81<br />
Wem gehört der See?<br />
Badegutscheine im<br />
Heimaträtsel zu gewinnen<br />
Seite 83<br />
Volles Programm im <strong>September</strong><br />
und <strong>Oktober</strong>: unsere<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 3
Ausmaße der Villa Rustica immer atemberaubender<br />
Neue Funde,<br />
neue Rätsel<br />
Rohbauarbeiten<br />
Vollwärmeschutz<br />
Landwirtschaftliches<br />
Bauen<br />
Sanierung/Umbau<br />
Peiting | Ob mit heutigem Wissen<br />
noch so viel Scha<strong>den</strong> an der<br />
antiken Substanz angerichtet<br />
würde? Straßenbauer und Energieversorger<br />
müssten sich je<strong>den</strong>falls<br />
Alternativen überlegen,<br />
wie sie mit Erdgasleitung und<br />
Umgehungsstraße das Areal der<br />
Peitinger Villa Rustica tangieren —<br />
oder ob überhaupt. Denn keine<br />
der Bo<strong>den</strong>untersuchungen in <strong>den</strong><br />
zurückliegen<strong>den</strong> 60 Jahren — seien<br />
es archäologische Grabungen,<br />
Notgrabungen wegen anstehender<br />
Bauarbeiten oder dabei entdeckte<br />
und ohne Dokumentation<br />
umgehend zerstörte Mauerreste —<br />
förderten ein derart umfassendes<br />
Bild des römischen Gutshofes zutage,<br />
wie die geomagnetischen<br />
Prospektionen im Herbst vergangenen<br />
Jahres.<br />
Sie ergänzten geophysikalische<br />
Untersuchungen des Bayerischen<br />
Landesamts <strong>für</strong> Denkmalpflege<br />
(BLfD), die schon 2002 zu überraschen<strong>den</strong><br />
Ergebnissen geführt<br />
hatten. Damals waren Flächen<br />
rings um das „Haupthaus“ mit<br />
integriertem Badegebäude untersucht<br />
wor<strong>den</strong>, das der Schongauer<br />
Wilfried Titze 1956 freigelegt,<br />
nach der Funddokumentation aus<br />
konservatorischen Grün<strong>den</strong> aber<br />
wieder hatte verfüllen lassen. Der<br />
Grundriss weist heute eine Breite<br />
von annähernd 35 Metern und<br />
eine Länge von 55 Metern auf. Die<br />
Gebäudehöhe könnte bis zu 16<br />
Metern betragen haben.<br />
Eine der großen Villen in<br />
der Provinz Raetien<br />
Für Prof. Dr. C. Sebastian Sommer,<br />
<strong>den</strong> obersten BLfD-Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmalpfleger,<br />
gehört die Peitinger<br />
Villa Rustica „sicher zu <strong>den</strong><br />
Jakob Leicher (l.) und Archäologiestu<strong>den</strong>t<br />
Thomas Albert bereiten<br />
im Herbst 2015 ein circa 3000<br />
Quadratmeter großes Areal <strong>für</strong> die<br />
geomagnetische Untersuchung<br />
vor. Dabei orientierten sie sich an<br />
einer Satelliten-Vermessung des<br />
Geländes.<br />
großen Villen der Provinz Raetien“<br />
— 2002 war ihre Ausdehnung<br />
um annähernd das Dreifache<br />
„gewachsen“. Die nun vom 1992<br />
gegründeten „Förderverein Villa<br />
Rustica e.V.“ in Auftrag gegebene,<br />
4 | der altlandkreis
Ausstellung<br />
von<br />
Charly Walter<br />
im<br />
Ballenhaus<br />
Schongau<br />
Eine neue geomagnetische Vermessung des Grundstücks durch Dr. Carsten Mischka vom<br />
Institut <strong>für</strong> Ur- und Frühgeschichte in Erlangen vervollständigte das Wissen über die<br />
Anlage. Die im vergangenen Herbst neu entdeckten Mauerreste sind rot eingezeichnet.<br />
erneute Untersuchung — 2015 auf<br />
der gesamten Fläche von 2,5 Hektar<br />
und darüber hinaus — führte<br />
Dr. Carsten Mischka vom Institut<br />
<strong>für</strong> Ur- und Frühgeschichte an<br />
der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg durch.<br />
Seine Messmethode unterschied<br />
sich von jener 2002: Ein sogenanntes<br />
Vier-Son<strong>den</strong>-Fluxgate-Gradiometer<br />
maß das natürliche<br />
Erdmagnetfeld. Im Bo<strong>den</strong> verborgene<br />
Mauerreste stören es, wodurch<br />
sie aufgezeichnet wer<strong>den</strong><br />
können, ohne graben zu müssen.<br />
<strong>Das</strong> Wissen um die Anlage hat<br />
sich erneut erweitert und präzisiert:<br />
Im Osten wur<strong>den</strong> eine<br />
Verlängerung der umfassen<strong>den</strong><br />
Hofmauer und neue Gebäudegrundrisse<br />
verifiziert. Rätselhaft<br />
ist dabei die Funktion eines Gebäudes<br />
nordöstlich vom Haupthaus<br />
mit einem kreisrun<strong>den</strong><br />
Mauerfundament von rund fünf<br />
Metern Durchmesser. Im Nor<strong>den</strong><br />
komplettierten sich bereits 2002<br />
festgestellte Gebäudeteile. Fördervereinsvorstand<br />
Jakob Leicher<br />
berichtet, dass Archäologe Mischka<br />
seine Prospektionsergebnisse<br />
mit Bildern eines nicht in Bayern<br />
liegen<strong>den</strong> römischen Landguts<br />
mit ähnlichem Grundriss verglichen<br />
habe. Dort schloss sich dem<br />
ummauerten Villenbereich über<br />
mehrere hundert Meter Länge ein<br />
landwirtschaftlicher Gebäudekomplex<br />
an. Einschlägiger Literatur<br />
zufolge waren auf solch großen<br />
Landgütern mehrere hundert<br />
Menschen vor Ort beschäftigt,<br />
Lohn-, Saison- oder Wanderarbeiter<br />
deckten die zusätzlich anfallende<br />
Arbeit ab, etwa bei der<br />
Ernte. Mischka ist laut Leicher<br />
überzeugt, dass auch die Peitinger<br />
Anlage ähnliche Dimensionen<br />
aufweisen könnte. Umfang, Lage<br />
und Ort der Landwirtschaft blieben<br />
allerdings Spekulation.<br />
Nur neue Grabungen<br />
könnten Antwort geben<br />
Die Funktion der umliegen<strong>den</strong><br />
Gebäude könnten nur weitergehende<br />
Forschungsgrabungen<br />
klären. Aus finanziellen Grün<strong>den</strong><br />
sind sie nicht in Sicht. Der Förderverein,<br />
der von 2000 bis 2012<br />
weitgehend in Eigenregie und<br />
31000 ehrenamtlichen Arbeitsstun<strong>den</strong><br />
<strong>den</strong> Warmbadebereich<br />
Die Reste der Hypocausten-Fußbo<strong>den</strong>heizung und antiken<br />
Mauern im Badehaus der Villa Rustica, deren originale<br />
Bausubstanz überdacht sind.<br />
des zur Villa gehören<strong>den</strong> Privatbades<br />
freigelegt und darüber<br />
das Schutzhaus errichte hatte,<br />
tilgt noch die daher rührende<br />
Schul<strong>den</strong>last. Weil interessierte<br />
Besucher die Anlage kostenlos<br />
betreten können, finanziert sich<br />
der Förderverein durch Mitgliederbeiträge<br />
und Spen<strong>den</strong>.<br />
Ziel des Fördervereins ist trotzdem,<br />
die weitere Erforschung<br />
voranzutreiben. Wie auch die<br />
Attraktivität der Anlage zu steigern.<br />
In Arbeit sind derzeit eine<br />
Parkplatzbefestigung und eine<br />
dauerhafte Präsentation von Samen<br />
und Samenstän<strong>den</strong> aus dem<br />
angegliederten, römischen Küchen-<br />
und Heilkräuterlehrgarten.<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Die Pflege der Anlage nimmt die<br />
ehrenamtlichen Helfer ebenso in<br />
Anspruch wie Führungen <strong>für</strong> Besucher<br />
und Schulklassen.<br />
Der immer wiederkehren<strong>den</strong><br />
Frage „wann wird <strong>den</strong>n weitergegraben?“<br />
erteilte Vorstand Leicher<br />
<strong>für</strong> die nächsten Jahre eine<br />
Absage: „Mitunter ist es sogar<br />
besser, die antiken Mauerreste im<br />
Bo<strong>den</strong> zu belassen, da freigelegte<br />
und der Witterung ausgesetzte<br />
Bausubstanz ohne Schutz vor Regen<br />
und Frost unwiederbringlich<br />
zerfällt.“ Für sein ehrenamtliches<br />
Engagement hat der Förderverein<br />
2013 die Bezirksmedaille in Silber<br />
des Bezirkes Oberbayern erhalten.<br />
ts<br />
Die Anlage der Peitinger Villa Rustica ist ganzjährig begehbar und<br />
durch Informationsschilder umfassend erklärt. Die empfehlenswerten<br />
Führungen am Schutzhaus bis Ende <strong>Oktober</strong> beginnen je<strong>den</strong><br />
Samstag zwischen 14 und 16 Uhr, Gruppenführungen auch außerhalb<br />
dieser Termine, Anmeldung bei der Tourist-Information Peiting, Tel.<br />
08861 / 6535 oder per E-Mail (touristinfo.peiting@t-online.de). Der<br />
Eintritt ist frei, Spen<strong>den</strong> zum Unterhalt der Anlage sind erwünscht,<br />
die „Spen<strong>den</strong>säule“ steht links neben der Holztüre. ts<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 5<br />
Aquarellund<br />
Acrylkunst<br />
Ausstellung<br />
29.+ 30. Okt.<br />
<strong>2016</strong><br />
11-18 Uhr<br />
Vernissage:<br />
Freitag 28. <strong>Oktober</strong>, 19 Uhr<br />
mit<br />
musikalischen Einlagen von<br />
Sean Mahner<br />
12-jähriger<br />
Shootingstar am Pianohimmel<br />
Hans Enzensperger<br />
Lokalmatador an der Klarinette<br />
....und andere<br />
Sie sind alle herzlichst willkommen
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<strong>Altlandkreis</strong> | „Helikopterfliegen<br />
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Freiheit — alle drei Dimensionen<br />
unabhängig voneinander<br />
beherrschen;<br />
vorwärts, rückwärts,<br />
seitwärts fliegen und in<br />
der Luft stehen bleiben.<br />
Wendiger und manövrierfähiger<br />
als jedes<br />
Frederic Sturm an seinem Arbeitsplatz. Mit „Sky<br />
Magic“ bietet er Helikopter-Dienstleistungen an.<br />
andere Fortbewegungsmittel,<br />
und damit überall<br />
starten und lan<strong>den</strong> —<br />
das kann nur ein Helikopter.“<br />
Worte, mit <strong>den</strong>en<br />
Frederic Sturm seine<br />
Begeisterung <strong>für</strong> das Fliegen<br />
beschreibt. Dabei wurde dem<br />
25-jährigen Münchner das Fliegen<br />
quasi in die Wiege gelegt: Sein<br />
Großvater Volkmar R. Kahlert, ein<br />
erfolgreicher Unternehmer, gründete<br />
einst eine Münchner Filmproduktion,<br />
die auch gegenwärtig<br />
noch von der Familie geführt wird.<br />
Als Frederic drei Jahre alt war, erforderte<br />
ein Filmprojekt des Opas<br />
derart viele Flüge, dass das da<strong>für</strong><br />
engagierte Helikopter-Unternehmen<br />
einen Gratisflug spendierte.<br />
Und so durfte er als Dreijähriger<br />
erstmals vom Münchner Flughafen<br />
zu einem Hof in Schwabniederhofen<br />
fliegen, <strong>den</strong> die Familie<br />
dort besitzt. Um <strong>den</strong> kleinen Jungen<br />
war es damit geschehen. „Ich<br />
werde Hubschrauberpilot!“, soll er<br />
gerufen haben. Daran hat Frederic<br />
bis heute festgehalten.<br />
Besondere Glücksmomente<br />
bei Sky Magic<br />
Seine Pilotenausbildung begann<br />
er bereits während des Abiturs.<br />
Nach dem Schulabschluss zog es<br />
ihn in die USA und nach England,<br />
wo er laut eigener Aussage „eine<br />
wunderschöne Zeit der<br />
Ausbildung“ verbrachte.<br />
Zurück in Deutschland<br />
beendete er seine Fluglehrerausbildung<br />
und<br />
sammelt seither Erfahrung<br />
in verschie<strong>den</strong>sten<br />
fliegerischen Aufgaben.<br />
Neben der Pilotentätigkeit<br />
und seiner Arbeit in der<br />
Filmproduktion baute er<br />
2011 sein eigenes Geschäft<br />
mit Helikopter-Dienstleistungen<br />
auf: „Sky Magic<br />
® “. Die Schwerpunkte<br />
des Unternehmens liegen<br />
im Filmflug, Personentransport<br />
und in der Ausbildung zukünftiger<br />
Helikopter-Piloten. Gemeinsam<br />
mit seinem Team gibt Frederic die<br />
Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> das Hubschrauberfliegen<br />
bei Rundflügen oder<br />
beim Selberfliegen — auch das ist<br />
möglich — an je<strong>den</strong> weiter, der<br />
das Abenteuer Luftfahrt einmal<br />
hautnah erleben möchte. Nach<br />
vier Jahren am Heimatstandort<br />
Ingolstadt bietet Sky Magic mittlerweile<br />
an 24 Orten in ganz Süddeutschland<br />
seinen Kun<strong>den</strong> bei<br />
Rundflügen und durch Helikopter-<br />
Selberfliegen ganz besondere<br />
6 | der altlandkreis
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Ein Hubschrauber mit echtem Kultfaktor: Die „Bell 206 JetRanger“<br />
Glücksmomente. Alle Flüge wer<strong>den</strong><br />
im eigenen, komfortablen und äußerst<br />
zuverlässigen Turbinenhubschrauber<br />
durchgeführt — in der<br />
„Bell 206 JetRanger“, einem Hubschrauber<br />
mit echtem Kultfaktor.<br />
„Fliegen ist<br />
wie tanzen“<br />
Der Weg ins Cockpit sei indes<br />
nicht immer ganz einfach, aber<br />
„extrem erfüllend, wenn man<br />
täglich das tun darf, was Freude<br />
macht“, stellt Frederic fest. Den<br />
Flugbetrieb zu optimieren und <strong>für</strong><br />
die Fluggäste und Auftraggeber<br />
je<strong>den</strong> Tag ein Stückchen sicherer,<br />
komfortabler und effizienter zu<br />
machen, darin sieht er die Herausforderung<br />
<strong>für</strong> sich und sein<br />
Team. „Hubschrauberfliegen ist<br />
ein wenig wie tanzen, es erfordert<br />
viel Übung und Koordination“,<br />
vergleicht Frederic die Aufgabe,<br />
alle Manöver absolut genau kontrolliert<br />
durchführen zu können.<br />
Ein wichtiger Aspekt sei auch die<br />
enorme Verantwortung, die der<br />
Pilot gegenüber <strong>den</strong> Passagieren,<br />
der Crew und Technik trägt.<br />
„Wenn mir ein Passagier oder<br />
Flugschüler dieses Vertrauen<br />
schenkt, und nach einer sicheren<br />
Landung glücklich und als Schüler<br />
mit einem neuen Erfolgserlebnis<br />
aussteigt, ist das <strong>für</strong> mich das<br />
allerschönste“, beschreibt er <strong>den</strong><br />
Suchtfaktor Fliegen.<br />
Regionale<br />
Beziehungen<br />
Durch <strong>den</strong> Hof in Schwabniederhofen<br />
knüpfte die Familie viele<br />
regionale Bekanntschaften, was<br />
dazu führte, dass sie längst alle<br />
Bankgeschäfte zu <strong>den</strong> hiesigen<br />
Sparkassen und Raiffeisenbanken<br />
verlegt haben. Sky Magic ist<br />
da keine Ausnahme.<br />
„Auch wir haben die hervorragende<br />
persönliche Betreuung<br />
und die enge Zusammenarbeit<br />
schätzen gelernt“, beschreibt<br />
Frederic die Vorteile eines viel<br />
persönlicheren Kontaktes als<br />
etwa bei Münchner Großbanken.<br />
„<strong>Das</strong> ist extrem wertvoll und die<br />
Basis <strong>für</strong> ein erfolgreiches Geschäft!“<br />
Und auch wenn diesbezüglich<br />
noch nichts spruchreif ist, wie<br />
Frederic Sturm betont, sei ein<br />
Standort im Landkreis Weilheim-<br />
Schongau zumindest angedacht.<br />
Damit auch die Menschen in der<br />
Region in <strong>den</strong> Genuss der absoluten<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 7
Wärme, Strom & E-Mobilität als regionale Wertschöpfung<br />
Autos tanken Zuhause<br />
8 | der altlandkreis<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Die „Energiewende<br />
Oberland“ und das Garmischer<br />
„Kompetenzzentrum Sport, Gesundheit,<br />
Technologie GmbH“<br />
wollen der Elektromobilität in <strong>den</strong><br />
Landkreisen Weilheim-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen und Miesbach<br />
mittelfristig zum Durchbruch verhelfen.<br />
<strong>Das</strong> unterstreichen Energiemanager<br />
Andreas Scharli und<br />
Ilkkan Karatas, E-Mobilitätsexperte<br />
bei einem Modellprojekt in Garmisch.<br />
Für das Jahr 2017 erwarten<br />
sie „marktfähige“ Pkw-Modelle,<br />
die auf entsprechend ausgerüsteten<br />
Privat- oder Firmenparkplätzen<br />
mit Photovoltaikanlagen (PV)<br />
gela<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> können. Dadurch<br />
würde eine private oder regionale<br />
Solarstromerzeugung wieder<br />
deutlich attraktiver. Aktuell sinken<br />
die Einspeisevergütungen, günstigere<br />
Technologien und eine private<br />
Stromnutzung könnten das allerdings<br />
aufwiegen.<br />
„Wir können die Sektoren Wärme,<br />
Strom und Mobilität zusammenbringen“,<br />
betont Scharli. Nur ein<br />
Aspekt sei, dass die drei Landkreise,<br />
in <strong>den</strong>en die „Energiewende<br />
Oberland“ aktiv ist, jährlich eine<br />
Milliarde Euro <strong>für</strong> Energie aufwen<strong>den</strong><br />
müssen: „Wenn wir derzeitige<br />
Kreisläufe durchbrechen<br />
und <strong>den</strong> Bedarf mit regionalen<br />
Energieprodukten decken, ist das<br />
Wertschöpfung vor Ort — ein gigantisches<br />
Wirtschaftsförderungsprogramm.“<br />
Wie das in Privathaushalten bereits<br />
funktionieren könnte, erklärten<br />
Scharli und Karatas bei Wolfgang<br />
Holzinger in Schongau. In <strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong><br />
15 Jahren hat der<br />
68-Jährige sein Wohnhaus energetisch<br />
saniert und vom „Stromschlucker“<br />
zum rechnerisch autarken<br />
Energielieferanten umgebaut. Mit<br />
drei Photovoltaikanlagen und einer<br />
Wärmepumpe im Garten, die<br />
die Gasheizung ebenso ersetzte<br />
wie Kaminkehrer, Heizungsmonteur<br />
und Lagerraum, deckt er seine<br />
rund 7 000 Kilowattstun<strong>den</strong> Strom-<br />
Eigenbedarf. Überdies speist er<br />
mehr als 8 000 Kilowattstun<strong>den</strong><br />
ins öffentliche Netz. Fazit: „Ich<br />
habe mit Freude in die Zukunft<br />
investiert, mich reut kein Cent und<br />
ich habe das gute Gefühl, ich verschmutze<br />
die Umwelt nicht.“ Seine<br />
CO 2 -Ersparnis beziffert er auf 80<br />
Prozent.<br />
Jüngster Clou des „Spezialrentners“:<br />
ein Batteriespeicher im<br />
Keller, nicht größer als ein Kleiderschrank<br />
(Foto). Dank ihm kann<br />
Holzinger 53 Prozent seines PV-<br />
Stroms selbst nutzen — und könnte<br />
darüber hinaus ein E-Mobil la<strong>den</strong>:<br />
„Ich beobachte die technische<br />
Entwicklung genau — eine Stromtankstelle<br />
in der Garage wäre ein<br />
nächster Schritt.“ Größtes Problem<br />
auf dem Weg, energieautark zu<br />
wer<strong>den</strong>, war <strong>für</strong> <strong>den</strong> Schongauer,<br />
einen Fachbetrieb zu fin<strong>den</strong>, der<br />
sowohl vom Batteriespeicherhersteller<br />
als auch vom Netzbetreiber<br />
autorisiert ist, die Technik zu installieren.<br />
Zweiter Punkt: die Anschaffung eines<br />
E-Pkw. Hier zeichnet sich laut<br />
Karatas eine Technologiewende ab:<br />
Der Preis <strong>für</strong> Lithium-Ionen-Akkus<br />
werde deutlich fallen und sie hielten<br />
immer länger. Die Deutsche<br />
Post wolle ihre komplette Flotte<br />
umrüsten und habe dazu mit mittelständischen<br />
Unternehmen in<br />
Nordrhein-Westfalen ein eigenes<br />
E-Auto entwickelt. Daimler habe<br />
dieses Jahr „durch die Blume“<br />
<strong>den</strong> Abschied vom Diesel und ein<br />
E-Fahrzeug mit 300 Kilometern<br />
Reichweite angekündigt. BMW<br />
lobte Karatas <strong>für</strong> <strong>den</strong> „i3“, Nissan<br />
habe vom E-Modell „Leaf“ bereits<br />
250000 Stück verkauft; ganz zu<br />
schweigen davon, was von Tesla<br />
komme.<br />
Die Amerikaner nannte Energiemanager<br />
Scharli auch als Pioniere<br />
beim Aufbau einer Lade-Infrastruktur<br />
und verwies auf die ständig<br />
belegten Tesla-Steckdosen am<br />
Autobahnhalt Irschenberg. „Die<br />
Versorgung muss man tatsächlich<br />
noch kritisch betrachten, die Infrastruktur<br />
ist nicht da“, räumt Karatas<br />
ein. Allerdings ist er optimistisch,<br />
dass sich Strom als Kraftstoff<br />
durchsetzen wird wie einstmals<br />
Benzin: „<strong>Das</strong> hat man früher in der<br />
Apotheke gekauft.“<br />
ts
Auf der Roten Couch<br />
Andreas Horber, der Blasmusikator<br />
Andreas Horber mit seiner Bassklarinette, die<br />
zu spielen er kaum Zeit hat, weil er ständig in<br />
Sachen Musik unterwegs ist.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 9
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Denklingen | Er ist zuständig <strong>für</strong><br />
über 120 000 Blasmusiker in ganz<br />
Bayern, kümmert sich jedes Jahr<br />
um die Leistungsabzeichen <strong>für</strong><br />
10 000 Jungmusiker und ist Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> alle Laien, die<br />
in Bayern musikalisch unterwegs<br />
sind: Die Rede ist von Andreas<br />
Horber aus Denklingen, der als<br />
Geschäftsführer von zwei Musikverbän<strong>den</strong><br />
die Geschicke der Blasmusik<br />
lenkt und zugleich das Referat<br />
Laienmusik im Bayerischen<br />
Musikrat führt. „Die Akzeptanz<br />
<strong>für</strong> die bayerische Blasmusik ist in<br />
unserer Gesellschaft deutlich gestiegen“,<br />
stellt der 47-Jährige eine<br />
sehr positive Entwicklung <strong>für</strong> die<br />
Musikvereine fest. Der „altlandkreis“<br />
hat sich mit dem Denklinger<br />
auf der „Roten Couch“ über seine<br />
Ziele als führender bayerischer<br />
Blasmusiker, die neue Wertschätzung<br />
und <strong>den</strong> Stellenwert der<br />
Blasmusik und über seine privaten<br />
musikalischen Aktivitäten unterhalten.<br />
Greifen wir zu Beginn ein aktuelles<br />
Thema auf: Der Bayerische Rundfunk<br />
(BR) hat die Volks- und Blasmusik<br />
aus dem Radioprogramm<br />
„Bayern Eins“ gestrichen. Was halten<br />
Sie davon?<br />
Der BR hat sie nicht gestrichen,<br />
sondern in einem eigenen Sender<br />
gebündelt. Für die Blasmusik<br />
ist der „BR Heimat“-Sender ein<br />
Gewinn, weil sie viel mehr Sendezeit<br />
erhält. Allein die Sendung<br />
mit Georg „Schorsch“ Ried wurde<br />
auf zwei Stun<strong>den</strong> ausgeweitet.<br />
Für die Volksmusik gilt das noch<br />
viel mehr: Es kommen jetzt auch<br />
verschie<strong>den</strong>e Stilrichtungen zur<br />
Geltung, wie „Tradimix“ oder konzertante<br />
Blasmusik.<br />
Aber „BR Heimat“ ist nur über Digitalradio<br />
zu empfangen, was die<br />
wenigsten Volksmusik-Hörer besitzen<br />
dürften ...<br />
Wenn man sich einen Adapter an<br />
seine Stereoanlage kauft, kann<br />
man <strong>den</strong> ganzen Tag Volks- und<br />
Blasmusik hören. <strong>Das</strong> ist doch wesentlich<br />
besser, als die eine Stunde<br />
am Abend. Ich habe sogar in<br />
meinem Auto einen kleinen Adapter<br />
und kann damit „BR-Heimat“<br />
empfangen. Natürlich wäre es<br />
mir lieber gewesen, die Blasmusiksendung<br />
wäre zusätzlich auf<br />
„Bayern Eins“ geblieben. Aber der<br />
BR möchte mit seiner Programmumstellung<br />
auch erreichen, dass<br />
„BR-Heimat“ genutzt wird, und<br />
deshalb empfehle ich jedem Liebhaber<br />
traditioneller Musik, sich<br />
auf die Neuerungen einzustellen.<br />
Sie sind Geschäftsführer des Musikbundes<br />
von Ober- und Niederbayern<br />
(MON). Welche Aufgaben<br />
haben Sie dort?<br />
Meine primäre Aufgabe im MON<br />
ist die Betreuung der Blaskapellen<br />
im organisatorischen und im Verwaltungsbereich.<br />
<strong>Das</strong> sind Fragen<br />
zur GEMA, Versicherung, Beratung<br />
im juristischen Bereich oder auch<br />
Schulungen <strong>für</strong> Vorstände. Ein<br />
zweiter Schwerpunkt ist die Organisation<br />
und Durchführung von<br />
Veranstaltungen, Konzerten und<br />
Wettbewerben. Die Wertungsspiele<br />
bei <strong>den</strong> Musikfesten betreuen<br />
wir von der organisatorischen Seite,<br />
das Musikalische macht unser<br />
Verbandsdirigent.<br />
Zusätzlich fungieren Sie als Geschäftsführer<br />
des Bayerischen<br />
Blasmusikverbandes. Was ist eigentlich<br />
der Unterschied zwischen<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Organisationen?<br />
Der Bayerische Blasmusikverband<br />
umfasst neun Verbände, einer davon<br />
ist der Musikbund von Oberund<br />
Niederbayern.<br />
Und was sind Ihre bayernweiten<br />
Aufgaben?<br />
Als Geschäftsführer des Blasmusikverbandes<br />
bin ich zuständig <strong>für</strong><br />
die einzelnen Verbände. Ich muss<br />
politische Lobbyarbeit betreiben,<br />
mich um Zuschüsse bemühen und<br />
die gesamten Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die Musikvereine im Auge<br />
behalten. Die besten Blaskapellen<br />
aus <strong>den</strong> Wertungsspielen treffen<br />
sich auf bayerischer Ebene, und<br />
solche Wettbewerbe zu veranstalten<br />
gehört ebenfalls zu meinen<br />
Aufgaben. Bei Bedarf initiiere<br />
ich auch ein bayerisches Projektorchester,<br />
das seinerzeit zum Beispiel<br />
bei <strong>den</strong> Weltausstellungen,<br />
<strong>den</strong> „EXPOs“ in Hannover und<br />
Mailand war oder nächstes Jahr<br />
zu einem Festival nach Shanghai<br />
fährt. Dabei kümmere ich mich<br />
um die komplette Organisation<br />
und auch die Finanzierung solcher<br />
Projekte.<br />
Dann fungieren Sie auch noch als<br />
Leiter des Referates Laienmusik im<br />
Bayerischen Musikrat. Was darf<br />
man darunter verstehen?<br />
Der Bayerische Musikrat ist ein<br />
Verein, der alle musikalischen Institutionen<br />
in Bayern vereint. <strong>Das</strong><br />
reicht von Hochschulen und Musikschulen<br />
über Musikvereine bis<br />
hin zu Chören. Mein Aufgabengebiet<br />
ist die Laienmusik, und dabei<br />
zählen die Blaskapellen mit etwa<br />
2 500 Vereinen sowie die Chöre<br />
mit etwa ebenso vielen Gruppierungen<br />
zu <strong>den</strong> größten Vertretern.<br />
Ein wichtiges Thema ist hier<br />
derzeit die Entbürokratisierung,<br />
wo<strong>für</strong> ich erst kürzlich zu einem<br />
run<strong>den</strong> Tisch in die Staatskanzlei<br />
eingela<strong>den</strong> war. Natürlich gehören<br />
hier ebenfalls die Organisation<br />
von Veranstaltungen zu meinen<br />
Aufgaben, wie etwa ein Orchesteroder<br />
Chorwettbewerb. 2017 führen<br />
wir beispielsweise die „Europatage<br />
der Musik“ in Landsberg am<br />
Lech durch.<br />
Also Musik von früh bis spät, oder<br />
ist es doch mehr ein Bürojob?<br />
Beides! Es geht immer um Musik,<br />
aber nie in praktizierender Weise,<br />
nur vom Büro aus. Aber ich höre<br />
viel Musik bei <strong>den</strong> Veranstaltungen,<br />
die ich organisieren darf.<br />
Bleibt da überhaupt noch Zeit zum<br />
eigenen Musizieren?<br />
10 | der altlandkreis
Andreas Horber im Gespräch mit <strong>den</strong> „altlandkreis“-Redakteuren Rosi Geiger und Tobias Schumacher.<br />
Leider nein, das funktioniert einfach<br />
nicht. Wenn man als Verbandsfunktionär<br />
auf der Ehrentribüne<br />
steht, kann man nicht<br />
gleichzeitig mit der Blaskapelle<br />
vorbei marschieren. Ich spiele<br />
vielleicht noch zwei oder drei Mal<br />
im Jahr selbst in der Öffentlichkeit<br />
Musik, meist in der Adventszeit.<br />
Aber Sie haben auch Ihren eigenen<br />
musikalischen Werdegang, können<br />
Sie uns <strong>den</strong> beschreiben?<br />
Angefangen habe ich als Kind mit<br />
Klarinettenunterricht in Denklingen.<br />
<strong>Das</strong> waren damals 20 Kinder<br />
in einer Gruppe, die verschie<strong>den</strong>ste<br />
Instrumente erlernten und alle<br />
von einem Lehrer unterrichtet wur<strong>den</strong>.<br />
Als dann 1982 das Bezirksmusikfest<br />
im Dorf war, bin ich zur<br />
Blaskapelle gekommen. Ich habe<br />
mich musikalisch weitergebildet<br />
und habe selbst sieben Jahre lang<br />
Klarinettenunterricht gegeben.<br />
Was waren Ihre größten Herausforderungen<br />
als Musiker?<br />
Wenn ich ehrlich bin, dann war<br />
<strong>für</strong> mich die größte Herausforderung<br />
das Üben. Deshalb war ich<br />
vielleicht auch ein beliebter Lehrer,<br />
weil ich viel Verständnis <strong>für</strong><br />
die Kinder aufgebracht habe. Aber<br />
Spaß bei Seite: Ein großer Meilenstein<br />
war 1997 das Musikfest in<br />
Denklingen, das ich mit 28 Jahren<br />
als erster Vorstand federführend<br />
organisiert habe. Dabei habe ich<br />
meine heutigen Aufgaben gelernt<br />
und <strong>den</strong> Spaß daran entdeckt.<br />
Wie lange sind Sie schon <strong>für</strong> die<br />
Blas- und Laienmusik hauptberuflich<br />
im Einsatz?<br />
1995 habe ich ehrenamtlich als<br />
Geschäftsführer des MON angefangen,<br />
dann kam im Jahr 2000<br />
der Geschäftsführer des Bayerischen<br />
Blasmusikverbandes hauptamtlich<br />
dazu, und 2009 sind die<br />
damit verbun<strong>den</strong>en Aufgaben in<br />
das Amt im Referat <strong>für</strong> Laienmusik<br />
sozusagen „reingewandert“. In<br />
meiner Funktion im Musikrat darf<br />
ich <strong>den</strong> Bayerischen Blasmusikverband<br />
mit betreuen.<br />
Wie sind Sie da genau „reingewandert“?<br />
Eigentlich so, wie die Jungfrau<br />
zum Kind kommt! Als Vorstand des<br />
Denklinger Musikvereins war ich<br />
bei einer Verbandsversammlung,<br />
auf der erwähnt wurde, dass man<br />
einen Geschäftsführer sucht, der<br />
auch kaufmännische Kenntnisse<br />
hat. Als gelernter Bankkaufmann<br />
habe ich in der Versammlung<br />
deshalb nachgefragt, was <strong>für</strong><br />
Aufgaben einen erwarten. Schon<br />
eine Woche später war ich zu einer<br />
Besprechung nach Weilheim<br />
eingela<strong>den</strong>. Meine Wege haben<br />
sich auch immer wieder mit dem<br />
CSU-Politiker Dr. Thomas Goppel<br />
gekreuzt, der später Präsi<strong>den</strong>t des<br />
MON wurde. Als er dann die Wahl<br />
zum Präsi<strong>den</strong>ten des Bayerischen<br />
Blasmusikverbandes annahm,<br />
war seine Bedingung, dass ein<br />
hauptamtlicher Geschäftsführer<br />
eingestellt wird, und diese Funktion<br />
habe ich schließlich übernommen.<br />
Jetzt ist er als Präsi<strong>den</strong>t des<br />
Musikrates wieder mein Chef.<br />
Was waren Ihre Höhepunkte als<br />
Organisator der Bayerischen Blasmusiker?<br />
<strong>Das</strong> Größte war das Deutsche Musikfest<br />
2007 in Würzburg mit 400<br />
Blaskapellen und 17 000 Musikern,<br />
davon haben 6 000 in Gemeinschaftsunterkünften<br />
übernachtet.<br />
Höhepunkt war der Sonntag mit<br />
dem Besuch von Bundespräsi<strong>den</strong>t<br />
Horst Köhler und Ministerpräsi<strong>den</strong>ten<br />
Edmund Stoiber. Da waren<br />
über zehn Bodyguards vor Ort,<br />
und trotzdem sagte plötzlich der<br />
Würzburger Polizeichef zu mir:<br />
„Jetzt sind Sie <strong>für</strong> unsere Chefs<br />
verantwortlich.“ Da wurde es mir<br />
doch ein bisserl mulmig.<br />
Viele Musikvereine in unserer Region<br />
zeichnen sich durch ihre sehr<br />
gute Jugendarbeit aus.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 11
Wie wer<strong>den</strong> sie dabei von ihren<br />
Verbän<strong>den</strong> unterstützt?<br />
Für <strong>den</strong> Nachwuchs wird eine<br />
Vielzahl von Fortbildungen angeboten.<br />
Die umfangreichste ist das<br />
Leistungsabzeichen, das man in<br />
Bronze, Silber oder Gold absolvieren<br />
kann und das in ganz Bayern<br />
rund 10 000 Jungmusiker jedes<br />
Jahr erhalten. Wir organisieren die<br />
Schulungen und Prüfungen, erarbeiten<br />
das Material — das derzeit<br />
in Theorie und Praxis aktualisiert<br />
wird. Wir vergeben aber auch Zuschüsse<br />
<strong>für</strong> Instrumentenkäufe.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung,<br />
die die Klangkörper während<br />
Ihrer 20-jährigen Amtszeit gemacht<br />
haben?<br />
Die Entwicklung war gigantisch!<br />
Die Ausbildung ist wesentlich besser<br />
gewor<strong>den</strong> — <strong>den</strong>ken Sie daran,<br />
wie ich damals angefangen habe<br />
und wie die Kinder heute in Einzelunterricht<br />
und in Bläserklassen<br />
oder Jugendorchestern gefördert<br />
wer<strong>den</strong>. Auch die Dirigenten sind<br />
heute wesentlich besser ausgebildet,<br />
und man spielt auf ganz anderen<br />
Instrumenten. Eine weitere<br />
Entwicklung freut mich besonders:<br />
Die Akzeptanz <strong>für</strong> die Blasmusik ist<br />
in der Gesellschaft deutlich gestiegen.<br />
Es gab Zeiten, in <strong>den</strong>en man<br />
Eltern überre<strong>den</strong> musste, ihre<br />
Kinder zu uns zu schicken. Heute<br />
kommen sie auf die Blaskapellen<br />
zu, um ihr Kind musikalisch ausbil<strong>den</strong><br />
zu lassen.<br />
Wo wird die Bayerische Blasmusik<br />
in 20 Jahren stehen?<br />
Ich hätte diese Entwicklung vor<br />
20 Jahren nicht <strong>für</strong> möglich gehalten,<br />
und ehrlich gesagt glaube<br />
ich nicht, dass es in diesen riesen<br />
Schritten weiter geht. Es kommt<br />
ein demographisches Problem<br />
auf uns zu, <strong>den</strong>n es gibt immer<br />
weniger Kinder. Derzeit haben<br />
wir zwar noch viele in der Ausbildung,<br />
aber es steigen immer<br />
mehr wieder aus. Die Kinder sind<br />
heute viel mehr von der Schule<br />
beansprucht, und sie haben auch<br />
wesentlich mehr Möglichkeiten<br />
in der Freizeitgestaltung. Um ein<br />
Instrument zu erlernen, braucht<br />
es Zeit und Durchhaltevermögen,<br />
was die Kinder oft nicht mehr aufbringen.<br />
Welche Akzente möchten Sie in Ihrer<br />
weiteren Arbeit setzen?<br />
Da sehe ich zwei Dinge: Zum einen<br />
müssen sich die Vereine mehr<br />
vernetzen und besser zusammenarbeiten.<br />
Warum müssen in einem<br />
Dorf der Chor, der Theaterverein<br />
und die Musik eine eigene Vorstandschaft<br />
haben, wo es immer<br />
schwieriger wird, jeman<strong>den</strong> zu<br />
fin<strong>den</strong>, der ein Ehrenamt übernehmen<br />
möchte? Da sollte man<br />
sich zusammentun zu einem<br />
Kulturverein. Hier kommt mein<br />
zweiter Ansatz: Man muss neue<br />
Strukturen schaffen und mehr projektbezogen<br />
arbeiten. Eine heutige<br />
Blaskapelle absolviert vom<br />
Bierzelt bis zum Konzertabend<br />
eine enorme Bandbreite, was so<br />
manchem jungen Musiker zu viel<br />
wird. Man sollte das aufteilen in<br />
mehrere kleine Orchester, <strong>den</strong>en<br />
sich der einzelne Musiker je nach<br />
seiner Neigung anschließen kann.<br />
Sind es überhaupt noch bayerische<br />
Blaskapellen, oder muss man sie<br />
eher als Blasorchester mit internationalem<br />
Repertoire bezeichnen,<br />
in dem halt noch Lederhosen und<br />
Dirndl getragen wer<strong>den</strong>?<br />
Es sind heute wieder mehr Blaskapellen<br />
im eigentlichen Sinne,<br />
als das vor einigen Jahren der<br />
Fall war. Die traditionelle Blasmusik<br />
liegt im Trend, die Jugend<br />
geht heute zu <strong>den</strong> „Schwindligen<br />
15“ oder zu „Schabernack“. Sogar<br />
die Münchner Philharmoniker<br />
haben Spaß daran, in einer Blasmusikbesetzung<br />
zu spielen. Wenn<br />
solche Top-Instrumentalisten bayerische<br />
Blasmusik spielen, dann<br />
erkennt man daran, dass sich in<br />
der Gesellschaft etwas verändert<br />
hat.<br />
Was tun Sie, um die traditionelle<br />
bayerische Blasmusik neben dem<br />
riesigen internationalen Notenangebot<br />
nicht untergehen zu lassen?<br />
Da müssen wir Gott sei Dank gar<br />
nicht so viel tun. Es gibt zahlreiche<br />
Komponisten wie Karl Edelmann,<br />
der im oberbayerischen Raum<br />
viel macht, Alexander Pfluger im<br />
Schwäbischen oder auch einen<br />
Rudi Fischer in Franken — um nur<br />
ein paar Namen zu nennen. Gerade<br />
sind wir dabei, <strong>für</strong> die Bläserklassen<br />
an <strong>den</strong> Schulen bayerisches<br />
Notenmaterial arrangieren<br />
zu lassen. Dieses System kommt<br />
eigentlich aus <strong>den</strong> USA. Und damit<br />
die Kinder nicht nur <strong>den</strong> „Old<br />
McDonald“ spielen, stellen wir<br />
Stücke wie das Rehragout oder die<br />
Kreuzpolka in ganz einfachen Sätzen<br />
kostenlos zur Verfügung. Und<br />
siehe da, die Kinder haben riesen<br />
Spaß, wenn sie dazu tanzen oder<br />
im Dialekt mitsingen können.<br />
Bleibt Ihnen bei all dem Engagement<br />
<strong>für</strong> die Musik noch Zeit <strong>für</strong> andere<br />
Hobbys?<br />
Für Hobbys bleibt keine Zeit, ich<br />
versuche meine Freizeit mit der<br />
Familie zu verbringen. Mein Sohn<br />
ist jetzt sieben Jahre alt, wir lernen<br />
gerade Blockflöte und Schlagzeug<br />
zusammen. Aber er hängt mich<br />
schon fast ab, weil ich wieder<br />
einmal nicht zum Üben komme<br />
(lacht).<br />
Im nächsten Jahr findet in Denklingen<br />
das Bezirksmusikfest statt. Sind<br />
Sie in die Vorbereitungen mit eingebun<strong>den</strong>?<br />
Ja, ich bin als Berater im Festausschuss<br />
und arbeite primär bei <strong>den</strong><br />
Themen Finanzen, Sponsoring und<br />
dem Sicherheitskonzept mit.<br />
Gerade in unserer ländlichen Gesellschaft<br />
genießen die Blaskapellen<br />
einen sehr hohen Stellenwert.<br />
Auf was führen Sie das zurück?<br />
In der immer globaleren Welt suchen<br />
die Menschen nach Heimat,<br />
und eine Blasmusik gehört zu diesem<br />
Gefühl dazu. Die Jugend findet<br />
das toll. Außerdem hat sich unser<br />
boarisches Gwand mittlerweile<br />
etabliert und wird nicht nur an<br />
Festtagen, sondern auch einfach<br />
so zum Weggehen getragen.<br />
Was sagen Sie zu populärer Blasmusik,<br />
wie sie beispielsweise von<br />
„LaBrassBanda“ gespielt wird?<br />
Sie waren die Wegbereiter <strong>für</strong> die<br />
Popularität der Blasmusik. „La-<br />
BrassBanda“ macht perfekte Musik<br />
in verschie<strong>den</strong>sten Stilrichtungen<br />
und steht dabei in der Lederhose<br />
auf der Bühne. Sie haben die Blasmusik<br />
cool gemacht, und deshalb<br />
wird von der Jugend auch die traditionelle<br />
Blasmusik als cool empfun<strong>den</strong>.<br />
Ich war diesen Sommer<br />
auf einem Festival, das man fast<br />
als „Woodstock der Blasmusik“<br />
bezeichnen konnte: Da waren ganz<br />
traditionell gekleidete Musiker<br />
genauso wie völlig abgefahrene<br />
Typen, und alle hatten Spaß an<br />
<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Formen der<br />
Blasmusik.<br />
Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft,<br />
damit die „Musik im Dorf<br />
bleibt“, oder anders ausgedrückt,<br />
damit das musikalische Dorfleben<br />
nicht verloren geht?<br />
Ich wünsche mir, dass man <strong>den</strong><br />
Kindern wieder mehr Freiraum<br />
gibt, damit Musik oder auch Sport<br />
oder sonst eine Freizeitbeschäftigung<br />
wieder möglich sind. Es<br />
sollte nicht nur das Abitur als das<br />
allein Seligmachende angesehen<br />
wer<strong>den</strong>, sondern auch andere<br />
Werte, die man in der Gemeinschaft<br />
eines Vereins lernt. rg/ts<br />
12 | der altlandkreis
Eine Viertelmillion Euro <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke<br />
Einfach Gutes tun:<br />
Sparkasse Schongau hilft<br />
Schongau | <strong>Das</strong> Engagement <strong>für</strong>s<br />
Gemeinwohl hat bei der Kreissparkasse<br />
Schongau Tradition: „Unsere<br />
Kulturstiftung engagiert sich seit<br />
30 Jahren <strong>für</strong> kulturelle Projekte,<br />
mit Spen<strong>den</strong> oder Sponsoring-<br />
Maßnahmen unterstützen wir<br />
vielfältige Projekte aus Sport, Heimat-,<br />
Denkmal- und Naturschutz,<br />
sozialen Bereichen, und, und,<br />
und“, unterstreicht Vorstandsvorsitzender<br />
Alexander Schmitz. In<br />
<strong>den</strong> zurückliegen<strong>den</strong> fünf Jahren<br />
seien über 600 000 Euro ausgeschüttet<br />
wor<strong>den</strong>, wobei möglichst<br />
viele Anliegen unterstützt wür<strong>den</strong>.<br />
„Wir treten bewusst nirgends als<br />
Hauptsponsor auf“, sagt Schmitz.<br />
Dieser Tradition folgend wurde vor<br />
fünf Jahren auch die Stiftergemeinschaft<br />
gegründet. Unter ihrem Dach<br />
können Bürger, Unternehmen,<br />
Vereine oder Kommunen einfach,<br />
schnell und mit relativ kleinen Beträgen<br />
eigene Stiftungen grün<strong>den</strong>.<br />
So unterstütze die Sparkasse Menschen,<br />
die gezielt gemeinnützige,<br />
mildtätige oder kirchliche Zwecke<br />
nachhaltig fördern möchten. <strong>Das</strong><br />
„stolze Ergebnis“ von über einer<br />
Viertelmillion Euro bei Kulturstiftung,<br />
Bürgerstiftungen und Namensstiftungen<br />
wertet die Sparkasse<br />
als „sehr großen Erfolg“.<br />
Fritz Lutzenberger, damals Vorstandsvorsitzender<br />
der Kreissparkasse,<br />
sein heutiger Nachfolger<br />
Alexander Schmitz und Horst Ohlmann,<br />
Vorstandsvorsitzender der<br />
Deutschen Stiftungstreuhand AG<br />
(DT), hatten 2011 die Errichtungsurkunde<br />
unterzeichnet. Sie legten<br />
so <strong>den</strong> Grundstein <strong>für</strong> das Errichten<br />
und vor allem die laufende buchhalterisch-steuerliche<br />
Bearbeitung<br />
und rechtliche Begleitung von<br />
Bürger-, Firmen-, Vereins- oder<br />
privaten Namensstiftungen. Heute<br />
gibt es in 16 der 18 Kommunen im<br />
Schongauer Land Bürgerstiftungen.<br />
Gemeinnützige Projekte in ihrer<br />
Heimat zu unterstützen, liege vielen<br />
Menschen am Herzen, was<br />
das ehrenamtliche Engagement<br />
in unterschiedlichsten Bereichen<br />
zeige, heißt es seitens der Sparkasse.<br />
Doch reiche tatkräftige Hilfe<br />
oft nicht aus, finanzielle Förderung<br />
sei gefragt. Neben gezielten Spen<strong>den</strong><br />
ermögliche eine Stiftung, ge-<br />
Fritz Lutzenberger (r.), damals Vorstandsvorsitzender, und sein Nachfolger<br />
Alexander Schmitz (l.) mit DT-Vorstandsvorsitzendem Horst Ohlsellschaftliche<br />
Herausforderungen<br />
anzugehen. In der Stiftergemeinschaft<br />
mann beim Gründungsakt 2011.<br />
können Stiftungen ab einer<br />
Summe von 25 000 Euro errichtet unselbstständig und weist eine Namen fest, meist ist es der eigene.<br />
und ohne eigenen Verwaltungsaufwand<br />
Vielzahl von steuerbegünsti-<br />
Vorteil ist, dass der Stifter <strong>den</strong><br />
geführt wer<strong>den</strong>. gen<strong>den</strong> Zwecken auf. „Um die Zweck ändern kann — bei recht-<br />
„Genauso wichtig ist uns, über rechtlichen, steuerlichen, organisatorischen<br />
lich selbstständigen Stiftungen<br />
eine Bürgerstiftung in <strong>den</strong> Kommunen<br />
und abwicklungstech-<br />
ist das kaum möglich. Interessant<br />
Bürgern die Möglichkeit nischen Details kümmern sich DT seien neuerdings Verbrauchsstiftungen,<br />
zu geben, sich <strong>für</strong> die Heimat zu<br />
engagieren“, betont Sparkassenund<br />
Kreissparkasse — der Stifter<br />
hat keinerlei zusätzlichen Aufwand“,<br />
die Vermögen teilweise<br />
oder vollständig in mindestens<br />
erklärt Christine Schuster, Chef Schmitz. Auch mit kleinen<br />
zehn Jahren verbrauchen kön-<br />
Beträgen könne jeder die Gesellschaft<br />
in nächster Umgebung fördern<br />
— mit Spen<strong>den</strong> in beliebiger<br />
Höhe, die kurzfristig wieder ausgeschüttet<br />
Stiftungsbeauftragte der Sparkasse.<br />
Sie informiert, berät und unterstützt<br />
Stifter. Treuhänderischer<br />
Verwalter ist die DT, die sich auch<br />
nen, ergänzt Schuster. Kun<strong>den</strong><br />
wie Nichtkun<strong>den</strong> der Sparkasse<br />
könnten sich so „dauerhaft, zielgerichtet<br />
und nachhaltig <strong>für</strong> ganz<br />
wer<strong>den</strong>, oder ab 200 um mögliche steuerliche Vorteile individuell bestimmbare Bereiche<br />
Euro als Zustiftung. Seit Gründung<br />
der Stiftergemeinschaft seien rund<br />
175000 Euro ausgeschüttet wor<strong>den</strong><br />
sowie zusätzlich über 15 000<br />
Euro von <strong>den</strong> einzelnen Stiftungen.<br />
kümmert.<br />
Ein Stifter errichtet seine Stiftungen<br />
rechtlich als Unterstiftung<br />
zur Stiftergemeinschaft mit seiner<br />
Unterschrift. Er legt Gründungs-<br />
aus Erziehung, Bildung, Gesundheit,<br />
Wissenschaft, Forschung,<br />
Seniorenhilfe, Tier-, Umwelt- und<br />
Naturschutz, Heimatpflege oder<br />
andere gesellschaftliche Aufgaben<br />
Die Stiftergemeinschaft ist kapital, Zweck, Begünstigte und engagieren“.<br />
ts<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 13
Volksfest mit neuem Wirt aus der Lechstadt<br />
Für die Schongauer<br />
kräftig nachlegen<br />
DIE AKTUELLE MODE<br />
JETZT BEI UNS!<br />
Schongau | Mit der Wiederbelebung<br />
des Schongauer Volksfestes<br />
im vergangenen Jahr hat er<br />
ein hoffnungsvolles Pflänzchen<br />
gesetzt. <strong>Das</strong>s es am letzten Ferienwochenende<br />
unter dem Motto<br />
„Tradition feiern und erleben“<br />
weiter gedeiht, davon ist Ronny<br />
Grubart überzeugt: „2015 ist schon<br />
positiv ausgegangen, unsere Angebote<br />
wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Besuchern<br />
sehr gut angenommen, man<br />
hat gemerkt, dass die Schongauer<br />
ihr Volksfest vermisst haben“,<br />
sagt der Schausteller aus Isny. Im<br />
Schulterschluss mit der Stadt will<br />
er vom 8. bis 12. <strong>September</strong> die Erfolgsgeschichte<br />
fortschreiben.<br />
Austausch des<br />
Festwirts<br />
Ein neues und zugleich das wichtigste<br />
Kapitel sei der Austausch<br />
des Festwirts: „Letztes Jahr war<br />
das nicht nach meinen Vorstellungen.“<br />
Heuer wird mit Maximilian<br />
Diegruber vom Hotel „Blaue<br />
Traube“ ein Schongauer das<br />
Festzelt betreiben. „Wir wer<strong>den</strong><br />
kein 3000-Mann-Zelt aufstellen,<br />
das die Atmosphäre auseinander<br />
reißt“, sagt Grubart. Er plant mit<br />
1200 Plätzen, größerer Bühne<br />
und ausgelegtem Zeltbo<strong>den</strong>; außerdem<br />
am Volksfest-Eingang ein<br />
neues Wein- und Cocktailzelt mit<br />
100 Plätzen, in dem abends Programm<br />
läuft und das nachmittags<br />
als Café-Zelt „<strong>für</strong> alle eine Ruhe-<br />
Insel bietet, <strong>den</strong>en es im Bierzelt<br />
zu laut ist“.<br />
Als zweite „super Sache“ kündigt<br />
Grubart <strong>den</strong> kostenlosen Volksfest-Shuttlebus<br />
an. Von der Bahn<br />
hat er rote Busse gechartert, die<br />
Freitag, Samstag und Sonntag<br />
stündlich bis 23 Uhr nach Hohenfurch,<br />
Schwabniederhofen,<br />
Altenstadt und Peiting fahren.<br />
Die Haltestelle wird direkt an der<br />
Lechuferstraße eingerichtet. Der<br />
Fahrplan ist im Internet<br />
et<br />
zu fin<strong>den</strong> unter www.schon-<br />
w.sc<br />
gauer-volksfest.de.<br />
Ein Volksfest<br />
mit Tradition<br />
Besonders wichtig ist Grubart,<br />
„dass die Besucher sehen, es steckt<br />
Tradition dahinter, es ist unser<br />
Volksfest und nicht der Rummel<br />
eines Isnyer Veranstalters“. Daher<br />
bedauert er, dass es „Schongau<br />
belebt“ dieses Jahr noch nicht<br />
gelang, Vereine der Lechstadt <strong>für</strong><br />
einen Festzug zum Volksfestplatz<br />
zu gewinnen. „Es wäre toll, wenn<br />
die örtlichen Vereine beim Einzug<br />
teilnehmen, um dieses tolle Volksfest<br />
so zu eröffnen, wie es sich <strong>für</strong><br />
ein bayerisches Volksfest gehört“,<br />
wünscht sich der Westallgäuer.<br />
Bei <strong>den</strong> Fahrgeschäften nimmt<br />
Grubart im Vergleich zum Vorjahr<br />
Wechsel vor, „um der Attraktivität<br />
einen weiteren Schub zu geben“.<br />
Als „absolutes<br />
Highlight“<br />
ght“<br />
kündigt er<br />
das<br />
„deutschlandweit einmalige<br />
Looping-Karussell Phoenix“ an;<br />
dazu <strong>den</strong> „Flugsimulator X3“, das<br />
Bungee-Trampolin „Crazy Jump“<br />
und die Berg- und Talbahn „Musikexpress“,<br />
ein traditionelles Kettenkarussell,<br />
Autoscooter, die Kinderkarussells<br />
„Fantasy Karussell“<br />
und „Happy Circus“ sowie Spielund<br />
Gastronomiestände.<br />
2. Bayerische<br />
Olympiade<br />
Am Samstag hält „Schongau belebt“<br />
im Festzelt seinen „Weibsdeifi-Markt“<br />
ab, <strong>den</strong> Flohmarkt<br />
von Frauen <strong>für</strong> Frauen (Info: Beatrice<br />
Amberg, Tel. 08861 / 9092132;<br />
E-Mail: info@weibsdeifi-markt.<br />
de). Im Außenbereich ist ein Kinderflohmarkt<br />
geplant, bei dem bis<br />
16 Jahre keine Platzgebühr anfällt<br />
(Reservierung: Michaela Blakaj,<br />
Tel. 0176 / 67438232; E-Mail:<br />
micha-schongau@t-online.de).<br />
Sonntag ist „Candy-Drive-Motor-<br />
Day“ mit Modellauto-Rennstrecke<br />
und Oldtimertreffen. Nachmittags<br />
moderiert Tobias Kalbitzer die<br />
„2. Bayerische Olympiade“ um<br />
<strong>den</strong> Volksfestpokal <strong>für</strong> männliche<br />
oder weibliche Viererteams. (Anmeldung:<br />
bayerische.olympiade.<br />
schongau@gmail.com).<br />
ts<br />
mo<strong>den</strong> gmbh<br />
Am Marienplatz<br />
Schongau<br />
14 | der altlandkreis<br />
Tel. 08861-23390<br />
<strong>Das</strong> Looping-Karussell „Phoenix“<br />
gibt es in Deutschland nur einmal,<br />
im <strong>September</strong> wird es in Schongau<br />
<strong>für</strong> Nervenkitzel sorgen.
