altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März-April 2024
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<strong>Ausgabe</strong> 82 | <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2024</strong><br />
.de<br />
Eine Produktion von<br />
mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />
Titelbild: AdobeStock, fotoping<br />
Peitinger Pfarrkirche St. Michael<br />
Runder Geburtstag<br />
einer einzigartigen Mauer<br />
Auf der Roten Couch<br />
Geheimdienstexperte im Interview
Was wirklich wichtig ist<br />
Im hochtechnologischen Hamsterrad<br />
des Höher, Schneller,<br />
Weiter entfernen sich immer<br />
mehr Menschen ihrer selbst.<br />
Was helfen kann, um wieder<br />
zu sich zu fin<strong>den</strong>: Fasten.<br />
Allerdings nicht so, wie es<br />
die breite Masse da draußen<br />
seit Jahren betreibt.<br />
Pfarrer Josef Fegg erzählt,<br />
worauf es wirklich<br />
ankommt im Rahmen dieser<br />
40 Tage. Wesentlich jünger<br />
als die Fastentradition:<br />
Schongaus Stadtmauer. Sie<br />
wurde im Hochmittelalter<br />
errichtet und ist bis heute fast vollständig<br />
erhalten. Wir haben uns das 800 Jahre alte<br />
Dreifach<strong>den</strong>kmal mit Bauingenieur, Burgenforscher<br />
und Kreisheimatpfleger genauer angeschaut und abschließend<br />
festgestellt: „Schade eigentlich, dass die<br />
Schongauer nicht mehr aus diesem weit und breit<br />
einzigartigen, kulturhistorischen Schatz machen.“ In<br />
Weilheim ist die Stadtmauer nur noch zu 41 Prozent<br />
erhalten. Da<strong>für</strong>, nur wenige Fußminuten von ihr entfernt,<br />
eine hochspannende Persönlichkeit zuhause.<br />
Die Rede ist von Erich Schmidt-Eenboom, Deutschlands<br />
gefragtester Geheimdienstexperte. Wir durften<br />
<strong>den</strong> gebürtigen Ostfriesen in seinem aus Funk und<br />
Fernsehen bekannten Kellerbüro besuchen, ihn auf<br />
unserer Roten Couch ablichten und dabei jede Menge<br />
spannende Fragen stellen. Zum Beispiel: Wie gefährlich<br />
jemand lebt, der mehr weiß, als es dem Bundesnachrichtendienst<br />
lieb ist? Und wie er sich gefühlt<br />
hat, als er nach Veröffentlichung seines Erfolgsbuches<br />
„Der BND – Schnüffler ohne Nase“ über mehrere Jahre<br />
hinweg observiert wurde?<br />
Geprägt ist diese <strong>März</strong> / <strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong> jedoch nicht<br />
von Fasten, Stadtmauer und Geheimdienstexpertise,<br />
sondern von Themen zu „Bauen, Wohnen, Energie“<br />
und „Ausbildung“. Sie erfahren unter anderem, warum<br />
das jahrhundertelange Zusammenleben zwischen<br />
Mensch und Gebäudebrüter nicht mehr funktioniert.<br />
Wie der Weilheim-Schongauer Katastrophenschutz<br />
auf das schreckliche Hagelunwetter (26. August 2023)<br />
in <strong>den</strong> benachbarten Dörfern Bichl, Benediktbeuern<br />
und Bad Bayersoien reagiert. Und dass es in Zeiten<br />
des Bürokratie-Wahnsinns trotzdem noch die Möglichkeit<br />
gibt, bestimmte Bauten genehmigungsfrei<br />
zu errichten. Auf die Blockhäuser einer Zimmerei in<br />
Steinga<strong>den</strong> trifft letzteres nicht zu. Wir haben uns mit<br />
Renate Christa über das Vollholzhaus aus regionaler<br />
Fichte ausführlich unterhalten und dabei festgestellt:<br />
Es gibt wohl kaum eine ökologisch sinnvollere Art,<br />
Häuser zu bauen. Bis dahin haben die Azubis von<br />
heute, morgen und übermorgen noch einen langen<br />
Weg vor sich. Zwei davon bestreiten ihren Einstieg<br />
ins Berufsleben bei Bihler, wo hochkomplexe Maschinen<br />
<strong>für</strong> die weltweite Herstellung unterschiedlichster<br />
Produkte entwickelt und gebaut wer<strong>den</strong>. Motorsägenkette,<br />
Kanüle und Halterung <strong>für</strong> Sicherheitsgurte sind<br />
an dieser Stelle nur drei Beispiele. Wer einen ähnlichen<br />
oder ganz anderen beruflichen Weg einschlagen<br />
möchte, sollte sich unbedingt die Termine der Ausbildungsmessen<br />
in Schongau und Weilheim dick in<br />
seinem Kalender eintragen. Aber vergessen Sie auch<br />
im Rahmen der Berufsorientierung nicht, was wirklich<br />
wichtig ist!<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Zum Fremdschämen:<br />
Pfarrer spricht über die wahre<br />
Bedeutung der Fastenzeit<br />
Seite 6<br />
Bachkatzen im Fischgrätenstil:<br />
Schongaus Stadtmauer<br />
ist 800 Jahre alt!<br />
Seite 9<br />
Auf der Roten Couch:<br />
Geheimdienstexperte<br />
Erich Schmidt-Eenboom<br />
Seite 14<br />
Weniger Neubauten, mehr<br />
Sanierungen: <strong>Das</strong> Ende eines<br />
jahrzehntelangen Booms?<br />
Seite 16<br />
Energieeffizientes Bauen:<br />
Schwalbe, Spatz und<br />
Mauersegler vor dem Aus<br />
Seite 18<br />
Basis dualer Ausbildung:<br />
Berufsschullehrer verstärkt<br />
in <strong>den</strong> Fokus rücken<br />
Seite 20<br />
Ein nicht kopierbares<br />
Vorbild: Fuchstal und sein<br />
Weg zur Autarkie<br />
Seite 26<br />
Unwiderstehliche Torte:<br />
Rezepte der<br />
Hauswirtschafterei<br />
Seite 28<br />
In eigener Sache: So mel<strong>den</strong><br />
Sie Ihre Veranstaltungen<br />
unserem „<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Seite 31<br />
Effektive Dämmung und<br />
tieferer Schlaf: Vollholzhaus<br />
aus regionaler Fichte<br />
Seite 34<br />
Mehr Zeit und weniger<br />
Kosten: So geht<br />
genehmigungsfreies Bauen<br />
Seite 36<br />
80 Dächer <strong>für</strong> 34 Orte:<br />
Landkreis wappnet sich<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Ernstfall<br />
Seite 42<br />
Berufsorientierung im<br />
digitalen Zeitalter: „Nicht jeder<br />
kann von YouTube leben“<br />
Seite 52<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 3
Fastenzeit – worum es in diesen 40 Tagen wirklich geht<br />
Zum Fremdschämen<br />
Rottenbuch | Als Josef Fegg an<br />
diesem bewölkten Freitagmorgen<br />
die Eingangstüre des Pfarrhauses<br />
öffnet, fällt eines sofort<br />
auf: Seine grauen Filzhausschuhe<br />
mit aufgenähtem FC-Bayern-<br />
Emblem. „Die Schuhe erfüllen<br />
ihren Zweck, Fan des Vereins<br />
bin ich allerdings schon länger<br />
nicht mehr“, sagt der 44-jährige<br />
Pfarrer von Rottenbuch. Seine<br />
Begründung führt ins Jahr 2017<br />
zurück, als er rund zwölf Monate<br />
im ostafrikanischen Tansania<br />
verbrachte. „Eine Zeit, die mich<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Rest meines Lebens positiv<br />
geprägt hat.“ Angefangen<br />
bei der Wertschätzung von Trinkwasser,<br />
dem Quell des Lebens.<br />
„Wir müssen nur in die Küche<br />
gehen, <strong>den</strong> Hahn aufdrehen und<br />
bekommen Wasser in höchster<br />
Qualität zu einem vergleichsweise<br />
günstigen Preis – und das rund um<br />
die Uhr.“ In Tansania dagegen wer<strong>den</strong><br />
Kinder mit Zehn-Kilo-Krügen<br />
auf dem Kopf auf einen täglichen<br />
Fußmarsch über mehrere Kilometer<br />
geschickt. Bei brütender Hitze<br />
und hoher Luftfeuchtigkeit. Für deren<br />
Frage, ob es wirklich stimme,<br />
dass in Deutschland Lebensmittel<br />
weggeworfen wer<strong>den</strong>, schämt sich<br />
Josef Fegg noch heute fremd. Was<br />
diese Erlebnisse nun mit der Abkehr<br />
zum FC Bayern zu tun haben?<br />
„Am anderen Ende der Welt kämpfen<br />
Kinder je<strong>den</strong> Tag ums Überleben,<br />
während die Bayernspieler<br />
ihre Meisterschaft mit Bierduschen<br />
feiern – wir re<strong>den</strong> hier von einem<br />
aufwändig produzierten Lebensmittel<br />
aus hochwertigen Zutaten<br />
hiesiger Landwirtschaft.“ Und auf<br />
dem Rathausbalkon am Münchner<br />
Marienplatz gehe es <strong>den</strong> Profis inzwischen<br />
weniger ums Bedanken<br />
4 | <strong>altlandkreis</strong><br />
In der Hauskapelle: Pfarrer Josef Fegg<br />
liest derzeit täglich in der Bibel.<br />
bei <strong>den</strong> Fans, sondern viel mehr<br />
ums Selfiemachen <strong>für</strong> Social Media.<br />
Krasse Kontraste, die <strong>den</strong> ohnehin<br />
beschei<strong>den</strong>en, bo<strong>den</strong>ständigen<br />
und belesenen Pfarrer zusätzlich<br />
geerdet haben. Und die als gutes<br />
Beispiel <strong>für</strong> das dienen, was Gläubige<br />
in diesen Tagen und Wochen<br />
ohnehin tun sollten: In sich gehen<br />
und über die wirklich wichtigen<br />
Dinge des Lebens nach<strong>den</strong>ken.<br />
Menschen sind nicht<br />
TikTok-tauglich<br />
Anlass dazu bietet die alljährliche<br />
Fastenzeit, die traditionell am<br />
Aschermittwoch (14. Februar) begann,<br />
am Karfreitag endet und als<br />
Vorbereitung des wichtigsten Glaubensfests<br />
<strong>für</strong> Christen dient: Ostern.<br />
„Auf der Auferstehung von Jesus,<br />
auf ein Leben nach dem Tod, fußt<br />
unser ganzer Glaube“, bekräftigt<br />
Josef Fegg. „Ein Glaube, mit dem<br />
es sich leichter lebt.“ Der aber auch<br />
zugelassen, gepflegt und allen voran<br />
gelernt wer<strong>den</strong> müsse. Denn:<br />
„Der Kontakt zu Gott funktioniert<br />
in meinen Augen nur in Stille.“<br />
Und genau da<strong>für</strong> sei die Fastenzeit<br />
gedacht: Sich bewusst zurückziehen<br />
aus dem hektischen<br />
Arbeitsalltag. Sich Zeit <strong>für</strong> sich<br />
nehmen. In sich kehren. Und<br />
sich sinnstiftende und kritische<br />
Fragen stellen. Zum Beispiel:<br />
„Noch eine Überstunde mehr <strong>für</strong><br />
die Karriere und eine damit verbun<strong>den</strong>e<br />
Gehaltserhöhung, oder<br />
lieber mehr Zeit <strong>für</strong> Zwischenmenschliches,<br />
<strong>für</strong> Frau, Kinder,<br />
Großeltern und Freunde? Was<br />
gibt mir mehr?“ Jesus kehrte<br />
einst in sich, in dem er sich 40<br />
Tage in eine Wüste zurückzog.<br />
Ein Ort aus Hitze, Kälte, Trockenheit,<br />
der Menschen an mentale wie<br />
körperliche Grenzen bringt und sie<br />
regelrecht dazu zwingt, sich auf das<br />
Wesentlichste zu beschränken –<br />
mit dem mitgenommenen Trinkwasser<br />
und Laib Brot so haushalten,<br />
dass es zum Überleben reicht.<br />
Josef Fegg zieht sich im Rahmen<br />
der Fastenzeit nicht zurück in eine<br />
menschenfeindliche Natur ohne<br />
Zivilisation. Aber er nimmt sich<br />
ganz bewusst mehr Zeit zum Beten<br />
und Lesen – zusätzlich zu seinem<br />
morgendlichen Gebetsritual in der<br />
Hauskapelle. „Ich werde je<strong>den</strong> Tag<br />
blind eine Seite der Bibel aufschlagen,<br />
und das im Zufallsprinzip,<br />
quasi von Gott auserwählte Kapitel<br />
in aller Ruhe und mit Bedacht<br />
lesen – und es hinterher <strong>für</strong> rund<br />
zehn Minuten auf mich wirken lassen.“<br />
Denn 1 000 TikTok-Videos in<br />
45 Minuten „bringt uns Menschen<br />
nichts“. Und zwar nachweislich.<br />
„Der Mensch ist nicht multitaskingfähig,<br />
muss die Dinge Schritt <strong>für</strong><br />
Schritt angehen.“ Fegg hatte einen
Weiß es zu schätzen: Hiesiges Leitungswasser<br />
in Trinkqualität.<br />
TikTok-Account auf seinem Smartphone,<br />
ihn mittlerweile aber wieder<br />
gelöscht. „Weil dieser Informationsüberdruss<br />
innerhalb kürzester<br />
Zeit müde, kirre und auf Dauer<br />
unglücklich macht. Kein Wunder,<br />
dass wir inzwischen so viele Fälle<br />
von Burn Out haben.“<br />
Leitungswasser<br />
statt Kaffee<br />
<strong>Das</strong> war vor wenigen Jahrzehnten<br />
noch anders – als einer von fünf<br />
Geschwistern erinnert sich Josef<br />
Fegg nur zu gut an seine Kindheit<br />
zurück. „Nikolaus, Weihnachten<br />
und Ostern waren <strong>für</strong> uns richtige<br />
Highlights, auf die man sich<br />
das ganze Jahr über gefreut hat,<br />
weil man sonst nicht viel hatte.“<br />
Wenn er dagegen seine Neffen und<br />
Nichten heute beobachtet, stellt er<br />
keine richtige Freude <strong>für</strong> Besonderes<br />
mehr fest. „Wenn sie was<br />
brauchen, bekommen sie es, was<br />
völlig normal <strong>für</strong> sie ist.“ Zum Beispiel<br />
ein autonom fahrendes Auto<br />
zum 18. Geburtstag? „Auch das ist<br />
eine Frage, die man sich stellen<br />
sollte: Ist es noch Menschsein, in<br />
dem man sich selbst einer höheren<br />
Macht überlässt? Wem vertraue<br />
ich mein Leben mehr an – <strong>den</strong> Inhabern<br />
von Microsoft, Apple und<br />
Amazon, oder doch der eigenen<br />
Familie?“ Und wer trifft eigentlich<br />
die Entscheidung, wenn ein autonom<br />
fahrendes Auto blitzartig<br />
ausweichen muss: Nach rechts,<br />
wo ein Rentner seinen routinemäßigen<br />
Verdauungsspaziergang<br />
macht? Oder nach links, wo eine<br />
sechsjährige Erstklässlerin von<br />
der Schule nach Hause geht? Will<br />
heißen: Der Mensch lädt durch eigens<br />
entwickelte Errungenschaften<br />
Dinge auf sich, die er in Wahrheit<br />
gar nicht möchte. „Dabei dreht sich<br />
die Welt auch ohne unser Höher,<br />
Schneller, Weiter.“ Corona, eine<br />
Art Fastenzeit über die ganze Welt,<br />
hat vielen hier leben<strong>den</strong> Menschen<br />
gezeigt, wie gut es tut, einfach mal<br />
ruhiger zu fahren. Beruflich, aber<br />
auch in Sachen Freizeitgestaltung<br />
und Vereinsaktivitäten. „Inzwischen<br />
aber habe ich das Gefühl,<br />
dass es noch mehr sein muss als<br />
vor der Pandemie.“ Und daran<br />
wird erfahrungsgemäß auch die<br />
derzeitige Fastenzeit nicht wirklich<br />
was ändern. Vom Sinn oder Unsinn<br />
von Starkbierfesten mal abgesehen:<br />
„Es ist sehr schade, dass sich<br />
generell sehr viele Menschen nicht<br />
nur von der Kirche, sondern auch<br />
vom Glauben abwen<strong>den</strong>“, bedauert<br />
Josef Fegg, der <strong>den</strong> wahren<br />
Sinn des Fastens schon lange nicht<br />
mehr erkennt in der breiten Masse<br />
der Gesellschaft. „Fasten heißt weniger,<br />
40 Tage lang auf Süßigkeiten<br />
zu verzichten, dabei abzunehmen,<br />
um die Kilos am Ostersonntag wieder<br />
draufpacken zu können.“ Es<br />
gehe primär um selbstkritisches<br />
Hinterfragen. Um „Gutes tun“<br />
<strong>für</strong> die eigene Seele. Um wieder<br />
empfänglich zu wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> Dankbarkeit<br />
und Zufrie<strong>den</strong>heit. Dem<br />
Pfarrer hilft hier<strong>für</strong> das bewusstere<br />
Lesen der Bibel. Aber auch<br />
der Verzicht auf seinen morgendlichen<br />
Kaffee, „der ja auch vom<br />
anderen Ende der Welt kommt –<br />
und häufig unter fragwürdigen Bedingungen<br />
angebaut und geerntet<br />
wird“. Neue Hausschuhe gibt’s<br />
aus Nachhaltigkeitsgrün<strong>den</strong> auch<br />
keine. Stattdessen? „Trinkwasser<br />
aus der Rottenbucher Leitung.“ Ein<br />
überlebenswichtiges Produkt, das<br />
in Tansania wesentlich mehr wertgeschätzt<br />
würde.<br />
js<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 5
Schongaus Stadtmauer ist 800 Jahre alt!<br />
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Schongau | Sie ist 1,6 Kilometer<br />
lang, sieben Meter hoch und an<br />
einigen Stellen bis zu eineinhalb<br />
Meter dick: Die Stadtmauer von<br />
Schongau, die allein deshalb etwas<br />
ganz besonders darstellt, weil<br />
sie im Hier und Jetzt als die am<br />
kompletterhaltendste Stadtmauer<br />
südlich der Donau gilt. Und weil<br />
ihre Entstehungsgeschichte verdammt<br />
weit zurückreicht. „Baubeginn<br />
war wohl im Jahre 1224,<br />
in jedem Falle in der ersten Hälfte<br />
des 13. Jahrhunderts“, sagt Robert<br />
Thomas, Diplom-Ingenieur<br />
im Stadtbauamt Schongau, über<br />
dieses nicht hundertprozentig belegbare<br />
Datum. Wobei auch Kreisheimatpfleger<br />
Jürgen Erhard mit<br />
dieser Jahreszahl, die sich heuer<br />
zum 800. Mal jährt, im Rahmen<br />
seiner Stadtmauerführungen arbeitet.<br />
Insofern ein guter Grund,<br />
sich die Historie dieses unter<br />
Einzel<strong>den</strong>kmal, Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal<br />
und Ensembleschutz stehen<strong>den</strong><br />
Bauwerks einmal genauer anzuschauen.<br />
Angefangen bei der topografischen<br />
Lage: Vorher lebten<br />
die Schongauer nämlich im benachbarten<br />
Altenstadt. Und auch<br />
der Lech floss vor 5000 Jahren<br />
noch westlich der Altstadt entlang<br />
– der faule Graben ist heute<br />
ein davon übriggebliebenes Zeugnis.<br />
Irgendwann aber gelang dem<br />
255 Kilometer langen Fluss der<br />
Durchbruch Richtung Nord-Ost.<br />
Und weil der dadurch vom Lech<br />
geformte Umlaufberg als wesentlich<br />
besser zu verteidigende Position<br />
galt, zogen die Schongauer<br />
schließlich aus Altenstadt in die<br />
bis heute bekannte Altstadt<br />
hinauf – und schützten sich<br />
vor Fein<strong>den</strong> zusätzlich durch<br />
<strong>den</strong> Bau einer massiven<br />
Mauer. Wobei sich dieser<br />
Bau ziemlich in die Länge<br />
zog, insgesamt in sieben<br />
Bauphasen zu unterteilen<br />
ist. Zu Beginn, ab 1224,<br />
wurde die Mauer lediglich<br />
rund viereinhalb Meter<br />
hoch gebaut und an ihrem<br />
obersten Punkt mit Zinnen<br />
versehen – als Zinnen wer<strong>den</strong><br />
gemauerte Aufbauten<br />
samt Durchbrüchen oder<br />
Aussparungen bezeichnet,<br />
hinter <strong>den</strong>en sich Soldaten vor<br />
Beschuss schützen, aber eben<br />
auch ihre eigenen Waffen durch<br />
diese Durchbrüche richten konnten<br />
zur Verteidigung der Stadt vor<br />
feindlichen Angriffen. Die Aufstockung<br />
der Schongauer Stadtmauer<br />
auf diese sieben Meter erfolgte<br />
schließlich in einer zweiten Bauphase<br />
um 1400 herum, gefolgt von<br />
zahlreichen weiteren Abbrüchen<br />
und Umbauten. Insbesondere die<br />
Zinnen wur<strong>den</strong> aufgrund der Weiterentwicklung<br />
von Waffen immer<br />
wieder aufs Neue angepasst – als<br />
noch mit Armbrust geschossen<br />
wurde, brauchte es deutlich größere<br />
Lücken zum Zielen und Hinausschießen<br />
als bei der Verteidigung<br />
mit Schießpulverwaffen,<br />
deren schmale Läufe auch durch<br />
kleinere Öffnungen hindurchpassten.<br />
Die Schießscharten, die heute<br />
noch vorzufin<strong>den</strong> sind, wur<strong>den</strong> um<br />
1500 gebaut. Und sind laut Überlieferung<br />
dank König Ludwig I.<br />
Öffentlich zugänglich: Der guterhaltene<br />
Wehrgang auf der Ostseite.<br />
bis heute zu bestaunen – sein<br />
Erlass im Jahre 1840 verhinderte<br />
nämlich <strong>den</strong> Abbruch zahlreicher<br />
mittelalterlicher Stadtmauern in<br />
ganz Bayern.<br />
Gemisch aus Kalk, Sand<br />
und Wasser<br />
Die handwerkliche und körperliche<br />
Leistung, die hinter diesem<br />
800 Jahre alten Mauerwerk steckt,<br />
ist aufgrund einer Zeit ohne technische<br />
Hilfsmittel und Maschinen<br />
nicht hochgenug wertzuschätzen:<br />
<strong>Das</strong> Fundament der Schongauer<br />
Stadtmauer besteht aus bergschuhgroßen<br />
Bachkatzen, fischgrätenartig<br />
angelegt. Damit gemeint<br />
sind schwerere Steine aus<br />
dem Lech, die zunächst mühsam<br />
aus dem Flusswasser gegriffen<br />
und auf <strong>den</strong> steil aufragen<strong>den</strong> Umlaufberg<br />
hinaufgeschleppt wer<strong>den</strong><br />
mussten – ein Knochenjob. „Wobei<br />
es, etwas später, sogar schon Krä-<br />
6 | <strong>altlandkreis</strong>
ne gab, betrieben mit Laufrad<br />
und Seilzugsystem, mit dem<br />
einzelne Bauteile zumindest<br />
zum Aufbau der Mauer an<br />
sich in die Höhe gezogen<br />
wer<strong>den</strong> konnten“, weiß Robert<br />
Thomas, der das Mauerwerk<br />
der Stadt Schongau,<br />
im Fachjargon Schalenmauer<br />
bezeichnet, in drei Bereiche<br />
unterteilt: Außenmauer,<br />
Füllschicht und Innenmauer.<br />
An einer Schießscharte: Dieses Holzbrett<br />
aus Ulme ist im Original erhalten.<br />
„Unerlässliche Vorarbeiter<br />
<strong>für</strong> deren Bau waren damals<br />
Steinmetze, die natürliches<br />
Rohmaterial formbearbeitet<br />
haben.“ Aber auch Schmiede<br />
zur Herstellung von Werkzeugen.<br />
Oder, etwas später,<br />
Ziegelbrenner zur Herstellung von<br />
Ziegeln (gebrannter Lehm), die<br />
in höheren Bereichen der Schongauer<br />
Stadtmauer ebenfalls noch<br />
heute vorzufin<strong>den</strong> sind. Auch interessant:<br />
<strong>Das</strong>s sich das Prinzip<br />
eines Mauerbaus von damals zu<br />
heute wenig verändert hat: Gebun<strong>den</strong><br />
wur<strong>den</strong> Gestein und Ziegel<br />
auch schon im 13. Jahrhundert<br />
mit Mörtel – ein Gemisch aus Kalk,<br />
Sand und Wasser, angemacht in<br />
handgefertigten Holzkästen. Wie<br />
genau die Stadtmauer-Baustellen<br />
damals ausgesehen haben? „Ist<br />
leider schwer zu sagen, da es insbesondere<br />
aus der Zeit des Hochmittelalters<br />
grundsätzlich nur sehr<br />
wenige Informationsquellen gibt“,<br />
sagt Jürgen Erhard, ist sich in einer<br />
Sache aber ziemlich sicher:<br />
„<strong>Das</strong>s im Mittelalter grundsätzlich<br />
die vor Ort leben<strong>den</strong> Bürger<br />
dazu verpflichtet<br />
waren, sich am Bau der<br />
Stadtmauer zu beteiligen – und<br />
da Schongau damals höchstwahrscheinlich<br />
mehr als 1 000 Einwohner<br />
insgesamt hatte, also auch mit<br />
Frauen, Kindern und Großeltern,<br />
hielt sich die Manpower sicherlich<br />
in Grenzen.“ Manche hatten das<br />
notwendige Kleingeld, um sich<br />
durch <strong>den</strong> Einkauf von Baumaterial<br />
zu beteiligen. Andere halfen<br />
mit handwerklichem Können.<br />
Wieder andere durch körperlich<br />
schwerste Hilfsarbeit. Letztere war<br />
insbesondere auch im Bereich der<br />
größten Schwachstelle der Schongauer<br />
Stadtmauer gefragt: Auf der<br />
flachabfallen<strong>den</strong> Nordseite, die<br />
durch Palisa<strong>den</strong>-Wälle (30 Zentimeter<br />
dicke und bis zu vier Meter<br />
lange, zugespitzte, zu einem<br />
Zaun aneinandergereihte<br />
Pfähle) sowie Gräben zusätzlich<br />
geschützt wurde. Der<br />
Schwanenweiher als Kunstobjekt<br />
erinnert heute an diese<br />
Zeit zurück.<br />
Fluch und Segen<br />
zugleich<br />
Für die Stadt Schongau ist<br />
der Erhalt dieser <strong>den</strong>kmalgeschützten<br />
Stadtmauer heute<br />
Fluch und Segen zugleich.<br />
Einerseits gilt sie als Wahrzeichen<br />
Schongaus, macht die<br />
Altstadt rein optisch betrachtet<br />
weit und breit einzigartig<br />
und bietet <strong>für</strong> Geschichtsinteressierte<br />
aus Nah und Fern<br />
unglaublich viele, spannende<br />
Themen und Entdeckungsmöglichkeiten.<br />
„Der auf der Ostseite<br />
<strong>für</strong> die Öffentlichkeit freizugängliche<br />
Wehrgang über eine Länge<br />
von 450 Metern mit originalerhaltenen<br />
Schießschartenteilen aus<br />
Ulmenholz, genannt Prellhölzer,<br />
ist da nur ein Beispiel“, sagt Robert<br />
Thomas, der im Bauamt der<br />
Stadt Schongau unter anderem <strong>für</strong><br />
die Stadtmauer zuständig ist und<br />
diese Aufgabe als „echte Bereicherung“<br />
ansieht. „Wer hat schon<br />
in der heutigen Zeit die Möglichkeit,<br />
sich beruflich mit einem historisch<br />
so bedeutsamen, 800 Jahre<br />
alten Bauwerk auseinandersetzen<br />
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<strong>Das</strong> Maxtor im Nord-Westen der Altstadt.<br />
Bei Sonnenuntergang: Blick auf das Frauentor<br />
im Westen der Schongauer Altstadt.<br />
Zeune, renommierter Burgenforscher<br />
aus dem Allgäu,<br />
der im Jahre 2014 eine<br />
umfassende, 108 Seiten<br />
starke bauhistorische Untersuchung<br />
über Schongaus<br />
Stadtmauer veröffentlichte,<br />
schwärmt: „Ein besonderes<br />
Bau<strong>den</strong>kmal, weil es noch<br />
fast vollständig erhalten ist,<br />
der Bau an diesen Steilhängen<br />
und auf Lechkies<br />
als Untergrund eine große<br />
Herausforderung war<br />
und die exponierte Lage<br />
an sich schon spektakulär<br />
ist.“ Nicht zu vergessen sind<br />
auch die größeren, in die Stadtmauer<br />
integrierten Türme, von<br />
<strong>den</strong>en mit Französischem Turm,<br />
Schwaigerturm, Polizeidienerturm<br />
sowie Kasselturm immerhin noch<br />
vier von einst zehn Türmen zu<br />
bestaunen sind. Andererseits gilt<br />
es, diese Mauer auch in Schuss<br />
zu halten, was gar nicht so einfach<br />
scheint. 1980 beispielsweise<br />
wur<strong>den</strong> brüchige Teile der Stadtmauer<br />
wohl aus Unwissenheit<br />
mit Zementputz stabilisiert. „Ein<br />
Fehler, da Zement kein Wasser<br />
durchlässt, die Wände somit nicht<br />
mehr atmen können und es nur<br />
eine Frage der Zeit ist, bis dieser<br />
Putz vollständig abgebröselt ist –<br />
hier hätte man ganz klar Kalkputz<br />
verwen<strong>den</strong> müssen“, sagt Robert<br />
Thomas, der an dieser Stelle aber<br />
auch die positiven Seiten hervorheben<br />
möchte: Zum Beispiel<br />
die Neugestaltung des Sonnengrabens<br />
mit einer nun stabileren<br />
Himmelsleiter (Treppe hinunter<br />
zum Volksfestplatz) sowie Blumen<br />
und Pflanzen im dort abfallen<strong>den</strong><br />
Steilhang, der im Frühjahr, Sommer<br />
und Herbst das Gesamtbild<br />
der Altstadt zusätzlich aufhübscht.<br />
Schutz vor Räubern<br />
und Dieben<br />
Apropos hübsch: Die Schongauer<br />
Altstadt ist in der Tat ein kulturhistorisches<br />
Schmuckstück, das auch<br />
in <strong>den</strong> Augen von Robert Thomas<br />
und Jürgen Erhard so unfassbar<br />
viel Potential in Sachen Kultur,<br />
Lifestyle und Leben zu bieten hätte.<br />
Warum daraus seit mehreren<br />
Generationen schon nicht mehr<br />
gemacht wird? Ein Grund<br />
sicherlich: Mangelndes Wissen,<br />
mangelndes Interesse<br />
und mangelnde Wertschätzung<br />
in der breiten Masse<br />
der hiesigen Bevölkerung.<br />
Jürgen Erhard erlebt im<br />
Rahmen seiner Stadtführungen<br />
immer wieder aufs<br />
Neue, wie begeistert und<br />
erstaunt die Teilnehmer<br />
allein darüber sind, dass<br />
die historische, <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />
Stadtmauer<br />
nach wie vor aktiv begangen<br />
wer<strong>den</strong> kann. Ganz zu<br />
schweigen von <strong>den</strong> zahllosen<br />
aufregen<strong>den</strong> Geschichten, die<br />
sich hinter Mauer, Wehrgang, Zinnen,<br />
Schießscharten und Türmen<br />
verbergen. Zum Beispiel die, dass<br />
die massive Mauer die Bürger der<br />
Stadt Schongau vor schweren Angriffen<br />
nicht so wirklich schützen<br />
konnte, „weil die Feinde ihre Mörser<br />
und Kanonenkugeln insbesondere<br />
von der flachabfallen<strong>den</strong><br />
Nordseite her ohne größere Probleme<br />
über das Sieben-Meter-Bauwerk<br />
schießen konnten“, meint<br />
Jürgen Erhard. „Und trotzdem hat<br />
sie ihre eigentliche Schutzfunktion<br />
immer erfüllt.“ Hintergrund:<br />
Früher waren nicht alle Epochen<br />
geprägt von Kriegen. Es gab auch<br />
immer wieder Jahrzehnte, in <strong>den</strong>en<br />
Frie<strong>den</strong> herrschte. Allerdings<br />
trieben sich draußen immer wieder<br />
Räuber und Diebe herum –<br />
während diese in <strong>den</strong> Dörfern<br />
leichtes Spiel hatten, die armen<br />
Bauern samt Vieh, Kindern und<br />
Frauen panisch in angrenzende<br />
Wälder flüchteten, bis die Brandschatzungen<br />
ausgestan<strong>den</strong> waren,<br />
konnten sich die Bewohner der<br />
Schongauer Altstadt immer sicher<br />
fühlen – sobald die Tore der Stadtmauer<br />
geschlossen waren, kam<br />
keiner mehr rein! Insofern war ein<br />
Leben innerhalb dieser 1,6 Kilometer<br />
langen, sieben Meter hohen<br />
und bis zu 1,5 Meter dicken Stadtmauer<br />
ein echtes Privileg in Zeiten<br />
des Mittelalters.<br />
js<br />
8 | <strong>altlandkreis</strong>
Auf der Roten Couch<br />
Der Geheimdienstexperte<br />
Rote Couch im Kellerbüro: Die Bücherwand<br />
im Hintergrund ist auch aus<br />
Funk und Fernsehen bestens bekannt —<br />
hunderte Male wurde Geheimdienstexperte<br />
Erich Schmidt-Eenboom dort unten von<br />
namhaften TV-Sendern interviewt.<br />
Foto: Felix Baab<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 9
Weilheim | Tausende Interviews<br />
in Fernsehen und Radio, Publizist<br />
zahlreicher BND-Skandale und<br />
Vollbart ohne Schnauzer: Erich<br />
Schmidt-Eenboom, 70 Jahre jung,<br />
ist nach Otto Waalkes der bekannteste<br />
Ostfriese der Welt. Und der<br />
gefragteste Geheimdienstexperte<br />
Deutschlands. Im großen Interview<br />
auf der Roten Couch verrät der Vorsitzende<br />
des Forschungsinstituts<br />
<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik, warum er nicht<br />
in Frankfurt, Hamburg oder Berlin,<br />
sondern ganz beschei<strong>den</strong> inmitten<br />
eines Weilheimer Wohngebiets<br />
lebt. Wie gefährlich es <strong>für</strong> jeman<strong>den</strong><br />
ist, der mehr weiß, als es dem<br />
Bundesnachrichtendienst lieb ist.<br />
Warum er trotz Rentenalter ungebrochen<br />
fleißig ist. <strong>Das</strong>s Informanten<br />
Job oder Pensionsanspruch <strong>für</strong><br />
ihn riskieren. Und warum das Verlassen<br />
der Talkshow von Maybritt<br />
Illner wesentlich unangenehmer<br />
<strong>für</strong> ihn ist als ein Einkaufsbummel<br />
durch die Weilheimer Altstadt.<br />
Herr Schmidt-Eenboom, wie gefährlich<br />
lebt ein Geheimdienstexperte?<br />
In Deutschland nicht sonderlich<br />
gefährlich. Aber eine Reise nach<br />
Russland würde ich nicht unternehmen,<br />
weil ich Wladimir Putin<br />
schon seit Jahren auf die Füße trete.<br />
<strong>Das</strong>selbe gilt <strong>für</strong> das früher so<br />
beliebte Reiseland Türkei. Ich habe<br />
mit dem ZDF mehrfach zu <strong>den</strong><br />
verbrecherischen Aktivitäten des<br />
türkischen Nachrichtendienstes in<br />
Deutschland gearbeitet und auch<br />
mit kurdischen Medien in Belgien,<br />
was die türkische Terrorjustiz<br />
als Unterstützung von Terrorismus<br />
wertet.<br />
10 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Spannend: Erich Schmidt-Eenboom (re.) erzählt „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes Schelle von BND-Informanten.<br />
Fälle in der Vergangenheit haben<br />
aber gezeigt, dass man sich auch in<br />
Deutschland nicht sicher sein kann.<br />
Natürlich gibt’s manchmal dezente<br />
Versuche, mich anzubaggern. Vor<br />
drei Jahren begann das mit einer<br />
Bitte aus Peking, dort eine wissenschaftliche<br />
Kooperation mit einem<br />
fragwürdigen Institut einzugehen.<br />
Die Chinesen hatten großes Interesse<br />
an meiner Datenbank über<br />
nachrichtendienstliche Persönlichkeiten<br />
in Deutschland, boten mir<br />
kostenlose Einreise samt Urlaub<br />
und sogar die Vermarktung der<br />
Datenbank an. Da war mir klar,<br />
dass es sich um einen nachrichtendienstlichen<br />
Anbahnungsversuch<br />
handelte, <strong>den</strong> ich gleich abgewürgt<br />
habe.<br />
Nicht weniger spannend: <strong>Das</strong>s Sie<br />
als gefragtester Geheimdienstexperte<br />
Deutschlands nicht in Hamburg,<br />
Frankfurt oder Berlin leben,<br />
sondern mitten in Weilheim – noch<br />
dazu als gebürtiger Ostfriese. Warum?<br />
Nach dem Abitur am Jungen-Gymnasium<br />
in Leer habe ich mich auf<br />
zwölf Jahre bei der Bundeswehr<br />
verpflichtet, einschließlich eines<br />
Studiums in neuer Geschichte und<br />
Pädagogik an der Bundeswehruniversität<br />
in Hamburg. Danach,<br />
als Batteriechef in Lütjenburg in<br />
Ostholstein, war ich zugleich in<br />
der Frie<strong>den</strong>sbewegung der Bundeswehr<br />
aktiv, dem sogenannten<br />
Darmstädter Signal. Darüber kam<br />
ich wiederum 1985 an das Forschungsinstitut<br />
<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik,<br />
seinerzeit in Starnberg ansässig.<br />
Mein Regimentszahnarzt in Lütjenburg<br />
stammte aus Huglfing und<br />
als ich ihm klagte, wie teuer der<br />
Standort Starnberg sei, riet er mir,<br />
doch nach Weilheim zu ziehen.<br />
