21.02.2024 Aufrufe

altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März-April 2024

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<strong>Ausgabe</strong> 82 | <strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2024</strong><br />

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Eine Produktion von<br />

mit Veranstaltungskalender <strong>für</strong> zwei Monate<br />

Titelbild: AdobeStock, fotoping<br />

Peitinger Pfarrkirche St. Michael<br />

Runder Geburtstag<br />

einer einzigartigen Mauer<br />

Auf der Roten Couch<br />

Geheimdienstexperte im Interview


Was wirklich wichtig ist<br />

Im hochtechnologischen Hamsterrad<br />

des Höher, Schneller,<br />

Weiter entfernen sich immer<br />

mehr Menschen ihrer selbst.<br />

Was helfen kann, um wieder<br />

zu sich zu fin<strong>den</strong>: Fasten.<br />

Allerdings nicht so, wie es<br />

die breite Masse da draußen<br />

seit Jahren betreibt.<br />

Pfarrer Josef Fegg erzählt,<br />

worauf es wirklich<br />

ankommt im Rahmen dieser<br />

40 Tage. Wesentlich jünger<br />

als die Fastentradition:<br />

Schongaus Stadtmauer. Sie<br />

wurde im Hochmittelalter<br />

errichtet und ist bis heute fast vollständig<br />

erhalten. Wir haben uns das 800 Jahre alte<br />

Dreifach<strong>den</strong>kmal mit Bauingenieur, Burgenforscher<br />

und Kreisheimatpfleger genauer angeschaut und abschließend<br />

festgestellt: „Schade eigentlich, dass die<br />

Schongauer nicht mehr aus diesem weit und breit<br />

einzigartigen, kulturhistorischen Schatz machen.“ In<br />

Weilheim ist die Stadtmauer nur noch zu 41 Prozent<br />

erhalten. Da<strong>für</strong>, nur wenige Fußminuten von ihr entfernt,<br />

eine hochspannende Persönlichkeit zuhause.<br />

Die Rede ist von Erich Schmidt-Eenboom, Deutschlands<br />

gefragtester Geheimdienstexperte. Wir durften<br />

<strong>den</strong> gebürtigen Ostfriesen in seinem aus Funk und<br />

Fernsehen bekannten Kellerbüro besuchen, ihn auf<br />

unserer Roten Couch ablichten und dabei jede Menge<br />

spannende Fragen stellen. Zum Beispiel: Wie gefährlich<br />

jemand lebt, der mehr weiß, als es dem Bundesnachrichtendienst<br />

lieb ist? Und wie er sich gefühlt<br />

hat, als er nach Veröffentlichung seines Erfolgsbuches<br />

„Der BND – Schnüffler ohne Nase“ über mehrere Jahre<br />

hinweg observiert wurde?<br />

Geprägt ist diese <strong>März</strong> / <strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong> jedoch nicht<br />

von Fasten, Stadtmauer und Geheimdienstexpertise,<br />

sondern von Themen zu „Bauen, Wohnen, Energie“<br />

und „Ausbildung“. Sie erfahren unter anderem, warum<br />

das jahrhundertelange Zusammenleben zwischen<br />

Mensch und Gebäudebrüter nicht mehr funktioniert.<br />

Wie der Weilheim-Schongauer Katastrophenschutz<br />

auf das schreckliche Hagelunwetter (26. August 2023)<br />

in <strong>den</strong> benachbarten Dörfern Bichl, Benediktbeuern<br />

und Bad Bayersoien reagiert. Und dass es in Zeiten<br />

des Bürokratie-Wahnsinns trotzdem noch die Möglichkeit<br />

gibt, bestimmte Bauten genehmigungsfrei<br />

zu errichten. Auf die Blockhäuser einer Zimmerei in<br />

Steinga<strong>den</strong> trifft letzteres nicht zu. Wir haben uns mit<br />

Renate Christa über das Vollholzhaus aus regionaler<br />

Fichte ausführlich unterhalten und dabei festgestellt:<br />

Es gibt wohl kaum eine ökologisch sinnvollere Art,<br />

Häuser zu bauen. Bis dahin haben die Azubis von<br />

heute, morgen und übermorgen noch einen langen<br />

Weg vor sich. Zwei davon bestreiten ihren Einstieg<br />

ins Berufsleben bei Bihler, wo hochkomplexe Maschinen<br />

<strong>für</strong> die weltweite Herstellung unterschiedlichster<br />

Produkte entwickelt und gebaut wer<strong>den</strong>. Motorsägenkette,<br />

Kanüle und Halterung <strong>für</strong> Sicherheitsgurte sind<br />

an dieser Stelle nur drei Beispiele. Wer einen ähnlichen<br />

oder ganz anderen beruflichen Weg einschlagen<br />

möchte, sollte sich unbedingt die Termine der Ausbildungsmessen<br />

in Schongau und Weilheim dick in<br />

seinem Kalender eintragen. Aber vergessen Sie auch<br />

im Rahmen der Berufsorientierung nicht, was wirklich<br />

wichtig ist!<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Zum Fremdschämen:<br />