INFORMATION<br />
<strong>Das</strong> Festprogramm<br />
zum 156. Schongauer Volksfest<br />
DONNERSTAG, 8. <strong>September</strong><br />
18.00 Uhr Festeinzug mit Kutsche, Stadtkapelle Schongau<br />
und dem Trachtenverein<br />
18.30 Uhr Fassanstich und Volksfesteröffnung durch<br />
<strong>den</strong> 1. Bürgermeister Falk Sluyterman<br />
19.00 Uhr Heimatabend mit der Stadtkapelle Schongau<br />
FREITAG, 9. SEPTEMBER<br />
14.00 Uhr Seniorennachmittag mit „Jaggl aus Oberammergau“<br />
und buntem Programm<br />
19.00 Uhr Stimmung mit dem „Oberdorf Express“ live (Festzelt)<br />
20.00 Uhr 80er-Party mit DJ Dennis (Weinzelt)<br />
22.00 Uhr Großes Musikhöhenfeuerwerk<br />
SAMSTAG, 10. SEPTEMBER<br />
10.00 Uhr Weißwurstfrühstück „All you can eat“<br />
bis 16 Uhr Weibsdeifi-Markt und Kinderflohmarkt<br />
10.30 Uhr Preisschafkopfen<br />
13.00 Uhr Fitnessnachmittag vom Sportstudio Workoutwest,<br />
Vorstellungen und Mitmach-Aktionen<br />
15.00 Uhr Unterhaltung mit „Star Sound Express“, Festzelt<br />
19.00 Uhr Dirndl- und Lederhosenparty<br />
mit der Partyband „Manyana“, Festzelt<br />
SONNTAG, 11. SEPTEMBER<br />
10.00 Uhr Gottesdienst im Festzelt<br />
10.30 Uhr Dixie-Frühschoppen der „Hot Bavarian Jazz Friends“<br />
mit Hans Enzensberger<br />
tagsüber „Candy-Drive-Motor-Day“, Modellauto-Strecke,<br />
Oldtimertreffen<br />
16.30 Uhr 2. Bayerischen Olympiade mit Tobias Kalbitzer<br />
19.00 Uhr Big Band Schongau & Rock’n’Roller Peiting, Festzelt<br />
19.00 Uhr Happy Sunday mit „Star Sound Express“, Weinzelt<br />
MONTAG, 12. SEPTEMBER<br />
13.30 Uhr Kindernachmittag mit stark ermäßigten Preisen<br />
und Programm<br />
14.00 Uhr Zauber & Illusionen<br />
mit Zauberer Max Schneider, Festzelt<br />
14.30 Uhr Kinder-UNO-Turnier, Weinzelt<br />
15.00 Uhr Bürgermeistersprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
mit Falk Sluyterman, Festzelt<br />
16.00 Uhr Zauber & Illusionen mit Zauberer Max Schneider<br />
19.00 Uhr Tag der Nachbarschaft mit der Musikkapelle<br />
Hohenfurch und <strong>den</strong> Goaßlschnalzern aus Peiting ts<br />
Autohaus MAZDA RIESER<br />
feiert Jubiläum<br />
20 Jahre<br />
Mazda-Partner<br />
Innovativ, zuverlässig, kompetent, und das zu<br />
einem vernünftigen Preis. Die Attribute, die<br />
<strong>für</strong> die Marke Mazda stehen, treffen auch auf<br />
das Autohaus Rieser zu. Der etablierte Familienbetrieb<br />
kann sein 20-jähriges Jubiläum als Mazda-Partner<br />
feiern.<br />
Am Ort ansässig ist die Firma Rieser schon seit<br />
rund 42 Jahren. Im August 1996 übernahm Firmengründer<br />
Robert Rieser das Autohaus von<br />
Otto Klischat. Dessen Tochter Sonja Klischat ist<br />
noch heute im Autohaus Rieser beschäftigt.<br />
1998 stieg Sohn Christian als KFZ-Meister und<br />
Karin Rieser als Partnerin und kreative Seele<br />
mit in <strong>den</strong> Betrieb ein. Im Jahr 2004 stieß Sohn<br />
Richard dazu, der nach erfolgreicher Ausbildung<br />
bei Mazda, nach und nach <strong>den</strong> Fahrzeugverkauf<br />
übernahm. Der Betrieb wurde konsequent erweitert<br />
und ausgebaut. So erwarb Robert Rieser 2011<br />
die benachbarte Immobilie der ehemaligen „Südseite“,<br />
wo heute ein Teile-Lager untergebracht<br />
ist. 2012 folgte ein Werkstattanbau mit drei Arbeitsplätzen.<br />
Dementsprechend<br />
wuchs auch der Mitarbeiterstab<br />
auf heute 15 Voll- und Teilzeitkräfte<br />
an. Im Jahr 2014 übergab Robert<br />
Rieser die Leitung des Betriebes<br />
an die bei<strong>den</strong> Söhne Richard und<br />
Christian. Ein wichtiger Baustein<br />
zum Erfolg des Autohauses Rieser<br />
ist die bewährte Zusammenarbeit<br />
mit der Marke Mazda. Mazda hat<br />
eine rasante Entwicklung gemacht,<br />
nicht nur beim Design, das sich<br />
heute innovativ und sportlich präsentiert,<br />
sondern auch bei der Ausstattung<br />
und der Technik, die sich<br />
sehen lassen kann, so Richard Rieser.<br />
Zudem zeichnen sich die neuen<br />
Modelle, insbesondere das Sondermodell „Nakama“<br />
durch <strong>den</strong> niedrigen Spritverbrauch, als auch<br />
durch eine sehr hochwertige Ausstattung aus.<br />
Stolz sind Richard und Christian Rieser auch auf<br />
ihr stabiles und langjähriges Mitarbeiter-Team.<br />
So feiert Bürokauffrau Sonja Klischat mit dem<br />
Firmenjubiläum auch ihr 20-jähriges Mitarbeiter-Jubiläum.<br />
KFZ-Mechaniker Klaus Schaffer ist<br />
bereits seit über 25 Jahren Mitarbeiter der Firma<br />
Rieser. Jörg Flemmig, ebenfalls KFZ-Mechaniker<br />
seit fast 15 Jahren, Günter Heger, KFZ-Meister<br />
seit fast 8 Jahren und Karin Hark (Büro-Reparaturannahme)<br />
seit fast 6 Jahren. Wir bedanken<br />
uns <strong>für</strong> die Treue und Zuverlässigkeit mit der die<br />
hier aufgeführten Mitarbeiter mit uns gemeinsam<br />
diesen Weg gegangen sind. Wir bedanken uns<br />
auch bei allen Mitarbeitern, die hier nicht aufgeführt<br />
sind. Sie alle haben dazu beigetragen, dass<br />
wir heute so ein Unternehmen sind. Ein weiteres<br />
Dankeschön des Autohauses Rieser geht an alle<br />
unsere langjährigen Kun<strong>den</strong> aus nah und fern.<br />
Wir sagen ein herzliches Vergelt‘s Gott <strong>für</strong> die<br />
jahrelange Treue und Verbun<strong>den</strong>heit, die Sie uns<br />
entgegenbringen! Auch <strong>den</strong>, über all die Jahre<br />
hinweg verlässlichen Geschäftspartnern gilt der<br />
Dank der Familie Rieser.<br />
<strong>Das</strong> Team des Autohauses Rieser feiert 20-jähriges Jubiläum als<br />
Mazda-Partner.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 15
Auf neuen Wegen — der Paradieshof in Forst<br />
Kaffee, Kuchen, Kurse<br />
und ganz viel Obst<br />
Forst I Kaffee, Kuchen, Kräuter,<br />
Obst — und das stete Lächeln von<br />
Melanie Kleider und Norbert Weimann<br />
erwartet Besucher auf dem<br />
„Paradieshof“ bei Forst. Samstags<br />
und sonntags von 14 bis 18 Uhr<br />
und nach Voranmeldung zum<br />
Frühstück an jedem ersten Sonntag<br />
im Monat öffnet das Paar die<br />
gute Stube im alten Bauernhaus<br />
als Café. Ebenso die Terrasse und<br />
vor allem <strong>den</strong> Bauerngarten, wo<br />
unter Obstbäumen verstreut Sitzgruppen<br />
arrangiert wer<strong>den</strong> — vom<br />
lauschigen Zweiertisch bis zur<br />
großen Kaffeetafel. Es gibt sogar<br />
ein „Picknick-Arrangement“ mit<br />
Köstlichkeiten samt Decke <strong>für</strong> die<br />
sonnige Wiese oder einen schattigen<br />
Winkel. „Seele baumeln lassen“<br />
lautet das Paradieshof-Motto.<br />
<strong>Das</strong> Café haben die bei<strong>den</strong> im<br />
April 2015 mit einer „Kursidee“<br />
eröffnet: „Meine Vision war, Leute<br />
zusammen- und ihnen gesunde<br />
Ernährung beizubringen, ökologisch<br />
und regional“, sagt Kleider.<br />
Sie hat Landwirtschaft studiert, ist<br />
Hauswirtschaftstechnikerin und<br />
Garten-Erlebnisführerin. Kräuterwandern,<br />
Beerenpflücken, vegane<br />
oder vegetarische Kochkurse oder<br />
wie Brot, Kuchen und Kleingebäck<br />
auch mit Vollkorngetreide<br />
schmackhaft gelingen — all das<br />
zeigt sie Interessierten (Termine im<br />
Veranstaltungskalender). An Gründonnerstag<br />
gab sie einen Kurs <strong>für</strong><br />
grüne „Smoothies“.<br />
Vom Kaffeegenuss<br />
profitiert Afrika<br />
Serviert wird ausschließlich fair<br />
gehandelter Kaffee von einem<br />
Röster in Bremen, der selbst aus<br />
Kamerun stammt und ohne teure<br />
Zwischenhändler direkt bei afrikanischen<br />
Bauern einkauft. Die Kuchen<br />
dazu backt Melanie Kleider<br />
alle selbst, besonders beliebt sei<br />
der Johannisbeer-Streusel oder<br />
später im Sommer die Heidelbeer-Joghurt-Torte.<br />
Es gibt „auch<br />
deftige Sachen wie Gemüse-<br />
Quiche oder -Lasagne, ich könnte<br />
auf Wunsch sogar ein komplettes<br />
Wildkräuter-Menü kre<strong>den</strong>zen“,<br />
sagt die Paradiesbäuerin. <strong>Das</strong> Getreide,<br />
darunter die Ursorte „Granat“,<br />
Rotkornweizen und Dinkel,<br />
stammt vom Hof ihres Vaters bei<br />
Rothenburg ob der Tauber, wo die<br />
34-Jährige einst aufwuchs.<br />
Nahezu alles Obst wächst auf <strong>den</strong><br />
Flächen des ehemaligen Grünlandbetriebes<br />
oberhalb der Straße<br />
von Forst nach Paterzell. Den hat<br />
das Paar seit Mai 2014 gepachtet.<br />
Schon im ersten Jahr entstand auf<br />
drei Hektar eine Mischkultur-Plantage<br />
mit Beeren- und Obststräuchern,<br />
Gewürzen, Küchen- und<br />
Heilkräutern. Welcher Arbeitseifer<br />
nötig war, drücken Zahlen aus:<br />
Gepflanzt wur<strong>den</strong> 2 400 Himbeerund<br />
500 Heidelbeerstau<strong>den</strong>, zig<br />
Johannisbeerbüsche, 300 Stöcke<br />
mit Tafeltrauben, 200 Obstbäume<br />
in Buschform (wodurch sie schon<br />
im zweiten Jahr trugen) — Kernund<br />
Steinobst wie Birne, Zwetschge,<br />
Quitte, Kornelkirsche, verschie<strong>den</strong>e<br />
Apfelsorten, darunter<br />
natürlich der Weilheimer Berleis.<br />
300 Weißdornbüsche sollen später<br />
<strong>für</strong> Marmelade oder medizinische<br />
und kosmetische Zwecke<br />
dienen.<br />
Sind Beeren und Obst reif, können<br />
Besucher selbst zum Pflücken<br />
anrücken. Es kämen viele ältere<br />
Menschen, vor allem Städter, die<br />
sich noch aufs Einmachen verstün<strong>den</strong>.<br />
Familien begleitet Kleider<br />
oftmals, <strong>den</strong>n „manche Kinder<br />
Blick auf <strong>den</strong> „Paradieshof“ von Osten,<br />
rechts die Zufahrt von der Straße zwischen<br />
Forst und Paterzell (vorne unten).<br />
16 | der altlandkreis
Kurze Pause im Streuobst-Bauerngarten, wo Melanie Kleider und Norbert Weimann am Wochenende Gäste<br />
ihres Cafés bewirten.<br />
reißen die hellroten Himbeeren<br />
ab, weil sie die so vom Joghurtbecher<br />
kennen.“ Ihnen zeigt sie,<br />
was wirklich gut schmeckt — das<br />
nächste Mal auch beim „Beerenfest“<br />
am 4. <strong>September</strong>.<br />
Obstbau als Wagnis<br />
mit globaler Erfahrung<br />
Es sei „sicher ein Wagnis, auf 750<br />
Metern Meereshöhe“ eine Landwirtschaft<br />
auf Obst zu grün<strong>den</strong>,<br />
räumen Kleider und Weimann<br />
ein. Doch sie bringen entsprechende<br />
Erfahrung mit: Die Hohenloherin<br />
befasste sich im Studium<br />
mit Sonderkulturen und<br />
biologischem Wirtschaften. Und<br />
der 50-jährige Dietmannsrieder<br />
kam „schon als junger Bursch<br />
und landwirtschaftlicher Quereinsteiger<br />
ohne eigenen Hof“ in<br />
viele Länder der Welt, arbeitete<br />
in Skandinavien, der Schweiz,<br />
in Amerika, Asien und Afrika.<br />
Im erworbenen Wissen wurzelt<br />
nun die Paradieshof-Plantage.<br />
Die Pflanzen sind so angeordnet,<br />
dass die Standorte Wachstum in<br />
Nachbarschaft oder durch Beschattung<br />
begünstigen. „Genannt<br />
wird das Agroforst, <strong>den</strong> kenne ich<br />
aus Frankreich und Afrika“, erzählt<br />
Weimann. Nebenbei produziert<br />
er übrigens Mikroorganismen,<br />
die er quer durch Europa,<br />
nach Indien, Sambia und in einige<br />
arabische Länder exportiert.<br />
Die 23 Hektar, die zur Hofstelle<br />
„Wolfhof 7“ gehören, wer<strong>den</strong><br />
im Sü<strong>den</strong>, Westen<br />
und Nor<strong>den</strong> umrahmt<br />
von einem prächtigen<br />
Baumgürtel mit<br />
um die 200 Jahre alten<br />
Laubbäumen und<br />
reichlich Buschwerk.<br />
„Jeder meint, das sei<br />
eine prächtige Oase<br />
und sollte so erhalten<br />
bleiben“, erzählt<br />
Landwirtschaftsmeister<br />
Weimann, der vom<br />
„Flächen-Ausputzen“<br />
sowieso nichts mehr<br />
hält. Gerade hier<br />
wüchsen die besten<br />
Kräuter und Wildbeeren<br />
<strong>für</strong> Kleiders Wildkräuterkurse.<br />
Außerdem<br />
schützen Bäume<br />
und dichtes Gebüsch<br />
das Land vor Wind und<br />
bieten Vögeln, Wild<br />
und Insekten einen<br />
unberührten Lebensraum.<br />
Wie auch so manchem<br />
Paradieshof-<br />
Besucher: Einmal sei<br />
eine ältere Dame zum<br />
Pflücken gekommen.<br />
Als ihr Auto vier Stun<strong>den</strong><br />
später immer noch<br />
am Hof stand, machte<br />
man sich auf die Suche. Sie lag<br />
im Gras und beantwortete die besorgte<br />
Frage nach dem Wohlergehen<br />
äußerst vergnügt: „Ich meditiere<br />
mit dem Milan dort oben.“ ts<br />
Melanie Kleider und Norbert Weimann auf<br />
ihrer Beerenplantage hinter einer Heidelbeer-<br />
Staude.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 17
Zukunftsweisende<br />
und liebevolle Pflege<br />
im AWO Seniorenzentrum Peiting<br />
Expertentipps der Versicherungskammer Bayern<br />
Wenn das Wasser<br />
im Wohnzimmer steht<br />
Spezialisiert auf die<br />
Pflege und Betreuung<br />
in Wohngruppen<br />
Ein Stück Heimat.<br />
Die Seniorenzentren der<br />
AWO Oberbayern<br />
AWO Seniorenzentrum Peiting<br />
Bahnhofstraße 24 · Tel. 08861 2500-0 · www.awo-obb.de<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I „Hochwasser mit einer<br />
Intensität, wie wir es bis heute<br />
alle 50 Jahre erleben, können<br />
zukünftig alle 25 Jahre eintreten“,<br />
weiß Stefan Liebl, stellvertretender<br />
Pressesprecher der Versicherungskammer<br />
Bayern. Als ehemaliger<br />
Monopolist in der Feuerversicherung<br />
und heutiger Marktführer in<br />
der Wohngebäudeversicherung<br />
kennt die Versicherungskammer<br />
<strong>den</strong> Gebäudebestand in Bayern<br />
sehr gut und kann nahezu alle Gebäude<br />
gegen sogenannte Elementarschä<strong>den</strong><br />
versichern. Doch die<br />
unvorhersehbaren Naturereignisse<br />
nehmen zu. Deshalb haben wir<br />
mit dem Unternehmenssprecher<br />
ein Gespräch geführt, wie man<br />
sich davor schützen kann.<br />
Anfang Juni waren wieder einige<br />
Ortschaften im <strong>Pfaffenwinkel</strong> von<br />
Überschwemmungen betroffen.<br />
Können Sie mittlerweile abschätzen,<br />
wie hoch der Scha<strong>den</strong> in unserer<br />
Region ist, <strong>den</strong> dieser Starkregen<br />
angerichtet hat?<br />
Allein aus dem Landkreis Weilheim-Schongau<br />
erreichten uns<br />
knapp 100 Scha<strong>den</strong>smeldungen<br />
nach <strong>den</strong> Unwetterereignissen im<br />
Juni. In der Summe rechnen wir<br />
mit einem Scha<strong>den</strong>volumen von<br />
einer halben Million Euro.<br />
Die Versicherungskammer Bayern<br />
war schon nach dem Jahrhundert-<br />
Hochwasser 2013 in Weilheim vor<br />
Ort, um die Situation einschätzen<br />
zu können. Wie risikoreich beurteilen<br />
Sie die Regionen in Südbayern?<br />
In <strong>den</strong> Landkreisen Landsberg,<br />
Weilheim-Schongau, Starnberg<br />
und Garmisch-Partenkirchen<br />
können wir 99,8 Prozent aller<br />
Häuser problemlos gegen Elementarschä<strong>den</strong><br />
versichern. Nur<br />
ganz wenige Bereiche, wie beispielsweise<br />
die Wassersportsiedlung<br />
in Starnberg, versichern wir<br />
nur nach individueller Prüfung.<br />
Diese Siedlung wurde <strong>für</strong> Olympia<br />
direkt am Wasser angelegt und ist<br />
mittlerweile dauerhaft bewohnt.<br />
Hier muss man gezielt hinsehen<br />
und verschie<strong>den</strong>e Präventionsmöglichkeiten<br />
diskutieren.<br />
Die Region insgesamt ist kein Risikobereich.<br />
Der letzte Starkregen<br />
hat aber gezeigt, dass man nicht<br />
unbedingt an einem See oder am<br />
Pollinger Bach wohnen muss, um<br />
betroffen zu sein. Bei einem Starkregen<br />
sucht sich das Wasser seinen<br />
eigenen Weg und es kann zu<br />
Überschwemmungen kommen,<br />
wo man sie bisher nie vermutet<br />
hätte. In Bayern sind aktuell rund<br />
26 Prozent der Gebäude gegen<br />
Elementarschä<strong>den</strong> versichert.<br />
18 | der altlandkreis
iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus<br />
Stefan Liebl von der Versicherungskammer<br />
Bayern gibt wichtige<br />
Tipps <strong>für</strong> Hausbesitzer.<br />
<strong>Das</strong> ist, im Vergleich zu anderen<br />
Bundesländern, noch sehr<br />
wenig. Nach dem Jahrhundert-<br />
Hochwasser 2013 waren wir auf<br />
Info-Tour an verschie<strong>den</strong>en Orten<br />
in Bayern, unter anderem auch<br />
in Weilheim. <strong>Das</strong> ist sehr gut angenommen<br />
wor<strong>den</strong>. Mittlerweile<br />
wer<strong>den</strong> in Neuabschlüssen der<br />
Wohngebäudeversicherungen bei<br />
45 Prozent die Elementargefahren<br />
aufgenommen.<br />
Müssen wir uns hier im vermeintlich<br />
sicheren Oberbayern in Zukunft<br />
tatsächlich auf mehr Hochwasser,<br />
Überschwemmungen oder<br />
Hagelschauer einstellen?<br />
Eine bereits 2011 veröffentlichte<br />
Studie von Versicherern und Klimaforschern<br />
kommt zum Schluss,<br />
dass Schä<strong>den</strong> durch Überschwemmung<br />
und Hochwasser<br />
zunehmen wer<strong>den</strong>. Bis zum Ende<br />
dieses Jahrhunderts könnte das<br />
eine Verdoppelung — je nach Szenario<br />
auch eine Verdreifachung —<br />
der Schä<strong>den</strong> bedeuten. Aktuell<br />
wer<strong>den</strong> regionale Extremwetterereignisse<br />
vom Deutschen<br />
Wetterdienst und der Versicherungswirtschaft<br />
im Rahmen eines<br />
gemeinsamen Forschungsprojekts<br />
näher analysiert. Erste wissenschaftliche<br />
Ergebnisse wer<strong>den</strong><br />
im Herbst präsentiert. Ich persönlich<br />
bin der Meinung, dass eine<br />
Zunahme von lokalen Extremwetterereignissen<br />
nicht von der<br />
Hand zu weisen ist, was eine vernünftige<br />
Absicherung gegen die<br />
Naturgefahren wichtiger <strong>den</strong>n je<br />
macht.<br />
Was raten Sie dem Hausbesitzer in<br />
unserem Einzugsgebiet?<br />
Wir raten dringend dazu, sich der<br />
Verantwortung <strong>für</strong> das eigene<br />
Hab und Gut zu stellen. <strong>Das</strong> Auto<br />
ist des Deutschen liebstes Kind,<br />
das versichert man Vollkasko.<br />
<strong>Das</strong> eigene Haus ist jedoch viel<br />
mehr wert; und hier wird oftmals<br />
nur die Feuergefahr abgesichert.<br />
Wir raten deshalb zu einer Wohngebäudeversicherung,<br />
die auch<br />
bei Feuer, Sturm und Hagel sowie<br />
Leitungswasser greift, zuzüglich<br />
einer Elementarscha<strong>den</strong>versicherung.<br />
Diese sollte auch die Hausratversicherung<br />
ergänzen. Selbst<br />
der Präsi<strong>den</strong>t des bayerischen<br />
Landkreistages, der Deggendorfer<br />
Landrat Christian Bernreiter,<br />
appelliert, dazu eine umfassende<br />
Versicherung abzuschließen.<br />
Denn manche Menschen leben in<br />
dem Irrglauben, dass sie im Fall<br />
des Falles auf staatliche Hilfen<br />
bauen können.<br />
Welche Kosten müssen <strong>für</strong> ein<br />
durchschnittliches Einfamilienhaus<br />
gerechnet wer<strong>den</strong>?<br />
Bei einem Wohngebäude mit<br />
einem Wert von 350 000 Euro<br />
kostet die Elementarabsicherung<br />
weniger als 100 Euro im Jahr.<br />
Auf der Internetseite der Versicherungskammer<br />
Bayern kann<br />
man einen Risiko-Check <strong>für</strong> sein<br />
Gebäude durchführen und umgehend<br />
<strong>den</strong> jährlichen Beitrag<br />
ermitteln.<br />
Nicht unerheblich ist auch der<br />
Hausrat. Warum muss der separat<br />
versichert sein?<br />
Wenn das Wasser kommt, dringt<br />
es nicht nur in <strong>den</strong> Keller. Denken<br />
Sie an Ihre Möbel, die hochwertige<br />
Einbauküche, elektronische<br />
Geräte und dergleichen. All diese<br />
Dinge sollten Sie neben dem<br />
Haus ebenfalls gegen Elementarschä<strong>den</strong><br />
versichern.<br />
Wie unterstützen Sie <strong>den</strong> betroffenen<br />
Versicherungsnehmer im Scha<strong>den</strong>sfall?<br />
Zunächst müssen wir telefonisch<br />
oder per E-Mail davon Kenntnis erhalten.<br />
Wir empfehlen <strong>den</strong> Betroffenen<br />
immer, Fotos vom Scha<strong>den</strong><br />
zu machen — und bitte bevor mit<br />
dem Ausräumen begonnen wird.<br />
Bei größeren Schä<strong>den</strong> schicken wir<br />
einen Sachverständigen zur Begutachtung,<br />
der alles weitere mit dem<br />
Versicherungsnehmer bespricht.<br />
Haben Sie noch weitere Tipps, wie<br />
man sein Haus vor <strong>den</strong> steigen<strong>den</strong><br />
Unwettergefahren sichern kann?<br />
Es gibt viele Möglichkeiten der<br />
Vorsorge: Man kann die Kellerschächte<br />
entsprechend präparieren,<br />
<strong>den</strong> Übergang von der Straße<br />
zum Grundstück zum Schutz vor<br />
Wasser mit einem kleinen Absatz<br />
versehen oder eine Verankerung<br />
anbringen, in die bei Bedarf mobile<br />
Wände eingesetzt wer<strong>den</strong><br />
können. <strong>Das</strong> sind nur ein paar Beispiele<br />
von baulichen Maßnahmen.<br />
Unsere hauseigene Fachabteilung<br />
berät die Hausbesitzer gerne. rg<br />
„Hochwasser mit einer Intensität, wie wir es bis heute alle 50 Jahre erleben, können zukünftig alle 25 Jahre<br />
eintreten", erklärt Stefan Liebl von der Versicherungskammer Bayern.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 19<br />
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<br />
Tel. 08861-2695<br />
<br />
<br />
<br />
Sa. Beratung mit vorheriger Terminvereinbarung
Überschwemmungen quer durchs Schongauer Land<br />
Die sommerliche Flut<br />
Rottenbuch / Böbing / Apfeldorf | Ein<br />
komischer Sommer ist das bis heute<br />
gewesen, mit viel Starkregen,<br />
der ganz punktuell Unmengen von<br />
Wasser im Gepäck hatte. Ortschaften<br />
wie Rottenbuch, Böbing oder<br />
Apfeldorf hatten zwar auch in der<br />
Vergangenheit manches Mal mit<br />
Überschwemmungen zu kämpfen,<br />
aber an diese Mengen von Wasser<br />
innerhalb kürzester Zeit kann sich<br />
niemand erinnern. Zeitgleich wur<strong>den</strong><br />
Häuser und Straßen überflutet,<br />
die bisher noch nicht in Mitlei<strong>den</strong>schaft<br />
gezogen wur<strong>den</strong>.<br />
„So etwas noch<br />
nie erlebt“<br />
Um 17.21 Uhr ging bei Feuerwehrkommandant<br />
Werner Herbst aus<br />
Rottenbuch der erste Alarm ein.<br />
Was in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Stun<strong>den</strong> des<br />
Dienstag, 26. Juli, passierte, hatte<br />
der erfahrene Floriansjünger bis<br />
dato noch nie erlebt. Straßen waren<br />
überflutet und mussten gesperrt<br />
wer<strong>den</strong>, auf der Echelsbacher Brücke<br />
stand ein halber Meter Wasser<br />
und 14 Keller mussten von der<br />
Feuerwehr ausgepumpt wer<strong>den</strong>.<br />
„Einige Hausbesitzer haben uns<br />
gar nicht alarmiert,<br />
sondern gleich selbst<br />
ausgepumpt“, ergänzt<br />
Werner Herbst.<br />
Mit Unterstützung der<br />
Peitinger und Schönberger<br />
Wehr sind<br />
die Helfer dann alle<br />
gefährdeten Häuser<br />
systematisch durchgegangen.<br />
In Mitlei<strong>den</strong>schaft<br />
wurde auch<br />
die Gemeindehalle<br />
gezogen; hier stand<br />
alles unter Wasser —<br />
vom kompletten Keller,<br />
<strong>den</strong> Toiletten über<br />
<strong>den</strong> Trommlerraum<br />
bis zur Gaststätte. „In Manche Straßen glichen einem reißen<strong>den</strong> Fluss.<br />
Rottenbuch liegt die<br />
Bebauung oftmals am Hang, da Ähnlich erging es <strong>den</strong> Böbingern,<br />
kommt bei einem solchen Starkregen<br />
extrem viel Wasser daher“, erklärt<br />
Bürgermeister Markus Bader,<br />
der darin die überwiegende Ursache<br />
der Schä<strong>den</strong> sieht. Zahlreiche<br />
Straßen wur<strong>den</strong> unterspült, deren<br />
Schä<strong>den</strong> nun behoben wer<strong>den</strong><br />
müssen. Weiter wird die Gemeinde<br />
deren Bürgermeister in Personalunion<br />
als Feuerwehrkommandant<br />
an diesem Dienstagabend mit<br />
seinen Männern zwölf Keller auspumpte.<br />
Nach dem Hochwasser in<br />
Simbach am Inn, das bayernweit in<br />
der Presse war, sagte der Freistaat<br />
Soforthilfen zu, was nun auch der<br />
verschie<strong>den</strong>e Durchläufe und Landkreis Weilheim-Schongau <strong>für</strong><br />
Regenrückhaltebecken in nächster<br />
Zeit ausbauen.<br />
die Schä<strong>den</strong> vom 29. Mai bis 5.<br />
Juni in Anspruch nehmen kann.<br />
Der Starkregen am 26.<br />
Juli zählt allerdings<br />
nicht mehr dazu, sodass<br />
die Rottenbucher<br />
und Böbinger in Sachen<br />
staatlicher Unterstützung<br />
leer ausgehen<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Apfeldorf wurde vom<br />
Starkregen am 28. und<br />
29. Mai getroffen, doch<br />
die Gemeinde gehört<br />
zum Landkreis Landsberg,<br />
der keinen Katastrophenalarm<br />
ausgelöst<br />
hatte. So konnten auch<br />
die Apfeldorfer keine<br />
Soforthilfen des Staates<br />
in Anspruch nehmen.<br />
„<strong>Das</strong> Hauptproblem<br />
war das Wasser vom Feld; da<strong>für</strong><br />
kann man eben keinen Kanal bauen“,<br />
meint Bürgermeister Georg<br />
Epple. Auch Apfeldorf hat viele<br />
Hanglagen. Die Wassermassen, die<br />
vom Berg östlich des Dorfes angerauscht<br />
kamen, hat Epple sogar in<br />
Fotos festgehalten. Zur Unterstützung<br />
kamen die Feuerwehren aus<br />
Kinsau, Reichling und Rott, wobei<br />
die Rotter auch im eigenen Dorf<br />
Probleme hatten.<br />
Fast wären die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
des Trachtenvereins Rott<br />
abgesagt wor<strong>den</strong>, nachdem das<br />
Zelt durch das Unwetter überschwemmt<br />
wor<strong>den</strong> war.<br />
Schnelle Hilfe<br />
von <strong>den</strong> Nachbarn<br />
Am schlimmsten betroffen war<br />
Apfeldorfs Friseurmeister Helmut<br />
Ehle; am Samstag hielt sein Damm<br />
östlich des Hauses noch — und alles<br />
war entspannt. Am Sonntag<br />
kam das Wasser plötzlich neben<br />
dem Damm auf das Grundstück<br />
und überflutete innerhalb kürzester<br />
Zeit <strong>den</strong> gesamten Keller bis<br />
zur Decke. <strong>Das</strong> Lager seines Friseursalons,<br />
Sportbekleidung der<br />
drei Kinder, Weihnachtsdeko oder<br />
die Instrumente des Musikervorstandes<br />
— alles kaputt. Durch die<br />
schnelle Hilfe von Nachbarn, Mitarbeiterinnen<br />
und Handwerkern<br />
konnte der Salon am Mittwoch<br />
schon wieder geöffnet wer<strong>den</strong>,<br />
trotzdem schätzt Helmut Ehle seinen<br />
Scha<strong>den</strong> auf über 10 000 Euro.<br />
Jetzt wird er seine Lichtschächte<br />
höher setzen, eine Schwelle an der<br />
Kellertreppe anbringen und <strong>den</strong><br />
20 | der altlandkreis
Seien Sie der Flut<br />
haushoch überlegen.<br />
Mit unserer innovativen Wohngebäudeversicherung<br />
können Sie sich auch in besonders hochwassergefähr<br />
deten Gebieten gegen die finanziellen Folgen<br />
eines Hochwasserscha<strong>den</strong>s absichern. <strong>Das</strong> bieten<br />
nur wenige Versicherer in Deutschland.<br />
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Der Mühlbach am Rottenbucher Fohlenhof trat komplett über die Ufer.<br />
Wall an der Nordseite des Hauses<br />
verlängern. „Seit fast 30 Jahren<br />
wohne ich hier, aber so etwas gab<br />
es noch nie“, stellt Helmut Ehle<br />
fest.<br />
<strong>Das</strong> gleiche kann Werner Menhart<br />
behaupten, der ebenfalls mit<br />
<strong>den</strong> Wassermassen vom Hang<br />
kämpfte und <strong>den</strong> gesamten Keller<br />
unter Wasser hatte. Er hat<br />
mittlerweile schon gehandelt<br />
und einen Erdwall entlang seines<br />
Grundstückes angebracht. Die Gemeinde<br />
hat inzwischen <strong>den</strong> Erwerb<br />
von zusätzlichen Pumpen beschlossen<br />
und Bürgermeister Georg Epple<br />
verspricht, bei künftigen Baumaßnahmen<br />
dem Hochwasserschutz<br />
mehr Beachtung zu schenken. „Ich<br />
arbeite intensiv daran, das Wasser<br />
bergauf laufen zu lassen“, so seine<br />
süffisante Antwort zu der Tatsache,<br />
dass sich <strong>den</strong>noch vieles nicht verhindern<br />
lassen werde.<br />
rg<br />
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Ein groteskes Bild am Tag danach — schönes Wetter und der ganze Garten<br />
voller verschlammtem Müll.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 21
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS<br />
Radeln, lesen und einige Jubiläen<br />
Literaturabend: Pörnbacher liest Britting<br />
Lechbruck | Mit dem Schriftsteller Georg Britting setzt Dr. Karl<br />
Pörnbacher (Foto) am 29. <strong>September</strong> seine Reihe „Bayerische Autoren“<br />
im Flößermuseum Lechbruck fort. Hier hat der Germanist<br />
und Historiker schon Werke von Ludwig Ganghofer, Wilhelm Diess,<br />
Oskar Maria Graf, Lena Christ und Ludwig Thoma aufgeschlagen.<br />
Nun erinnert er an <strong>den</strong> 1891 in Regensburg geborenen und von<br />
1921 bis zu seinem Tod 1964 in München leben<strong>den</strong> Britting anlässlich<br />
dessen 125. Geburtstag mit ausgewählten Erzählungen. Seine<br />
Geburtsstadt und das Donautal haben <strong>den</strong> Dichter und sein Schreiben<br />
nicht weniger geprägt als später das bayerische Oberland<br />
und Tirol. Er schrieb nie im Dialekt, gleichwohl ist seine Sprache<br />
durchzogen von bayerischem Humor und <strong>den</strong> Eigenarten des süddeutschen<br />
Idioms, von verdichteter Anschaulichkeit und präziser<br />
Ausdruckskraft. Lesungen mit Pörnbacher sind <strong>für</strong> Literaturliebhaber<br />
ein Erlebnis, weil er<br />
nicht nur Werke vorträgt,<br />
sondern auch viel über<br />
die Autoren zu erzählen<br />
weiß und sie so seinen<br />
Zuhörern sachkundig<br />
und unterhaltsam erschließt.<br />
Der Literaturabend<br />
in Lechbruck beginnt<br />
um 19.30<br />
Uhr bei freiem<br />
Eintritt. ts<br />
Gewinner der Glenn Miller Orchestra-CDs<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Anfang August sorgte das Glenn Miller Orchestra<br />
in der Peitinger Schloßberghalle <strong>für</strong> einen stimmungsvollen<br />
Abend und präsentierte mit einem unverwechselbaren, harmonischen<br />
Sound zahlreiche Welthits. Passend dazu verlosten wir<br />
im letzten „altlandkreis“ fünf CDs des Glenn Miller Orchestras.<br />
Ob unsere Gewinner auch beim Konzert dabei waren? Wir wissen<br />
es nicht. Über jeweils eine Scheibe durften sich in jedem Fall<br />
freuen: Martin Holzheu aus Schongau, Angelika Müller aus Lechbruck,<br />
Ehrenharda Schorer aus Bernbeuren, Maria Baumann<br />
aus Kinsau und Resi Striegl aus Peiting. Wir wünschen<br />
viel Spaß beim Hören. Allen, die letztes Mal kein<br />
Glück hatten, viel Erfolg diesmal!<br />
tis<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Es sind Musiker aus Rottenbuch,<br />
Peiting, Böbing, Steinga<strong>den</strong>, Hohenfurch, Epfach<br />
oder Westendorf dabei, und sie alle haben eine<br />
Passion: die bayerische Blasmusik. Vor zehn Jahren<br />
rief der Blasmusikbeauftragte im Lechgau-<br />
Trachtenverband, Thomas Eiler, eine eigene Gaukapelle<br />
ins Leben, der sich spontan 25 Musiker<br />
anschlossen. „Es sind alles gute Musikanten, die in<br />
ihren Blaskapellen auch eingespannt sind“, weiß<br />
der Dirigent Thomas Eiler, und deshalb beschränkt<br />
sich diese Kapelle auf maximal drei Auftritte pro<br />
Jahr. Die Ausrichtung ist auch nach zehn Jahren<br />
noch die gleiche: traditionelle, bayerische Blasmusik,<br />
gespickt mit schönen böhmischen Polkas zu<br />
spielen und zugleich gute Unterhaltung zu bieten.<br />
<strong>Das</strong> Jubiläum soll nun mit einem Festabend am<br />
Samstag, 29. <strong>Oktober</strong> im Epfacher „Haus der Vereine“<br />
gefeiert wer<strong>den</strong>. Der Böbinger Männerchor,<br />
Zehn Jahre Lechgau-Kapelle<br />
Ein Jahr „Weibsdeifi“-Markt<br />
Schongau | Der Weibsteufel, im Dialekt „Weibsdeife“,<br />
ist eine verführerische, schöne, aber auch unberechenbare<br />
Frau. Für solche — und ganz normale<br />
— hat Beatrice Amberg, Vorstand von „Schongau<br />
belebt e.V.“, <strong>den</strong> „Weibsdeifi-Markt“ initiiert. Seit<br />
einem Jahr läuft der Flohmarkt von Frauen <strong>für</strong><br />
Frauen: „Wer könnte besser wissen als Frauen,<br />
was Frauen gerne mögen?“, fragt die Ideengeberin<br />
und verrät zugleich das Erfolgsrezept. Vorausgesetzt,<br />
es lassen sich passende Geschäftsräume<br />
auftun, ist jeder erste Samstag im Monat Markttag.<br />
Denn das war die zweite Idee: Leerstehen<strong>den</strong><br />
La<strong>den</strong>geschäften „vorübergehend Leben einzuhauchen<br />
und sie mit Lachen und Geplauder zu erfüllen“,<br />
sagt Amberg. Los ging es im <strong>Oktober</strong> 2015<br />
in der Löwenstraße, wo gerade einmal fünf Verkaufsplätze<br />
vergeben wer<strong>den</strong> konnten. <strong>Das</strong> hängt<br />
von der La<strong>den</strong>größe ab. In der Münzstraße gab<br />
es auch schon 40 Anbieterinnen. Einer der Lä<strong>den</strong><br />
wurde neu vermietet, was vielleicht daran liege,<br />
das Peitinger Harfenduo, die Gaugruppe des Lechgaues<br />
und die Epfacher Plattlergruppe wer<strong>den</strong> ab<br />
20 Uhr mit Musik und Tanz zum Geburtstag gratulieren.<br />
In einem zweiten, geselligeren Teil wird<br />
die Lechgau-Kapelle selbst in ihrer unverwechselbaren<br />
Art <strong>für</strong> gute Unterhaltung sorgen.<br />
rg<br />
„dass Interessenten n<br />
sich die Leerstände e<br />
unkompliziert anschauen<br />
können“,<br />
vermutet Amberg.<br />
Leerstände zu reduzieren,<br />
ist ein<br />
Hauptanliegen<br />
von „Schongau<br />
belebt“, und benachbarte<br />
La<strong>den</strong>inhaber nhaber hätten bestätigt,<br />
dass sie vom „Weibsdeifi“-Publikum ebenfalls<br />
profitieren. Der nächste Markt am 10. <strong>September</strong><br />
steigt ausnahmsweise im Festzelt auf dem Volksfestplatz<br />
mit kleinem Rahmenprogramm. Am<br />
1. <strong>Oktober</strong> öffnet der La<strong>den</strong> in der Münzstraße 25<br />
von 10 bis 16 Uhr <strong>für</strong> einen Tag seine e Pforten. Wer<br />
Räumlichkeiten zur Verfügung stellen<br />
möchte, kann sie per E-Mail (post@<br />
schongau-belebt.de) anbieten. ts<br />
22 | der altlandkreis
Römisches Wagenrennen zum Museums-Jubiläum<br />
Epfach | Ein Wagenrennen wie zu Römerzeiten<br />
organisiert der historische Ausschuss am Sonntag,<br />
11. <strong>September</strong>, rund um das „Museum Abodiacum“<br />
in Epfach. Den römischen Streitwagen zieht allerdings<br />
kein Pferdegespann, sondern jeweils vier<br />
Vertreter aus <strong>den</strong> örtlichen Vereinen. Die Epfacher<br />
sind stolz auf ihre römische Vergangenheit und<br />
haben dies besonders<br />
mit ihrer 2000-Jahrfeier<br />
anno 1986 zum Ausdruck<br />
gebracht. Aus deren Erlös<br />
wurde dann 1991 ein<br />
Museum im alten Feuerwehrhaus<br />
geschaffen,<br />
das seither einer Vielzahl<br />
an Besuchern, Vereinsgruppen<br />
oder Schulklassen<br />
Aufschluss über die Zeit der Römer in Epfach<br />
gab. Mit einem Festakt soll das 25-jährige Bestehen<br />
des ehrenamtlich geführten Museums um 11<br />
Uhr offiziell gewürdigt wer<strong>den</strong>. Anschließend gibt<br />
es eine Fotoausstellung sowie <strong>für</strong> Kinder verschie<strong>den</strong>e<br />
römische Brettspiele in der benachbarten<br />
Tenne des Gasthauses „Sonne“. Der Wirt tischt<br />
dazu passend römische<br />
Gerichte auf. Wie vor 25<br />
Jahren treten ab 15 Uhr<br />
die Epfacher Vereine zum<br />
römischen Wagenrennen<br />
an, diesmal allerdings<br />
nicht in der Au, sondern<br />
rund um<br />
Gasthaus und<br />
Museum. rg<br />
Aktionstag im Gartenwinkel<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Die Thementage des Netzwerks „Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
erfreuen sich wachsender<br />
Beliebtheit bei allen, <strong>den</strong>en ein Garten mehr bedeutet<br />
als nur saisonal wechselnder Blumenschmuck.<br />
Am 11. <strong>September</strong> öffnen von 10 bis 17 Uhr gut ein<br />
halbes Dutzend Netzwerk-Mitglieder ihre Gärten.<br />
„Füllhorn Gartenwinkel“ lautet das Motto passend<br />
zum Erntemonat <strong>September</strong>. Sie bieten an, was<br />
sie an regionalen Besonderheiten gesammelt und<br />
was Fachkundige daraus zubereitet haben: Kräutertees,<br />