Und meine Heimat Ostfriesland?<br />
Die vermisse ich allein aufgrund<br />
des nassen, windigen und recht<br />
düsteren Wetters bis weit in <strong>den</strong><br />
<strong>März</strong> hinein nicht.<br />
1985 wur<strong>den</strong> Sie Geschäftsführer,<br />
1990 Vorsitzender des Forschungsinstituts<br />
<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik. Wo<strong>für</strong><br />
steht dieser gemeinnützige Verein?<br />
Für eine unabhängige Expertise<br />
in außen- und militärpolitischen<br />
sowie nachrichtendienstlichen<br />
Themen. So ist er 1982 auch entstan<strong>den</strong><br />
– als wissenschaftlicher<br />
Ratgeber <strong>für</strong> die damals aufblühende<br />
Frie<strong>den</strong>sbewegung.<br />
Mit wie vielen Mitgliedern?<br />
Wir hatten mal 3 000, heute sind es<br />
nur noch 300. Vorwiegend passive<br />
Frauen und Männer mit akademischem<br />
Hintergrund, die unsere<br />
Arbeit durch Mitgliedsbeiträge und<br />
Spen<strong>den</strong> fördern.<br />
Woher dieser gewaltige Mitgliederschwund?<br />
Nach Ende des Kalten Krieges<br />
gab’s bei vielen Menschen <strong>den</strong><br />
Eindruck, dass man Militär- und<br />
Frie<strong>den</strong>sforschung nicht mehr<br />
fördern müsse, weil die Welt viel<br />
friedlicher sei. <strong>Das</strong> war natürlich<br />
ein Irrtum. Hinzu kommt, dass<br />
Frie<strong>den</strong>sbewegung schon immer<br />
eine eher lebensalte Bewegung<br />
war, wir einige Mitglieder durch<br />
Todesfall verloren haben, gleichzeitig<br />
keine jüngeren nachrücken.<br />
Außerdem ist die Spen<strong>den</strong>bereitschaft<br />
in der Bevölkerung der Bundesrepublik<br />
<strong>für</strong> wissenschaftliche<br />
Arbeiten nicht so ausgeprägt wie<br />
beispielsweise in USA. Die Menschen<br />
hier spen<strong>den</strong> lieber <strong>für</strong> Tierund<br />
Naturschutz.<br />
Woran arbeitet Ihr in diesem Verein<br />
konkret?<br />
Sowohl an historisch interessanten<br />
wie zeitgeschichtlich relevanten<br />
Projekten. Dabei dominieren Gemeinschaftsprojekte<br />
mit anderen<br />
Wissenschaftlern sowie Journalisten.<br />
In jüngster Zeit betraf das<br />
ein Buch über „Die Partisanen der<br />
NATO“, also die Stay-Behind-Organisationen<br />
in Westdeutschland im<br />
Kalten Krieg, das ich zusammen<br />
mit dem ZDF-Redakteur Ulrich<br />
Stoll geschrieben habe. Oder das<br />
Werk „Spionage unter Freun<strong>den</strong>“,<br />
das ich zusammen mit Thomas<br />
Wegener Friis, Professor an der<br />
süddänischen Universität O<strong>den</strong>se,<br />
und dem Südtiroler Geheimdienstforscher<br />
Christoph Franceschini<br />
realisiert habe. <strong>2024</strong> werde ich<br />
zusammen mit der Historikerin Susanne<br />
Meinl eine Studie über Stepan<br />
Bandera schreiben, <strong>den</strong> in der<br />
Ukraine kultisch verehrten Faschisten,<br />
der von 1946 bis zu seiner Ermordung<br />
1959 in München ein von<br />
Folter und Mord geprägtes Regime<br />
in der ukrainischen Emigration zu<br />
verantworten hat. Gleich anschließend<br />
steht dann ein Filmprojekt<br />
mit der ARD über <strong>den</strong> Einfluss der<br />
CIA auf <strong>den</strong> Aufbau der jungen<br />
Bundesrepublik auf der Tagesordnung.<br />
Und <strong>für</strong> 2025 sind weitere<br />
Bücher in der Pipeline.<br />
Auch der Hauptsitz des Forschungsinstituts<br />
<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik befi ndet<br />
sich bei Ihnen zuhause in Weilheim.<br />
Warum?<br />
Als ich 1990 das Institut als Vorsitzender<br />
übernommen hatte,<br />
habe ich <strong>den</strong> Vereinssitz auch aus<br />
Kostengrün<strong>den</strong> in unsere schöne<br />
Kreisstadt verlegt. Die Wohnung<br />
hier haben meine Frau und ich<br />
mit Bedacht erworben, da sie im<br />
Souterrain über 50 Quadratmeter<br />
Bürofläche verfügt – ausreichend<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bestand von mehreren<br />
tausend Fachbüchern und Archivalien.<br />
Mein morgendlicher Weg<br />
an <strong>den</strong> Arbeitsplatz besteht praktischerweise<br />
nur aus einer kurzen<br />
Treppe, hinunter in <strong>den</strong> Keller.<br />
1993 entstand Ihr erfolgreichstes<br />
Buch: „Der BND – Schnüffler ohne<br />
Nase“. Als Sie dieses Werk auf <strong>den</strong><br />
Markt gebracht hatten, wur<strong>den</strong> Sie<br />
in der Folge über mehrere Jahre hinweg<br />
von BND-Mitarbeitern observiert.<br />
Was allerdings erst 2005 aufkam.<br />
Wie fühlten Sie sich damals?<br />
Mir hat sich ein an der Operation<br />
‚Emporio‘ beteiligter BND-Mitarbeiter<br />
offenbart, indem er an<br />
meiner Tür klingelte und um einen<br />
Spaziergang an der Ammer bat. Er<br />
hat mir so viel aus meinem beruflichen<br />
und privaten Leben erzählt,<br />
dass ich gleich wusste, dass ich,<br />
meine Mitarbeiterinnen und Gäste<br />
zwischen 1994 und 1996 regelmäßig<br />
observiert wur<strong>den</strong>. Zunächst<br />
war meine Sorge, dass einer meiner<br />
Informanten im BND enttarnt<br />
wor<strong>den</strong> wäre. <strong>Das</strong> war zum Glück<br />
nicht der Fall. Vielmehr hat der
BND einen Krafttrainer in meinem<br />
Fitnessstudio, der hauptberuflich<br />
Hausmeister in der BND-Schule<br />
am Haarsee war, zu Unrecht verdächtigt<br />
und nach Wien versetzt.<br />
Gehen Sie seither mit anderen Augen<br />
und Ohren durch Weilheim?<br />
Diese Observation hat letztlich zu<br />
einem Untersuchungsausschuss<br />
des Deutschen Bundestages geführt,<br />
weil ich nach Kenntnis der<br />
rechtswidrigen Bespitzelung medial<br />
in die Offensive gegangen bin<br />
und sofort eine Entschuldigung<br />
des damaligen BND-Präsi<strong>den</strong>ten<br />
August Hanning bekam. Mir war<br />
klar, dass der Dienst sich deshalb<br />
nicht ein weiteres Mal trauen würde,<br />
mich mit nachrichtendienstlichen<br />
Metho<strong>den</strong> auszuspähen. So<br />
konnte ich meine Arbeit unbeirrt<br />
fortsetzen und auch meinen privaten<br />
Alltag hier in Weilheim ganz<br />
ohne ein beklemmendes Gefühl<br />
bestreiten.<br />
Diese mediale Offensive über die<br />
Berliner Zeitung?<br />
Ganz genau. Die habe ich zu einem<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> BND sehr gemeinen<br />
Zeitpunkt gewählt. Der BND<br />
machte damals in Berlin ein erstes<br />
großes Symposium mit dem<br />
Sohn von Muammar al Gaddafi<br />
als Festredner. Die versammelten<br />
Journalisten haben sich an diesem<br />
Abend aber nur noch <strong>für</strong> eines<br />
interessiert: Wie und in welchem<br />
Umfang der BND Journalisten ausspioniert<br />
hat.<br />
Ist in solch turbulente Zeiten der<br />
Standort Weilheim ein umso größerer<br />
Segen <strong>für</strong> Sie?<br />
Wenn ich in <strong>den</strong> Medien war und<br />
durch Weilheim gehe, gibt es von<br />
<strong>den</strong> Bürgern ein freundliches Zunicken.<br />
Wenn ich in Berlin aus der<br />
Show von Maybrit Illner gehe um<br />
zum Flughafen zu fahren, stürmen<br />
die Berliner regelrecht auf einen<br />
zu, klopfen dir auf die Schulter<br />
und wollen noch mehr Infos wissen.<br />
Insofern bin ich ganz froh,<br />
hier in dieser beschaulichen Welt<br />
zu leben.<br />
DIE ZEIT betitelte Sie mal als „Der<br />
Überwacher der Überwacher“.<br />
Ein sehr lobenswerter Titel, der<br />
meine Intension trifft. Ich bemühe<br />
mich sehr darum, dem BND und<br />
auch anderen Geheimdiensten auf<br />
die Finger zu schauen, weil die<br />
parlamentarische Kontrolle nachrichtlicher<br />
Dienste ausgesprochen<br />
schlecht ausgeprägt ist. Von BND-<br />
Skandalen erfährt man eher über<br />
die Presse als über Sitzungen geheimtagender<br />
Kontrollgremien.<br />
Wie kommen Sie an Geheimdienst-<br />
Informationen?<br />
Angefangen bei offener Literatur<br />
aus Aufsätzen und Büchern. Über<br />
die Auswertung deutscher und<br />
englischer Medien. Den Informationsaustausch<br />
mit zahllosen Kolleginnen<br />
und Kollegen weltweit, die<br />
an ähnlichen Themen arbeiten.<br />
Aus einem besonderen Fundus<br />
von etwa 500 000 Dokumenten,<br />
die die CIA seit 2001 freigegeben<br />
hat und die sich alle in meinem<br />
Besitz befin<strong>den</strong>. Weitere Archivalien<br />
bieten außerdem deutsche und<br />
ausländische Archive, darunter<br />
auch das BND-Archiv. <strong>Das</strong> Sahnehäubchen<br />
bildeten aber immer<br />
Informationen und nachgelassene<br />
Dokumente von BND-Mitarbeitern,<br />
die ich dann exklusiv hatte.<br />
Diese Informanten riskieren doch<br />
ihren Job <strong>für</strong> Sie?<br />
Aktive BND-Mitarbeiter riskieren<br />
ihren Job. Und die ehemaligen ihren<br />
Pensionsanspruch. <strong>Das</strong> heißt<br />
natürlich, dass die sehr konspirativ<br />
arbeiten. <strong>Das</strong>s ich sie nie mit<br />
Namen zitieren darf. <strong>Das</strong>s Diskretion<br />
immer gewahrt, und so ein<br />
Informant nie enttarnt wird. <strong>Das</strong><br />
habe ich über Jahrzehnte durchgehalten,<br />
was <strong>den</strong> Informanten ein<br />
gewisses Vertrauen gibt. Letzteres<br />
ändert sich, sobald BND-Mitarbeiter<br />
verstorben sind – nach deren<br />
Tod kann ich die Fußnoten ändern,<br />
sie namentlich zitieren, was natürlich<br />
eine höhere journalistische<br />
Schlagkraft hat.<br />
Kaufen Sie auch Informationen?<br />
Grundsätzlich nicht. Ein einziges<br />
Mal meinte ein aktiver Handwerker<br />
der US-Streitkräfte im Rahmen<br />
einer militärischen Recherche,<br />
dass seine Frau einen neuen Wintermantel<br />
brauche – <strong>den</strong> haben<br />
wir uns 200 D-Mark kosten lassen.<br />
Da waren Sie schon mittendrin<br />
statt nur dabei: Doch wie wird man<br />
überhaupt Geheimdienstexperte?<br />
Bereits während meiner Zeit bei<br />
der Bundeswehr habe ich mich<br />
mit militärischen und außenpolitischen<br />
Themen befasst. Und<br />
dabei festgestellt, dass es eine<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 11
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<br />
12 | <strong>altlandkreis</strong><br />
<br />
<br />
<br />
Dunkeldimension von Außenpolitik<br />
gibt, die von Nachrichtendiensten<br />
getrieben wird und dass viele<br />
politische Entwicklungen ihren<br />
Ursprung in nachrichtendienstlichen<br />
Aktivitäten haben. Auch als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />
Forschungsinstitut <strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik<br />
habe ich mich mit <strong>den</strong> damals<br />
virulenten Themen wie Rüstungsexporte,<br />
Nachrüstungsdebatte und<br />
Krieg der Sterne beschäftigt. Ich<br />
habe viele Regionalstudien über<br />
die amerikanischen Streitkräfte<br />
in Hessen, Rheinland-Pfalz und<br />
Nordrhein-Westfalen gemacht – so<br />
offen, wie amerikanische Quellen<br />
damals waren, stieß man auch<br />
immer auf nachrichtendienstliche<br />
Einrichtungen. Letztlich habe ich<br />
mich dann auf <strong>den</strong> BND konzentriert.<br />
Können Sie davon leben?<br />
Reichtümer kann man mit diesem<br />
Beruf nicht anhäufen, aber es<br />
reichte immer <strong>für</strong> ein auskömmliches<br />
Leben.<br />
Ihr Know-how über <strong>den</strong> BND, aber<br />
auch über ausländische Nachrichtendienste<br />
ist stark gefragt. Wie<br />
viele Experten-Interviews haben<br />
Sie im Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />
gegeben?<br />
<strong>Das</strong> geht in die Tausende. Allein<br />
in <strong>den</strong> letzten zehn von insgesamt<br />
40 Jahren publizistischer Tätigkeit,<br />
zwischen 2013 und 2023, waren<br />
es 750 Interviews. Die prägendste<br />
Phase aber war nach 9 / 11 im Jahr<br />
2001, als ich 80 Interviews in nur<br />
vier Tagen gegeben habe.<br />
Weitere Highlights?<br />
Nach dem Flugzeugunglück von<br />
Remscheid im Jahre 1988, das<br />
nachmittags geschah, gleich um<br />
20.10 Uhr als Interviewpartner in<br />
der Tagesschau auftreten zu dürfen,<br />
ist schon ein Highlight gewesen.<br />
Ebenso wie die Kommentierung<br />
des verlogenen Auftritts von<br />
US-Außenminister Colin Powell<br />
zur Rechtfertigung des Irakkriegs.<br />
Was mit viel Nervosität<br />
verbun<strong>den</strong> war?<br />
Lampenfieber ist mir<br />
völlig fremd, weil ich<br />
doch aus einem gewissen<br />
Fundus aus<br />
Fachwissen schöpfen<br />
kann. <strong>Das</strong> gibt<br />
Sicherheit. Eine gewisse<br />
Anspannung<br />
ist da, wenn es um<br />
Talkshows geht. Da<br />
hat man Meinungskonkurrenten<br />
und<br />
weiß nie so genau,<br />
wohin die Reise thematisch<br />
geht, womit man spontan<br />
konfrontiert wird und welchem<br />
Gesprächsgegner ich <strong>den</strong> Kopf waschen<br />
muss.<br />
Wobei die meisten TV-Interviews<br />
bei Ihnen zuhause im Keller stattfi<br />
n<strong>den</strong> – zwischen Schreibtisch und<br />
Regalen voller Fachliteratur?<br />
Radiointerviews wer<strong>den</strong> meistens<br />
über Telefon- und Handydateien<br />
abgewickelt. Die allermeisten TV-<br />
Interviews sind aber tatsächlich<br />
im Institut entstan<strong>den</strong>, wo<strong>für</strong> Fernsehteams<br />
aus ganz Deutschland<br />
und darüber hinaus zu mir nach<br />
Weilheim kommen. ARD, ZDF, RTL<br />
oder SRF aus der Schweiz sind nur<br />
wenige Beispiele.<br />
Dabei sind Dauer und Aufwand<br />
ganz unterschiedlich?<br />
Man kann TV-Interviews in drei<br />
Kategorien unterteilen: Die schnellen<br />
<strong>für</strong> eine kurze Berichterstattung<br />
in <strong>Magazin</strong>en wie beispielsweise<br />
Frontal 21 oder N-TV. Die <strong>für</strong><br />
ausführliche Fernsehdokumentationen<br />
wie kürzlich, im Dezember,<br />
<strong>für</strong> Sky, wo es über einen Hacker<br />
geht, der <strong>für</strong> <strong>den</strong> früheren Geheimdienst<br />
der Sowjetunion, <strong>den</strong><br />
KGB, gearbeitet hat. Und die aus<br />
meiner Sicht schönste und erfüllendste<br />
Variante: Wenn ich nicht<br />
nur Interviewpartner, sondern<br />
auch Fachberater bin und einen<br />
ganzen Film mitgestalten darf –<br />
das ist auch besser bezahlt.<br />
Ist seine Berufung: Erich Schmidt-Eenboom lebt<br />
<strong>für</strong> Investigativ-Recherchen.<br />
Wenn wir schon beim Thema TV-<br />
Stars aus Ostfriesland sind. Haben<br />
Sie die Ausstellung von Otto Waalkes<br />
im Buchheim-Museum Bernried<br />
gesehen?<br />
Mit Verlaub, vom künstlerischen<br />
Wert geben mir die Werke eines<br />
Otto Dix, dem Vertreter der neuen<br />
Sachlichkeit, mehr als die Ottifanten<br />
von Otto Waalkes. Wobei mein<br />
Landsmann eindeutig bekannter<br />
ist als ich: Über Otto Waalkes fin<strong>den</strong><br />
sich 2,3 Millionen Google-<br />
Einträge, über Erich Schmidt-Eenboom<br />
sind es knapp 100 000.<br />
Kriege, Inflation, eine stark wachsende<br />
AfD, zunehmende Unruhen<br />
auf <strong>den</strong> Straßen: Viele unserer Leser<br />
blicken besorgter <strong>den</strong>n je in die<br />
Zukunft. Sie auch?<br />
Wer nicht?! Die größte Sorge bereitet<br />
mir der Höhenflug der neofaschistisch<br />
dominierten AfD. Da<br />
plädiere ich <strong>für</strong> ein schnelles Verbotsverfahren<br />
einer wehrhaften<br />
Demokratie, die auch der von der<br />
Straße ausgehen<strong>den</strong> Gewalt mehr<br />
Paroli bieten müsste.<br />
Und was muss Ihrer Meinung nach<br />
passieren, dass die vermeintliche<br />
Vorzeige-Demokratie Deutschland<br />
nicht ungebremst gegen eine verdammt<br />
dicke Wand gefahren wird?<br />
Die Organisation Oxfam hat pünktlich<br />
zum Weltwirtschaftsgipfel in<br />
Davos im Januar dargelegt, dass<br />
die Armut-Reichtum-Schere im-
mer weiter auseinandergeht. Die<br />
deutsche Sektion von Oxfam fordert<br />
deshalb, zwei Prozent Steuern<br />
auf Vermögen von über fünf<br />
Millionen Dollar, drei Prozent bei<br />
50 Millionen und fünf Prozent<br />
beim Überschreiten der Milliar<strong>den</strong>grenze.<br />
Nur 0,24 Prozent der<br />
deutschen Bevölkerung wären davon<br />
betroffen und es wür<strong>den</strong> jährlich<br />
etwa 97 Milliar<strong>den</strong> Dollar in<br />
die Kassen des Bundes gespült –<br />
ausreichend viel Geld, um Haushaltslöcher<br />
zu stopfen, Schul<strong>den</strong><br />
abzubauen, aber vor allem große<br />
Summen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ausbau einer<br />
sozial gerechten und umweltverträglichen<br />
Zukunftsgesellschaft,<br />
die der grassieren<strong>den</strong> Politikverdrossenheit<br />
und damit auch extremistischen<br />
Parteien das Wasser<br />
abgräbt. Nur leider ist das mit der<br />
Lobbypartei der Reichen, der FDP,<br />
nicht zu machen.<br />
Noch schöner wäre eine global betrachtete<br />
Lösung. Warum wird es<br />
eine Menschheit in Weltfrie<strong>den</strong> nie<br />
geben?<br />
Weltfrie<strong>den</strong> oder zumindest eine<br />
halbwegs stabile Frie<strong>den</strong>sordnung<br />
wird es nicht geben, solange<br />
Machtpolitiker in aller Welt <strong>den</strong><br />
Anspruch erheben, sich in die<br />
Angelegenheiten anderer Staaten<br />
einzumischen und dabei auf die<br />
militärische Karte setzen.<br />
Wie gefährlich ist <strong>für</strong> uns Deutsche<br />
der Krieg in Ukraine wirklich?<br />
Nicht gefährlich, da es absolut unmöglich<br />
ist, dass der Krieg überschwappt<br />
auf NATO-Gebiet – dazu<br />
sind die russischen Streitkräfte zu<br />
sehr ausgeblutet. Ganz abgesehen<br />
davon, dass die dann einem Bündnis<br />
der NATO gegenüberstün<strong>den</strong>,<br />
das Russland militärisch auf jedem<br />
Sektor klar überlegen wäre.<br />
Der Krieg in Gaza?<br />
Der betrifft uns moralisch, erlaubt<br />
eine gewisse Vermittlertätigkeit<br />
<strong>für</strong> die deutsche Außenpolitik.<br />
Direkte Auswirkungen hat er nur<br />
auf <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong> Antisemitismus<br />
und auf die Gefährdung von<br />
in Deutschland leben<strong>den</strong> Jüdinnen<br />
und Ju<strong>den</strong>.<br />
Und von welchen Brandher<strong>den</strong><br />
wissen Sie, von <strong>den</strong>en der<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Leser noch nichts<br />
gehört und gelesen hat?<br />
Ich blicke mit Sorge nach Afrika,<br />
auf <strong>den</strong> Bürgerkrieg im Sudan,<br />
auf die Militärdiktatur in Mali und<br />
auf große Teile der Subsahara, wo<br />
autokratische Regime zunehmend<br />
unter <strong>den</strong> Einfluss Russlands und<br />
Chinas geraten, weil die über die<br />
Repressionen dieser Diktaturen<br />
hinwegsehen.<br />
Altersbedingt sind Sie seit gut drei<br />
Jahren Rentner. Praktisch zutreffend?<br />
Gänzlich unzutreffend. Im Prinzip<br />
sieht mein Alltag fast genauso aus,<br />
wie zu Hochzeiten in <strong>den</strong> 1990er<br />
und 2000er Jahren mit 60 bis 70<br />
Arbeitsstun<strong>den</strong> die Woche. Wobei:<br />
Etwas weniger Fleiß gönne ich mir<br />
am Alter schon.<br />
Wie sieht Ihr Alltag momentan<br />
aus?<br />
Der Tag beginnt morgens<br />
mit der Informationsgewinnung<br />
– man<br />
schaut, was es an neuen<br />
Nachrichten insbesondere<br />
über <strong>den</strong> Krieg in Ukraine<br />
und in Gaza gibt.<br />
Was es an nachrichtendienstlichen<br />
Berichten<br />
in der deutschen, vornehmlich<br />
auch in der amerikanischen<br />
Presse wie Washington Post<br />
und New York Times gibt. Was es<br />
an neuen Aufsätzen und Büchern<br />
gibt, die man digital lesen kann<br />
oder sich gedruckt bestellt. Danach:<br />
Einpflegen von neuen Informationen<br />
in meine Datenbanken.<br />
Beantwortung von Anfragen von<br />
Journalisten aus ganz Deutschland,<br />
Europa oder dem entfernten<br />
Ausland. Dann betreuen wir regelmäßig<br />
zwei bis drei Doktorarbeiten.<br />
Derzeit je eine in Köln, Berlin<br />
und Paris. Und der Nachmittag ist<br />
dann dem Auswerten von Akten<br />
und dem Schreiben von Büchern<br />
gewidmet.<br />
Sportlich! Wollen, können oder<br />
müssen Sie nach wie vor so viel<br />
arbeiten?<br />
Ich kann da ehrlicherweise nicht<br />
raus aus meiner Haut – die Thematiken<br />
im Bereich des geheimen<br />
Nachrichtendienstes sind einfach<br />
zu spannend und nicht nur Beruf,<br />
sondern auch außergewöhnliches<br />
Hobby <strong>für</strong> mich.<br />
Berufung, bei der was zu kurz<br />
kommt?<br />
Der körperliche Ausgleich zum Büroalltag.<br />
Früher ging ich regelmäßig<br />
ins Fitnessstudio, heute besteht<br />
mein Ausgleich eigentlich nur<br />
noch aus <strong>den</strong> zwei bis drei Spaziergängen<br />
pro Woche in die Weilheimer<br />
Altstadt, wo ich meinen<br />
Einkaufsbummel mache. Was ich<br />
allerdings schon versuche: <strong>Das</strong>s<br />
ich hier unten im Büro pünktlich<br />
um 18 Uhr <strong>den</strong> Löffel fallen lasse,<br />
hochgehe und koche. Zum Beispiel<br />
Gulasch oder Ratatouille.<br />
Wer<strong>den</strong> Sie im Rahmen des Einkaufsbummels<br />
erkannt?<br />
Ich werde sogar angesprochen.<br />
Mein türkischer Gemüsehändler ist<br />
politisch sehr interessiert.<br />
Laut Merkur-Bericht leben in Weilheim<br />
auch mehrere BND-Mitarbeiter.<br />
Ihretwegen?<br />
Nein. Weilheim ist ja Schlafstadt<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> teuren Münchner Speckgürtel.<br />
Da wundert es nicht, dass<br />
auch BND-Bedienstete aus Pullach,<br />
Starnberg oder München hier<br />
ihren Wohnsitz wählten.<br />
Wie intensiv haben Sie sich mit dem<br />
Fall „Carsten L.“ befasst – ein BND-<br />
Referatsleiter aus Weilheim, der<br />
<strong>für</strong> 450 000 Euro Geheimdienstdokumente<br />
an Russland verkauft hat<br />
und nun wegen Landesverrats vor<br />
Gericht steht?<br />
Sehr intensiv in Dutzen<strong>den</strong> von<br />
Interviews und Hintergrundgesprächen<br />
mit Weilheimbesuchern<br />
zahlreicher Medien, national, aber<br />
auch international. Zum Beispiel<br />
<strong>für</strong> Radio Free Europe in Prag, mit<br />
dem französischen Staatsfernsehen<br />
oder mit der New York Times,<br />
deren Berliner Korrespon<strong>den</strong>tin<br />
mich hier aufgesucht hat.<br />
Und was macht Erich Schmidt-Eenboom,<br />
wenn er mal keine Lust auf<br />
„Frie<strong>den</strong>sforschung“ hat?<br />
Rummikub spielen. Oder das Würfelspiel<br />
„Nochmal“ – das tassilo-<br />
<strong>Magazin</strong>, das ich wirklich gerne<br />
lese, eignet sich da ganz hervorragend<br />
als Unterlage. Dann jährlich<br />
eine Woche Urlaub an der Nordsee,<br />
wo ich meine Verwandtschaft<br />
in Ostfriesland besuchen kann. Den<br />
Lieblingsplatz am Staffelsee aufsuchen<br />
– wobei da meistens nur<br />
meine Frau ausgiebig schwimmt,<br />
während ich im Biergarten sitze<br />
und ein Fachbuch lese. Und darüber<br />
hinaus bemühe ich mich in<br />
wachsendem Maße darum, meine<br />
zahlreichen Sozialkontakte zu pflegen.<br />
Als da sind meine Frau, mit<br />
der ich im Mai seit 54 Jahren zusammen<br />
bin, zwei Kinder, zwei Enkel,<br />
eine 87-jährige Mutter, sechs<br />
Geschwister mit Partnern, Kindern<br />
und Kindeskindern, ein netter Kreis<br />
von Freundinnen und Freun<strong>den</strong><br />
aus dem Oberland und nicht zuletzt<br />
die Kolleginnen und Kollegen, die<br />
mir in jahrelanger Zusammenarbeit<br />
ans Herz gewachsen sind. js<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 13<br />
Der neue<br />
Treffpunkt in<br />
Steinga<strong>den</strong><br />
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Die Lehre des Buddha<br />
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Frie<strong>den</strong> und spiritueller Tiefe<br />
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<strong>Das</strong> Ende eines jahrzehntelangen Booms?<br />
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Weilheim-Schongau | Eine<br />
in der Region ansässige Planungsfirma<br />
<strong>für</strong> Bauprojekte<br />
kann ein Lied von Kostensteigerungen<br />
singen: Für ein<br />
großes Quartiersprojekt mit<br />
Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />
haben sich die Gesamtkosten<br />
binnen weniger Jahre<br />
um rund 50 Prozent erhöht.<br />
2016 begannen die Planungen<br />
<strong>für</strong> mehr als 600 Wohnungen<br />
im benachbarten Landsberg<br />
am Lech. 2020 zogen die ersten<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
ein. Dieses Jahr wer<strong>den</strong> weitere<br />
Wohnungen fertiggestellt. In der<br />
Zwischenzeit explodierten besonders<br />
die Preise <strong>für</strong> Materialien und<br />
Rohstoffe. „Wir hatten geplant,<br />
eines der großen Wohngebäude<br />
vollständig mit Lärchenholz zu<br />
verklei<strong>den</strong>“, erzählt der Projektentwickler.<br />
„Wir bekamen da<strong>für</strong><br />
noch nicht mal mehr ein Angebot<br />
und mussten umplanen.“ Die Explosion<br />
beim Holzpreis hat auch<br />
Michael Andrä mitbekommen. Er<br />
Michael Andrä (li.) und Roland Streim.<br />
führt eine Zimmerei in Tauting<br />
bei Eglfing und ist gleichzeitig<br />
Kreishandwerksmeister <strong>für</strong> die<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
„In 2021 gingen die Holzpreise im<br />
Zuge des Kriegs in der Ukraine<br />
zeitweise um das Dreifache nach<br />
oben“, erinnert sich Andrä. „Mittlerweile<br />
haben sie sich aber wieder<br />
normalisiert.“<br />
Zurzeit arbeitet der Zimmerermeister<br />
unter anderem an einem<br />
neuen Wohngebäude eines<br />
Landwirts bei Weilheim mit. Hier<br />
begannen die Planungen bereits<br />
im Jahr 2015. Aus persönlichen<br />
Grün<strong>den</strong> verzögerte sich jedoch<br />
der Baubeginn. „Letztes<br />
Jahr mussten wir die Kostenschätzung<br />
um 40 Prozent<br />
anheben.“ Vor allem<br />
Steigerungen bei Materialkosten,<br />
die auch durch<br />
gestiegene Transport- und<br />
Energiepreise verstärkt wur<strong>den</strong>,<br />
sowie Lohnanhebungen<br />
sieht Michael Andrä als<br />
hauptursächlichen Grund<br />
dieser Kostensteigerung. Dank<br />
ausreichender Reserven und der<br />
Entschlossenheit des Eigentümers<br />
kann dieser Bau aber noch<br />
dieses Jahr fertiggestellt wer<strong>den</strong>.<br />
Diese zwei Kostenprobleme<br />
hier in der Region wer<strong>den</strong> durch<br />
überregionale Statistiken belegt.<br />
Im vergangenen Herbst befragte<br />
der Bayerische Industrie- und<br />
Handelskammertag (BIHK) seine<br />
Betriebe. 80 Prozent gaben die<br />
Preissteigerungen <strong>für</strong> Rohstoffe<br />
und Waren als erhebliches oder<br />
zumindest mäßiges Problem <strong>für</strong><br />
ihr Geschäft an. 66 Prozent sorgten<br />
sich um eine sinkende Nachfrage<br />
14 | <strong>altlandkreis</strong>
und einen Rückgang der Kun<strong>den</strong>.<br />
Für <strong>den</strong> Weilheim-Schongauer<br />
Landkreis verzeichnet das Bauamt<br />
Weilheim einen Rückgang der<br />
Baugenehmigungen von einem<br />
Viertel – von rund 850 in 2022 auf<br />
rund 640 im vergangenen Jahr.<br />
Mehr Nachwuchs,<br />
weniger Bürokratie<br />
Michael Andrä bleibt <strong>den</strong>noch<br />
gelassen. „In eine Katastrophe sehen<br />
wir uns nicht schlittern.“ Der<br />
Kreishandwerksmeister weist auf<br />
die sehr gute Lage in der Baubranche<br />
in jüngster Vergangenheit hin,<br />
die 2010 begann und <strong>für</strong> rund zehn<br />
Jahre angehalten hatte dank stark<br />
sinkender Zinsen, stabilen Warenmärkten<br />
und politischen Lagen:<br />
„Jetzt gehen wir von überdurchschnittlich<br />
auf mäßig, aber nicht<br />
unbedingt auf schlecht.“ Auch<br />
hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> und in der<br />
Region südlich von München sehe<br />
man die aufgrund der Inflation<br />
resultieren<strong>den</strong> Probleme – etliche<br />
Bauprojekte wur<strong>den</strong> frühzeitig gestoppt,<br />
oder haben es nicht bis zur<br />
Realisierung geschafft. Aber verglichen<br />
mit Deutschland oder ganz<br />
Bayern gebe es hier in der Region<br />
weiterhin recht viele zahlungskräftige<br />
Menschen und Investitionen,<br />
auch in <strong>den</strong> Tourismus und Frem<strong>den</strong>verkehr.<br />
Und was im Neubaumarkt<br />
ausfällt, können insbesondere<br />
hiesige Handwerksbetriebe<br />
einigermaßen durch Sanierungen<br />
ausgleichen. Stabilisiert werde die<br />
Branche laut Roland Streim von<br />
der Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
in Weilheim auch durch die<br />
hohe Nachfrage nach moderner<br />
Solar- und Heizungstechnik im<br />
Zuge der Energiewende.<br />
Andrä und Streim betonen außerdem,<br />
dass auch die Politik ihren<br />
Teil zur Lösung der Probleme<br />
beitragen muss. Dazu gehöre eine<br />
Senkung der Energiepreise durch<br />
eine sichere, nachhaltige Energieversorgung.<br />
Und eine Senkung<br />
der Steuerbelastungen. Besonders<br />
Computervisualisiert: i t Die teuer gewor<strong>den</strong>e Wohnanlage in Landsberg.<br />
groß ist der Wunsch nach einem<br />
Abbau von Bürokratie. Michael Andrä<br />
erlebt es als Zimmerermeister<br />
ständig: „Wenn ich beispielsweise<br />
neue Dachfenster oder Dämmstoffe<br />
einbaue, muss ich eine ganze<br />
Reihe an Nachweisen ausfüllen,<br />
nur weil die vom Bauherrn vielleicht<br />
irgendwann mal irgendwo<br />
vorgelegt wer<strong>den</strong> müssen. In<br />
der Praxis schaut sich das häufig<br />
aber nie wieder jemand an.“ Was<br />
Handwerkern wie Andrä im täglichen<br />
Berufsleben Zeit und Nerven<br />
raubt, kann auch <strong>den</strong> Nachwuchs<br />
abschrecken. „Wenn junge Leute,<br />
die einen bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />
übernehmen oder einen neuen<br />
grün<strong>den</strong> könnten, sehen, wie viel<br />
Papierkram abseits vom eigentlichen<br />
Beruf bearbeitet wer<strong>den</strong><br />
muss, überlegen sie genau, ob sie<br />
das wollen.“ Gleichzeitig braucht<br />
es aber <strong>den</strong> Nachwuchs: Nach Angaben<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
benötigen in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />
fünf Jahren im bayerischen Oberland<br />
viele Handwerksunternehmen<br />
eine neue Chefin oder einen<br />
neuen Chef.<br />
Kun<strong>den</strong>orientierte<br />
Lösungen fin<strong>den</strong><br />
Insofern sieht man <strong>für</strong> die Zukunft<br />
der Baubranche gemischte Signale.<br />
Bei der Umfrage des BIHK<br />
<strong>für</strong>chteten noch im Herbst 2022<br />
stolze 93 Prozent die Energie- und<br />
Rohstoffpreise als großes Risiko,<br />
mittlerweile sind es nur noch 64<br />
Prozent. Auch die Zahl derer, die<br />
sich akut um Arbeitskräftemangel<br />
sorgen, sank von 71 auf 64 Prozent.<br />
Gleichzeitig aber stieg in<br />
diesem Zeitraum die Sorge um<br />
die Nachfrage. Hier wer<strong>den</strong> wohl<br />
erst im nächsten Jahr die Zinsen<br />
ausreichend stark sinken und das<br />
Bauen wieder lohnender machen.<br />
Auch die Kommunen wer<strong>den</strong> sich<br />
angesichts von Haushaltsproblemen<br />
auf absehbare Zeit mit<br />
Investitionen zurückhalten. Vom<br />
Architekten über Baggerfahrer,<br />
Maurer, Zimmerer, Stahlbauer<br />
und Dachdecker bis zu Schreinern,<br />
Elektrikern, Sanitärfachleuten und<br />
Lüftungsbauern – geschätzt über<br />
1000 Menschen sind allein im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau in<br />
der Baubranche beschäftigt. Und<br />
auch wenn Rohstoffe heutzutage<br />
von überall eintreffen, tragen<br />
Säge- und Kieswerke aus der<br />
Region zum Teil direkt zu Bauprojekten<br />
bei. „Gut wirtschaften<br />
und mit Kun<strong>den</strong> Lösungen fin<strong>den</strong>“,<br />