Pfarrer spricht über die wahre<br />

Bedeutung der Fastenzeit<br />

Seite 6<br />

Bachkatzen im Fischgrätenstil:<br />

Schongaus Stadtmauer<br />

ist 800 Jahre alt!<br />

Seite 9<br />

Auf der Roten Couch:<br />

Geheimdienstexperte<br />

Erich Schmidt-Eenboom<br />

Seite 14<br />

Weniger Neubauten, mehr<br />

Sanierungen: <strong>Das</strong> Ende eines<br />

jahrzehntelangen Booms?<br />

Seite 16<br />

Energieeffizientes Bauen:<br />

Schwalbe, Spatz und<br />

Mauersegler vor dem Aus<br />

Seite 18<br />

Basis dualer Ausbildung:<br />

Berufsschullehrer verstärkt<br />

in <strong>den</strong> Fokus rücken<br />

Seite 20<br />

Ein nicht kopierbares<br />

Vorbild: Fuchstal und sein<br />

Weg zur Autarkie<br />

Seite 26<br />

Unwiderstehliche Torte:<br />

Rezepte der<br />

Hauswirtschafterei<br />

Seite 28<br />

In eigener Sache: So mel<strong>den</strong><br />

Sie Ihre Veranstaltungen<br />

unserem „<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Seite 31<br />

Effektive Dämmung und<br />

tieferer Schlaf: Vollholzhaus<br />

aus regionaler Fichte<br />

Seite 34<br />

Mehr Zeit und weniger<br />

Kosten: So geht<br />

genehmigungsfreies Bauen<br />

Seite 36<br />

80 Dächer <strong>für</strong> 34 Orte:<br />

Landkreis wappnet sich<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Ernstfall<br />

Seite 42<br />

Berufsorientierung im<br />

digitalen Zeitalter: „Nicht jeder<br />

kann von YouTube leben“<br />

Seite 52<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 3


Fastenzeit – worum es in diesen 40 Tagen wirklich geht<br />

Zum Fremdschämen<br />

Rottenbuch | Als Josef Fegg an<br />

diesem bewölkten Freitagmorgen<br />

die Eingangstüre des Pfarrhauses<br />

öffnet, fällt eines sofort<br />

auf: Seine grauen Filzhausschuhe<br />

mit aufgenähtem FC-Bayern-<br />

Emblem. „Die Schuhe erfüllen<br />

ihren Zweck, Fan des Vereins<br />

bin ich allerdings schon länger<br />

nicht mehr“, sagt der 44-jährige<br />

Pfarrer von Rottenbuch. Seine<br />

Begründung führt ins Jahr 2017<br />

zurück, als er rund zwölf Monate<br />

im ostafrikanischen Tansania<br />

verbrachte. „Eine Zeit, die mich<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Rest meines Lebens positiv<br />