Marmela<strong>den</strong>, Salben, Duftsalze und mehr.<br />
Am Böbinger „Bruggerhof“ gibt es Köstlichkeiten<br />
von Gartenbäuerinnen, der Initiative „Slowfood<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> e.V.“, einer Buchhandlung und einem<br />
Imker. Auf dem „Paradieshof“ bei Forst können der<br />
Obstgarten besichtigt, Beeren, Kaffee und Kuchen<br />
genossen wer<strong>den</strong>. Der Wieshof Marnbach eröffnet<br />
seinen „Karlsgarten“, im Schaugarten Seeshaupt<br />
beantworten Gartenkundige Fragen. Absolventinnen<br />
des Gartenbäuerin-Lehrgangs bieten in der<br />
Landwirtschaftsschule Weilheim eigene Produkte<br />
an, der Obst- und Gartenbauver-<br />
ein Obereglfing lädt ein zu diver-<br />
sen<br />
Aktionen in <strong>den</strong> Schaugarten<br />
„Krautacker Moosbrunnen“. Zudem<br />
fin<strong>den</strong> überall Führungen<br />
statt, Infos im Internet<br />
(www.gartenwinkel-<br />
eltpfaffenwinkel.de).<br />
Radeln <strong>für</strong> die Hoffnung<br />
aufs Sehen<br />
Schongau | Ein Leben mit letztem Sehrestvermögen,<br />
im Dunkeln, in Isolation —<br />
das ist <strong>für</strong> Menschen mit Netzhauterkrankungen<br />
tägliche Realität. Noch gibt es<br />
keine Therapien und Heilungschancen,<br />
wohl aber Forschungsansätze <strong>für</strong> Heilverfahren.<br />
Von dieser Hoffnung getragen, radeln<br />
unter der Schirmherrschaft des Europäischen<br />
Parlaments 17 Tandem-Teams — der<br />
Pilot sehend, sein Co-Pilot blind oder sehbehindert<br />
— und sieben Ersatzfahrer aus<br />
fünf Ländern durch Deutschland, Frankreich,<br />
die Schweiz und Österreich. Am 5.<br />
<strong>September</strong> machen sie Station in Schongau,<br />
2. Bürgermeister Tobias Kalbitzer<br />
empfängt um 7.45 Uhr die Teams vor dem<br />
Rathaus, die mit der Tour auf Menschen<br />
mit altersabhängiger Makuladegeneration<br />
(AMD) und Retinitis Pigmentosa (RP)<br />
aufmerksam machen wollen. <strong>Das</strong> Projekt<br />
unterstützen Politiker, renommierte<br />
Unternehmen als Sponsoren und die<br />
„Aktion Mensch“. Auf der Website von<br />
„Pro Retina — Stiftung zur Verhütung<br />
von Blindheit“ (www.pro-retinastiftung.de)<br />
sind weitere Infortmationen<br />
zu fin<strong>den</strong>.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 23
Zu Besuch in der Krankenhaus-Küche<br />
Nicht gekocht wurde nie!<br />
Schongau | Lasagne mit Rinderhackfleisch<br />
und Rohkostsalat,<br />
Schweinsbratwurst mit Karottengemüse<br />
und Kartoffelpüree, Penne<br />
mit Basilikumrahmsoße und Salat<br />
als vegetarische Alternative oder<br />
nur eine Spargelsuppe, falls der<br />
Hunger nicht allzu groß ist. Dazu<br />
jeweils Milchreis als Dessert. Vier<br />
Menüs unter <strong>den</strong>en die Patienten<br />
der Krankenhäuser in Weilheim<br />
und Schongau an diesem Mittwoch<br />
wählen können.<br />
Reichhaltiges<br />
Speiseangebot<br />
Die Qualität der Verpflegung hat<br />
einen erheblichen Einfluss auf<br />
<strong>den</strong> Genesungsprozess, weswegen<br />
das Küchenteam der Krankenhaus<br />
GmbH mit einem attraktiven<br />
Speisenangebot, bestehend aus<br />
schmackhaften, abwechslungsreichen<br />
und ausgewogenen Mahlzeiten,<br />
zum Wohlbefin<strong>den</strong> beitragen<br />
will. Die Patienten können<br />
wöchentlich in einem gedruckten<br />
Plan ihre Speisen selbst wählen<br />
und zusammenstellen. Mittags<br />
wer<strong>den</strong>, inklusive der Variante<br />
„<strong>für</strong> <strong>den</strong> kleinen Hunger“, vier<br />
verschie<strong>den</strong>e Menüs angeboten,<br />
abends drei. Morgens kann zudem<br />
aus einem reichhaltigen Frühstücksangebot<br />
gewählt wer<strong>den</strong>.<br />
Für rund 350 Essen pro Mahlzeit<br />
wird in der geräumigen Küche<br />
vorbereitet, geschnibbelt, gewürzt,<br />
gebacken oder gekocht. Eine logistische<br />
Meisterleistung, wie ein<br />
Blick über die Schultern der 24<br />
Mitarbeiter beweist. Schließlich<br />
müssen in Krankenhäusern weitaus<br />
mehr Aspekte bedacht wer<strong>den</strong><br />
als in vergleichbaren Großküchen.<br />
„Allergien,<br />
Krankheiten wie Diabetes<br />
oder Lebensmittel-Sperren<br />
nach<br />
Operationen“, listet<br />
Roberto Hänsel nur<br />
einige Schlagwörter<br />
auf, die er und sein<br />
Team während der<br />
täglichen Arbeit beachten<br />
müssen. Der<br />
40-jährige gelernte<br />
Unverträglichkeiten,<br />
Koch und weitergebildete Küchenmeister<br />
ist seit 2009 Leiter der<br />
Krankenhausküche, in der er mittlerweile<br />
16 Jahre arbeitet. „Nicht<br />
gekocht wurde in unserer Küche<br />
nie“, räumt er sogleich mit einem<br />
gelegentlich geäußertem Vorurteil<br />
auf. Ohne zu verschweigen, dass<br />
„aus logistischen und selbstverständlich<br />
auch Kostengrün<strong>den</strong> natürlich<br />
einige Produkte zugekauft<br />
wer<strong>den</strong>“. Der Großteil der Lebensmittel<br />
wird von einem bewährten<br />
Unternehmen aus Kempten bezogen.<br />
Dreimal pro Woche wird die<br />
Ware angeliefert, damit das Lager<br />
überschaubar bleibt und alle Lebensmittel<br />
frisch sind. Die hohen<br />
Standards hinsichtlich der Hygiene<br />
zeigen sich erstmals bei der Warenanlieferung.<br />
Der Bereich <strong>für</strong> die<br />
Lebensmittel ist baulich komplett<br />
getrennt vom restlichen Anlieferbereich.<br />
Unterschiedliche Fliesen<br />
zeugen zudem von der Trennung<br />
des Anlieferbereichs und dem<br />
„sensiblen Bereich“. In Letzteren<br />
darf nur, wer sich eine entsprechende<br />
Schutzkleidung anlegt und<br />
seine Hände desinfiziert. Hygieneschulungen<br />
<strong>für</strong> das Personal stehen<br />
regelmäßig auf der Tagesordnung.<br />
Die verschie<strong>den</strong>en Kühlräume<br />
und Lager der Lebensmittel sind<br />
nach Themen sortiert, die Räume<br />
je nach Anforderung auf eine<br />
bestimmte Temperatur gekühlt.<br />
Molkerei-Produkte etwa dürfen nie<br />
über sieben Grad haben. All diese<br />
hohen Standards sind Teil der sogenannten<br />
„guten Hygienepraxis“,<br />
definierte Leitlinien im Rahmen<br />
des HACCP-Konzepts, der Gefahrenanalyse<br />
kritischer Lenkungspunkte,<br />
nach der in der Krankenhausküche<br />
gearbeitet wird.<br />
Von „Cook and Serve“<br />
zu „Cook and Chill“<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Küchenchef<br />
Roberto Hänsel (links)<br />
mit Projektleiter Till Döring<br />
Ende 2014, Anfang 2015 wur<strong>den</strong><br />
die Räumlichkeiten, im Rahmen<br />
der Eingliederung der Weilheimer<br />
Küche ins Schongauer Krankenhaus,<br />
umgebaut. Während der<br />
halbjährigen Bauphase, die parallel<br />
zum Tagesgeschäft lief, involvierte<br />
man bereits das Gesundheitsamt,<br />
um so alle Neuerungen<br />
frühzeitig aufzuzeigen. Im Zuge<br />
dieser Umstrukturierungen wurde<br />
das Kochsystem von „Cook and<br />
Serve“ — also Kochen und sofort<br />
servieren — auf das sogenannte<br />
„Cook and Chill“ umgestellt. Da-
DAS REZEPT VOM KÜCHENCHEF:<br />
Der Sonntags-Zopf<br />
Die Zutaten:<br />
40 g Hefe<br />
800 g Mehl<br />
300 ml Milch<br />
100 g Zucker<br />
2 Pck. Vanillezucker<br />
85 g Butter<br />
4 Eier<br />
10 g Salz<br />
Abrieb von einer Bio-Zitrone<br />
Rosinen nach Geschmack<br />
1 Eigelb zum Bestreichen<br />
Die Zubereitung:<br />
Die Hefe mit etwas Mehl und Zucker sowie der lauwarmen Milch<br />
verrühren und bei circa 35 Grad 15 Minuten gehen lassen. Nun<br />
alle Zutaten (bis auf die Rosinen) circa 15 Minuten durchkneten.<br />
Dann <strong>den</strong> Teig eine Stunde gehen lassen und ihn anschließend<br />
mit <strong>den</strong> Rosinen zusammenkneten. Drei Stränge formen und diese<br />
flechten. Nochmals <strong>den</strong> Zopf 30 Minuten<br />
gehen lassen. Den Zopf mit dem<br />
Eigelb (mit etwas Wasser<br />
aufgeschlagen) bestreichen<br />
und bei 160 Grad 45<br />
Minuten backen.<br />
mit ist ein Verfahren ren der Gemeinschaftsverpflegung<br />
fl gemeint, bei<br />
dem auf eine unmittelbare <strong>Ausgabe</strong><br />
einer Testphase, um das Brot, welches<br />
etwa in Schongau von der Bä-<br />
der Speisen im Gegensatz ckerei Michl kommt, direkt auf die<br />
zur herkömmlichen Warmverpflegung<br />
Stationen zu liefern. „Es ist zwar<br />
verzichtet wird. Die warmen ein logistischer Mehraufwand,<br />
Speisenkomponenten wer<strong>den</strong> auf aber wir versuchen, ständig zu<br />
herkömmliche Weise zubereitet<br />
und gegart, dann aber innerhalb<br />
von 90 Minuten auf eine Temperatur<br />
optimieren“, versichert Till Döring,<br />
Projektmanager bei der Dorfner<br />
GmbH, die <strong>den</strong> gesamten Prozess<br />
von unter vier Grad gekühlt. der Umstrukturierung begleitet<br />
Die gekühlte Speise könnte bei und als erfahrenes Unternehmen<br />
ununterbrochener Kühlkette bis vorangetrieben hat.<br />
zu vier Tage ohne Qualitätsverlust<br />
gelagert wer<strong>den</strong>. Bei der Krankenhaus<br />
GmbH wird immer <strong>für</strong><br />
Die Sache mit dem<br />
Berliner Kennzeichen<br />
<strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Tag frisch gekocht.<br />
Nachdem die Speisen im „Chiller“<br />
runtergekühlt und anschließend<br />
Über ein induktives Heizverfahren<br />
wer<strong>den</strong> die Speisen aufgewärmt,<br />
gelagert wur<strong>den</strong>, kommen sie in bevor sie auf die Stationen gebracht<br />
einem baulich getrennten „Portionierraum“<br />
auf die Teller. Um die<br />
Kühlung nicht zu unterbrechen<br />
ist der Raum ebenfalls auf sieben<br />
Grad temperiert. „<strong>Das</strong> ist auch der<br />
Grund, warum das Brot etwas kühler<br />
ist, als man es vielleicht von daheim<br />
gewöhnt ist“, erklärt Roberto<br />
Hänsel. Derzeit befinde man sich in<br />
wer<strong>den</strong>. Seit der Umstrukturierung<br />
wird in Schongau das Essen <strong>für</strong> die<br />
bei<strong>den</strong> Krankenhäuser und das angegliederte<br />
Altenheim gekocht und<br />
vorbereitet. Nach Weilheim gelangen<br />
die Speisen mit einem eigens<br />
geleasten Kühl-Lastwagen. „Die<br />
Firma, von der wir <strong>den</strong> Transporter<br />
leasen, sitzt in Berlin — daher<br />
das Kennzeichen“, erklärt Döring<br />
schmunzelnd. Schließlich habe<br />
er schon die wildesten Gerüchte<br />
gehört, etwa, dass das Essen aus<br />
der Hauptstadt komme. Alle vier<br />
Wochen wiederholt sich der Speiseplan,<br />
wenngleich er laufend<br />
verbessert und abgeändert wird.<br />
Neuerdings gibt es zwischendurch<br />
Spezialitätenwochen mit verschie<strong>den</strong>en<br />
Themen wie „Griechenland“<br />
oder „Fit und Vital“. <strong>Das</strong>s jemand<br />
während seines Aufenthaltes häufiger<br />
in <strong>den</strong> Genuss der gleichen<br />
Mahlzeiten kommt, sei indes äußerst<br />
selten. Die durchschnittliche<br />
Verweildauer der Patienten bei<br />
der Krankenhaus GmbH liegt unter<br />
sechs Tagen. Verwunderlich ist die<br />
Tatsache, dass die Geschmäcker in<br />
Weilheim und Schongau ziemlich<br />
unterschiedlich sein sollen, wie<br />
uns Roberto Hänsel erklärt. Nochmal<br />
ein wenig mehr Aufwand also<br />
bei der täglichen Arbeit mit <strong>den</strong><br />
frischen Lebensmitteln.<br />
tis<br />
Roberto Hänsel<br />
zeigt ein Tablett<br />
mit der induktiven<br />
Heiztechnik. Rechts<br />
eine kleine Portion<br />
Lasagane, die im<br />
gekühlten und<br />
baulich getrennten<br />
Raum auf die Teller<br />
wandert (unten)<br />
Sogenannte<br />
„Rückstellproben“ (Bild rechts):<br />
Von jeder Mahlzeit wer<strong>den</strong> zur Absicherung<br />
und gegebenenfalls Überprüfung eine Woche<br />
lang zwei Proben aufbewahrt.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 25
Dr. Peter Baumann — neuer Chefarzt in der Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
Wir brauchen das Messer<br />
immer ein Stück weniger<br />
Weilheim/Schongau | Seit<br />
dem 1. August ist Dr. Peter<br />
Baumann neuer Chefarzt in<br />
der Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
in der Krankenhaus<br />
GmbH Landkreis Weilheim-Schongau.<br />
Der 45-Jährige<br />
ist von der Deutschen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin<br />
zertifizierter endovaskulärer<br />
Spezialist und mit <strong>den</strong> minimalinvasiven<br />
Kathetertechniken zur<br />
Behandlung von Gefäßkrankheiten<br />
bestens vertraut. „Narkose<br />
und Skalpell können wir heute<br />
häufig durch eine örtliche Betäubung<br />
und minimalinvasive Techniken<br />
ersetzen. Mit modernster<br />
Kathetertechnik können wir beispielsweise<br />
von der Leiste aus verschlossene<br />
Blutgefäße wiedereröffnen“,<br />
so Dr. Peter Baumann. Im<br />
„altlandkreis“-Interview spricht<br />
der Mediziner der das Tauchen,<br />
Klettern und Kochen — insbesondere<br />
Sushi — zu seinen Hobbies<br />
zählt, über seine ersten Eindrücke<br />
bei der Krankenhaus GmbH, was<br />
es noch zu tun gibt und wie wichtig<br />
ihm der persönliche Kontakt zu<br />
seinen Patienten ist.<br />
Dr. Baumann, mit welchen beruflichen<br />
Erfahrungen sind Sie zur<br />
Krankenhaus GmbH gekommen?<br />
Meine Ausbildung habe ich im<br />
Klinikum Ingolstadt absolviert, wo<br />
ich von 1998 bis 2009 zunächst die<br />
komplette Chirurgie durchlaufen<br />
habe, ehe ich mich vor rund elf<br />
Jahren als Gefäßchirurg spezialisiert<br />
habe. Ab 2009 war ich leitender<br />
Oberarzt am Benedictus<br />
Krankenhaus, wo ich half, die Gefäßchirurgie<br />
mit aufzubauen.<br />
Gibt es seit ihrem Antritt als Chefarzt<br />
bereits Veränderungen in der<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie?<br />
Die Hauptveränderung ist sicherlich,<br />
dass wir etwas <strong>den</strong> Standortschwerpunkt<br />
der Gefäßchirurgie<br />
und der endovaskulären Medizin<br />
nach Weilheim verlagern. Hier<br />
haben wir bessere technischen<br />
Möglichkeiten und auch bessere<br />
interdisziplinäre Voraussetzungen.<br />
Als Gefäßchirurg kann man nicht<br />
alleine arbeiten. Man braucht Internisten,<br />
Radiologen, Neurologen<br />
und, und, und. Der Erfolg hängt<br />
davon ab, ob das Zusammenspiel<br />
mit anderen Disziplinen klappt.<br />
Allerdings wird es selbstverständlich<br />
auch zukünftig Ansprechpartner<br />
und Behandlungsmöglichkeiten<br />
in Schongau geben.<br />
Wo sehen Sie noch Probleme?<br />
Wir optimieren ständig Abläufe.<br />
Die Voraussetzungen und auch das<br />
Equipment sind hier, um eine hervorragende<br />
Gefäßchirurgie anbieten<br />
zu können. Außerdem konnten<br />
wir bereits einige neue Verfahren<br />
etablieren. Zum Beispiel können<br />
nun Gefäßablagerungen mittels<br />
Katheterverfahren ausgeschält<br />
wer<strong>den</strong>, und wir bieten ein neues<br />
nierenschonendes Verfahren<br />
zur Gefäßdarstellung an, welches<br />
ohne Röntgenkontrastmittel auskommt.<br />
Was sind typische Krankheitsbilder<br />
oder Symptome, mit <strong>den</strong>en Patienten<br />
in die Klinik <strong>für</strong> Gefäß- und Endovaskularchirurgie<br />
kommen?<br />
Typisch sind die Schmerzen in <strong>den</strong><br />
Beinen bei Belastung, wie etwa<br />
beim Gehen. In Ruhephasen ist<br />
dann meist alles in Ordnung. Klar:<br />
Unübersehbar sind auch nicht heilende<br />
Wun<strong>den</strong> an Beinen, Zehen<br />
oder Unterschenkel. Allerdings<br />
sind typische Symptome mitunter<br />
schwierig zu benennen, da Patienten<br />
die Schmerzen oft auf die<br />
Gelenke reduzieren und gar nicht<br />
wissen, dass es mit <strong>den</strong> Gefäßen<br />
zu tun hat. Daher sind regelmäßige<br />
Vorsorgeuntersuchen ganz wichtig.<br />
Diese dauern mit dem Ultraschall<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Nähe zu <strong>den</strong> Patienten t ist Chefarzt hf Dr. Peter Baumann ganz wichtig. i Eine Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung dauert nur wenige Minuten.
vielleicht zehn Minuten und können<br />
durch <strong>den</strong> Hausarzt erfolgen.<br />
Können Sie uns <strong>den</strong> Weg durch<br />
das Krankenhaus eines typischen<br />
Gefäß-Patienten aufzeigen?<br />
Der übliche Weg geht über <strong>den</strong><br />
Hausarzt. Die Kollegen in der Niederlassung<br />
überweisen zu uns,<br />
wenn Abklärungsbedarf besteht,<br />
weitere Untersuchungen oder<br />
womöglich eine OP ansteht. Wir<br />
arbeiten hier vertrauensvoll zusammen.<br />
Durch uns erfolgen dann<br />
weitere Untersuchungen wie etwa<br />
Ultraschall, CT und andere Verfahren.<br />
Je nach Befund wird dann <strong>für</strong><br />
je<strong>den</strong> Patienten eine individuelle<br />
Therapiestrategie festgelegt.<br />
Gibt es <strong>für</strong> Gefäßpatienten heutzutage<br />
Alternativen zu einer Operation?<br />
Selbstverständlich! Gehtraining<br />
beispielsweise, damit die Sauerstoffleistung<br />
des Muskels sich<br />
verbessert. <strong>Das</strong> hört sich ziemlich<br />
leicht an, ist es aber nicht. Schließlich<br />
haben die Betroffenen ja starke<br />
Schmerzen. Es muss nicht immer<br />
gleich eine OP sein. Die Selbstdisziplin<br />
ist entschei<strong>den</strong>d. Aber es ist<br />
auch nicht jeder <strong>für</strong> alles geeignet.<br />
Hat sich die Gefäßmedizin in <strong>den</strong><br />
letzten Jahren verändert?<br />
Ja, heutzutage verlieren nur noch<br />
ganz wenige ihr Bein. Die Amputationsrate<br />
ist extrem gesunken. Da<br />
hat sich in <strong>den</strong> letzten 20 Jahren<br />
sehr vieles zum Positiven entwickelt<br />
und es wird immer besser.<br />
Deshalb ist es wichtig, immer auf<br />
dem Laufen<strong>den</strong> zu bleiben. Ein Beispiel<br />
sind die sogenannten „aufgezweigten<br />
Stents“ zur Behandlung<br />
der Bauchschlagader. Hier gibt es<br />
nur eine handvoll Kliniken, die diese<br />
Behandlung anbieten. Und seit<br />
dem 1. August ein Haus mehr. (mit<br />
einem Augenzwinkern)<br />
Wen kann die Krankenhaus GmbH<br />
behandeln?<br />
Wir behandeln fast das komplette<br />
Gefäß- und endovaskuläre Spektrum.<br />
Hauptsächlich Durchblutungsstörungen,<br />
Raucherbeine,<br />
Schaufensterkrankheit, Venenlei<strong>den</strong><br />
wie Krampfadern, Offenes<br />
Bein, Diabetischer Fuß und so weiter.<br />
Ein großes Feld ist die Bauchschlagader.<br />
Früher musste man<br />
etwa nach einem Bauchschlagader-Aneurysma<br />
zwei Wochen im<br />
Krankenhaus bleiben. Heutzutage<br />
bleiben die Patienten im Schnitt<br />
fünf Tage. Wir brauchen das Messer<br />
immer ein Stück weniger.<br />
Unterscheidet sich die Medizin in<br />
Schongau und Weilheim?<br />
Die Standorte Schongau und Weilheim<br />
gehören untrennbar zusammen.<br />
Schongau wird weiterhin ein<br />
Anlaufpunkt sein, und es wer<strong>den</strong><br />
genauso Ansprechpartner wie in<br />
Weilheim vor Ort sein. Einige Operationen<br />
machen wir auch direkt<br />
dort.<br />
Schaufensterkrankheit<br />
Der umgangssprachliche Name „Schaufensterkrankheit“ ist damit<br />
zu erklären, dass Betroffene auf Grund von Durchblutungsstörungen<br />
nach kurzer körperlicher Aktivität Schmerzen durch Sauerstoffmangel<br />
(Ischämie) erlei<strong>den</strong>. Diese Schmerzen zwingen die Betroffenen, die<br />
jeweilige Aktivität einzustellen. Damit die Beschwer<strong>den</strong> etwa beim<br />
Einkaufen anderen Personen nicht auffallen, bleiben Betroffene oft<br />
vor Schaufenstern stehen, bis die Schmerzen nachlassen. (Quelle: Wikipedia)<br />
Was macht <strong>für</strong> Sie — nach solch<br />
kurzer Zeit — die Krankenhaus<br />
GmbH aus?<br />
Der persönliche Umgang. Für mich<br />
ist das ganz wichtig, dass Patienten<br />
nicht nur irgendwelche Nummern<br />
sind. Außerdem sind die Wege sehr<br />
kurz. Ich weiß sofort, wen ich anrufen<br />
muss, wenn etwas hakt. <strong>Das</strong><br />
Haus ist einfach super. Man hilft<br />
mir überall, damit ich mich in der<br />
neuen Position des Chefarztes auch<br />
zurecht finde. Der neue Untersuchungsraum<br />
etwa war nach drei<br />
Tagen nach unseren Vorstellungen<br />
eingerichtet. Und obwohl wir ein<br />
relativ kleines Haus sind, gibt es<br />
<strong>den</strong>noch alles, um hervorragende<br />
Medizin anzubieten.<br />
Waren das die entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Gründe, zur Krankenhaus GmbH zu<br />
wechseln?<br />
Absolut. Neben der Möglichkeit,<br />
<strong>den</strong> nächsten Schritt in der beruflichen<br />
Laufbahn zu machen,<br />
stimmen hier einfach die Voraussetzungen,<br />
um hochwertige Gefäßchirurgie<br />
und endovaskuläre<br />
Medizin zu betreiben.<br />
tis<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäßchirurgie<br />
und Endovaskularchirurgie<br />
Krankenhaus Weilheim<br />
Telefon 0881-188-673<br />
Telefax 0881-188-677<br />
gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Krankenhaus Schongau<br />
Telefon 08861-215-292<br />
Telefax: 08861-215-693<br />
gefaesschirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 27
Kioskbetreiber als bayerische Kulturvermittler — zwei Porträts<br />
Einmal König zum Mitnehmen, bitte!<br />
Steinga<strong>den</strong> / Starnberg | Tassen und<br />
Schmuckteller mit dem Konterfei<br />
Ludwigs II., quietschbunte Postkartenmotive,<br />
Shirts mit bajuwarischen<br />
Erkennungszeichen —<br />
und immer wieder Schloss Neuschwanstein:<br />
Wenn sich Touristen<br />
aus aller Welt ein An<strong>den</strong>ken aus<br />
bayerischen Lan<strong>den</strong> mit nach Hause<br />
nehmen wollen, steht ihnen<br />
eine schier unerschöpfliche Quelle<br />
an Möglichkeiten zur Verfügung.<br />
Hüter dieser Sinnbilder Bayerns<br />
sind die Kioskbetreiber, die damit<br />
nicht nur da<strong>für</strong> sorgen, Erinnerungen<br />
an die Urlaubszeit am Leben<br />
zu erhalten, sondern auch das Bild<br />
des Einheimischen an sich mitzugestalten.<br />
<strong>Das</strong> ist mitunter keine<br />
leichte Aufgabe, aber gleichzeitig<br />
eine sehr befriedigende. Zwei<br />
Betreiber haben sich in die (Post)-<br />
karten blicken lassen.<br />
Verständigung<br />
mit Hand und Fuß<br />
Beinahe wie der Eintritt in eine<br />
geheime Höhle mutet es an, wenn<br />
man sich <strong>den</strong> Verkaufsfenstern des<br />
Kiosks an der Dampferanlegestelle<br />
in Starnberg nähert. Dicht an dicht<br />
hängen hier Stofftiere, Schmuckteller,<br />
Aufkleber, Kühlschrankmagnete<br />
oder Anstecknadeln, säumen<br />
Postkartenständer <strong>den</strong> Weg, ist<br />
jeder Zentimeter Ablagefläche mit<br />
„Memorabilia Bavariae“ gefüllt.<br />
Seit knapp 27 Jahren sorgen hier<br />
Werner und Mirl Gschwendtner,<br />
unterstützt durch Werners Schwester<br />
Sonja und eine Mitarbeiterin,<br />
<strong>für</strong> einen nie versiegen<strong>den</strong> Nachschub<br />
an Mitbringseln, aber auch<br />
<strong>für</strong> das leibliche Wohl ihrer Laufkundschaft.<br />
365 Tage im Jahr hat<br />
ihr Kiosk geöffnet, in sommerlichen<br />
Spitzenzeiten auch gerne einmal<br />
bis 22 Uhr; von früh morgens<br />
an, wohlgemerkt! Nur ein einziges<br />
Mal in dieser Zeit musste das<br />
Paar <strong>den</strong> Kiosk geschlossen halten,<br />
aber nicht aus Grün<strong>den</strong> fehlender<br />
Kundschaft. Sturm „Wiebke“ war<br />
schuld und machte es aufgrund<br />
kräftiger Winde unmöglich, überhaupt<br />
die Holzfensterla<strong>den</strong> zu öffnen.<br />
Ansonsten sind die bei<strong>den</strong> vor<br />
Ort, je<strong>den</strong> Tag.<br />
Der prominente Platz ihres Kiosks<br />
am Beginn der Starnberger Seepromenade<br />
sorgt <strong>für</strong> unablässigen<br />
Kun<strong>den</strong>verkehr. Touristen aus aller<br />
Welt seien schon vor ihren Fenstern<br />
gestan<strong>den</strong>, erzählt Werner<br />
Gschwendtner. Mexikaner, Asiaten,<br />
aber auch<br />
Amerikaner, Afrikaner, Neuseeländer,<br />
Europäer sowieso. „Da unterhält<br />
man sich schon manchmal mit<br />
Hän<strong>den</strong> und Füßen“, sagt Mirl, seine<br />
Frau. Beide bil<strong>den</strong> eine Einheit,<br />
deren Warmherzigkeit man schon<br />
nach wenigen Minuten Gespräch<br />
spüren kann. Vielleicht erklärt das<br />
auch die Tatsache, dass beide trotz<br />
des immensen Stun<strong>den</strong>pensums<br />
immer noch Freude an ihrer Arbeit<br />
haben. „Es kommt unglaublich viel<br />
von <strong>den</strong> Menschen zurück“, bestätigt<br />
<strong>den</strong>n auch Mirl Gschwendtner.<br />
„Sonst könnten wir das gar nicht<br />
leisten.“ Einen sichtbaren Beleg,<br />
dass sich Touristen mit ihnen —<br />
trotz der kurzen Verweildauer —<br />
ebenso wohl fühlten, findet man<br />
im Inneren des Kiosk: Hier zeugen<br />
eine Vielzahl an Postkarten aus<br />
aller Welt davon, dass Touristen<br />
diese erfahrene Freundlichkeit zu<br />
schätzen wussten — und mit einem<br />
Gruß aus ihrer Heimat bestätigten.<br />
„Wo ist <strong>den</strong>n das Schloss<br />
Neuschwanstein?"<br />
Die viele Arbeit eines Kioskbetreibers hat manches Mal auch einen romantischen<br />
Kern: Werner und Mirl Gschwendtner halten das enorme<br />
Pensum auch deshalb durch, weil sie einander haben.<br />
Die Gschwendtners verkaufen<br />
nicht nur Sehenswürdigkeiten<br />
zum Mitnehmen, sie bieten Einblick,<br />
wenn gewünscht, in geschichtliche<br />
Hintergründe oder<br />
geben Tipps <strong>für</strong> Ausflugsziele.<br />
Manches Mal müssen sie<br />
auch Enttäuschungen abfedern.<br />
„Wo ist <strong>den</strong>n das Schloss Neuschwanstein?“,<br />
fragen gerade asiatische<br />
Touristen immer wieder.<br />
„Wenn ich dann antworte, etwa<br />
90 Kilometer von hier im Raum<br />
Füssen, fallen die Gesichter nach<br />
unten“, amüsiert sich Werner<br />
Gschwendtner. Als eine Art Disneyland<br />
auf einem fußläufigen<br />
Areal stellen sich manche Touristen<br />
die bayerische Denkmal- und<br />
Schlösserlandschaft vor. Alles am<br />
Ufer des Starnberger Sees. <strong>Das</strong><br />
wäre praktisch. Allerdings würde<br />
dann wohl auch die Anzahl der<br />
Besucher exorbitant nach oben<br />
schnellen — und selbst <strong>für</strong> das<br />
routinierte Betreiberpaar Geschwendtner<br />
nicht mehr zu bewältigen<br />
sein.<br />
Praktisches aus<br />
„Germany“<br />
Für hiesige Ohren schnell zu erkennen:<br />
Die Pächterin des Kiosks „Zum<br />
Wiesherrle“ unterhalb der Wieskirche<br />
in Steinga<strong>den</strong> kommt nicht<br />
aus Bayern — „sondern<br />
28 | der altlandkreis
aus der Steiermark“, wie Veronika<br />
Fanta lachend bestätigt. Seit rund<br />
acht Jahren steht sie gemeinsam<br />
mit ihrem Ehemann als Souveniranlaufstelle,<br />
Auskunftsgeber und<br />
manchmal auch Seelentröster<br />
<strong>den</strong> Besuchern des Barockjuwels<br />
zur Verfügung. Beide sind in der<br />
Gastronomie beruflich beheimatet,<br />
und das hat sie damals nach<br />
Bayern kommen lassen. Veronika<br />
Fanta mag ihre Arbeit sehr, sonst<br />
wäre wohl auch ihr Pensum nicht<br />
zu schaffen. Glaubt man <strong>den</strong> Zahlen,<br />
kommen rund eine Million<br />
Menschen im Jahr hierher, um<br />
die Wieskirche zu bestaunen. <strong>Das</strong><br />
verschafft, neben dem der Fantas,<br />
drei weiteren Kiosks am Areal ein<br />
Auskommen. Lei<strong>den</strong>schaft <strong>für</strong> ihre<br />
Aufgabe bringe sie immer noch<br />
mit, erklärt Fanta bestimmt. Und<br />
das strahlt sie auch aus.<br />
Stellen Produkte mit dem „Kini“<br />
<strong>den</strong> Verkaufsschlager im Starnberger<br />
Kiosk, sind die Kun<strong>den</strong><br />
Veronika Fantas auf ganz andere<br />
Mitbringsel fixiert. Amerikaner<br />
zum Beispiel wollen einen Beleg<br />
ihres Aufenthalts, in sichtbarer<br />
Form. „<strong>Das</strong> Wort Deutschland<br />
oder Germany muss auf dem<br />
Souvenir zu fin<strong>den</strong> sein“, erklärt<br />
die Betreiberin. Ein „Ich war hier“<br />
in portabler Form, sozusagen.<br />
Dauerbrenner, neben Postkarten<br />
— „die gehen immer“ — sind<br />
Bekleidungsteile. Auch hier lässt<br />
sich fast eine Art Modifizierung<br />
vergangener Souvenirtrends erkennen.<br />
„Was zum Anziehen ist<br />
eben praktisch, ob mit oder ohne<br />
bayerischem Motiv“, sagt Veronika<br />
Fanta. „Ein Staubfänger <strong>für</strong><br />
daheim ist nicht mehr so gefragt.“<br />
Apropos gefragt: Natürlich gibt es<br />
auch in Steinga<strong>den</strong> ein Motiv, das<br />
sich immer verkaufen lässt; egal<br />
in welcher Form. Veronika Fanta<br />
beugt sich etwas vor, bis sie die<br />
Wieskirche im Blickfeld hat. Dann<br />
sagt sie: „Schloss Neuschwanstein<br />
geht immer.“ Die gute Nachricht<br />
<strong>für</strong> ihre asiatischen Touristen hat<br />
<strong>den</strong>n auch einen geografischen<br />
Kern. „Von hier aus ist es ja nicht<br />
so weit dahin.“<br />
rp<br />
Veronika Fanta erfährt ebenso Wertschätzung von „ihren“ Touristen. So<br />
bekommt auch sie Postkarten zurück aus aller Welt. Ihre Tochter folgte<br />
jüngst sogar der Einladung eines Paares aus Australien.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 29
Der Gau Auerberg ist auf dem Vormarsch<br />
Fingerhakeln — ein<br />
bayerischer Kult(ur)sport<br />
Bernbeuren | Seit Jahrzehnten<br />
liefern sich die Fingerhakler vom<br />
Gau Auerberg ein Kopf-an-Kopf-<br />
Rennen mit dem Ammergau. In<br />
<strong>den</strong> 1990er-Jahren waren die<br />
Auerbergler vorn, in <strong>den</strong> letzten<br />
zehn Jahren waren die Ammergauer<br />
bei fast allen Mannschaftswertungen<br />
siegreich. Mit der<br />
bayerischen, der deutschen und<br />
der alpenländischen Meisterschaft<br />
gibt es jährlich drei große<br />
Wettkämpfe; nun zeichnet sich<br />
wieder eine Trendwende ab: Denn<br />
die Hakler vom Auerberg und Umgebung<br />
konnten die letzten bei<strong>den</strong><br />
Wettbewerbe in der Gesamtwertung<br />
<strong>für</strong> sich entschei<strong>den</strong>.<br />
Am Kampftisch<br />
gegenüber<br />
Bei diesem Sport darf man seinen<br />
Gegner mal so richtig über<br />
<strong>den</strong> Tisch ziehen, und das nicht<br />
nur im sprichwörtlichen Sinne.<br />
Zwei Männer sitzen sich am<br />
Kampftisch gegenüber, greifen<br />
beide mit dem Mittelfinger in<br />
einen Lederring und ziehen auf<br />
Kommando. Unter kräftigen Anfeuerungsrufen<br />
dauert der Kampf<br />
meist nur wenige Sekun<strong>den</strong>. Die<br />
Fingerhakler verkeilen sich richtig<br />
am Tisch, plötzlich muss doch<br />
einer nachgeben.<br />
Was früher mehr eine Stammtisch-Gaudi<br />
war, haben passionierte<br />
Fingerhakler in <strong>den</strong> 1950er<br />
Jahren zu einem strukturierten<br />
Sport entwickelt. „Ich war beim<br />
Viehmarkt in Peißenberg und<br />
da bin ich zu dem Verein gestoßen“,<br />
erinnert sich der Bernbeurer<br />
Matthias Socher. Er hat dann<br />
gleich bei einer Meisterschaft<br />
im August 1961 in Schongau als<br />
Neuling alle Gegner über <strong>den</strong><br />
Tisch gezogen. Einige Bernbeurer<br />
Freunde hatten damals zugeschaut<br />
und so wurde die Begeisterung<br />
<strong>für</strong> das Fingerhakeln<br />
auch am Auerberg geweckt. Man<br />
gründete im Dezember 1961 eine<br />
Ortsgruppe Bernbeuren, die zum<br />
Ammergau gehörte. Innerhalb<br />
weniger Jahre wurde diese Ortsgruppe<br />
immer stärker und brachte<br />
erstklassige Hakler hervor.<br />
„Da hat uns der Ammergau beschränkt<br />
und das haben wir uns<br />
nicht gefallen lassen“, erinnert<br />
sich das Hakler-Urgestein an das<br />
Jahr 1964, als sie einen eigenen<br />
Gau Auerberg ausriefen. 28 Jahre<br />
lang fungierte Klaus Kimmerle<br />
als Vorsitzender der Auerbergler<br />
und war im Landesverband aktiv.<br />
Zeitweise gehörten auch zwei<br />
Ortsgruppen aus Obergünzburg<br />
und Kaufbeuren zum Gau, doch<br />
deren Aktivitäten sind wieder<br />
eingeschlafen. Heute zählt der<br />
Gau Auerberg 305 Mitglieder,<br />
die nicht nur aus Bernbeuren<br />
kommen, sondern auch aus Lechbruck,<br />
Stötten, Roßhaupten oder<br />
Steinga<strong>den</strong>, und diesen bayerischen<br />
Kultursport mit Begeisterung<br />
betreiben.<br />
In der Bernbeurer Auerberghalle<br />
besitzt der Gau ein kleines<br />
Vereinsheim und einen Trainingsraum,<br />
in dem je<strong>den</strong> Dienstag<br />
kräftig geschwitzt wird. Mit<br />
Fitness-Geräten, Hanteln oder<br />
einer Klimmzug-Stange wird<br />
viel Krafttraining gemacht. Dann<br />
müssen natürlich auch die Finger<br />
Im Fitnessraum der Fingerhakler in Bernbeuren haben die jungen Burschen<br />
Spaß am Training.<br />
30 | der altlandkreis
Zwei Auerbergler am Kampftisch, links Markus Geisenhof, rechts Christoph Gast bei der bayerischen<br />
Meisterschaft <strong>2016</strong>.<br />
Hermann Dreher wurde 2012 Deutscher Meister und dabei traditionell<br />
von zwei seiner Vereinskamera<strong>den</strong> in die Höhe gestemmt.<br />
entsprechend trainiert und am<br />
Kampftisch die Technik ausgefeilt<br />
wer<strong>den</strong>. „Es gewinnt nicht der<br />
stärkste Bulle, sondern der Hakler<br />
mit der besten Technik“, weiß<br />
Trainer Markus Geisenhof. Im<br />
Trainingsraum treffen sich regelmäßig<br />
zwischen 15 und 25 Nachwuchshakler,<br />
die sichtlich Spaß<br />
am gemeinsamen Kräftemessen<br />
haben. „In meiner Familie hat<br />
das Fingerhakeln Tradition und<br />
mir gefällt auch die Gemeinschaft<br />
hier“, erzählt Phillip Schuster, der<br />
in der Juniorenklasse schon recht<br />
erfolgreich ist. Alle im Bernbeurer<br />
Trainingsraum schwärmen<br />
von der familiären Atmosphäre,<br />
die unter <strong>den</strong> Haklern in ganz<br />
Bayern herrscht. „Am Tisch sind<br />
wir Konkurrenten, danach wieder<br />
gut Freund“, erklärt Trainer Markus<br />
Geisenhof, der diesen Fingerhakler-Geist<br />
auch an die Jugend<br />
vermittelt.<br />
In neun Gauverbän<strong>den</strong><br />
organisiert<br />
In Bayern sind die Fingerhakler in<br />
neun Gauverbän<strong>den</strong> organisiert,<br />
die alljährlich ihre bayerische<br />
Meisterschaft austragen. Die<br />
nächste Instanz der deutschen<br />
Meisterschaft birgt eigentlich<br />
wenig Unterschied, da es in <strong>den</strong><br />
anderen Bundesländern keine<br />
organisierten Hakler gibt. Da<strong>für</strong><br />
existieren in Österreich drei weitere<br />
Gauverbände, die sich alljährlich<br />
bei der alpenländischen<br />
Meisterschaft mit <strong>den</strong> Bayern<br />
messen. „Früher nannte man das<br />
die internationale Meisterschaft,<br />
doch davon sind wir wieder abgekommen,<br />
weil es unsere Tradition<br />
bleiben soll“, erklärt der<br />
Landesvorsitzende Anton Bader.<br />
Denn es gab Zeiten, da versuchten<br />
sogar Chinesen ihr Glück am<br />
Kampftisch und das gefiel <strong>den</strong><br />
traditionsbewussten Fingerhaklern<br />
eher weniger.<br />
Weibliche Teilnehmer sind beim<br />
Fingerhakeln ebenfalls nicht erwünscht;<br />
trotzdem führt Monika<br />
Arlt seit zwölf Jahren das Protokollbuch<br />
der Bernbeurer. Aus ihren<br />
detaillierten Niederschriften<br />
kann sie die Matadoren benennen,<br />
die <strong>den</strong> Gau Auerberg derzeit<br />
so stark machen.<br />
Die Matadoren<br />
des Gaus Auerberg<br />
Da ist ein Max Socher bei der<br />
Jugend, ein Phillip Schuster bei<br />
<strong>den</strong> Junioren, das Schwergewicht<br />
Markus Geisenhof oder auch bei<br />
<strong>den</strong> Senioren ein Hermann Dreher<br />
sowie Hans-Peter Reichart,<br />
die über viele Jahre konstante<br />
Leistungen bringen. Es gibt neun<br />
verschie<strong>den</strong>e Alters- und Gewichtsklassen<br />
und nur die besten<br />
sechs in jedem Wettbewerb sammeln<br />
Punkte <strong>für</strong> die Gesamtwertung.<br />
Mit einer Mannschaft von 30<br />
bis 35 Haklern fährt Gauvorstand<br />
Josef Hiltensberger zu <strong>den</strong> großen<br />
Wettbewerben, die nach festem<br />
Turnus in allen bayerischen Gauen<br />
stattfin<strong>den</strong>. „2018 haben wir<br />