empfiehlt Andrä allen in<br />
der Baubranche Tätigen. Auch<br />
beim Projekt in Landsberg fin<strong>den</strong><br />
konstruktive Gespräche statt, um<br />
die Kostensteigerungen nicht Einszu-eins<br />
auf die Wohnungskäufer<br />
übertragen zu müssen. Vorteilhaft<br />
ist, dass man dort von Anfang an<br />
zukunftsweisend mitgedacht hat:<br />
75 Prozent erneuerbare Energie<br />
aus lokalen Quellen, ein Teil sozial<br />
geförderter Wohnraum, sowie die<br />
Einrichtung von Kitas und Car-<br />
Sharing mit Elektroautos fördern<br />
die Attraktivität. Und ermöglichen<br />
<strong>für</strong> die zukünftigen Bewohnerinnen<br />
und Bewohner auch Kosteneinsparungen.<br />
cr<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 15
Energieeffizientes Bauen <strong>für</strong> Gebäudebrüter<br />
Mauersegler, Spatz und<br />
Schwalbe vor dem Aus<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Altlandkreis | Als Kulturfolger<br />
wer<strong>den</strong> wildlebende<br />
Tiere bezeichnet, die<br />
in von Menschen gebauten<br />
Siedlungen einen <strong>für</strong><br />
sich besseren Lebensraum<br />
vorfin<strong>den</strong>. Dazu gehören<br />
auch Gebäudebrüter wie<br />
beispielsweise Rauchschwalbe,<br />
Mehlschwalbe,<br />
Haussperling (Spatz) und<br />
Mauersegler, die einst ausschließlich<br />
in Felswän<strong>den</strong><br />
und Baumhöhlen brüteten,<br />
seit Jahrhunderten jedoch<br />
lieber in Nischen und<br />
Schlupflöcher an und in<br />
Gebäu<strong>den</strong> leben. „Mauersegler<br />
kommen auch im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
vor, bevorzugen aber hohe<br />
Gebäude in Städten wie München<br />
und Augsburg“, sagt Stefanie<br />
Gansbühler vom Landesbund <strong>für</strong><br />
Vogel- und Naturschutz. Schwalben<br />
und Spatzen sind dagegen<br />
verstärkt in ländlich geprägten<br />
Ortschaften zuhause, leben bevorzugt<br />
an Gebäu<strong>den</strong> mit zwei bis<br />
drei Stockwerken. Umso trauriger,<br />
dass es trotz geeigneter Gebäude<br />
auch hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> immer<br />
weniger Gebäudebrüter gibt. Alle<br />
bereits erwähnten Arten, aber<br />
auch viele weitere wie beispielsweise<br />
Dohle oder Turmfalke, sind<br />
mehr <strong>den</strong>n je in ihrer Existenz<br />
gefährdet. Der Grund, angeordnet<br />
von der Bundesregierung:<br />
Neue Häuser energieeffizienter zu<br />
bauen und alte Gebäude energieeffizienter<br />
zu sanieren, um so die<br />
Klimaerwärmung zu stoppen. Insofern<br />
aufgrund einer prinzipiell<br />
16 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Setzt sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt von Gebäudebrütern ein:<br />
Stefanie Gansbühler vom Landesbund <strong>für</strong> Vogelund<br />
Naturschutz.<br />
guten Sache. Denn laut jüngster<br />
Statistik des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Wohnen, Städteentwicklung<br />
und Bauwesen verbuchen öffentliche<br />
wie private Gebäude allein<br />
<strong>für</strong> Heizung, Warmwasser und<br />
Beleuchtung einen Anteil von<br />
35 Prozent des Energieendverbrauchs<br />
in ganz Deutschland –<br />
das entspricht fast 30 Prozent<br />
des bundesweiten CO 2 -Ausstoßes.<br />
Um diese Werte nach unten zu<br />
drücken, wurde vom Bund bereits<br />
zum 1. November 2020 das<br />
Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG,<br />
verabschiedet. Und zum 1. Ja-<br />
> > > INFOS ZUM PROJEKT<br />
nuar 2023 nochmals neu<br />
definiert. Seither gilt:<br />
Wer ein neues Haus baut,<br />
darf pro Jahr nicht wie<br />
ursprünglich 75 Prozent<br />
des Primärenergiebedarfs<br />
(gemessen an <strong>den</strong> durchschnittlichen<br />
Werten eines<br />
Referenzgebäudes)<br />
verbrauchen, sondern<br />
nur noch 55 Prozent.<br />
Heißt: Um in Neubauten<br />
oder sanierten Altbauten<br />
diese verschärften<br />
Vorgaben einhalten zu<br />
können, braucht es Fenster<br />
mit Wärmeschutzverglasung,<br />
effizientere<br />
Heiztechnik, Photovoltaik auf<br />
dem Dach und vor allem: Eine<br />
grundsolide Wärmedämmung von<br />
Außenwän<strong>den</strong>, Dach und Keller.<br />
Ins Bewusstsein<br />
der Bauherren<br />
Speziell die energetische Sanierung<br />
von Außenwän<strong>den</strong> und Dächern<br />
in Form einer neuen Wärmedämmung<br />
ist der Schritt, der<br />
das Leben von Gebäudebrütern<br />
erschwert. „Weil dadurch bisherige<br />
Nischen und Schlupflöcher<br />
zugemacht wer<strong>den</strong>, somit zuneh-<br />
Nähere Informationen sowie eine kostenlose Beratung zum Thema<br />
„Gebäudebrüter in Oberbayern“ gibt’s bei Stefanie Gansbühler<br />
unter Telefon 089/20027084, via E-Mail stefanie.gansbuehler@lbv.<br />
de oder online auf www.botschafter-spatz.de
mend<br />
die Existenzgrundlage<br />
von Mauerseglern,<br />
egle<br />
rn,<br />
Spatzen und<br />
Schwal-<br />
ben verschwindet“, et<br />
bemängelt<br />
Stefanie Gansbühler,<br />
die mit dem von der Rosner &<br />
Seidl Stiftung tung<br />
geförderten rten<br />
Projekt<br />
„Gebäudebrüter brüt<br />
er in Oberbayern“<br />
baye<br />
rn“<br />
genau das Gegenteil bewirken<br />
möchte: „Energieeffizientes Bauen<br />
Ja, aber ohne dabei <strong>den</strong> Lebensraum<br />
von Gebäudebrütern<br />
zu zerstören. <strong>Das</strong> geht!“ Allen voran<br />
dann, wenn die Bevölkerung<br />
das Dilemma der Gebäudebrüter<br />
grundsätzlich auf dem Schirm<br />
habe. „Wir möchten bei diesem<br />
Thema in erster Linie wieder Bewusstsein<br />
in der Bevölkerung<br />
schaffen, weil viele Menschen gar<br />
nicht wissen, welch wertvollen Lebensraum<br />
sie <strong>für</strong> bedrohte Vögel<br />
unter ihren Dachschrägen haben,<br />
und dass dieser sogar ganzjährig<br />
gesetzlich geschützt ist.“ Mauersegler<br />
und Spatzen brüten<br />
unter Ziegeln, Dächern<br />
und Regenrinnen. Die<br />
Rauchschwalbe ist dagegen<br />
der einzige Gebäudebrüter,<br />
der im Inneren<br />
von Ställen, Hallen und<br />
Scheunen nistet. Während<br />
die Mehlschwalbe wiederum<br />
meist unter Dachneigungen<br />
ein komplett<br />
eigenes Nest in ovaler<br />
Form baut. An dieser Stelle<br />
erwähnenswert: <strong>Das</strong>s<br />
entgegen einiger Meinungen<br />
weder Spatz noch<br />
Mauersegler unerträgliche<br />
Verschmutzungsprobleme<br />
durch Kot und<br />
Nistmaterial an Gebäu<strong>den</strong><br />
verursachen. Bei<br />
Schwalben<br />
kann dies sehr<br />
wohl der Fall sein.<br />
„Wenn sich Leute durch<br />
<strong>den</strong> Kot oder einen Gebäudebrüter<br />
gestört fühlen, beraten<br />
wir die betroffenen fenen Menschen<br />
sehr<br />
gerne, <strong>den</strong>n<br />
es lässt sich<br />
in<br />
der Regel immer me<br />
eine<br />
Lösung <strong>den</strong>.“<br />
fin-<br />
Zerstören ren von Nestern<br />
ern<br />
ist strafbar<br />
ar<br />
Stefanie Gansbühlers Hauptaufga-<br />
aufg<br />
a-<br />
be aber ist,<br />
<strong>den</strong><br />
Gebäudebrüter-<br />
brüt<br />
erschutz<br />
als<br />
„selbstverständlichen<br />
st<br />
tänd<br />
lich<br />
en<br />
Bestandteil von Siedlungs- und<br />
Bauplanung zu etablieren“. <strong>Das</strong><br />
schließe sowohl Planer, Behör<strong>den</strong>,<br />
Architekten und Politik als<br />
auch die Bevölkerung mit ein.<br />
Und zwar, im Idealfall, rechtzeitig.<br />
„<strong>Das</strong> Thema sollte bereits bei<br />
der Planung eines Neubaus oder<br />
einer Sanierung vollumfänglich<br />
miteinbezogen wer<strong>den</strong>, um entsprechende<br />
Maßnahmen im Sinne<br />
der bedrohten Vögel zu treffen,<br />
und auch potentielle Förderungen<br />
beantragen zu können.“ Der hier<strong>für</strong><br />
wichtigste Schritt: Sich als Bauherr<br />
zuallererst die Frage stellen,<br />
ob ein Gebäudebrüter am Haus<br />
Zwei zuckersüße<br />
Mehlschwalben,<br />
die neugierig aus<br />
ihrem Nest blicken.<br />
ist. Im Falle eines Jas? „Braucht es<br />
Beratung und Austausch mit der<br />
zuständigen Naturschutzbehörde,<br />
um auf die jeweilige Situation individuell<br />
richtig reagieren zu können<br />
– diese Beratung übernehmen<br />
wir <strong>für</strong> ganz Oberbayern sehr<br />
gerne.“ <strong>Das</strong>s die Annahme dieses<br />
Angebots Sinn macht, zeigt auch<br />
ein Blick ins Bundesnaturschutzgesetz:<br />
Gebäudebrüter dürfen zur<br />
Brutzeit von <strong>April</strong> bis September<br />
nicht gestört wer<strong>den</strong>. Insofern machen<br />
sich Bauherren beim Stören<br />
oder bewussten Vertreiben von<br />
Gebäudebrütern strafbar. Eine<br />
konkrete Maßnahme zum Erhalt<br />
von Gebäudebrütern kann unter<br />
anderem die Schaffung neuer Lebensräume<br />
sein, in dem bei Neubauten<br />
Dämmmaterial mit bereits<br />
integrierten Nistplätzen verbaut<br />
wird. „Die sind bereits auf dem<br />
Markt, kosten je nach Art und Größe<br />
zwischen 25 und 80 Euro pro<br />
Stück und wer<strong>den</strong> bei rechtzeitiger<br />
Beantragung sogar vom Bund<br />
mit immerhin 15 Prozent finanziell<br />
bezuschusst“, weiß Stefanie<br />
Gansbühler. An dieser Stelle besonders<br />
erwähnenswert aus Sicht<br />
des „<strong>altlandkreis</strong>“-Verteilgebiets:<br />
<strong>Das</strong>s das Projekt „Gebäudebrüter<br />
Oberbayern“ mit <strong>den</strong> Oberlandwerkstätten<br />
in Polling<br />
kooperiert. „Dort wer<strong>den</strong><br />
Nistplätze <strong>für</strong> Spatzen<br />
produziert, von <strong>den</strong>en<br />
wir im Rahmen unseres<br />
Projekts auch fünf an<br />
Leute verschenken, die<br />
ihr Zuhause gebäudebrüterfreundlich<br />
bauen<br />
oder umbauen.“ Schließlich<br />
gelten Spatz, Mauersegler,<br />
Schwalbe und Co.<br />
nicht nur als wichtiger Indikator<br />
<strong>für</strong> ökologisches<br />
Gleichgewicht, sondern<br />
dienen nachweislich<br />
auch als herausragende<br />
Schädlingsbekämpfer. In<br />
Wohngebieten mit vielen<br />
Spatzen gibt es deutlich<br />
weniger Mücken. js<br />
Katrin Christine Huber e. K.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 17
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Die Basis dualer<br />
Ausbildung<br />
Weilheim / Schongau | Die Ausbildungsmessen<br />
in Weilheim, Schongau,<br />
Peißenberg und Penzberg,<br />
das Nachschlagewerk „Ausbildungskompass“,<br />
die Online-Seite<br />
„Schongauer-Ausbildungsmarkt.de“<br />
sowie Berufsinformationstage in<br />
Schulen: Im <strong>Pfaffenwinkel</strong> gibt es<br />
jede Menge Plattformen, über die<br />
hiesige Ausbildungsbetriebe ihre<br />
Lehrberufe vorstellen, und zukünftige<br />
Schulabgänger sich über potentielle<br />
Traumberufe informieren<br />
können. Woran im Rahmen dessen<br />
jedoch selten gedacht wird:<br />
An Lehrkräfte <strong>für</strong> Berufsschulen,<br />
ohne die eine duale Ausbildung<br />
gar nicht möglich wäre. Christian<br />
Dick, Schulleiter der FOS / BOS in<br />
Weilheim, ist deshalb der Meinung,<br />
dass die Werbetrommel <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Beruf des Berufsschullehrers<br />
auch regional gezielter gerührt<br />
wer<strong>den</strong> müsse. „Der Fachkräftemangel<br />
spiegelt sich auch an<br />
unseren Berufsschulen wieder.“<br />
Für die Berufsschule Weilheim<br />
arbeiten derzeit 50 hauptberufliche<br />
und 20 nebenberufliche<br />
Lehrerinnen und Lehrer. Sie unterrichten<br />
angehende Schreiner,<br />
Zimmerer, Maurer und Maler im<br />
Fach „Bautechnik“, angehende<br />
Anlagenmechaniker, Kfz-Mechatroniker,<br />
Land- und Baumaschinen-Mechatroniker,<br />
Metallbauer,<br />
Zerspanungsmechaniker, Indust-<br />
Ideengeber: Christian Dick leitet<br />
die FOS / BOS in Weilheim.<br />
riemechaniker, Feinwerkmechaniker<br />
und Werkzeugmechaniker<br />
im Fach „Metalltechnik“, sowie<br />
angehende Landwirte, Gärtner<br />
und Landschaftsgärtner im Fach<br />
„Agrartechnik“. Laut Berufsschulleiter<br />
Knut Seelos sei die derzeitige<br />
Unterrichtsversorgung bei 93<br />
Prozent. Liest sich prinzipiell nicht<br />
schlecht, bedeutet aber faktisch,<br />
„dass uns momentan zwei Lehrerstellen<br />
fehlen“. Die Folge: Mehrarbeit<br />
der ohnehin voll ausgelasteten<br />
vorhan<strong>den</strong>en Lehrkräfte. Oder<br />
Unterrichtsausfall, was bei Schülern<br />
zu schlechterem Abschnei<strong>den</strong><br />
der Ausbildung führen könnte.<br />
Am Beruflichen Schulzentrum<br />
in Schongau arbeiten derzeit 63<br />
Lehrkräfte, drei Referendare sowie<br />
weitere Lehrkräfte von Kooperationspartnern,<br />
beispielsweise aus<br />
Augsburg. Es besteht bekanntlich<br />
aus einer klassischen Berufsschule<br />
<strong>für</strong> angehende Elektroniker,<br />
Bänker, Großhandels- und Industriekaufleute,<br />
Automobilkaufleute,<br />
Kaufleute <strong>für</strong> Büromanagement<br />
sowie Verkäufer und Kaufleute im<br />
Einzelhandel. Und aus <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />
<strong>für</strong> Ernährung und<br />
Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege.<br />
„Von drei nicht besetzten<br />
Stellen wegen Elternzeit mal<br />
abgesehen, sind unsere Lehrkräfte<br />
insgesamt betrachtet bei einer<br />
sehr hohen zeitlichen Auslastung,<br />
weshalb wir in allen Bereichen<br />
Unterstützung gebrauchen könnten“,<br />
sagt Andreas Streinz, Leiter<br />
des Beruflichen Schulzentrums in<br />
Schongau.<br />
Rückgang im technischgewerblichen<br />
Bereich<br />
Könnten sich Knut Seelos und<br />
Andreas Streinz einen neuen<br />
Berufsschullehrer sprichwörtlich<br />
schnitzen, wäre es sicherlich einer<br />
mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />
samt Erfahrung als<br />
Geselle, der anschließend das<br />
Abitur an einer Berufsoberschule<br />
nachholt, danach ein <strong>für</strong> Berufs-<br />
18 | <strong>altlandkreis</strong>
schullehramt geeignetes Studium<br />
in Angriff nimmt und schließlich<br />
Azubis an einer Berufsschule unterrichtet.<br />
Einer, der genau diesen<br />
Weg bestritten hat: Christian Dick.<br />
An „seiner“ FOS / BOS in Weilheim<br />
arbeiten derzeit 61 Lehrerinnen<br />
und Lehrer inklusive einer integrierten<br />
Reserve. „<strong>Das</strong> entspricht<br />
einer Personalversorgung von 100<br />
Prozent, weshalb wir keine Unterrichtskürzungen<br />
zu verzeichnen<br />
haben“, sagt er voller Stolz. <strong>Das</strong><br />
Kernproblem, dass es zu wenige<br />
Berufsschullehrer gibt, ist dadurch<br />
aber nicht gelöst. „Sorge bereitet<br />
mir die stark zurückgehende<br />
Nachfrage im technisch-gewerblichen<br />
Bereich – immer weniger<br />
Schülerinnen und Schüler interessieren<br />
sich <strong>für</strong> die BOS Technik.<br />
Und zwar bayernweit.“ Insofern<br />
schrumpft genau der Bereich, der<br />
<strong>für</strong> Berufsschullehrer <strong>für</strong> technische<br />
Ausbildungsberufe in Industrie<br />
und Handwerk prädestiniert<br />
wäre – potentielle Lehrkräfte, die<br />
an <strong>den</strong> Standorten in Schongau<br />
und Weilheim am dringendsten<br />
gesucht wer<strong>den</strong>. „Wir brauchen<br />
weiterhin eine leistungsfähige<br />
duale Ausbildung. Und da<strong>für</strong> ausgebildete<br />
Lehrkräfte, vor allem im<br />
technisch-gewerblichen Bereich“,<br />
bekräftigt Christian Dick, der auf<br />
diese Problematik immer wieder<br />
aufmerksam macht.<br />
Höhere Gehälter in der freien Wirtschaft,<br />
erdrückende Vorgaben und<br />
Rahmenbedingungen von Seiten<br />
des Kultusministeriums, Mehrarbeit<br />
aufgrund Unterbesetzung – es<br />
gibt natürlich Gründe, warum sich<br />
junge Menschen von vorne herein<br />
gegen eine Berufsschullehrerlaufbahn<br />
entschei<strong>den</strong>. Aber auch jede<br />
Menge, die in der breiten Öffentlichkeit<br />
übertrieben dargestellt<br />
wer<strong>den</strong> und junge Menschen zu<br />
Unrecht vom Erlernen des Lehrerberufs<br />
abschrecken. Zum Beispiel,<br />
dass die Schüler von heute frecher,<br />
fauler und respektloser seien. „Die<br />
Hierarchien sind flacher gewor<strong>den</strong>.<br />
Aber insgesamt betrachtet<br />
sind unsere Schülerinnen und<br />
Schüler außeror<strong>den</strong>tlich respektvoll“,<br />
sagt Andreas Streinz. Knut<br />
Seelos bestätigt, dass der Großteil<br />
seiner Schülerinnen und Schüler<br />
höflich und anständig seien, „wir<br />
die vergangenen Jahre auch sehr<br />
fleißige Referendare und Referendarinnen<br />
hatten“. Christian Dick<br />
bezeichnet die „Generation Z“ sogar<br />
als eine „hart arbeitende, digital<br />
fortgeschrittene, technikaffine<br />
sowie ausgesprochen intelligente,<br />
gesundheits- und umweltbewusste<br />
Generation, die keinesfalls<br />
faul ist“. Und sicherlich auch am<br />
Lehrerberuf eine Freude hätte.<br />
Ein sinnstiftender Beruf<br />
Für Christian Dick besteht die Attraktivität<br />
dieses Berufs darin,<br />
„Schülerinnen und Schüler auf<br />
ihrem Weg mit ihren jeweiligen<br />
Zielen professionell zu begleiten“.<br />
Was einem unglaublich viel<br />
zurückgeben könne. „Mit der richtigen<br />
Einstellung kann die berufliche<br />
Nähe zu jungen Erwachsenen<br />
eine ausgesprochen bereichernde,<br />
sinnstiftende Aufgabe sein“,<br />
bekräftigt Knut Seelos, der auch<br />
in <strong>den</strong> überwiegend flexiblen<br />
Arbeitszeiten in der Unterrichtsvor-<br />
und -nachbereitung eine<br />
hohe Vereinbarkeit von Beruf,<br />
Familie und Freizeit sieht. Bleibt<br />
insofern eigentlich nur die Frage:<br />
Wie könnte es gelingen, jungen,<br />
engagierten Menschen aus dem<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> <strong>den</strong> Beruf des Berufsschullehrers<br />
wieder schmackhafter<br />
zu machen? „Es gibt in der<br />
Tat zahlreiche Initiativen seitens<br />
des Kultusministeriums zur Gewinnung<br />
von Lehrkräften, allerdings<br />
kaum regionale Bestrebungen“,<br />
sagt Andreas Streinz.<br />
Er könne sich gut vorstellen, die<br />
Beratung von am Lehrerberuf interessierten<br />
Menschen via Telefon,<br />
E-Mail oder Praktika künftig<br />
gezielt zu bewerben, womöglich<br />
sogar zu systematisieren. Knut<br />
Seelos wünscht sich an dieser<br />
Stelle Lehrer-Botschafter, die <strong>den</strong><br />
Berufsalltag eines Berufsschullehrers<br />
auf Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
vorstellen. Christian Dick arbeitet<br />
<strong>für</strong> die FOS / BOS Weilheim bereits<br />
mit Botschaftern, setzt auch auf<br />
die direkte Ansprache von Lehrern,<br />
die in Schülern Potential <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Lehrerberuf sehen. Und hofft<br />
<strong>für</strong> die Zukunft „auf eine gemeinsame<br />
Anstrengung von Partnern<br />
des Dualen Systems“. Sprich: Kein<br />
Gegeneinander, Nebeneinander,<br />
sondern ein Miteinander im Sinne<br />
der Jugendlichen. „Die FOS und<br />
BOS darf nicht als Gefahr dahingehend<br />
gesehen wer<strong>den</strong>, dass<br />
potentielle Azubis wegfallen.“<br />
Es geht einzig und allein darum,<br />
zukünftige Berufsschullehrkräfte<br />
zu gewinnen, um die Zukunft der<br />
dualen Ausbildung zu gewährleisten.<br />
Insbesondere die im technisch-gewerblichen<br />
Bereich. js<br />
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Fuchstal | Eigentlich ist die Gemeinde<br />
Fuchstal im oberbayerischen<br />
Landkreis Landsberg am<br />
Lech ein beschauliches Fleckchen<br />
Erde. Rund 4 000 Einwohner verteilen<br />
sich auf 19 Gemeindeteile<br />
mit <strong>den</strong> größeren Dörfern Asch,<br />
Seestall und Leeder. Doch seit einigen<br />
Jahren ist Fuchstal bundesweit<br />
in aller Munde. Unter anderem<br />
das Nachrichtenmagazin DER<br />
SPIEGEL, die Süddeutsche Zeitung<br />
und verschie<strong>den</strong>e Fernsehanstalten<br />
berichten regelmäßig über<br />
die Vorgänge in der Gemeinde.<br />
Die Überschriften lauten: „Fuchstal<br />
schafft die Energiewende“<br />
oder „Lernen vom Energiedorf<br />
am Lech“. Im Mai 2022 gewann<br />
die Gemeinde sogar <strong>den</strong> Preis<br />
„Energie-Kommune des Monats“,<br />
verliehen von der Agentur <strong>für</strong> Erneuerbare<br />
Energien, kurz AEE.<br />
Dahinter steckt das Projekt „Energiezukunft<br />
Fuchstal“, womit die<br />
Gemeinde bis 2030 völlig energieautark<br />
sein möchte.<br />
„Ein einschnei<strong>den</strong>des Erlebnis <strong>für</strong><br />
uns waren das Erdbeben und die<br />
Katastrophe von Fukushima im<br />
<strong>März</strong> 2011“, erinnert sich Gerhard<br />
Schmid. In Japan starben nicht<br />
nur 20 000 Menschen und 470 000<br />
Gebäude wur<strong>den</strong> beschädigt oder<br />
zerstört, sondern etwa vier Millionen<br />
Haushalte waren ohne Strom.<br />
Ein Weckruf <strong>für</strong> <strong>den</strong> 51-jährigen<br />
Geschäftsleiter und Kämmerer<br />
der Verwaltungsgemeinde Fuchstal<br />
in Leeder. Gemeinsam mit<br />
Bürgermeister Erwin Karg trieb<br />
er die Energiewende in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong><br />
Jahren konsequent voran,<br />
auch weil der CSU-Politiker Horst<br />
Seehofer lautstark <strong>für</strong> alternative<br />
Energien warb. „Im Wald zwischen<br />
Denklingen und Fuchstal<br />
sollten Windräder gebaut wer<strong>den</strong><br />
und die Investoren gaben sich die<br />
Klinke in die Hand. Aber wir wollten<br />
nicht auf Windräder blicken,<br />
die uns keinen Ertrag bringen, also<br />
haben wir entschie<strong>den</strong>, es selbst<br />
in die Hand zu nehmen.“ Doch<br />
2014 scheiterte das Bürgerbegehren<br />
im Nachbarort Denklingen, in<br />
Fuchstal hingegen stimmten 52,7<br />
Prozent <strong>für</strong> die Unternehmung. So<br />
Kämmerer Gerhard Schmid.<br />
waren Schmid und Karg auf sich<br />
allein gestellt.<br />
40 Prozent weniger an<br />
Heizkosten<br />
Heute speisen die vier Windräder<br />
über 24 Millionen Kilowattstun<strong>den</strong><br />
(kWh) Strom ins Netz. Mit einer<br />
Photovoltaik-Freiflächenanlage,<br />
der Biogas- und Hackschnitzelanlage<br />
wer<strong>den</strong> jährlich rund 40<br />
Millionen kWh nachhaltiger Strom<br />
erzeugt. Bei <strong>den</strong> Planungen appellierten<br />
die Macher nicht nur<br />
an die Vernunft und Weitsicht<br />
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20 | <strong>altlandkreis</strong>
der Bürger, sondern erfreuten<br />
auch die Geldbeutel – immer ein<br />
überzeugendes Argument. Bei<br />
<strong>den</strong> ersten vier Anlagen gab es<br />
115 private Gesellschafter, davon<br />
etwa 20 aus Fuchstal. Die Rendite<br />
liegt bei rund 20 Prozent im Jahr.<br />
Kein Wunder, dass die drei neuen<br />
Windkraftanlagen, die im Sü<strong>den</strong><br />
der Gemeinde entstehen, von<br />
<strong>den</strong> „privaten Investoren“ nahezu<br />
überrannt wur<strong>den</strong>. Die 240 Gesellschafter<br />
kommen nun alle aus der<br />
Gemeinde Fuchstal, die von <strong>den</strong><br />
sechs Millionen Euro Eigenkapital<br />
der Gemeinde die Hälfte übernehmen<br />
konnten. „Die Anteile waren<br />
schließlich völlig überzeichnet,<br />
so dass wir die Investitionen auf<br />
50000 Euro deckeln mussten“,<br />
schildert der Kämmerer <strong>den</strong> Ansturm.<br />
50 Prozent des Gewinns<br />
fließen an die Bürger und Bürgerinnen.<br />
Auf <strong>den</strong> Strompreis<br />
selbst hat die Beteiligung allerdings<br />
keinen Einfluss. „Leider<br />
gehören die Stromnetze nach wie<br />
vor nicht uns“, dämpft Gerhard<br />
Schmid die Euphorie, „also liegt<br />
der Strompreis nicht in unserer<br />
Hand. Aber die Gesellschafter profitieren<br />
direkt von <strong>den</strong> Gewinnen<br />
und alle Bürger davon, dass wir<br />
beispielsweise zwei Kindergärten<br />
und ein neues Feuerwehrauto finanzieren<br />
konnten“. Ein weiteres<br />
Augenmerk liegt auf der Nutzung<br />
von überschüssiger Energie, die<br />
durch geringe Nachfrage oder<br />
wetterbedingte<br />
Ein wesentlicher Bestandteil der Fuchstaler Stromversorgung sind Photovoltaik-Anlagen<br />
auf Wiesen und Dächern.<br />
Überproduktion<br />
erzeugt wird. Diese wird zur<br />
Herstellung von Wärmeenergie<br />
mittels einer Power-to-<br />
Heat-Anlage genutzt oder<br />
kann in einem Batteriespeicher<br />
mit 5,8 Megawatt gelagert<br />
wer<strong>den</strong>. Dies impliziert, dass die<br />
bisher ungenutzte Abwärme aus<br />
der Biogasanlage, die an heißen<br />
Tagen verloren geht, nun gespeichert<br />
und bei Bedarf in das<br />
kommunale Heiznetz eingespeist<br />
wer<strong>den</strong> kann. Ähnlich verhält<br />
es sich mit dem Strom aus <strong>den</strong><br />
Windkraftanlagen, der in Phasen<br />
geringer Nachfrage nicht effektiv<br />
veräußert wer<strong>den</strong> kann. Dieser<br />
Strom kann nun ebenfalls gespeichert<br />
und später genutzt wer<strong>den</strong>,<br />
wenn die Nachfrage steigt. Rund<br />
400 Grundstücke können an das<br />
umfassende Wärmenetz angeschlossen<br />
wer<strong>den</strong>. Derzeit erfreuen<br />
sich bereits rund 250 Haushalte<br />
sowie eine Schule, die Sporthalle<br />
und der Kindergarten daran, dass<br />
sie nicht nur unabhängig vom Öl<br />
sind, sondern auch noch rund 40<br />
Prozent günstiger heizen können.<br />
Bürgermeister aus ganz<br />
Deutschland<br />
Die Gemeinde Fuchstal scheint auf<br />
ihrem Weg zur Autarkie unaufhaltsam<br />
voranzuschreiten, aber<br />
Gerhard Schmid blickt überraschend<br />
ehrlich zurück: „Hätten wir<br />
das alles vor dreizehn Jahren mit<br />
einem Konzept geplant, wäre der<br />
Rahmen völlig gesprengt wor<strong>den</strong>.<br />
Wir haben alles Sukzessive erweitert<br />
und einen Schritt nach dem<br />
anderen gemacht. Am Anfang<br />
wur<strong>den</strong> wir viel belächelt, aber<br />
nun sind wir der allgemeinen Entwicklung<br />
einen Schritt voraus.“ Da<br />
ist es nicht verwunderlich, dass<br />
die Bürgermeister aus allen Teilen<br />
Deutschlands Schlange stehen und<br />
das Projekt in Fuchstal als Blaupause<br />
kopieren möchten. Doch<br />
Schmid warnt: „Unser Vorgehen<br />
ist sicherlich nicht eins-zu-eins auf<br />
andere Gemein<strong>den</strong> übertragbar.<br />
<strong>Das</strong> ist hier alles über die Jahre<br />
gewachsen und kann nicht mal<br />
eben in ein oder zwei Jahren umgesetzt<br />
wer<strong>den</strong>.“ Gerhard Schmid<br />
weiß, wovon er spricht, <strong>den</strong>n er<br />
ist nicht nur bei der Gemeinde<br />
Fuchstal aktiv, sondern auch Bürgermeister<br />
von Apfeldorf. Immer<br />
wieder wird er mit der Tatsache<br />
konfrontiert, dass sich das „Modell<br />
Fuchstal“ nicht kopieren lässt:<br />
„Jede Gemeinde muss die Energiewende<br />
auf ihre Bedürfnisse abstimmen.<br />
Aber das Wichtigste ist,<br />
dass man überhaupt was macht,<br />
<strong>den</strong>n Stillstand ist das schlimmste.“<br />
<strong>Das</strong> scheint man auch in der<br />
Nachbargemeinde Denklingen<br />
eingesehen zu haben, <strong>den</strong>n beim<br />
letzten Bürgerentscheid stimmten<br />
knapp 70 Prozent <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau<br />
von Windkraftanlagen. Kämmerer<br />
Schmid und Bürgermeister<br />
Karg mussten auf ihrem Weg viel<br />
Prügel einstecken, aber sie haben<br />
sich nicht beirren lassen. Die<br />
Widerstände gegen die Windkraft<br />
erinnern Gerhard Schmid oft an<br />
<strong>den</strong> berühmten Ausspruch von<br />
Kaiser Wilhelm II.: „Ich glaube an<br />
das Pferd. <strong>Das</strong> Automobil ist eine<br />
vorübergehende Erscheinung.“ edl<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 21
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oder online www.ihk-akademie-muenchen.de<br />
gebeten. Beginn<br />
der rund zweistündigen Veranstaltung<br />
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Klimafrühling im Oberland<br />
Weilheim-Schongau | Ins Leben<br />
gerufen wurde der Klimafrühling<br />
Oberland bereits im Jahr 2018 als<br />
Veranstaltungsplattform <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen,<br />
Initiativen,<br />
Vereine, Stiftungen, Glaubenseinrichtungen<br />
und Unternehmen,<br />
die durch ihr jeweiliges Engagement vorbildlich in<br />
Sachen Ökologie und Klimaschutz vorangehen. Deren<br />
Ziel: Noch mehr Bürgerinnen und Bürger dazu<br />
animieren, ihren privaten und beruflichen Alltag<br />
klimafreundlicher zu gestalten. Heuer findet der Klimafrühling<br />
Oberland zwischen dem 18. <strong>April</strong> und 5.<br />
Mai mit Teilnehmern aus <strong>den</strong> Landkreisen Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach<br />
und Weilheim-Schongau statt. Nähere Infos <strong>für</strong><br />
potentielle Teilnehmer sowie intereseitsierte<br />
Besucher hält die Internetseite<br />
www.klimafruehling.com bereit.<br />
js<br />
22 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Bayerns BEST50 gesucht<br />
Weilheim-Schongau | Er gilt als einer der<br />
renommiertesten Wirtschaftspreise im Freistaat:<br />
BAYERNS BEST 50. Zum 23. Mal wer<strong>den</strong><br />
im Juni <strong>2024</strong> besonders wachstumsstarke, in<br />
Bayern ansässige Unternehmen ausgezeichnet.<br />
Darüber hinaus verleiht das Bayerische<br />
Staatsministerium <strong>für</strong> Wirtschaft, Landesentwicklung<br />
und Energie einen Sonderpreis zum<br />
Thema „Herausragendes Engagement bei der<br />
Ausbildung im eigenen Betrieb“. Außerdem<br />
soll heuer erstmals ein Sonderpreis vergeben<br />
wer<strong>den</strong>, der sogenannte ESG-Faktoren (Environmental,<br />
Social, Governance) berücksichtigt.<br />
Chancen auf eine Auszeichnung haben<br />
auch in Weilheim-Schongau ansässige Unternehmen,<br />
die sich bis einschließlich Freitag,<br />
22. <strong>März</strong>, unter www.bb50.de<br />
näher informieren und bewerben<br />
können.<br />
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Lebenshilfe lädt zum Maitanz<br />
Peiting | Die Lebenshilfe <strong>für</strong><br />
Menschen mit Behinderung<br />
in Weiheim-Schongau veranstaltet<br />
gemeinsam mit<br />
der Diakonie Herzogsägmühle,<br />
der Caritas, Regens<br />
Wagner, dem Hof Hohenwart,<br />
der Mittelschule Peiting<br />
sowie der katholischen<br />
und evangelischen Kirchengemeinde am Freitag,<br />
26. <strong>April</strong>, einen Maitanz in Peitings Schloßberghalle,<br />
Münchener Straße 13. Dazu herzlich eingela<strong>den</strong><br />
sind Alt und Jung aus<br />
Nah und Fern, die gerne das<br />
Tanzbein schwingen – und<br />
Inklusion leben und erleben<br />
möchten. Für leibliches<br />
Wohl sorgen die Schüler<br />
der Mittelschule Peiting, <strong>für</strong><br />
musikalische Umrahmung<br />
die Live-Band „Funk Off“.<br />
Beginn der Veranstaltung mit geplanter<br />
Überraschungseinlage ist um 19 Uhr,<br />
Einlass bereits um 18 Uhr.<br />
js<br />
Literatur, Rock und Kabarett – die Gewinner<br />
Altlandkreis | Zahlreich waren sie<br />
vertreten, die Gewinnspiele in unserer<br />
Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong>. Die<br />
Brauchtumskalender „Der Oberbaierische“<br />
gingen an Barbara Schwarz<br />
aus Steinga<strong>den</strong>, Inge Mesch aus<br />
Schongau, Katharina Schramm aus<br />
Peiting, Manfred Fichtl aus Schongau<br />
und Rosa Dürr aus Urspring. Die Bücher „Burn<br />
IN“ an Angelika Mittermeier aus Schwabsoien, Marion<br />
Schlensker aus Reichling und Regina Kämpf<br />
aus Stötten am Auerberg. Je zwei Tickets <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
Kabarettabend mit Herbert & Schnipsi gewannen<br />
Petra Kula aus Schongau und Christine Strobl aus<br />
Altenstadt. Den literarischen Ratgeber in Reimform<br />
namens „Herzgesundheit“ gewannen Dagmar<br />