geprägt hat.“ Angefangen<br />

bei der Wertschätzung von Trinkwasser,<br />

dem Quell des Lebens.<br />

„Wir müssen nur in die Küche<br />

gehen, <strong>den</strong> Hahn aufdrehen und<br />

bekommen Wasser in höchster<br />

Qualität zu einem vergleichsweise<br />

günstigen Preis – und das rund um<br />

die Uhr.“ In Tansania dagegen wer<strong>den</strong><br />

Kinder mit Zehn-Kilo-Krügen<br />

auf dem Kopf auf einen täglichen<br />

Fußmarsch über mehrere Kilometer<br />

geschickt. Bei brütender Hitze<br />

und hoher Luftfeuchtigkeit. Für deren<br />

Frage, ob es wirklich stimme,<br />

dass in Deutschland Lebensmittel<br />

weggeworfen wer<strong>den</strong>, schämt sich<br />

Josef Fegg noch heute fremd. Was<br />

diese Erlebnisse nun mit der Abkehr<br />

zum FC Bayern zu tun haben?<br />

„Am anderen Ende der Welt kämpfen<br />

Kinder je<strong>den</strong> Tag ums Überleben,<br />

während die Bayernspieler<br />

ihre Meisterschaft mit Bierduschen<br />

feiern – wir re<strong>den</strong> hier von einem<br />

aufwändig produzierten Lebensmittel<br />

aus hochwertigen Zutaten<br />

hiesiger Landwirtschaft.“ Und auf<br />

dem Rathausbalkon am Münchner<br />

Marienplatz gehe es <strong>den</strong> Profis inzwischen<br />

weniger ums Bedanken<br />

4 | <strong>altlandkreis</strong><br />

In der Hauskapelle: Pfarrer Josef Fegg<br />

liest derzeit täglich in der Bibel.<br />

bei <strong>den</strong> Fans, sondern viel mehr<br />

ums Selfiemachen <strong>für</strong> Social Media.<br />

Krasse Kontraste, die <strong>den</strong> ohnehin<br />

beschei<strong>den</strong>en, bo<strong>den</strong>ständigen<br />

und belesenen Pfarrer zusätzlich<br />

geerdet haben. Und die als gutes<br />

Beispiel <strong>für</strong> das dienen, was Gläubige<br />

in diesen Tagen und Wochen<br />

ohnehin tun sollten: In sich gehen<br />

und über die wirklich wichtigen<br />

Dinge des Lebens nach<strong>den</strong>ken.<br />

Menschen sind nicht<br />

TikTok-tauglich<br />

Anlass dazu bietet die alljährliche<br />

Fastenzeit, die traditionell am<br />

Aschermittwoch (14. Februar) begann,<br />

am Karfreitag endet und als<br />

Vorbereitung des wichtigsten Glaubensfests<br />

<strong>für</strong> Christen dient: Ostern.<br />

„Auf der Auferstehung von Jesus,<br />

auf ein Leben nach dem Tod, fußt<br />

unser ganzer Glaube“, bekräftigt<br />

Josef Fegg. „Ein Glaube, mit dem<br />

es sich leichter lebt.“ Der aber auch<br />

zugelassen, gepflegt und allen voran<br />

gelernt wer<strong>den</strong> müsse. Denn:<br />

„Der Kontakt zu Gott funktioniert<br />

in meinen Augen nur in Stille.“<br />

Und genau da<strong>für</strong> sei die Fastenzeit<br />

gedacht: Sich bewusst zurückziehen<br />

aus dem hektischen<br />

Arbeitsalltag. Sich Zeit <strong>für</strong> sich<br />

nehmen. In sich kehren. Und<br />

sich sinnstiftende und kritische<br />

Fragen stellen. Zum Beispiel:<br />

„Noch eine Überstunde mehr <strong>für</strong><br />

die Karriere und eine damit verbun<strong>den</strong>e<br />

Gehaltserhöhung, oder<br />

lieber mehr Zeit <strong>für</strong> Zwischenmenschliches,<br />

<strong>für</strong> Frau, Kinder,<br />