die deutsche Meisterschaft bei<br />
uns und das möchten wir in einem<br />
großen Festzelt ausrichten“,<br />
sagt Josef Hiltensberger und ist<br />
sich dabei auch der Unterstützung<br />
zahlreicher Auerbergler-Fans<br />
sicher. Ihre Siegesserie wollen<br />
sie bis dahin natürlich fortsetzen<br />
und <strong>den</strong> Mannschaftssieg dann<br />
hoffentlich auch im eigenen Gau<br />
einfahren.<br />
rg<br />
lip-Flop und Hausschuhe nach Ma<br />
<br />
<br />
Benjamin Schwarz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
inlagen nach Ma<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 31
Schüler des Welfen-Gymnasiums überqueren Alpen mit dem Mountainbike<br />
„Nur noch 100 Höhenmeter“<br />
Schongau | In der Mai/Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />
berichtete „der altlandkreis“<br />
über eine Gruppe von Schülern<br />
des Welfengymnasiums, die<br />
im Rahmen ihres sogenannten<br />
Projekt-Seminars die Alpen von<br />
Füssen bis zum Comer See in Italien<br />
überqueren wollten; über die<br />
intensive Vorbereitung, das harte<br />
Training und die Schwierigkeiten,<br />
mit <strong>den</strong>en die 13 Schüler im Vorfeld<br />
zu kämpfen hatten. Ende Juli<br />
haben sie nun ihr Vorhaben in die<br />
Tat umgesetzt und sind zu ihrer<br />
Tour aufgebrochen. Gleich vorweggenommen:<br />
Die Strapazen<br />
im Vorfeld haben sich gelohnt,<br />
alle Teilnehmer haben das Ziel<br />
am Comer See erreicht — mit einigen<br />
Geschichten im Gepäck.<br />
Vorbereitung<br />
macht sich bezahlt<br />
Start der Transalp-Tour war am<br />
17. Juli in Füssen, wo das Gepäck<br />
zunächst in einen eigens organisierten<br />
Shuttle-Bus gela<strong>den</strong> wurde,<br />
der die Gruppe während der<br />
sechs Tagesetappen begleiten<br />
sollte. Der Bus hatte <strong>den</strong> primären<br />
Zweck, immer dann zur Stelle<br />
zu sein, sollte jemand verletzungsbedingt<br />
nicht weiterfahren<br />
können. War während <strong>den</strong> Vorbereitungen<br />
noch über die Notwendigkeit<br />
eines solchen „Services“<br />
diskutiert wor<strong>den</strong>, sollte<br />
sich die Begleitung später durchaus<br />
bezahlt machen. Zwar liefen<br />
die wenigen Stürze ausnahmslos<br />
glimpflich ab, der Plan, die Alpen<br />
komplett verletzungsfrei zu<br />
überqueren, ging <strong>den</strong>noch nicht<br />
auf. Bereits auf der ersten Etappe<br />
„lupfte“ es einen Schüler aus<br />
dem Sattel, nachdem sein Vorderrad<br />
im Schotter wegrutschte.<br />
Leichte Verletzungen am Handgelenk<br />
und eine Schürfwunde am<br />
Ellenbogen waren die Folge. Der<br />
Shuttle-Bus war zur Stelle und<br />
fuhr <strong>den</strong> Verletzen vorsorglich<br />
ins Krankenhaus. Glücklicherweise<br />
ging die Tour <strong>für</strong> ihn am<br />
nächsten Tag weiter. Die Weitsicht<br />
im Rahmen<br />
der fast ein Jahr andauern<strong>den</strong><br />
Planungen hatte sich also ausgezahlt,<br />
ebenso wie bei <strong>den</strong><br />
abendlichen Ankünften in <strong>den</strong> im<br />
Vorfeld gebuchten Unterkünften.<br />
Nach jeder anstrengen<strong>den</strong> Etappe<br />
wur<strong>den</strong> die Muskeln gedehnt<br />
und massiert, kleinere „Wehwehchen“<br />
versorgt, um so fi t <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> nächsten Tag zu sein. Auch<br />
das wurde während der intensiven<br />
Vorbereitung simuliert.<br />
Lernen<br />
<strong>für</strong>s Leben<br />
Insgesamt entpuppte sich die<br />
Gruppe, die sich täglich mehr<br />
oder weniger pünktlich um 9 Uhr<br />
auf <strong>den</strong> Weg machte, als erstaunlich<br />
homogen. Insbesondere<br />
wenn man be<strong>den</strong>kt, dass es <strong>für</strong><br />
die meisten Teilnehmer die erste<br />
Tour diesen Ausmaßes war. „Die<br />
Harmonie im Team war unglaublich,<br />
nie hing jemand konditionell<br />
hinterher, je<strong>den</strong> Tag fuhr jemand<br />
anderes voraus“, schwärmen die<br />
Schüler unisono. o.<br />
<strong>Das</strong><br />
harte Training<br />
im Vorfeld hat sich in<br />
jedem Fall gelohnt.<br />
Die gesamte Tour wurde<br />
von <strong>den</strong> Schülern eigen-<br />
enständig<br />
geplant. Routen<br />
wur<strong>den</strong> organisiert, Strecken<br />
ausgesucht, Hotels<br />
gebucht, Sponsoren gefun<strong>den</strong><br />
und vieles mehr.<br />
Der Lernerfolg war gerade<br />
in <strong>den</strong> Bereichen<br />
Organisation und Kooperation<br />
enorm, wie<br />
die Teilnehmer bestätigen<br />
— das Ziel eines<br />
Projekt-Seminars also<br />
voll erfüllt. Die Fähigkeit<br />
jedes einzelnen,<br />
im Team zu arbeiten, sei definitiv<br />
gestärkt wor<strong>den</strong>. Egal ob<br />
jemand<br />
stürzte, einen Platten ten oder<br />
eine andere Panne an seinem<br />
Fahrrad hatte, sofort waren die<br />
Kollegen zur Stelle. Unvergleichlich<br />
<strong>für</strong> die 13 Schüler und ihre<br />
Begleitpersonen war die einzigartige<br />
Landschaft. Nach beschwerlichen<br />
Bergfahrten und so<br />
manchem m Schmerz im<br />
Hintern,<br />
„sieht der<br />
Gipfel noch viel schö-<br />
32 | der altlandkreis
ner aus“, wie Teilnehmer Thomas<br />
die Schüler monieren. Aus „nur<br />
Papas erklärt. Der Bernina-Pass<br />
auf der Strecke von S’Charl nach<br />
Livigno war eines der Highlights<br />
der Tour. Mit 2 500 Metern erreichten<br />
die Radler dort <strong>den</strong><br />
höchsten Punkt, inklusive einem<br />
herrlichen Ausblick auf <strong>den</strong> 4 048<br />
noch 100 Höhenmetern“ wurde<br />
nicht selten das dreifache oder<br />
auch mehr. Sämtliche Diskussionen<br />
gipfelten in einer Wette auf<br />
der letzten Etappe, die eigentlich<br />
als entspannend galt. Die Lehrer<br />
behaupteten, es seien noch 600<br />
Meter hohen Piz Bernina, <strong>den</strong> Höhenmeter, die Schüler wetteten<br />
höchsten Berg der Ostalpen.<br />
dagegen.<br />
Als nach rund 90 Kilometern<br />
Der Running-Gag der Comer See erreicht wurde,<br />
sprangen alle voller Freude und<br />
wird zur Wette<br />
samt Radlerhose ins Wasser und<br />
Zu einer Art „Running Gag“ während<br />
der Tour entwickelte sich die<br />
tägliche Angabe der zu absolvieren<strong>den</strong><br />
Höhenmeter.<br />
Die begleiten<strong>den</strong> Lehrer Tina Bek<br />
und Richard Schwarz nahmen es<br />
genossen, was sie vollbracht<br />
hatten. Erstmals seit dem Start<br />
in Füssen sollten die Lehrer im<br />
Übrigen Recht behalten. Aber das<br />
war nach fast einjähriger Vorbereitungen<br />
in diesem Moment eigentlich<br />
hier nicht sonderlich genau, wie<br />
allen egal.<br />
tis<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 33
Ehrenamtliche Familienunterstützung in der Region<br />
Ein Quantum Zeit<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Ohne großen Aufwand<br />
<strong>den</strong> Wocheneinkauf erledigen,<br />
einen Arzttermin wahrnehmen<br />
— oder einfach einmal wieder<br />
in Ruhe mit der Freundin Kaffee<br />
trinken gehen: Die Wünsche von<br />
Müttern mit Kleinkindern unter<br />
drei Jahren sind gar nicht so hoch,<br />
aber eben nicht so ohne weiteres<br />
in die Tat umzusetzen.<br />
Nicht jede Familie verfügt über<br />
Oma und Opa in nächster Nähe,<br />
oder kann auf ein Netzwerk<br />
zurückgreifen, wenn es um die sichere<br />
Betreuung des Nachwuchses<br />
geht. Noch schwerer ist die Situation<br />
<strong>für</strong> Alleinerziehende oder Elternteile,<br />
die nicht täglich auf <strong>den</strong><br />
Partner zur Unterstützung hoffen<br />
können, weil vielleicht der berufliche<br />
Alltag das in weiten Teilen<br />
unmöglich macht.<br />
Nicht selten gerät das Familienleben<br />
dann aus der Harmonie,<br />
wer<strong>den</strong> Freiräume dadurch immer<br />
kleiner — oder verschwin<strong>den</strong> ganz.<br />
„Alles zuviel“,<br />
könnte der<br />
Überbegriff lauten,<br />
der über dieser familiären<br />
Situation schwebt.<br />
Marinus Riedl vom Caritasverband<br />
Weilheim-Schongau kennt die erklärt Marinus Riedl. „Der Pate<br />
Problematik genau. Gemeinsam beschäftigt sich mit dem Kind, geht<br />
mit dem Netzwerk Familienpaten<br />
Bayern, KoKi (Netzwerk frühe<br />
Kindheit) und weiteren Kooperationspartnern<br />
(mehr unter www.<br />
vielleicht mit ihm auf <strong>den</strong> Spielplatz<br />
und entlastet damit die Mutter<br />
bzw. die Eltern.“ Wichtig sei,<br />
dass es sich dabei um eine Partnerschaft<br />
familienpaten-bayern.de) wurde<br />
auf Augehöhe handle,<br />
das Ehrenamt „Familienpate“ sagt Riedl. Gleichberechtigt. „Ziel<br />
ins Leben gerufen; Marinus Riedl<br />
ist Koordinator <strong>für</strong> Familienpatenschaften<br />
im Raum Weilheim-<br />
Schongau.<br />
ist die Entlastung der Familie, nicht<br />
des Haushaltes. Der Pate kümmert<br />
sich um die Kinder, damit die Mutter<br />
einmal in Ruhe das Haus putzen<br />
kann, nicht anders herum.“ Wer<br />
Eine Partnerschaft sich <strong>für</strong> das Ehrenamt interessiert,<br />
wird von Marinus Riedl zu einem<br />
auf Augenhöhe<br />
Kennenlerngespräch eingela<strong>den</strong>.<br />
Diese Form der familiären Unterstützung<br />
Verläuft dieser Kontakt positiv, wird<br />
kommt genau dort der zukünftige Pate im Rahmen<br />
an, wo sie gebraucht wird. Dazu von Einführungsveranstaltungen<br />
wer<strong>den</strong> — vereinfacht dargestellt<br />
— zwei Komponenten zusammengebracht,<br />
die sich perfekt ergänzen:<br />
auf der einen Seite Familien,<br />
die Unterstützung im Alltag benötigen<br />
und auf der anderen Seite<br />
Ehrenamtliche, die eine erfüllende,<br />
(drei Module à zwei Tage) auf seine<br />
Aufgabe vorbereitet. Derzeit sind<br />
im Landkreis fünf Patinnen im Einsatz,<br />
vier durchlaufen gerade die<br />
Module. „Um als Pate aktiv wer<strong>den</strong><br />
zu können, brauche ich keine Vorkenntnisse“,<br />
erklärt Marinus Riedl.<br />
auf Zeit begrenzte Tätigkeit „Was mitgebracht wer<strong>den</strong> sollte, ist<br />
suchen. Wie die aussehen könnte, Lust auf Familie, die Bereitschaft,<br />
sich an<br />
Absprachen<br />
mit<br />
uns<br />
und<br />
<strong>den</strong><br />
Familien zu halten, Selbstreflexion<br />
und ein festgelegtes gtes<br />
Quantum<br />
an Zeit.“<br />
Der Zeitfaktor ist ein wichtiges<br />
Element dieses Ehrenamtes, wie<br />
Marinus Riedl bestätigt. „Der Einsatz<br />
des Familienpaten wird in der<br />
Regel auf ein Jahr festgesetzt, mit<br />
einem Aufwand von zwei bis drei<br />
Stun<strong>den</strong> pro Woche.“<br />
Hilfestellung plus<br />
Erfahrungsaustausch<br />
<strong>Das</strong> habe <strong>den</strong> Vorteil, dass das<br />
Ehrenamt leicht zu bewältigen<br />
sei, die Patenschaft Anfang und<br />
Ende habe — und eine zu große<br />
Bindung an das oder die betreuten<br />
Kinder nicht eintreten<br />
könne. „Der Pate hat durch uns<br />
einen festen Ansprechpartner<br />
über <strong>den</strong> gesamten Zeitraum zur<br />
Verfügung und bekommt Hilfestellung“,<br />
unterstreicht Riedl. Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen<br />
Paten ist ebenso Teil des Ehrenamtes,<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
sowieso. „Wir freuen uns<br />
34 | der altlandkreis
über Anfragen aus dem ganzen<br />
Landkreis“, sagt Marinus Riedl,<br />
„das gilt natürlich auch <strong>für</strong> Familien.“<br />
Gibt es eine Altersstruktur<br />
<strong>für</strong> das Amt des Familienpaten?<br />
Nein, sagt der Ansprechpartner<br />
des Caritasverbandes Weilheim-<br />
Schongau. „Wir haben Paten zwischen<br />
Mitte 40 und Anfang 60,<br />
teilweise in <strong>den</strong> 70ern.“ <strong>Das</strong>s auch<br />
Jüngeren die Tür zu diesem,nach<br />
Aussage Riedls „sinnvollen, Freude<br />
bringen<strong>den</strong> Engagement“<br />
offen steht, kann er auch belegen.<br />
„In Murnau ist derzeit eine<br />
18-Jährige im Einsatz.“ Ehrenamt<br />
ist also keine Frage des Alters,<br />
sondern der inneren Einstellung.<br />
Eine Alternative zum Modell des<br />
Familienpaten bietet der Verein<br />
Lichtschaukel in Peiting. Um<br />
Raum <strong>für</strong> Erledigungen oder<br />
einfach eine Auszeit zu haben,<br />
können Eltern ihre Kleinen hier<br />
in geschützte Obhut geben, unter<br />
Aufsicht von erfahrenen und ausgebildeten<br />
Erziehern.<br />
Betreuung des Kindes<br />
außerhalb der Familie<br />
„Wir bieten die Möglichkeit,<br />
mehrmals wöchentlich Kinder im<br />
Alter von zwei bis vier Jahren in<br />
einer altersgerechten Spielgruppe<br />
zu betreuen“, fasst Sandra Zedelmaier,<br />
Mitglied der Vereinsvorstandschaft,<br />
zusammen.<br />
Auch eine Krabbelgruppe <strong>für</strong><br />
die ganz Kleinen ist mit im Angebot.<br />
Dabei muss keine Vereinsmitgliedschaft<br />
zwingend<br />
abgeschlossen wer<strong>den</strong>; die Betreuungspauschalen<br />
und mit ihr<br />
auch alle Leistungen des Vereins<br />
sind auf der Internetseite www.<br />
lichtschaukel.de transparent dargestellt.<br />
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www.altlandkreis.de<br />
> > > KONTAKT<br />
Caritasverband Weilheim-Schongau e.V.<br />
Marinus Riedl<br />
Schmiedstr. 15, 82362 Weilheim,<br />
Tel. 0881 / 909590-13<br />
Frauen- und Familienverein Lichtschaukel e.V.,<br />
Münchener Str. 13, 86971 Peiting<br />
Krabbelgruppe:<br />
Karin Barnsteiner, Tel. 08861 / 693869<br />
<strong>für</strong> Spielgruppen:<br />
Birgit Gnahs, Tel. 08861 / 5638<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 35
Charly Walters Ausstellung im Ballenhaus<br />
Eine Symphonie<br />
der Farben<br />
Check und weg!<br />
36 | der altlandkreis<br />
Wir prüfen:<br />
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Schongau | Fast 40 Jahre lang war<br />
Charly Walter <strong>für</strong> Hoerbiger als<br />
Leiter <strong>für</strong> Unternehmenskommunikation<br />
tätig und fungierte <strong>für</strong> die<br />
Hoerbiger-Firmen im <strong>Altlandkreis</strong><br />
als Pressesprecher und Repräsentant.<br />
Ein großes Anliegen war<br />
ihm dabei der Kontakt zur Jugend,<br />
schließlich war er es der es letztlich<br />
ermöglichte, dass die Regionalwettbewerbe<br />
von „Jugend forscht“<br />
seit einigen Jahren im <strong>Altlandkreis</strong><br />
ausgetragen wer<strong>den</strong>. Kreativität<br />
und vor allem Farben bestimmen<br />
seit jeher Charly Walters Leben.<br />
Während der Schulzeit kolorierte<br />
er die architektonischen Pläne des<br />
Vaters, anschließend studierte er<br />
Gebrauchsgrafik und Design. Grafiker,<br />
Werbemanager und Leiter<br />
Werbung und PR waren weitere<br />
Stationen, ehe der Schongauer bei<br />
Hoerbiger seine berufliche Heimat<br />
fand. Vielen ist er darüberhinaus<br />
in all <strong>den</strong> Jahren als Schlagzeuger<br />
und Sänger bekannt.<br />
Die Malerei,<br />
insbesondere<br />
Aquarell,<br />
ließ ihn auch<br />
während seiner<br />
anspruchsvollen<br />
Tätigkeit<br />
nie los. Ab<br />
1992 lehrte er<br />
die Aquarellmalerei<br />
an<br />
verschie<strong>den</strong>en Schongau im Licht<br />
Hochschulen,<br />
gab Kurse im eigenen Atelier in<br />
Schongau und organisierte Malreisen<br />
nach Italien, Tschechien<br />
und durch Deutschland. Neben<br />
zahlreichen Ausstellungen, unter<br />
anderem in <strong>den</strong> USA, gesellten<br />
sich auch einige Kunstpreise<br />
und Auszeichnungen zu Charly<br />
Walters Lebenslauf. Noch mehr<br />
zur Person ist in seinem kürzlich<br />
erschienenen Buch „Meine 3 ½<br />
Leben“ zu erfahren.<br />
(ISBN: 9783738611281)<br />
Ende <strong>Oktober</strong><br />
im Ballenhaus<br />
Heutzutage verschreibt<br />
sich der Künstler und<br />
ehemalige Kommunikationsmanager<br />
nach<br />
wie vor der Malerei.<br />
Im Alter von 73 Jahren<br />
zwingen ihn Parkinson<br />
und Multiple Sklerose<br />
mehr und mehr zu<br />
sitzen<strong>den</strong> Tätigkeiten.<br />
Eine davon ist eben<br />
das Malen, womit er<br />
sich „Staub und Schmerz von der<br />
Seele wischt“ , wie er umschreibt.<br />
Neben seinen bekannten Aquarellen<br />
faszinieren vor allem seine<br />
Werke in Acryl. „Ein harmonischer<br />
Dialog zwischen changieren<strong>den</strong><br />
Lasuren und präzisen Strukturen,<br />
zwischen strahlen<strong>den</strong> Farben und<br />
mystischen Farbharmonien“, beschreibt<br />
Charly Walter seine Bilder.<br />
Kurzum: eine „Symphonie der<br />
Farben“. Unter diesem Motto steht<br />
auch seine neue Ausstellung vom<br />
28. bis 30. <strong>Oktober</strong> im Ballenhaus<br />
Schongau. Bei der Vernissage am<br />
Freitag ab 19 Uhr wer<strong>den</strong> obendrein<br />
musikalische Leckerbissen<br />
geboten: der zwölfjährige Nachwuchsmusiker<br />
Sean Mahner am<br />
Klavier, Klarinettist Hans Enzensperger<br />
und weitere. Am darauffolgen<strong>den</strong><br />
Samstag und Sonntag ist<br />
die Ausstellung jeweils von 11 bis<br />
18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.<br />
Dauerhaft sind Charly Walters<br />
Aquarelle und Werke in Acryl im<br />
Hotel „Blaue Traube“, bei „Heim<br />
und Hobby“ und bei Lederwaren<br />
„Wieser“ ausgestellt.<br />
tis
<strong>Das</strong> Geheimnis des Schatzberges zu Dießen<br />
Eine „sagenhafte“ Geschichte<br />
Dießen | Er gehört zu Dießen wie<br />
das Marienmünster oder der Ammersee:<br />
Die Rede ist vom Schatzberg,<br />
der sich südwestlich an die<br />
Marktgemeinde schmiegt. Schon<br />
sein Name klingt geheimnisvoll,<br />
klingt nach prall gefüllten Kisten<br />
voller Gold und Geschmeide, die<br />
vielleicht noch irgendwo auf dem<br />
Areal des Berges ihrer Entdeckung<br />
harren. Vermutlich hat sich der<br />
Name Schatzberg jedoch aus dem<br />
Begriff „Schanzberg“ abgeleitet,<br />
<strong>den</strong>n hier befand sich bis ins<br />
17. Jahrhundert hinein eine Burganlage.<br />
Man „verschanzte“ sich<br />
damals hinter <strong>den</strong> Mauern der Dießener<br />
Grafen, einem einst mächtigen<br />
Adelsgeschlecht. Schöner —<br />
und mystischer — ist dagegen die<br />
Sage, die sich um <strong>den</strong> Berg rankt<br />
und die von einem wahrhaftigen<br />
Schatz erzählt. Er soll hier immer<br />
noch vergraben liegen, heißt es,<br />
vergraben vielleicht sogar von <strong>den</strong><br />
Dießener Grafen selbst. Die Sage<br />
wiederum stellt drei Jungfrauen in<br />
<strong>den</strong> Mittelpunkt. Da läge die Vermutung<br />
nahe, der ursprüngliche<br />
Name Dießens sei daraus geboren<br />
wor<strong>den</strong>. Denn „Dissen“ wur<strong>den</strong><br />
im Altgermanischen zauberkundige<br />
Frauen genannt. Gleich <strong>den</strong><br />
Nornen der nordischen Mythologie,<br />
bestimmten sie das Schicksal<br />
der Menschen und Götter. Doch<br />
mittlerweile weiß man, dass sich<br />
Dießen aus dem Wort „tisen“<br />
ableitet; damit ist das Tosen von<br />
Wasser gemeint. Wer die am Ort<br />
vorbeiführende Römerstraße benutzte,<br />
musste <strong>den</strong> Tiefenbach<br />
überqueren, gefüllt mit tosendem<br />
Wasser. Doch nun zur Sage:<br />
Drei wunderschöne<br />
Jungfrauen<br />
Drei wunderschöne Jungfrauen<br />
lebten einst auf dieser Burg, umgeben<br />
von einem dichten Wald, so<br />
will es die Legende. Zwei von ihnen<br />
waren rein und weiß, die dritte<br />
pechschwarz. Ein Hirte, der auf<br />
dem Schatzberg ein ausgebüxtes<br />
Schäflein suchte, fand sich vor der<br />
Burg wieder. Voller Furcht blickte<br />
er in das Gesicht der schwarzen<br />
Frau. Sie versprach ihm jedoch mit<br />
freundlicher Stimme eine reiche<br />
Belohnung, sollte er sie vom Fluch<br />
ihres schwarzen Antlitzes befreien.<br />
Die Aufgabe, die sie an ihn stellte,<br />
setzte <strong>den</strong> Mut eines Mannes voraus:<br />
Er solle in <strong>den</strong> Burgkeller gehen.<br />
Dort fände er eine Kiste, gefüllt<br />
mit Gold und Edelsteinen. Sie<br />
würde ihm gehören, wenn er <strong>den</strong><br />
gol<strong>den</strong>en Schlüssel aus dem Maul<br />
des schwarzen Hundes ergreife,<br />
der die Truhe bewache. „Habe<br />
keine Angst“, flüsterte sie, „lasse<br />
dich nicht von der Erscheinung des<br />
Höllentieres blen<strong>den</strong>“. Es gehe<br />
keinerlei Gefahr von ihm aus. Bringe<br />
er <strong>den</strong> Schlüssel zu ihr, wäre<br />
die schwarze Jungfrau erlöst —<br />
und er ein reicher Mann.<br />
Mutigen Herzen machte sich der<br />
Hirte auf <strong>den</strong> Weg hinab in <strong>den</strong><br />
Keller. Und erblickte ein entsetzliches<br />
Untier, aus dessen Fell Funken<br />
schlugen, dessen Augen feurig<br />
waren. Sein Knurren klang so bedrohlich,<br />
dass der junge Mann die<br />
Beine in die Hand nahm, und auf<br />
der Stelle davonlief. Die schwarze<br />
Jungfrau lief ihm nach, doch vergebens.<br />
Voll Zorn über die Feigheit<br />
der Menschen, verfluchte sie<br />
noch an dieser Stelle <strong>den</strong> Berg —<br />
und mit ihm die Burg und <strong>den</strong><br />
Ort am Fuße des Berges. Daraufhin<br />
zerbarst die Burg krachend<br />
und eine gewaltige Flut überschwemmte<br />
das Land. Mensch<br />
und Tier wur<strong>den</strong> von <strong>den</strong> Wassermassen<br />
mitgerissen. Übrig blieb<br />
ein großer See — der heutige Ammersee.<br />
Und so blieb der Schatz<br />
im Berg verborgen. Und wenn sich<br />
kein mutiger Geselle auf <strong>den</strong> Weg<br />
macht, ihn zu heben, wird er <strong>für</strong><br />
immer dort ruhen.<br />
Mystisch ist die Legende des<br />
Schatzberges, und mystisch ist der<br />
Berg auch heute noch. So gibt es<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Spaziergänger vieles zu<br />
entdecken. Passend zum Kult um<br />
die eingangs beschriebenen „Dissen“,<br />
also die drei Jungfrauen,<br />
sprudelt hier heiliges Quellwasser<br />
aus der Mechthildsquelle am Fuße<br />
des Schatzberges. Es soll Heilkräfte<br />
besitzen und Augenlei<strong>den</strong> lindern<br />
— also „sehend“ machen. So<br />
könnte eine Erkundung des Berges<br />
<strong>den</strong> Blick auf die etwas anderen<br />
Dinge des Lebens lenken. Oder<br />
einfach der Erholung dienen. rp<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 37
Der Bayerische Rundfunk und die digitale Technik<br />
Abschied von der<br />
Volksmusik auf UKW<br />
38 | der altlandkreis<br />
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<strong>Altlandkreis</strong> | Am 11. Mai <strong>2016</strong> war<br />
es vorbei; vorbei mit der Volksmusikstunde<br />
am Abend und vorbei<br />
mit der Blasmusik am Sonntagvormittag<br />
in „Bayern 1“. Hörer<br />
müssen seitdem auf <strong>den</strong> digitalen<br />
Sender „BR-Heimat“ ausweichen,<br />
der rund um die Uhr Volks- und<br />
Blasmusik bringt. Ausgerechnet<br />
die traditionellen Radiohörer wer<strong>den</strong><br />
damit gezwungen sein, sich<br />
auf die neue digitale Technik umzustellen.<br />
Doch die Diskussionen<br />
darüber sind noch immer nicht<br />
abgeklungen, wie wir im Gespräch<br />
mit namhaften Personen erfahren<br />
haben.<br />
Gespräche beim<br />
Bayerischen Rundfunk<br />
Als Vorsitzender des Bayerischen<br />
Trachtenverbandes war Max Bertl<br />
zusammen mit rund 60 weiteren<br />
Vertretern aus der Blasmusik,<br />
<strong>den</strong> Heimatverbän<strong>den</strong>, Gebirgsschützen<br />
oder des Bayerischen<br />
Landesvereins <strong>für</strong> Heimatpflege<br />
im November 2015 zu einem Gespräch<br />
beim Bayerischen Rundfunk<br />
eingela<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Ihnen<br />
wurde das Konzept vorgestellt,<br />
<strong>den</strong> Sender „Bayern 3“ mehr auf<br />
die Jugend auszurichten und Hörern<br />
mittleren Alters „Bayern 1“<br />
als Alternative anzubieten. Dazu<br />
solle das Programm durchgängiger<br />
und nicht mehr mit dem abrupten<br />
Wechsel zur Volks- oder<br />
Blasmusik unterbrochen wer<strong>den</strong>.<br />
„Ich hatte das Gefühl, das war<br />
alles längst beschlossen und uns<br />
hatte man nur noch zur Rechtfertigung<br />
eingela<strong>den</strong>“, berichtet Max<br />
Bertl von diesem Gespräch im BR.<br />
Seine Forderung war dann, bis<br />
Regina Kölbl (links) ist mit ihrer Schwester Silvia bei vielen Volksmusikveranstaltungen<br />
als Zwoagsang unterwegs und hat nun Unterschriften<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt der Volksmusik in „Bayern 1“ gesammelt.<br />
zur Abschaltung der Volksmusik<br />
in „Bayern 1“ wenigstens flächendeckend<br />
<strong>für</strong> einen digitalen Empfang<br />
zu sorgen, was vom BR auch<br />
fest zugesagt wurde.<br />
Im Januar <strong>2016</strong> fand dann eine<br />
weitere Zusammenkunft statt,<br />
wo <strong>den</strong> Vertretern der Kulturverbände<br />
mitgeteilt wurde, dass der<br />
Wechsel schon wesentlich früher,<br />
nämlich Mitte Mai erfolgen solle.<br />
Was der BR jedoch bis heute nicht<br />
erfüllt hat, ist der flächendeckende<br />
Empfang der digitalen Sender:<br />
Es gibt in Bayern immer noch<br />
weiße Flecken.<br />
Bei diesem Gespräch im Januar<br />
war der Landtagsabgeordnete Dr.<br />
Thomas Goppel dabei, der auch<br />
als Vorsitzender des Bayerischen<br />
Blasmusikverbandes fungiert und<br />
im Rundfunkrat des BR sitzt. Max<br />
Bertl erhebt deshalb <strong>den</strong> Vorwurf<br />
an Goppel, warum er als Rundfunkrat<br />
nicht früher interveniert<br />
habe. „Wir haben lange Diskussionen<br />
mit dem Intendanten geführt,<br />
aber leider keinen Einfluss<br />
darauf“, entgegnet Thomas Goppel<br />
und verweist darauf, dass der<br />
Rundfunkrat als reines Kontrollorgan<br />
fungiere. In seinem Büro<br />
laufen immer noch Anfragen und<br />
Beschwer<strong>den</strong> zur Abschaltung der<br />
Volks- bzw. Blasmusik auf „Bayern<br />
1“ ein. „Ich hab gekämpft wie<br />
ein Löwe, aber das hat zu der Zeit<br />
eigentlich nieman<strong>den</strong> interessiert“,<br />
so der Politiker. Er bedauere<br />
ebenso, dass die Einwände erst<br />
jetzt kämen. Auch die gestarteten<br />
Unterschriftenaktionen betrachtet<br />
Goppel alle als zu spät. Eine
Der Vorsitzende des Bayerischen Trachtenverbandes Max Bertl hat sich<br />
zuhause und im Auto mit Digitalradios ausgestattet.<br />
fleißige Unterschriftensammlerin<br />
war Regina Kölbl aus Apfeldorf,<br />
die seit vielen Jahren Volksmusik<br />
in verschie<strong>den</strong>en Besetzungen<br />
macht. „In einem bayerischen<br />
Rundfunk sollte man auch was<br />
Bayerisches hören, wenigstens<br />
eine Stunde am Tag“, fordert sie<br />
und betrachtet die Volksmusik als<br />
abgeschoben in einen Nischensender.<br />
Ein Be<strong>für</strong>worter des Wechsels<br />
ist der Geschäftsführer des<br />
Bayerischen Blasmusikverbandes<br />
Andreas Horber,<br />
der<br />
in<br />
dem digitalen Sender „BR-Heimat“<br />
einen großen Gewinn <strong>für</strong><br />
die Volks- und Blasmusik sieht<br />
(siehe auch Seiten 9 - 12).<br />
Ständig steigende<br />
Klicks im Internet<br />
Aber auch ein Digitalsender könne<br />
nur bestehen, wenn er ein<br />
entsprechendes Hörerpotenzial<br />
habe und deshalb ruft Horber<br />
alle Volks- und Blasmusikfreunde<br />
dazu auf, sich ein Digitalradio anzuschaffen.<br />
Verlässliche slic<br />
Zahlen, wie viele<br />
Hörer r der digitale Sender „BR-<br />
Heimat“ seit dem Wechsel vor<br />
drei Monaten dazu gewonnen<br />
hat, gibt es nicht. <strong>Das</strong> kann nur<br />
durch teuere Medienanalysen<br />
ermittelt wer<strong>den</strong>. Dennoch kann<br />
Evi Strehl, stellvertretende Chefredakteurin<br />
bei „BR-Heimat“,<br />
von stetig steigen<strong>den</strong> Klicks im<br />
Internet und einer verstärkten<br />
Hörerbeteiligung berichten. Sie<br />
verweist außerdem auf das riesige<br />
Archiv an Volksmusik, das<br />
der BR durch Eigenaufnahmen in<br />
vielen Jahrzehnten aufgebaut hat.<br />
So stün<strong>den</strong> allein 30000 Titel in<br />
der Rotation <strong>für</strong> das Programm<br />
von „BR-Heimat“ zur Verfügung<br />
und biete einen „musikalischen<br />
Blumenstrauß“ aus traditioneller<br />
Volksmusik, Tradimix, Blasmusik<br />
oder Oberkrainer.<br />
Einen wahren Boom im Verkauf<br />
von Digitalradios nimmt Franz<br />
Köpf vom gleichnamigen Euronics-Fachgeschäft<br />
wahr. „Die<br />
Zukunft ist digital“, meint der<br />
Schongauer und verweist auf<br />
viel mehr Sender-Auswahl und<br />
auch einen besseren Empfang<br />
als beim seit über 70 Jahren vorherrschen<strong>den</strong><br />
UKW. Die Möglichkeit,<br />
mit einem Adapter an der<br />
Stereoanlage auch die digitalen<br />
Sender zu empfangen, empfindet<br />
er als umständlich. Der Fachmann<br />
empfiehlt deshalb besonders ers der<br />
älteren Kundschaft ein<br />
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Digitalradio.<br />
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Peißenberg | Kronentanz, Holzhacker<br />
oder Bandltanz — das sind<br />
schöne, alte Figurentänze, die von<br />
Trachtenvereinen oder Jugendgruppen<br />
bei festlichen Anlässen<br />
gezeigt wer<strong>den</strong>. Doch wo kommen<br />
sie her? Vor allem der Peißenberger<br />
Sepp Pfleger hat in <strong>den</strong> 1920er-<br />
Jahren zwölf Heimattänze zusammengestellt<br />
und gemeinsam mit<br />
einem Weilheimer Fotohaus veröffentlicht.<br />
Interessierte Gruppen<br />
konnten die Bilder mit Tanzbeschreibungen<br />
käuflich erwerben,<br />
und so verbreiteten sich die Tänze<br />
in der ganzen Welt.<br />
Nach <strong>den</strong> Wirren des Ersten Weltkrieges<br />
war das Bedürfnis nach<br />
Geselligkeit, Tanz und Unterhaltung<br />
groß. So entstan<strong>den</strong> etwa<br />
die Hälfte aller bayerischen Trachtenvereine<br />
in <strong>den</strong> Jahren von 1920<br />
bis 1925. Ihren Anfang nahm die<br />
Trachtenbewegung bereits 1883 in<br />
Bayrischzell, doch die wenigen vor<br />
dem Krieg gegründeten Vereine<br />
wollten ihre Schätze an überlieferten<br />
Tänzen oder Schuhplattlern<br />
nicht so gerne an die neuen Trachtenkamera<strong>den</strong><br />
weiter geben. Da<br />
trat Sepp Pfleger in Erscheinung,<br />
der auf Trachtenfesten von München<br />
bis Tirol unterwegs war, sich<br />
viele Notizen von Figurentänzen<br />
machte und zusammen mit dem<br />
Fotograf Hans Hofer aus Weilheim<br />
veröffentlichte.<br />
Josef Pfleger wurde 1897 in der<br />
Nähe von Aichach geboren. Da der<br />
Vater im Peißenberger Bergwerk<br />
Arbeit fand, kam bald die Familie<br />
nach. Auch der Sepp arbeitete im<br />
Kohlebergbau und legte trotz drei-<br />
40 | der altlandkreis<br />
jähriger Kriegsdienst-st-<br />
Unterbrechung im<br />
Jahr 1925 die Hauerprüfung<br />
ab. Bereits<br />
im Dezember 1918<br />
trat er dem Gebirgs-<br />
trachten-Erhaltungs--<br />
Verein „Almrausch“<br />
Sulz, dem heutigen<br />
Volkstrachtenverein n<br />
Peißenberg bei und<br />
war ein sehr aktiver<br />
Trachtler. Als er<br />
1922 <strong>den</strong> Münchner<br />
Schäfflertanz sah,<br />
dargestellt vom Peißenberger<br />
„Pfeiffenclub“,<br />
kam ihm<br />
die Idee, so etwas<br />
Ähnliches auch <strong>für</strong><br />
die Trachtler zu<br />
erschaffen. Fünf<br />
Jahre der gedanklichen<br />
Entwicklung<br />
und zahllose<br />
Proben mit <strong>den</strong><br />
Vereinskamera<strong>den</strong><br />
waren notwendig, bis der Kronentanz<br />
entstan<strong>den</strong> war und bei<br />
einem Trachtenfest 1927 in Hohenpeißenberg<br />
zur Uraufführung kam.<br />
Mühlrad, Holzhacker,<br />
Dreisteyrer und weitere<br />
Sepp Pfleger war inzwischen ein<br />
versierter Kenner zahlreicher Figurentänze<br />
und kam zusammen mit<br />
dem Vereinskamera<strong>den</strong> Hans Hofer,<br />
der in Weilheim ein Fotohaus<br />
betrieb, auf die Idee, Figurentänze<br />
zu veröffentlichen. Die Tanzgruppe<br />
des Trachtenvereins „Almrausch“<br />
Sepp Pfleger mit seiner Frau auf einer<br />
Bildpostkarte zur Beschreibung des Zwoasteyrers.<br />
Sulz zeigte jede einzelne Figur der<br />
Tänze und wurde dabei von Hans<br />
Hofer fotografiert. So entstan<strong>den</strong><br />
von Herbst 1924 bis ins Frühjahr<br />
1925 die Tänze Mühlrad, Holzhacker,<br />
Dreisteyrer, Bandl-, Achter-,<br />
Sechser- und Leutaschtanz. Diese<br />
historischen Tänze wur<strong>den</strong> in unterschiedlichsten<br />
Varianten ausgeführt.<br />
Sepp Pfleger scheute sich<br />
nicht, die Tanzfolgen zu einem harmonischen<br />
und aufführungsreifen<br />
Ganzen zu verändern. Jede Tanzbeschreibung<br />
bestand aus 10 bis 15<br />
Bildpostkarten plus einer schriftlichen<br />
Erläuterung und schon ab
Herbst 1924 inserierte das Fotohaus<br />
Hofer in der „Bergheimat“, dem<br />
früheren Verbandsorgan der Trachtenbewegung,<br />
ihr Angebot. Damit<br />
hatten die bei<strong>den</strong> Initiatoren offensichtlich<br />
eine „Marktlücke“ entdeckt,<br />
<strong>den</strong>n die vielen neu gegründeten<br />
Trachtenvereine kamen so an<br />
ausführliche Tanzbeschreibungen.<br />
Im Laufe der Jahre gingen nicht nur<br />
Bestellungen von Trachtenvereinen<br />
ein. Auch Jugendgruppen, Heimatvereine<br />
und dergleichen aus dem<br />
In- und Ausland fragten nach historischen<br />
Tänzen.<br />
Eine Unterbrechung<br />
der Tanz-Euphorie<br />
Getragen von diesem Erfolg feilte<br />
Sepp Pfleger weiter an seinem<br />
Kronentanz und veröffentlichte ihn<br />
1927 zusammen mit dem Zwoasteyrer<br />
sowie dem Tiroler Steckentanz.<br />
<strong>Das</strong> brachte auch <strong>den</strong> Weilheimer<br />
Hartl Mayer auf die Idee, einen<br />
Tanz zu gestalten. Er verwendete<br />
statt der Rundbögen jedoch spitze<br />
Bögen und nannte seinen Tanz<br />
„Sterntanz“. Auch diese Neuschöpfung<br />
wurde über das Fotohaus<br />
Hofer als „historischer Volkstrachtentanz“<br />
zum Kauf angeboten.<br />
Der Zweite Weltkrieg unterbrach<br />
die Tanz-Euphorie, doch danach<br />
Auch der Holzhacker wurde von Sepp Pfleger zusammen mit <strong>den</strong> Burschen<br />
des Peißenberger Trachtenvereins auf Bildpostkarten festgehalten.<br />
blühte das Geschäft durch weitere<br />
Vereinsgründungen wieder auf.<br />
„So ein ewiges Hin und Her“, kritisierte<br />
Sepp Pfleger <strong>den</strong> Sterntanz<br />
seines Weilheimer Trachtenkamera<strong>den</strong><br />
Hartl Mayer und machte sich<br />
daran, die Figuren zu verbessern,<br />
<strong>den</strong> Ablauf zu straffen und 1952<br />
eine neue Version des Sterntanzes<br />
anzubieten. Um auch der Trachtenjugend<br />
einen schönen Reigen<br />
zu ermöglichen, entwarf er außerdem<br />
1952 <strong>den</strong> Laubentanz, bei dem<br />
zwei Kinder einen Bogen halten.<br />
Über Jahrzehnte vertrieb das Weilheimer<br />
Fotohaus die Tanzbeschreibungen<br />
nach dem alten System.<br />
Im Jahr 1999 konnte der Bayerische<br />
Trachtenverband die Bildrechte<br />
vom Nachfolger Fotohaus Fischer<br />
erwerben und ein Buch „Vom<br />
Achtertanz zum Zwoasteyrer“ mit<br />
<strong>den</strong> zwölf Tanzbeschreibungen von<br />
Sepp Pfleger herausgeben.<br />
Der Peißenberger Bergmann hatte<br />
seine Aufzeichnungen von Tänzen<br />
so überarbeitet, dass sie aufführungsreif<br />
waren und auch seine<br />
Neuschaffungen Kronen-, Sternund<br />
Laubentanz orientieren sich<br />
an mittelalterlichen Reigentänzen,<br />
so dass man getrost von historischen<br />
Volkstrachtentänzen<br />
sprechen kann.<br />
Nach mittlerweile fast<br />
100 Jahren haben sich<br />
die Tänze vielseitig weiterentwickelt.<br />
So stehen<br />
nicht nur sechs oder<br />
acht Paare sondern<br />
mittlerweile zwölf, 16<br />
oder mehr Tanzpaare<br />
auf <strong>den</strong> Bühnen. rg<br />
1927 veröffentlichte<br />
Sepp Pfleger <strong>den</strong> von<br />
ihm geschaffenen<br />
Kronentanz, damals<br />
machten die Peißenberger<br />
ihn mit acht<br />
Paaren.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 41
Lesung mit Jan-Phillip Sendker im Barnsteiner’s<br />