Weidhaas aus Schongau, Familie Gabel sowie Peter<br />
Vaernewyck aus Peiting, Maria Brigitte Geiger<br />
aus Schwabbruck und Michael Scheuerer aus Hohenfurch.<br />
<strong>Das</strong> Rockalbum „ON FIRE“ ging an Andrea<br />
Utschneider aus Bad Bayersoien, Dorothea<br />
Neudecker aus Rettenbach am<br />
Auerberg, Holger Nachtigall aus<br />
Halblech und Susanne Sugar aus<br />
Schongau. Gerhard Kral aus Peiting<br />
und Heinz Bachmayer aus Bad<br />
Bayersoien durften sich über die<br />
Jubiläumsausgabe des „Lech-Isar-<br />
Land“ freuen. Christine Menhart aus<br />
Vilgertshofen-Stadl, Gabriele Konkal<br />
aus Denklingen und Liliana Stebanü aus Altenstadt<br />
über <strong>den</strong> zweiten Teil von „Mittsommerwind“. Heidi<br />
Gretschmann aus Schönberg, Markus Ott aus<br />
Prem und Quirin Oswald aus Steinga<strong>den</strong> über das<br />
Kinderbuch „Mobsibär“. Alfred Vilgis aus Wildsteig<br />
und Sigrid Wohlhaupter aus Apfeldorf auf je zwei<br />
Karten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kabarettabend mit Alexandra Stiglmeier.<br />
Und Martin Riegger aus Prem sowie Christine<br />
Dähn aus Schwabbruck auf je zwei Tickets <strong>für</strong><br />
das einzigartige Wohnzimmerkonzert ert in<br />
Bernbeurens Käsküche. Wir gratulieren<br />
an dieser Stelle recht herzlich!<br />
js<br />
Magnus Kaindl lädt zum Bayerischen Tanz — Kurs ist kostenlos<br />
Reichling | Tanzmeister Magnus Kaindl und Musiker<br />
Johannes Stift (Steirische Harmonika und Geige)<br />
la<strong>den</strong> am Montag, 15. <strong>April</strong>, und Montag, 22. <strong>April</strong>,<br />
zum Bayerischen Tanz in <strong>den</strong> Happberger, Hauptstraße<br />
20 in Reichling-Lu<strong>den</strong>hausen. Der zweitägige<br />
Tanzkurs ist kostenlos, jeweils von 19.30 bis<br />
22 Uhr, erfordert keine vorherige Anmeldung und<br />
baut auch nicht aufeinander auf. Willkommen sind<br />
Einzel- wie Paarteilnehmer. Krönender Abschluss:<br />
Ein Volkstanzabend am Samstag, 27. <strong>April</strong>, um 19.30<br />
Uhr, ebenfalls im Happberger. Und mit der Combo<br />
Massanari, unter anderem bekannt aus der beliebten<br />
BR-Sendung „Wirtshausmusikanten“. anten Eintritt<br />
hier<strong>für</strong>: 12 Euro pro Person. Weitere Informationen<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 23
– ANZEIGE –<br />
Meilenstein auf dem Weg zum Schwerpunktversorger<br />
Aufbau eines überregionalen<br />
Darmkrebszentrums<br />
Im Krankenhaus Weilheim<br />
soll ein überregionales<br />
Darmkrebszentrum entstehen.<br />
Weilheim | <strong>Das</strong> Krankenhaus Weilheim<br />
hat ein ambitioniertes Ziel:<br />
Es möchte Schwerpunktversorger<br />
wer<strong>den</strong> und sein Angebot durch<br />
Spezialisierungen und nicht alltägliche<br />
medizinische Leistungen<br />
erweitern. Einige Abteilungen<br />
sind bereits im Umbruch. So auch<br />
die Klinik <strong>für</strong> Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
unter Leitung von<br />
Prof. Dr. Dr. Reinhold Lang. Der<br />
Chefarzt plant, in Weilheim ein<br />
überregionales Darmkrebszentrum<br />
aufzubauen.<br />
Damit setzt der Klinikleiter einen<br />
wichtigen Meilenstein <strong>für</strong> die Umsetzung<br />
des Zukunftskonzepts der<br />
Krankenhaus GmbH. „Die Etablierung<br />
des Darmkrebszentrums<br />
hat sowohl in Bezug auf gesundheitspolitische<br />
Hintergründe als<br />
auch auf lokale Gegebenheiten<br />
und die Patienten-Versorgung im<br />
Landkreis Weilheim-Schongau<br />
eine zentrale Bedeutung“, macht<br />
Prof. Lang deutlich. Der Grund:<br />
„Darmkrebszentren sind eine Seltenheit<br />
in unserer Region“, sagt<br />
Qualitätsmanagerin Dr. Monika<br />
Raidl. Von <strong>den</strong> 310 zertifizierten<br />
Zentren in Deutschland befin<strong>den</strong><br />
sich lediglich 36 in Bayern. Allein<br />
sechs davon sind in München,<br />
vier weitere in Nürnberg. Neben<br />
Agatharied (Landkreis Miesbach)<br />
wäre Weilheim der einzige Ort<br />
im Oberland, der über ein eigenes<br />
Darmkrebszentrum verfügt.<br />
„Hier geht es nicht um Prestige<br />
und Alleinstellung“, macht Prof.<br />
Sonderveröffentlichung entlic<br />
hungd<br />
der<br />
Lang deutlich. Vielmehr<br />
sei es erwiesen, und<br />
„durch verschie<strong>den</strong>e<br />
Studien belegt, dass die<br />
Heilungschancen <strong>für</strong><br />
Tumorpatienten um ein<br />
Vielfaches steigen, wenn<br />
sie in einem zertifizierten<br />
Zentrum behandelt<br />
wer<strong>den</strong>“.<br />
<strong>Das</strong> liegt zum einen an<br />
<strong>den</strong> hohen Qualitätsvorgaben,<br />
die erfüllt<br />
wer<strong>den</strong> müssen, um<br />
überhaupt eine Zertifizierung<br />
zu erhalten. Die<br />
deutsche Krebsgesellschaft hat<br />
hier<strong>für</strong> in enger Zusammenarbeit<br />
mit Fachexperten zahlreiche Mindeststandards<br />
festgelegt, die von<br />
der renommierten Krebs-Zertifizierungsgesellschaft<br />
OnkoZert durch<br />
regelmäßige Audits überprüft<br />
wer<strong>den</strong>. Zum anderen daran, dass<br />
Tumoreingriffe in Darmkrebszentren<br />
in hohen Frequenzen erfolgen.<br />
Dadurch hat das Behandlungsteam<br />
mehr Erfahrung und Routine bei<br />
der Darmkrebs-Diagnostik und<br />
-therapie als das in Kliniken ohne<br />
Prof. fRihldL Reinhold Lang und dQualitätsmanagerin i Dr. Monika<br />
Raidl arbeiten fleißig an der Zertifizierung <strong>für</strong> ein Darmkrebszentrum<br />
in Weilheim.<br />
Zentren der Fall ist, wo weniger<br />
Darmkrebsfälle behandelt wer<strong>den</strong>.<br />
Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Zertifizierung<br />
laufen bereits auf Hochtouren.<br />
Die Klinik erfüllt bereits jetzt<br />
wichtige Qualitätsmerkmale, die<br />
<strong>für</strong> die Zertifizierung von Vorteil<br />
sind. Darunter: Die Existenz eines<br />
eigenen Bauchzentrums, in dem<br />
Bauchchirurgen und Gastroenterologen<br />
sehr eng zusammenarbeiten<br />
sowie eine DIN-ISO 9001-Zertifizierung<br />
<strong>für</strong> beide Fachabteilungen.<br />
In einer fachübergreifen<strong>den</strong> Tumorkonferenz,<br />
an der<br />
Internisten, Chirurgen,<br />
Strahlentherapeuten, Pathologen,<br />
Radiologen sowie<br />
onkologische Pflegefachkräfte<br />
und Therapeuten<br />
teilnehmen, wer<strong>den</strong> schon<br />
Darmkrebs zählt zu <strong>den</strong><br />
häufigsten Krebsarten und<br />
ist nach Lungenkrebs die<br />
zweithäufigste Todesursache<br />
bei Tumor-Patienten.<br />
heute die Befunde, Prognosen<br />
und Behandlungsempfehlungen<br />
<strong>für</strong><br />
Darmkrebspatienten in<br />
Weilheim besprochen.<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Allgemeinund<br />
Viszeralchirurgie<br />
verfügt über eine eigene<br />
Ernährungsexpertin.<br />
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die computergestützte<br />
Operation über das Da-<br />
Vinci-System <strong>den</strong> Chirurgen,<br />
schonend an <strong>den</strong><br />
Stellen im Bauchraum<br />
zu operieren, die ein äußerst<br />
präzises Vorgehen erfordern.<br />
„<strong>Das</strong> verbessert das Operationsergebnis,<br />
und der Patient kommt<br />
schneller wieder auf die Beine“,<br />
erklärt Prof. Lang.<br />
Wichtig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Behandlungserfolg<br />
ist laut Dr. Raidl in erster Linie die<br />
Kooperation mit <strong>den</strong> einweisen<strong>den</strong><br />
Fachärzten. Prof. Lang betont: „Medizinische<br />
Versorgung auf Spitzenniveau<br />
kann nur gemeinsam mit<br />
<strong>den</strong> Fachärzten gelingen. Daher legen<br />
wir sehr großen Wert auf eine<br />
gute Zusammenarbeit und Kommunikation<br />
mit <strong>den</strong> niedergelassenen<br />
Gastroenterologen.“ Sie seien<br />
die wichtigsten Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> Patienten – vor allem bei der<br />
Diagnostik und frühzeitigen Erkennung<br />
von Tumoren. „Damit spielen<br />
sie eine entschei<strong>den</strong>de Rolle beim<br />
Genesungsprozess.“<br />
Durch hdas robotergestützte tüt t Da-<br />
Vinci-System kann die Darmkrebs-<br />
Operation in Weilheim äußerst<br />
präzise und schonend erfolgen.
Früherkennung bei Tumoren wird signifikant verbessert<br />
KI gestützte Darmkrebsvorsorge<br />
Weilheim | Seit Januar verfügt das<br />
Krankenhaus Weilheim über eine<br />
Endoskopie mit vollintegrierter<br />
künstlicher Intelligenz. Mit Hilfe<br />
der KI können Vorstufen von<br />
Darmkrebs um 20 Prozent genauer<br />
erkannt wer<strong>den</strong> als bei herkömmlichen<br />
Untersuchungen. Die neue<br />
Technologie wird routinemäßig<br />
bei Darmspiegelungen eingesetzt.<br />
Sie konnte dank einer Spende der<br />
Otto-Hellmeier-Stiftung mit Sitz in<br />
Raisting angeschafft wer<strong>den</strong>. Diese<br />
fördert das Projekt mit 32 000<br />
Euro.<br />
„Wenn eine bösartige Veränderung<br />
des Gewebes frühzeitig oder<br />
gar im gutartigen Vorstadium<br />
entdeckt wird, sind die Heilungschancen<br />
bei Darmkrebs in der Regel<br />
sehr hoch“, macht Dr. Jochen<br />
Dresel, Chefarzt und Leiter des<br />
Gastroenterologischen Zentrums<br />
Weilheim, deutlich. Die Darmkrebsvorsorge<br />
an sich hat bereits<br />
über 250 000 Neuerkrankungen in<br />
Endoskopie mit KI: Dr. Jochen Dresel list von <strong>den</strong> Vorteilen überzeugt.<br />
Vertreter der Otto-Hellmeier Stiftung: Rudolf lfZemek, Dr. Irmingard dFißl,<br />
Albertine Kapfer, Max Wagner, Konrad Schönherr und Urban Schaidhauf.<br />
<strong>den</strong> letzten Jahren verhindert. Unterstützt<br />
durch KI steige diese Rate<br />
noch einmal deutlich.<br />
<strong>Das</strong> System gleicht während der<br />
Untersuchung das Live-Bild der<br />
Kamera mit tausen<strong>den</strong> weiteren<br />
Polypen-Bildern ab, die in einem<br />
Pool gespeichert sind, und schlägt<br />
Alarm, sobald es eine Übereinstimmung<br />
gibt. So können gerade<br />
kleine und flache Polypen entdeckt<br />
wer<strong>den</strong>, die der Arzt mit bloßem<br />
Auge womöglich übersehen hätte.<br />
Während der Untersuchung überträgt<br />
das flexible Koloskop genau<br />
wie bei herkömmlichen Darmspiegelungen<br />
die Bilder von der<br />
Darminnenwand auf einen Monitor.<br />
Dort erkennt der untersuchende<br />
Arzt problematische Stellen,<br />
die er dann genau betrachtet und<br />
im Zweifelsfall entfernt. „Entschei<strong>den</strong>de<br />
Faktoren sind hier die Erfahrung<br />
des Mediziners, ein gutes<br />
Auge und hohe Aufmerksamkeit“,<br />
betont Dr. Dresel. Genau hier setzt<br />
die Künstliche Intelligenz an. Dr.<br />
Dresel bestätigt: „Die KI sieht einfach<br />
mehr. Wir Mediziner nutzen<br />
mit dem System ein unglaublich<br />
aufmerksames zusätzliches Auge,<br />
das niemals müde ist und Dinge<br />
erkennt, die auch geübte Ärzte<br />
übersehen können.“<br />
So markiert das System mit einer<br />
sehr hohen Zuverlässigkeitsrate<br />
Stellen in der Darmwand, die<br />
möglicherweise problematisch<br />
sein könnten. „Schaut man sich<br />
diese markierten und oft winzig<br />
kleinen Punkte mit der Kamera<br />
näher an, stimmt die Einschätzung<br />
der KI fast immer“, berichtet<br />
der Gastroenterologe. Ob es sich<br />
dabei tatsächlich um einen bösartigen<br />
Tumor oder lediglich um einen<br />
Polypen handelt, entscheidet<br />
der Pathologe, der das entnommene<br />
Material untersucht.<br />
„Wir sind sehr dankbar da<strong>für</strong>, dass<br />
wir durch die großzügige Spende<br />
der Otto-Hellmeier-Stiftung ein so<br />
tolles Projekt realisieren konnten“,<br />
sagt Dr. Dresel. Er ergänzt: „Durch<br />
die Künstliche Intelligenz kann die<br />
Qualität der diagnostischen Untersuchungsergebnisse<br />
sowie deren<br />
Genauigkeit deutlich verbessert<br />
wer<strong>den</strong>.“<br />
Urban Schaidhauf, Vorsitzender<br />
der Otto-Hellmeier-Stiftung, unterstreicht:<br />
„Wir freuen uns,<br />
dass wir ein so wichtiges<br />
und patientenorientiertes<br />
Projekt bei uns in der Region<br />
unterstützen können.“<br />
Ziel der Stiftung sei es,<br />
Die Darmkrebsvorsorge verhinderte<br />
mehr als 250 000<br />
Tumor-Neuerkrankungen.<br />
> > > KONTAKT<br />
Gastroenterologisches Zentrum<br />
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krebskranken Menschen<br />
zu helfen und gleichzeitig<br />
Forschungsvorhaben zu<br />
fördern, die Tumorerkrankungen<br />
gezielt bekämpfen. „<strong>Das</strong><br />
ist beim KI-Projekt in Weilheim<br />
definitiv der Fall.“<br />
Der Patient selbst merkt von der<br />
KI und der optimierten Vorsorgeuntersuchung<br />
im Übrigen nichts.<br />
Weder an <strong>den</strong> eingesetzten Instrumenten<br />
noch am Ablauf der<br />
Darmspiegelung hat sich etwas<br />
geändert. Es ist lediglich ein unauffälliges<br />
Gerät dazwischengeschaltet,<br />
in dem ein ‚künstliches<br />
Auge‘ Daten verarbeitet und auswertet.<br />
Dazu wurde die KI in der<br />
Entwicklungsphase mit Datenmaterial<br />
aus sehr vielen Darmspiegelungen<br />
gefüttert, die sie als selbstlernendes<br />
System verarbeitet und<br />
ausgewertet hat. Dr. Dresel erklärt:<br />
„Kein Arzt der Welt ist in der Lage,<br />
so viele Informationen zum Thema<br />
jederzeit abrufen zu können.“<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 25
Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
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Kaiserschmarrn-Torte<br />
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Altlandkreis | An Ostern feiern<br />
Christen das Fest der Auferstehung<br />
von Jesus Christus. Und somit <strong>den</strong><br />
höchsten christlichen Feiertag –<br />
<strong>den</strong>n die Auferstehung Jesu begründet<br />
<strong>den</strong> Glauben an ein Leben<br />
nach dem Tod. Streng Gläubige<br />
gehen zwischen Karfreitag und<br />
Ostermontag gleich mehrmals in<br />
die Kirche, um diesen Glauben<br />
zu festigen. Und freuen sich insbesondere<br />
auf die Zeit nach dem<br />
Gottesdienst am Ostersonntag, wo<br />
<strong>für</strong> viele Familien traditionelle Feierlichkeiten<br />
mit frischgeweihten<br />
kulinarischen Schmankerln, aufwändig<br />
zubereiteten Braten sowie<br />
Kaffee und Kuchen am Nachmittag<br />
und deftiger Brotzeit am Abend<br />
geplant sind. Wer dieses Jahr was<br />
Neues ausprobieren möchte, kann<br />
sich einmal mehr an <strong>den</strong> Rezeptvorschlägen<br />
der Hauswirtschfterei<br />
versuchen.<br />
Bettina Eder, Christine Schilcher<br />
und Silvia Schlögel empfehlen<br />
dieses Mal gefüllte Eier, Spargel-<br />
Wraps, Arme Ritter „de luxe“ und<br />
eine Kaiserschmarrn-Torte, der<br />
selbst der Disziplinierteste nicht<br />
widerstehen können wird.<br />
ZUBEREITUNG: Die Eier schälen,<br />
halbieren und das Eigelb entnehmen.<br />
<strong>Das</strong> Eigelb mit <strong>den</strong> restlichen<br />
Zutaten glattrühren und würzen.<br />
Wenn die Masse zu fest ist,<br />
noch etwas Schmand unterrühren.<br />
Die Masse in einen Spritzbeutel<br />
mit Sterntülle füllen und in die<br />
Eiweißhälften spritzen. Mit Kresse<br />
verziert servieren.<br />
Füllung:<br />
5-6 Stangen weißer Spargel<br />
5-6 Stangen grüner Spargel<br />
2 EL Rapsöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
400 g körniger Frischkäse<br />
4 große Salatblätter<br />
100 g Cocktailtomaten<br />
ZUBEREITUNG: Für die<br />
Pfannkuchen <strong>den</strong> Bärlauch<br />
(Spinat/ Rucola) waschen,<br />
putzen und mit 80 ml Milch<br />
pürieren. Mit <strong>den</strong> restlichen<br />
Zutaten zu einem<br />
Pfannkuchenteig verarbeiten.<br />
In heißem Öl große<br />
Pfannkuchen ausbacken<br />
und auskühlen lassen.<br />
Für die Füllung <strong>den</strong> weißen<br />
Spargel schälen und<br />
putzen, <strong>den</strong> grünen Spargel waschen<br />
und putzen. Im heißen Öl<br />
anbraten und würzen. Abkühlen<br />
lassen.<br />
Den Frischkäse mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Die Salatblätter waschen<br />
und trockenschleudern. Die Toma-<br />
Gefüllte Eier<br />
Spargel-Wraps<br />
ZUTATEN:<br />
8 hart gekochte Eier<br />
50 g weiche Butter<br />
100 g Schmand<br />
1 TL Senf<br />
2 EL geriebener Bergkäse<br />
Salz, Pfeffer<br />
Kräuter<br />
Kresse (zum Anrichten)<br />
ZUTATEN:<br />
Pfannkuchen:<br />
40 g Bärlauch o. Spinat / Rucola<br />
80 ml Milch<br />
250 g Mehl<br />
2 bis 3 Eier<br />
250 ml Milch<br />
Salz<br />
Rapsöl zum Ausbacken<br />
26 | <strong>altlandkreis</strong>
ten waschen und fein würfeln. Die<br />
Pfannkuchen mit dem Frischkäse<br />
bestreichen und die Tomaten darauf<br />
verteilen. Mit <strong>den</strong> Salatblättern<br />
bedecken und <strong>den</strong> Spargel darauflegen.<br />
Aufrollen und kühl stellen.<br />
Zum Servieren einmal durchschnei<strong>den</strong>.<br />
Arme Ritter „de luxe“<br />
ZUTATEN:<br />
8 große Scheiben Toast<br />
Füllung:<br />
400 g grüner Spargel<br />
2 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
100 g geriebener Bergkäse<br />
Kräuter<br />
Eiermilch:<br />
4 Eier<br />
200 ml Milch<br />
50 g geriebener Bergkäse<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG: Für die Füllung<br />
<strong>den</strong> Spargel waschen und putzen.<br />
In der heißen Butter bissfest braten<br />
und würzen.<br />
Die Zutaten <strong>für</strong> die Eiermilch gut<br />
verrühren. Vier Scheiben Toast<br />
kurz in der Eiermilch einweichen<br />
und auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech legen. Den Spargel<br />
halbieren und auf die Toastscheiben<br />
verteilen. Mit dem Käse<br />
und Kräutern bestreuen.<br />
Den restlichen Toast ebenfalls kurz<br />
in der Eiermilch einweichen und<br />
auf die Füllung legen. Übrige Eiermilch<br />
darauf verteilen und backen.<br />
Backzeit: 25 bis 30 Minuten bei<br />
200 °C (180 °C)<br />
Tipp: Wer<strong>den</strong> die „Armen Ritter“<br />
als Hauptgericht serviert, dann ruhig<br />
ein paar mehr zubereiten. Die<br />
angegebene Rezeptmenge ist <strong>für</strong><br />
einen Brunch berechnet.<br />
Kaiserschmarrn-Torte<br />
ZUTATEN:<br />
Wiener Biskuit:<br />
50 g Butter<br />
5 Eier<br />
120g Zucker<br />
150g Mehl<br />
1 TL Backpulver<br />
Füllung:<br />
5 Äpfel<br />
250 ml Apfelsaft<br />
2 bis 3 EL Speisestärke<br />
5 EL Preiselbeeren<br />
500 g Sahne<br />
Zum Karamellisieren:<br />
2 EL Zucker<br />
Zum Bestäuben:<br />
Puderzucker<br />
ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Wiener<br />
Biskuit die Butter schmelzen und<br />
abkühlen lassen.<br />
Die Eier mit dem Zucker schaumig<br />
rühren. <strong>Das</strong> Mehl mit dem Backpulver<br />
mischen und unterheben.<br />
Die Butter unterziehen. Den Teig<br />
in eine am Bo<strong>den</strong> mit Backpapier<br />
ausgelegte Springform (Ø 26 cm)<br />
streichen und backen. Backzeit: ca.<br />
30 Minuten bei 180 °C (160 °C).<br />
Für die Füllung die Äpfel schälen<br />
und raspeln. 4 EL Saft mit<br />
der Speisestärke glattrühren. Im<br />
restlichen Saft die Apfelraspel 3<br />
Minuten kochen. Die Speisestärke<br />
unterrühren. Einmal aufkochen,<br />
dann abkühlen lassen.<br />
Vom abgekühlten Biskuit ein Drittel<br />
abschnei<strong>den</strong> und würfeln. Den<br />
Zucker in einer weiten Pfanne<br />
schmelzen und die Biskuitwürfel<br />
darin karamellisieren. Den Tortenbo<strong>den</strong><br />
mit <strong>den</strong> Preiselbeeren<br />
bestreichen. <strong>Das</strong> Apfelkompott<br />
darüber verteilen. Die Sahne steif<br />
schlagen und in einen Spritzbeutel<br />
mit Sterntülle füllen. Dicke Sahnetupfen<br />
auf das Kompott setzen.<br />
Die Biskuitwürfel daraufgeben.<br />
Die fertige Torte Puderzucker bestäubt<br />
servieren.<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ und die Hauswirtschafterei<br />
wünschen ein frohes<br />
Osterfest, bestes Gelingen beim<br />
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Veranstaltung, zu Preisen<br />
sowie Veranstaltungsadresse<br />
und Kontaktdaten<br />
von Ansprechpartnern und<br />
Vorverkaufsstellen <strong>für</strong> Tickets, <strong>den</strong><br />
Veranstaltungsort zusätzlich in einer<br />
vorgegebenen Ortsübersicht<br />
auswählen, sowie abschließend,<br />
<strong>für</strong> etwaige Rückfragen von Seiten<br />
der Redaktion, Ihren Namen so-<br />
wie Ihre E-Mail-
können <strong>für</strong> <strong>den</strong> kostenfreien<br />
gedruckten Kalender auch<br />
berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Im<br />
Idealfall bis zum Ende des<br />
Vormonats des jeweiligen<br />
Erscheinungstermins.<br />
Für die Mai / Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />
wäre das der 31. <strong>März</strong>, <strong>für</strong><br />
Juli / August der 31. Mai.<br />
Änderungen und Fehler<br />
sind bei diesem kostenfreien<br />
Dienst vorbehalten.<br />
Armin Haf<br />
„gegr. 2001“<br />
Natürlich steht der Online-<br />
Veranstaltungskalender jedem<br />
und alle Zeit online<br />
zur Verfügung, um sich<br />
zu informieren, was so los<br />
ist in der Region. Je mehr<br />
gemeldet ist, desto mehr<br />
Anklang fin<strong>den</strong> Ihre Veranstaltungen<br />
auch. In der gedruckten<br />
<strong>Ausgabe</strong> unserer<br />
Regionalmagazine erreichen<br />
Sie im „tassilo“ (Auflage<br />
43 000) über 100000<br />
Leserinnen und Leser, im<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“ (Auflage<br />
28 000) etwa 70000 Leserinnen<br />
und Leser. Sie wer<strong>den</strong><br />
Adresse angeben. Als besonderes<br />
Schmankerl ist auch möglich, dass<br />
sie ein zur Veranstaltung passendes<br />
Bild, Plakat oder einen Infoan<br />
alle zwei Monate kostenlos<br />
fast alle Haushalte verteilt und<br />
liegen zusätzlich in zahlreichen<br />
Geschäften, Behör<strong>den</strong> und Lokalen<br />
zum kostenlosen Mitnehmen<br />
Flyer hochla<strong>den</strong>. Alles kostenfrei<br />
<strong>für</strong> die Veranstalter. Die gemeldeten<br />
Veranstaltungen wer<strong>den</strong> noch<br />
kurz gecheckt und dann von unseren<br />
aus. Nutzen Sie diese kostenfreie<br />
Möglichkeit <strong>für</strong> Ihre Veranstaltungen<br />
im Kalender von „tassilo“ und<br />
Kollegen freigeschaltet. <strong>Das</strong> ist<br />
der Grund, warum die Eintragung<br />
nicht sofort erscheint.<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“.<br />
js<br />
Für Printausgabe<br />
Meldefrist beachten!<br />
Zusätzlich übernimmt die Redaktion<br />
diejenigen online gemeldeten<br />
Veranstaltungen in die zum jeweiligen<br />
Datum passende Printausgabe,<br />
wenn sie eine überörtliche Relevanz<br />
haben. In jedem Falle gilt:<br />
nur rechtzeitig gemeldete Termine<br />
Über 100 000 Leser<br />
mit Printausgabe<br />
www.beraburo-galaxis.de www.beraburo-galaxis.de www.beraburo-galaxis.de<br />
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<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 29
DAS HEIMATRÄTSEL<br />
Feuerwehrhäuser<br />
im Altlandkreis<br />
Altlandkreis | Angaben des Bayerischen<br />
Staatsministeriums zufolge<br />
gibt es bayernweit 7500 Freiwillige<br />
Feuerwehren, sieben Berufsfeuerwehren<br />
sowie 161 Werk- und 53<br />
Betriebsfeuerwehren. In Weilheim-Schongau<br />
sind es insgesamt<br />
57 Feuerwehren. Eine beachtliche<br />
Zahl bei lediglich 34 Gemein<strong>den</strong>.<br />
In dieser Statistik miteingerechnet<br />
sind selbstverständlich auch nicht<br />
nur die Freiwilligen Feuerwehren,<br />
sondern ebenso Werkfeuerwehren<br />
wie beispielsweise bei UPM in<br />
Schongau, Roche in Penzberg, auf<br />
dem Bundeswehrgelände in Altenstadt<br />
oder in Herzogsägmühle bei<br />
Peiting. Und wo es Feuerwehren<br />
gibt, muss es auch Feuerwehrhäuser<br />
geben. Die Redaktion hat<br />
sich dieses mal auf die Suche gemacht,<br />
und geschaut,<br />
wo genau die<br />
stehen und wie<br />
sie ausschauen.<br />
Während manche<br />
Häuser mehrere<br />
> > > IMPRESSUM<br />
Jahrzehnte alt sind und durch eine<br />
vom Wetter dunkelbraun verfärbte<br />
Fassade auffallen, stehen andernorts<br />
nahezu nigelnagelneue Gebäude.<br />
Wir fin<strong>den</strong>: Hat beides was.<br />
Und hilft Ihnen möglicherweise,<br />
die einzelnen Gebäude besser zu<br />
erkennen. Denn im Rahmen unseres<br />
neuen Heimaträtsels stellen<br />
wir Sie vor eine durchaus knifflige<br />
Aufgabe: Ordnen Sie die rechts abgebildeten<br />
Feuerwehrhäuser ihren<br />
jeweiligen Ortschaften zu. Und<br />
schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine<br />
Postkarte mit der Lösung und dem<br />
Stichwort „Heimaträtsel“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />
Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine<br />
E-Mail an info@<br />
<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Zu gewinnen gibt<br />
es <strong>den</strong> Spezialitätenkorb<br />
„Ostern“<br />
der Schönegger<br />
Käse-Alm mit Alprahmkäse,<br />
Rübli,<br />
Bergler, Bärlauchfrühling<br />
und Almblütenkäse.<br />
<strong>Das</strong><br />
Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Wir wünschen viel<br />
Erfolg!<br />
js<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wo sich diese zwei Elefanten im Schnee befin<strong>den</strong>, wollten wir von<br />
Ihnenn<br />
im Rahmen unserer Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die<br />
Lösung: An der Oblandstraße in Herzogsägmühle, am Abzweig<br />
„Am Latterbach“. Unter erstaunlich vielen Einsendungen mit der<br />
richtigen Beschreibung war das Losglück dieses Mal auf Seiten<br />
von Sebastian Singer aus Schongau. Herzlichen Glückwunsch<br />
zum Gewinn des Spezialitätenkorbes „Sternenglanz“.<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40 in 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2024</strong>.<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 28000 Exemplare<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Geplanter Erscheinungstermin der<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2024</strong>:<br />
Freitag, 26. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> (Anzeigenschluss:<br />
8. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>) – Für eingesandte Manuskripte<br />
wird keine Haftung und keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle,<br />
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Christian<br />
Rauch, Ernst-Dietrich Limper<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />
Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Alexander Berndt<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
im Altlandkreis Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />
Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Christian Rauch,<br />
Ernst-Dietrich Limper, Kreishandwerkerschaft Oberland, Roland Streim,<br />
Michael Andrä, allgäu drones/ehret + klein GmbH, Robert Haas, Hans-<br />
Joachim Fünfstück, Susanne Rieck, Christian Dick, Gemeinde Fuchstal,<br />
IHK Weilheim, Klimafrühling Oberland, Lebenshilfe Weilheim-Schongau,<br />
Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Bettina Eder, Schönegger<br />
Käse-Alm, Renate Christa/Christa Blockhaus, OK Handelsagentur,<br />
Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong>, Eavor GmbH, Bihler, Martin Gesche/DB<br />
Fernverkehr AG<br />
30 | <strong>altlandkreis</strong>
Klimaschutz, effektive Dämmung, tieferer Schlaf<br />
Vollholzhaus aus<br />
regionaler Fichte<br />
Steinga<strong>den</strong> | Es hat auch Vorteile,<br />
dass stark befahrene Hauptverkehrsachsen<br />
durch die Mitte eines<br />
Dorfes führen. „Jeder, der hier<br />
vorbeigekommen war, hat damals<br />
das von meinem Vater gebaute<br />
Gartenhaus gesehen“, sagt Renate<br />
Christa über <strong>den</strong> Ursprung einer<br />
echten Erfolgsgeschichte. Denn<br />
diese handgemachte Gartenhütte<br />
im Blockhausstil von Otto Christa<br />
war optisch wie technisch derart<br />
ansprechend, dass mehrere Menschen<br />
direkt vorbeischauten, nachfragten<br />
und auch so eine wollten.<br />
„Da war <strong>für</strong> meinen Vater klar: Es<br />
gibt einen Markt.“ Nicht nur <strong>für</strong><br />
Gartenhäuschen, aus <strong>den</strong>en schon<br />
bald kleine Wochenend- und<br />
schließlich richtige Wohnhäuser<br />
wur<strong>den</strong>. Inzwischen gibt es die<br />
Zimmerei Christa Blockhaus am<br />
südlichen Ortsausgang von Steinga<strong>den</strong><br />
seit über 50 Jahren, in <strong>den</strong>en<br />
mehr als 500 Einfamilien- und<br />
Doppelhäuser in ganz Deutschland<br />
sowie Österreich geplant, gefertigt<br />
und aufgestellt wur<strong>den</strong>. Die dabei<br />
größte Besonderheit des Familienbetriebes<br />
in zweiter Generation<br />
mit derzeit zehn Mitarbeitern: Alle<br />
Häuser wur<strong>den</strong> im Blockhausstil<br />
gebaut. Und ausschließlich aus<br />
im Winter geschlagenem, kerngetrenntem,<br />
massivem und unverleimtem<br />
Fichtenholz aus der<br />
Region. „Wir beziehen das Holz<br />
<strong>für</strong> unsere Wände überwiegend<br />
Wie neu: Dieses Einfamilienhaus<br />
von Christa Blockhaus, gefertigt<br />
aus regionaler Fichte und noch<br />
ohne farbliche Veränderung.<br />
aus dem Sägewerk in Waal, wo<br />
aus starken Baumstämmen die<br />
<strong>für</strong> uns notwendigen Balken vorgeschnitten<br />
wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Holz<br />
<strong>für</strong> Dachstühle direkt vom örtlichen<br />
Sägewerk in Steinga<strong>den</strong> –<br />
kürzere Transportwege gibt es<br />
nicht.“<br />
80 Jahre alte Fichten<br />
Mit „stark“ meint Renate Christa<br />
kerngesunde Fichten, mindestens<br />
80 Jahre alt und mit einem<br />
Zopfmaß (dünnster Durchmesser<br />
eines Baumstammes in Richtung<br />
Baumkrone betrachtet) von<br />
43 Zentimetern. „Woraus zwei<br />
Außenwandbalken geschnitten<br />
wer<strong>den</strong> können.“ Oder die mit einem<br />
Zopfmaß von mindestens 49<br />
Zentimetern, woraus vier Innenwandbalken<br />
geschnitten wer<strong>den</strong><br />
können.<br />
Danach? „Lassen wir das Holz auf<br />
unser Firmengelände liefern, wo<br />
es erstmal <strong>für</strong> mindestens zwei bis<br />
drei Monate getrocknet wird.“ Zunächst<br />
im Freien an der Luft, „weil<br />
diese Art der Trocknung schonender<br />
ist“. Anschließend in einer<br />
Trockenkammer, bis der Idealwert<br />
von 14 Prozent Feuchtigkeit erreicht<br />
wird. „Wür<strong>den</strong> wir zu feuchtes<br />
Holz verbauen, käme es im<br />
Rahmen der Setzung zu stärkeren<br />
Rissbildungen“, sagt die 49-jährige<br />
Geschäftsführerin, die nach<br />
Realschule und Fachoberschule<br />
eine Zimmererlehre in einem anderen<br />
Betrieb absolvierte, nach<br />
Meister- und Technikerschule in<br />
München externe Berufserfahrung<br />
in Schlüsselfertigem Bauen sammelte,<br />
2006 im elterlichen Betrieb<br />
einstieg und 2014 <strong>den</strong> Betrieb<br />
ihres Vaters Otto, heute 79, übernommen<br />
hatte.<br />
„Pudelwohl“ im<br />
Musterhaus<br />
Dort an der Füssener Straße 34,<br />
wo einst dieses Gartenhäuschen<br />
als Hingucker stand, stechen <strong>den</strong><br />
Autofahrern heute Lager- und<br />
Abbundhalle, Wohnhaus mit integriertem<br />
Bürogebäude,<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 31
Unser ImmoTeam<br />
Theresia Ranz<br />
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Maria Dietl<br />
raiba-pfaffenwinkel.de/immobilien<br />
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Karoline Tafertshofer<br />
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8 gute Gründe <strong>für</strong> <strong>den</strong> Immobilienverkauf<br />