Großeltern und Freunde? Was<br />

gibt mir mehr?“ Jesus kehrte<br />

einst in sich, in dem er sich 40<br />

Tage in eine Wüste zurückzog.<br />

Ein Ort aus Hitze, Kälte, Trockenheit,<br />

der Menschen an mentale wie<br />

körperliche Grenzen bringt und sie<br />

regelrecht dazu zwingt, sich auf das<br />

Wesentlichste zu beschränken –<br />

mit dem mitgenommenen Trinkwasser<br />

und Laib Brot so haushalten,<br />

dass es zum Überleben reicht.<br />

Josef Fegg zieht sich im Rahmen<br />

der Fastenzeit nicht zurück in eine<br />

menschenfeindliche Natur ohne<br />

Zivilisation. Aber er nimmt sich<br />

ganz bewusst mehr Zeit zum Beten<br />

und Lesen – zusätzlich zu seinem<br />

morgendlichen Gebetsritual in der<br />

Hauskapelle. „Ich werde je<strong>den</strong> Tag<br />

blind eine Seite der Bibel aufschlagen,<br />

und das im Zufallsprinzip,<br />

quasi von Gott auserwählte Kapitel<br />

in aller Ruhe und mit Bedacht<br />

lesen – und es hinterher <strong>für</strong> rund<br />

zehn Minuten auf mich wirken lassen.“<br />

Denn 1 000 TikTok-Videos in<br />

45 Minuten „bringt uns Menschen<br />

nichts“. Und zwar nachweislich.<br />

„Der Mensch ist nicht multitaskingfähig,<br />

muss die Dinge Schritt <strong>für</strong><br />

Schritt angehen.“ Fegg hatte einen


Weiß es zu schätzen: Hiesiges Leitungswasser<br />

in Trinkqualität.<br />

TikTok-Account auf seinem Smartphone,<br />

ihn mittlerweile aber wieder<br />

gelöscht. „Weil dieser Informationsüberdruss<br />

innerhalb kürzester<br />

Zeit müde, kirre und auf Dauer<br />

unglücklich macht. Kein Wunder,<br />

dass wir inzwischen so viele Fälle<br />

von Burn Out haben.“<br />

Leitungswasser<br />

statt Kaffee<br />

<strong>Das</strong> war vor wenigen Jahrzehnten<br />

noch anders – als einer von fünf<br />

Geschwistern erinnert sich Josef<br />

Fegg nur zu gut an seine Kindheit<br />

zurück. „Nikolaus, Weihnachten<br />

und Ostern waren <strong>für</strong> uns richtige<br />

Highlights, auf die man sich<br />

das ganze Jahr über gefreut hat,<br />

weil man sonst nicht viel hatte.“<br />

Wenn er dagegen seine Neffen und<br />

Nichten heute beobachtet, stellt er<br />

keine richtige Freude <strong>für</strong> Besonderes<br />

mehr fest. „Wenn sie was<br />

brauchen, bekommen sie es, was<br />

völlig normal <strong>für</strong> sie ist.“ Zum Beispiel<br />

ein autonom fahrendes Auto<br />

zum 18. Geburtstag? „Auch das ist<br />

eine Frage, die man sich stellen<br />

sollte: Ist es noch Menschsein, in<br />

dem man sich selbst einer höheren<br />

Macht überlässt? Wem vertraue<br />

ich mein Leben mehr an – <strong>den</strong> Inhabern<br />

von Microsoft, Apple und<br />

Amazon, oder doch der eigenen<br />

Familie?“ Und wer trifft eigentlich<br />

die Entscheidung, wenn ein autonom<br />

fahrendes Auto blitzartig<br />

ausweichen muss: Nach rechts,<br />

wo ein Rentner seinen routinemäßigen<br />

Verdauungsspaziergang<br />

macht? Oder nach links, wo eine<br />

sechsjährige Erstklässlerin von<br />

der Schule nach Hause geht? Will<br />

heißen: Der Mensch lädt durch eigens<br />

entwickelte Errungenschaften<br />

Dinge auf sich, die er in Wahrheit<br />