Ein Abend<br />
im Reich der Mitte<br />
Peiting | Jan-Phillip Sendker, 1960<br />
in Hamburg geboren, war viele<br />
Jahre Amerika- und Asien-Korrespon<strong>den</strong>t<br />
des Stern. Nach einem<br />
weiteren Amerika-Aufenthalt kehrte<br />
er nach Deutschland zurück und<br />
lebt mittlerweile mit seiner Familie<br />
in Potsdam. 2000 erschien sein erster<br />
Roman, die Porträtsammlung<br />
„Risse in der Großen Mauer“. Der<br />
Roman-Bestseller „<strong>Das</strong> Herzenhören“<br />
(2002) und „Herzensstimmen“<br />
(2012) folgten. Nach „Flüstern der<br />
Schatten“ (2007) und „Drachenspiele“<br />
(2009) ist sein neuer Roman<br />
„Am anderen Ende der Nacht“<br />
nun der Abschluss der China-Trilogie<br />
von Jan-Philipp Sendker. Seine<br />
Bücher sind in mehr als 30 Sprachen<br />
übersetzt. Mit weltweit über<br />
drei Millionen verkauften Büchern<br />
ist er einer der aktuell erfolgreichsten<br />
deutschsprachigen Autoren.<br />
Ein Albtraum<br />
in China<br />
„Am anderen Ende der Nacht“ ist<br />
eine bewegende Geschichte über<br />
die Macht der Liebe, die Angst des<br />
Verlustes und die Kraft der Menschlichkeit.<br />
Auf einer Chinareise erleben<br />
Paul und Christine einen<br />
Albtraum: Ihr vierjähriger Sohn<br />
wird entführt. Zwar gelangt David<br />
durch glückliche Umstände wieder<br />
zu ihnen, doch die Entführer geben<br />
nicht auf, sie wollen ihn zurück.<br />
Der einzig sichere Ort <strong>für</strong> die Familie<br />
ist die amerikanische Botschaft<br />
in Peking. Aber Bahnhöfe, Straßen<br />
und Flughäfen wer<strong>den</strong> überwacht.<br />
Ohne Hilfe haben sie keine Chance,<br />
dorthin zu gelangen. Wer ist bereit,<br />
ihnen Unterschlupf zu gewähren<br />
und dabei sein Leben aufs Spiel zu<br />
setzen? Wem können<br />
sie trauen? „Am anderen Ende der<br />
Nacht“ erzählt von Menschen, die<br />
nicht mehr viel zu verlieren haben<br />
und sich gerade deshalb ihre<br />
Menschlichkeit bewahren.<br />
Ende <strong>September</strong><br />
zu Gast in Peiting<br />
Am Donnerstag, 29. <strong>September</strong>,<br />
ist der 56-jährige Autor zu Gast<br />
in Peiting. Keine Frage, Asien,<br />
insbesondere auch Burma (oder<br />
Myanmar) haben es Jan-Philipp<br />
Sendkern angetan. Deshalb wird<br />
die Lesung auch unter dem Motto<br />
„Ein Abend im Reich der Mitte“<br />
stehen. Auf Einladung der<br />
Buchhandlung am Bach wird der<br />
grandiose Erzähler viel von seinen<br />
Reisen nach China und Burma<br />
berichten und nur passagenweise<br />
aus seinem Buch lesen. Die Veranstaltung<br />
beginnt um 19 Uhr im<br />
Barnsteiner’s, Einlass ist um 18.30<br />
Uhr. Der Eintritt beträgt inklusive<br />
eines asiatischen Menüs 30 Euro.<br />
Die Karten sind im Vorverkauf bei<br />
der Buchhandlung am Bach unter<br />
08861 / 66212 oder www.buchambach.de<br />
erhältlich.<br />
tis<br />
42 | der altlandkreis
Stefan Hoferer, der „Kürbis-Schnitzer“<br />
Ein Pumpkin kommt selten allein<br />
Peißenberg | Bald gehören sie<br />
wieder vielerorts zum Erscheinungsbild:<br />
die großen Holzständer<br />
und -kisten, prallgefüllt mit<br />
Kürbissen aller Art. Für wenig<br />
Geld kann man sich hier einen<br />
„Pumpkin“ holen, wie der typische,<br />
orange Kürbis in Amerika<br />
genannt wird, und eine fleischige,<br />
oft voluminöse Variante des<br />
Cucurbita darstellt. Stefan Hoferer<br />
aus Peißenberg macht das auch,<br />
doch gibt er sich dabei nicht mit<br />
einem einzigen Kürbis zufrie<strong>den</strong>.<br />
Pünktlich zu Halloween, das laut<br />
Irischem Volksbrauch mit dem<br />
Vorabend zum Hochfest Allerheiligen<br />
in der Nacht von 31. <strong>Oktober</strong><br />
auf 1. November beginnt, sind<br />
jede Menge von ihnen rund um<br />
<strong>den</strong> Eingangsbereich seines Hauses<br />
versammelt, manchmal mehr<br />
als ein Dutzend.<br />
Was viele Fußgänger dann am<br />
Gartenzaun stehen bleiben lässt,<br />
ist allerdings nicht die Anzahl<br />
dieser Pumpkins. Es sind die Gesichter,<br />
die Stefan Hoferer in die<br />
feste Kürbishaut schneidet; teils<br />
sorgen Fratzen <strong>für</strong> leichtes Gruselgefühl,<br />
aber es sind auch verschmitzte<br />
und lustige Varianten<br />
darunter zu fin<strong>den</strong>. Mittlerweile<br />
hat er eine richtige Fertigkeit<br />
darin entwickelt, mithilfe eines<br />
alten, sehr scharfen Brotzeitmessers<br />
unglaubliche Kunstwerke<br />
aus <strong>den</strong> Kürbissen zu gestalten.<br />
„Anregungen kommen mir mittlerweile<br />
von selbst“, erzählt der<br />
Hobbyschnitzer, „das passiert<br />
schon, während ich noch mit einem<br />
Kürbis beschäftigt bin“. Geheimnisvolle<br />
Wesen haben es ihn<br />
angetan, Nachschub an kreativen<br />
Ideen findet er auch im Internet.<br />
Bevor Stefan Hoferer allerdings<br />
sein Messer mit der schmalen<br />
Klinge in die zentimeterdicke Haut<br />
stößt, muss der Kürbis vorher ausgehöhlt<br />
wer<strong>den</strong>. Eine Arbeit, die<br />
er zwischenzeitlich bei der Menge<br />
an Material an Familienmitglieder<br />
delegiert hat. „<strong>Das</strong> dauert schon<br />
manchmal bis zu 30 Minuten, bis<br />
ein Kürbis fertig ausgehöhlt ist“,<br />
sagt er. Noch bevor er dann mit<br />
dem Schnitzen beginnt, hat er<br />
seine Ideen <strong>für</strong> Fratzen und lustige<br />
Gesichter auf einem Papier<br />
grob skizziert. Dann erst überträgt<br />
er sie mittels eines Eddings auf<br />
<strong>den</strong> Kürbis selbst. Schließlich geht<br />
es an die diffizile Aufgabe des Herausschnei<strong>den</strong>s.<br />
Wichtig ist, sich<br />
dabei Zeit zu nehmen und nicht<br />
ablenken zu lassen.<br />
Seine Fertigkeit im Kürbis-Schnitzen<br />
hatte Stefan Hoferer vor geraumer<br />
Zeit zum „Kürbisdekorateur“<br />
der Rigi-Rutsch’n in Peißenberg<br />
wer<strong>den</strong> lassen. Im Rahmen der<br />
Halloween-Themensauna bevölkerten<br />
damals Dutzende seiner<br />
Geschöpfe das Gelände — unter<br />
großer Bewunderung der Saunenbesucher.<br />
Auch zuhause, vor<br />
der eigenen Türe, weiß er die<br />
Kürbisse in Szene zu setzen. „Mit<br />
Kerzen kann man unglaubliche<br />
Stimmungen erzeugen, gerade,<br />
wenn das Nebelwetter beginnt“,<br />
erklärt er. <strong>Das</strong>s seine Kreaturen<br />
keine lange Lebensdauer haben,<br />
ist etwas, das Stefan Hoferer besonders<br />
gefällt. „Ich erzeuge vergängliche<br />
Kunst, die mir dadurch<br />
immer wieder Raum gibt <strong>für</strong> neue<br />
Ideen.“ Lediglich auf Bildern kann<br />
er festhalten, was er pro Saison<br />
so an Fabelwesen zaubert. Mit<br />
seinem Hobby hat Stefan Hoferer<br />
genau <strong>den</strong> Ausgleich gefun<strong>den</strong>,<br />
<strong>den</strong> er zu seinem Beruf als<br />
Buchmacher braucht. Und mit ein<br />
wenig Glück und kühlen Temperaturen<br />
halten seine Werke bis<br />
zu drei Wochen, bevor sie ihrem<br />
natürlichen Zersetzungsprozess<br />
erliegen.<br />
rp<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 43
Erstmals 1907 kartiert vom Weilheimer Arzt Dr. Fritz Kollmann<br />
Der Paterzeller Eibenwald —<br />
eine natürliche Schönheit<br />
Paterzell | Die Sonne kämpft sich<br />
ihren Weg durch das Dickicht des<br />
Waldes. Dort, wo sie ihr Ziel erreicht,<br />
dampft der Bo<strong>den</strong>. Die<br />
Luft ist rein und duftet nach Holz,<br />
vermoderndem Laub, nach Feuchtigkeit<br />
und Frische. Geht der Wanderer<br />
sehen<strong>den</strong> Auges durch <strong>den</strong><br />
Wald, zeigt sich ihm eine Vielfalt<br />
an Gehölzen: Buchen, Eichen,<br />
Fichten, Birken, Tannen — ja, und<br />
jede Menge Eiben. Der Baum, der<br />
dem Wald nahe Paterzell seinen<br />
Namen gibt, ist hier in stattlicher<br />
Zahl zu fin<strong>den</strong>. So zählt der Paterzeller<br />
Eibenwald mit seinen rund<br />
2000 teils weit über 100 Jahre<br />
alten Eiben zu einem der größten<br />
zusammenhängen<strong>den</strong> Bestände<br />
in Deutschland.<br />
Der Eibenwald als<br />
schützenswertes Gut<br />
<strong>Das</strong> fiel Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
auch dem Weilheimer Arzt<br />
Dr. Fritz Kollmann auf seinen<br />
Streifzügen durch <strong>den</strong> Wald auf.<br />
Der an Botanik interessierte Bezirksarzt<br />
begann mit der Vermessung<br />
und Kartierung des Areals.<br />
Mithilfe einer Plattenkamera<br />
machte er unzählige Aufnahmen —<br />
etwas, was zur damaligen Zeit<br />
sehr kostenaufwendig war. Nur<br />
wenige konnten sich diese neue<br />
Technik leisten.<br />
Lehrreicher Einblick<br />
in Fauna und Flora<br />
Ein Glück <strong>für</strong> die Nachwelt: Seine<br />
wunderbaren, detailreichen<br />
Aufnahmen sorgten wohl damals<br />
auch da<strong>für</strong>, <strong>den</strong> Eibenwald<br />
als schützenswert anzusehen. So<br />
wurde er 1939 zum Naturschutzgebiet<br />
erklärt und später unter<br />
<strong>den</strong> Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes<br />
gestellt.<br />
Von ursprünglich rund 22 Hektar<br />
in <strong>den</strong> 1930er-Jahren vergrößerte<br />
sich der Eibenwald, der zum<br />
Staatswaldrevier Wessobrunn gehört,<br />
in <strong>den</strong> 1980er-Jahren auf etwa<br />
88 Hektar. Er zieht sich weit von<br />
Forst über Paterzell; wer von Richtung<br />
Rott auf ihn zufährt, erkennt<br />
schon von Weitem die wunderbare<br />
Färbung des Mischwaldes.<br />
Kurt Zeimentz sorgte etwa 20<br />
Jahre lang als Revierleiter da<strong>für</strong>,<br />
die Einzigartigkeit des Waldes zu<br />
bewahren. Unter seiner Mitarbeit<br />
wurde 1995 ein Waldlehrpfad angelegt,<br />
der auch heute noch existiert<br />
und mit Schautafeln einen<br />
lehrreichen Einblick in Fauna und<br />
Flora des Waldes gibt. Stu<strong>den</strong>ten<br />
der TU München waren damals<br />
vor Ort, um die Trampelpfade quer<br />
durch <strong>den</strong> Eibenwald zu kartieren.<br />
In fruchtbarer Zusammenarbeit<br />
entstand so der Eibenpfad. Später<br />
ließ Zeimentz noch einen Parkplatz<br />
anlegen. Die Be<strong>für</strong>chtung<br />
vieler Naturschutzvereine, der<br />
Wald würde unter der steigen<strong>den</strong><br />
Besucherzahl Scha<strong>den</strong> nehmen,<br />
sollte sich nicht bewahrheiten.<br />
Zwar kann <strong>für</strong> das Revier eine<br />
Personendichte von rund 1 000 im<br />
Jahr verzeichnet wer<strong>den</strong>, hat sich<br />
das jedoch eher positiv auf <strong>den</strong><br />
Eibenwald ausgewirkt. Eine große<br />
Anzahl früherer Trampelpfade<br />
hat sich die Natur quasi zurückerobert,<br />
da Besucher <strong>den</strong> Eibenpfad<br />
bevorzugen. Vielleicht ist es auch<br />
der natürlichen Würde des Waldes<br />
zu unterstellen, dass der Mensch<br />
hier mit der Natur Hand in Hand<br />
geht. Seine Schönheit, die Magie<br />
haben sich mittlerweile auch in<br />
der Esoterikszene herumgesprochen.<br />
Seit 2009 ist der Eibenwald<br />
in fachmännischer Hand des Revierleiters<br />
Markus Resch, der die<br />
Linie von Zeimentz konsequent<br />
weiterführt. Und er hat viel zu tun,<br />
<strong>den</strong>n das heimische Wild liebt die<br />
Eibe; der Verbiss ist nach wie vor<br />
stark.<br />
Die Eibe — ein Baum,<br />
der Widerstän<strong>den</strong> trotzt<br />
Der Eibenwald, seit rund 20 Jahren<br />
im bildlichen Sinne sich selbst<br />
überlassen, bietet dem Gros seiner<br />
Besucher ein Flair von Wildnis<br />
abseits der Urbanität. Gerade<br />
Stadtmenschen schätzen die Atmosphäre<br />
eines Stückes Natur, die<br />
man in Ballungszentren vergeblich<br />
sucht. „Die Dynamik des Waldes<br />
ist einfach beeindruckend“,<br />
erklärt Kurt Zeimentz, der immer<br />
wieder mit der Kamera durch das<br />
Gehölz streift und atemberaubende<br />
Szenen auf seine Bilder<br />
bannt. Als „kleines Betriebslabor“<br />
bezeichnet der Altförster <strong>den</strong> Eibenwald.<br />
Denn — wo kann man<br />
schon auf eine rund 700-jährige<br />
Geschichte zurückblicken, wie sie<br />
dieser Wald erzählt. „Die Eibe<br />
kann aufgrund des tuffreichen<br />
Bo<strong>den</strong>s nicht so tief wurzeln“,<br />
sagt er, „so kippt sie immer mal<br />
wieder um.“ Doch der Baum sei<br />
nicht totzukriegen, wie Zeimentz<br />
bestätigt. „Er kann aus jeder Stelle<br />
erneut treiben, ist zäh. Auch<br />
wenn er beschädigt ist, ist er <strong>den</strong>noch<br />
grün.“ <strong>Das</strong> lasse auch einen<br />
Fachmann wie ihn nicht kalt. Kurt<br />
Zeimentz: „Ein Försterleben ist relativ<br />
kurz im Bezug auf die Langlebigkeit<br />
des Waldes.“<br />
rp<br />
44 | der altlandkreis
Aus der Geschäftswelt<br />
Zwei Firmen — ein Gebäude<br />
NAGL OBERFLÄCHENTECHNIK UND NAGL FENSTER & TÜREN<br />
Schongau | Seit 24 Jahren ist die Horst Nagl Fenster<br />
und Türen GmbH ein zuverlässiger Fachbetrieb<br />
rund um Fenster, Haustüren, Innentüren, Rollla<strong>den</strong><br />
sowie Außen- und Innenbeschattungen.<br />
Zum 1. Juni dieses Jahres ist Geschäftsführer Horst<br />
Nagel samt neu gestalteter Ausstellung, Lager und<br />
seinen fünf Mitarbeitern in ein neues Gebäude am<br />
Lerchenfeld umgezogen. Qualifizierte Beratung,<br />
hochwertige Produkte aus Deutschland und Österreich,<br />
gütegesicherte Montage und ein zuverlässiger<br />
Service sollen das Fachgeschäft auch weiterhin<br />
auszeichnen.<br />
Grund <strong>für</strong> <strong>den</strong> Umzug war der Bau eines Gesamtkomplexes<br />
von Sohn Daniel Nagl mit seiner Firma<br />
Nagl Oberflächentechnik GmbH. Seit 2010 betrieb<br />
er bereits eine kleine Lackiererei in Hohenpeißenberg<br />
und arbeitete dort im Privatkun<strong>den</strong>- und Industriebereich.<br />
Mit dem Neubau in Schongau wird<br />
nun auf die immer höher wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Ansprüche<br />
in der Lackierung reagiert. Mit qualifiziertem Personal<br />
und modernen Anlagen sollen erstklassige<br />
Ergebnisse garantiert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Motto: „Wir<br />
lackieren fast alles!“ Seit 1. April ist er mit seinen<br />
sieben Mitarbeitern am neuen Standort tätig. tis<br />
Fairer Handel — Trekking — Schamanismus in <strong>den</strong> An<strong>den</strong><br />
WELTLADEN SCHONGAU LÄDT ZUR MULTIVISIONSSHOW<br />
Schongau | Am Samstag, 24. <strong>September</strong>, gastieren<br />
Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael Wolfsteiner um<br />
19.30 Uhr auf Einladung des Weltla<strong>den</strong>s Schongau<br />
im Pfarrzentrum Verklärung Christi. In ihrer Multivisionsshow<br />
„An<strong>den</strong>: Fairer Handel — Trekking —<br />
Schamanismus“ zeigen sie eine Verbindung von<br />
grandioser Berglandschaft, persönlichen Reiseerlebnissen<br />
und Fairem Handel in <strong>den</strong> eisigen Höhen<br />
der An<strong>den</strong>. Gemeinsam besuchten sie dort Fair-<br />
Trade-Produzenten, Schamanen und Sternengucker<br />
und dokumentierten deren Lebens- und Arbeitswelt,<br />
Sorgen und Freu<strong>den</strong> fotografisch mit Kameras.<br />
In Folge von sieben Reisen nach Peru, Bolivien und<br />
Chile ist eine stimmungsvolle Live-Reportage entstan<strong>den</strong>,<br />
die ein erkenntnisreiches Vergnügen bereitet.<br />
In der 105-minütigen Multivisionsshow (mit 15<br />
Minuten Pause) wer<strong>den</strong> beeindruckende Bilder,<br />
etwa von <strong>den</strong> mystischen Inka-Ruinen und einer<br />
kleinen Bauernfamilie gezeigt, die fair gehandelten<br />
Kaffee produziert. In Boliviens abgelegener<br />
Apolobamba-Region zelebrierte ein Kallawaya-Arzt<br />
ein bewegendes Opferritual, und beim Besuch von<br />
Aymarar-Indigenas erlebten Ulmer und Wolfsteiner,<br />
dass der Faire Handel nicht nur Armut reduziert,<br />
sondern auch uralte Traditionen bewahren kann.<br />
Für 8 Euro können alle Besucher noch zahlreiche<br />
weitere Eindrücke gewinnen. Karten gibt es im Vorverkauf<br />
im Weltla<strong>den</strong> oder an der Abendkasse.<br />
Bereits eine Woche früher, 17. <strong>September</strong>, lädt der<br />
Weltla<strong>den</strong> zu einem „Fairen Frühstück“ in die Lechtorstraße<br />
11 in Schongaus Altstadt. Hier können alle<br />
Teilnehmer ein Frühstück mit vielen Köstlichkeiten<br />
und fairem Kaffee genießen.<br />
tis<br />
september/ oktober <strong>2016</strong> | 45
Johannes Karrer weiß jede Menge über <strong>den</strong> Fluss<br />
<br />
<br />
<strong>Das</strong> Unternehmen mit viel Wärme<br />
Der Lech-Ranger<br />
und seine Schätze<br />
• <br />
• Kamine<br />
• Kachelöfen<br />
• Wassergeführte Anlagen<br />
<strong>für</strong>s ganze Haus<br />
• <br />
Anlagen<br />
• Serviceleistungen, Repara-<br />
<br />
• Fliesenverlegung<br />
Schongau | Woran <strong>den</strong>ken Sie bei<br />
der Bezeichnung „Rotes Waldvögelein“?<br />
Sicher nicht an eine<br />
Blume. Doch genau die gibt es,<br />
am Lech. Wo, das weiß Johannes<br />
Karrer. Seit Mai <strong>2016</strong> arbeitet der<br />
28-Jährige <strong>für</strong> <strong>den</strong> „Lebensraum<br />
Lechtal e.V.“ in Schongau als Lech-<br />
Ranger. Der Landschaftsökologe<br />
aus Erkheim im Unterallgäu ist fast<br />
täglich zwischen Kinsau und Prem<br />
unterwegs, um Naturfreun<strong>den</strong> das<br />
Ökosystem und die Artenvielfalt<br />
am Lech zu erklären. Kindergartenkinder<br />
und Schulklassen hat er<br />
schon geführt, Pfadfinder, Sportvereinsgruppen,<br />
Senioren. Manche<br />
hat er gezielt eingela<strong>den</strong>, andere<br />
haben ihn <strong>für</strong> Wanderungen gebucht<br />
(Tel. 0177 / 2347667; E-Mail:<br />
hotspot@lebensraumlechtal.de).<br />
Als „wandelnde Infotafel“ ist Karrer<br />
ein weiterer Kiesel im Mosaik<br />
des Verbundprojektes<br />
„Alpenflusslandschaften“.<br />
Es bündelt unter Leitung<br />
des WWF Deutschland<br />
18 Partner aus Naturschutz, Politik,<br />
Wirtschaft, Tourismus, um die<br />
oberbayerischen Flüsse zu schützen.<br />
Bis 2020 stehen 4,2 Millionen<br />
Euro zur Verfügung, 3,5 Millionen<br />
aus dem „Bundesprogramm Biologische<br />
Vielfalt“, 700000 Euro<br />
vom Bayerischen Naturschutzfonds.<br />
Die Bevölkerung auf die Naturschätze<br />
vor der Haustüre aufmerksam<br />
zu machen, ist eine Aufgabe<br />
von Karrer. Wanderer und Radfahrer<br />
am Lech sind seine zweite<br />
Zielgruppe. Umso mehr, seit am<br />
5. Juli der neue, 85 Kilometer lange<br />
„Lecherlebnisweg“ zwischen<br />
Landsberg und Füssen eröffnet<br />
wurde. An über 20 Punkten stehen<br />
Tafeln mit Wissenswertem<br />
zum Lech; teils sogar mit QR-<br />
Codes, mit <strong>den</strong>en Interessierte<br />
vor Ort weiterführende<br />
Informationsquellen<br />
anzapfen können.<br />
„Besonderheit ist,<br />
dass ein touristisches<br />
Konzept mit Naturschutz-<br />
Fördermitteln umgesetzt wurde“,<br />
erläutert Susanne Lengger vom<br />
Tourismusverband <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Wichtig ist ihr: „Beide Partner haben<br />
an einem Strang gezogen, uns<br />
ist sehr bewusst, dass die Natur<br />
der Schatz ist, der unsere Region<br />
ausmacht.“<br />
Kernzone ist die<br />
Litzauer Schleife<br />
Lech-Ranger Karrer hütet ihn derweil.<br />
Besonderes Augenmerk gilt<br />
der „Kernzone“ Litzauer Schleife,<br />
wo der Lech auf sieben Kilometern<br />
noch frei fließt und viele seltene<br />
Pflanzen- und Tierarten vorkommen,<br />
die andernorts verschwun<strong>den</strong><br />
sind: eben das Rote Waldvögelein,<br />
Frauenschuh, Sumpfgladiolen, Türkenbundlilien,<br />
der Kies-Steinbrech.<br />
Nahe Schongau hat er mit Helfern<br />
ein Feuerlilienvorkommen gezählt.<br />
Von Karrer ist zu erfahren, dass<br />
durch Wasserbewirtschaftung die<br />
TOBIAS SCHULZE<br />
KACHELOFEN- & KAMINBAU<br />
Holzlehen 5 - Forst<br />
82405 Wessobrunn<br />
Tel. 0 88 09 - 92 22 06<br />
Fax. 0 88 09 - 82 59 98<br />
Mobil 01 60 - 96 36 11 75<br />
willkommen@<br />
<br />
Johannes Karrer in seiner „Kernzone“, der Litzauer Schleife.<br />
Die Panoramabank hat die Gemeinde Burggen aufgestellt.<br />
46 | der altlandkreis
<strong>Das</strong> rote Waldvögelein blüht ebenso im Juli wie Türkenbundlilie und die Sumpfgladiole am Lechufer (v.l.).<br />
Lechleitenhänge nicht mehr unterspült<br />
wer<strong>den</strong> und abrutschen.<br />
Einerseits brüten jetzt Uhus unter<br />
<strong>den</strong> Nagelfluhfelsen. Andererseits<br />
verdrängen Fichten die ursprünglichen<br />
Schneeheidekiefern. Stu<strong>den</strong>ten<br />
der Hochschule <strong>für</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung Eberswalde<br />
haben die Kiefern kartiert. Zu ihrer<br />
Computeranimation leitet einer der<br />
QR-Codes. Und auch Kinder vor<br />
Ort waren aktiv, erzählt Karrer. Die<br />
Grundschule Burggen rückte aus,<br />
um Kiefern zu fällen. Motto: „Biodiversität<br />
— pack’ mer’s!“<br />
Trotz freiem Flusslauf hat die<br />
Litzauer Schleife ihr Gesicht verändert.<br />
Mit dem Staubetrieb kommt<br />
kein Geschiebe nach, Kiesbänke<br />
verwal<strong>den</strong>: Waren es 1955 nur acht<br />
Prozent, stehen heute auf 75 Prozent<br />
der Flächen Bäume und Büsche,<br />
weiß Karrer.<br />
Seit 2015 versuchen „Lebensraum<br />
Lechtal“ und der Botanische Garten<br />
München, die Deutsche Tamariske,<br />
ein einst hier heimisches,<br />
heute verschwun<strong>den</strong>es Buschgewächs<br />
wieder anzusiedeln. Nur eines<br />
von zahlreichen Projekten, die<br />
bis 2020 laufen. Auch die Fischer<br />
sind eingebun<strong>den</strong> mit ihrem Bemühen,<br />
<strong>den</strong> Huchen in der Litzauer<br />
Schleife zu halten. Ohne Geschiebe<br />
findet er kaum Laichplätze. Laut<br />
Karrer hat der Großfisch <strong>den</strong> gleichen<br />
„Gefährdungsstandart“ wie<br />
Tiger oder Pandas.<br />
Die Lechausflüge von Karrer sind<br />
nicht immer erfreulich, es gibt<br />
eine dritte Zielgruppe: Auf Kiesbänken<br />
rasten Kanuten, die die<br />
Litzauer Schleife befahren. Ihnen<br />
musste er im Frühsommer erklären,<br />
dass sie brütende Flussregenpfeifer<br />
stören und deren Gelege<br />
gefähr<strong>den</strong>, weil die Eier von<br />
Kieseln kaum zu unterschei<strong>den</strong><br />
sind.<br />
Motorradtraining im<br />
Naturschutzgebiet<br />
Am östlichen Lechufer fand er Motorradspuren,<br />
die auf Trainingsrun<strong>den</strong><br />
mitten im Naturschutzgebiet<br />
hindeuten. „Ich bin kein<br />
Naturschutz-Polizist, der die Leut’<br />
anzeigt“, sagt der Lech-Ranger.<br />
Aber wenn nötig und möglich,<br />
weist er Menschen auf „Betretungsregeln“<br />
<strong>für</strong> die Schutzgebiete<br />
hin. Um Abstechern in sensible<br />
Gebiete vorzubeugen, bekam<br />
auch der Lecherlebnisweg neue<br />
Schilder, Wegeverläufe wur<strong>den</strong><br />
optimiert, ergänzt Lengger. Und<br />
manche Stationen sollen das Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> das fragile Ökosystem<br />
Lech einst und heute schärfen:<br />
Bei Urspring erinnert eine<br />
Skulptur des Steinga<strong>den</strong>er Künstlers<br />
Johannes Klein ans Schicksal<br />
des Huchen. Karl Ranftl hat bei<br />
Dessau ein „Litophon“ zum Musizieren<br />
mit Kieseln aufgestellt.<br />
Oberhalb der Litzauer Schleife<br />
steht ein Kieselmobile. Und ein<br />
neues Panoramafernrohr — <strong>den</strong><br />
Bergblick hindurch hat auch der<br />
Unterallgäuer Johannes Karrer<br />
schon genossen.<br />
ts<br />
Kieselmobile (rechts) und Panoramafernrohr gehören zum neuen Lecherlebnisweg<br />
oberhalb der Litzauer Schleife, die Bank links zu <strong>den</strong> 2015<br />
eröffneten <strong>Pfaffenwinkel</strong>-Pilgerwegen.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 47
48 | der altlandkreis<br />
M. HASEITL
Peiting steht vor seinem nächsten Bürgerentscheid — am 16. <strong>Oktober</strong><br />
Nur wer hingeht, entscheidet!<br />
Peiting | Die Peitinger wollen mitre<strong>den</strong>,<br />
wenn es um die Entwicklung<br />
ihres Ortes geht. Ob Mobilfunk<br />
oder Verkehrsberuhigung<br />
im Ortskern, zweimal haben sie<br />
bereits ihre Sicht der Dinge per<br />
Bürgerentscheid kund getan. Am<br />
Sonntag, 16. <strong>Oktober</strong>, sind nun<br />
erneut 9 000 Wahlberechtigte aufgerufen,<br />
ihre Meinung — diesmal<br />
zum Ausbau der Bahnhofstraße —<br />
deutlich zum Ausdruck zu bringen.<br />
„Eine <strong>für</strong> unseren Ort richtungsweisende<br />
Abstimmung“, bringt es<br />
Bürgermeister Michael Asam auf<br />
<strong>den</strong> Punkt. Doch der Reihe nach:<br />
In jeder Gemeinde wer<strong>den</strong> Straßen<br />
regelmäßig saniert und nach<br />
<strong>den</strong> neuesten Anforderungen ausgebaut.<br />
Der Peitinger Gemeinderat<br />
schob <strong>den</strong> offensichtlich notwendigen<br />
Ausbau der Bahnhofstraße<br />
seit einigen Jahren vor sich her.<br />
Dabei ist diese laut Gutachten mit<br />
rund 4 000 Fahrzeugen pro Tag<br />
eine der meistbefahrenen Straßen<br />
im Ort. 2014 entschlossen sich die<br />
Gemeindeoberen schließlich zum<br />
Ausbau in drei Bauabschnitten.<br />
Bis zur Beschlussfassung wurde<br />
die Planung im Gemeinderat in<br />
einer eigens einberufenen Klausursitzung<br />
detailliert diskutiert.<br />
Gesamtkostenpunkt: 3,5 Millionen<br />
Euro. Ein erheblicher Teil davon<br />
soll als Zuschuss der Regierung<br />
von Oberbayern kommen, die Peitings<br />
innerörtliche Entwicklung<br />
damit aktiv fördern möchte.<br />
ßen- und Wegegesetz in Art. 9,<br />
Abs. 1 ergibt: „Beim Bau, als auch<br />
beim Unterhalt der Straßen, sind<br />
die Belange der älteren Menschen<br />
und Kinder zu berücksichtigen<br />
und der Naturhaushalt und das<br />
Landschaftsbild zu schonen. Die<br />
» „Eine <strong>für</strong> unseren Ort<br />
richtungsweisende<br />
Abstimmung“<br />
Michael Asam, 1. Bürgermeister Peiting<br />
Belange von Menschen mit Behinderung<br />
und von Menschen mit<br />
sonstigen Mobilitätsbeeinträchtigungen<br />
wer<strong>den</strong> berücksichtigt<br />
mit dem Ziel, Barrierefreiheit... zu<br />
ermöglichen, soweit nicht andere<br />
Belange, insbesondere solche der<br />
Verkehrssicherheit, entgegenstehen.“<br />
Um diesen Satz dreht sich<br />
schlussendlich nahezu alles in der<br />
laufen<strong>den</strong> Diskussion. Hat sich der<br />
Peitinger Gemeinderat doch in seinen<br />
Planungen insbesondere die<br />
Schaffung eines sicheren, durchgängigen<br />
Gehwegs entlang der<br />
Bahnhofstraße zum Ziel gesetzt —<br />
neben dem generellen zeitgemäßen<br />
Ausbau. Dieser hätte jedoch<br />
die Fällung etlicher Bäume zur<br />
Folge, da ein Gehweg ansonsten<br />
nicht gebaut wer<strong>den</strong> kann.<br />
Allerdings ist der Bau dieses Fußgängerwegs<br />
Voraussetzung, um<br />
die Fördergelder in voller Höhe zu<br />
erhalten. Um dem Naturhaushalt<br />
und Landschaftsbild<br />
gerecht zu<br />
wer<strong>den</strong>, beschloss der<br />
Gemeinderat daher die<br />
Neupflanzung von Bäumen<br />
in größerer Stückzahl<br />
an anderer Stelle<br />
der Bahnhofstraße. Die<br />
Tatsache, dass ohnehin eine Sanierung<br />
von Kanal- und Wasserleitungen<br />
ansteht, lässt <strong>den</strong> Eingriff<br />
noch effektiver erscheinen,<br />
schließlich ist so nur eine Grabung<br />
notwendig. Eine runde Sache<br />
also? Könnte man meinen.<br />
Eine Rechnung, die das Peitinger<br />
Gremium ohne die Initiatoren eines<br />
Bürgerbegehrens zur Rettung<br />
der besagten Bäume gemacht<br />
hat. Innerhalb weniger Wochen<br />
haben diese bei wahlberechtigten<br />
Peitingern insgesamt 1 191 gültige<br />
Unterschriften gesammelt. Mit<br />
dem Ziel, einen Bürgerentscheid<br />
zu erwirken, der die Planungen<br />
des Gemeinderats stoppt und die<br />
entsprechen<strong>den</strong> Bäume rettet.<br />
Neben weiteren Auswirkungen<br />
hätte dies <strong>den</strong> Verzicht auf die<br />
Ausführungen des Bauabschnitts<br />
III, sowohl bezüglich des Straßenbaus,<br />
als auch der Schaffung eines<br />
sicheren Gehweges zur Folge.<br />
Per Brief oder im<br />
Wahllokal abstimmen!<br />
„Wichtig ist, dass möglichst viele<br />
Peitinger ihr Recht zur Abstimmung<br />
wahrnehmen, <strong>den</strong>n letztlich<br />
entschei<strong>den</strong> nur diejenigen,<br />
die per Brief oder im Wahllokal<br />
abstimmen“, erklärt Bürgermeister<br />
Asam, der damit die Hoffnung<br />
verbindet, dass der Großteil<br />
der Bevölkerung seine Meinung<br />
klar zum Ausdruck bringt. Um ihr<br />
Anliegen der Baumrettung und<br />
zugleich des Ausbaustopps zu realisieren,<br />
benötigen die Initiatoren<br />
am 16. <strong>Oktober</strong> eine Mehrheit<br />
der Stimmen. Gültig ist das Votum<br />
nur dann, wenn mindestens<br />
20 Prozent der Wahlberechtigten<br />
einer Meinung sind.<br />
Die Mitglieder der Bürgervereinigung,<br />
CSU und SPD im Peitinger<br />
Marktgemeinderat haben sich<br />
indes klar positioniert und bitten<br />
die Bevölkerung ganz offen, zum<br />
Bürgerentscheid zu gehen und<br />
mit einem deutlichen „Nein“ zu<br />
votieren. Nur so könne laut diesen<br />
eine sichere Bahnhofstraße<br />
realisiert und eine positive Entwicklung<br />
in diesem Bereich auch<br />
nachhaltig umgesetzt wer<strong>den</strong>. In<br />
jedem Fall bleibt es spannend in<br />
Peiting. Jetzt entschei<strong>den</strong> die Bürger.<br />
tis<br />
Eine Verpflichtung<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Gemeinderat<br />
Ein solch zeitgemäßer Ausbau<br />
stellt im Übrigen eine Verpflichtung<br />
<strong>für</strong> je<strong>den</strong> Gemeinderat dar,<br />
die sich aus dem Bayerischen Stra-<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 49
Kulturherbst <strong>2016</strong> — Tickets zu gewinnen<br />
Handy kaputt? Wir reparieren in 30 Minuten!<br />
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Wiederholungstäter<br />
und Premieren<br />
Schwabbruck | Der „Kuhstall“ in<br />
Schwabbruck hat sich in der deutschen<br />
Kleinkunstszene einen weithin<br />
klingen<strong>den</strong> Namen erworben.<br />
„Inzwischen kommen Künstler auf<br />
mich zu, weil sie bei uns auftreten<br />
wollen“, erzählt Schäferwirt Stephan<br />
Kögl. So konnte das Kulturherbst-Programm<br />
von <strong>September</strong><br />
bis November noch erlesener geraten,<br />
und manche Gäste wer<strong>den</strong><br />
zu Wiederholungstätern: Sechs<br />
Künstler treten diesen Herbst<br />
unter dem Motto „Back to the<br />
Kuhstall“ auf, weil sie die intime<br />
Atmosphäre im Tourneekalender<br />
nicht mehr missen möchten. Eine<br />
Schwabbruck-Premiere feiert zum<br />
Auftakt allerdings am 2. <strong>September</strong><br />
Ottfried Fischer, der mit <strong>den</strong><br />
„Heimatlosen“ seine „Wandogo-<br />
Filosofie“ ausbreitet. Was dahinter<br />
steckt? Hingehen, zuhören, genießen!<br />
Ein „langhaariger<br />
Liederbombenleger“<br />
Für die nachfolgen<strong>den</strong> fünf Abende<br />
verlost der „altlandkreis“ je einmal<br />
zwei Eintrittskarten: Zunächst <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> „langhaarigen Liederbombenleger“<br />
Weiherer (Foto), der am 16.<br />
<strong>September</strong> „a Liad, a Freiheit und<br />
a Watsch’n“ unters Volk bringt, so<br />
der Titel seiner inzwischen sechsten<br />
CD. Der „niederbayerische<br />
Wahlmünchner“ wurde <strong>für</strong> seine<br />
„saukomischen Alltagsgeschichten“,<br />
erzählt mit urbayerischem<br />
Mundwerk und begleitet von seinem<br />
feinen Gitarrenspiel Anfang<br />
Juli beim legendären Festival<br />
„Songs an einem Sommerabend“<br />
auf Kloster Banz in Oberfranken<br />
von der Hanns-Seidel-Stiftung mit<br />
dem „Nachwuchs-Förderpreis <strong>für</strong><br />
junge Liedermacher“ ausgezeichnet<br />
— obwohl er schon seit zwölf<br />
Jahren auf der Bühne steht.<br />
Heimspiel <strong>für</strong> die<br />
„Harten Schwestern“<br />
> > > TICKETS ZU GEWINNEN<br />
Tickets zu gewinnen gibt es auch<br />
<strong>für</strong> das Fast-Heimspiel der „Harten<br />
Schwestern“ aus Rettenbach am<br />
Auerberg, die musikalisch echt,<br />
jedes Mal anders, aber stets Allgäuerisch<br />
am 7. <strong>Oktober</strong> auf der<br />
Kuhstall-Bühne begeistern wer<strong>den</strong><br />
— ebenfalls eine Wiederholungstat.<br />
Zuvor gastieren am 22. <strong>September</strong><br />
die Geschwisterband „Dornrosen“<br />
mit Schmäh und „Hits in der Hitz‘“<br />
von ihrer „Weltscheibe in Vinyl“ in<br />
Schwabbruck. Dies wiederum ist<br />
eine Kuhstall-Premiere. Alle vorgenannten<br />
Abende beginnen um<br />
20 Uhr. Wogegen der Münchner<br />
Liedermacher und Musikkabarettist<br />
Michi Dietmayr am 9. <strong>Oktober</strong><br />
schon um 19.30 Uhr mit seinem<br />
Programm „Solosdsislebn“ an der<br />
Reihe ist.<br />
Zum zweiten Mal nach Schwabbruck<br />
kommt die belgische Band<br />
„We Stood Like Kings“. Am 13. <strong>Oktober</strong><br />
peilen die Musiker ab 20 Uhr<br />
eine Wiederholung ihres künstlerischen<br />
Erfolgs vom Kulturfrühling<br />
<strong>2016</strong> an: <strong>Das</strong> Quartett begleitet live<br />
einen weiteren Schatz der Stummfilm-Geschichte:<br />
„Ein Sechstel der<br />
Erde“ des russischen Regisseurs<br />
Dziga Vertov, der im Jahr 1926 eine<br />
cineastische Reise durch die junge<br />
und ebenso riesige Sowjetunion<br />
unternahm. Dazu spielen die Belgier<br />
im Kuhstall ihren rockigen,<br />
eigens komponierten Soundtrack.<br />
Bei freiem Eintritt spielen schließlich<br />
die „Burgles“ samt Vorband<br />
am 21. <strong>Oktober</strong> ab 21 Uhr zum Jubiläum<br />
„25 Jahre neuer Schäferwirt“,<br />
und erstmals <strong>für</strong> Kinder betritt am<br />
26. <strong>Oktober</strong> „Doctor Döblingers geschmackvolles<br />
Kaspertheater“ um<br />
15 Uhr die Bühne. ts<br />
Wer <strong>für</strong> die fünf oben genannten „Kulturherbst“-Abende Eintrittskarten<br />
gewinnen möchte, schickt eine Postkarte an „altlandkreis“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting, oder eine E-Mail (info@altlandkreis.de)<br />
mit dem Stichwort „Kulturherbst“. Einsendeschluss ist bereits der<br />
10. <strong>September</strong>! Wunschabende e<br />
können genannt, aber nicht garantiert<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
die Gewinner wer<strong>den</strong><br />
schriftlich benachrichtigt. ts<br />
50 | der altlandkreis
Der Waschbär — ein Problem im <strong>Altlandkreis</strong>?<br />
Tierischer Neubürger mit Maske<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Bis vor etwa 75 Jahren<br />
gab es in Deutschland keine<br />
Waschbären. Heute wer<strong>den</strong> die<br />
possierlichen Räuber zu Fernseh-<br />
Stars, wenn ihnen Doku-Soap-<br />
Kamerateams in Dachbö<strong>den</strong> von<br />
Einfamilienhäusern nachstellen.<br />
Die ersten Pärchen wur<strong>den</strong> in <strong>den</strong><br />
1930er-Jahren im Gebiet um <strong>den</strong><br />
Edersee in Hessen ausgewildert.<br />
Von dort breitete sich die zu <strong>den</strong><br />
Kleinbären gehörende Art aus und<br />
hat inzwischen auch Bayern und<br />
das Voralpenland erreicht: „Vor<br />
rund zwei Jahren haben Wildkameras<br />
in Maxlried-Oberhausen<br />
einen Waschbär gefilmt (Bilder<br />
rechts), und in <strong>den</strong> 1980er-Jahren<br />
war er schon in Schöffau aufgetaucht,<br />
aber sonst sehen wir ihn<br />
nicht, weil er nachtaktiv ist“, sagt<br />
Florian Pfütze, Vorsitzender des<br />
Kreisjagdverbandes Weilheim. Die<br />
Jäger be<strong>für</strong>chten, dass der Waschbär<br />
nach Fuchs, Marder, streunen<strong>den</strong><br />
Hauskatzen und Greifvögeln zu<br />
einer zusätzlichen Gefahr <strong>für</strong> das<br />
Niederwild und Bo<strong>den</strong>brüter wer<strong>den</strong><br />
könnte. „Er hat sich etabliert,<br />
obwohl wir ihn nicht brauchen“,<br />
sagt Pfütze mit Blick auf <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
von Feldhase, Fasan oder<br />