mit der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong> eG<br />
1. Ermittlung eines realistischen Verkaufspreises<br />
2. Erstellung eines hochwertigen Verkaufsexposés<br />
3. Insertion & Präsentation in <strong>den</strong> führen<strong>den</strong> Internetportalen<br />
sowie in unseren 12 Geschäftsstellen<br />
4. Vereinbarung und Durchführung von Besichtigungsterminen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Freiflächenlager <strong>für</strong> Fahrzeuge,<br />
Maschinen und Baumaterial sowie<br />
ein Musterhaus ins Auge, das auch<br />
an Wochenen<strong>den</strong> ohne Terminvereinbarung<br />
kostenlos besichtigt<br />
wer<strong>den</strong> kann. Die Reaktion der<br />
Interessenten: „Wow, man fühlt<br />
sich direkt pudelwohl!“ Im Wohnzimmer<br />
des Musterhauses ist der<br />
Kern aller Christa Blockhäuser<br />
ausgestellt: Eine 24 Zentimeter dicke<br />
Vollholzaußenwand. Und eine<br />
15,5 Zentimeter dicke Vollholzinnenwand.<br />
Beide bestehen aus<br />
einer kranzweisen Aufschichtung<br />
einzelner Balken, zusätzlich verschraubt.<br />
Doch der Reihe nach: Nach dem<br />
bereits erwähnten Trocknen<br />
wer<strong>den</strong> die Balken vierseitig via<br />
Hobelmaschine<br />
formbearbeitet.<br />
„Während die Innen- und Außenseiten<br />
der Balken glattgehobelt<br />
wer<strong>den</strong>, erhalten die Ober- und<br />
Unterseiten zeitgleich ein fünffaches<br />
und eineinhalb Zentimeter<br />
tiefes Nut-Feder-Profil.“ Im<br />
Volksmund heißt es manchmal,<br />
„dass bei Blockhäusern der Wind<br />
durchpfeift – das ist bei dieser<br />
Konstruktion definitiv nicht möglich.<br />
Unsere glatten, einschaligen<br />
Außenwände sind zu 100 Prozent<br />
luftdicht und brauchen keine zusätzliche<br />
Abdichtung – lediglich<br />
bei Eckverbindungen wer<strong>den</strong><br />
Dichtungen eingebaut“.<br />
In der Abbundhalle: Jeder Balken bekommt eine eigene Nummer. Schön<br />
zu sehen sind hier auch die drei- unf fünffachen Nut-Feder-Profile.<br />
Neben Außen- und Innenwän<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> bei Christa Blockhaus<br />
auch Zwischendecken und mit<br />
Holzfasern gedämmte Sichtdachstühle<br />
hauseigen geplant, gefertigt<br />
und verbaut.<br />
Nach Aufbau sofort<br />
Bezugsfertig<br />
„Fenster, Türen und Holzbö<strong>den</strong><br />
wer<strong>den</strong> von regionalen Schreinern<br />
geliefert und von uns eingebaut,<br />
Holztreppen von einer Schreinerei<br />
aus Peiting gefertigt und eingebaut.“<br />
Heißt: Lediglich der Bau von<br />
Fundament und Unterkellerung<br />
sowie die Installation von Elektrik<br />
und Heizung „wird grundsätzlich<br />
an lokale Firmen am jeweiligen<br />
Ort der Baustelle vergeben“. Unabhängig<br />
davon haben Christa-<br />
Kun<strong>den</strong> auch die Möglichkeit einer<br />
Kombi-Bauweise, bestehend aus<br />
Vollholzwand und gemauertem<br />
Erdgeschoss aus Ziegelmassiv.<br />
Optischer Vorteil hier: Die schicke<br />
Kombination aus Echtholz und<br />
weißer Wand, was allerdings Verputzarbeiten<br />
zur Folge hat. „Der<br />
Vorteil unserer Vollholzwände ist,<br />
dass sie – bis auf geflieste Sanitärbereiche<br />
– nach dem Aufbau sofort<br />
bezugsfertig sind.“ Tatsächlich<br />
bleiben die Innenwände und Innenseiten<br />
der Außenwände komplett<br />
unbearbeitet, quasi Natur<br />
pur. Lediglich die Außenseite der<br />
Außenwand wird in der Regel mit<br />
dünner Lasur gestrichen.<br />
Bahnhofstraße 26<br />
86971 Peiting<br />
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WOHNEN<br />
im <strong>altlandkreis</strong>
Grundsätzlich hat Blockbau eine<br />
lange Tradition. „Noch heute sind<br />
im Alpenraum und in Skandinavien<br />
bewohnte Blockhäuser zu fin<strong>den</strong>,<br />
die bereits im 16. oder 17. Jahrhundert<br />
errichtet wur<strong>den</strong>“, so Renate<br />
Christa auf die Frage, wie langlebig<br />
Vollholzhäuser wirklich sind. <strong>Das</strong> in<br />
Steinga<strong>den</strong> stehende Musterhaus<br />
hat inzwischen 27 Jahre auf dem<br />
sprichwörtlichen Buckel, ist außen<br />
durch witterungsbedingte Einflüsse<br />
deutlich dunkler gewor<strong>den</strong>.<br />
Auch innen hat sich der Farbton zu<br />
einem hellen Braunton entwickelt,<br />
welcher eine wohlige Atmosphäre<br />
schafft. „<strong>Das</strong> ist die Natur, was der<br />
Kunde natürlich mögen muss – <strong>für</strong><br />
mich persönlich gibt’s nichts besseres“,<br />
schwärmt Renate Christa<br />
über <strong>den</strong> ohnehin ökologischsten<br />
Baustoff, der der Menschheit zur<br />
Verfügung steht.<br />
Weniger<br />
Elektrosmog<br />
„Unsere Vollholzwände weisen<br />
hervorragende Eigenschaften in<br />
Sachen Raumklima und Dämmung<br />
auf – Holz atmet, kann Feuchtigkeit<br />
aufnehmen und abgeben,<br />
verhindert somit Schimmelbildung.“<br />
Es wirkt nachweislich antibakteriell,<br />
was sich positiv auf das<br />
gesundheitliche Wohlbefin<strong>den</strong><br />
der Bewohner<br />
auswirkt. „Und die im<br />
Holz enthaltenen Harze<br />
reduzieren <strong>den</strong> Elektrosmog.“<br />
Gleichzeitig<br />
können diese Vollholzwände<br />
aus regionaler<br />
Fichte Wärme und Kälte<br />
über viele Stun<strong>den</strong> hinweg<br />
zwischenspeichern.<br />
Heißt: Im Sommer dringt<br />
die Hitze der Sonne nicht<br />
ins Innere des Hauses,<br />
wodurch es angenehm<br />
kühl bleibt. Im Winter<br />
bleibt die durch Heizung<br />
erzeugte Wärme<br />
im Haus, die Eiseskälte<br />
dagegen draußen. „Holz<br />
speichert Energie wesentlich länger<br />
als Beton oder Stein. Der beste<br />
Beweis, wie angenehm die Innenseite<br />
unserer Vollholzwand im<br />
Winter ist: Sich hinsetzen und an<br />
die Wand lehnen – bei einer gemauerten<br />
aus Ziegel fühlt es sich<br />
unangenehm kalt an, bei unserer<br />
angenehm warm.“<br />
200 Tonnen CO2-<br />
Einsparung!<br />
Obendrein trägt Holz aktiv zum<br />
Klimaschutz bei, weil es CO2 aufnehmen<br />
und langfristig speichern<br />
kann. „Bei der Photosynthese wird<br />
vom Baum Kohlendioxyd aufgenommen<br />
und als Kohlenstoff gespeichert<br />
– diese Speicherfunktion<br />
hält auch dann noch an, wenn das<br />
Holz bereits gefällt wurde und verbaut<br />
ist“, erklärt Renate Christa.<br />
Wissenschaftlich belegt, wird bei<br />
Verwendung eines Kubikmeters<br />
Holz die Erdatmosphäre um etwa<br />
zwei Tonnen CO2 entlastet. „Wir<br />
verbauen im Schnitt <strong>für</strong> Außenwände,<br />
Zwischenwände, Decke<br />
und Dachstuhl an die 100 Kubikmeter<br />
Holz pro Haus.“ <strong>Das</strong> entspricht<br />
einer CO2-Einsparung von<br />
200 Tonnen! Vor dem Hintergrund,<br />
dass Holz im Vergleich zu anderen<br />
Baustoffen nicht energieintensiv<br />
produziert wer<strong>den</strong> muss, sondern<br />
natürlich wächst, obendrein nachwächst,<br />
„gibt es in meinen Augen<br />
keine umweltverträglichere Art,<br />
Häuser zu bauen“. Die Dämm-<br />
Lobby sieht das offensichtlich anders.<br />
„Studien belegen, dass regional<br />
produzierte Vollholzhäuser<br />
energetisch um bis zu 39 Prozent<br />
besser sind, als es Berechnungen<br />
aktueller Vorschriften darstellen“,<br />
ärgert sich Renate Christa. Durch<br />
die auf dem Papier schlechtere<br />
Bewertung lassen sich die Kun<strong>den</strong><br />
von Christa Blockhaus aber nicht<br />
abschrecken – trotz Inflation beträgt<br />
die Wartezeit <strong>für</strong> ein Traumhaus<br />
aus regionaler Fichte derzeit<br />
ein Dreivierteljahr.<br />
Keine Angst vor<br />
Setzungsgeräuschen<br />
Angefangen mit einem Erstgespräch<br />
im Musterhaus, gefolgt von<br />
einem kostenlosen Planungsvorschlag<br />
in 3D, der alle ausführbaren<br />
Kun<strong>den</strong>wünsche beinhaltet.<br />
Die anschließende Werkplanung<br />
stellt dann die wohl größte Herausforderdung<br />
dar: „Bei der Planung<br />
müssen wir wirklich alle<br />
Kun<strong>den</strong>wünsche bis ins Detail berücksichtigen,<br />
dürfen nichts vergessen“,<br />
betont Christa Blockhaus.<br />
Der Grund: Anders als bei<br />
gemauerten Ziegelmassivhäusern<br />
muss der Platz<br />
aller Stromleitungen<br />
bereits im Vorfeld in die<br />
einzelnen Balken durch<br />
Bohrungen und Fräsungen<br />
integriert wer<strong>den</strong>,<br />
„da die Vollholzwände,<br />
sobald sie stehen, hinterher<br />
nicht nachbearbeitet<br />
wer<strong>den</strong> können – Schlitze<br />
klopfen wie beim Mauerwerk<br />
funktioniert bei uns<br />
nicht“. Sind die Planungen<br />
abgeschlossen und<br />
die Rohmaterialien <strong>für</strong><br />
das komplette Haus vorgefertigt,<br />
geht’s dagegen<br />
relativ zackig voran – in<br />
Schleich<br />
INNEN- UND AUSSENPUTZ<br />
TROCKENLEGUNG<br />
zwei bis drei Wochen steht der<br />
Rohbau. Die wohl spannendste<br />
Phase <strong>für</strong> die Bauherren kommt<br />
jedoch nach Abschluss aller<br />
noch ausstehen<strong>den</strong> Installations-<br />
Arbeiten, sobald das prinzipiell<br />
hochpreisige Traumhaus dann<br />
bezugsfertig ist. Der Grund: „Ein<br />
Holzhaus setzt sich die ersten eineinhalb<br />
Jahre pro Stockwerk um<br />
drei bis vier Zentimeter, was wir<br />
konstruktiv mit Tür- und Fensterausschnitten<br />
sowie am Dachstuhl<br />
lösen.“ Wenn es also tagsüber<br />
oder nachts mal kracht und knarzt,<br />
„ist das ganz normal“. Und hat<br />
nichts mit einem gespenstischen<br />
Hausgeist zu tun.<br />
js<br />
und Wild<br />
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So geht genehmigungsfreies Bauen<br />
Mehr Zeit,<br />
weniger Kosten<br />
Weilheim | Seit Jahren regen sich<br />
die Deutschen über <strong>den</strong> Bürokratie-Wahnsinn<br />
in ihrem Land auf.<br />
An vielen Stellen zurecht. Umso<br />
positiver dürfte Vielen der Begriff<br />
„Genehmigungsfreies Bauen“<br />
auffallen – <strong>den</strong>n normalerweise<br />
muss auch <strong>für</strong> die Errichtung eines<br />
Gebäudes ein Bauantrag beim jeweiligen<br />
Landratsamt eingereicht<br />
wer<strong>den</strong>. Es gibt aber einige Baubeispiele,<br />
die ohne jegliche Einreichung<br />
eines zeit- und nervenaufreiben<strong>den</strong><br />
Antrags realisiert<br />
wer<strong>den</strong> können. „Bereits in einer<br />
uns vorliegen<strong>den</strong> Fassung der<br />
Bayerischen Bauordnung aus dem<br />
Jahre 1901 ist genehmigungsfreies<br />
Bauen verankert“, sagt Hubert<br />
Kergl, Sachbereichsleiter in der<br />
Bauverwaltung des Landratsamtes<br />
Weilheim-Schongau. Damals<br />
war unter anderem in ländlichen<br />
Regionen genehmigungsfreies<br />
Bauen von Schweineställen, offenen<br />
Schuppen sowie Jagd- und<br />
Waldhütten erlaubt. Und heute?<br />
„Sind die Beispiele <strong>für</strong> genehmigungsfreies<br />
Bauen ebenfalls<br />
klar definiert.“ Und zwar unter<br />
dem Artikel 57 in der Bayerischen<br />
Bauordnung. „Zum Beispiel Gartenhütten<br />
mit fünf Metern Breite,<br />
fünf Metern Länge, einer Wandhöhe<br />
von drei Metern und einem<br />
Gesamtvolumen von 75 Kubikmetern.“<br />
Aber auch Terrassenüberdachungen,<br />
die eine Tiefe von<br />
maximal drei Metern, gemessen<br />
von der Hauswand, und eine<br />
Dachfläche von 30 Quadratmetern<br />
nicht überschreiten dürfen. Solarenergie-Anlagen<br />
auf <strong>den</strong> Dächern<br />
von Haus, Garage, Gewerbehalle,<br />
Schuppen. Funkantennen, deren<br />
tragende Masten im Innenbereich<br />
eine Höhe von 15 Metern, im Außenbereich<br />
sogar eine Höhe von<br />
20 Metern erreichen dürfen. Aber<br />
auch Fahrgastunterstände <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />
öffentlichen Personennahverkehr,<br />
Schutzhütten <strong>für</strong> Wanderer und<br />
Bergsteiger sowie „freistehende<br />
Gebäude ohne Feuerungsanlagen,<br />
die einem land- oder forstwirtschaftlichen<br />
Betrieb oder einem<br />
Betrieb der gartenbaulichen Erzeugung<br />
dienen, nur eingeschossig<br />
sind, nicht unterkellert wer<strong>den</strong><br />
sowie 100 Quadratmeter Grundund<br />
140 Quadratmeter Dachfläche<br />
nicht überschreiten“ – also diese<br />
Stadel und Schuppen draußen auf<br />
dem Feld, wie sie 1901 auch schon<br />
genehmigungsfrei erlaubt waren.<br />
Erst informieren,<br />
dann bauen!<br />
Einfach drauf los bauen sollten<br />
Bauherrinnen und Bauherren<br />
trotzdem nie! Denn „verfahrensfrei“<br />
heißt nicht automatisch auch<br />
„rechtsfrei“, wie es auf der Internetseite<br />
des Bayerischen Staatsministeriums<br />
<strong>für</strong> Wohnen, Bau<br />
und Verkehr so schön geschrieben<br />
steht. Will heißen: Wer Gartenhütte,<br />
Gewächshaus oder Stadel<br />
genehmigungsfrei bauen möchte,<br />
muss sich im Vorfeld <strong>den</strong>noch<br />
informieren. Einerseits, um die<br />
vorgegebenen Maße einzuhalten.<br />
Andererseits, um abzuklären, ob<br />
die jeweilige Gemeinde <strong>für</strong> das<br />
jeweilige Grundstück nicht doch
einen<br />
Bebauungsplan<br />
aufgestellt,<br />
oder ganz<br />
bestimmte Satzungen<br />
erlassen hat. Im Rahmen dessen<br />
können nämlich allgemeingültige<br />
Regelungen zu genehmigungsfreiem<br />
Bauen eingeschränkt<br />
wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel beim Thema<br />
Mauern und Einfriedungen,<br />
die mit bis zu zwei Metern Höhe<br />
grundsätzlich genehmigungsfrei<br />
erlaubt sind. Im Rahmen eines<br />
Bebauungsplanes jedoch nur mit<br />
einer Höhe von bis zu 1,25 Metern<br />
erlaubt sein könnten. Und auch<br />
nur in Form eines Holzzaunes und<br />
nicht als Maschendrahtzaun, der<br />
rein optisch so gar nicht in das<br />
Gesamtbild des jeweiligen Viertels<br />
passen würde. Kurzum: Im Detail<br />
betrachtet kann auch Genehmigungsfreies<br />
Bauen durchaus stark<br />
eingeschränkt und etwas komplizierter<br />
wer<strong>den</strong> bei der Frage, was<br />
darf ich konkret bei mir zuhause<br />
auf dem Grundstück und was<br />
nicht. Deshalb immer ratsam: Sich<br />
bei der jeweiligen Gemeinde oder<br />
auch dem zuständigen Landratsamt<br />
mel<strong>den</strong>, wo sich Bauherren<br />
stets eine konkrete Information<br />
zum Thema „Genehmigungsfreies<br />
Bauen“ einholen können. <strong>Das</strong><br />
kann telefonisch funktionieren.<br />
Persönlich vor Ort. Oder online.<br />
„Immer mehr Gemein<strong>den</strong> stellen<br />
ihre<br />
Bebauungspläne ungs<br />
auf ihren In-<br />
ternetseiten zur freien Einsicht<br />
zur Verfügung“, weiß Experte Hubert<br />
Kergl, der vom Recht, genehmigungsfrei<br />
zu bauen, auch selbst<br />
schon mal Gebrauch gemacht hat.<br />
Eine Gartenhütte ist es gewor<strong>den</strong>,<br />
die er primär als Geräteschuppen<br />
und Lagerraum <strong>für</strong> beispielsweise<br />
Brennholz nutzt.<br />
Bei Maßüberschreitung<br />
droht Bußgeld<br />
Neben Gartenhütten und Gewächshäusern<br />
die beliebtesten<br />
genehmigungsfreien Bauvorhaben<br />
in der Region: Garagen und<br />
Carports. Die dürfen tatsächlich<br />
mit einer Länge von maximal neun<br />
Metern, einer mittleren Wandhöhe<br />
von maximal drei Metern sowie<br />
einer maximalen Grundfläche<br />
von 50 Quadratmetern ebenfalls<br />
genehmigungsfrei an der Grundstücksgrenze<br />
gebaut wer<strong>den</strong> – inklusive<br />
Satteldach mit einer maximalen<br />
Dachneigung bis 45 Grad,<br />
was zu einer nochmals deutlich<br />
höheren Gesamthöhe des Bauwerks<br />
führt. „Den Fall haben wir<br />
häufig bei bereits bestehen<strong>den</strong><br />
Wohnhäusern, wo <strong>für</strong> die heranwachsen<strong>den</strong><br />
Nachkommen meist<br />
ein zusätzlicher Pkw-Stellplatz<br />
notwendig wird“, sagt Hubert Kergl.<br />
Lediglich bei Neubauten sei die<br />
Garage notwendiger Bestandteil<br />
des Bauantrags und muss gemeinsam<br />
mit dem danebenstehen<strong>den</strong><br />
Wohnhaus genehmigt wer<strong>den</strong>.<br />
Und insgesamt betrachtet? „Ist die<br />
Liste genehmigungsfreier Bauten<br />
noch<br />
viel länger.“ Von<br />
Kinderspiel-<br />
el-<br />
plätzen, Ladestationen <strong>für</strong> E-Autos<br />
und Verkaufsstän<strong>den</strong> <strong>für</strong> Weihnachtsmärkte<br />
über Schwimmbecken<br />
mit bis zu 100 Kubikmetern<br />
Wasservolumen, Sprungschanzen<br />
und Rutschbahnen mit bis zu zehn<br />
Meter hohem Turm sowie Güllegrüben<br />
mit bis zu 50 Kubikmetern<br />
Rauminhalt bis hin zu Fahrsilos,<br />
Kompostanlagen, Zehn-Meter-<br />
Flutlichtmasten und zwei Meter<br />
hohen Aufschüttungen bei maximaler<br />
Fläche von 500 Quadratmetern.<br />
„<strong>Das</strong> spart viel Zeit und<br />
Geld“, bekräftigt Hubert Kergl.<br />
Und ist insbesondere im sonst so<br />
bürokratielastigen Deutschland<br />
ein echter Vorteil. Vorausgesetzt<br />
natürlich, man informiert sich<br />
auch wirklich – und hält die vorgegebenen<br />
Maße ein. „In der Regel<br />
wer<strong>den</strong> genehmigungsfreie<br />
Bauten von der Bauaufsicht unseres<br />
Landratsamtes nicht vorrangig<br />
kontrolliert“, sagt Hubert Kergl.<br />
„Sofern jedoch augenscheinlich<br />
rechtswidrige Bauten entstan<strong>den</strong><br />
sind oder Hinweise durch Dritte,<br />
zum Beispiel Nachbarn, Kommunen<br />
oder Behör<strong>den</strong> eingehen,<br />
zieht das eine bauaufsichtliche<br />
Prüfung nach sich.“ Und dann?<br />
„Selbst wenn man anstatt der 75<br />
Kubikmeter eine Gartenhütte mit<br />
79 Kubikmetern baut, was rein<br />
optisch kaum auffällt, handelt es<br />
sich bereits um einen Schwarzbau.“<br />
Heißt: Rechtswidrigkeit, was<br />
gegebenenfalls einen Rückbau<br />
sowie Bußgeld nach sich ziehen<br />
könnte. „Selbst wenn der Nachbar<br />
sich daran nicht stört und eine geringe<br />
Maßüberschreitung dul<strong>den</strong><br />
würde, haben wir als Bauaufsichtsbehörde<br />
natürlich trotzdem<br />
das Problem: Drücken wir dort ein<br />
Auge zu, müssten wir es an anderer<br />
Stelle auch tun.“ Kurzum: Wer<br />
genehmigungsfrei bauen möchte,<br />
sollte sich nicht nur bei Gemeinde<br />
oder Landratsamt informieren.<br />
Sondern die jeweils vorgegebenen<br />
Maße von Gartenhütte, Garage,<br />
Carport und Co. einfach immer<br />
einhalten.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 35
Landkreis wappnet sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ernstfall<br />
80 Dächer <strong>für</strong> 34 Orte<br />
Peter Szikora<br />
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Weilheim-Schongau | Wie machtlos<br />
der Mensch und seine technischen<br />
Errungenschaften gegenüber<br />
Mutter Natur sind, hat das<br />
Hagelunwetter am 26. August 2023<br />
gezeigt: Messerscharfe Eiskörner<br />
mit bis zu acht Zentimetern Durchmesser<br />
(größer als ein Tennisball)<br />
durchschlugen in Benediktbeuern,<br />
Bichl und Bad Bayersoien Fenster,<br />
Türen und Dächer wie das sprichwörtliche<br />
heiße Messer in Butter<br />
dringt. <strong>Das</strong>s sich Extremwetterereignisse<br />
ähnlichen Ausmaßes<br />
hier in der Region wiederholen<br />
wer<strong>den</strong>, ist aufgrund der Klimaerwärmung<br />
wahrscheinlich. „Zwischen<br />
Unwettern und Temperatur<br />
gibt es einen relativ einfachen<br />
Zusammenhang: Je wärmer es ist,<br />
desto mehr Wasserdampf kann<br />
die Luft aufnehmen. Da Unwetter<br />
ihre Energie ausschließlich aus<br />
Wasserdampf beziehen, ist bei<br />
mehr Wasserdampf auch mehr<br />
Dynamik innerhalb einer Wolke<br />
möglich. Somit steht auch mehr<br />
Energie <strong>für</strong> Tornado, Fallwind und<br />
Großhagel zur Verfügung“, erklärt<br />
Stefan Schwarzer, Wetterexperte<br />
aus Peißenberg. Heißt: Wenn ab<br />
Mai die Gewittersaison beginnt,<br />
muss mit ähnlichen Wetterereignissen<br />
gerechnet wer<strong>den</strong> wie<br />
bereits in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />
– von Starkniederschlägen mit<br />
Tennisballgroß: Hagelkörner wie<br />
diese können Dächer zerstören.<br />
über 100 Millimetern in nur zwei<br />
Stun<strong>den</strong> (Bad Bayersoien 2022)<br />
über Großhagel (Bad Bayersoien<br />
und Benediktbeuern 2023) bis hin<br />
zu Fallböen und Tornados in <strong>den</strong><br />
Landkreisen Ostallgäu, Garmisch-<br />
Partenkirchen und Weilheim-<br />
Schongau im Jahr 2021. „Hervorzuheben<br />
ist hierbei gerade im<br />
Sommer der lokale Charakter von<br />
Unwettern – ein Ort ist betroffen,<br />
der Nachbarort bleibt verschont.“<br />
Will heißen: Wo genau und in<br />
welchem Ausmaß welche Art von<br />
Extremwetter auftreten wird, ist<br />
selbst kurzfristig nicht wirklich<br />
vorhersehbar. Umso sinnvoller:<br />
Für <strong>den</strong> Ernstfall grundsolide gerüstet<br />
zu sein. Kreisbrandrat Rüdiger<br />
Sobotta und Böbings Bürgermeister,<br />
Feuerwehrkommandant<br />
und Kreisrat Peter Erhard hatten<br />
deshalb die Idee, alle Landkreisgemein<strong>den</strong><br />
mit Notdächern auszustatten.<br />
Aufbewahrung<br />
in zentralem Lager<br />
„Hier geht es darum, ein zerstörtes<br />
Dach so schnell wie möglich wieder<br />
dicht zu bekommen und die<br />
Zeit zu überbrücken, bis der Zimmerer<br />
zum neu Eindecken des Daches<br />
kommen kann“, sagt Rüdiger<br />
Sobotta. In Bad Bayersoien hat das<br />
Unwetter derart heftig gewütet,<br />
dass 80 Prozent aller Hausdächer<br />
zerstört, in Summe 400 Notdächer<br />
gebraucht wur<strong>den</strong>. Und zwar rasch,<br />
da es nicht bei diesem 15-minütigen<br />
Unwetter an sich geblieben<br />
war, sondern die Tage danach nahezu<br />
ununterbrochen weitergeregnet<br />
hatte, die Sorge vor gravieren<strong>den</strong><br />
Wasserschä<strong>den</strong> im Inneren der<br />
vom Hagel getroffenen Häuser riesengroß<br />
war bei <strong>den</strong> Betroffenen.<br />
Umso erfreulicher: <strong>Das</strong>s Notdächer<br />
und Schutzplanen aus ganz Bayern<br />
nach Benediktbeuern, Bichl und<br />
Bad Bayersoien gefahren und vor<br />
Ort von mehr als tausend Helfern<br />
über die Dächer gezogen wur<strong>den</strong>.<br />
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im <strong>altlandkreis</strong><br />
Blick aufs Parkhotel (li.) in Bad Bayersoien.
Notdächer wer<strong>den</strong> mit Kränen über zu schützende Gebäude gezogen.<br />
„Was aufgrund der aufwändigen<br />
Organisation und der zum Teil sehr<br />
weiten Anfahrtswege logischerweise<br />
viele Stun<strong>den</strong> und bis tief<br />
in die Nacht hinein gedauert hat“,<br />
sagt Stefan Schwarzer, der selbst<br />
als Helfer vor Ort war, obendrein<br />
das Ausmaß des Unwetters als<br />
Wetterexperte dokumentiert hatte.<br />
Diesen Schritt, Notdächer in höherer<br />
Stückzahl nun direkt vor Ort zu<br />
deponieren, „halte ich <strong>für</strong> absolut<br />
richtig“. Konkret vorgesehen sind<br />
laut Rüdiger Sobotta sowie Kreisrat<br />
und Polling-Bürgermeister Martin<br />
Pape, der die Notdach-Bestellung<br />
<strong>für</strong> Weilheim-Schongau koordiniert,<br />
je zwei Notdächer <strong>für</strong> die<br />
kleineren der insgesamt 34 Landkreisgemein<strong>den</strong><br />
sowie jeweils<br />
drei Notdächer <strong>für</strong> die großen<br />
Ortschaften Penzberg, Weilheim,<br />
Peißenberg, Peiting und Schongau.<br />
Allerdings sollen die einzelnen Dächer<br />
nicht in <strong>den</strong> jeweiligen Orten<br />
an sich gelagert wer<strong>den</strong>, sondern<br />
überwiegend zentral – und zwar im<br />
Lager des Weilheim-Schongauer<br />
Katastrophenschutzes, das sich in<br />
einem Stadel bei Altenstadt befindet.<br />
„<strong>Das</strong> hat im Falle eines Großscha<strong>den</strong>sereignisses<br />
<strong>den</strong> Vorteil,<br />
<strong>den</strong> Transport der Notdächer zum<br />
jeweiligen Einsatzort einfacher und<br />
schneller abwickeln zu können“,<br />
sagt Martin Pape. Auch Kreisbrandrat<br />
Rüdiger Sobotta hält diese<br />
zentrale Lagerung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall von<br />
Großscha<strong>den</strong>sereignissen als sinnvoll,<br />
wenngleich er <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall von<br />
Häuserbrän<strong>den</strong> die Lagerung von<br />
ein bis drei Notdächern in <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Orten (kurze Wege) ebenfalls<br />
<strong>für</strong> sinnvoll halten würde.<br />
Größe, Kosten,<br />
Material und Gewicht<br />
Obwohl es Notdächer einzig und<br />
allein aufgrund des Großhagels<br />
am 26. August 2023 weltweit in die<br />
Medien geschafft haben, sind sie<br />
längst Bestandteil im Alltag. Auch<br />
hier in der Region. Zum Beispiel<br />
in Zimmereien. „Beim Bau von<br />
Holzhäusern spannen wir Grundsätzlich<br />
keine Plane, sondern ein<br />
Notdach über das noch nicht ganz<br />
fertige Objekt, um es vor Wind<br />
und Niederschlag zu schützen“,<br />
sagt Kreishandwerksmeister und<br />
Zimmereiinhaber Michael Andrä.<br />
Der Landkreis Weilheim-Schongau<br />
kauft die insgesamt 80 Notdächer<br />
unter anderem über einen<br />
Fachhändler bei Freising ein. <strong>Das</strong><br />
kleinere Dach ist 15 auf 15 Meter<br />
groß, 50 Kilogramm leicht und<br />
geeignet <strong>für</strong> ein klassisches Einfamilienhaus.<br />
<strong>Das</strong> größere misst<br />
16 auf 18 Meter, wiegt 65 Kilogramm<br />
und passt zum Beispiel<br />
über ein Doppelhaus. Beide Varianten<br />
bestehen aus <strong>den</strong> Spezialkunststoffen<br />
Hart-Polyethylen<br />
und Weich-Polyethylen, die in der<br />
Kombination sowie mit vertikalen<br />
und diagonalen Verschweißungen<br />
ähnliche Eigenschaften aufweisen<br />
wie Lkw-Planen: Wasserdicht,<br />
winddicht und extrem reißfest. Darüber<br />
hinaus sind diese Notdächer<br />
in der Mitte verstärkt und mit einer<br />
massiven Metallöse versehen,<br />
können so via Autokran, Baukran<br />
oder Drehleiter auf und über das<br />
zu schützende Haus gezogen wer<strong>den</strong>.<br />
Weitere Ösen an <strong>den</strong> Seiten<br />
dienen außerdem zur einfacheren<br />
und schnelleren Befestigung, die<br />
entweder mit Seilen und Gurten,<br />
in erster Linie aber mit Latten auf<br />
dem jeweiligen Gebälk des Hauses<br />
erfolgen. Hier<strong>für</strong> sind wiederum<br />
schwindelfreie und handwerklich<br />
geschickte Männer und Frauen<br />
wie beispielsweise Zimmerer oder<br />
gutausgebildete Feuerwehrleute<br />
gefragt, die während einer Notdachbefestigung<br />
via Klettergurt<br />
und Seil stets vor Absturz gesichert<br />
sein müssen. <strong>Das</strong> kleinere Notdach<br />
kostet rund 800 Euro, das große<br />
Auch <strong>den</strong> Bauhof in Bad Bayersoien erwischte es im August 2023.<br />
rund 1 200 Euro, was in Summe<br />
rund 2 000 Euro <strong>für</strong> zwei und 3 000<br />
Euro <strong>für</strong> drei Notdächer macht. Die<br />
wer bezahlt? „Die jeweiligen Gemein<strong>den</strong>“,<br />
so Martin Pape und Rüdiger<br />
Sobotta, die <strong>den</strong> Weilheim-<br />
Schongauer Landkreis sowie deren<br />
Nachbarlandkreise aufgrund des<br />
neuen zentralen Notdachlagers<br />
bei Altenstadt gut gerüstet sehen<br />
Ihr Partner<br />
in Sachen<br />
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<strong>für</strong> künftige Großscha<strong>den</strong>sereignisse.<br />
Und <strong>den</strong>noch die leise Hoffnung<br />
haben, dass diese in quadratischen<br />
Pappkartons verpackten<br />
Kunststoffplanen nie gebraucht<br />
wer<strong>den</strong>. Denn diese furchteinflößende,<br />
zerstörerische Kraft, die am<br />
26. August über Benediktbeuern,<br />
Bichl und Bad Bayersoien wirkte,<br />
braucht kein Mensch.<br />
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Traum eines neugebauten Eigenheims<br />
zu verwirklichen, ist<br />
selbst <strong>für</strong> gutverdienende Pärchen<br />
aufgrund immens hoher<br />
Gesamtkosten finanziell nicht<br />
stemmbar. Zumindest nicht im<br />
Laufe eines Lebens. Zwar sind<br />
die Baukosten im Vergleich zu<br />
<strong>den</strong> Jahren vor und während<br />
Corona nicht noch teurer gewor<strong>den</strong>,<br />
in bestimmten Bereichen<br />
sogar wieder etwas gesunken.<br />
Da<strong>für</strong> fallen aufgrund<br />
neuer Energieeffizienz-Auflagen<br />
von Seiten der Regierung<br />
sowie gestiegener Zinsen bei<br />
der Tilgung von Krediten an anderer<br />
Stelle neue Kosten an. Doch<br />
warum neu bauen, wenn auch Sanierung,<br />
Umbau oder Erweiterung<br />
eines Altbestands möglich wäre?<br />
Die Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
lädt dazu am Dienstag, 12. <strong>März</strong>,<br />
die breite Öffentlichkeit zu einem<br />
Hermann Wörnzhofer, hf Privatkun<strong>den</strong>berater<br />
<strong>für</strong> Baufinanzierung.<br />
kostenlosen Informationsabend<br />
in das Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong> – <strong>den</strong><br />
Panoramasaal im RaiBa-Hauptgebäude<br />
an der Bahnhofstraße 26<br />
in Peiting. Referent an diesem<br />
Abend: Zimmerer, Statiker, Energieberater<br />
und Diplom-Ingenieur<br />
Peter Kraus, der seit vielen Jahren<br />
Bauherren bei der Sanierung<br />
von Altbestän<strong>den</strong> fachkundig<br />
berät. Und darin viele Vorteile<br />
sieht: „Angefangen damit, dass<br />
bei der Sanierung eines Altbaus<br />
keine neuen Straßen und Kanäle<br />
gebaut wer<strong>den</strong> müssen, die Infrastruktur<br />
bereits vorhan<strong>den</strong> ist.“<br />
In Zeiten der offensichtlichen Klimaerwärmung<br />
sowie zunehmender<br />
Zerstörung des ökologischen<br />
Gleichgewichts, ist zum Schutz von<br />
Natur und Umwelt ein Stopp des<br />
Flächenfraßes von enormer Bedeutung.<br />
Hinzu kommt, dass bei<br />
Neubauten höhere CO2-Emmissionen<br />
anfallen als bei Arbeiten im<br />
Bestand – weltweit betrachtet sind<br />
rund 40 Prozent (!) der gesamten<br />
CO2-Belastung auf die Baubranche<br />
zurückzuführen. Will heißen:<br />
Nachverdichten anstatt neu auf<br />
> > > ANMELDUNG ERFORDERLICH<br />
grüner Wiese zu bauen, ist aus<br />
ökonomischer aber auch moralischer<br />
Sicht der wohl einzige<br />
Weg, um nachfolgen<strong>den</strong> Generationen<br />
eine bewohnbare Erde<br />
mit grundsolider Lebensqualität<br />
und unberührter Natur zu überlassen.<br />
Nichtsdestotrotz kosten<br />
auch Sanierungen, Erweiterungen<br />
oder Umbauten sehr<br />
viel Geld. Deshalb im Vorfeld<br />
wichtig: Sich umfassend und<br />
fachkundig beraten zu lassen<br />
im Sinne von: Was möchte ich?<br />
Wie kann das Vorhaben umgesetzt<br />
wer<strong>den</strong>? Welche Auflagen<br />
sind dabei zu berücksichtigen?<br />
Wie viel Geld muss in die Hand<br />
genommen wer<strong>den</strong>? Und wie lässt<br />
sich das jeweilige Projekt letztlich<br />
finanzieren?<br />
Günstigere Kredite über<br />
Förderprogramme<br />
Prinzipiell sinnvoll: Wer ein Gebäude<br />
sanieren möchte, sollte<br />
über eine energetische Sanierung<br />
nach<strong>den</strong>ken. Damit gemeint<br />
sind unter anderem eine bessere<br />
Dämmung von Wän<strong>den</strong>, Dach-<br />
Für <strong>den</strong> Bauinformationsabend am Dienstag, 12. <strong>März</strong>, im Forum<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>, Bahnhofstraße 26, in Peiting bitten die Veranstalter<br />
von Seiten der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong> alle Interessierten um<br />
vorherige Anmeldung bis Freitag, 8. <strong>März</strong>, unter www.raiba-pfaffenwinkel.de/bauinfoabend<br />
oder telefonisch unter 08861 / 6760.<br />
Beginn des Vortrags mit Energieberater Peter Kraus ist um 19 Uhr,<br />
Einlass um 18.30 Uhr.