gar nicht möchte. „Dabei dreht sich<br />

die Welt auch ohne unser Höher,<br />

Schneller, Weiter.“ Corona, eine<br />

Art Fastenzeit über die ganze Welt,<br />

hat vielen hier leben<strong>den</strong> Menschen<br />

gezeigt, wie gut es tut, einfach mal<br />

ruhiger zu fahren. Beruflich, aber<br />

auch in Sachen Freizeitgestaltung<br />

und Vereinsaktivitäten. „Inzwischen<br />

aber habe ich das Gefühl,<br />

dass es noch mehr sein muss als<br />

vor der Pandemie.“ Und daran<br />

wird erfahrungsgemäß auch die<br />

derzeitige Fastenzeit nicht wirklich<br />

was ändern. Vom Sinn oder Unsinn<br />

von Starkbierfesten mal abgesehen:<br />

„Es ist sehr schade, dass sich<br />

generell sehr viele Menschen nicht<br />

nur von der Kirche, sondern auch<br />

vom Glauben abwen<strong>den</strong>“, bedauert<br />

Josef Fegg, der <strong>den</strong> wahren<br />

Sinn des Fastens schon lange nicht<br />

mehr erkennt in der breiten Masse<br />

der Gesellschaft. „Fasten heißt weniger,<br />

40 Tage lang auf Süßigkeiten<br />

zu verzichten, dabei abzunehmen,<br />

um die Kilos am Ostersonntag wieder<br />

draufpacken zu können.“ Es<br />

gehe primär um selbstkritisches<br />

Hinterfragen. Um „Gutes tun“<br />

<strong>für</strong> die eigene Seele. Um wieder<br />

empfänglich zu wer<strong>den</strong> <strong>für</strong> Dankbarkeit<br />

und Zufrie<strong>den</strong>heit. Dem<br />

Pfarrer hilft hier<strong>für</strong> das bewusstere<br />

Lesen der Bibel. Aber auch<br />

der Verzicht auf seinen morgendlichen<br />

Kaffee, „der ja auch vom<br />

anderen Ende der Welt kommt –<br />

und häufig unter fragwürdigen Bedingungen<br />

angebaut und geerntet<br />

wird“. Neue Hausschuhe gibt’s<br />

aus Nachhaltigkeitsgrün<strong>den</strong> auch<br />

keine. Stattdessen? „Trinkwasser<br />

aus der Rottenbucher Leitung.“ Ein<br />

überlebenswichtiges Produkt, das<br />

in Tansania wesentlich mehr wertgeschätzt<br />

würde.<br />

js<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 5


Schongaus Stadtmauer ist 800 Jahre alt!<br />

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Bachkatzen im<br />

Fischgrätenstil<br />

Schongau | Sie ist 1,6 Kilometer<br />

lang, sieben Meter hoch und an<br />

einigen Stellen bis zu eineinhalb<br />

Meter dick: Die Stadtmauer von<br />

Schongau, die allein deshalb etwas<br />

ganz besonders darstellt, weil<br />

sie im Hier und Jetzt als die am<br />

kompletterhaltendste Stadtmauer<br />

südlich der Donau gilt. Und weil<br />

ihre Entstehungsgeschichte verdammt<br />

weit zurückreicht. „Baubeginn<br />

war wohl im Jahre 1224,<br />

in jedem Falle in der ersten Hälfte<br />

des 13. Jahrhunderts“, sagt Robert<br />

Thomas, Diplom-Ingenieur<br />

im Stadtbauamt Schongau, über<br />

dieses nicht hundertprozentig belegbare<br />

Datum. Wobei auch Kreisheimatpfleger<br />

Jürgen Erhard mit<br />

dieser Jahreszahl, die sich heuer<br />

zum 800. Mal jährt, im Rahmen<br />

seiner Stadtmauerführungen arbeitet.<br />

Insofern ein guter Grund,<br />

sich die Historie dieses unter<br />

Einzel<strong>den</strong>kmal, Bo<strong>den</strong><strong>den</strong>kmal<br />