Rebhuhn, die unter anderem auf<br />
dem Speiseplan der Waschbären<br />
stehen. Größte Bedrohung ist <strong>für</strong><br />
sie gleichwohl eine intensivierte<br />
Landwirtschaft.<br />
Vor allem Hessen ist heute Waschbärland,<br />
der Verbreitungsschwerpunkt<br />
ist das Dreiländereck mit<br />
Nordrheinwestfalen und Niedersachsen.<br />
Auch in Bran<strong>den</strong>burg<br />
gibt es eine isolierte Population,<br />
seit im Zweiten Weltkrieg nach<br />
einem Bombentreffer Waschbären<br />
aus einem Gehege entkamen. In<br />
Bayern kommt er in <strong>den</strong> unterfränkischen<br />
Grenzgebieten zu Hessen<br />
häufiger vor und tauchte erstmals<br />
im Jagdjahr 1988/89 überhaupt in<br />
<strong>den</strong> Streckenlisten auf. Darunter<br />
verstehen die Jäger eine Auflistung<br />
aller im Jagdjahr erlegten sowie<br />
tot aufgefun<strong>den</strong>en Tiere — beim<br />
Waschbär vor allem Verkehrsopfer.<br />
Auf Dachbö<strong>den</strong><br />
und in Mülltonnen<br />
In Bayern wird der Waschbär allenfalls<br />
sporadisch beobachtet,<br />
meist mittels Fotofallen, was <strong>für</strong><br />
eine eher geringe Bestandsdichte<br />
spricht, vor allem im Voralpenland.<br />
Probleme mit Waschbären,<br />
die nachts auf Dachbö<strong>den</strong> rumoren<br />
und geräuschvoll Mülltonnen<br />
ausräumen, gibt es hier, anders als<br />
beispielsweise in Hessen, bislang<br />
nicht: „Bei uns ist er noch nicht in<br />
<strong>den</strong> Häusern“, bestätigt Pfütze. Mit<br />
seiner schwarzen Gesichtsmaske<br />
und <strong>den</strong> Ringen am Schwanz ist<br />
der Waschbär eindeutig i<strong>den</strong>tifizierbar,<br />
als dämmerungs- und<br />
nachtaktiver Waldbewohner allerdings<br />
nahezu unsichtbar.<br />
Sein Nahrungsspektrum<br />
ist breit: Er frisst Insekten,<br />
Regenwürmer und Mäuse,<br />
als Wasserliebhaber<br />
auch Frösche und Fische;<br />
und als Kletterkünstler<br />
Jungvögel und Vogeleier.<br />
Auch pflanzliche<br />
Kost wie Wildfrüchte,<br />
Nüsse, Eicheln und<br />
Bucheckern steht auf<br />
dem Speiseplan. Zu<br />
welcher Gefahr er wird<br />
<strong>für</strong> ohnedies schon stark<br />
gefährdete Arten wie am<br />
Bo<strong>den</strong> brütende Auerhühner<br />
oder Brachvögel, muss<br />
die Zukunft zeigen. Beim Nahrungserwerb<br />
ist der Waschbär<br />
mehr Sammler als Jäger. Er verfügt<br />
über einen ausgezeichneten<br />
Tastsinn, potenzielle Nahrung wird<br />
ausgiebig befühlt und geprüft. Am<br />
Wasser sieht das dann so aus, als<br />
wüsche er seine Nahrung — daher<br />
der Name des keineswegs reinlichen<br />
oder gar putzwütigen Wasch-<br />
Bären. Er ist vielmehr ein gründlicher<br />
Tast-Bär.<br />
ts<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 51
Zivilberufliche Aus- & Weiterbildung bei der Bundeswehr<br />
Wenn der Soldat<br />
zum Techniker wird<br />
HOF-FEST<br />
5<br />
Jahre<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
dem Fischereiverein<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
17./18. Sept. <strong>2016</strong><br />
Samstag, 17. Sept. ab 11.00 Uhr<br />
Marktsonntag, 18. Sept. ab 11.00 Uhr<br />
jeweils mit musikalischen<br />
Überraschungen<br />
Große<br />
Hüpfburg<br />
<strong>für</strong> Kinder<br />
La<strong>den</strong>verkauf am Sonntag<br />
nur von 13.00 –18.00 Uhr<br />
Karpfenfilet<br />
Steckerlfisch<br />
Geräucherte Forellen<br />
Fischsemmeln<br />
Kässpatzen<br />
Käsebrotzeiten<br />
Karpfenchips, Pommes<br />
Kaffee u. Kuchen<br />
Guten Appetit!<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Wer sich heute<br />
als Zeitsoldat bei der Bundeswehr<br />
verpflichtet, kann — je nach<br />
Ausbildungsstand bei Eintritt,<br />
Verpflichtungsdauer und dienstlichem<br />
Bedarf — eine zivilberufliche<br />
Aus- und Weiterbildung an<br />
die militärfachliche Ausbildung<br />
koppeln. So bekommt jeder länger<br />
dienende Zeitsoldat (Verpflichtungsdauer<br />
zwischen vier<br />
und 20 Jahren), der bereits über<br />
eine berufliche Qualifikation verfügt,<br />
die Chance, diese über <strong>den</strong><br />
Zeitraum des Dienstes zu verbessern<br />
und auszubauen. Und<br />
selbst wer ohne abgeschlossene<br />
Berufsausbildung eintritt, kann<br />
eine Qualifikation erhalten. Sie<br />
ist in jedem Falle abhängig vom<br />
Schulabschluss.<br />
In erster Linie helfen diese Ausund<br />
Weiterbildungen dem Soldaten<br />
dabei, seinen militärischen<br />
Auftrag sicher und effektiv ausüben<br />
zu können. Denn gerade<br />
Unteroffiziere oder Feldwebel erwartet<br />
ein komplexes Aufgabengebiet;<br />
sie können sich — je nach<br />
Einsatzgebiet — Berufsabschlüsse<br />
auf Gesellen- oder Facharbeiterebene<br />
erwerben.<br />
Zahlreiche Abschluss-<br />
Möglichkeiten<br />
Soldaten auf Zeit können sich<br />
andererseits dadurch auch auf<br />
ein berufliches Leben jenseits<br />
des Bundeswehrdienstes vorbereiten.<br />
Neben der militärischen<br />
stehen eine Vielzahl an zivilberuflichen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
zur Auswahl, etwa in der<br />
Bundeswehrverwaltung, bei der<br />
Beschaffung oder im Bereich<br />
Wehrtechnik.<br />
Bereits mit erfüllter<br />
Schulpflicht<br />
hat man sich<br />
zum Einstieg<br />
in die Mannschaftslaufbahn<br />
qualifiziert, der<br />
Realschulabschluss wie auch<br />
eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
machen <strong>den</strong> Weg<br />
frei <strong>für</strong> eine Feldwebellaufbahn;<br />
Abiturienten schließlich können<br />
Offiziersführungspositionen erreichen.<br />
Auf Ebene von Geselle oder Facharbeiter<br />
können Abschlüsse zum<br />
Beton- und Stahlbetonbauer, Kfz-<br />
Mechatroniker, Vermessungstechniker,<br />
Fotograf, Berufskraftfahrer<br />
oder Speditionskaufmann<br />
erworben wer<strong>den</strong>, um nur einige<br />
Beispiele zu nennen. Auf Sanitätsebene<br />
stehen unter anderem<br />
die Ausbildung zum Rettungsassistenten,<br />
Fachkrankenpfleger<br />
oder<br />
Medizinisch-technischen<br />
Assistenten zur Auswahl,<br />
Feldwebel können<br />
sich Qualifizierungen<br />
auf Meisterebene etwa<br />
im Bereich Kraftfahrzeug-<br />
oder Feinwerkme-<br />
Großes Schauaquarium<br />
Parken bei Blockhausbau Christa<br />
Bei jeder Witterung (Zeltbetrieb)<br />
www.boeglmueller.com<br />
52 | der altlandkreis
chanikertechnik erwerben, als<br />
Sportfachwirt, Meister der Elektrotechnik<br />
oder Technischer Fachwirt<br />
ausbil<strong>den</strong> lassen.<br />
Um die Eignung <strong>für</strong> eine Soldatenlaufbahn<br />
oder eine zivilberufliche<br />
Aus- und Weiterbildung bei der<br />
Bundeswehr bescheinigt zu bekommen,<br />
müssen sich Interessierte<br />
einem Eignungsauswahlverfahren<br />
stellen — so wie es durchaus<br />
auch in der freien Wirtschaft gefordert<br />
wird. Dazu wer<strong>den</strong> die als<br />
geeignet eingestuften Kandidaten<br />
in die bundeswehreigenen Karriere<br />
Assessment Center eingela<strong>den</strong>.<br />
So ein Center <strong>für</strong> Mannschaften,<br />
Unteroffiziere und Feldwebel befindet<br />
sich in München; angehende<br />
Offiziere wer<strong>den</strong> im Assessment<br />
Center <strong>für</strong> Führungskräfte<br />
mit Sitz in Köln geprüft.<br />
Umfassender Einblick<br />
im Internet<br />
Soldatenberufe erfordern in der<br />
Regel physische und psychische<br />
Belastbarkeit, dessen sollte man<br />
sich bewusst sein.<br />
Training und Fitness zeichnen <strong>den</strong><br />
Soldatenalltag aus. Ein Sporttest<br />
im Rahmen des Auswahlverfahrens<br />
muss ebenso absolviert wer<strong>den</strong><br />
wie der sogenannte Intelligenztest<br />
(Eignungstest); auch eine<br />
ärztliche Untersuchung n sowie<br />
ein<br />
Vorstellungsgespräch gehören mit<br />
zum Procedere.<br />
Die Internetseite www.bundeswehrkarriere.de<br />
gibt unter der<br />
Rubrik „Berufefinder“ einen umfassen<strong>den</strong><br />
Einblick in die Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
der Bundeswehr.<br />
Hier kann man über eine<br />
Auswahl <strong>den</strong> eigenen Werdegang,<br />
schulische Qualifikation und Interessen<br />
filtern und so auf passende<br />
Angebote treffen. „Bereit machen<br />
zum Dienst“: Hinter der Rubrik<br />
„Bewerbung“ verbergen sich die<br />
Vorgehensweisen zu militärischer<br />
wie auch ziviler Laufbahn. Letztlich<br />
findet man hier auch Kontakt<br />
zu direkten Ansprechpartnern. rp<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 53
Wallfahrtskirche ab <strong>Oktober</strong> wieder zugänglich<br />
Puzzle auf dem<br />
Hohen Peißenberg<br />
Hohenpeißenberg | Einen sechsstelligen<br />
Spen<strong>den</strong>betrag einzuwerben,<br />
genauer gesagt 350 000<br />
Euro <strong>für</strong> eine Kirchenorgel, kann<br />
sich sehen lassen. Diese Summe<br />
nämlich schultert der „Förderverein<br />
Freunde der Wallfahrtskirche<br />
Maria Himmelfahrt“ im<br />
Zuge der Generalsanierung auf<br />
dem Hohen Peißenberg <strong>für</strong> ein<br />
neues Instrument. „Die Orgel<br />
packt der Förderverein, er wird<br />
die Summe meistern“, verspricht<br />
Schatzmeister Rudi Hochenauer<br />
im Vorfeld des 16. <strong>Oktober</strong>s. An<br />
diesem Tag wird die Wallfahrtskirche<br />
samt Festzug vom<br />
Pröbstlberg ab 10.30 Uhr<br />
mit einer feierlichen<br />
Messe der Öffentlichkeit<br />
wieder zugänglich gemacht.<br />
Und Weihbischof<br />
Wolfgang Bischof weiht<br />
die neue Orgel.<br />
Geplant und gebaut hat<br />
das Instrument die Orgelmanufaktur<br />
Vleugels<br />
aus Hardheim. Seit Ende<br />
Juli kamen verschie<strong>den</strong>e<br />
Spezialisten des Familienbetriebs<br />
im nordwürttembergischen<br />
Neckar-<br />
O<strong>den</strong>wald-Kreis auf <strong>den</strong><br />
Bayerischen Rigi, um die<br />
mechanische, zweimanualige<br />
Orgel mit 18 Registern<br />
behutsam in die<br />
zweite Etage der Empore<br />
der Wallfahrtskirche einzupassen.<br />
Hauptaspekt<br />
der auf sieben Wochen<br />
angesetzten Arbeiten<br />
war die Intonation: „Die<br />
Pfeifen zu stimmen und an <strong>den</strong><br />
Kirchenraum anzupassen, ist<br />
zeitintensiv — und wir brauchen<br />
Ruhe in der Kirche“, sagt Orgelbaumeister<br />
und Juniorchef<br />
Johannes Vleugels, der die Arbeiten<br />
leitete. Sprich: Wenn die<br />
Orgel gestimmt wird, müssen alle<br />
anderen Handwerker fertig sein.<br />
Wie sie schlussendlich klingt, ist<br />
am 16. <strong>Oktober</strong> ab 16 Uhr beim<br />
Premierenkonzert mit Professor<br />
Michael Hartmann aus München<br />
zu hören.<br />
Ein Blick auf die dreijährigen<br />
Arbeiten, die in der Kirche nötig<br />
Orgelbaumeister Johannes Vleugels (links), Geselle<br />
Johannes Baas (oben in der Orgel) und Lehrling Gabriel<br />
Miltner (an der Klaviatur)<br />
waren und die Hochenauer bei<br />
regelmäßigen Besuchen verfolgt<br />
hat, verdeutlicht, wie in der Bauzeit<br />
ein Rädchen ins andere griff:<br />
Die Elektrik mit Licht, Heizung,<br />
Leitungsnetz, Schaltschränken<br />
und Stuhlheizungen wurde komplett<br />
erneuert.<br />
Deckengewölbe seit<br />
400 Jahren ohne Risse<br />
An Nord- und Südseite des Gotteshauses<br />
wurde der Innenputz<br />
abgeschlagen, das Mauerwerk<br />
ausgetrocknet und neu verputzt.<br />
„Anders als bei der Gna<strong>den</strong>kapelle<br />
ist der Dachstuhl<br />
in Ordnung, das<br />
Deckengewölbe ist seit<br />
400 Jahren ohne Risse“,<br />
schildert Hochenauer. So<br />
waren außen nur Schadstellen<br />
zu verputzen, die<br />
Regen, Graupel und Hagel<br />
hinterlassen haben.<br />
Da<strong>für</strong> waren innen diverse<br />
Steinmetzarbeiten an<br />
<strong>den</strong> Bö<strong>den</strong> und Treppenreparaturen<br />
fällig. Den<br />
Deckenstuck reinigten<br />
und kalkten Mitarbeiter<br />
der Werkstätten Wiegerling<br />
aus Gaißach. Drunter<br />
wur<strong>den</strong> im Langhaus der<br />
Kirche beidseitig die Bänke<br />
ausgebaut, gereinigt,<br />
restauriert, ergänzt und<br />
neu eingelassen. Holzarbeiten<br />
waren auch an<br />
bei<strong>den</strong> Emporen nötig:<br />
„Schadstellen wur<strong>den</strong><br />
ergänzt, Flächen gerei-<br />
54 | der altlandkreis
In Millimeterarbeit haben die Vleugels-Mitarbeiter das barocke Originalgehäuse eingebaut und ergänzt.<br />
nigt, Oberflächen eingelassen, die<br />
Grautöne der verschmutzten Kanzel<br />
in ihrer ursprünglichen Pracht<br />
wiederhergestellt — immerhin<br />
stammen die Einlegearbeiten heimischer<br />
Künstler aus der Kirchenbauzeit<br />
zwischen 1616 und 1619“,<br />
weiß Hochenauer, der sich freut,<br />
ab <strong>Oktober</strong> wieder Besuchergruppen<br />
durch Maria Himmelfahrt führen<br />
zu können. Zuletzt überarbeitete<br />
Diplom-Restauratorin Anke<br />
Rothe aus München das Hauptaltarbild<br />
des Rottenbucher Kirchenmalers<br />
Matthias Pusjäger aus dem<br />
Jahr 1717, bevor sie Anfang August<br />
auch die Seitenaltarbilder aufgehellt<br />
und -gefrischt hatte.<br />
<strong>Das</strong> Gehäuse wurde<br />
dreimal vermessen<br />
Da waren die Vleugels schon am<br />
Werk. Zunächst bereiteten sie<br />
das Gehäuse, <strong>den</strong> ursprünglichen<br />
barocken Originalprospekt<br />
aus der Anfangszeit der Kirche,<br />
<strong>für</strong> die Restaurierung, die Ergänzung<br />
der Schnitzarbeiten und <strong>den</strong><br />
marmorierten Anstrich vor. Eine<br />
spezielle Herausforderung, wie<br />
Johannes Vleugels unterstreicht:<br />
„Wir haben das Gehäuse dreimal<br />
vermessen und gezeichnet, vieles<br />
war schief, manches bei der letzten<br />
Reparatur 1923 verloren gegangen,<br />
unser Schreinermeister<br />
Jochen Brosch musste alles neu<br />
ausrichten.“<br />
Ende Juli folgte die technische<br />
Montage von Orgeltisch und<br />
Klaviatur, Luftkanälen, Lederbeschlägen,<br />
elektrischem Gebläse,<br />
Beleuchtung und als Besonderheit<br />
ein integriertes Glockenspiel<br />
— alles so angeordnet,<br />
„dass wir <strong>für</strong><br />
Wartung und Reparatur<br />
überall hinkommen,<br />
das Instrument soll<br />
schließlich die nächsten<br />
100, 200 Jahre<br />
halten“, sagt Vleugels.<br />
Anfang August<br />
folgten die 1 128 Pfeifen,<br />
durch die die Orgel<br />
ein Gewicht von mehreren<br />
Tonnen erreichte.<br />
Ein Statiker hat die<br />
Tragfähigkeit der Emporen<br />
errechnet. „Der<br />
Aufbau der Orgel ist<br />
wie ein Puzzle“, fasst<br />
Vleugels zusammen.<br />
Hochenauer nennt<br />
sie „beeindruckend“,<br />
hat aber eine Be<strong>für</strong>chtung:<br />
„Der<br />
Platz wird jetzt<br />
knapp <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Kirchenchor.“<br />
ts<br />
Vorführwagen und Jahreswagen<br />
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Peugeot 108 Top Allure PureTech<br />
60 kW (82 PS), EZ: 06/<strong>2016</strong>, 100 km, smaltblau-met.,<br />
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81 kW (110 PS), EZ: 06/<strong>2016</strong>, 500 km,<br />
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<br />
september Tel.: / oktober 08861/7233 <strong>2016</strong> | 55
Vereins-Obstpressen im <strong>Altlandkreis</strong><br />
Saft aus eigenen Äpfeln<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Er gilt als einer der<br />
beliebtesten Saftsorten, ist gesund,<br />
bietet vielfältigen Einsatz<br />
— und schmeckt: der Apfelsaft.<br />
Wenn er dann noch aus Äpfeln des<br />
eigenen Baumes besteht, umso<br />
besser. Zur Herstellung des fruchtigen<br />
Saftes benötigt man jedoch<br />
einiges an Hilfsmitteln: Neben<br />
Obstmühle und -presse braucht<br />
der Hobby-Kelterer Kochtöpfe zur<br />
Safterhitzung auch hygienisch<br />
saubere Flaschen mit Drehverschluss.<br />
Einfacher gestaltet sich<br />
da der Weg zu einer der vielen<br />
örtlichen Vereinspressen. Sie bieten<br />
eine qualitativ hochwertige<br />
Verarbeitung des mitgebrachten<br />
Obstes an, das dann in sogenannten<br />
Bag-in-Box-Gebin<strong>den</strong> mit<br />
nach Hause genommen wer<strong>den</strong><br />
kann. Die Preise da<strong>für</strong> sind moderat,<br />
die Vorteile nicht von der<br />
Hand zu weisen: So entsteht hier<br />
schnell und günstig leckerer Saft,<br />
ganz ohne Konservierungsstoffe,<br />
in umweltfreundlicher, hygienischer<br />
Verpackung. Ungeöffnet ist<br />
der Haltbarkeit einer Saftkiste fast<br />
Beate Berchtold und Hartl Socher an der Obstpresse in Birkland, die nur<br />
<strong>für</strong> private Zwecke verwendet wird.<br />
nichts in <strong>den</strong> Weg gelegt; etwa ein<br />
Jahr lässt sich der Saft aus Obst<br />
des eigenen Gartens lagern. Öffnet<br />
man <strong>den</strong> Behälter, der über einen<br />
tropfsicheren Ausguss verfügt, ist<br />
der Inhalt mindestens zwei Monate<br />
genießbar, auch ungekühlt.<br />
<strong>Das</strong> macht das System Bag-in-Box<br />
möglich: Sobald man Saft daraus<br />
zapft, zieht sich der Beutel zusammen<br />
und bleibt damit luftdicht.<br />
Gebindegrößen sind in der Regel<br />
möglich in fünf und zehn Litern.<br />
Eine Auswahl an Vereinsobstpressen<br />
gibt der<br />
folgende Überblick;<br />
die Preise <strong>für</strong> die<br />
Gebinde variieren je nach Verarbeitung<br />
(roh oder erhitzt) und<br />
Litermenge.<br />
Bernbeuren<br />
Ab Anfang <strong>September</strong> bis Ende<br />
<strong>Oktober</strong> können Interessierte<br />
einen Termin vereinbaren; die<br />
Obstpressung findet in der Auerberghalle<br />
statt. Informationen<br />
und Anmeldung bei Sabine Birk,<br />
Tel. 08860 / 921354; Terminverein-<br />
In der Obstpresse entsteht Saft,<br />
ganz ohne Konservierungsstoffe.<br />
56 | der altlandkreis
arung von Montag bis Freitag, 17<br />
bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 11 Uhr.<br />
Hohenfurch<br />
Zwar verfügt der Obst- und Gartenbauverein<br />
Hohenfurch über<br />
kein eigenes Presshaus, es kann<br />
jedoch eine Obstpresse <strong>für</strong> Kleinverbraucher<br />
ausgeliehen wer<strong>den</strong>.<br />
Zum Verleih gehören auch zwei<br />
große Einwecktöpfe sowie das<br />
Bag-in-Box-System zum Selbstabfüllen.<br />
Ansprechpartner ist Michael<br />
Kriesmair, Tel. 08861 / 4334.<br />
Hohenpeißenberg<br />
Georg Vogl ist Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> Obstpressungen<br />
in Hohenpeißenberg.<br />
Im<br />
Presshaus<br />
in der Hauptstraße 84 steht<br />
er <strong>für</strong> Termine von <strong>September</strong><br />
bis einschließlich <strong>Oktober</strong> zur<br />
Verfügung. Zu erreichen ist er<br />
telefonisch unter der Nummer<br />
08805 / 8257.<br />
Peiting<br />
Eine über Jahrzehnte feste Anlaufstelle<br />
<strong>für</strong> Obstpressung findet<br />
man in der Marktgemeinde in der<br />
Bahnhofstraße. Schon ab Mitte<br />
August läuft die Maschine auf<br />
Hochtouren, um Saft herzustellen.<br />
Die Presstage sind jeweils<br />
Montag und Dienstag (nach vorheriger<br />
Vereinbarung). Die Terminvergabe<br />
liegt in <strong>den</strong> Hän<strong>den</strong><br />
von Richard Socher, Tel.<br />
08861 / 6105 (nur sonntags zwischen<br />
18 und 20 Uhr).<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
Ab <strong>September</strong> jeweils freitags,<br />
samstags und dienstags (evtl.<br />
auch mittwochs) öffnet die<br />
Obstpresse des Obst- und Gartenbauvereins<br />
Steinga<strong>den</strong> ihre<br />
Türen. Informationen und Anmeldung<br />
bei Mathilde Echtler,<br />
Tel. 08862 / 6492 (täglich ab 17<br />
Uhr).<br />
rp<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 57
<strong>Das</strong> BMX-Team Peißenberg<br />
Ein Sport am Limit<br />
Peißenberg | Die Anspannung ist<br />
förmlich greifbar, sobald sich<br />
die acht BMX-Fahrer am Starthügel<br />
positionieren. Ein sogenanntes<br />
„Gate“ hält die Sportler<br />
noch zurück. Sie fokussieren sich<br />
auf das Signal, darauf, dass das<br />
Startgitter nach unten klappt.<br />
Auf <strong>den</strong> ersten Metern versuchen<br />
sie, mit einer möglichst hohen<br />
Frequenz Tempo aufzunehmen.<br />
Noch muss jeder auf seiner Linie<br />
bleiben. Durch eine geschickte<br />
Wahl der richtigen Spur schaffen<br />
es einige Fahrer nach dem ersten<br />
Abschnitt, sich vor die anderen<br />
zu setzen. Aber immer mit fairen<br />
Mitteln, schließlich wer<strong>den</strong><br />
Unsportlichkeiten wie etwa absichtliche<br />
Rempeleien streng geahndet.<br />
Nach 320 Metern Stecke,<br />
gespickt mit zahlreichen Hindernissen,<br />
Sprüngen und ständigen<br />
Positionskämpfen, kommen die<br />
Fahrer völlig ausgepumpt ins<br />
Ziel. Man merkt schnell: „BMX-<br />
Race“ ist ein Sport am Limit.<br />
<strong>Das</strong> Training<br />
zahlt sich aus<br />
Seit 1984 gibt es das BMX-Team<br />
im Motorsportclub in Peißenberg,<br />
der Bau der eigenen Bahn<br />
folgte ein Jahr später. Seitdem<br />
hat die Strecke schon einige Restaurierungen<br />
und Optimierungen<br />
hinter sich und zählt laut Wikipedia<br />
immer noch zu <strong>den</strong> besten<br />
Bahnen in ganz Deutschland.<br />
Bis zu 40 aktive Fahrer im Alter<br />
von vier bis 48 Jahren tummeln<br />
sich während der Übungseinheiten<br />
je<strong>den</strong> Montag und Mittwoch<br />
an der Alten Berghalde.<br />
Von 17 bis 18.30 Uhr kümmern<br />
sich die bei<strong>den</strong> Trainer Madita<br />
Rinke und Gerhard Lengger jeweils<br />
um die Anfängerklasse. Ein<br />
Schnuppertraining <strong>für</strong> Interessierte<br />
ist hier jederzeit möglich.<br />
Leihräder in <strong>den</strong> gängigen Rahmengrößen<br />
— 20 und 24 Zoll —<br />
stehen ebenso wie andere Ausrüstungsutensilien<br />
zur Verfügung.<br />
Sollte sich der Spaß am<br />
BMX-Sport nach einigen Probeeinheiten<br />
eingestellt haben,<br />
ist eine Anmeldung beim MC<br />
Peißenberg aus versicherungstechnischen<br />
Grün<strong>den</strong> zwingend<br />
erforderlich. Bereits nach einigen<br />
Trainings merkt man, wie<br />
der Umgang mit dem BMX-Rad<br />
immer sicherer wird, Geschwindigkeit<br />
und Ehrgeiz steigen und<br />
die zumeist glimpflichen Stürze<br />
noch seltener wer<strong>den</strong>. Am Gate<br />
funktioniert das freie Stehen inzwischen<br />
ohne Probleme, die<br />
Jüngsten wer<strong>den</strong> hier noch von<br />
<strong>den</strong> Eltern gehalten. Dann können<br />
die ersten Rennen kommen.<br />
Wenn ein gewisses Alter erreicht<br />
wurde und sich der sportliche Erfolg<br />
eingestellt hat, steigt man in<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Detaillierte Informationen zu<br />
Reglement und Ausrüstung,<br />
zur Anmeldung und zu <strong>den</strong><br />
Ansprechpartnern gibt es<br />
auf der Homepage des BMX-<br />
Teams im MC Peißenberg:<br />
www.mc-peissenberg.de<br />
tis<br />
<br />
<br />
<br />
58 | der altlandkreis
die Lizenzklasse auf. <strong>Das</strong> Training<br />
scheint ansprechend zu sein,<br />
schließlich zieren eine Vielzahl<br />
an Trophäen die Vitrine des BMX-<br />
Teams. Im vergangenen Jahr<br />
stellten die Peißenberger beispielsweise<br />
eine Deutsche Meisterin<br />
und eine Vizemeisterin.<br />
Heimrennen<br />
Anfang <strong>Oktober</strong><br />
Der Kalender ist das ganze<br />
Jahr über gefüllt mit Rennen.<br />
Die zehn bayerischen Vereine<br />
treffen sich regelmäßig in der<br />
Rennserie der Bayernliga. Hinzu<br />
kommen, je nach Niveau der<br />
Fahrer, Bundesligarennen oder<br />
sogar Europa-Cups, die jedoch<br />
einen erheblichen zeitlichen Aufwand<br />
darstellen, schließlich sind<br />
die Wettkämpfe in ganz Europa.<br />
„Gerade in der Bayernliga ist es<br />
jedesmal ein Wiedersehen mit<br />
Freun<strong>den</strong>“, beschreibt Simone<br />
Schaberl, Medienvertreterin<br />
des BMX-Teams Peißenberg,<br />
die meist zweitägigen Rennwochenen<strong>den</strong>.<br />
Die Mutter zweier<br />
talentierter Nachwuchsfahrer<br />
ist längst vom „BMX-Virus“ infiziert<br />
und lobt insbesondere <strong>den</strong><br />
Teamgeist in Peißenberg. „Auch<br />
wenn jeder <strong>für</strong> sich fährt, wird<br />
niemand allein gelassen“, spricht<br />
sie <strong>den</strong> Zusammenhalt im gesamten<br />
Verein an.<br />
Dieser wird auch dann wieder<br />
zu beobachten sein, wenn am<br />
Wochenende des 8. und 9.<br />
<strong>Oktober</strong> das Heimrennen der<br />
Peißenberger an der Alten<br />
Berghalde steigt. Da es der<br />
letzte Wettkampf der Saison<br />
ist, folgt im Anschluss an die<br />
Rennen die Siegerehrung<br />
in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />
Altersklassen der Bayernliga,<br />
was zusätzlich<br />
Spannung verspricht.<br />
Sofern das überhaupt<br />
noch möglich ist bei diesem<br />
rasanten Sport. tis<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 59
Dreieckmusi stellt erste CD vor<br />
„Horch a Moll“ mit<br />
Fabian, Daniel und Uli<br />
Apfeldorf / Epfach / Reichling | Da<br />
kommt was auf die Volksmusik-<br />
Szene im <strong>Altlandkreis</strong> zu: Mit<br />
Steirischer, Tuba und Gitarre sind<br />
die drei Burschen Fabian Eglhofer,<br />
Ulrich Linder und Daniel<br />
Schmid vermeintlich traditionell,<br />
und <strong>den</strong>noch sehr experimentierfreudig<br />
unterwegs. Eigentlich<br />
spielen sie „nur“ Volksmusik,<br />
aber inspiriert durch <strong>den</strong> Harmonika-Virtuosen<br />
Herbert Pixner<br />
auf sehr hohem Niveau. Nun stellen<br />
sie im Happerger in Lu<strong>den</strong>hausen<br />
ihre erste CD vor.<br />
Der jüngste der Gruppe ist zugleich<br />
der musikalische Vorreiter.<br />
Wenn Fabian Eglhofer seine Steirische<br />
spielt, schaut man gebannt<br />
auf die fliegen<strong>den</strong> Finger und<br />
das unscheinbare Instrument,<br />
dem der 19-Jährige solch virtuose<br />
Klänge entlockt. Der Epfacher<br />
hat sich eine „Jamnik“ direkt aus<br />
der Steiermark geholt, die zu <strong>den</strong><br />
besten steirischen Harmonikas<br />
gehört. Schon dreimal war der<br />
Schreinergeselle auf Lehrgängen<br />
des Südtirolers Herbert Pixner,<br />
der mit seiner Spielweise die<br />
traditionelle Volksmusik revolutionierte.<br />
Inspiriert von diesen<br />
Seminaren hat Fabian Eglhofer<br />
schon 15 Stücke selbst komponiert,<br />
neun davon sind auf der<br />
CD, die demnächst erscheint.<br />
<br />
„Wir möchten bei der<br />
klassischen Volksmusik<br />
bleiben. Doch auch<br />
da<br />
kann man experimentieren eren<br />
en<br />
und<br />
immer wieder etwas Neues es ausprobieren“,<br />
stellt Fabian fest.<br />
Eglhofer’sche<br />
Eigenkompostionen<br />
„Jetzt hat er tatsächlich einmal<br />
ein Stück ohne Moll komponiert“,<br />
scherzt Uli Linder und meint<br />
damit die Tücken, die in <strong>den</strong><br />
Eglhofer’schen Eigenkompositionen<br />
stecken. Denn die anspruchsvollen<br />
Stücke existieren alle nur<br />
im Kopf von Fabian Eglhofer.<br />
<br />
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<br />
Notenblätter tter<br />
mit<br />
ausgear-<br />
arbeiteter<br />
et<br />
er Begleitung gibt<br />
es<br />
nicht. <strong>Das</strong> müssen sich Daniel<br />
Schmid an der Gitarre und Uli<br />
Linder mit Posaune oder Tuba<br />
selbst erarbeiten. Doch Uli<br />
Linder ist mit seinen 20 Jahren<br />
schon ein erfahrener und viel<br />
beschäftigter Musikant. Neben en<br />
der Blaskapelle Hohenfurch<br />
spielt er in mehreren kleineren en<br />
Besetzungen, ab und zu im Hofbei<br />
anderen Kapellen. <strong>Das</strong> gilt es mit<br />
bräuhaus oder als Aushilfe dem Studium <strong>für</strong> Wirtschaftssingenieurwesen<br />
nieu<br />
eurw<br />
esen<br />
in Weihenste-<br />
en<br />
phan unter einen Hut zu bringen.<br />
Trotzdem hat der Apfeldorfer immer<br />
einen fl otten Spruch auf Lager,<br />
so dass man ihn jetzt schon<br />
als Lechrainer Original bezeichnen<br />
kann.<br />
Der dritte im Bunde ist Daniel<br />
Schmid, der zwar als Kind Gitarrenunterricht<br />
hatte, aber eigentlich<br />
über das Schul-Musizieren<br />
nie hinaus kam. 2014 lernte er<br />
Fabian Eglhofer und Uli Linder<br />
kennen, die bis dahin als Duo<br />
unterwegs waren und nach einem<br />
passen<strong>den</strong> Gitarristen Ausschau<br />
hielten. Man verstand sich<br />
sofort und so packte der Reichlinger<br />
seine Gitarre wieder aus<br />
und übte intensiv das Begleiten,<br />
um in der Gruppe mitspielen zu<br />
können. „Die Lederhose ist von<br />
meinem Urgroßonkel und ist damals<br />
schon vom Stöger in Peiting<br />
angefertigt wor<strong>den</strong>“, verkündet<br />
60 | der altlandkreis
der 25-Jährige stolz und gibt damit<br />
Einblick in seine traditionelle<br />
Gesinnung. Gleichwohl hat er<br />
gerade sein Lehramtsstudium in<br />
Physik und Erdkunde abgeschlossen<br />
und wartet nun auf seinen<br />
ersten Einsatz als Referendar an<br />
einem Gymnasium.<br />
„Wenn es Spaß macht,<br />
nimmt man sich Zeit!“<br />
Der aufmerksame Leser fragt sich<br />
nun, wann die drei <strong>den</strong>n überhaupt<br />
proben? Doch dazu stellt<br />
das Trio einhellig fest: Wenn etwas<br />
Spaß macht, dann nimmt man<br />
sich auch die Zeit da<strong>für</strong>. Und bei<br />
einem solchen Übungsabend sind<br />
die Burschen dann auch auf ihren<br />
Namen gekommen. Weil ihre<br />
Heimatorte Apfeldorf, Epfach und<br />
Reichling zu einem Dreieck verbun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> können, nennen<br />
sie sich „Dreieckmusi“. Ihren ersten<br />
Auftritt als Trio bestritten sie<br />
2014 auf der „Oi<strong>den</strong> Wiesn“ und<br />
nach diesem vollen Erfolg wurde<br />
das Zusammenspiel fortgesetzt.<br />
Inzwischen sind sie bei verschie<strong>den</strong>sten<br />
Konzerten, Volksmusikveranstaltungen,<br />
Familienfeiern,<br />
ja sogar Hochzeiten im Einsatz und<br />
haben so manchen Fan gewonnen,<br />
der bisher eher weniger mit der<br />
traditionellen Musik zu tun hatte.<br />
Ein besonderer Unterstützer ist<br />
Alfred Müller aus Lu<strong>den</strong>hausen,<br />
der über <strong>den</strong> „Happerger Kulturförderverein“<br />
nun die Aufnahme<br />
einer CD ermöglichte. Der Lu<strong>den</strong>hausener<br />
Förderverein hat die<br />
kompletten Aufnahmekosten vorfinanziert.<br />
Zugunsten des Vereins<br />
gibt die Dreieckmusi deshalb am<br />
Samstag, 17. <strong>September</strong>, ein Benefizkonzert<br />
im Happerger. Dabei<br />
wird auch die CD mit dem Titel<br />
„Horch a Moll“ präsentiert; und<br />
natürlich wäre schön, wenn der<br />
Verkauf der 1000 Scheiben die<br />
Kosten wieder ausgleichen würde.<br />
Auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept<br />
hat jeder von <strong>den</strong> dreien<br />
seine eigene Erklärung. „Wir machen<br />
das, was uns Spaß macht“,<br />
meint Fabian Eglhofer und Daniel<br />
Schmid ergänzt, „wir sind echt<br />
und haben unsere Gaudi dabei“.<br />
Uli Linder stellt fest: „Was wir machen,<br />
entschleunigt und ist griabig.“<br />
Mit diesem Konzept scheinen<br />
sie voll ins Schwarze zu treffen —<br />
in einer hektischen, globalen<br />
Welt, die immer mehr nach ihren<br />
Wurzeln sucht.<br />
rg<br />
> > > CD-VERLOSUNG<br />
„Der altlandkreis“ verlost fünf Exemplare<br />
der neuen CD „Horch a Moll“. Wer eine davon<br />
gewinnen möchte, schickt eine Postkarte<br />
an „der altlandkreis“, Birkland 40,<br />
86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@<br />
altlandkreis.de. <strong>Das</strong> Stichwort lautet<br />
„Dreieckmusi“. Einsendeschluss ist der<br />
15. <strong>September</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
das Los entscheidet. tis<br />
Dreieckmusi<br />
Horch a Moll<br />
Mit Fabian Eglhofer, Uli Linder und Daniel Schmid (von links)<br />
als „Dreieckmusi“ kommt eine ganz neue Volksmusik auf uns zu.<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 61
Seit 100 Jahren steht die Dreifaltigkeitskirche in Schongau<br />
Eine engagierte Gemeinde<br />
feiert ihr religiöses Zentrum<br />
Schongau | Im <strong>September</strong> beginnt<br />
die evangelische Pastorin Lydie<br />
Nicoly Menezes ihren Dienst in<br />
Schongau, und wenige Wochen<br />
später, am Sonntag, 16. <strong>Oktober</strong>,<br />
soll das 100-jährige Bestehen der<br />
evangelischen Dreifaltigkeitskirche<br />
groß gefeiert wer<strong>den</strong>. „Die Kirche<br />
ist sehr einla<strong>den</strong>d und ansprechend“,<br />
meint Menezes, „man<br />
merkt, dass hier schon viele Generationen<br />
ihre religiöse Heimat<br />
hatten“.<br />
Bis zum Antritt der neuen Pfarrerin<br />
wurde die Kirchengemeinde<br />
mit ihren 3 300 Gemeindemitgliedern,<br />
verstreut von Schongau bis<br />
Denklingen auf einer Fläche von<br />
257 Quadratkilometern, nur von<br />
Pfarrer Hartmuth Stamm betreut.<br />
Er ist voll des Lobes <strong>für</strong> seine Gemeinde.<br />
„Es ist ein Traum, wie sich<br />
die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />
während der Vakanz eingebracht<br />
haben.“ Pfarrer Stamm<br />
Ein Blick ins Innere bei der Konfirmation 1951.<br />
62 | der altlandkreis<br />
bezeichnet die zukünftig erste<br />
Schongauer Pfarrerin als „Hochkaräter“,<br />
<strong>den</strong>n sie arbeitete bisher<br />
als Referentin des Regionalbischofs<br />
in Augsburg.<br />
Fragt man die neue Pfarrerin,<br />
warum sie sich <strong>für</strong> Schongau entschie<strong>den</strong><br />
hat, erklärt sie, dass sie<br />
über die ansprechende Stellenausschreibung<br />
des Kirchenvorstandes<br />
gestolpert sei. Zum Bild eines<br />
Schiffes fand sich dort folgender<br />
Text, der wohl <strong>den</strong> Ausschlag <strong>für</strong><br />
eine Bewerbung der Pfarrerin gab:<br />
„Wir rudern alle in die gleiche<br />
Richtung und suchen jeman<strong>den</strong>,<br />
der zu neuen Ufern steuert.“ Bis<br />
zum Beginn des neuen Schuljahres<br />
möchte sie mit ihrer Familie,<br />
<strong>den</strong> drei Kindern, im Schongauer<br />
Pfarrhaus einziehen, die pfarramtliche<br />
Geschäftsführung übernehmen<br />
und dann besonders die<br />
schon gute Kinder- und Jugendarbeit<br />
weiter entwickeln.<br />
Engagierte Gemeindemitglieder<br />
hatte die evangelisch-lutherische<br />
Kirche in Schongau schon immer.<br />
Schon vor über 100<br />
Jahren Einsatz gezeigt<br />
Erste Nachweise eines protestantischen<br />
Lebens existieren aus dem<br />
Jahr 1894, als sechs namhafte<br />
Bürger <strong>den</strong> schriftlichen Antrag<br />
an <strong>den</strong> Stadtmagistrat stellten, im<br />
Ballenhaussaal vier Gottesdienste<br />
im Jahr abhalten zu dürfen. Im<br />
Jahrbuch des Historischen Vereins<br />
„Der Welf“ aus dem Jahr 2015<br />
beschreibt Harald Scharrer die<br />
Entwicklung der evangelischen<br />
Kirchengemeinde sehr detailliert<br />
und nennt auch statistische Zahlen.<br />
So hatte Schongau im Jahr<br />
1895 genau 2 144 Einwohner, wovon<br />
77 (3,6 Prozent) Protestanten<br />
waren. Im ganzen Bezirk Schongau<br />
lebten 19 002 Bürger; hier<br />
lag der Anteil der Protestanten<br />
mit 195 Personen nur bei einem<br />
Prozent. Ein Reiseprediger kam<br />
fortan regelmäßig nach Schongau<br />
und hielt nicht nur einen,<br />
sondern bis zu 15 Gottesdienste<br />
pro Jahr ab. 1898 wurde ein<br />
„Evangelischer Verein Schongau“<br />
gegründet, der schon bei seiner<br />
Gründung das Ziel einer eigenen<br />
Kirche verfolgte. Zunächst suchte<br />
man innerhalb der Stadtmauern<br />
nach einer geeigneten Stelle,<br />
doch dies wäre immer mit beengten<br />
Platzverhältnissen verbun<strong>den</strong><br />
gewesen. Deshalb favorisierte der<br />
Bezirksbaumeister Adam Stuhlfauth<br />
einen Platz vor <strong>den</strong> Toren<br />
Mit dem Bau der evangelischen<br />
Dreifaltigkeitskirche wurde 1914 begonnen.<br />
Die evangelische<br />
Dreifaltigkeitskirche<br />
ist heute mitten im<br />
Stadtgebiet eingebettet.