flächen, Heizleitungen oder Geschossdecken.<br />
Die Erneuerung von<br />
Fenstern und Außentüren. Und<br />
der Einbau einer energieeffizienteren<br />
Heizung wie Wärmepumpe<br />
oder Pelletsheizung. „Ziel sollte<br />
in jedem Falle sein, die Energieeffizienzklasse<br />
auf ein modernes<br />
Niveau zu heben“, empfiehlt Peter<br />
Kraus. Was <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen<br />
Bauherren letztlich im Detail in<br />
Frage kommt, gilt es mit einem<br />
fachkundigen Energieberater sowie<br />
<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Sanierung notwendigen<br />
Gewerken (Handwerkern)<br />
rechtzeitig zu besprechen –<br />
und zwar vor der Planung. Steht<br />
nun fest, wie viel das Sanierungskonzept<br />
kosten wird, stellt sich die<br />
alles entschei<strong>den</strong>de Frage: Wie<br />
wird das Projekt finanziert? An<br />
dieser Stelle kommen Bänker wie<br />
Hermann Wörnzhofer ins Spiel,<br />
seit vielen Jahren Privatkun<strong>den</strong>berater<br />
<strong>für</strong> Baufinanzierung bei der<br />
Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong>. Er<br />
bekräftigt, „dass <strong>für</strong> die Kosteninformation<br />
einer energetischen Sanierung<br />
unbedingt ein Energieberater<br />
beauftragt wer<strong>den</strong> sollte, um<br />
wirklich alle relevanten energetischen<br />
Potentiale berücksichtigen<br />
zu können, nichts zu vergessen.“<br />
Nur unter dieser Voraussetzung<br />
hätten Bauherren schließlich gute<br />
Aussichten auf lukrative Kredite<br />
mit staatlichen Förderungen. Zum<br />
Beispiel über die Kreditanstalt <strong>für</strong><br />
Wiederaufbau, bekannter als KfW.<br />
Über das Bundesamt <strong>für</strong> Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA,<br />
das bestimmte Teilbereiche einer<br />
energetischen Sanierung finanziell<br />
unterstützt – zum Beispiel <strong>den</strong><br />
Tausch einer Heizung. Und über<br />
die BayernLABO – ein Förderinstitut<br />
der Bayerischen Landesbank.<br />
„Der Darlehenszins auf dem freien<br />
Markt liegt derzeit bei rund 3,6<br />
Prozent“, sagt Hermann Wörnzhofer.<br />
Über das Förderprogramm<br />
der KFW können beim Erreichen<br />
bestimmter Energieeffizienzklassen<br />
jedoch Kredite mit nur 1,2 Prozent<br />
Zinsen bei einer Laufzeit von<br />
30 Jahren aufgenommen wer<strong>den</strong>.<br />
Und auch die BayernLABO fördert<br />
zukünftige Eigentümerfamilien,<br />
abhängig von deren jeweiligen<br />
Einkommensverhältnissen, mit<br />
vergleichsweise günstigen Krediten,<br />
zum Beispiele 1,97 Prozent<br />
Zinsen bei ebenfalls 30-jähriger<br />
Laufzeit. Will heißen: Bei maximaler<br />
Ausschöpfung von Förderprogrammen<br />
können <strong>für</strong> energetische<br />
Sanierungen Kredite in Höhe von<br />
mehreren 100000 Euro mit lukrativen<br />
Zinssätzen aufgenommen<br />
wer<strong>den</strong> – bei geringen Laufzeiten<br />
und niedrigeren Beträgen bieten<br />
KFW und Labo sogar Kredite mit<br />
Zinsen (deutlich) unter einem Prozent<br />
an. Dabei auch wichtig: Eine<br />
umfassende, offene und ehrliche<br />
Beratung der jeweiligen Hausbank,<br />
um <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Bauherren<br />
wirklich alle staatlichen<br />
Fördermöglichkeiten ausschöpfen<br />
zu können.<br />
<strong>Das</strong> Einfamilienhaus<br />
von Opa sanieren<br />
Richtig viel Nachverdichtungs-<br />
Potential sieht Energieberater<br />
Peter Kraus in älteren Einfamilienhäusern<br />
aus <strong>den</strong> 1960er, 1970er<br />
und 1980er Jahren, „wo sich unter<br />
<strong>den</strong> Dächern häufig Hohlräume<br />
befin<strong>den</strong>, die durch Aufstockung<br />
und neuem Dach zu einer schönen<br />
Wohnung im dann zweiten Obergeschoss<br />
ausgebaut wer<strong>den</strong> können“.<br />
Ein anderes, durchaus gängiges<br />
Beispiel in der Region: Opa<br />
und Oma leben alleine in einem<br />
Einfamilienhaus über zwei Etagen,<br />
ermöglichen jedoch der vierköpfigen<br />
Familie ihrer Enkeltochter,<br />
das Haus energetisch zu sanieren,<br />
auf insgesamt drei Etagen aufzustocken<br />
und dieses im ersten und<br />
zweiten Stock zu beziehen. Vorteil:<br />
<strong>Das</strong> junge Paar spart sich – verglichen<br />
mit einem Neubau – die Kosten<br />
<strong>für</strong> Erschließung und Grundstückskauf.<br />
Und hat obendrein die<br />
Möglichkeit, aus dem in die Jahre<br />
gekommenen Altbestand der eigenen<br />
Familie ein energieeffizientes,<br />
nachhaltiges Haus der Zukunft<br />
zu gestalten, ohne dabei neue,<br />
noch unberührte Flächen zu versiegeln.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>für</strong> die energetische<br />
Sanierung eines älteren Einfamilienhauses<br />
auch hohe Summen im<br />
sechsstelligen Bereich aufgewandt<br />
wer<strong>den</strong> müssen, ist kein Geheimnis.<br />
Aber kann bei kluger Planung<br />
und Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten<br />
im Rahmen der<br />
Finanzierung trotzdem deutlich<br />
günstiger sein als ein Neubau. js<br />
Der Fachvortrag mit Energieberater<br />
Peter Kraus (Hintergrund) findet<br />
im Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong> statt.<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 39
Perspektiven <strong>für</strong> Geothermie im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Die Wärme aus der Tiefe<br />
<br />
Manfred Filser<br />
Dipl.Ing. <strong>für</strong> Bauwesen<br />
BAUEN &<br />
WOHNEN<br />
im <strong>altlandkreis</strong><br />
Innen- und Außenputz<br />
Wärmedämmsysteme<br />
Planung und Projektierung<br />
Bautrocknung<br />
Gerüstarbeiten<br />
86971 Peiting, 08861-5673<br />
Auf dieser Baustelle bei Geretsried entsteht ein Bohrturm.<br />
Weilheim-Schongau | Unter Geothermie<br />
ist die Nutzung der unter<br />
dem Erdbo<strong>den</strong> gespeicherten<br />
Wärme aus dem Inneren unseres<br />
Planeten zu verstehen. Sie beginnt<br />
bereits oberflächennah. Grundwasserwärmepumpen<br />
nutzen die<br />
konstante Temperatur in Wasserschichten,<br />
fünf bis 15 Meter unter<br />
dem Bo<strong>den</strong>. Bei Erdwärmepumpen<br />
führen Son<strong>den</strong> bis in 100<br />
und mehr Metern Tiefe, um eine<br />
ähnliche Temperatur anzuzapfen.<br />
Sie wird dann durch strombetriebene<br />
Kompression weiter erhitzt,<br />
um Heizung und Warmwasser im<br />
Haus zu versorgen. „Wasser- und<br />
Erdwärmepumpen sind etwa 20<br />
bis 40 Prozent effizienter als die<br />
überwiegend verkauften Luftwärmepumpen“,<br />
erklärt Andreas<br />
Scharli, Energiemanager bei der<br />
Energiewende Oberland in Penzberg.<br />
„Sie haben aber höhere<br />
Investitionskosten und brauchen<br />
Genehmigungen durch das Landratsamt<br />
und bei Grundwasser<br />
auch durch das Wasserwirtschaftsamt.<br />
Bei über 100 Metern<br />
Tiefe muss auch das Bergamt<br />
zustimmen.“ Als Energieträger<br />
<strong>für</strong> Wärmepumpen dient Strom,<br />
der idealerweise aus regenerativen<br />
Quellen kommt. Der<br />
Strombedarf ist relativ groß, da<br />
die aus der Natur angezapfte<br />
Wärme von maximal zehn Grad<br />
recht gering ist.<br />
In sehr tiefen Schichten sind<br />
Wasser und Gestein so heiß,<br />
dass mehr als 100 Grad direkt<br />
nach oben transportieren wer<strong>den</strong><br />
können. In Geretsried bohrt<br />
die kanadische Firma Eavor gerade<br />
4 500 Meter tief. Von dort<br />
geht es noch einmal etwa 3 000<br />
Meter quer durch die Gesteinsschichten.<br />
Wenn alle Bohrungen,<br />
voraussichtlich im Herbst dieses<br />
Jahres, abgeschlossen sein wer<strong>den</strong>,<br />
wird in Rohre Flüssigkeit eingeleitet,<br />
die dann in <strong>den</strong> heißen<br />
Schichten zirkuliert. Dort heizt sie<br />
sich bis auf 140 Grad auf. Diese<br />
Wärme kommt nahezu verlustfrei<br />
nach oben und kann dort direkt<br />
Andreas Scharli zeigt einen Teil von<br />
Rohren <strong>für</strong> eine Erdwärmepumpe.<br />
ein Fernwärmenetz versorgen,<br />
aber auch Strom erzeugen. Für<br />
letzteres nutzt man das klassische<br />
Zusammenspiel von Generator und<br />
Turbine. Da<strong>für</strong> wird, wie in Kohleund<br />
Gaskraftwerken, eigentlich<br />
über 500 Grad heißer Wasserdampf<br />
benötigt. Bei der Tiefengeothermie<br />
nutzt man jedoch spezielle<br />
Gemische, zum Beispiel<br />
aus Ammoniak und Wasser, die<br />
sich schon bei gut 100 Grad in<br />
dichten Dampf verwandeln.<br />
Vorteil der Stromproduktion aus<br />
Tiefenwärme: Sie ist, anders<br />
als Wind- und Sonnenenergie,<br />
grundlastfähig, also ständig verfügbar.<br />
Und doch ist sie komplett<br />
regenerativ und nutzt nicht wie<br />
bei Kohle- und Gaskraftwerken<br />
fossile Rohstoffe.<br />
Je südwestlicher,<br />
desto tiefer<br />
Auch in Weilheim begann 2016<br />
ein großes Geothermieprojekt.<br />
Der italienische Energiekonzern<br />
Enel bohrte in der Lichtenau<br />
nördlich der Stadt bis
in 5000 Metern Tiefe und<br />
fand dort 165 Grad heißes<br />
dass Eavor zunächst <strong>den</strong><br />
erfolgreichen Betrieb in<br />
Thermalwasser. Daraus<br />
Geretsried abwarten wird.<br />
sollten bis zu 26 Megawatt<br />
elektrische Leistung <strong>für</strong> bis<br />
zu 90000 Haushalte entstehen.<br />
Auch eine Fernwärmenutzung<br />
war geplant.<br />
Allerdings erwiesen<br />
sich die Wassermengen<br />
aus der Tiefe als zu gering,<br />
um ausreichend Wärme<br />
nach oben zu transportieren.<br />
Enel stieg Anfang<br />
2018 aus dem Projekt<br />
aus. Da sich auch kleinere<br />
Erdgasvorkommen als<br />
störend erwiesen, wurde<br />
das Projekt bald darauf<br />
endgültig gestoppt.<br />
Ist Tiefengeothermie im<br />
Zugleich müssen Kommunen<br />
nach dem Wärmeplanungsgesetz,<br />
das Anfang<br />
dieses Jahres in Kraft trat,<br />
klären, ob sie Fernwärmenetze<br />
auf- oder ausbauen.<br />
In Weilheim entsteht gegenwärtig<br />
ein Fernwärmenetz<br />
<strong>für</strong> bis zu 4500<br />
Haushalte. Es wird überwiegend<br />
mit Hackschnitzeln<br />
betrieben. In Penzberg<br />
gibt es bereits ein<br />
Netz mit Hackschnitzeln<br />
als Energieträger, ergänzt<br />
durch Erdgas. Es wird gerade<br />
deutlich erweitert.<br />
In Schongau versorgt die<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> also Geschichte?<br />
So sieht ein Bohrkern <strong>für</strong> Tiefengeothermie aus. Abwärme des Papierpro-<br />
„<strong>Das</strong> glaube<br />
duzenten UPM seit langem<br />
ich nicht“, sagt Andreas Scharli. sprechend an. Rund um Weilheim rund 1000 Haushalte. Und auch<br />
„Denn das Projekt in Geretsried aber könnte es sich in jedem Fall<br />
verfolgt einen anderen Ansatz. lohnen.<br />
Sie holen nicht wie in der Lichtenau<br />
in Peißenberg gibt es Fernwärmenetze,<br />
hier dient überwiegend<br />
noch Erdgas als Energieträger.<br />
Thermalwasser nach oben, Anschluss an „Einem Fernwärmenetz ist es<br />
sondern leiten in einem geschlossenen<br />
Kreislauf Flüssigkeit durch<br />
im Zuge des Klimaschutzes muss<br />
egal, woher die Wärme kommt;<br />
Fernwärmenetze<br />
heiße Erdschichten.“ Ähnlich Die in Geretsried tätige Firma Eavor<br />
aber langfristig auf einen regene-<br />
wie bei einer oberflächennahen<br />
Erdwärmepumpe, müssen im<br />
Untergrund also keine wasserführen<strong>den</strong><br />
hat daher im vergangenen rativen Energieträger umgestellt<br />
Sommer im Weilheimer Stadtrat wer<strong>den</strong>“, so Andreas Scharli. An<br />
und in umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Fernwärmenetze könnte also auch<br />
Schichten gefun<strong>den</strong> Anträge auf vorbereitende Unter-<br />
Tiefengeothermie angeschlossen<br />
wer<strong>den</strong>. „Prinzipiell müssen Sie suchungen gestellt. Besonders wer<strong>den</strong>. Da sie besonders viel<br />
also nur tief genug bohren, dann das Gebiet zwischen Ammer- und Energie liefert, zugleich aber recht<br />
sind Sie in einer ausreichend heißen<br />
Starnberger See im Nor<strong>den</strong> und hohe Investitionen durch die Boh-<br />
Gesteinsschicht“, so Scharli. Polling im Sü<strong>den</strong> halten die Ingerungen<br />
verursacht, macht diese<br />
Durch die Geologie-Geschichte nieure <strong>für</strong> vielversprechend. „Es Technik eher in großen Gemein<strong>den</strong><br />
und die Alpenentstehung sind die<br />
notwendigen Tiefen im Oberland<br />
gab prinzipiell erstmal Zustimmung“,<br />
sagt Karl-Heinz Grehl, und Städten Sinn. Ein solches<br />
Kraftwerk braucht auch Platz – mit<br />
aber unterschiedlich. Im Umfeld Energiereferent im Stadtrat Weilheim.<br />
„Doch bisher haben kei-<br />
von München reichen um die<br />
<strong>den</strong> Kühlanlagen erreicht es die<br />
Dimensionen einer Industrieanlage.<br />
Für kleinere Gemein<strong>den</strong><br />
2000 Meter, dort gibt es einige ne Untersuchungen begonnen.“<br />
Projekte und bereits seit längerem<br />
funktionierende Anlagen wie<br />
Grehl vermutet, dass die Firma erst<br />
die aus der Lichtenau vorliegen<strong>den</strong><br />
eignen sich eher Nahwärmenetze<br />
und Dorfheizungen, wie sie zum<br />
Erfahrungen und das Wissen<br />
in Unterhaching. In Geretsried<br />
sind es rund 3500 Meter. Geht aus anderen Projekten auswerten<br />
Beispiel in Eglfing, Antdorf und<br />
Steinga<strong>den</strong> schon laufen und in<br />
man weiter nach Sü<strong>den</strong> und Südwesten,<br />
wird. „In unserer Region wurde vielen anderen Orten im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
muss man immer tiefer<br />
bohren. „Richtung Garmisch wären<br />
es schon um die 6000 Meter“,<br />
erklärt Andreas Scharli. Die<br />
viel Wissen zum Untergrund gesammelt.<br />
<strong>Das</strong> begann schon in <strong>den</strong><br />
sechziger Jahren, als versuchsweise<br />
nach Öl gebohrt wurde.“<br />
geplant sind. Dort können<br />
Biomasse und Hackschnitzel, die<br />
ja nicht unerschöpflich sind, in<br />
überschaubarem Maße genutzt<br />
Investitionskosten steigen ent-<br />
Andreas Scharli glaubt zudem, wer<strong>den</strong>.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 41
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Weilheim-Schongau | „Es herrschen<br />
gol<strong>den</strong>e Zeiten <strong>für</strong> Azubis“,<br />
sagt Armin Mutzbauer, Konrektor<br />
an der Wilhelm-Conrad-Röntgen-<br />
Mittelschule in Weilheim. Der<br />
45-jährige Lehrer <strong>für</strong> Mathematik,<br />
Geschichte, Politik und Geografie<br />
ist seit einigen Jahren verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Berufsorientierung von<br />
Schulabgängern der neunten und<br />
zehnten Klassen. Vergangenen<br />
September haben 160 Schülerinnen<br />
und Schüler die Mittelschule<br />
verlassen, rund 75 Prozent davon<br />
eine Ausbildung begonnen. Und<br />
keiner seiner Schützlinge hatte<br />
ein Problem damit, eine Lehrstelle<br />
zu fin<strong>den</strong>. „Wer heutzutage nicht<br />
Azubi wird, macht das mit Absicht,<br />
weil er oder sie andere Pläne<br />
hat“, bestätigt auch Florian Pointner,<br />
seines Zeichens nicht nur<br />
Pädagoge an der <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
Realschule in Schongau, sondern<br />
auch Koordinator <strong>für</strong> berufliche<br />
Orientierung. Von 105 Schulabgängern<br />
an seiner Schule haben<br />
sich rund 35 Prozent <strong>für</strong> eine weiterführende<br />
Schule entschie<strong>den</strong>,<br />
der Rest begann im September<br />
eine Ausbildung. „Aufgrund des<br />
flächendecken<strong>den</strong> Fachkräftemangels<br />
können die jungen Leute<br />
momentan eine Bewerbung per<br />
WhatsApp abschicken und wer<strong>den</strong><br />
zu einem Vorstellungsgespräch<br />
eingela<strong>den</strong> – um es mal überspitzt<br />
zu formulieren“, schildert<br />
der 46-Jährige die Situation am<br />
Arbeitsmarkt. Und auf <strong>den</strong> hat<br />
er seine Schüler und Schülerinnen<br />
gut vorbereitet. Denn schon<br />
mit Beginn der neunten Klasse<br />
steht „Berufsorientierung“ auf<br />
dem Lehrplan. Die jungen Menschen<br />
simulieren in einem Rollenspiel<br />
Vorstellungsgespräche<br />
und Assessment-Center, Eltern<br />
wer<strong>den</strong> an Info-Aben<strong>den</strong> mit ins<br />
Boot geholt und der Besuch der<br />
Ausbildungsmesse in Schongau<br />
ist ebenso fester Bestandteil des<br />
Programms.<br />
Azubis achten auf<br />
Work-Life-Balance<br />
„Ich fahre mit meinen Schülern<br />
gezielt zu Firmen hin, damit die<br />
Schüler vor Ort sehen können,<br />
was sie erwartet“, erklärt Armin<br />
Mutzbauer seinen etwas anderen<br />
Ansatz. „Wir wer<strong>den</strong> von Angeboten<br />
der Firmen überrannt, könnten<br />
jede Woche mit Vorträgen und<br />
Präsentationen füllen. <strong>Das</strong> sind<br />
die Auswirkungen des Fachkräftemangels.“<br />
Für ihn ist wichtig, dass<br />
die Schüler ihr gewohntes Umfeld<br />
verlassen und sich bei Firmen<br />
selbst einen Eindruck verschaffen<br />
könnten. Deshalb lässt Kollege<br />
Pointner gar keine Vertreter der<br />
Unternehmen in die Schule kommen,<br />
sondern nutzt Messen als<br />
Schwerpunkt <strong>für</strong> Informationen.<br />
„Wir erziehen die Schüler damit<br />
auch zu einer gewissen Selbständigkeit“,<br />
erläutert er. „Sie sollen<br />
sich selbst informieren und eigenständig<br />
entschei<strong>den</strong>, wohin ihre<br />
berufliche Reise geht.“<br />
Doch diese Entscheidungsfindung<br />
ist in heutiger Zeit nicht leicht –<br />
angehende Fachkräfte wissen um<br />
ihren Wert, sind dementsprechend<br />
wählerisch. Unabhängig davon<br />
seien die jungen Leute „dauernd<br />
online“, meint Florian Pointner,<br />
weshalb das Internet beim Thema<br />
Berufsorientierung automatisch<br />
eine ganz entschei<strong>den</strong>de Rolle<br />
spiele. „Es gibt bereits Firmen,<br />
die auf Instagram Kampagnen<br />
führen, um die Schulabgänger zu<br />
erreichen.“ Eine Statistik, aufgrund<br />
welcher Angebote sich Schüler<br />
letztlich tatsächlich <strong>für</strong> eine bestimmte<br />
Ausbildung entschei<strong>den</strong>,<br />
gibt es allerdings noch nicht. „Bei<br />
mir hat ganz klar das Praktikum<br />
<strong>den</strong> Ausschlag gegeben. Da konnte<br />
ich in alle Bereiche reinschauen<br />
und habe festgestellt, dass die Ausbildung<br />
zum Zerspanungsmechaniker<br />
sehr abwechslungsreich ist“,<br />
schildert Oliver Reischl, der sich<br />
<strong>für</strong> eine Ausbildung bei Hoerbiger<br />
entschie<strong>den</strong> hat. Der ehemalige<br />
Schüler der Realschule in Schongau<br />
befindet sich gerade im zweiten<br />
Lehrjahr. Personalerin Simona<br />
Krenz beschreibt an dieser Stelle<br />
die Philosophie von Hoerbiger:<br />
„Natürlich schauen wir noch auf<br />
Noten, aber sie spielen eine untergeordnete<br />
Rolle. Viel wichtiger ist<br />
uns der Eindruck, <strong>den</strong> die jungen<br />
Menschen während der Probearbeit<br />
oder im Praktikum hinterlassen.<br />
Wir möchten motivierte<br />
Mitarbeiter, die auch menschlich<br />
ins Unternehmen passen.“ Und<br />
<strong>den</strong>noch muss auch sie zugestehen,<br />
dass sich Firmen heutzutage<br />
viel mehr Mühe geben müssen,<br />
um überhaupt Azubis <strong>für</strong> sich zu<br />
gewinnen. „Es geht meistens um<br />
die Work-Life-Balance. Wir müssen<br />
42 | <strong>altlandkreis</strong>
Personalerin Simona<br />
Krenz (li.) und<br />
Azubi Oliver Reischl<br />
von der Hoerbiger<br />
GmbH beraten junge<br />
Menschen auf der<br />
Suche nach einer<br />
Ausbildung.<br />
<strong>den</strong> Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> ein Umfeld<br />
bieten, in dem sie sich wohlfühlen<br />
und außerdem gute Aufstiegschancen<br />
sehen. Und natürlich muss der<br />
finanzielle Anreiz passen.“ Florian<br />
Pointner führt an dieser Stelle noch<br />
einen weiteren Aspekt an: „Gerade<br />
im ländlichen Bereich spielen auch<br />
Verwandte und persönliche Netzwerke<br />
eine große Rolle. Heimatverbun<strong>den</strong>e<br />
Jugendliche machen<br />
die Ausbildung häufig in dorfeigenen<br />
Betrieben, bei Bekannten<br />
oder in der Firma der Eltern.“<br />
Wobei Armin Mutzbauer an dieser<br />
Stelle eine grundsätzliche Lanze<br />
in Sachen Vernunft junger Leute<br />
brechen möchte: „Meine Schüler<br />
können ihre Chancen sehr gut<br />
einzuschätzen und haben nicht die<br />
Idee, Stars auf YouTube oder Influencer<br />
bei TikTok zu wer<strong>den</strong>. Die<br />
wissen genau, dass nur sehr wenige<br />
Menschen davon leben können.<br />
Viel interessanter ist <strong>für</strong> sie ein Soziales<br />
Jahr oder ein Aufenthalt im<br />
Ausland.“<br />
Abbruch jeder vierten<br />
Ausbildung<br />
Trotz Vernunft und gol<strong>den</strong>en Zeiten,<br />
was freie Lehrstellen betrifft,<br />
tut Orientierung Not, wie der<br />
jüngste Berufsbildungsbericht<br />
vom Bundesinstitut <strong>für</strong> Berufsbildung<br />
(BIBB) aus 2023 darlegt: Die<br />
Abbrecherquote betrug im Jahr<br />
2021 deutschlandweit 26,7 Prozent,<br />
insgesamt wur<strong>den</strong> 141207 Ausbildungsverträge<br />
vorzeitig aufgelöst.<br />
Allerdings ist ein abgebrochener<br />
Ausbildungsweg nicht unbedingt<br />
ein Misserfolg. Unter <strong>den</strong> „Abbrüchen“,<br />
wie sie das BIBB definiert,<br />
befin<strong>den</strong> sich auch Fälle, bei <strong>den</strong>en<br />
ein Lehrling direkt von einem<br />
Ausbildungsberuf zum nächsten<br />
wechselt, seinen ursprünglichen<br />
Vertrag auflöst, um einen neuen zu<br />
unterschreiben. Weiterhin zählen<br />
zu <strong>den</strong> in dieser Statistik geführten<br />
„Abbrüchen“ auch Umstände, die<br />
trotz größter Bemühungen nicht<br />
verhindert wer<strong>den</strong> konnten: Zum<br />
Beispiel, wenn ein Auszubil<strong>den</strong>der<br />
im Malerhandwerk gezwungen ist,<br />
seine Ausbildung zu been<strong>den</strong>, weil<br />
er allergisch auf eine Substanz in<br />
<strong>den</strong> verwendeten Farben reagiert.<br />
Oder der Betrieb bankrott geht und<br />
die Ausbildung infolgedessen nicht<br />
fortgeführt wer<strong>den</strong> kann.<br />
Aber genau diese Zahlen und Fakten<br />
motivieren Armin Mutzbauer<br />
und sein Team: „Unterm Strich gilt<br />
<strong>für</strong> uns im Moment, die Schüler<br />
noch besser zu begleiten, um <strong>den</strong><br />
Beruf und die Ausbildung zu fin<strong>den</strong>,<br />
wo wir sie sehen. Damit diese<br />
Abbrecherquote weiter minimiert<br />
wird. Wir müssen noch mehr<br />
Qualität bieten.“ Heutzutage geht<br />
es <strong>für</strong> junge Menschen also nicht<br />
darum, eine Lehrstelle zu fin<strong>den</strong>,<br />
sondern die <strong>für</strong> sie genau richtige.<br />
Eine Entwicklung mit Fluch und<br />
Segen zugleich.<br />
edl<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 43
44 | <strong>altlandkreis</strong>
Weilheimer Ausbildungsmesse feiert Jubiläum<br />
Tag der offenen Tür mit 120 Ausstellern<br />
Weilheim | Viele Jahre war die Jobmesse<br />
in Weilheim landkreisweit<br />
die einzige Präsenzveranstaltung,<br />
auf der sich zukünftige Schulabgänger<br />
umfassend über Ausbildungsangebote<br />
regionaler Betriebe,<br />
Behör<strong>den</strong> und Dienstleister<br />
informieren konnten. Inzwischen<br />
gibt es mit der SAM in Schongau<br />
(siehe Seite 31), einer Ausbildungsmesse<br />
in Penzberg (im Herbst<br />
<strong>2024</strong>) und einer in Peißenberg drei<br />
weitere Veranstaltungen in Weilheim-Schongau,<br />
wodurch weitaus<br />
mehr hiesige Ausbildungsbetriebe<br />
sichtbarer wer<strong>den</strong>. Der Status der<br />
Weilheimer Messe wurde durch<br />
Schongau, Penzberg und Peißenberg<br />
aber nicht geschwächt.<br />
Ganz im Gegenteil: Aufgrund des<br />
Baus der neuen Berufsschule am<br />
Narbonner Ring boten sich <strong>für</strong><br />
die Messe-Veranstalter des Landratsamtes<br />
neue Möglichkeiten –<br />
so fand die fast schon kultgewor<strong>den</strong>e<br />
Weilheimer Jobmesse im Jahr<br />
2022 erstmals nicht wie gewohnt in<br />
der Stadthalle, sondern in der neuen<br />
Berufsschule statt. Und das mit<br />
riesigem Erfolg auch deshalb, weil<br />
die Pforten nicht nur <strong>für</strong> die Azubis<br />
von Morgen sowie deren Eltern<br />
und Lehrer geöffnet wur<strong>den</strong> – eingela<strong>den</strong><br />
waren alle interessierten<br />
Bürger, da zeitgleich auch ein Tag<br />
der offenen Türe stattfand, im Zuge<br />
dessen die mit modernste Berufsschule<br />
Bayerns vollumfänglich besichtigt<br />
wer<strong>den</strong> konnte. Insofern<br />
eine Kombi-Veranstaltung, die es<br />
in dieser Form auch heuer wieder<br />
geben wird. Und zwar am Samstag,<br />
13. <strong>April</strong>, von 9 bis 16 Uhr am Narbonner<br />
Ring 1 in Weilheim, wohin<br />
Schüler, Lehrer, Eltern, Großeltern<br />
sowie anderweitig an Ausbildung<br />
und Berufsschule interessierte<br />
Menschen aus Nah und Fern recht<br />
herzlich eingela<strong>den</strong> sind.<br />
Metzger mit VR-Brille<br />
Die ersten Highlights gibt es an<br />
diesem kurzweiligen Samstag<br />
bereits vor Betreten des Berufsschulgebäudes<br />
zu entdecken – im<br />
Außenbereich wirbt die Deutsche<br />
Bundeswehr um Nachwuchs,<br />
ein Caterer bietet kulinarische<br />
Schmankerl an, die Innung der<br />
Metaller demonstriert historisches<br />
Handwerk an einer altertümlichen<br />
Schmiede und ein Kuchenverkauf<br />
versüßt das Kaffeekränzchen am<br />
Nachmittag. Bis dahin? Genug<br />
Zeit, um sich im Inneren des Berufsschulgebäudes<br />
umzuschauen.<br />
Angefangen in der Aula, wo die<br />
Innungen der Kaminkehrer, Bäcker<br />
und Metzger die Wichtigkeit ihres<br />
<strong>Das</strong>eins zeigen wer<strong>den</strong>. Unter<br />
anderem mit Hightech pur — das<br />
Metzgerhandwerk gewährt hautnahe<br />
Einblicke mit einer VR-Brille.<br />
Die topausgestatteten Werkstätten<br />
in der Berufsschule sind derweil<br />
von zahlreichen weiteren Innungen<br />
aus dem Handwerk wie Schreiner,<br />
Zimmerer, Maurer, Maler, Elektriker<br />
sowie Installateure im Bereich<br />
Sanitär, Heizung und Klima besetzt.<br />
Außerdem zu bestimmten<br />
Uhrzeiten immer wieder im Angebot:<br />
Fachvorträge zu Themen wie<br />
„Ausbildungsmarkt in Weilheim-<br />
Schongau“ oder „Die Rolle der<br />
Eltern bei der beruflichen Orientierung<br />
der Schüler“. Den Kern der<br />
insgesamt 20. Ausbildungsmesse<br />
in Weilheim bil<strong>den</strong> jedoch rund<br />
120, überwiegend in der Region<br />
ansässige Betriebe, Behör<strong>den</strong>,<br />
Einrichtungen und Dienstleister<br />
aus <strong>den</strong> Branchen Handwerk, Industrie,<br />
Handel, Soziales, Medizin<br />
und Gesundheit sowie öffentlicher<br />
Dienst. Sie alle wer<strong>den</strong> sich in <strong>den</strong><br />
zur Verfügung gestellten Gängen<br />
und Räumlichkeiten der Weilheimer<br />
Berufsschule von ihrer besten<br />
Seite zeigen, Ausbildungsinhalte<br />
und -abläufe an selbstaufgebauten<br />
Messestän<strong>den</strong> samt Infobroschüren,<br />
Imagefilmen und Mitmachaktionen<br />
zur Schau stellen. Und<br />
<strong>für</strong> die Besucher stets ein offenes<br />
Ohr haben. Denn das wichtigste im<br />
Rahmen einer Ausbildungsmesse:<br />
Persönliche Gespräche zwischen<br />
Schülern und Ausbildern.<br />
Gewinnspiel<br />
erfordert Mut<br />
Ein Zuckerl obendrauf: <strong>Das</strong>s im<br />
Rahmen des Tages der offenen<br />
Türe nicht nur die Räumlichkeiten,<br />
Werkstätten und Maschinen der<br />
Weilheimer Berufsschule angeschaut,<br />
sondern auch ausprobiert<br />
wer<strong>den</strong> dürfen. „Wir la<strong>den</strong> die<br />
Besucher dazu ein, aktiv mitanzupacken“,<br />
sagt Christiane Wurm,<br />
Organisatorin von Seiten des Weilheim-Schongauer<br />
Landratsamtes.<br />
Flaschenöffner oder Schlüsselanhänger<br />
eigenhändig herstellen,<br />
beim Bau einer Mauer helfen, einzelne<br />
Teile beim Zimmerer-Puzzle<br />
zusammenfügen, Töpfe bepflanzen<br />
oder beim Melkwettbewerb<br />
antreten – das Aktiv-Programm<br />
im Rahmen der Jubiläumsmesse<br />
ist umfassend. Obendrein haben<br />
die Schülerinnen und Schüler die<br />
Chance auf <strong>den</strong> Gewinn von insgesamt<br />
drei Gutscheinen im Wert von<br />
je 500 Euro. Teilnahmevoraussetzung,<br />
angelehnt an das Messepass-<br />
Gewinnspiel der SAM: Mutig sein,<br />
mindestens drei persönliche Gespräche<br />
mit Ausstellern führen, als<br />
Belohnung eine da<strong>für</strong> gedruckte<br />
Postkarte ausfüllen lassen und<br />
diese in eine Lose-Box einwerfen.<br />
„Hier wünschen wir schon jetzt allen<br />
Teilnehmern viel Glück“, meint<br />
Christiane Wurm, die an dieser<br />
Stelle noch auf Anfahrts- und Parkmöglichkeiten<br />
hinweisen möchte:<br />
„Die Parkplätze direkt neben dem<br />
Schulgebäude sind begrenzt, weshalb<br />
die Besucher auch an der<br />
Stadt- und Hochlandhalle parken<br />
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kostenlos zur Berufsschule<br />
und wieder zurück. Außerdem ist<br />
die Weilheimer Berufsschule auch<br />
via Zug und anschließendem Fußmarsch<br />
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erreichen. Falls trotzdem noch Fragen<br />
offen sein sollten: Unter www.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 45
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Peiting | Beim Rundgang erklärt<br />
Christina Lina Wiedemann die<br />
Funktion der Kläranlage beinahe<br />
so, als würde sie schon ewig dort<br />
arbeiten. Wie ein sprichwörtlicher<br />
alter Hase mit reichlich Berufserfahrung<br />
und Know-how. In Wahrheit<br />
aber ist die Peitingerin gerade<br />
einmal 17 Jahre jung, und erst seit<br />
eineinhalb Jahren in Ausbildung.<br />
„Eigentlich wollte ich Friseurin<br />
wer<strong>den</strong>, aber die von mir anvisierten<br />
Lehrstellen waren schon<br />
alle besetzt.“ Eine Lehrerin der<br />
Mittelschule Peiting erzählte ihr<br />
dann von anderen, noch offenen<br />
Lehrstellen in der Region, unter<br />
anderem von der zur „Fachkraft<br />
<strong>für</strong> Abwassertechnik“, im Volksmund<br />
bekannter als „Klärwärter“.<br />
Eher aus der Not heraus absolvierte<br />
Lina in der Folge ein freiwilliges<br />
Praktikum auf der Kläranlage<br />
der Marktgemeinde Peiting, die<br />
sich am nördlichsten Punkt des<br />
Ortes befindet, unterhalb von Herzogsägmühle,<br />
neben der Peitnach<br />
und Nähe Lechufer. Und? „Ich bin<br />
da ohne große Erwartungen reingegangen,<br />
hatte aber auf Anhieb<br />
Freude an diesem Praktikum – vor<br />
allem die Arbeit im Labor hat mir<br />
richtig gut gefallen.“ Der Wunsch<br />
einer Friseur-Ausbildung war<br />
nach dieser Schnupperwoche je<strong>den</strong>falls<br />
vom Tisch. Stattdessen<br />
bewarb sich Lina Wiedemann<br />
bei der Marktgemeinde, wurde<br />
genommen und bestreitet seit<br />
September 2022 nun eine Ausbildung<br />
in einem Berufsfeld, in dem<br />
Fachkräfte noch händeringender<br />
gesucht wer<strong>den</strong> als in diversen<br />
Handwerks- oder Pflegeberufen.<br />
„Es gibt drei Mal im Jahr sogenannte<br />
Nachbarschaftstreffen mit<br />
umliegen<strong>den</strong> Kläranlagen. Beim<br />
46 | <strong>altlandkreis</strong><br />
jüngsten hörte man von allen<br />
Seiten, wie dringend Nachwuchskräfte<br />
gesucht wer<strong>den</strong>.“ Noch seltener<br />
in diesem Beruf vorzufin<strong>den</strong>:<br />
Frauen. Nicht nur auf der Peitinger<br />
Anlage ist Lina die einzige.<br />
Auch in der Berufsschule „bin ich<br />
das einzige Mädchen in unserer<br />
Klasse“. Bei immerhin 30 Schülern<br />
eine beinahe erschreckend<br />
niedrige Frauenquote. Schlimm?<br />
„Eigentlich überhaupt nicht, da<br />
ich sowohl mit <strong>den</strong> Kollegen hier<br />
in Peiting als auch mit <strong>den</strong> Jungs<br />
in der Berufsschulklasse echt gut<br />
auskomme.“<br />
Bundesweit nur zwei<br />
Berufsschulen<br />
Apropos Berufsschule: Für Klärwärter<br />
gibt’s in ganz Deutschland<br />
nur zwei! Eine der bei<strong>den</strong> befindet<br />
sich in Lauingen, eine Stadt im<br />
Landkreis Dillingen an der Donau,<br />
130 Autokilometer von Peiting entfernt.<br />
Weil Lina mit ihren 17 Jahren<br />
noch nicht alleine Auto fahren<br />
darf, reist sie mit dem Zug zur<br />
Berufsschule. „Natürlich nicht der<br />
kürzeste Weg, aber aufgrund der<br />
Tatsache, dass es ohnehin nur zwei<br />
in ganz Deutschland gibt, hätte es<br />
mich schlimmer treffen können.“<br />
Die Rede ist von Blockunterricht,<br />
meistens eine Woche am Stück,<br />
mit Wohnen im Schülerwohnheim,<br />
„wo’s auch ganz Ok ist“. Die<br />
Schwerpunktfächer im ersten Lehrjahr<br />
waren <strong>für</strong> Lina unter anderem<br />
Maschinen- und Gerätetechnik,<br />
kurz MGT, zum Beispiel mit Material-<br />
und Rohrkunde, aber auch Feilen,<br />
Bohren und Sägen, „damit wir<br />
später mal Leitungsschä<strong>den</strong> selbst<br />
reparieren können“. Sowie Linas<br />
Lieblingsfach „Labor“ mit Bio und<br />
Chemie in Praxis und Theorie. „Da<br />
lernt man zum Beispiel, welche<br />
chemischen Stoffe sich in Wasser<br />
und Abwasser befin<strong>den</strong>, zum Beispiel<br />
Ammonium, Nitrat und Phosphor.<br />
Und wie man fachgerecht mit<br />
Pipetten zur Untersuchung von<br />
chemischen Stoffen umgeht.“<br />
Darüber hinaus gehören auch<br />
Standardfächer wie Politik und<br />
Gesellschaft sowie Deutsch zum<br />
Stun<strong>den</strong>plan, der sich seit September<br />
2023 jedoch verändert hat –<br />
da begann <strong>für</strong> die junge Peitingerin<br />
nämlich das zweite Lehrjahr,<br />
„in dem wir noch fachspezifischer<br />
unterrichtet wer<strong>den</strong>“. Zum Teil<br />
Lina Wiedemann auf der Kläranlage der<br />
Marktgemeinde Peiting.