und Ensembleschutz stehen<strong>den</strong><br />

Bauwerks einmal genauer anzuschauen.<br />

Angefangen bei der topografischen<br />

Lage: Vorher lebten<br />

die Schongauer nämlich im benachbarten<br />

Altenstadt. Und auch<br />

der Lech floss vor 5000 Jahren<br />

noch westlich der Altstadt entlang<br />

– der faule Graben ist heute<br />

ein davon übriggebliebenes Zeugnis.<br />

Irgendwann aber gelang dem<br />

255 Kilometer langen Fluss der<br />

Durchbruch Richtung Nord-Ost.<br />

Und weil der dadurch vom Lech<br />

geformte Umlaufberg als wesentlich<br />

besser zu verteidigende Position<br />

galt, zogen die Schongauer<br />

schließlich aus Altenstadt in die<br />

bis heute bekannte Altstadt<br />

hinauf – und schützten sich<br />

vor Fein<strong>den</strong> zusätzlich durch<br />

<strong>den</strong> Bau einer massiven<br />

Mauer. Wobei sich dieser<br />

Bau ziemlich in die Länge<br />

zog, insgesamt in sieben<br />

Bauphasen zu unterteilen<br />

ist. Zu Beginn, ab 1224,<br />

wurde die Mauer lediglich<br />

rund viereinhalb Meter<br />

hoch gebaut und an ihrem<br />

obersten Punkt mit Zinnen<br />

versehen – als Zinnen wer<strong>den</strong><br />

gemauerte Aufbauten<br />

samt Durchbrüchen oder<br />

Aussparungen bezeichnet,<br />

hinter <strong>den</strong>en sich Soldaten vor<br />

Beschuss schützen, aber eben<br />

auch ihre eigenen Waffen durch<br />

diese Durchbrüche richten konnten<br />

zur Verteidigung der Stadt vor<br />

feindlichen Angriffen. Die Aufstockung<br />

der Schongauer Stadtmauer<br />

auf diese sieben Meter erfolgte<br />

schließlich in einer zweiten Bauphase<br />

um 1400 herum, gefolgt von<br />

zahlreichen weiteren Abbrüchen<br />

und Umbauten. Insbesondere die<br />

Zinnen wur<strong>den</strong> aufgrund der Weiterentwicklung<br />

von Waffen immer<br />

wieder aufs Neue angepasst – als<br />

noch mit Armbrust geschossen<br />

wurde, brauchte es deutlich größere<br />

Lücken zum Zielen und Hinausschießen<br />

als bei der Verteidigung<br />

mit Schießpulverwaffen,<br />

deren schmale Läufe auch durch<br />

kleinere Öffnungen hindurchpassten.<br />

Die Schießscharten, die heute<br />

noch vorzufin<strong>den</strong> sind, wur<strong>den</strong> um<br />

1500 gebaut. Und sind laut Überlieferung<br />

dank König Ludwig I.<br />

Öffentlich zugänglich: Der guterhaltene<br />

Wehrgang auf der Ostseite.<br />

bis heute zu bestaunen – sein<br />

Erlass im Jahre 1840 verhinderte<br />

nämlich <strong>den</strong> Abbruch zahlreicher<br />

mittelalterlicher Stadtmauern in<br />

ganz Bayern.<br />

Gemisch aus Kalk, Sand<br />

und Wasser<br />

Die handwerkliche und körperliche<br />

Leistung, die hinter diesem<br />

800 Jahre alten Mauerwerk steckt,<br />

ist aufgrund einer Zeit ohne technische<br />

Hilfsmittel und Maschinen<br />

nicht hochgenug wertzuschätzen:<br />

<strong>Das</strong> Fundament der Schongauer<br />

Stadtmauer besteht aus bergschuhgroßen<br />

Bachkatzen, fischgrätenartig<br />

angelegt. Damit gemeint<br />

sind schwerere Steine aus<br />

dem Lech, die zunächst mühsam<br />

aus dem Flusswasser gegriffen<br />

und auf <strong>den</strong> steil aufragen<strong>den</strong> Umlaufberg<br />

hinaufgeschleppt wer<strong>den</strong><br />

mussten – ein Knochenjob. „Wobei<br />

es, etwas später, sogar schon Krä-<br />

6 | <strong>altlandkreis</strong>


ne gab, betrieben mit Laufrad<br />

und Seilzugsystem, mit dem<br />

einzelne Bauteile zumindest<br />

zum Aufbau der Mauer an<br />

sich in die Höhe gezogen<br />

wer<strong>den</strong> konnten“, weiß Robert<br />

Thomas, der das Mauerwerk<br />

der Stadt Schongau,<br />

im Fachjargon Schalenmauer<br />