Forster<br />
Ihr Partner <strong>für</strong>:<br />
seit<br />
1952<br />
Elektro Kälte Solare Wärme<br />
Auf freiem Feld stand früher die evangelisch-lutherische Kirche.<br />
der Stadt. Und so konnte 1907<br />
vom Ehepaar Max und Johanna<br />
Klapp der „Krautgarten bei der<br />
Dreifaltigkeit“ erworben wer<strong>den</strong>.<br />
Adam Stuhlfauth zeichnete die<br />
Pläne <strong>für</strong> eine schlichte, aber<br />
ansprechende Kirche und 1914<br />
wurde mit dem Bau begonnen.<br />
Harald Scharrer resümiert in seinem<br />
Beitrag im „Welf“ zum Abschluss:<br />
„Zwar wur<strong>den</strong> sowohl<br />
die Gemeindebildung als auch<br />
der Kirchenbau von der Amtskirche<br />
unterstützt, aber ohne die eigentliche<br />
Initiative der Gläubigen<br />
vor Ort wäre beides nicht möglich<br />
gewesen.“<br />
100 Jahre später ist die evangelische<br />
Kirchengemeinde genauso<br />
engagiert und lädt die Schongauer<br />
Bevölkerung zum Jubiläum ihrer<br />
Dreifaltigkeitskirche ein. Zum<br />
Festgottesdienst am Sonntag, 16.<br />
<strong>Oktober</strong>, um 10 Uhr wird die Regionalbischöfin<br />
Susanne Breit-Keßler<br />
erwartet. Der Stadtchor, Musikschüler<br />
und ein Posaunenchor<br />
tragen zur Gestaltung bei, und<br />
hinterher wer<strong>den</strong> die Gläubigen<br />
auf dem Vorplatz von Alphornbläsern<br />
empfangen. Alle Gäste<br />
sind bei verschie<strong>den</strong>en Aktionen<br />
und Verpflegungen zum Verweilen<br />
eingela<strong>den</strong>; Harald Scharrer<br />
wird im Pfarrsaal einen Vortrag<br />
über die Entstehung der evangelischen<br />
Gemeinde halten. Gegen<br />
Spen<strong>den</strong> kann man sogar noch<br />
einen Ziegelstein aus der Bauzeit<br />
erwerben.<br />
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Jubiläum mit der<br />
Regionalbischöfin<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 63
Anfängerkurs beim TSV Peiting soll die Erfolgsgeschichte fortsetzen<br />
Nachwuchs-Judokas gesucht<br />
Peiting | Erfolge ziehen sich wie<br />
ein roter Fa<strong>den</strong> durch die mittlerweile<br />
54-jährige Geschichte der<br />
Judoabteilung des TSV Peiting.<br />
Die Liste der Erfolge bei Einzelmeisterschaften<br />
ist lang, geht bis<br />
zur deutschen Meisterschaften<br />
und darüber hinaus. Schließlich<br />
erlernte einer der erfolgreichsten<br />
deutschen Judokas aller Zeiten,<br />
Günther Neureuther, einst <strong>den</strong><br />
Sport in der Peitinger Judoabteilung.<br />
Damit auch zukünftig die erfolgreiche<br />
Nachwuchsarbeit weitergeführt<br />
wer<strong>den</strong> kann, bietet der<br />
TSV auch in diesem Herbst wieder<br />
einen Anfängerkurs <strong>für</strong> Kinder ab<br />
sechs Jahren an.<br />
Kurs beginnt<br />
am 27. <strong>September</strong><br />
Los geht es am Dienstag, 27. <strong>September</strong>.<br />
Zwölf Trainingseinheiten<br />
folgen jeweils dienstags von 18<br />
bis 19.30 Uhr in der Judohalle bei<br />
der Dreifachturnhalle in Peiting.<br />
Die Gebühr <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kurs, zu dem<br />
lediglich eine Trainingshose und<br />
T-Shirt mitzubringen sind, beträgt<br />
25 Euro. Neben dem Erlernen der<br />
Fallübungen, von Haltegriffen<br />
(„Kesagatame“) und verschie<strong>den</strong>er<br />
Würfe („O-goshi“), stehen<br />
auch Aspekte im Mittelpunkt, die<br />
auf das sportliche Verhalten abzielen.<br />
Wie etwa der Umgang mit<br />
und die Achtung vor dem Partner,<br />
der Respekt <strong>den</strong> Trainern gegenüber<br />
oder die Wichtigkeit des anständigen<br />
Verlierens. Rituale, die<br />
<strong>für</strong> die Entwicklung der Kinder<br />
im Allgemeinen bedeutend sind,<br />
bestimmen <strong>den</strong> Trainingsablauf<br />
zudem mit. Die Einheiten sind<br />
zum größten Teil spielerisch aufgebaut,<br />
auch um das Selbstvertrauen<br />
und die Selbstachtung der<br />
jungen Sportler zu fördern. Nach<br />
dem Ende des Kurses ist die Aufnahme<br />
in die Judoabteilung beim<br />
TSV Peiting möglich. Die Trainingsgruppe<br />
wird dann bis Juli<br />
2017, also bis zum Erlangen des<br />
weiß-gelben Gürtels, fortgesetzt.<br />
Zeltlager<br />
mit Rafting-Tour<br />
Über <strong>den</strong> Anfängerkurs hinaus<br />
bietet die Judoabteilung eine<br />
Reihe verschie<strong>den</strong>er Veranstaltungen<br />
<strong>für</strong> seine Nachwuchssportler<br />
an, abgesehen von <strong>den</strong><br />
Gürtelprüfung „weiß-gelb“ nach zehn Monaten mit Prüferin Barbara Fischer (links), Hilfstrainer Niklas Kroll<br />
(4.v.l.) und Trainer Ulrich Tausch (rechts).<br />
regulären Trainingseinheiten und<br />
<strong>den</strong> zahlreichen Turnieren: Etwa<br />
ein Übernachtungskino in der<br />
Judohalle, Nikolausfeier, einen<br />
Schnupperkurs im Zuge des Ferienprogramms<br />
oder ein dreitägiges<br />
Zeltlager, zu dem dieses Jahr<br />
auch eine Rafting-Tour zählte.<br />
Denn „Judo ist — in letzter Konsequenz<br />
— der höchst wirksame<br />
Gebrauch von Geist und Körper<br />
zu dem Zweck, sich selbst zu<br />
einer reifen Persönlichkeit zu<br />
entwickeln und einen Beitrag<br />
zum Wohlergehen der Welt zu<br />
leisten“, wie bereits Jigoro Kano,<br />
Begründer des Judos, einst erkannte.<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 65<br />
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<strong>Das</strong> Freiwillige Soziale Jahr im Sport<br />
Eine sportliche Alternative<br />
<strong>Altlandkreis</strong> / Steinga<strong>den</strong> | Seit Juli<br />
2011 ist die Pflicht zur Ableistung<br />
des Grundwehrdienstes in<br />
Deutschland ausgesetzt, was nicht<br />
nur der Bundeswehr <strong>den</strong> garantierten<br />
Nachwuchs (auf Zeit) entzieht,<br />
sondern auch <strong>den</strong> vielen<br />
sozialen Einrichtungen, die von<br />
Zivildienstleisten<strong>den</strong> profitierten.<br />
Dem direkten Einstieg ins Berufsleben<br />
oder Studium steht mittlerweile<br />
nichts mehr im Wege. Und<br />
<strong>den</strong>noch möchten sich zahlreiche<br />
Absolventen nach Jahren hinter<br />
der Schulbank zunächst erst einmal<br />
orientieren und engagieren<br />
sich nicht selten in verschie<strong>den</strong>en<br />
Freiwilligendiensten. Eine Möglichkeit<br />
ist das Freiwillige Soziale<br />
Jahr (FSJ) im<br />
Sport, welches von der Bayerischen<br />
Sportjugend (BSJ) angeboten<br />
wird.<br />
„Keinerlei negative<br />
Erfahrungen!“<br />
Generell hat jeder nach Ende der<br />
Vollzeitschulpflicht — in Bayern<br />
sind das neun Jahre — die Möglichkeit,<br />
ein FSJ zu absolvieren.<br />
Anders als etwa der Bundesfreiwilligendienst<br />
steht das FSJ jedoch<br />
nur jungen Menschen zur<br />
Wahl und muss spätestens mit<br />
dem 27. Geburtstag beendet sein.<br />
Da die BSJ in <strong>den</strong> — in der Regel<br />
— zwölf Monaten lediglich als Träger<br />
fungiert, muss bei Interesse<br />
zunächst eine Einsatzstelle gefun<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong>. Neben Sportvereinen<br />
können das Kreis-, Bezirks-<br />
und Fachsportverbände, soziale<br />
Einrichtungen des Sports sowie<br />
Schulen, Kindergärten oder Fördervereine<br />
sein. Voraussetzung<br />
ist eine gesicherte Anleitung des<br />
Freiwilligen durch eine oder zwei<br />
Personen aus der Einsatzstelle, die<br />
die persönliche und sportfachliche<br />
Betreuung übernehmen. Eine dieser<br />
Einsatzstellen im <strong>Altlandkreis</strong><br />
ist der TSV Steinga<strong>den</strong>. „Wir haben<br />
66 | der altlandkreis
y<br />
Handmade in Germany<br />
bisher keinerlei negative Erfahrungen<br />
gemacht“, schwärmt TSV-<br />
Vorstand Andreas Greinwald über<br />
seine bisherigen „FSJler“, die er<br />
in <strong>den</strong> vergangen sechs Jahren in<br />
Steingra<strong>den</strong> begrüßen durfte. Die<br />
Aufgaben der Freiwilligen können<br />
äußerst vielfältig sein, wobei das<br />
Haupttätigkeitsfeld die sportliche<br />
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
umfasst und damit die Hälfte<br />
der Arbeitszeit ausmachen muss —<br />
also mindestens 19,5 der zu leisten<strong>den</strong><br />
38,5 Wochenstun<strong>den</strong>. Beim<br />
TSV Steinga<strong>den</strong> unterstützen die<br />
Teilnehmer die Vereinstrainer bei<br />
der Betreuung der Jugendmannschaften,<br />
während des Trainings<br />
oder begleiten die Kinder und Jugendlichen<br />
an Spieltagen. Zudem<br />
verbringen die FSJler einige Vormittage<br />
im Kindergarten, um <strong>den</strong><br />
Kleinsten die Freude an der Bewegung<br />
zu vermitteln. „Auch die Zusammenarbeit<br />
mit unserer Grundund<br />
Mittelschule funktioniert sehr<br />
gut“, freut sich Greinwald, dessen<br />
Frau die Aufgabe der Anleiterin<br />
übernimmt. „Dadurch fällt beispielsweise<br />
der Schwimmunterricht<br />
viel seltener aus“, ergänzt er.<br />
Solche Kooperationen mit Partnern<br />
wie Schulen, Kindergärten, Gemein<strong>den</strong><br />
und sozialen Einrichtungen<br />
sind von der BSJ angedacht<br />
und helfen insbesondere kleineren<br />
Vereinen, die Kostenpauschale von<br />
450 Euro monatlich zu stemmen.<br />
300 Euro<br />
Taschengeld<br />
300 Euro davon bekommen die<br />
FSJler direkt als Taschengeld ausbezahlt.<br />
Der Rest fließt in die Sozialversicherung,<br />
in die Verwaltung,<br />
welche komplett von der BSJ<br />
übernommen wird, sowie in die<br />
vorgeschriebenen Bildungsseminare<br />
und die damit zusammenhängen<strong>den</strong><br />
Übernachtungs- und<br />
Pflegekosten. 25 Bildungstage<br />
müssen <strong>für</strong> einen erfolgreichen<br />
Freiwilligendienst absolviert wer<strong>den</strong>.<br />
Beim FSJ im Sport ergeben<br />
sich diese aus der Teilnahme an<br />
<strong>den</strong> jeweils fünftägigen Seminaren<br />
der BSJ: Einführungs-, Zwischen-<br />
und Abschlussseminar.<br />
Die restlichen zehn Tage wer<strong>den</strong><br />
durch die ebenfalls von der<br />
BSJ organisierte Übungsleiter-<br />
C-Breitensportausbildung oder<br />
durch zehn Tage selbstorganisierte<br />
Fachübungsleiterausbildung<br />
erbracht. „Leute zu fin<strong>den</strong>, die<br />
sich ehrenamtlich engagieren,<br />
ist äußerst schwierig“, bedauert<br />
Andreas Greinwald und freut sich<br />
daher umso mehr, durch das FSJ<br />
eine qualifizierte Vollzeitkraft im<br />
Verein zu haben. Mit Vertragsabschluss<br />
übernimmt die Einsatzstelle<br />
die Arbeitgeberfunktion<br />
und die daraus resultieren<strong>den</strong><br />
Bestimmungen, wie etwa einen<br />
Einsatz der Teilnehmer gemäß<br />
des Jugendfreiwilligengesetzes,<br />
der richtigen Einteilung der Wochenarbeitszeit<br />
und der 26 Tage<br />
Urlaub, die jeder FSJler über das<br />
Jahr hinweg hat.<br />
Ein Projekt<br />
mit Anreiz<br />
Ein Projekt zum Abschluss ist<br />
fester Bestandteil des FSJ. Die<br />
Teilnehmer sollen dadurch die<br />
Chance bekommen, Erfahrungen<br />
zu sammeln, eigene Ideen in die<br />
Praxis umzusetzen und Verantwortung<br />
da<strong>für</strong> zu übernehmen.<br />
Als kleiner Anreiz wer<strong>den</strong> pro Seminargruppe<br />
zwei Sieger-Projekte<br />
gekürt, die neben einem Artikel<br />
im Bayernsport-<strong>Magazin</strong> auch auf<br />
der Homepage und Facebook-Seite<br />
der BSJ veröffentlicht wer<strong>den</strong>.<br />
„Ich bin sehr froh, dass es bei<br />
uns so gut läuft“, spricht Andreas<br />
Greinwald die „Win-Win-Situation“<br />
beim TSV Steinga<strong>den</strong> an. <strong>Das</strong><br />
soll möglichst auch in <strong>den</strong> nächsten<br />
Jahren so sein, schließlich ist<br />
es laut <strong>den</strong> Erfahrungen des Vorstandes<br />
<strong>für</strong> die jungen Menschen<br />
auch „ein guter Türöffner, wenn<br />
man sich später <strong>für</strong> einen Beruf<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 67
Führerschein — was ist zu tun?<br />
0172 - 529 22 25<br />
SCHONGAU • ROTTENBUCH<br />
DENKLINGEN • PEITING<br />
Ein „Lappen“<br />
in Richtung Freiheit<br />
<strong>Altlandkreis</strong> I Grau, dann Rosa die<br />
Farbe, das gewachste Papier vom<br />
Aufbewahren in Geldbeutel oder<br />
Hosentasche ziemlich weich und<br />
unansehlich gewor<strong>den</strong>: Sprach<br />
man in <strong>den</strong> Jahren vor der Einführung<br />
der Scheckkarte 1999 vom<br />
„Lappen“, war damit der Führerschein<br />
gemeint. Kein Wunder,<br />
musste das Dokument doch so<br />
manchen Härtefall durchleben.<br />
1909 wurde der erste Führerschein<br />
<strong>für</strong> ganz Deutschland eingeführt;<br />
die erste private Fahrschule 1904.<br />
Im Laufe der Zeit hat sich aber<br />
nicht nur die Optik der Fahrberechtigung<br />
geändert, sondern<br />
auch der Weg bis zum bestan<strong>den</strong>en<br />
Führerschein.<br />
Vorneweg — eine exakte Berechnung<br />
der Führerscheinkosten im<br />
Vorfeld ist kaum möglich. Schon<br />
der Satz <strong>für</strong> eine praktische Fahrstunde<br />
oder eine Sonderfahrt<br />
kann von Fahrschule zu Fahrschule<br />
variieren. Der Preis <strong>für</strong> die<br />
Fahrerlaubnis setzt sich aber aus<br />
weiteren Bausteinen zusammen:<br />
Meldet man sich in der Fahrschule<br />
seiner Wahl an, kommen zum<br />
Grundbetrag die Kosten <strong>für</strong> die<br />
theoretischen und praktischen<br />
Stun<strong>den</strong>. Geht es zur Prüfung,<br />
wird ein Anmeldebetrag hier<strong>für</strong><br />
wie auch <strong>für</strong> die praktische und<br />
theoretische Prüfung selbst fällig,<br />
Gebühren <strong>für</strong> Erste-Hilfe-Kurs und<br />
Sehtest, Kosten <strong>für</strong> Lernmaterial<br />
und schließlich <strong>für</strong> die Erteilung<br />
des Führerscheins von Amtes wegen<br />
kommen dazu. Der Betrag,<br />
<strong>den</strong> ein biometrisches Passbild<br />
kostet, ist da eher marginal.<br />
Pflichtstun<strong>den</strong> — gibt<br />
es die wirklich?<br />
Oft ist im Volksmund von Pflichtstun<strong>den</strong><br />
die Rede, die ein Fahrschüler<br />
zu absolvieren habe. <strong>Das</strong><br />
ist so nicht ganz richtig. Es gibt<br />
tatsächlich Stun<strong>den</strong>, die geleistet<br />
wer<strong>den</strong> müssen, doch sind damit<br />
Sonderfahrten gemeint.<br />
So sind <strong>für</strong> die angehen<strong>den</strong> Pkwund<br />
Motorradfahrer mindestens<br />
zwölf dieser Sonderfahrten Pflicht.<br />
Darunter versteht man Überlandfahrten<br />
auf Bundes- und Landstraßen,<br />
auf Autobahnen, sowie<br />
Fahrten bei Dämmerung und<br />
Dunkelheit. Empfohlen wird, diese<br />
Sonderfahrten an die regulären<br />
Übungsfahrtstun<strong>den</strong> anzuhängen,<br />
weil man sich dann schon etwas<br />
Fahrpraxis „erfahren“ hat. Wie<br />
viele allgemeine Übungsstun<strong>den</strong><br />
ein Fahrschüler benötigt, hängt<br />
von dessen Fähigkeiten ab. Gute<br />
Fahrlehrer geben Feedback nach<br />
<strong>den</strong> geleisteten Stun<strong>den</strong> und<br />
zeigen dem Lernen<strong>den</strong> eigene<br />
Schwachstellen auf. Auch sollte<br />
man sich empfehlen lassen, wie<br />
viele praktische Fahrstun<strong>den</strong> bis<br />
zur Prüfung noch notwendig seien<br />
— und das dann auch beherzigen.<br />
Gründe, warum man sich <strong>für</strong> einen<br />
bestimmten Anbieter entscheidet,<br />
sind bei vielen Fahranfängern<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Da spielen die Automodelle, die<br />
zum Fahrtraining zur Verfügung<br />
stehen, eine Rolle; vielleicht sind<br />
schon frühere Generationen der<br />
eigenen Familie hier ausgebildet<br />
wor<strong>den</strong> und deshalb fällt die Entscheidung<br />
pro Fahrschule. Primär<br />
sollten nicht die Kosten entschei<strong>den</strong>,<br />
sondern eben der<br />
qualitative<br />
68 | der altlandkreis
Eindruck, <strong>den</strong> der Anbieter vermittelt.<br />
Auch sollte die Chemie<br />
zwischen Fahrlehrer und Schüler<br />
stimmen.<br />
Gute Ausbildung =<br />
Sicherheit im Verkehr<br />
Um sich selbst beim Erreichen des<br />
Führerscheins zu unterstützen,<br />
empfiehlt sich ein Training auch<br />
außerhalb des Unterrichts. Damit<br />
ist natürlich nicht das Schwarzfahren<br />
gemeint, sondern der<br />
theoretische Teil der Ausbildung.<br />
Dazu findet sich mittlerweile viel<br />
Übungsmaterial im Internet. So<br />
kann man zusätzlich Wissen trainieren<br />
und besser vorbereitet<br />
an die nächste praktische Einheit<br />
herangehen. Die Erfahrung<br />
zeigt auch, dass geringe zeitliche<br />
Unterbrechungen zwischen <strong>den</strong><br />
Fahrstun<strong>den</strong> deutlich helfen, Sicherheit<br />
im Straßenverkehr zu<br />
erlangen. Deshalb: nicht schleifen<br />
lassen, durchziehen!<br />
Sicher mögen die Kosten <strong>für</strong> einen<br />
Führerschein auf <strong>den</strong> ersten Blick<br />
nicht preiswert erscheinen. Dennoch<br />
sollte man sich vor Augen<br />
halten, dass eine qualitativ hochwertige<br />
Ausbildung eben ihren<br />
Preis hat. Es gilt schließlich, nicht<br />
nur <strong>den</strong> Führerschein zu bestehen,<br />
sondern danach sicher am Verkehr<br />
teilzunehmen. Deshalb lohnt der<br />
Weg zur günstigsten Fahrschule<br />
im Vergleich nicht primär. Der <strong>Altlandkreis</strong><br />
Schongau verfügt über<br />
eine flächendeckende Auswahl an<br />
Anbietern. Ein transparentes Gespräch<br />
über die Kosten gleich zu<br />
Beginn eines Vertragsabschlusses<br />
sollte auf alle Fälle möglich sein —<br />
wie sie sich gestalten, bleibt aber<br />
im Ermessen der Fahrschule. rp<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 69
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70 | der altlandkreis
Damen in Männerberufen — Vroni Klöck ist Zimmerer<br />
„Jeder Lehrling<br />
kann eine Frau sein“<br />
Wildsteig | Über Stefan Hindelangs<br />
Gesicht huscht ein Schmunzeln:<br />
„Ich war vor <strong>den</strong> Kopf gestoßen,<br />
dass eine Dame bei uns anfangen<br />
möchte“, gibt der Inhaber der<br />
Zimmerei Bertl in Wildsteig unumwun<strong>den</strong><br />
zu. Vor drei Jahren<br />
lag die Bewerbung von Vroni<br />
Klöck auf seinem Schreibtisch. Ein<br />
Mädchen, das Zimmerer wer<strong>den</strong><br />
möchte! Der anfängliche Schreck<br />
ist Begeisterung gewichen: „Meine<br />
Be<strong>den</strong>ken waren völlig unbegründet,<br />
das hat sich auf der Baustelle<br />
schnell rausgestellt. Vroni<br />
steht ihren Mann, sie arbeitet mit<br />
wie ein Mann.“<br />
Im <strong>Oktober</strong> beginnt<br />
das Ingenieur-Studium<br />
<strong>Das</strong> bestätigt sich vor Ort: Im Umgang<br />
mit <strong>den</strong> Kollegen ist die Bad<br />
Kohlgruberin so wenig auf <strong>den</strong><br />
Mund gefallen wie sie zuzupacken<br />
versteht. Sie kontert Witzeleien<br />
zum verbotenen Pausenbier, balanciert<br />
sicher über Dächer, hat<br />
<strong>den</strong> Stapler-Führerschein gemacht.<br />
Ihr Chef charakterisiert sie<br />
als „Kämpferin“. Und die 20-Jährige<br />
„bleibt in einer Männerdomäne“.<br />
Im <strong>Oktober</strong> beginnt sie an der<br />
TU München ein Studium im Bauingenieurwesen.<br />
„Ich will mich in<br />
Richtung Statiker entwickeln, da<br />
ist es gut, wenn ich im Beruf Praxiswissen<br />
vorweisen kann“, sagt<br />
die 20-Jährige. <strong>Das</strong>s sie in Ettal<br />
Abitur gemacht hat, ist eine weitere<br />
Besonderheit der Zimmerer-<br />
Gesellin.<br />
Die selbstbewusste Karriereplanung<br />
habe gleich zu Anfang<br />
festgestan<strong>den</strong>, erinnert sich Hindelang:<br />
„Vroni hat das Berufsgrundschuljahr<br />
weggelassen, ich<br />
war positiv überrascht, dass sie so<br />
gut mitkommt. Sie wusste, wie es<br />
weitergeht, aber ihr war wichtig,<br />
Vroni Klöck aus Bad Kohlgrub hat in Wildsteig Zimmerer gelernt als<br />
Grundlage <strong>für</strong> ihr Ingenieursstudium, das sie im <strong>Oktober</strong> beginnt.<br />
dass sie schon mal eine Baustelle<br />
gesehen hat.“ Mit ihrer Zielstrebigkeit<br />
hat sie nicht nur <strong>den</strong> Chef<br />
überzeugt, sondern auch Luzia<br />
Erhard aus Schönberg <strong>den</strong> Weg<br />
geebnet: Die 17-jährige Realschülerin<br />
ist die zweite „Azubine“ in<br />
der Zimmerei, kommt ins zweite<br />
Lehrjahr, „die Noten sind super, es<br />
freut mich, wenn die Damen das<br />
so durchziehen“, sagt Hindelang.<br />
Vor Vroni Klöck hatte der 37-Jährige<br />
eine weibliche Bewerberin<br />
abgelehnt, „weil ich unsicher<br />
war“. Nachdem er sich bei der<br />
Zimmererinnung näher erkundigte<br />
und auch der Erfolg von<br />
Christa Blockhaus in Steinga<strong>den</strong><br />
unter weiblicher Führung habe<br />
ihm „mehr Sicherheit“ gegeben.<br />
Heute sagt Hindelang: „Bei mir<br />
kann jeder zukünftige Lehrling<br />
eine Frau sein.“ Mitarbeiter sucht<br />
er sowieso.<br />
Ein Praktikum ist<br />
Voraussetzung<br />
Voraussetzung ist ein Praktikum,<br />
„in dem man sich kennenlernt,<br />
schließlich verbringt man hinterher<br />
viel Zeit miteinander“. Außerdem<br />
sieht der Zimmerermeister,<br />
ob die Handgriffe zu <strong>den</strong> vielfältigen<br />
Aufgaben passen: Dachstühle,<br />
landwirtschaftliche Bauten, Wintergärten,<br />
Balkone. Oder Aufträge<br />
der Bayerischen Staatsforsten: Von<br />
Schwangau bis Elmau montierten<br />
die Wildsteiger Brückengeländer<br />
an Forststraßen. In der Einsamkeit<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 71
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<strong>Altlandkreis</strong> | Sie sind immer noch<br />
eine Seltenheit, aber oft hochmotiviert<br />
und leistungswillig: Auszubil<strong>den</strong>de<br />
jenseits der Vierzig. Wer<br />
sich in diesem Alter noch einmal<br />
auf <strong>den</strong> Weg in eine andere berufliche<br />
Zukunft macht, tut das allerdings<br />
nicht immer ganz freiwillig.<br />
Oft spielen Krankheit oder der Verlust<br />
des vorherigen Arbeitsplatzes<br />
eine Rolle, eine längere Auszeit<br />
aufgrund familiärer Bedingungen<br />
oder einfach die Sehnsucht nach<br />
einem Ausbruch aus der jahrelangen<br />
Routine. Weiter ist der Schritt<br />
zurück in die Ausbildung auch<br />
mit Ängsten und Unsicherheiten<br />
belegt. Schließlich gilt es auch<br />
in dieser Zeit offene Rechnungen<br />
und Lebensunterhalt bezahlen zu<br />
können. Welche Möglichkeiten<br />
und Anlaufstellen zum Thema<br />
„Ausbildung ab 40“ zur Verfügung<br />
stehen, hat sich der „altlandkreis“<br />
einmal angesehen.<br />
Beratung<br />
ist das A und O<br />
Hubert Schöffmann ist Leiter<br />
der Abteilung Berufliche<br />
Ausbildung bei der IHK München-Oberbayern<br />
und damit<br />
auch <strong>für</strong> die Region des<br />
<strong>Altlandkreis</strong>es Schongau<br />
zuständig; Sitz der da<strong>für</strong><br />
zuständigen Beratungsstelle<br />
der IHK ist in Weilheim.<br />
<strong>Das</strong>s eine Ausbildung jenseits<br />
der Vierzig möglich<br />
ist, kann er bestätigen, die<br />
Regel ist es allerdings nicht.<br />
„Wenn sich Betrieb und der<br />
72 | der altlandkreis<br />
erwachsene Auszubil<strong>den</strong>de einig<br />
sind, spricht nichts dagegen“,<br />
erklärt er. „Berufsschulpflicht besteht<br />
dann natürlich nicht mehr,<br />
wird dem Altlehrling aber auch<br />
nicht verwehrt.“ Schwierig werde<br />
es allerdings bei dem Thema Ausbildungsvergütung,<br />
sagt Schöffmann.<br />
„Die kann zwar individuell<br />
gestaltet wer<strong>den</strong>“, erklärt der<br />
Fachmann. „Doch besteht keine<br />
Verpflichtung seitens des Arbeitgebers,<br />
<strong>den</strong> erwachsenen Lehrling<br />
auch wie einen erwachsenen<br />
Mitarbeiter zu entlohnen.“ Wer<br />
auf einen Verdienst angewiesen<br />
sei, der <strong>den</strong> Lebensunterhalt decke,<br />
hat eher schlechte Karten.<br />
Hubert Schöffmann: „Ein durchschnittliches<br />
Gehalt zu beziehen,<br />
entspricht eben nicht der Intention<br />
einer Ausbildung.“ Die Regel<br />
laute deshalb: entweder Arbeitsverhältnis,<br />
dann<br />
Verdienst — oder Ausbildungsplatz<br />
mit mehr oder weniger tariflich<br />
orientiertem Lehrlingsgehalt.<br />
Weitaus erfolgsversprechender<br />
findet Hubert Schöffmann die<br />
Möglichkeit, die eine Teilqualifikation<br />
bietet. Hier absolvieren<br />
Arbeitnehmer keine Vollausbildung,<br />
sondern eignen sich Fachwissen<br />
in modularen Einheiten<br />
an, die dann auch neben der<br />
regulären Arbeitszeit bewältigt<br />
wer<strong>den</strong> können. Davon können<br />
gerade diejenigen profitieren, die<br />
lange in einer Branche beschäftigt<br />
sind, aber keinen Abschluss<br />
in ihrem ausgeübten Beruf vorweisen<br />
können. Genauso wichtig<br />
empfindet der Fachmann aber<br />
auch ein Hinterfragen der persönlichen<br />
Situation. Warum ist man<br />
unzufrie<strong>den</strong> im Unternehmen,<br />
welche Zukunftsaussichten hätte<br />
man nach Erreichen
der Wunschausbildung oder welche<br />
Bedürfnisse befriedigt man<br />
durch eine Um- oder Weiterschulung?<br />
— All das sind Fragen, die<br />
man sich im Vorfeld stellen sollte.<br />
Sein Tipp lautet: „Innehalten und<br />
eine Bestandsaufnahme machen!“<br />
Eine Beratung bei der IHK sei da<br />
auf je<strong>den</strong> Fall sinnvoll, erklärt Hubert<br />
Schöffmann. Sie kann klären,<br />
ob eine Fort- und Weiterbildung<br />
nicht ebenso Früchte tragen könne,<br />
bevor ein kompletter Neustart<br />
gewagt wer<strong>den</strong> müsse.<br />
Verlust des<br />
Arbeitsplatzes<br />
Differenzierter wird es, wenn erwachsene<br />
Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz<br />
aufgrund Betriebs- oder<br />
Abteilungsschließung, durch Insolvenz<br />
oder Kündigung verlieren<br />
bzw. zu verlieren drohen. Wer in<br />
einer Branche beschäftigt ist, die<br />
eher <strong>für</strong> Personalabbau statt -aufbau<br />
steht, hat gute Chancen auf<br />
eine Umschulung, bekommt also<br />
— bei Bewilligung durch die Agentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit — eine Alternative<br />
bezahlt. Ein Beispiel: Sabine K.<br />
hatte in jungen Jahren eine Ausbildung<br />
zur Schreinerin gemacht,<br />
aber nur wenige Gesellenjahre<br />
vorzuweisen. In der Zwischenzeit<br />
ist sie Mutter von zwei Kindern<br />
gewor<strong>den</strong>, die sie im Rahmen der<br />
Elternzeit zuhause betreute. Über<br />
Umwege fasste sie in einem grafischen<br />
Betrieb Fuß, war dort über<br />
lange Jahre <strong>für</strong> Druckfilme zuständig<br />
und konnte sich Fachwissen<br />
aneignen. Im Zuge der Digitalisierung<br />
wurde ihr Arbeitsbereich<br />
jedoch überflüssig; das Unternehmen<br />
schloss diesen Zweig.<br />
Der Weg zur Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
folgte. Sabine K. hatte Glück: Aufgrund<br />
ihres Alters und der langen<br />
Auszeit aus ihrem erlernten Beruf<br />
wurde ihr eine Umschulung zur<br />
Anwaltsgehilfin gewährt.<br />
Wer sich darüber informieren<br />
möchte, welche Möglichkeiten in<br />
Frage kommen oder überhaupt realisierbar<br />
wären, kann sich einen<br />
Termin bei der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
geben lassen. Unter einer Servicehotline<br />
meldet man sich als „Beratungssuchender“<br />
an. Wenige Tage<br />
später meldet sich ein Callcenter,<br />
das nicht nur ein Zeitfenster <strong>für</strong><br />
mögliche Termine festlegt, sondern<br />
ebenso <strong>den</strong> kompletten Lebenslauf<br />
des Beratungssuchen<strong>den</strong><br />
erfasst. Die Terminzusage selbst<br />
bekommt man dann per Post ins<br />
Haus. Sitzt der Suchende schließlich<br />
vor dem Berater, liegen alle<br />
relevanten Daten bereits vor und<br />
die persönliche Situation kann sofort<br />
beurteilt wer<strong>den</strong>. In der Regel<br />
dauert dieser Ablauf rund zehn<br />
Tage — und der Ratsuchende hat<br />
einen Überblick über seine Möglichkeiten.<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 73
Sabrina<br />
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Altmann<br />
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was <strong>für</strong> mich in der Ausbildung besonders<br />
wichtig ist:<br />
Peiting | „So blöd es klingt, aber<br />
mich interessierte der Tod schon<br />
als junger Erwachsener“, berichtet<br />
Florian Rauch. Die Beisetzung seines<br />
Großvaters war es, die bei ihm<br />
das Interesse an der Arbeit eines<br />
Bestatters zudem hat wachsen lassen.<br />
Mittlerweile ist der 24-Jährige<br />
selbst als Bestatter tätig. Nachdem<br />
er sich beim Schongauer Bestattungsinstitut<br />
Jehle beworben hatte,<br />
wurde er zu einem Praktikum<br />
eingela<strong>den</strong>. Schnell merkte er,<br />
dass es <strong>für</strong> ihn kein Problem ist,<br />
ständig mit dem Tod konfrontiert<br />
zu sein. Auch deshalb wurde<br />
der Peitinger, der mittlerweile in<br />
Peißenberg lebt, übernommen<br />
und bereut seitdem keinen Tag,<br />
„diesen Weg eingeschlagen zu<br />
haben“, wie er betont. Dabei erging<br />
es ihm einst wie so vielen<br />
in diesem Alter. Nach dem qualifizieren<strong>den</strong><br />
Hauptschulabschluss<br />
wusste er zunächst nicht genau,<br />
worin seine berufliche Zukunft liegen<br />
könnte. Im Interview mit dem<br />
„altlandkreis“ spricht er über <strong>den</strong><br />
Ausbildungsweg zum Bestatter,<br />
was ihn antreibt und wie er privat<br />
<strong>für</strong> Ablenkung sorgt.<br />
Sag’ mal Florian, wie kommt man<br />
zu dem Beruf des Bestatters?<br />
Anfangs war die Neugier ziemlich<br />
groß, was ein Bestatter <strong>den</strong>n so<br />
macht. Mittlerweile würde ich sogar<br />
soweit gehen, zu sagen, dass<br />
es Berufung ist.<br />
Hast du gar keine Berührungsängste<br />
mit dem Thema „Tod“?<br />
Nein überhaupt nicht! Hätte ich<br />
Berührungsängste, dann wäre es<br />
schließlich auch der falsche Beruf.<br />
Wie muss man sich die Ausbildung<br />
zum Bestatter vorstellen?<br />
Sehr umfangreich. Ein Großteil ist<br />
„learning by doing“, wie man so<br />
schön sagt. So wird einem etwa<br />
der würdevolle Umgang mit <strong>den</strong><br />
Verstorbenen beigebracht. Auch<br />
Trauergespräche wer<strong>den</strong> geprobt,<br />
damit man weiß, wie man sich zu<br />
verhalten hat, bei dem sensiblen<br />
Thema „Umgang mit Angehörigen“.<br />
Kannst du etwas aus dem Berufsalltag<br />
eines Bestatters erzählen?<br />
Ehrlich gesagt nicht wirklich, da<br />
der Tag eines Bestatters nie gleich<br />
abläuft. Aber vom Trauergespräch<br />
mit <strong>den</strong> Angehörigen, Überführung<br />
des Verstorbenen bis hin zur<br />
Trauerfeier müssen natürlich zahlreiche<br />
Dinge erledigt wer<strong>den</strong>.<br />
<br />
selbstständiges Arbeiten.<br />
<br />
Abläufe in <strong>den</strong> Fachabteilungen.<br />
<br />
Ich fühl‘ mich einfach wohl bei meiner Arbeit.<br />
Sabrina Altmann<br />
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74 | der altlandkreis
Was fasziniert dich am Berufsbild<br />
des Bestatters?<br />
„Faszination“ ist hier eindeutig<br />
das falsche Wort. Für mich ist es<br />
wichtig, dass die Angehörigen mit<br />
meiner Arbeit zufrie<strong>den</strong> sind. Aber<br />
auch <strong>den</strong> Verstorbenen selbst die<br />
letzte Ehre zu erweisen, bedeutet<br />
mir enorm viel.<br />
Ist es mitunter eine psychische Belastung?<br />
Und wie schaffst du einen<br />
Ausgleich?<br />
Die psychische Belastung spielt<br />
natürlich eine Rolle in diesem Beruf.<br />
Gerade wenn junge Menschen<br />
oder sogar Kinder versterben,<br />
schüttelt man das nicht so einfach<br />
ab. Da ist ein Ausgleich<br />
natürlich sehr wichtig. Bei<br />
mir sind es — neben dem<br />
Sport — meine Freunde.<br />
e.<br />
Generell hilft es mir,<br />
unter<br />
Leute zu gehen.<br />
Ohne ins Detail zu<br />
gehen: Angesichts<br />
der psychischen<br />
Belastung, fi ndest<br />
du die Bezahlung<br />
angemessen?<br />
Ja.<br />
Könntest du dir<br />
vorstellen, nochmals<br />
in eine andere<br />
e<br />
Branche zu wechseln?<br />
Ich fange im Winter<br />
nebenbei noch<br />
ein Fernstudium<br />
zum Grafik-Designer<br />
an. Momentan habe<br />
ich allerdings nicht<br />
vor, etwas anderes es zu<br />
machen. Aber ich bin<br />
auch noch jung.<br />
Musst du häufi ger mit<br />
Vorurteilen<br />
zurecht<br />
kommen?<br />
Gibt es vielleicht sogar<br />
Vorbehalte, die Mitmenschen<br />
dir gegen-<br />
en<br />
über äußern?<br />
Selten. Natürlich gibt es ein paar<br />
Menschen, die es unheimlich fin<strong>den</strong><br />
oder meinen, ich wäre komisch.<br />
Aber das stört mich nicht.<br />
Was würdest du einem jungen<br />
Menschen raten, der vorhat, <strong>den</strong><br />
Beruf des Bestatters zu ergreifen?<br />
Ein Praktikum. Dabei merkt man<br />
relativ schnell, ob man diesen Beruf<br />
machen möchte und vor allem,<br />
ob man psychisch und körperlich<br />
da<strong>für</strong> geeignet ist.<br />
Welche Eigenschaften/Voraussetzungen<br />
sollte man als Bestatter<br />
mitbringen?<br />
Starke Nerven und Einfühlungsvermögen<br />
ge<br />
n im sensiblen<br />
Umgang mit Menschen.<br />
Klischeebehaftet<br />
h stellt<br />
man sich unter einem Bestatter<br />
tte jeman<strong>den</strong><br />
„Düsteres“<br />
vor. Doch was<br />
macht<br />
ein<br />
Bestatter tatsächlich<br />
in<br />
seiner Freizeit?<br />
Eine<br />
sehr<br />
gute<br />
Frage.<br />
Ich kann da<br />
nur <strong>für</strong> mich<br />
sprechen, aber<br />
in meiner Frei-<br />
zeit<br />
verbringe<br />
ich am liebsten<br />
Zeit mit Freun-<br />
<strong>den</strong> oder gehe<br />
ins<br />
Fitnessstudio.<br />
Außerdem<br />
unternehme<br />
e ich gerne<br />
was<br />
mit meiner<br />
Freundin, Wandern<br />
zum Beispiel. Es gibt<br />
auch<br />
Tage, an <strong>den</strong>en<br />
ich auf dem Sofa<br />
bleibe be und Playsta-<br />
tion<br />
spiele.<br />
Wer ist <strong>für</strong> dich ein<br />
Vorbild?<br />
Bastian Schweinsteiger. Der lässt<br />
sich nicht unterkriegen, das gefällt<br />
mir.<br />
Mit wem würdest du gerne <strong>für</strong> einen<br />
Tag die Rollen tauschen?<br />
Mit Robert Lewandowski, beim 5:1 -<br />
Sieg gegen <strong>den</strong> VFL Wolfsburg<br />
(lacht).<br />
Welche Freundschaften sind dir<br />
wichtig?<br />
Freundschaften, bei <strong>den</strong>en man<br />
sich ruhig auch mal die Meinung<br />
sagen darf, ohne dass es einem<br />
verübelt wird.<br />
Auf welche Adresse im Internet<br />
möchtest du nicht mehr verzichten?<br />
YouTube. Ich schaue mir gerne<br />
lustige „Fails“ an.<br />
Was <strong>für</strong> Musik hörst du?<br />
Ich kann gar nicht genau festlegen,<br />
was mir so gefällt. Aber Helene<br />
Fischer geht überhaupt nicht.<br />
Welche drei Dinge nimmst du mit<br />
auf eine einsame Insel?<br />
Einen Ball, meinen iPod und eine<br />
Angel.<br />
Welches Talent möchtest du gerne<br />
besitzen?<br />
Ich würde gerne singen können.<br />
Meine Freundin verdreht nämlich<br />
immer die Augen, wenn ich unter<br />
der Dusche damit anfange.<br />
Was verbindest du mit aktuell mit<br />
dem Begriff <strong>Altlandkreis</strong>?<br />
Eine schöne, informative Zeitschrift<br />
meiner Heimat.<br />
Welches Buch oder welche CD hast<br />
du dir zuletzt gekauft?<br />
Die neue Platte von Volbeat.<br />
Welche Pläne hast du <strong>für</strong> die Zukunft?<br />
Ich möchte mein Studium gut abschließen,<br />
irgendwann eine Familie<br />
grün<strong>den</strong> und ein Haus bauen.<br />
Aber vor allem möchte ich natürlich<br />
gesund bleiben!<br />
tis<br />
We love cosmetics.<br />
Die Weckerle GmbH ist ein weltweit erfolgreich agierendes<br />
und expan dierendes Familien unter neh men mit Sitz in<br />
Weilheim und Standorten in Peißenberg, Eislingen, der<br />
Schweiz, Frankreich, Brasilien, China, Russland und<br />
<strong>den</strong> USA. Mit <strong>den</strong> Geschäftsbereichen Machines und<br />
Cosmetics ist das Unternehmen führend in der Herstellung<br />
innovativer und hoch spezia lisierter Abfüllanlagen<br />
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Wir suchen zum 1. <strong>September</strong> 2017 engagierte<br />
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Technische/r Produktdesigner/in<br />
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Informationstechnologien<br />
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spätestens 15. <strong>September</strong> <strong>2016</strong> über unser<br />
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Sie sich bitte an:<br />
Herrn Dominik Schütz<br />
Personalleiter<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 75
Jonas Desche über seine Lehre beim „altlandkreis“<br />
Mediengestalter —<br />
die „Handwerker am PC“<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der etwa 20 Jahre<br />
alte Ausbildungsberuf des Mediengestalters<br />
fasst einige traditionelle<br />
Berufe aus dem Druckhandwerk<br />
zusammen, unter anderem <strong>den</strong><br />
des Druckformherstellers, des<br />
Schriftsetzers und des Reprografen.<br />
Durch die voranschreitende<br />
Digitalisierung und Globalisierung<br />
wur<strong>den</strong> diese Berufsbilder zusammengeführt<br />
und mit fachlichen<br />
Schwerpunkten versehen. Seit 2015<br />
absolviere ich bei der Werbeagentur<br />
Ostenrieder Design & Marketing<br />
eine Ausbildung zum Mediengestalter<br />
Digital und Print. Ich habe<br />
mich <strong>für</strong> diesen Beruf entschie<strong>den</strong>,<br />
weil mich Werbung immer schon<br />
fasziniert: was dahinter steckt, wie<br />
sie die Menschen beeinflusst und<br />
wie ansprechende Werbung entsteht.<br />
Da mir das Sammeln praktischer<br />
Berufserfahrung wichtig ist,<br />
habe ich mich nach dem Abitur zunächst<br />
gegen ein Studium und <strong>für</strong><br />
diese Ausbildung entschie<strong>den</strong>.<br />
Spezialisierung auf<br />
Gestaltung und Technik<br />
„Irgendwas mit Medien ...“, viele<br />
Jugendliche haben auf der Suche<br />
nach dem richtigen Beruf ähnliche<br />
Gedanken wie ich. Die Auswahl<br />
des entsprechen<strong>den</strong> Fachbereichs<br />
ist bereits vor der Bewerbung zu<br />
beachten. Die Spezialisierung auf<br />
„Gestaltung und Technik“ wird<br />
zumeist von Werbeagenturen oder<br />
Verlagen gesucht, da dort der<br />
Schwerpunkt auf dem tatsächlichen<br />
Gestalten, Konvertieren und<br />
Aufbereiten von Druckprodukten<br />
liegt. Insbesondere wegen der Arbeit<br />
am „altlandkreis“ und meinem<br />
Faible <strong>für</strong> die technische Seite des<br />
Berufes wurde das auch meine<br />
Wahl. Wichtig <strong>für</strong> die Bewerbung<br />
sind zumeist ein mittlerer Schulabschluss<br />
oder die Hochschulreife,<br />
damit verbun<strong>den</strong> gute Deutsch-,<br />
Mathe-, und Englischkenntnisse.<br />
Auf das Erscheinungsbild der Bewerbungsunterlagen<br />
wird logischerweise<br />
mehr geachtet, als bei<br />
anderen Berufsbildern.<br />
Da der Kun<strong>den</strong>kontakt in einer<br />
Werbeagentur eine große Rolle<br />
spielt, sind kommunikative Fähigkeiten<br />
unerlässlich. Damit rund<br />
um das <strong>Magazin</strong> „altlandkreis“<br />
alles reibungslos funktioniert, ist<br />
zudem sorgfältiges Arbeiten elementar.<br />
Jeder Fehler könnte sich<br />
ja in 28 000 Heften rächen. Eine<br />
gute Planung und Organisation<br />
Hier entsteht<br />
der neue<br />
„altlandkreis“:<br />
Jonas Desche<br />
beim Erstellen<br />
des Veranstaltungskalenders.<br />
76 | der altlandkreis
Hier wer<strong>den</strong> die Seiten des Regionalmagazins final geplant.<br />
ist Voraussetzung, mitunter auch<br />
Improvisationstalent, wenn etwa<br />
Anzeigen kurzfristig getauscht oder<br />
verändert wer<strong>den</strong> müssen.<br />
Berufsschule<br />
in München<br />
Die Lehre zum Mediengestalter<br />
ist eine duale IHK-Ausbildung.<br />
Während der Betrieb notwendige<br />
Berufserfahrung und das Erlernen<br />
der fachlichen Fertigkeiten<br />
ermöglicht, vermittelt die Schule<br />
die zugehörigen theoretischen<br />
Kenntnisse, wenngleich sich das<br />
oftmals überschneidet. Ich besuche<br />
das Berufliche Schulzentrum Alois<br />
Senefelder in München, eine von<br />
sieben Schulen <strong>für</strong> Mediengestalter<br />
in Bayern. Der Unterricht dort ist<br />
sehr praxisorientiert und mit verschie<strong>den</strong>en<br />
und abwechslungsreichen<br />
Aufgaben gefüllt. Unser bisher<br />
größtes Projekt war der Aufbau<br />
eines fiktiven Reisebüros, bei dem<br />
Logo, Internetseite, Flyer, Slogan,<br />
Alleinstellungsmerkmal und Philosophie<br />
zu entwerfen und umzusetzen<br />
waren.<br />
Als Auszubil<strong>den</strong>der bei der Agentur<br />
Ostenrieder Design & Marketing<br />
helfe ich während der Erstellung<br />
des „altlandkreis“ in verschie<strong>den</strong>en<br />
Bereichen: beim Verarbeiten von<br />
Texten und Bildern, bei der Anzeigengestaltung<br />
und beim aufwendig<br />
recherchierten Veranstaltungskalender.<br />
Zudem bin ich es, der<br />
gelegentlich „Glücksfee“ spielt und<br />
Ihre Gewinnspiel-Einsendungen<br />
verwaltet. In der Zeit „zwischen<br />
<strong>den</strong> <strong>Magazin</strong>en“ erwarten mich<br />
alltägliche Aufgaben einer Werbeagentur,<br />
vorrangig die Gestaltung<br />
verschie<strong>den</strong>er Printprodukte wie<br />
Flyer, Plakate, Einladungen und<br />
anderer Werbemittel. Generell<br />
verantworte ich meine eigenen<br />
Projekte, vom Entwurf bis zur Lieferung<br />
— natürlich unter Anleitung<br />
der Kollegen. Dabei muss vieles<br />
beachtet wer<strong>den</strong>, um Kun<strong>den</strong>wünsche<br />
und Ästhetik in Einklang zu<br />
bringen. Der Blick <strong>für</strong> das Gesamterscheinungsbild<br />
ist essentiell,<br />
kleine Details sind entschei<strong>den</strong>d —<br />
eine Fähigkeit, die ich im Laufe der<br />
Jahre sicher noch viel mehr ausweiten<br />
muss. Hier spielt auch Erfahrung<br />
eine wichtige Rolle.<br />
„Zehnfingersystem“<br />
sehr hilfreich<br />
Schon durch ein Vorpraktikum bei<br />
Ostenrieder Design & Marketing<br />
hatte ich vor Ausbildungsbeginn<br />
die Möglichkeit, unsere Firma, die<br />
Abläufe und auch die entsprechende<br />