dann auch im Rahmen von Berufsschulblöcken<br />
über drei, vier oder<br />
gar sechs Wochen am Stück. Dazwischen<br />
ist Lina Wiedemann aber<br />
an dem Ort, an dem sie sich schon<br />
so beeindruckend gut auskennt:<br />
Auf der Peitinger Kläranlage, die<br />
bis zu 14000 Kubikmeter Wasser<br />
pro Tag fassen könnte. „Mehr sollte<br />
es aber nicht sein.“ Der Standard<br />
an regenfreien Tagen seien<br />
2500 Kubik pro Tag. „Heute, so<br />
kurz nach diesem Regenschauer,<br />
sind es natürlich mehr“, sagt Lina,<br />
die in diesem Moment auf das in<br />
die Anlage strömende Wasser im<br />
Zulaufbecken deutet – der Platz,<br />
an dem der Rundgang durch die<br />
komplette Peitinger Kläranlage<br />
beginnt.<br />
Über diesen Zulauf strömt das Peitinger<br />
Abwasser zunächst durch<br />
einen Rechen, der grobe Verschmutzungen<br />
wie Klopapier und<br />
Feuchttücher (die im Übrigen dort<br />
nicht lan<strong>den</strong> sollten!) rausfiltert.<br />
Im sogenannten Sand- und Fettfang<br />
wird die Fließgeschwindigkeit<br />
des Abwassers deutlich reduziert,<br />
wodurch sich alles, was schwerer<br />
ist als Wasser, am Bo<strong>den</strong> des<br />
Beckens absetzen kann, und alles<br />
Leichtere an die Wasseroberfläche<br />
aufschwimmt. Die nächste Station<br />
dann: <strong>Das</strong> Vorklärbecken, in dem<br />
sich ein Großteil des verbliebenen<br />
Klärschlammes absetzt. Letzterer<br />
gelangt in einen Faulturm, in dem<br />
ein Gärungsprozess Methangas<br />
freisetzt, aus dem wiederum Wärme-<br />
und Stromenergie gewonnen<br />
wird. „Rund 80 Prozent unserer<br />
Anlage betreiben wir mit eigenem<br />
Strom“, erklärt Lina sichtlich mit<br />
Stolz. Final wird dieser Schlamm<br />
von der in der Region bekannten<br />
Firma Emter gepresst, abtransportiert<br />
und verbrannt. Doch zurück<br />
zum Abwasser: <strong>Das</strong> befindet<br />
sich inzwischen im sogenannten<br />
Belebtbecken, in dem unzählige<br />
Mikroorganismen unerwünschte<br />
Stoffe im wahrsten Sinne auffressen<br />
– regelmäßige Laborproben<br />
im Betriebs- und Bürogebäude<br />
neben dem Faulturm dienen zur<br />
Kontrolle des biologischen Reinigungsprozesses.<br />
„Im Labor bin ich<br />
am liebsten – erst die Proben entnehmen,<br />
dann unterm Mikroskop<br />
zu untersuchen, macht mir richtig<br />
viel Spaß.“ Abschließend gelangt<br />
das inzwischen fast saubere Abwasser<br />
in ein Nachklärbecken, von<br />
wo es die Kläranlage letztlich wieder<br />
verlässt. Erst in die Peitnach,<br />
und über die in <strong>den</strong> Lech.<br />
„Dort ba<strong>den</strong> oder das Bach- und<br />
Flusswasser sogar trinken würde<br />
ich trotz akribischer Arbeit unsererseits<br />
aber nicht“, sagt Lina Wiedemann.<br />
„Diverse Restsubstanzen,<br />
allen voran von Medikamenten,<br />
lassen sich nämlich wenig bis gar<br />
nicht abbauen.“ Auf dem Weg<br />
zurück ins Büro, in dem ein großer<br />
Überwachungsbildschirm das<br />
komplette Peitinger Abwasser-<br />
Netz grafisch darstellt und überwacht,<br />
schaut Lina noch kurz in<br />
die hauseigene Werkstätte. „Dort<br />
können wir dank Werkzeugen und<br />
Maschinen aller Art alles Mögliche<br />
reparieren.“ Im schlimmsten Falle<br />
eine kaputte, weil durch Feuchttücher<br />
zerstörte Pumpe, von <strong>den</strong>en<br />
insgesamt zwölf Stück im Peitinger<br />
Abwassernetz verbaut sind.<br />
Erst Berufserfahrung,<br />
dann Meisterschule<br />
Diese herausfordernde Aufgabe<br />
erwartet Lina Wiedemann nun im<br />
Laufe des zweiten von insgesamt<br />
drei Lehrjahren. Und danach?<br />
„Möchte ich auf je<strong>den</strong> Fall ein paar<br />
Jahre als Gesellin hierbleiben,<br />
Berufserfahrung sammeln<br />
und danach eventuell <strong>den</strong><br />
Meister obendrauf setzen.“<br />
Auch die Leitung einer solchen<br />
Kläranlage kann sich die<br />
erst 17-Jährige durchaus vorstellen.<br />
Doch bis dahin heißt<br />
es: Weiterhin fleißig Theorie<br />
und Praxis lernen, die monatliche<br />
Ausbildungsvergütung<br />
von rund 1000 Euro brutto Lina Wiedemann im Labor.<br />
sinnvoll einsetzen und nach<br />
Feierabend auch mal das Leben mit unangenehmen Gerüchen<br />
genießen. Am liebsten trifft sich verbun<strong>den</strong> ist. „Was sich aber<br />
Lina mit Freun<strong>den</strong>, schneidet und<br />
färbt deren Haare. Und freut sich<br />
darüber, dass die ihren außergewöhnlichen<br />
wirklich in Grenzen hält und im<br />
Grunde <strong>für</strong> alle Männer und Frauen<br />
da draußen erträglich sein soll-<br />
Ausbildungsberuf te“, sagt die derzeit wohl einzige<br />
„echt cool fin<strong>den</strong> und wertschätzen“,<br />
angehende Klärwärterin in ganz<br />
obwohl er phasenweise Oberbayern.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 47
Facettenreiche Ausbildung bei Bihler<br />
Die Basis des Erfolgs<br />
Halblech | Die Kette <strong>für</strong> einen weltbekannten<br />
Motorsägenhersteller,<br />
die Halterung <strong>für</strong> die Aufnahme<br />
des Sicherheitsgurtes in Kraftfahrzeugen,<br />
elektrische Leiter <strong>für</strong> E-<br />
Motoren, Kanülen zum Injizieren<br />
von Narkosemittel: Es gibt kaum<br />
einen Bereich im alltäglichen Leben,<br />
in dem sich keine Bauteile<br />
verstecken, die von Bihler-Maschinen<br />
produziert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />
mittelständische Maschinenbau-<br />
Unternehmen mit Hauptsitz in<br />
Halblech feierte vergangenes Jahr<br />
70-jähriges Jubiläum. Ein Garant<br />
dieser jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte<br />
mit mittlerweile 1100<br />
Mitarbeitern weltweit: Die hauseigene<br />
Ausbildung, über die junge<br />
Männer und Frauen schrittweise<br />
an die Herstellung komplexer Systeme<br />
<strong>für</strong> die Stanzbiege-, Schweißund<br />
Montagetechnik herangeführt<br />
wer<strong>den</strong>. 81 Azubis und 14 duale<br />
Stu<strong>den</strong>ten bestreiten derzeit ihren<br />
Einstieg ins Berufsleben beim<br />
Allgäuer Maschinenbauer. Darunter<br />
auch immer wieder: Lehrlinge<br />
aus dem Verteilgebiet des<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-<strong>Magazin</strong>s. Jonas<br />
Mader, 21, aus Altenstadt, machte<br />
Abitur am Welfen-Gymnasium in<br />
Schongau, entschied sich danach<br />
bewusst <strong>für</strong> eine Ausbildung zum<br />
Mechatroniker. „Weil ich erstmal<br />
einen technischen Beruf erlernen<br />
und Geld verdienen wollte.“ Auf<br />
Bihler aufmerksam wurde er unter<br />
anderem übers Internet. Spätestens<br />
nach einem Praktikum war<br />
<strong>für</strong> ihn klar: „Da will ich anfangen.“<br />
Ähnliches gilt <strong>für</strong> Matthias<br />
Weizbauer, 18, aus Lechbruck, der<br />
nach Abschluss der Realschule in<br />
Füssen ebenfalls eine Mechatronikerlehre<br />
bei Bihler begann. Dank<br />
Vater und älterem Bruder kannte<br />
Die Lehrwerkstätte mit Schleif-, Dreh- und dFä Fräsmaschinen.<br />
er das Unternehmen bereits, absolvierte<br />
trotzdem vier (!) Praktika<br />
bei Bihler, ehe er im September<br />
2021, gemeinsam mit Jonas Mader,<br />
die Ausbildungsstelle antrat. Insofern<br />
inmitten der Corona-Pandemie,<br />
„wo es grundsätzlich schwer<br />
war, sich über Ausbildungsberufe<br />
zu informieren – die wenigsten<br />
Firmen haben in dieser Zeit ein<br />
Praktikum angeboten“. Bihler war<br />
da eine der ganz wenigen Firmen,<br />
die es trotzdem ermöglicht hatte.<br />
Abteilungsdurchläufe<br />
Insgesamt bietet die „Otto Bihler<br />
Maschinenfabrik GmbH & Co. KG“<br />
zehn verschie<strong>den</strong>e Ausbildungsberufe<br />
an: Werkzeugmechaniker,<br />
Industriemechaniker, Mechatroniker,<br />
Elektroniker <strong>für</strong> Automatisierungstechnik,<br />
Industrieelektriker,<br />
Technischer Produktdesigner,<br />
Industriekauffrau, Fachkraft <strong>für</strong><br />
Lagerlogistik, Kauffrau <strong>für</strong> Digitalisierungsmanagement<br />
und Fachinformatiker<br />
<strong>für</strong> Systemintegration.<br />
Angefangen mit der Grundausbildung<br />
am Standort in Füssen, wo<br />
im Bereich der technisch-handwerklichen<br />
Berufe die Basics gelernt<br />
und geübt wer<strong>den</strong>. „Die ersten<br />
Wochen wird gefeilt, gesägt,<br />
gebohrt und an manuellen Maschinen<br />
gedreht und gefräst“, berichten<br />
Jonas Mader und Matthias<br />
Weizbauer von einer Zeit, die sie<br />
nicht missen möchten. „Hat Spaß<br />
gemacht und man bekommt wirklich<br />
ein gutes Gefühl <strong>für</strong> Material<br />
und Werkzeug.“ Bearbeitet haben<br />
die bei<strong>den</strong> unter anderem Automatenstahl,<br />
PVC und Aluminium.<br />
Insgesamt dauert deren Mechatroniker-Ausbildung<br />
dreieinhalb<br />
Jahre, die in Summe jede Menge<br />
Abwechslung bietet. Denn nach<br />
der Grundausbildung schwärmen<br />
die Bihler-Azubis in nahezu alle<br />
Abteilungen aus, die es firmenin-<br />
Jonas Mader aus Altenstadt.<br />
48 | <strong>altlandkreis</strong>
Matthias Weizbauer, Lechbruck.<br />
tern an <strong>den</strong> Standorten in Füssen<br />
und Halblech gibt. Vormontage,<br />
Elektro-Applikation, Maschinenmontage,<br />
Reparaturmontage, ja<br />
sogar in die streng bewachte Forschungsabteilung<br />
dürfen die Azubis<br />
nicht nur hineinschnuppern,<br />
sondern aktiv mitarbeiten. Immer<br />
wieder dazwischen: Berufsschule.<br />
„Wir Mechatroniker sind in Kempten,<br />
bil<strong>den</strong> hier<strong>für</strong> eine Fahrgemeinschaft.“<br />
Unterrichtet wird<br />
blockweise: Auf drei bis vier Wochen<br />
praxisnaher Arbeit in Lehrwerkstätte<br />
oder Fachabteilung bei Eingangsbereich<br />
Bihler, wo die Azubis von erfahrenen<br />
Ausbildern und Facharbeitern<br />
an die Hand genommen wer<strong>den</strong>,<br />
folgt eine Woche Berufsschule.<br />
Auslandserfahrung<br />
Den ersten Teil der Abschlussprüfung<br />
nach eineinhalb Lehrjahren<br />
haben Jonas Mader und Matthias<br />
Weizbauer bereits erfolgreich<br />
hinter sich gebracht. Teil zwei, die<br />
finale Abschlussprüfung, folgt im<br />
Januar 2025. Bis dahin haben die<br />
bei<strong>den</strong> zahlreiche Möglichkeiten,<br />
sich umfassend auf die Prüfung in<br />
> > > AUSBILDUNG BEI BIHLER<br />
Theorie und Praxis vorzubereiten.<br />
„Unsere Azubis dürfen während<br />
der Arbeitszeit intensiv <strong>für</strong> die<br />
Prüfung lernen und üben“, sagt<br />
Gloria Schiel, Personalreferentin<br />
im Hause Bihler, die an dieser<br />
Stelle zahlreiche weitere Benefits<br />
<strong>für</strong> Bihler-Azubis aufzählt:<br />
Teamentwicklungstage, Fahrkostenerstattung,<br />
Kantinenzuschuss,<br />
Azubiausflüge, Urlaubsgeld, vermögenswirksame<br />
Leistungen,<br />
Ausbildungsprämie bei gutem<br />
Abschluss, flexible Arbeitszeiten<br />
und sogar die Möglichkeit, innerhalb<br />
der EU Auslandserfahrungen<br />
in anderen Maschinenbaubetrieben<br />
zu sammeln. „<strong>Das</strong> Programm<br />
heißt xChange, wir kooperieren<br />
da unter anderem mit einem<br />
unserer Kun<strong>den</strong>.“ Und nach erfolgreichem<br />
Abschluss? „Wer<strong>den</strong><br />
unsere Azubis in der Regel immer<br />
übernommen – im Idealfall<br />
mit einem unbefristeten Vertrag“,<br />
sagt Gloria Schiel, während Jonas<br />
Mader und Matthias Weizbauer<br />
mit großen Augen auf die im<br />
ausgestellten<br />
Produkte blicken und schwärmen:<br />
„Ein Teil davon zu sein, komplexe<br />
Maschinen zu bauen, mit <strong>den</strong>en<br />
unsere Kun<strong>den</strong> all diese Bauteile<br />
herstellen können, ist auch <strong>für</strong><br />
uns Azubis faszinierend und erfüllt<br />
einen schon mit Stolz“. Nach dem<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“-Interview geht es<br />
<strong>für</strong> die bei<strong>den</strong> wieder zurück in<br />
eine Fachabteilung. Und langsam<br />
aber sicher in Richtung Endspurt<br />
einer Mechatroniker-Ausbildung,<br />
die dank Einblicken in Metallverarbeitung,<br />
Elektronik und Pneumatik<br />
viel facettenreicher nicht<br />
sein könnte.<br />
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Die „Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG“ sucht <strong>für</strong> September<br />
<strong>2024</strong> und 2025 noch Azubis. Es besteht sogar die Möglichkeit,<br />
sich telefonisch direkt bei <strong>den</strong> Ausbildern über die einzelnen<br />
Ausbildungsberufe und Abläufe zu informieren. Weitere Informationen<br />
und Kontaktdaten unter www.bihler.de/ausbildung.<br />
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märz / april <strong>2024</strong> | 49
Schongauer Ausbildungsmesse SAM <strong>2024</strong><br />
Mehr Betriebe <strong>den</strong>n je!<br />
Schongau | Diesen Termin sollten<br />
sich Schulabgänger von Morgen<br />
und Übermorgen dick eintragen<br />
in ihrem (digitalen) Kalender: Am<br />
Mittwochnachmittag, 20. <strong>März</strong>,<br />
findet ab 13.30 Uhr die SAM <strong>2024</strong><br />
in Schongaus Lechsporthalle an<br />
der Bürgermeister-Lechenbauer-<br />
Straße 11 statt. Es handelt sich<br />
um die größte Ausbildungsmesse<br />
im Schongauer Altlandkreis, bei<br />
der sich mehr als 80 Betriebe,<br />
Behör<strong>den</strong> und Dienstleister aus<br />
Handwerk, Industrie, Gesundheit,<br />
Handel, Gastro- und Hotellerie<br />
sowie öffentlichem und sozialem<br />
Bereich <strong>den</strong> Schülerinnen<br />
und Schülern, aber auch Eltern,<br />
Lehrern, Großeltern und allen an<br />
einer Ausbildung interessierten<br />
Menschen präsentieren wer<strong>den</strong>.<br />
Zum Beispiel mit Infobroschüren,<br />
Flyern, Mitmachaktionen und<br />
Image-Filmen, insbesondere aber<br />
in Form von persönlichen Gesprächen<br />
auf Augenhöhe. Wie lange<br />
dauert eine Ausbildung? Welche<br />
Schwerpunkte in Theorie und Praxis<br />
wer<strong>den</strong> gelegt? Wo und wie<br />
findet der Berufsschulunterricht<br />
statt — blockweise oder ein bis<br />
zwei Tage wöchentlich? Welche<br />
Aufstiegsmöglichkeiten gibt es im<br />
jeweiligen Ausbildungsbetrieb?<br />
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?<br />
Wie viel Geld wird<br />
im ersten, zweiten und dritten<br />
Lehrjahr verdient? Wie steht es<br />
um die jeweilige Unternehmenskultur,<br />
um flache Hierarchien und<br />
teambil<strong>den</strong>de Maßnahmen? Diese<br />
und viele weitere Fragen wer<strong>den</strong><br />
sowohl von Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> als<br />
auch Ausbildern oder <strong>den</strong> Ge-<br />
50 | <strong>altlandkreis</strong><br />
schäftsführern höchstpersönlich<br />
an diesem Mittwochnachmittag<br />
beantwortet. Und zwar von so vielen<br />
wie noch nie. Genaugenommen<br />
sind es heuer 82 Betriebe,<br />
die an der SAM <strong>2024</strong> teilnehmen<br />
wer<strong>den</strong>. Ein neuer Rekord!<br />
Fachvorträge und<br />
lukratives Gewinnspiel<br />
„Um <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern<br />
ein noch breiteres Spektrum<br />
an Ausbildungsbetrieben anzubieten,<br />
haben wir uns gemeinsam<br />
mit dem Informationskreis<br />
der Wirtschaft ganz bewusst da<strong>für</strong><br />
entschie<strong>den</strong>, keine Doppelstände<br />
mehr zu vergeben“, betont Alexander<br />
Berndt, Messeorganisator<br />
aus dem Hause Ostenrieder Design<br />
& Marketing. Er hat die insgesamt<br />
fünfte SAM als Präsenzveranstaltung<br />
mit Unterstützung des<br />
Landratsamtes Weilheim-Schongau,<br />
des Informationskreises der<br />
Wirtschaft, der Bundesagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit, der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland, der Industrie- und Handelskammer<br />
<strong>für</strong> München und<br />
Oberbayern, der Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit, AmmerLechLand sowie<br />
<strong>den</strong> Firmen Heuberger, Eirenschmalz,<br />
Hirschvogel Group, Raiffeisenbank<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>, Hoerbiger<br />
und Sparkasse Oberland auf<br />
die Beine gestellt. Zum bewährten<br />
Konzept der SAM gehören<br />
unter anderem Fachvorträge rund<br />
ums Thema Ausbildung. Zum<br />
Beispiel über die beliebtesten<br />
Ausbildungsberufe in der Region.<br />
Oder zum Thema „Ausbildung im<br />
Handwerk“. Diese sind kostenlos<br />
und fin<strong>den</strong> in einem Präsentationsraum<br />
im Obergeschoss der<br />
Sporthalle statt, zugänglich über<br />
<strong>den</strong> Treppenaufgang zur Tribüne.<br />
Aber auch der bei Schülerinnen<br />
und Schülern so beliebte Messepass<br />
liegt dieses Jahr wieder im<br />
Foyer der Lechsporthalle aus –<br />
und ist verbun<strong>den</strong> mit einem<br />
Gewinnspiel, das wie folgt funktioniert:<br />
Für jedes persönliche<br />
Gespräch, das die Schülerinnen<br />
und Schüler mit Ausbildern, Azubis<br />
oder Geschäftsführern des<br />
jeweiligen Ausbildungsbetriebes<br />
führen, gibt’s einen Stempel.<br />
Wer <strong>den</strong> Pass vollgestempelt bekommt,<br />
darf ihn zur großen Verlosung<br />
einreichen. Und mit etwas<br />
Glück <strong>den</strong> Hauptgewinn einstreichen:<br />
Ein nigelnagelneues iPad.<br />
Insofern ein toller Anreiz <strong>für</strong> die<br />
Kinder und Jugendlichen, mit Mut<br />
und Selbstvertrauen auf die Verantwortlichen<br />
der Ausbildungsbetriebe<br />
zuzugehen.<br />
Keine Parkplätze<br />
vor der Halle!<br />
Auch wenn die meisten Schülerinnen<br />
und Schüler direkt aus <strong>den</strong><br />
benachbarten Schulen die Sporthalle<br />
aufsuchen wer<strong>den</strong>, gilt es,<br />
potentielles Verkehrschaos präventiv<br />
zu verhindern. Hier<strong>für</strong> der<br />
wichtige Hinweis <strong>für</strong> alle, die mit<br />
Eltern und Auto zur SAM kommen:<br />
Direkt vor der Lechsporthalle stehen<br />
keine Parkplätze zur Verfügung.<br />
Stattdessen wird gebeten,<br />
am Wilhelm-Köhler-Stadel, auf<br />
dem Volksfestplatz oder am Waldfriedhof<br />
zu parken – von allen drei<br />
Parkflächen ist die Lechsporthalle<br />
in wenigen Fußminuten zu erreichen.<br />
Und ab 13.30 Uhr bereit<br />
<strong>für</strong> <strong>den</strong> Ansturm der Azubis von<br />
Morgen und Übermorgen, die sich<br />
im Rahmen der SAM <strong>2024</strong> (schongauer-ausbildungsmesse.de)<br />
über<br />
das regionale Ausbildungsangebot<br />
informieren können.<br />
js
PRÄZISIONSBAUTEILE FÜR HANDWERK<br />
VOM PROTOTYPEN BIS ZUR SERIENFERTIGUNG<br />
Ausbildung zum<br />
Feinwerkmechaniker (m/w/d)<br />
SKL Maschinenbau GmbH<br />
Reiterweg 1a 86972 Altenstadt<br />
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www.skl-maschinenbau.de<br />
Beginn: 09/<strong>2024</strong> 09/2022<br />
Du interessierst Dich <strong>für</strong> Technik, Programmieren<br />
und moderne Fertigung und möchtest einen handwerklichen<br />
Beruf erlernen?<br />
Dann bewirb Dich jetzt um einen Ausbildungsplatz<br />
in unserem Betrieb.<br />
Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!<br />
Deine Ausbildung<br />
bei Roche<br />
roche.de/ausbildung<br />
Wir öffnen unser Bewerbungsportal vom 1. <strong>April</strong> bis mind. 31. Oktober <strong>2024</strong><br />
Naturwissenschaften<br />
• Chemielaborant:in<br />
• Biologielaborant:in<br />
• Chemikant:in<br />
Wirtschaft und Informatik<br />
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Anwendungsentwicklung<br />
Du hast Interesse?<br />
Dann schau doch bei unserem Tag der offenen<br />
Tür vorbei!<br />
Wann: Samstag, 12.10.<strong>2024</strong>, 09:30 Uhr bis 13:30 Uhr<br />
Wo: Nonnenwald 2, 82377 Penzberg, Gebäude 371<br />
Wer: <br />
Interessent:innen<br />
Lernen. Zukunft. Roche.<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 51
www.brei<strong>den</strong>bach-metall.de<br />
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52 | <strong>altlandkreis</strong><br />
Konstruktion<br />
und Gestaltung<br />
in Stahl,<br />
Bronze,<br />
Edelstahl,<br />
Aluminium<br />
und Glas<br />
Ausbildungsplätze<br />
und Jobangebote<br />
auf unserer Website<br />
@brei<strong>den</strong>bachmetall<br />
Brei<strong>den</strong>bach Metallbau<br />
August-Moralt-Str. 6<br />
86971 Peiting<br />
STARTE DEINE<br />
KARRIERE<br />
IM V-MARKT.<br />
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Schwabbrucker arbeitet als Ausbilder <strong>für</strong> ICE-Lokführer<br />
Mit 300 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />
Schwabbruck | Natürlich hat er<br />
die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen,<br />
wurde akribisch darauf<br />
vorbereitet. Und <strong>den</strong>noch: „Als ich<br />
zum ersten Mal ganz alleine mit<br />
dem ICE gefahren bin, war ich keine<br />
zwei Minuten später schweißgebadet<br />
im Führerstand und hatte<br />
einen gefühlten Blackout.“ Diese<br />
Jungfernfahrt mit dem schnellsten<br />
Zug Deutschlands, die letztlich<br />
trotz Schweißausbruch und<br />
gefühltem Blackout tadellos geklappt<br />
hat, wird Martin Gesche nie<br />
vergessen. Heute ist der 31-jährige<br />
Schwabbrucker Ausbilder bei der<br />
DB Fernverkehr AG in München.<br />
Heißt: Alle jungen Menschen da<br />
draußen, die eines Tages ihren<br />
Traum vom ICE-Steuern verwirklichen<br />
möchten, wer<strong>den</strong> am Standort<br />
München unter seine Fittiche<br />
genommen. „Grundsätzlich gibt<br />
es zwei Möglichkeiten, ICE-Lokführer<br />
zu wer<strong>den</strong>“, sagt Martin<br />
Gesche. Entweder über neun Monate<br />
Vollzeit als Quereinsteiger<br />
mit einer bereits abgeschlossenen<br />
Berufsausbildung. Oder, ganz<br />
klassisch, via dualer Ausbildung<br />
über drei Jahre. Martin Gesche,<br />
aufgewachsen in Hohenpeißenberg,<br />
lange Zeit wohnhaft in<br />
Peißenberg, hatte einst nach Abschluss<br />
der Hauptschule mit Quali<br />
eine Lehre zum Konditor gemacht,<br />
sich zum Chocolatier weitergebildet.<br />
Ein toller Beruf, „jedoch<br />
finanziell zu schlecht bezahlt, um<br />
sich ein eigenständiges Leben aufbauen<br />
zu können“. Bei der Suche<br />
nach einer beruflichen Alternative<br />
musste Gesche nicht weit blicken.<br />
„Beim Clement in Bernried sind<br />
die Züge direkt vor meiner Nase<br />
vorbeigefahren – da musste ich<br />
nur aus dem Fenster blicken.“ Und<br />
ein ums andere Mal dachte sich<br />
Martin Gesche: „Wäre schon cool,<br />
selbst mal da ganz vorne drin zu<br />
sitzen.“ Letztlich entschied sich der<br />
heute 30-Jährige aufgrund eines<br />
Bekannten <strong>für</strong> die Lokführer-Ausbildung<br />
bei der DB Fernverkehrs<br />
AG. Und trotz bereits abgeschlossener<br />
Berufsausbildung <strong>für</strong> die<br />
klassische Variante über drei Jahre,<br />
die er letztlich aufgrund sehr guter<br />
Leistungen um ein halbes verkürzen<br />
konnte. „Weil ich wusste, wie<br />
umfangreich es wer<strong>den</strong> wird, ich<br />
Theorie und Praxis rund um Züge<br />
und Schienenverkehrssteuerung<br />
bis ins Detail lernen wollte, wäre<br />
mir der Quereinstieg über nur<br />
neun Monate, der wahrlich kein<br />
Zuckerschlecken ist, zeitlich zu<br />
knapp gewesen.“<br />
Neun verschie<strong>den</strong>e<br />
Zug-Modelle<br />
Mittlerweile ist Martin Gesche seit<br />
zehn Jahren bei der Deutschen<br />
Bahn angestellt. Nach seiner abgeschlossenen<br />
Ausbildung zum<br />
Lokführer arbeitet er zunächst <strong>für</strong><br />
dreieinhalb Jahre im Bereitstellungsdienst.<br />
„Als Lokführer war<br />
ich da<strong>für</strong> zuständig, Züge zum<br />
Bahnsteig zu bringen, sie von dort<br />
wegzufahren, sie ins Werk <strong>für</strong> Instandsetzungsarbeiten<br />
zu bringen<br />
oder sie über kürzere Rundfahrten<br />
umzudrehen.“ Zwar häufig<br />
nachts. Da<strong>für</strong> lernte er in dieser<br />
Zeit fast alle Schnellzüge kennen,<br />
die es so gibt. „Aktuell fahren<br />
wir mit neun verschie<strong>den</strong>en ICE-<br />
Modellen.“ Und jeder ist im Detail<br />
betrachtet ein wenig anders<br />
aufgebaut – vom topmodernen<br />
Hightech-Zug mit vielen Sensoren<br />
und Automatismen bis hin zum<br />
konventionellen Schnellzug aus<br />
<strong>den</strong> 1990er Jahren. „Die sind alle<br />
gut, aber funktionieren halt auch<br />
alle unterschiedlich.“ Allein deshalb<br />
war dieser Bereitstellungslokführerdienst<br />
<strong>für</strong> Martin Gesche<br />
ein sprichwörtlicher Segen, um<br />
bestens gerüstet in <strong>den</strong> richtigen<br />
Streckendienst überwechseln zu<br />
können – eineinhalb Jahre arbeitet<br />
er als klassischer Lokführer von<br />
ICEs. Und schwärmt vor allem von<br />
der im Dezember 2017 durch Altkanzlerin<br />
Merkel eröffneten Highspeed-Strecke<br />
zwischen München<br />
und Berlin – in nur vier Stun<strong>den</strong><br />
kann er seither Fahrgäste aus der<br />
bayerischen Landeshauptstadt in<br />
die Bundeshauptstadt befördern.<br />
„<strong>Das</strong> liebe ich so sehr an diesem<br />
Beruf – du fährst am frühen Morgen<br />
von Schwabbruck nach München<br />
zur Arbeit, bist zehn Stun<strong>den</strong><br />
später wieder zuhause und <strong>den</strong>kst<br />
dir so: Krass, ich war vor fünf<br />
Bei Weilheim: Martin Gesche<br />
fährt diesen ICE nach Garmisch.