bezeichnet, in drei Bereiche<br />

unterteilt: Außenmauer,<br />

Füllschicht und Innenmauer.<br />

An einer Schießscharte: Dieses Holzbrett<br />

aus Ulme ist im Original erhalten.<br />

„Unerlässliche Vorarbeiter<br />

<strong>für</strong> deren Bau waren damals<br />

Steinmetze, die natürliches<br />

Rohmaterial formbearbeitet<br />

haben.“ Aber auch Schmiede<br />

zur Herstellung von Werkzeugen.<br />

Oder, etwas später,<br />

Ziegelbrenner zur Herstellung von<br />

Ziegeln (gebrannter Lehm), die<br />

in höheren Bereichen der Schongauer<br />

Stadtmauer ebenfalls noch<br />

heute vorzufin<strong>den</strong> sind. Auch interessant:<br />

<strong>Das</strong>s sich das Prinzip<br />

eines Mauerbaus von damals zu<br />

heute wenig verändert hat: Gebun<strong>den</strong><br />

wur<strong>den</strong> Gestein und Ziegel<br />

auch schon im 13. Jahrhundert<br />

mit Mörtel – ein Gemisch aus Kalk,<br />

Sand und Wasser, angemacht in<br />

handgefertigten Holzkästen. Wie<br />

genau die Stadtmauer-Baustellen<br />

damals ausgesehen haben? „Ist<br />

leider schwer zu sagen, da es insbesondere<br />

aus der Zeit des Hochmittelalters<br />

grundsätzlich nur sehr<br />

wenige Informationsquellen gibt“,<br />

sagt Jürgen Erhard, ist sich in einer<br />

Sache aber ziemlich sicher:<br />

„<strong>Das</strong>s im Mittelalter grundsätzlich<br />

die vor Ort leben<strong>den</strong> Bürger<br />

dazu verpflichtet<br />

waren, sich am Bau der<br />

Stadtmauer zu beteiligen – und<br />

da Schongau damals höchstwahrscheinlich<br />

mehr als 1 000 Einwohner<br />

insgesamt hatte, also auch mit<br />

Frauen, Kindern und Großeltern,<br />

hielt sich die Manpower sicherlich<br />

in Grenzen.“ Manche hatten das<br />

notwendige Kleingeld, um sich<br />

durch <strong>den</strong> Einkauf von Baumaterial<br />

zu beteiligen. Andere halfen<br />

mit handwerklichem Können.<br />

Wieder andere durch körperlich<br />

schwerste Hilfsarbeit. Letztere war<br />

insbesondere auch im Bereich der<br />

größten Schwachstelle der Schongauer<br />

Stadtmauer gefragt: Auf der<br />

flachabfallen<strong>den</strong> Nordseite, die<br />

durch Palisa<strong>den</strong>-Wälle (30 Zentimeter<br />

dicke und bis zu vier Meter<br />

lange, zugespitzte, zu einem<br />

Zaun aneinandergereihte<br />

Pfähle) sowie Gräben zusätzlich<br />

geschützt wurde. Der<br />

Schwanenweiher als Kunstobjekt<br />

erinnert heute an diese<br />

Zeit zurück.<br />

Fluch und Segen<br />

zugleich<br />

Für die Stadt Schongau ist<br />

der Erhalt dieser <strong>den</strong>kmalgeschützten<br />

Stadtmauer heute<br />

Fluch und Segen zugleich.<br />

Einerseits gilt sie als Wahrzeichen<br />

Schongaus, macht die<br />

Altstadt rein optisch betrachtet<br />

weit und breit einzigartig<br />

und bietet <strong>für</strong> Geschichtsinteressierte<br />

aus Nah und Fern<br />

unglaublich viele, spannende<br />

Themen und Entdeckungsmöglichkeiten.<br />

„Der auf der Ostseite<br />

<strong>für</strong> die Öffentlichkeit freizugängliche<br />

Wehrgang über eine Länge<br />

von 450 Metern mit originalerhaltenen<br />

Schießschartenteilen aus<br />

Ulmenholz, genannt Prellhölzer,<br />

ist da nur ein Beispiel“, sagt Robert<br />

Thomas, der im Bauamt der<br />

Stadt Schongau unter anderem <strong>für</strong><br />

die Stadtmauer zuständig ist und<br />

diese Aufgabe als „echte Bereicherung“<br />

ansieht. „Wer hat schon<br />

in der heutigen Zeit die Möglichkeit,<br />

sich beruflich mit einem historisch<br />

so bedeutsamen, 800 Jahre<br />

alten Bauwerk auseinandersetzen<br />

zu dürfen.“ Auch Dr. Joachim<br />

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Wir freuen uns auf Sie!<br />