Software kennenzulernen<br />
Sehr überrascht hat mich die<br />
Tatsache, dass auf das „Zehnfingersystem“,<br />
das man auf dem<br />
Gymnasium nicht explizit erlernt,<br />
großer Wert gelegt wird. Beim<br />
Schreiben von E-Mails und Texten<br />
oder Einpflegen von Korrekturen<br />
ist das Tippen ohne auf die Tastatur<br />
zu schauen, sehr hilfreich.<br />
Insbesondere, da bei der Arbeit<br />
als Mediengestalter eigentlich immer<br />
Zeitdruck herrscht; schließlich<br />
möchten unsere Kun<strong>den</strong> ihre<br />
Produkte termingerecht erhalten.<br />
Auch deshalb kommt es nicht nur<br />
darauf an, wie kreativ man ist,<br />
sondern ob man seine Kreativität<br />
auch ständig abrufen kann — eine<br />
Erfahrung, die ich während meiner<br />
Ausbildung bereits machen durfte.<br />
Mittlerweile achte ich überall viel<br />
genauer auf Werbung jeder Art<br />
und stelle mir dazu Fragen: Wie<br />
beeinflusst diese Werbung mich?<br />
Welche Intention hatte der Ersteller<br />
oder der Auftraggeber dabei?<br />
Warum gefällt mir etwas (nicht)?<br />
Inspiration <strong>für</strong> meinen nächsten<br />
Auftrag gibt es schließlich überall<br />
um uns herum.<br />
jd<br />
Ausbildung zum staatl. geprüften<br />
Maschinenbautechniker<br />
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september / oktober <strong>2016</strong> | 77
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NEUBAU • UMBAU • RENOVIERUNG<br />
Blasinstrumentenmacher Hubert Schmid<br />
Vom Spieler zum<br />
Handwerker<br />
Peiting | Er hat ein abgeschlossenes<br />
Musikstudium, spielte Oboe<br />
beim Garmischer Gebirgsmusikkorps<br />
— jetzt sitzt er in seiner<br />
eigenen Werkstatt am Peitinger<br />
Sonnenbichl und richtet Holzblasinstrumente.<br />
Hubert Schmid hat<br />
einen ungewöhnlichen beruflichen<br />
Werdegang; mit dem eigenen<br />
Gewerbe und seinem Ruf als<br />
erstklassiger Instrumenten-Handwerker<br />
ist er aber vollkommen im<br />
Einklang.<br />
Ausbildung als<br />
logische Konsequenz<br />
Der Peitinger hat schon während<br />
seines Musikstudiums angefangen,<br />
an Instrumenten herumzubasteln.<br />
„Ich war ein eher fauler<br />
Stu<strong>den</strong>t und hatte deshalb das<br />
Problem, dass die Finger nicht<br />
wirklich gleichzeitig agierten“,<br />
verrät Hubert Schmid.<br />
Deshalb schraubte er <strong>für</strong> die<br />
schnelleren Finger die Klappen<br />
fester, <strong>für</strong> die langsameren leichter.<br />
Später, beim Gebirgsmusikkorps<br />
in Garmisch, war er <strong>für</strong> seine Musikerkollegen<br />
gefragter Ansprechpartner,<br />
wenn am Instrument<br />
etwas klemmte. So fiel vor einem<br />
Konzert einmal das Solo-Instrument<br />
aus. Kurzerhand hat Hubert<br />
Schmid mit einem Telefonbuchrücken<br />
und Teflonband die Klappe<br />
gerichtet - und das Konzert konnte<br />
stattfin<strong>den</strong>.<br />
Irgendwann war es die logische<br />
Konsequenz, dass er eine Ausbildung<br />
zum Instrumentenmacher<br />
absolvierte und 1998 <strong>den</strong> Meisterbrief<br />
anhängte. Derweil hatte der<br />
Peitinger schon 1989 ein Gewerbe<br />
Der Blasinstrumentenmacher Hubert Schmid arbeitet gern in seiner<br />
Werkstatt am Peitinger Sonnenbichl.<br />
angemeldet und<br />
1995 <strong>den</strong> La<strong>den</strong> am<br />
Elternhaus eröffnet.<br />
2007 folgte dann noch der Werkstattanbau,<br />
in dem mittlerweile<br />
fünf Personen beschäftigt sind,<br />
plus eine Bürokraft.<br />
Wer <strong>den</strong> La<strong>den</strong> am Sonnenbichl<br />
betritt, erkennt sofort, dass es<br />
hier um Holzblasinstrumente,<br />
also Klarinetten, Oboen, Fagotte,<br />
Saxophone, Querflöten und dergleichen<br />
geht. Seine eigene Oboe<br />
spielt Schmid nur noch zum Spaß,<br />
da<strong>für</strong> ist er mittlerweile deutschlandweit<br />
sowie im angrenzen<strong>den</strong><br />
Ausland bekannt als hervorragender<br />
Oboen-Handwerker.<br />
Gute Musiker und<br />
handwerkliches Geschick<br />
In seiner Werkstatt bildet er auch<br />
aus, aber nur so viele, wie er<br />
später auch beschäftigen kann.<br />
„Es dauert lange, bis der Azubi<br />
vernünftig arbeiten kann, dann<br />
möchte ich ihn nicht weiterschicken“,<br />
lautet die Strategie von<br />
Hubert Schmid. Zwei Dinge stellt<br />
er als Voraussetzungen an seine<br />
Bewerber: Sie sollten gute Blasmusiker<br />
sein und handwerkliches<br />
Geschick haben.<br />
Auf die Frage, ob er seinen beruflichen<br />
Werdegang weg vom Profi-<br />
Musiker und hin zum Handwerker<br />
bereut, meint Hubert Schmid<br />
schmunzelnd: „Hier am Sonnenbichl<br />
mit Blick auf <strong>den</strong> Hohenpeißenberg<br />
zu arbeiten, das ist doch<br />
viel schöner als in irgendeinem<br />
Orchestergraben zu sitzen“. rg<br />
78 | der altlandkreis
Orgelbauer Michael Jocher<br />
Ein vielseitiger und<br />
kreativer Beruf<br />
Peiting | „Ich würde gerne regelmäßig<br />
ausbil<strong>den</strong>, wenn Interessenten<br />
da wären“, verrät der Peitinger<br />
Orgelbaumeister Michael<br />
Jocher. Besonders die Frage nach<br />
<strong>den</strong> Zukunftsaussichten als Orgelbauer<br />
verunsichert in seinen<br />
Augen viele Bewerber. Dabei wird<br />
es allein mit Restaurierungen von<br />
Orgeln immer Arbeit geben; auch<br />
die Auftragsbücher des Peitingers<br />
sind <strong>für</strong> die nächsten zwei Jahre<br />
voll.<br />
Ferienarbeit<br />
als „Türöffner“<br />
Aufgewachsen ist Michael Jocher<br />
in Peiting, spielte im Schulorchester<br />
Geige und in der Knappschaftskapelle<br />
Horn. Da der Vater<br />
Schreinermeister war, wollte auch<br />
er etwas mit Holz machen, das<br />
aber irgendwie mit Musik kombinieren.<br />
Geigenbauer war zunächst<br />
sein Berufswunsch, doch bei einer<br />
Ferienarbeit in einer Weilheimer<br />
Orgelbaufirma erkannte man sein<br />
handwerkliches Geschick und<br />
bot ihm gleich eine Lehrstelle<br />
an. Nach einem Jahr Ausbildung<br />
wechselte er in einen größeren<br />
Betrieb nach Dillingen und arbeitete<br />
dort auch nach der Lehrzeit<br />
im Konstruktionsbüro. „Eigentlich<br />
wollte ich lieber Orgeln bauen, als<br />
im Büro die Zeichnungen anfertigen,<br />
doch im Nachhinein war das<br />
eine sehr gute Erfahrung“, berichtet<br />
Michael Jocher. Es sollte sich<br />
als optimale Vorbereitung auf die<br />
Meisterprüfung entpuppen, die er<br />
1996 abschloss. An der Fachschule<br />
<strong>für</strong> Orgelbau in Ludwigsburg, wo<br />
auch seine heutigen Azubis <strong>den</strong><br />
beruflichen Blockunterricht besuchen,<br />
hat er in einem Jahr in Vollzeit<br />
<strong>den</strong> Meister absolviert.<br />
Seit 2000 in der<br />
großzügigen Werkstatt<br />
1998 hat sich Michael Jocher<br />
selbständig gemacht und seit<br />
2000 betreibt er eine großzügige<br />
Werkstatt in der Peitinger Müllerstraße.<br />
Zusammen mit einem angestellten<br />
Schreinermeister, einer<br />
Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> ubil<br />
und seiner Frau,<br />
die ihn als Verwaltungskraft raft<br />
terstützt, tütz<br />
tzt,<br />
t, wer<strong>den</strong> hier Orgeln aus<br />
ganz<br />
Deutschland restauriert,<br />
rt,<br />
un-<br />
gepflegt gt oder gestimmt. mt<br />
Derzeit<br />
steht ein<br />
neues<br />
es Gehäuse<br />
<strong>für</strong> eine historische Orgel<br />
in der<br />
Werkstatt, tt, und<br />
natürlich wer<strong>den</strong><br />
en<br />
auch<br />
neue Instrumente<br />
te angefertigt.<br />
t.<br />
2014<br />
erhielt elt beispielsweise<br />
ise<br />
die Peitinger<br />
inge<br />
Orgelbauer arbeiten sehr<br />
vielseitig mit Holz, Metall<br />
(wie bei <strong>den</strong> Orgelpfeifen),<br />
Elektrik und Computertechnik.<br />
Wallfahrtskirche eine neue Jocher-<br />
Orgel. Von seinen Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
wünscht sich Michael Jocher eine<br />
gewisse Begeisterung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Beruf,<br />
technisches Verständnis und<br />
handwerkliches Geschick. Denn<br />
man arbeitet heute im Orgelbau<br />
mit Holz, Metall, Elektrik und<br />
Computertechnik. All diese Bereiche<br />
wer<strong>den</strong> in der dreieinhalbjährigen<br />
Ausbildung vermittelt, so<br />
dass ein Orgelbauer nicht nur ein<br />
gut ausgebildeter Handwerker in<br />
seinem Bereich ist, sondern sich<br />
später auch in viele andere Richtungen<br />
entwickeln kann.<br />
rg<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 79
<strong>Das</strong> Bildungsportal Oberland geht online<br />
Wissen vereint<br />
Oberland I Anfang Juli starteten<br />
die bei<strong>den</strong> Landkreise Weilheim-<br />
Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen<br />
gemeinsam das Bildungsportal<br />
Oberland. Auf dieser<br />
Internetpräsenz präsentieren die<br />
zwei Landkreise ab sofort ihr vielfältiges<br />
Bildungsangebot. Sowohl<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bereich „Arbeit und Beruf“,<br />
aber auch <strong>für</strong> das Thema „Freizeit“<br />
bietet das Portal eine breite Palette<br />
an Optionen. Regionale Angebote<br />
wer<strong>den</strong> darauf zusammengeführt<br />
und sind <strong>für</strong> je<strong>den</strong> zu jeder Zeit<br />
abrufbar, wie von Projektleiterin<br />
Christiane Manthey auf dem ersten<br />
Bildungsgipfel in der Stadthalle<br />
Weilheim im Juli präsentiert wurde.<br />
<strong>Das</strong> Bildungsportal Oberland<br />
bietet in übersichtlicher Anordnung<br />
und Struktur Informationen<br />
zu Veranstaltern, Ort der Veranstaltung,<br />
Gebühren und Anmeldemodalitäten.<br />
Zudem können Fakten zu<br />
allen Anbietern abgerufen wer<strong>den</strong>.<br />
Eine Infothek hält Wissenswertes<br />
<strong>für</strong> Bildungsinteressierte, inte<br />
ssie<br />
iert<br />
rte,<br />
Unternehmen,<br />
en, Einrichtungen icht<br />
n und Honorarkräfte<br />
rkrä<br />
räft<br />
bereit. Träger des<br />
Portals sind die bei<strong>den</strong> Landkreise<br />
in ihrer Funktion als Bildungsregion<br />
bzw. Bildungsstandort.<br />
Zum Starttermin bereits<br />
über 80 Anbieter gelistet<br />
<strong>Das</strong> Bildungsangebot ist sehr vielfältig,<br />
die Auswahl enorm groß wie<br />
etwa Sprachkurse, EDV-Seminare<br />
oder Fortbildungen. Dabei richten<br />
sich die Angebote nicht an eine<br />
spezielle Zielgruppe: Berufstätige,<br />
Existenzgründer, Wiedereinsteigerinnen,<br />
Betriebe, Schüler, Familien<br />
oder Senioren — es ist <strong>für</strong><br />
je<strong>den</strong> etwas dabei. <strong>Das</strong> System ist<br />
überschaubar, leicht zu bedienen<br />
und bietet dem Anwender auf<br />
kurzem Weg einen Überblick zu<br />
regionalen wie auch überregionalen<br />
Bildungsangeboten in Bayern.<br />
Neben <strong>den</strong> einschlägig bekannten<br />
Schularten wer<strong>den</strong> auch Lernorte<br />
wie Museen, Klöster, Kirchen und<br />
Forschungseinrichtungen aufgelis-<br />
tet. t.<br />
<strong>Das</strong><br />
Bildungsportal soll Nutzern<br />
und<br />
Anbietern<br />
gleichermaßen Komfort und die<br />
oftmals geforderte Transparenz<br />
bieten. Die Angebote können dadurch<br />
noch passgenauer konzipiert<br />
wer<strong>den</strong>. Ganz davon abgesehen,<br />
dass das komplette Portfolio zweier<br />
Landkreis vereint wird.<br />
Bildungsportal kommt<br />
zum richtigen Moment<br />
Demographischer Wandel und<br />
Fachkräftemangel, Globalisierung,<br />
Digitalisierung, Inklusion, Integration<br />
und Teilhabe haben unmittelbaren<br />
Einfluss auf Gesellschaft,<br />
Wirtschaft und soziale Netze. Um<br />
die damit verbun<strong>den</strong>en Herausforderungen<br />
zu bestehen, braucht<br />
es laut Aussage der Initiatoren des<br />
Portals Wissen, Know-how und<br />
Werte — zusammengefasst: Bildung.<br />
Die Internetseite ist in diesem<br />
Zusammenhang ein wichtiger<br />
Schritt in Richtung Überarbeitung<br />
der Bildungsstrukturen, -inhalte<br />
und -angebote.<br />
e.<br />
tis<br />
80 | der altlandkreis
HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS<br />
Wem gehört der Haslacher See?<br />
<strong>Altlandkreis</strong> | Der Haslacher See<br />
ist ein alter Gletschersee, der sich<br />
in Folge der letzten Eiszeit gebildet<br />
hat. Der Rückzug der Gletscher<br />
hinterließ ein großes Seebecken,<br />
das über mehrere Ab- und Zuflüsse<br />
verfügt. Die ursprüngliche<br />
Wasserfläche ist auf etwa ein<br />
Drittel des eigentlichen Bestands<br />
geschrumpft, da einige Uferbereiche<br />
mittlerweile vermoort sind.<br />
Idyllisch liegt der See zwischen<br />
Hügeln eingebettet, die Alpenkette<br />
und der Auerberg im Hintergrund.<br />
Mit rund 35 Hektar lockt der See<br />
mit seinem Moorwasser Gäste<br />
und Einheimische zum Ba<strong>den</strong><br />
und auch Angeln an. Vor mehreren<br />
Jahrhunderten wurde er vom<br />
Kloster und Bistum Füssen <strong>für</strong> die<br />
Fischzucht genutzt. Doch wem gehört<br />
der Haslacher See heute?<br />
Wer die richtige Antwort weiß,<br />
schickt eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Heimaträtsel“ an „der<br />
altlandkreis“, Birkland 40, 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail — ebenfalls<br />
mit vollständiger Absenderadresse<br />
— an info@altlandkreis.<br />
de. Einsendeschluss ist der 15.<br />
<strong>September</strong>. Wie immer entscheidet<br />
das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Die Gewinner dürfen<br />
sich mit der gesamten Familie<br />
auf einen Badetag freuen. Nicht<br />
am Haslacher See, schließlich ist<br />
der Eintritt dort frei, sondern im<br />
„Plantsch — Badespaß und Saunaland“.<br />
Wir verlosen insgesamt fünf<br />
Familien-Tageskarten.<br />
tis<br />
Des letzten Rätsels Lösung<br />
In unserem letzten Heimaträtsel<br />
fragten wir, seit wann in Peiting<br />
das Bürgerfest gefeiert wird. Wenig<br />
überraschend, dass unsere<br />
Gewinner, Hans Perst, Lissy Fichtl,<br />
Florian Schilcher, Herbert Lück und<br />
Doris Unger, diesmal ausnahmslos<br />
aus der Marktgemeinde stammen.<br />
Sie alle wussten das Jahr, in welchem<br />
rückblickend das erste Bürgerfest<br />
stattfand: 1988. Einzig beim<br />
Grund <strong>für</strong> das erste Bürgerfest oder<br />
Hauptplatzfest, wie es einst hieß,<br />
gingen die Meinungen etwas auseinander.<br />
Ganz egal, wir nahmen<br />
alle, die das korrekte Datum lieferten,<br />
in die Verlosung. Der Anlass,<br />
der in <strong>den</strong> meisten Einsendungen<br />
auftauchte, waren die Feierlichkeiten<br />
anlässlich des 550. Markterhebungsfestes<br />
der Gemeinde.<br />
Schließlich hatte Peiting 1438 das<br />
Recht erlangt, Märkte abzuhalten.<br />
Die Festwochen liefen vom 15. bis<br />
24. Juli 1988 samt Festzeltbetrieb,<br />
Gautrachtenfest am 17. Juli, Bayerisch-Schweizer-Abend,<br />
Kindertag<br />
und Tag der guten Nachbarschaft.<br />
Der Bieranstich <strong>für</strong> das eigentliche<br />
Hauptplatzfest war letztlich am<br />
Freitag, 22. Juli 1988, durch die<br />
Organisatoren des EC Peiting und<br />
der „Königstreuen“. Im Rahmen<br />
dieser Festlichkeiten wurde zudem<br />
„Rosalinde“, die Moorleiche von<br />
Peiting, ausgestellt. Peitings damaliger<br />
Bürgermeister Klement Sesar<br />
ließ gar seine Gattin als Pfand in<br />
Neumünster, um „Rosalinde“ <strong>für</strong><br />
eine gewisse Zeit nach Peiting zurückzuholen.<br />
In jedem Fall waren<br />
die Erfahrungen des Festes derart<br />
positiv, dass man vom 27. Juli bis<br />
30. Juli 1989 bereits zum 2. Peitinger<br />
Hauptplatzfest einlud. Und<br />
auch wenn historisch gesehen die<br />
Meinungen zumindest im Detail<br />
etwas auseinandergehen, ist eines<br />
doch gewiss: Gefeiert haben die<br />
Peitinger immer schon gern. tis<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„der altlandkreis“<br />
„der altlandkreis“ ist ein Medium von<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@altlandkreis.de<br />
Stand bei Drucklegung im August <strong>2016</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie<br />
Erscheinungstermine und weitere technische Angaben<br />
fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
www.altlandkreis.de.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion:<br />
Tobias Schumacher, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Regine Pätz, Rosi Geiger, Jonas Desche<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,<br />
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Christian Lechner,<br />
Jonas Desche, Jutta Kopf, Tim Schmid<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23,<br />
84503 Altötting<br />
Verteilservice:<br />
KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
im <strong>Altlandkreis</strong> Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong><br />
Gemein<strong>den</strong><br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
November/Dezember <strong>2016</strong>: Freitag, 28. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />
(Anzeigenschluss: 10. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie<br />
keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Fotos: Mauritius Images, Johann Jilka, Peter Ostenrieder, Tobias Schumacher,<br />
Regine Pätz, Rosi Geiger, Irmgard Gruber, Tim Schmid, Dokumentation Werner<br />
Schmitt/Förderverein Villa Rustica e.V., BSE-AIRpix, Kreissparkasse Schongau,<br />
Ronny Grubart, Gemeinde Polling, Versicherungskammer Bayern, Gemeinde<br />
Apfeldorf, Helmut Ehle, Gemeinde Rottenbuch, Förderverein Flößermuseum<br />
Lechbruck e.V., Schongau belebt e.V., AVC, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau,<br />
Monika Arlt, Alexander Rochau, Helen Souza_pixelio, Lisa Schwarz_pixelio,<br />
Charly Walter, Konrad Vogl, Frank Suffert, Stefan Hoferer, Kurt Zeimentz, Nagl<br />
Oberflächen GmbH, lobOlmo, Nadine Lorenz, Thomas Kaiser, Sebastian Wilke,<br />
Jane Schmidt, Rudolf Hochenauer, Obst- und Gartenbauverein Peiting, Heike<br />
Grosser, BMX Peißenberg (im MC Peißenberg), Dreieckmusi, carolamichaela<br />
fotografie, Archiv der evang.-lutherischen Kirchengemeinde, Judo-Abteilung<br />
Peiting, Agentur <strong>für</strong> Arbeit, Florian Rauch, Bildungsportal Oberland, fotolia<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 81
82 | der altlandkreis<br />
/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>September</strong> bis 31. <strong>Oktober</strong> <strong>2016</strong><br />
HOHENFURCH<br />
DO 01.09.<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 Uhr<br />
Kinderführung durch das Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Flößermuseum.<br />
Weitere Infos und Anmeldung<br />
(bis Mi.) unter 08862 / 987830<br />
17.00 Uhr<br />
Führung durch Lechbruck mit der<br />
Ratschkatl. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 5 € / 3 € (Kinder). Weitere<br />
Infos und Anmeldung (bis Mi., 12<br />
Uhr) unter 08862 / 987830<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
20.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />
Steinga<strong>den</strong> im Musikpavillon<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 bis 22.00 Uhr<br />
Luftgewehrschießen <strong>für</strong> Gäste im<br />
Schützenhaus<br />
SCHONGAU<br />
FR 02.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evang. Pfarrheim<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt auf dem Hauptplatz<br />
11.00 Uhr<br />
Politisches Weißwurstfrühstück<br />
der CSU mit der Europaabgeordneten<br />
Dr. Angelika Niebler im<br />
Gasthof zum Buchberger<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Ottfried Fischer und<br />
die Heimatlosen — Wandogo-Filosofie“<br />
im Kuhstall. Karten: 24 €.<br />
VVK beim Schäferwirt, Schongauer<br />
Nachrichten, Lechkurier, Süße<br />
Hanni, Buchhandlung am Bach<br />
und unter www.schaeferivent.de.<br />
Weitere Infos auf Seite 50<br />
21.00 Uhr<br />
Beachparty des TSV am Sportgelände<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 Uhr<br />
Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
8.00 Uhr<br />
Deutschlands größter Kaltblut-<br />
Fohlenmarkt am Fohlenmarktplatz<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
18.00 Uhr<br />
Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />
Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />
am Postplatz. Weitere Infos unter<br />
08867 / 8114<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Historische Tunnelführung<br />
mit Josef Maier.Treffpunkt am<br />
Lötschmüllerhof. Kosten: 2 €<br />
SCHONGAU<br />
SA 03.09.<br />
19.00 Uhr<br />
Weinfest der EA Schongau mit<br />
Vorstellung der Bayernligamannschaft<br />
im Eisstadion<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica<br />
WIES<br />
19.00 Uhr<br />
„Musik und Wort“ — Festkonzert<br />
zum Schutzengelfest mit Musik<br />
aus oberbayerischen Klöstern in<br />
der Wieskirche. Eintritt frei, Spen<strong>den</strong><br />
erbeten<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 bis 1.00 Uhr<br />
Nachtfischen am Soier See. Kosten:<br />
7,50 €<br />
19.00 Uhr<br />
Mehr-Generationenparty mit musikalischer<br />
Zeitreise im Dorfstadl.<br />
Karten: 12 €. VVK in der Kur- und<br />
Tourist-Info<br />
LUDENHAUSEN<br />
8.00 bis 15.00 Uhr<br />
Flohmarkt am Happerger<br />
ALTENSTADT<br />
SO 04.09.<br />
16.00 Uhr<br />
Führung in der Basilika. Kosten: 2 €<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiede-Museum<br />
geöffnet. Eintritt frei<br />
BERNBEUREN<br />
7.00 Uhr<br />
Traditionelles Hegefischen am<br />
Haslacher See<br />
WIES<br />
10.00 Uhr<br />
Schutzengel-Kirchweihfest in der<br />
Wieskirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Führung durch die Pfarrkirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert „Holz-Blech-<br />
Chaoten“ auf dem Kirchplatz. Eintritt<br />
frei. Bei schlechter Witterung<br />
im Kurhaus<br />
FORST<br />
9.30 Uhr<br />
Frühstück mit buntem Beerenfest<br />
am Paradieshof. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08809 / 2249879.<br />
Siehe Seite 16 / 17<br />
SCHONGAU<br />
MO 05.09.<br />
7.45 Uhr<br />
„Radeln <strong>für</strong> die Hoffnung aufs Sehen“<br />
– Empfang von 17 Tandem-<br />
Teams am Rathaus. Weitere Infos<br />
auf Seite 23<br />
PEITING<br />
15.00 bis 16.00<br />
Vorlesenachmittag <strong>für</strong> Kinder in<br />
der Bücherei<br />
HOHENFURCH<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfreunde<br />
Peiting und Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
SCHONGAU<br />
DI 06.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS<br />
Do, 8. Sept. 17.00 bis 20.00 Uhr Hohenpbg., Haus d. Vereine<br />
Di, 20. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Altenstadt, Grundschule<br />
Fr, 23. Sept. 16.00 bis 20.00 Uhr Leeder, Mittelschule<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 83
Gipsmühlweg 5 l 87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Gemeindesaal des<br />
Rathauses<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 Uhr<br />
Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
0171 / 4587890<br />
18.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste<br />
willkommen. Treffpunkt am Gasthof<br />
Holler<br />
19.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß am<br />
Bootsverleih<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
21.00 Uhr<br />
Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />
im Moor“. Anmeldung bis<br />
11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Theater „Jetzt g’hörst der Katz“ —<br />
ein Lustspiel in 3 Akten von Ulla<br />
Kling im Kurhaus. Eintritt: 9 €<br />
84 | der altlandkreis<br />
SCHONGAU<br />
MI 07.09.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Führung mit der „Henkerstochter“<br />
durch die mitteralterliche Stadt.<br />
Kosten: 10 €. Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08861 / 214181<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />
frei<br />
ROTTENBUCH<br />
9.30 Uhr<br />
Führung entlang des „Pfaffenwinkler<br />
Milchwegs“. Treffpunkt am<br />
Parkplatz der Schönegger Käsealm.<br />
Kosten: 5 € / 2,50 € (Kinder)<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
19.30 Uhr<br />
Weisenblasen auf dem Soier See<br />
SCHONGAU<br />
DO 08.09.<br />
18.00 Uhr<br />
Volksfest — Festeinzug mit<br />
Kutsche und der Stadtkapelle auf<br />
dem Volksfestplatz. Weitere Infos<br />
auf Seite 14 / 15<br />
18.45 Uhr<br />
Vortrag „Neue Zeiten, neue<br />
Gesichter! Frauen, Generation<br />
50+ und andere unterschätzte<br />
Leistungsträger“ der Wirtschaftsförderung<br />
Weilheim-Schongau<br />
im Sparkassenforum. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter www.<br />
gobiz.de<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> im Haus der Vereine<br />
HOHENFURCH<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Führung durch Lechbruck mit der<br />
Ratschkatl. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 5 € / 3 € (Kinder). Weitere<br />
Infos und Anmeldung (bis Mi., 12<br />
Uhr) unter 08862 / 987830<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Anmeldung<br />
unter 08862 / 987830<br />
19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen im Musikpavillon<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
SCHONGAU<br />
FR 09.09.<br />
14.00 Uhr<br />
Volksfest — Seniorennachmittag<br />
mit „Jaggl aus Oberammergau“<br />
im Festzelt. Ab 19 Uhr Stimmung<br />
mit „Oberdorf Express“ im Festzelt.<br />
Ab 20 Uhr 80er Party im<br />
Weinzelt. 22 Uhr großes Musikhöhenfeuerwerk.<br />
Eintritt frei. Weitere<br />
Infos auf Seite 14 / 15<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
LECHBRUCK<br />
9.30 Uhr<br />
Schlauchboot-Tour auf dem Lech.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
18.00 Uhr<br />
Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />
Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />
am Postplatz. Weitere Infos unter<br />
08867 / 8114<br />
20.00 Uhr<br />
Vereinsabend in der Gemeindehalle<br />
SCHONGAU<br />
SA 10.09.<br />
10.00 Uhr<br />
Volksfest — Weißwurstfrühstück,<br />
Weibsdefi-Markt, Kinderflohmarkt,<br />
und vieles mehr auf dem Volksfestplatz.<br />
Ab 15 Uhr Unterhaltung<br />
mit „Star Sound Express“ und ab<br />
19 Uhr Dirndl- und Lederhosenparty<br />
mit „Manyana“ im Bierzelt.<br />
Eintritt frei. Weitere Infos unter<br />
www.schongauer-volksfest.de und<br />
auf Seite 14 / 15<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />
frei<br />
SCHONGAU<br />
SO 11.09.<br />
10.00 Uhr<br />
Volksfest — Festgottesdienst und<br />
Dixie-Frühschoppen. Ab 16.30 Uhr<br />
/
Bayrische Olympiade im Bierzelt.<br />
Ab 19 Uhr Big Band Schongau<br />
und Rock 'n' Roll Gruppe Peiting<br />
im Bierzelt. Zeitgleich spielt<br />
im Weinzelt der „Star Sound<br />
Express“. Eintritt frei. Weitere Infos<br />
unter www.schongauer-volksfest.de<br />
und auf Seite 14 / 15<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Briefmarken- und Münztag der<br />
Sammlerfreunde Peiting und<br />
Umgebung e.V. in der Deckerhalle.<br />
Spezial: Briefmarken und Ansichtskarten,<br />
Motivmarken aller Welt<br />
HOHENFURCH<br />
10.00 bis 17.30 Uhr<br />
Tag des offenen Denkmals mit<br />
Führungen in der Ursula-Kapelle<br />
SCHWABBRUCK<br />
Abends<br />
Serenade der Musikkapelle im Ort<br />
STEINGADEN<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Aktionstag „Gartenwinkel — <strong>Pfaffenwinkel</strong>“<br />
im Klostergarten und<br />
im Garten der Familie Leimbach.<br />
Weitere Infos auf Seite 23<br />
14.00 Uhr<br />
Tag des offenen Denkmals im<br />
Welfenmünster. Eintritt frei<br />
ROTTENBUCH<br />
10.00 Uhr<br />
Festgottesdienst, anschl. Frühschoppen<br />
unter <strong>den</strong> Kastanien<br />
19.30 Uhr<br />
Andacht mit Lichterprozession in<br />
der Pfarrkirche<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />
auf dem Kirchplatz. Eintritt frei. Bei<br />
schlechter Witterung im Kurhaus<br />
EPFACH<br />
11.00 Uhr<br />
25 Jahre „Museum Abodiacum“ —<br />
Festakt und Fotoaustellung rund<br />
um das Museum. Weitere Infos auf<br />
Seite 23<br />
FORST<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
„Füllhorn Gartenwinkel“ mit<br />
verschie<strong>den</strong>en Aktionen im<br />
Garten und der Beerenplantage<br />
des Paradieshofs. Weitere Infos auf<br />
Seite 16 / 17<br />
SCHONGAU<br />
MO 12.09.<br />
13.30 Uhr<br />
Volksfest — Kindernachmittag, mit<br />
Zauberer, Kinder-UNO-Turnier<br />
und Bürgermeistersprechstunde<br />
auf dem Volksfestplatz. Ab 19 Uhr<br />
Tag der Nachbarschaft im Bierzelt.<br />
Eintritt frei. Weitere Infos unter<br />
www.schongauer-volksfest.de und<br />
auf Seite 14 / 15<br />
HOHENFURCH<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHONGAU<br />
DI 13.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
ALTENSTADT<br />
13.30 Uhr<br />
Treffen der Cartias e.V. Aktiv Senioren<br />
am Basilika-Parkplatz<br />
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Gemeindesaal des<br />
Rathauses<br />
BERNBEUREN<br />
14.30 Uhr<br />
Rentnerhoagart in der Honeleshofstube<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste<br />
willkommen. Treffpunkt am Gasthof<br />
Holler<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
0171 / 4587890<br />
19.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß am<br />
Bootsverleih<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
21.00 Uhr<br />
Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />
im Moor“. Anmeldung bis<br />
11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Theater „Herkules der Musterstier“<br />
— ein Lustspiel in drei Akten<br />
von Marianne Santl im Kurhaus.<br />
Eintritt: 9 €. VVK in der Kur- und<br />
Tourist-Info<br />
PEITING<br />
MI 14.09.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />
frei<br />
ROTTENBUCH<br />
9.30 Uhr<br />
Führung entlang des „Pfaffenwinkler<br />
Milchwegs“. Treffpunkt am<br />
Parkplatz der Schönegger Käsealm.<br />
Kosten: 5 € / 2,50 € (Kinder)<br />
BÖBING<br />
15.00 Uhr<br />
Stammtisch des VdK im Gasthof<br />
Haslacher<br />
WILDSTEIG<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Gentechnik — Monsanto,<br />
Bayer, BASF und Syngenta machen<br />
Druck, aber was haben die<br />
Bürger, Landwirte und die Natur<br />
davon?“ des Obst- und Gartenvereins<br />
mit Walter Haefeker im<br />
Gasthof zum Strauß<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
19.30 Uhr<br />
Weisenblasen auf dem Soier See<br />
HOHENFURCH<br />
DO 15.09.<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />
Prem im Musikpavillon<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
19.00 bis 22.00 Uhr<br />
Luftgewehrschießen <strong>für</strong> Gäste im<br />
Schützenhaus<br />
SCHONGAU<br />
FR 16.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Klamottenkiste in Verklärung<br />
Christi. Verkauf <strong>für</strong> Schwangere<br />
und Behinderte. Annahme der<br />
Waren 15 - 16.30 Uhr. Infos unter<br />
0178 / 9776514 und 0152/ 28770385<br />
jeweils mittwochs und donnerstags<br />
15 - 19 Uhr<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Solokonzert „Weiherer“ im<br />
Kuhstall. Karten: 18 €. VVK beim<br />
Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,<br />
Lechkurier, Süße Hanni,<br />
Buchhandlung am Bach und unter<br />
www.schaeferivent.de. Weitere<br />
Infos auf Seite 50<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 85
LECHBRUCK<br />
BIRKLAND<br />
LUDENHAUSEN<br />
STEINGADEN<br />
Direkt neben dem<br />
berühmten Kloster Ettal<br />
Ammergauer Alpen<br />
www.gq-bayern.de<br />
Schaukäserei-La<strong>den</strong><br />
Gemü tliches Brotzeitstü berl<br />
Kaffee und selbstgebackener<br />
Käsekuchen<br />
Präsentationen mit kleiner<br />
Käseprobe<br />
Die Produkte der Schaukäserei<br />
sind handwerklich hergestellte<br />
Regionalprodukte<br />
enthalten die frische Milch von<br />
Kühen aus <strong>den</strong> Ammergauer<br />
Alpen<br />
entsprechen <strong>den</strong> Kriterien von<br />
UNSER LAND<br />
Öffnungszeiten:<br />
Täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr<br />
November bis einschl. Mai:<br />
Montag Ruhetag<br />
Präsentationen an Werktagen um<br />
11 Uhr bzw. nach Vereinbarung<br />
Schaukäserei eG<br />
Mandlweg 1 • 82488 Ettal<br />
Tel. +49 (0) 88 22 / 92 39 26<br />
www.Schaukaeserei-Ettal.de<br />
hauk<br />
cha<br />
Sch<br />
Sc<br />
OHNE<br />
Schaukäserei Ammergauer Alpen eG<br />
GENTECHNIK<br />
OHNEGE<br />
OHNE GENTECHNIK<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
18.00 Uhr<br />
Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />
Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />
am Postplatz. Weitere Infos unter<br />
08867 / 8114<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Brauchtumsabend im Gasthof<br />
Bayersoier Hof. Einlass ab 19 Uhr.<br />
Eintritt frei<br />
SCHWANGAU<br />
19.00 bis 23.00 Uhr<br />
Romantisches Vollmondschwimmen<br />
in der Kristall-Therme<br />
SCHONGAU<br />
SA 17.09.<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Klamottenkiste in Verklärung<br />
Christi. Chiffre-Nummern wer<strong>den</strong><br />
am 5.9. von 16.30 - 17 Uhr im<br />
Teezimmer des Pfarrzentrums ausgegeben.<br />
Infos unter 0178 / 9776514<br />
und 0152/ 28770385 jeweils mittwochs<br />
und donnerstags 15 - 19 Uhr<br />
9.30 bis 12.30 Uhr<br />
Faires Frühstück im Weltla<strong>den</strong>.<br />
Weitere Infos auf Seite 45<br />
PEITING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica<br />
18.00 bis 23.00 Uhr<br />
Schießtag der Schützen im Neuwirt.<br />
Eintritt frei, der Erlös geht an<br />
das SOS-Kinderdorf in Dießen<br />
ALTENSTADT<br />
14.00 Uhr<br />
Dorfschießen des Schützenvereins<br />
<strong>für</strong> Alle im Schützenheim<br />
BURGGEN<br />
8.00 bis 11.00 Uhr<br />
Altkleidersammlung „Aktion<br />
Hoffnung“ im Pfarrhof<br />
LECHBRUCK<br />
15.00 Uhr<br />
Hoargarten mit dem Zitherclub<br />
Gerlingen im Flößermuseum.<br />
Eintritt frei<br />
STEINGADEN<br />
11.00 Uhr<br />
Hoffest des Fischervereins mit<br />
Zeltbetrieb und musikalischer<br />
Unterhaltung am Fischerhaus.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 52<br />
ROTTENBUCH<br />
18.00 Uhr<br />
Weinfest im Fohlenhofgarten<br />
WILDSTEIG<br />
7.00 Uhr<br />
Fußwallfahrt nach Füssen. Treffpunkt<br />
an der Pfarrkirche<br />
13.30 Uhr<br />
Run & Bike an der Sportanlage.<br />
Startnummernvergabe vor Ort.<br />
Weitere Infos unter www.svwildsteig.de<br />
21.00 Uhr<br />
Raceparty im Bockstall<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
18.00 bis 1.00 Uhr<br />
Nachtfischen am Soier See. Kosten:<br />
7,50 €<br />
20.00 Uhr<br />
Benefizkonzert „Dreieckmusi“ im<br />
Happerger. Karten: 10 €. Weitere<br />
Infos auf Seite 60 / 61<br />
ROTT<br />
21.00 Uhr<br />
„End of Summer“-Party der Landjugend<br />
am Seehäusl<br />
SCHONGAU<br />
SO 18.09.<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Erlebniswanderung „Römer und<br />
Welfen am Lech“ auf dem Erlebnisweg<br />
zwischen Schongau und<br />
Peiting. Treffpunkt am Parkplatz<br />
des Lido. Kosten: 7 €. Anmeldung<br />
unter 08861 / 214181<br />
BIRKLAND<br />
18.00 bis 23.00 Uhr<br />
Schießtag der Schützen im Neuwirt.<br />
Eintritt frei, der Erlös geht an<br />
das SOS-Kinderdorf in Dießen<br />
SCHWABSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hammerschmiede-Museum geöffnet.<br />
Eintritt frei<br />
SCHWABBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Serenade der Musikkapelle am<br />
Dorfplatz<br />
INGENRIED<br />
9.45 Uhr<br />
900 Jahr Huttenried. Festgottesdienst,<br />
anschließend Dorffest mit<br />
Mittagessen, nachmittags Kaffee<br />
und Kuchen im Ort<br />
RETTENBACH<br />
11.00 Uhr<br />
Feldmesse der Pfarreigemeinschaft<br />
Auerberg auf dem<br />
Weichberg<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Herbstmarkt auf dem Marktplatz<br />
11.00 Uhr<br />
Hoffest des Fischervereins mit<br />
Zeltbetrieb und musikalischer<br />
Unterhaltung am Fischerhaus.<br />
Weitere Infos siehe Anzeige Seite 52<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
13.00 bis 21.30 Uhr<br />
Museumsfest im Bierlinghaus<br />
20.00 bis 21.00 Uhr<br />
Sonntagskonzert der Blaskapelle<br />
auf dem Kirchplatz. Eintritt frei. Bei<br />
schlechter Witterung im Kurhaus<br />
HOHENFURCH<br />
MO 19.09.<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHONGAU<br />
DI 20.09.<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Grundschule<br />
/<br />
86 | der altlandkreis
HOHENFURCH<br />
14.00 Uhr<br />
Spielenachmittag <strong>für</strong> die ältere<br />
Generation im Gemeindesaal des<br />
Rathauses<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Radltour mit dem Alpenverein.<br />
Dauer ca. 1,5 Stun<strong>den</strong>. Gäste willkommen.<br />
Treff am Gasthof Holler<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
18.00 Uhr<br />
Outdoor-Fitness am Bootsverleih.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter<br />
0171 / 4587890<br />
19.00 Uhr<br />
Alphornblasen auf dem Floß am<br />
Bootsverleih<br />
PREM<br />
18.00 Uhr<br />
Geführte Moorwanderung durch<br />
das Premer Moor. Mit anschließendem<br />
Grillabend. Anmeldung<br />
bis 11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
21.00 Uhr<br />
Geführte Nachtwanderung „Verschollen<br />
im Moor“. Anmeldung bis<br />
11.30 Uhr unter 08862 / 7256<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
20.15 Uhr<br />
Theater „Jetzt g’hörst der Katz“ —<br />
ein Lustspiel in 3 Akten von Ulla<br />
Kling im Kurhaus. Eintritt: 9 €<br />
www.boeglmueller.com<br />
PEITING<br />
MI 21.09.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Klösterlemuseum geöffnet. Eintritt<br />
frei<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt des Holzschnitzers<br />
Guido Hosp, Gsteigweg 2<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
19.30 Uhr<br />
Weisenblasen auf dem Soier See<br />
HOHENFURCH<br />
DO 22.09.<br />
17.30 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherecke im Rathaus<br />
SCHWABBRUCK<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Dornrosen — Weltscheibn“<br />
im Kuhstall. Karten: 18 €.<br />
VVK beim Schäferwirt, Schongauer<br />
Nachrichten, Lechkurier, Süße<br />
Hanni, Buchhandlung am Bach<br />
und unter www.schaeferivent.de.<br />
Weitere Infos auf Seite 50<br />
LECHBRUCK<br />
17.00 Uhr<br />
Floßfahrt auf dem Lech. Weitere<br />
Infos und Anmeldung unter<br />
08862 / 987830<br />
19.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen mit der Musikkapelle<br />
Germering im Musikpavillon<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 Uhr<br />
Schaukäsen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
SCHONGAU<br />
FR 23.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 4 €<br />
PEITING<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Walderlebnispfad am Kalvarienberg<br />
mit sieben spannen<strong>den</strong> Stationen.<br />
Treffpunkt ist am Parkplatz<br />
vor dem Schützenhaus. Kosten:<br />
2 € / 1 € (Kinder). Weitere Infos und<br />
Anmeldung unter 08861 / 6535<br />
19.30 Uhr<br />
Preisschafkopfen der KAB Peiting<br />
im Pfarrsaal<br />
19.30 Uhr<br />
Öffentliches Treffen der Heimatfreunde<br />
im Gasthof Dragoner<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
19.30 Uhr<br />
Musik und Kabarett mit „Monacobagage“<br />
im Rainer-Endisch-Saal.<br />
Karten: 14 € / 7 € (ermäßigt). VVK im<br />
WerkstattLa<strong>den</strong>, Schreibwaren Seitz<br />
und WerkstattLa<strong>den</strong> in Schongau<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.00 bis 20.00 Uhr<br />
Kinder-Kleider-Markt <strong>für</strong><br />
Schwangere im Haus der Vereine.<br />
Bitte Mutterpass vorzeigen<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käsealm<br />
18.00 Uhr<br />
Mountainbike-Tour des TSV <strong>für</strong><br />
Alle. Ca. 2,5 Stun<strong>den</strong>. Treffpunkt<br />
am Postplatz. Weitere Infos unter<br />
08867 / 8114<br />
19.00 Uhr<br />
Irish-Folk-Session mit „John<br />
Herb & Friends“ im Kunstcafé<br />
am Tor. Reservierungen unter<br />
08867 / 921040 oder info@<br />
kunstcafe-rottenbuch.de<br />
WILDSTEIG<br />
21.00 Uhr<br />
EinfachSo-Party mit DJ Nick Henkel<br />
im Festzelt Morgenbach<br />
APFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag der Garten- und Naturfreunde<br />
im Gasthaus Kölbl<br />
LEEDER<br />
LECHBRUCK<br />
SCHONGAU<br />
10.00 Uhr<br />
Familienwanderung „Auf <strong>den</strong><br />
Spuren der Flößer“ mit anschließendem<br />
Besuch im Flößermuseum.<br />
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:<br />
4 €, Kinder bis 15 Jahren frei.<br />
Anmeldung unter 08862 / 987830<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspen<strong>den</strong> in der Mittelschule<br />
SA 24.09.<br />
16.00 bis 17.30 Uhr<br />
Führung durch die Stadt „Verborgenes,<br />
Verschwun<strong>den</strong>es<br />
und kleine Juwelen“. Treffpunkt<br />
am Rathaus. Kosten: 7 € (inkl.<br />
Getränke)<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „An<strong>den</strong>: Fairer Handel-<br />
Trekking-Schamanismus“ von<br />
Dr. Jutta Ulmer und Dr. Michael<br />
Wolfsteiner im Pfarrzentrum Verklärung<br />
Christi. Siehe Seite 45<br />
19.30 Uhr<br />
Musikantenstammtisch <strong>für</strong> alle<br />
Interessierten im Trachtenheim.<br />
Eintritt frei<br />
PEITING<br />
10.00 bis 12.30 Uhr<br />
Kinderkleiderbasar in der Schloßberghalle.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.peitinger-kinderkleiderbasar.<br />
beepworld.de<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Führung an der Villa Rustica<br />
BIRKLAND<br />
20.00 Uhr<br />
125-jähriges Jubiläum der Schützen<br />
mit <strong>den</strong> Birkländer Musikanten<br />
im Neuwirt. Eintritt frei, Erlös<br />
geht an SOS-Kinderdorf Dießen<br />
Zauberhafte Momente mit besten Aussichten ...<br />
Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 0 88 62-98 77-0 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
september / oktober <strong>2016</strong> | 87
HOHENPEISSENBERG<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Kleider-Markt mit Kaffee<br />
und Kuchen im Haus der Vereine.<br />
Warenannahme 23.9. 14-17