Ausbilder Martin Gesche.<br />
Stun<strong>den</strong> noch in Berlin!“ Noch<br />
besser: Oft hat Martin Gesche zwischen<br />
An- und Rückfahrt mehrere<br />
Stun<strong>den</strong>, manchmal sogar einen<br />
ganzen Tag Pause, kann sich insofern<br />
auch die von ihm angesteuerten<br />
Städte genauer anschauen,<br />
Kulturprogramm mitnehmen und<br />
die Menschen vor Ort kennenlernen.<br />
Apropos mitnehmen: Seit<br />
er als Ausbilder arbeitet, sind<br />
im Rahmen seiner ICE-Fahrten<br />
auch immer wieder Azubis mit<br />
im Führerstand dabei, um ihnen<br />
so praxisnah wie nur möglich das<br />
Steuern von Zügen beizubringen.<br />
Dem Voraus ging bereits Unterricht<br />
in Theorie und Praxis – und<br />
ein Einstellungsverfahren im Rahmen<br />
der Bewerbung. Die größte<br />
Besonderheit aber im Rahmen<br />
dieser dualen Ausbildung: Neben<br />
der klassischen, standesgemäßen<br />
IHK-Abschlussprüfung müssen<br />
angehende Lokführer zusätzlich<br />
eine Abschlussprüfung in Theorie,<br />
Praxis und mündlicher Form<br />
direkt bei der DB Fernverkehr AG<br />
ablegen. „Weil wir bei der Deutschen<br />
Bahn höhere Standards<br />
haben.“<br />
Mittelschulabschluss<br />
als Voraussetzung<br />
Martin Gesche hat damals sowohl<br />
die IHK-Prüfung als auch die<br />
strenger bewertete DB-Prüfung<br />
mit sehr gutem Erfolg bestan<strong>den</strong>,<br />
und stieg nach rund sechseinhalb<br />
Jahren als Lokführer zum Ausbilder<br />
auf. Dabei unterrichtet er bis<br />
zu zwölf Schüler pro Lehrjahr nicht<br />
nur in der Praxis, sondern auch<br />
in der Theorie. Fahrbetrieb, Fahrsicherheit,<br />
Bahnbetriebsablauf<br />
sowie Fahrzeug- und Maschinentechnik<br />
sind die fachspezifischen<br />
Fächer an der Berufsschule in<br />
München, hinzu kommen allgemeinbil<strong>den</strong>de<br />
wie Deutsch, Englisch,<br />
Religion sowie Politik und<br />
Gesellschaft. Von Bewerbern vorausgesetzt<br />
wird momentan ein<br />
erfolgreich abgeschlossener Mittelschulabschluss,<br />
Verständnis und<br />
Freude an Technik, gute Deutschkenntnisse,<br />
die Fähigkeit, auch in<br />
schwierigen Situationen Ruhe zu<br />
bewahren, <strong>den</strong> Überblick nicht zu<br />
verlieren, man sollte in der Lage<br />
sein, Verantwortung zu übernehmen,<br />
Entscheidungen zu treffen<br />
sowie auch an Wochenen<strong>den</strong> und<br />
Feiertagen zu arbeiten. Wer sich<br />
bereits erfolgreich <strong>für</strong> eine Ausbildung<br />
zum Lokführer beworben<br />
hat, muss außerdem eine Eignungsuntersuchung<br />
beschreiten<br />
und bestehen. Dazu gehört sowohl<br />
ein allgemeiner Gesundheitscheck<br />
mit Sehtest, Hörtest, sowie Proben<br />
von Blut und Urin. Aber auch eine<br />
psychologische Untersuchung – in<br />
einem computerbasierten Testverfahren<br />
wer<strong>den</strong> unter anderem<br />
Konzentrations- und Reaktionsvermögen<br />
getestet, es geht außerdem<br />
um Mathematik und logisches<br />
Denken. „Wenn du zum ersten<br />
Mal einen elektropneumatischen<br />
Schaltplan eines ICE vor dir liegen<br />
hast, wirkt das regelrecht erschlagend<br />
auf dich“, erinnert sich Martin<br />
Gesche an seine Berufsschulzeit<br />
zurück. Aber: „Alles lernbar.“<br />
Insbesondere dann, wenn der<br />
Unterricht so veranschaulichend<br />
gestaltet wird wie der bei Martin<br />
Gesche. „Jungen Menschen etwas<br />
beizubringen gibt mir wahnsinnig<br />
viel, weshalb ich stets versuche,<br />
auch die komplexesten Inhalte der<br />
Ausbildung greifbar zu machen.“<br />
Im Idealfall via Mitfahrten im klassischen<br />
Lokführer-Alltag. Mit bis<br />
zu 918 Passagieren an Bord. Und<br />
300 Stun<strong>den</strong>kilometern! js<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 53<br />
Wir bil<strong>den</strong> Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus<br />
Infos unter eirenschmalz.de<br />
Industriemechaniker*<br />
Fachkraft<br />
<strong>für</strong> Lagerlogistik*<br />
Elektroniker<br />
<strong>für</strong> Betriebstechnik*<br />
Industriekaufmann*
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2024</strong><br />
SCHONGAU<br />
FR 01.03.<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz.<br />
Je<strong>den</strong> Freitag<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
im evang. Pfarrheim, Blumenstr.<br />
5, je<strong>den</strong> 1. Freitag<br />
13.30 bis 15.30 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe Lunge <strong>für</strong> Interessenten<br />
mit Asthma und COPD<br />
in der AOK. Infos unter www.shg-<br />
Lunge.de oder Tel. 08861 / 7137164<br />
Je<strong>den</strong> 1. Freitag im Monat<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür der Berufsfachschulen<br />
am Beruflichen Schulzentrum<br />
mit Streetfood, Kaffee<br />
und Kuchen, Musik und weiteren<br />
Attraktionen<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderspielenachmittag im<br />
Plantsch. Je<strong>den</strong> Freitag<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.weibsdeifimarkt.de,<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
PEITING<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am oberen Hauptplatz<br />
mit frischem Fleisch von<br />
Jungziegen<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog.<br />
Reservierung unter 08861 / 219-213<br />
LECHBRUCK<br />
10.30 Uhr<br />
Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />
der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.<br />
Kosten: 4 €, Anmeldung bis<br />
Donnerstag 16 Uhr bei der Tourist-<br />
Info unter 08862 / 987830, je<strong>den</strong><br />
Freitag<br />
PREM<br />
10.00 bis 14.15 Uhr<br />
Schau- & Weißwurstproduktion<br />
im Bayer. Weißwurst-Stadl. Anm.<br />
unter 08862 / 8354, je<strong>den</strong> Freitag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm. Reservierung ab 10<br />
Personen unter 08867 / 489 nötig.<br />
je<strong>den</strong> Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 02.03.<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />
Weitere Infos unter www.weibsdeifimarkt.de,<br />
je<strong>den</strong> 1. Samstag bis<br />
16 Uhr, alle weiteren bis 14 Uhr<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Öffentliches Meerjungfrauen-<br />
Schwimmen im Plantsch. Je<strong>den</strong><br />
1. Samstag im Monat<br />
PEITING<br />
13.30 bis 16.00 Uhr<br />
Puppentheater: Kasperle und<br />
das verzauberte Einhorn in der<br />
Schloßberghalle. <strong>für</strong> Kinder ab 2<br />
Jahren, Eintritt: 12 € Kinder/ 13 €<br />
Erwachsenen<br />
19.00 Uhr<br />
White 'n' Blue Barnstomp im Eggerstadl<br />
der Zechenschenke. 1950s<br />
Rock ’n‘ Roll Abend mit Livemusik<br />
und DJs, als Einstimmung auf <strong>den</strong><br />
großen White ’n‘ Blue Weekender<br />
im Juni. Tickets zu 18 € an der<br />
Abendkasse<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Kleidermarkt im Haus der<br />
Vereine. Für Schwangere von 9<br />
bis 10 Uhr. Nummernvergabe unter<br />
kinderkleidermarkt-hpbg@web.de<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Samstag<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 11.30 Uhr<br />
Schaufütterung des Rotwilds am<br />
Wildgehege Schönegg.<br />
Je<strong>den</strong> Samstag bis Ende <strong>März</strong><br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- und Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm.<br />
Reservierung ab 10 Personen unter<br />
08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />
REICHLING<br />
9.30 bis 10.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Samstag<br />
RETTENBACH<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Flohmarkt rund ums Kind in der<br />
Weichberghalle<br />
HOHENFURCH<br />
SO 03.03.<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Schausonntag bei Holz Fichtl,<br />
keine Beratung, kein Verkauf. Siehe<br />
Anzeige Seite 34<br />
BERNBEUREN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Auerbergmuseum geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Schlemmer Brunch im Hotel auf<br />
der Gsteig. Res. unter 08862 / 98770<br />
WILDSTEIG<br />
9.30 bis 11.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> 1. Sonntag im<br />
Monat<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergbaumuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
1. und 3. Sonntag im Monat<br />
SCHONGAU<br />
MO 04.03.<br />
14.15 bis 15.15 Uhr<br />
Seniorengymnastik mit Gitti<br />
Frommhold-Horber in der AWO.<br />
Kosten: 5 €, keine Anmeldung nötig,<br />
Infos unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong><br />
Montag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
www.boeglmueller.com<br />
Golf-Indoor-Anlage<br />
• 18-Löcher-Golfanlage „Auf der Gsteig“<br />
• Öffentlicher 3-Löcher-Kurzplatz<br />
• 150 qm Golf-Indooranlage mit Golfsimulator<br />
(Full Swing) und Indoor-Putting-Grün<br />
• 18 Golf-Carts<br />
Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 0 88 62-98 77-50 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
Golfen mit besten Aussichten...<br />
54 | <strong>altlandkreis</strong>
PEITING<br />
PEITING<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
APFELDORF<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
VHS-Vortrag: Hypnosetherapie –<br />
Möglichkeiten und Grenzen im<br />
Marktbauamt – 2.OG, Hauptplatz 4.<br />
Kosten: 10 €, Anmeldung bei der<br />
VHS Peiting: Tel. 08861 / 59962<br />
Päd. /Med.<br />
Fachkraft (m/w/d)<br />
Psychiatrische<br />
Jugendrehabilitation<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Reparatur Café „Gricht, gratscht<br />
und glernt“ im HOP. Je<strong>den</strong> 1. Montag<br />
im Monat<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Strickeria – stricken mit Interessierten<br />
je<strong>den</strong> Alters in der<br />
Bücherei. Man kann auch später<br />
dazustoßen. Je<strong>den</strong> Montag<br />
APFELDORF<br />
10.00 bis 11.00 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet. je<strong>den</strong> Montag<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
SCHONGAU<br />
DI 05.03.<br />
17.30 bis 19.00 Uhr<br />
VHS-Kurs: „Schwanger? Neben der<br />
Freude besteht oft Unsicherheit<br />
was zu tun ist.“ in der Ratsstube<br />
im Ballenhaus<br />
15.00 bis 19.00 Uhr<br />
Begegnungscafé im Anderl geöffnet,<br />
je<strong>den</strong> Dienstag<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.30 bis 11.00 Uhr<br />
Seniorentreff in gemütlicher<br />
Runde im HOP im Schächen.<br />
Je<strong>den</strong> Dienstag<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
Stammtisch der Motorradfreunde<br />
im Gasthof Holler. Je<strong>den</strong> 1. Dienstag<br />
DENKLINGEN<br />
8.00 bis 10.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Dienstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
SCHONGAU<br />
MI 06.03.<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />
2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />
Seite 56, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />
Donnerstag<br />
PEITING<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum im Klösterle geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
Mittwoch, außer an Feiertagen<br />
14.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bürgertreff im Begegnungscafé<br />
Anderl. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Raum der Begegnung – offener<br />
Treffpunkt <strong>für</strong> Trauernde <strong>für</strong><br />
Jung und Alt in <strong>den</strong> Räumen von<br />
VerdeSia in der Angermoosstr. 28.<br />
Je<strong>den</strong> 1. Mittwoch im Monat<br />
16.00 bis 19.00 Uhr<br />
Jugendtreff im Pumpenhaisl.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
LECHBRUCK<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
WILDSTEIG<br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />
Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />
unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />
Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
ROTT<br />
17.00 bis 18.00 Uhr<br />
Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
KINSAU<br />
14.45 bis 17.30 Uhr<br />
Bücherstube im Turnraum der<br />
Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.00 bis 16.00 Uhr<br />
Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />
der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
15.45 bis 16.30 Uhr<br />
Bücherei im Untergeschoss der<br />
Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />
außer in <strong>den</strong> Ferien<br />
SCHONGAU<br />
DO 07.03.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />
Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />
Seite 56, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />
Donnerstag<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Gesellschafts- & Spielenachmittag<br />
mit Bewirtung in der AWO. Infos<br />
unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong> Do.<br />
PEITING<br />
13.00 bis 16.00 Uhr<br />
Begegnungscafé im Anderl geöffnet,<br />
je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
BERNBEUREN<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />
und Donnerstag<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Kameramuseum in der<br />
Füssener Straße 5 geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />
DENKLINGEN<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Gemeindebücherei geöffnet.<br />
Je<strong>den</strong> Donnerstag außer in <strong>den</strong><br />
Ferien<br />
SCHONGAU<br />
FR 08.03.<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Klamottenkiste (Kinder) <strong>für</strong><br />
Schwangere und Menschen mit<br />
Behinderung in der Pfarrei Verklärung<br />
Christi (Warenannahme von 15<br />
bis 16.30 Uhr)<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 55
LECHBRUCK<br />
19.30 Uhr<br />
Clubabend des MSC im Gasthof<br />
Holler. Motorsportbegeisterte herzlich<br />
willkommen. Je<strong>den</strong> 2. Freitag<br />
im Monat<br />
APFELDORF<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Handarbeitsstammtisch in der<br />
Schlossbergstube. Je<strong>den</strong> 2. und<br />
4. Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 09.03.<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Rares und Regionales aus der Samentüte<br />
in der Naturlandgärtnerei<br />
„Die Blumenschule“ – <strong>Das</strong> Netzwerk<br />
Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
(www.gartenwinkel-pfaffenwinkel.<br />
de).bietet über 300 selbstgesammelte<br />
Samen-Arten (Wildblumen,<br />
Gemüse, Einjährige, Stau<strong>den</strong>,<br />
Tomaten, …) gegen Spende an<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Klamottenkiste (Kinder) in<br />
der Pfarrei Verklärung Christi.<br />
Warenannahme am 8.3. von 15 bis<br />
16.30 Uhr<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert: Gismo Graf Trio feat.<br />
Cheyenne Graf im Ballenhaus. Gypsy<br />
Jazz hat einen neuen Namen.<br />
Tickets: 25 €, VVK: www.liccambra.<br />
org, bei Buch am Bach in Peiting<br />
und Frauenzimmer in Schongau<br />
STEINGADEN<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Rares und Regionales aus der<br />
Samentüte im Klostergarten<br />
„St. Johannes“ – <strong>Das</strong> Netzwerk<br />
Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong> (www.<br />
gartenwinkel-pfaffenwinkel.de).<br />
bietet über 300 selbstgesammelte<br />
Samen-Arten (Wildblumen, Gemüse,<br />
Einjährige, Stau<strong>den</strong>, Tomaten,<br />
…) gegen Spende an<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest im Happerger. Mindestalter<br />
16 Jahre, Eintritt 7 €, nur<br />
Abendkasse<br />
MO 11.03.<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
ab 11.00 Uhr<br />
machART Kunstausstellung „In<br />
frem<strong>den</strong> Gärten“ an der Deckerhalle.<br />
machART lädt zum Spazieren<br />
und Staunen ein, will bil<strong>den</strong>d wirken,<br />
Mut zum (mit)Machen geben<br />
und nicht zuletzt einfach erfreuen.<br />
kostenfrei, bis 24.3.<br />
SCHONGAU<br />
DI 12.03.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Workshop „Happy Creativity <strong>für</strong><br />
Kids“ ab 7 Jahren, in der Münzstraße<br />
13 – StopArts ohne Gleichen<br />
im Kreativraum. Kosten: 36 € Anmeldung<br />
bei Beatrice Amberg unter<br />
Tel. 0151 / 21263859 oder post@<br />
zeichenblog.de. Je<strong>den</strong> 2. Dienstag<br />
im Monat<br />
PEITING<br />
19.00 Uhr<br />
Bauinformationsabend mit<br />
Energieberater Peter Kraus und<br />
referenten der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />
im Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />
Anmeldung bis 8.3. unter www.<br />
raiba-pfaffenwinkel.de/bauinfoabend<br />
oder Tel. 08861 / 6760. Siehe<br />
Seite 38 / 39<br />
PEITING<br />
MI 13.03.<br />
14.30 Uhr<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe<br />
„Schlaganfallbetroffene im<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>“ im Alpenhotel.<br />
Je<strong>den</strong> 2. Mittwoch im Monat<br />
PEITING<br />
DO 14.03.<br />
19.00 Uhr<br />
Jazz Jam Session mit Liccambra im<br />
Grüner Salon, Bahnhofstr. 6a. Eintritt<br />
frei, Spen<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Finanzierung<br />
der Veranstaltung willkommen.<br />
Je<strong>den</strong> 2. Donnerstag im Monat<br />
19.30 bis 21.00 Uhr<br />
VHS-Vortrag: „Südafrika – Immer<br />
wieder eine Reise wert“ in der<br />
ehem. Mädchenschule mit Harald<br />
Mielke. Eintritt 9 €, Anmeldung bei<br />
der VHS Peiting: Tel. 08861 / 59962<br />
SCHONGAU<br />
SA 16.03.<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Selbstverteidigungslehrgang mit<br />
Karl Jesberger (Gewaltpräventionstrainer,<br />
Personenschützer IHK und<br />
Selbstverteidigungstrainer) in der<br />
Gaststätte Violett, Münzstraße 46.<br />
Kosten: 50 € Infos und Anmeldung<br />
(bis 10.03.) unter Tel. 0170 / 7881195<br />
oder kj@msdo-bayern.com, www.<br />
msdo-bayern.com<br />
19.00 Uhr<br />
Orgelkonzert: Musik zum Tagesausklang<br />
in der Stadtpfarrkirche<br />
Mariae Himmelfahrt<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen in der Bildungsstätte<br />
Langau. Singbeitrag 10 €, Kinder<br />
bis 14 Jahre frei, ohne Anmeldung<br />
PEITING<br />
SO 17.03.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz in Peiting mit <strong>den</strong> Original<br />
Tanzfreun<strong>den</strong> im Katholischen<br />
Pfarrsaal<br />
ALTENSTADT<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Passionssingen in der Basilika<br />
mit dem Monika-Dreigsang,<br />
<strong>den</strong> Guichinger Sängern, dem<br />
Volksmusikensemble Burggen und<br />
einem Blechbläserquartett der Musikschule<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong>. Johannes<br />
Hitzelberger, Sprecher beim Bayerischen<br />
Rundfunk, wird zwischen<br />
Musik und Gesang Gedanken zur<br />
Passionszeit vortragen. Eintritt frei,<br />
um Spen<strong>den</strong> wird gebeten.<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Frühjahrs Brunch im Hotel auf<br />
der Gsteig. Reservierung unter Tel:<br />
08862 / 9877-0<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
11.00 bis 13.30 Uhr<br />
Bayerischer Schmankerl-Brunch im<br />
Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />
unter Tel. 08845 / 74020<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergbaumuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />
1. und 3. Sonntag im Monat<br />
SCHONGAU<br />
MI 20.03.<br />
Frühlingsanfang<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Schongauer Ausbildungsmesse<br />
SAM in der Lechsporthalle. Siehe<br />
Seite 50 und Anzeige Seite 44<br />
SCHONGAU<br />
DO 21.03.<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Multivisions-Show: Namibia, das<br />
Traumreiseziel mit dem Reisejournalisten<br />
Harald Mielke. Eintritt: 9 €<br />
SCHWABSOIEN<br />
FR 22.03.<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
ROTTENBUCH<br />
20.00 Uhr<br />
Preisschafkopfen und -grasobern<br />
in der Gaststätte am Campingplatz<br />
56 | <strong>altlandkreis</strong>
APFELDORF<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Handarbeitsstammtisch in der<br />
Schlossbergstube. Je<strong>den</strong> 2. und<br />
4. Freitag<br />
SCHONGAU<br />
SA 23.03.<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kreative Schreibgruppe mit<br />
Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />
im Studienkreis. Kosten: 30 €,<br />
weitere Infos und Anmeldung unter<br />
carmen.janssen@gmx.de<br />
PEITING<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Schnittkurs <strong>für</strong> Obstbäume im<br />
Obstgarten der Familie Zerhoch<br />
in der Wankstr. 12. Schwerpunkt<br />
alte Obstbäume, Kronenerziehung<br />
nach der Öschberg-Palmer<br />
Methode mit Baumwart Hermann<br />
Wörnzhofer vom Obst- und Gartenbauverein<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
10.00 Uhr<br />
Kleinkinderbasar in der Lechhalle<br />
19.00 Uhr<br />
Kabarett „Best of Alexandra Stiglmeier“<br />
im Flößermuseum. Karten:<br />
15 €, VVK unter Tel: 08862 / 9878-30<br />
oder info@lechbruck.de<br />
SSO 24.03.<br />
SCHWABSOIEN<br />
Palmsonntag<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 14.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung am<br />
Oberen Lechsee mit einem Guide<br />
des Landesbunds <strong>für</strong> Vogelschutz.<br />
Anmeldung bei Bernhard<br />
Kraus, Tel.: 0881 / 9249941, Handy<br />
0160 / 90917247, kostenlos, um<br />
Fahrkostenzuschuss wird gebeten<br />
Auf Jobsuche?<br />
Lande bei uns!<br />
Mit Dir. Für Morgen.<br />
ROTTENBUCH<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellung des Veteranenvereins<br />
im Rathaus<br />
SCHÖNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Grasobern im Vereinetreff<br />
PEITING<br />
DO 28.03.<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Gründonnerstags-Bauernmarkt<br />
am oberen Hauptplatz mit Ostergebäck,<br />
Osterdeko und bunten<br />
Eiern<br />
SCHONGAU<br />
SA 30.03.<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Sonderverkauf in der Kleiderkammer<br />
in der Blumenstraße 2.<br />
Aktion: 2 Teile kaufen, nur 1 Teil<br />
bezahlen<br />
PEITING<br />
SO 31.03.<br />
Ostersonntag<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Theater: „Da Philosophe“ in der<br />
Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />
VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />
Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />
Martha, Bahnhofstraße 6<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Osterkonzert der Musikkapelle in<br />
der Mehrzweckhalle. Einlass ab<br />
19.30 Uhr, Eintritt 7 €<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
Oster Brunch im Hotel auf der<br />
Gsteig. Reservierung unter Tel:<br />
08862 / 9877-0<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
11.00 bis 13.30 Uhr<br />
Bayerischer Schmankerl-Brunch<br />
im Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />
unter Tel. 08845 / 74020<br />
REICHLING<br />
20.00 bis 22.30 Uhr<br />
Osterkonzert der Musikkapelle im<br />
Dorfgemeinschaftshaus<br />
MO 01.04.<br />
Ostermontag<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Feiertags-Frühstücksbuffet im<br />
Café Herzog. Reservierung unter<br />
08861 / 219-213<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
PEITING<br />
MI 03.04.<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Theater: „Da Philosophe“ in der<br />
Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />
VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />
Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />
Martha, Bahnhofstraße 6<br />
SCHONGAU<br />
Wir suchen eine/n<br />
Anlagenmechaniker/in<br />
FR 05.04.<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />
mit Vortrag von Professor<br />
Volker Nüsseler zum Thema „Die<br />
beste Medizin kommt aus der<br />
Küche“ im evang. Pfarrheim,<br />
Blumenstr. 5<br />
HERZOGSÄGMÜHLE<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Burger-Abend im Café Herzog.<br />
Reservierung unter 08861/219-213<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
SCHONGAU<br />
SA 06.04.<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert: between2souls – Theresa<br />
Schauer und Susann Karadah im<br />
Ballenhaus. Eintritt: 18 €; Tickets<br />
online auf www.liccambra.org sowie<br />
bei Buch am Bach, Peiting, und<br />
Frauenzimmer, Schongau.<br />
PEITING<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Theater: „Da Philosophe“ in der<br />
Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />
VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />
Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />
Martha, Bahnhofstraße 6<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
REICHLING<br />
20.00 bis 22.00 Uhr<br />
Benefizkonzert der Musikkapelle<br />
Reichling zu Gunsten der Diakonie<br />
Herzogsägmühle im Dorfgemeinschaftshaus.<br />
Eintritt frei, um<br />
Spen<strong>den</strong> wird gebeten<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 57
PEITING<br />
SO 07.04.<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Theater: „Da Philosophe“ in der<br />
Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />
VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />
Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />
Martha, Bahnhofstraße 6<br />
HOHENFURCH<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Schausonntag bei Holz Fichtl,<br />
keine Beratung, kein Verkauf.<br />
Siehe Anzeige Seite 34<br />
SCHWABSOIEN<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert der Singgemeinschaft<br />
Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />
VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />
von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />
SFR 12.04.<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
18.00 bis 19.30 Uhr<br />
Sommerbasar <strong>für</strong> Kindersachen im<br />
Happerger. Infos und Anmeldung<br />
<strong>für</strong> Verkäufer unter www.basarlino.<br />
de/5256<br />
SCHONGAU<br />
SA 13.04.<br />
19.00 Uhr<br />
Boazn Klassik – Eröffnungskonzert<br />
mit <strong>den</strong> nouWell cousines im<br />
Rahmen „Festlicher Sommer in der<br />
Wies“ im Ballenhaus<br />
PEITING<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Theater: „Da Philosophe“ in der<br />
Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />
VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />
Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />
Martha, Bahnhofstraße 6<br />
ROTTENBUCH<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Hof und Garagenflohmarkt in<br />
Rottenbuch und Schönberg. Findet<br />
bei jedem Wetter statt<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
9.00 bis 11.00 Uhr<br />
Sommerbasar <strong>für</strong> Kindersachen<br />
und „Kuchen to go“ im Happerger.<br />
Infos und Anmeldung <strong>für</strong> Verkäufer<br />
unter www.basarlino.de/5256<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tag der Offenen Tür und Ausbildungsmesse<br />
in der Berufsschule.<br />
Siehe Seite 45 und Anzeige Seite 48<br />
PEITING<br />
SO 14.04.<br />
14.30 bis 18.00 Uhr<br />
Tanz in Peiting mit <strong>den</strong> Original<br />
Tanzfreun<strong>den</strong> im Katholischen<br />
Pfarrsaal<br />
BURGGEN<br />
10.00 Uhr<br />
Radrennen um <strong>den</strong> Burggener<br />
Straßenpreis der Concordia<br />
Burggen<br />
LECHBRUCK<br />
9.00 bis 14.00 Uhr<br />
Vogelkundliche Wanderung<br />
am Oberen Lechsee mit einem<br />
Guide des Landesbunds <strong>für</strong><br />
Vogelschutz. Anmeldung unter<br />
Tel.: 0881 / 9249941, Handy<br />
0160 / 90917247, Treffpunkt am<br />
Rathaus, kostenlos, um Fahrkostenzuschuss<br />
wird gebeten<br />
Pädagogische<br />
Fachkraft (m/w/d)<br />
Kindergarten Tutzing<br />
BAD BAYERSOIEN<br />
kinderhilfe<br />
Oberland - gemeinnützige GmbH<br />
11.00 bis 13.30 Uhr<br />
Bayerischer Schmankerl-Brunch im<br />
Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />
unter Tel. 08845 / 74020<br />
MO 15.04.<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Volkstanzkurs mit Magnus Kaindl<br />
im Happerger. Teilnahme kostenlos,<br />
Siehe Seite 23<br />
PEITING<br />
MI 17.04.<br />
9.00 bis 17.00 Uhr<br />
Frühjahrsmarkt rund um das<br />
Rathaus. Der Einzelhandel hat<br />
zusätzlich von 13-17 Uhr geöffnet<br />
SCHONGAU<br />
FR 19.04.<br />
ganztags<br />
Mittelalter-Zauber im Märchenwald<br />
– Mittelalter trifft auf Märchen<br />
mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />
und vielen Künstlern<br />
SCHWABNIEDERHOFEN<br />
18.30 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung<br />
des VDK im Gasthaus Janser<br />
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Märchentheater „Der Krautesel“<br />
im Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />
Ab 4 Jahren, 8 € pro Kind, 10 € pro<br />
Erwachsener (incl. Lagerfeuer, Stockbrot,<br />
Getränk), Anmeldung unter<br />
Tel. 08342-914458 oder WhatsApp:<br />
0176-73899215 oder steger.mod@<br />
magenta.de<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Familientheater „<strong>Das</strong> tapfere<br />
Schneiderlein“ mit der Gruppe<br />
theaterta im Happerger. Eintritt 4 €,<br />
ab zwei Kindern 3 €, ab 3 Jahren<br />
geeignet. www.happerger.com<br />
SCHONGAU<br />
SA 20.04.<br />
ganztags<br />
Mittelalter-Zauber im Märchenwald<br />
– Mittelalter trifft auf<br />
Märchen mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />
und vielen Künstlern<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Die wehrhafte<br />
Stadt“. Kosten: 8 €, Anmeldung bei<br />
der Tourist Info Tel. 08861 / 214-181<br />
INGENRIED<br />
20.00 Uhr<br />
Blaulichtparty der freiwilligen<br />
Feuerwehr im Feuerwehrhaus.<br />
Eintritt: 5 €<br />
SCHONGAU<br />
@wechnerwaerme<br />
SO 21.04.<br />
ganztags<br />
Mittelalter Zauber im Märchenwald<br />
– Mittelalter trifft auf<br />
Märchen mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />
und vielen Künstlern<br />
14.00 bis 15.30 Uhr<br />
VHS-Kurs „Schongauer Straßennamen<br />
auf der Spur“ – kommen Sie<br />
mit zu einer spannen<strong>den</strong> Spurensuche<br />
durch die Altstadt. Treffpunkt<br />
am Rathaus<br />
58 | <strong>altlandkreis</strong>
BERNBEUREN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Märchen-Frühstück <strong>für</strong> Erwachsene<br />
im Waldseminarhaus Gut<br />
Kinsegg. Kosten: 30 €, Anmeldung<br />
unter Tel. 08342-914458 oder steger.<br />
mod@magenta.de<br />
KINSAU<br />
10.00 bis 15.00 Uhr<br />
Garagenflohmarkt und Platz <strong>für</strong><br />
Externe an der Gemeinde. Anmeldung<br />
unter Tel. 01520 / 8524076<br />
MO 22.04.<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
19.30 bis 22.00 Uhr<br />
Volkstanzkurs mit Magnus Kaindl<br />
im Happerger. Teilnahme kostenlos,<br />
Siehe Seite 23<br />
INGENRIED<br />
MI 24.04.<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Waldba<strong>den</strong> – Der Natur ganz nah<br />
sein. Auf intensive Art und Weise<br />
mit dem Wald auf Tuchfühlung gehen.<br />
Kosten 30 €, Anmeldung unter<br />
Michael.kroener@na-ra.de<br />
WEILHEIM<br />
DO 25.04.<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Immobilien / Landwirtschaftlichen<br />
Betrieb jetzt übertragen<br />
oder doch später vererben?“<br />
mit Rechtsanwältin Caroline Kistler<br />
im Dachs-Bräustüberl. Eintritt frei,<br />
siehe Anzeige links<br />
SCHONGAU<br />
FR 26.04.<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE ALTLANDKREIS<br />
16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Repair Café im AWO-Stüberl in<br />
der Karmeliterstraße 2. Infos unter<br />
repaircafe-schongau.de. Je<strong>den</strong><br />
letzten Freitag im Monat<br />
LECHBRUCK<br />
19.00 Uhr<br />
SoundReisen: All the little Lights<br />
mit Harald Oberle im Flößermuseum.<br />
Eintritt 8 €, VVK in der Tourist<br />
Info unter Tel: 08862 / 987830 oder<br />
Email: info@lechbruck.de<br />
> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />
Anschrift<br />
„<strong>altlandkreis</strong>“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-16<br />
Fax: 08869 / 91 22-17<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />
<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 30.<br />
SCHONGAU<br />
SA 27.04.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Zünfte, Zunfthandwerk<br />
und Zunftbräuche...“.<br />
Treffpunkt vor dem Rathaus, Kosten:<br />
8 €, Anmeldung bei der Tourist Info<br />
Tel. 08861 / 214-181<br />
19.00 Uhr<br />
Orgelkonzert: Musik zum Tagesausklang<br />
in der Stadtpfarrkirche<br />
Mariae Himmelfahrt<br />
STEINGADEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Offenes Singen in der Bildungsstätte<br />
Langau. Singbeitrag 10 €,<br />
Kinder bis 14 Jahre frei, keine Anmeldung<br />
erforderlich<br />
REICHLING-LUDENHAUSEN<br />
19.30 Uhr<br />
Volkstanzabend mit Magnus<br />
Kaindl und der Gruppe Massanari<br />
im Happerger. Eintritt 12 €, siehe<br />
Seite 23<br />
SCHONGAU<br />
MO 29.04.<br />
19.00 bis 20.30 Uhr<br />
VHS-Abend „Über Heimat re<strong>den</strong>“<br />
mit einem kurzen Impulsvortrag<br />
des Kreisheimatpflegers Jürgen<br />
Erhard in der Ratsstube im Ballenhaus<br />
SCHONGAU<br />
DI 30.04.<br />
17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Erlebnisführung „Henker – Heiler<br />
– Hexen – Geschichten aus dem<br />
Kräutergarten“. Treffpunkt vor dem<br />
Rathaus, Kosten: 12 €, Anm. bei der<br />
Tourist Info unter Tel. 08861 / 214-181<br />
Änderungen und Fehler vorbehalten<br />
märz / april <strong>2024</strong> | 59<br />
Veranstaltungen<br />
Termine online mel<strong>den</strong> – online sehen!<br />
<strong>für</strong> die Region Altlandkreis Schongau<br />
• Jederzeit eintragen (Freigabe kann 2-3 Tage dauern)<br />
• Mit Bild, Plakat oder Flyer möglich<br />
• Textmenge online nicht begrenzt<br />
• Jetzt schon <strong>für</strong>s ganze Jahr mel<strong>den</strong><br />
Hier gehts direkt<br />
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Veranstaltungskalender online unter<br />
www.<strong>altlandkreis</strong>.de
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60 | <strong>altlandkreis</strong><br />
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