<strong>Das</strong> Maxtor im Nord-Westen der Altstadt.<br />

Bei Sonnenuntergang: Blick auf das Frauentor<br />

im Westen der Schongauer Altstadt.<br />

Zeune, renommierter Burgenforscher<br />

aus dem Allgäu,<br />

der im Jahre 2014 eine<br />

umfassende, 108 Seiten<br />

starke bauhistorische Untersuchung<br />

über Schongaus<br />

Stadtmauer veröffentlichte,<br />

schwärmt: „Ein besonderes<br />

Bau<strong>den</strong>kmal, weil es noch<br />

fast vollständig erhalten ist,<br />

der Bau an diesen Steilhängen<br />

und auf Lechkies<br />

als Untergrund eine große<br />

Herausforderung war<br />

und die exponierte Lage<br />

an sich schon spektakulär<br />

ist.“ Nicht zu vergessen sind<br />

auch die größeren, in die Stadtmauer<br />

integrierten Türme, von<br />

<strong>den</strong>en mit Französischem Turm,<br />

Schwaigerturm, Polizeidienerturm<br />

sowie Kasselturm immerhin noch<br />

vier von einst zehn Türmen zu<br />

bestaunen sind. Andererseits gilt<br />

es, diese Mauer auch in Schuss<br />

zu halten, was gar nicht so einfach<br />

scheint. 1980 beispielsweise<br />

wur<strong>den</strong> brüchige Teile der Stadtmauer<br />

wohl aus Unwissenheit<br />

mit Zementputz stabilisiert. „Ein<br />

Fehler, da Zement kein Wasser<br />

durchlässt, die Wände somit nicht<br />

mehr atmen können und es nur<br />

eine Frage der Zeit ist, bis dieser<br />

Putz vollständig abgebröselt ist –<br />

hier hätte man ganz klar Kalkputz<br />

verwen<strong>den</strong> müssen“, sagt Robert<br />

Thomas, der an dieser Stelle aber<br />

auch die positiven Seiten hervorheben<br />

möchte: Zum Beispiel<br />

die Neugestaltung des Sonnengrabens<br />

mit einer nun stabileren<br />

Himmelsleiter (Treppe hinunter<br />

zum Volksfestplatz) sowie Blumen<br />

und Pflanzen im dort abfallen<strong>den</strong><br />

Steilhang, der im Frühjahr, Sommer<br />

und Herbst das Gesamtbild<br />

der Altstadt zusätzlich aufhübscht.<br />

Schutz vor Räubern<br />

und Dieben<br />

Apropos hübsch: Die Schongauer<br />

Altstadt ist in der Tat ein kulturhistorisches<br />

Schmuckstück, das auch<br />

in <strong>den</strong> Augen von Robert Thomas<br />

und Jürgen Erhard so unfassbar<br />

viel Potential in Sachen Kultur,<br />

Lifestyle und Leben zu bieten hätte.<br />

Warum daraus seit mehreren<br />

Generationen schon nicht mehr<br />

gemacht wird? Ein Grund<br />

sicherlich: Mangelndes Wissen,<br />

mangelndes Interesse<br />

und mangelnde Wertschätzung<br />

in der breiten Masse<br />

der hiesigen Bevölkerung.<br />

Jürgen Erhard erlebt im<br />

Rahmen seiner Stadtführungen<br />

immer wieder aufs<br />

Neue, wie begeistert und<br />

erstaunt die Teilnehmer<br />

allein darüber sind, dass<br />

die historische, <strong>den</strong>kmalgeschützte<br />

Stadtmauer<br />

nach wie vor aktiv begangen<br />

wer<strong>den</strong> kann. Ganz zu<br />

schweigen von <strong>den</strong> zahllosen<br />

aufregen<strong>den</strong> Geschichten, die<br />

sich hinter Mauer, Wehrgang, Zinnen,<br />

Schießscharten und Türmen<br />

verbergen. Zum Beispiel die, dass<br />

die massive Mauer die Bürger der<br />

Stadt Schongau vor schweren Angriffen<br />

nicht so wirklich schützen<br />

konnte, „weil die Feinde ihre Mörser<br />

und Kanonenkugeln insbesondere<br />

von der flachabfallen<strong>den</strong><br />

Nordseite her ohne größere Probleme<br />

über das Sieben-Meter-Bauwerk<br />

schießen konnten“, meint<br />

Jürgen Erhard. „Und trotzdem hat<br />

sie ihre eigentliche Schutzfunktion<br />

immer erfüllt.“ Hintergrund:<br />

Früher waren nicht alle Epochen<br />

geprägt von Kriegen. Es gab auch<br />

immer wieder Jahrzehnte, in <strong>den</strong>en<br />

Frie<strong>den</strong> herrschte. Allerdings<br />

trieben sich draußen immer wieder<br />

Räuber und Diebe herum –<br />

während diese in <strong>den</strong> Dörfern<br />

leichtes Spiel hatten, die armen<br />

Bauern samt Vieh, Kindern und<br />

Frauen panisch in angrenzende<br />

Wälder flüchteten, bis die Brandschatzungen<br />

ausgestan<strong>den</strong> waren,<br />

konnten sich die Bewohner der<br />

Schongauer Altstadt immer sicher<br />

fühlen – sobald die Tore der Stadtmauer<br />

geschlossen waren, kam<br />

keiner mehr rein! Insofern war ein<br />

Leben innerhalb dieser 1,6 Kilometer<br />

langen, sieben Meter hohen<br />

und bis zu 1,5 Meter dicken Stadtmauer<br />

ein echtes Privileg in Zeiten<br />

des Mittelalters.<br />

js<br />

8 | <strong>altlandkreis</strong>


Auf der Roten Couch<br />

Der Geheimdienstexperte<br />

Rote Couch im Kellerbüro: Die Bücherwand<br />

im Hintergrund ist auch aus<br />

Funk und Fernsehen bestens bekannt —<br />

hunderte Male wurde Geheimdienstexperte<br />

Erich Schmidt-Eenboom dort unten von<br />

namhaften TV-Sendern interviewt.<br />

Foto: Felix Baab<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 9


Weilheim | Tausende Interviews<br />

in Fernsehen und Radio, Publizist<br />

zahlreicher BND-Skandale und<br />

Vollbart ohne Schnauzer: Erich<br />

Schmidt-Eenboom, 70 Jahre jung,<br />

ist nach Otto Waalkes der bekannteste<br />

Ostfriese der Welt. Und der<br />

gefragteste Geheimdienstexperte<br />

Deutschlands. Im großen Interview<br />

auf der Roten Couch verrät der Vorsitzende<br />

des Forschungsinstituts<br />

<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik, warum er nicht<br />

in Frankfurt, Hamburg oder Berlin,<br />

sondern ganz beschei<strong>den</strong> inmitten<br />

eines Weilheimer Wohngebiets<br />

lebt. Wie gefährlich es <strong>für</strong> jeman<strong>den</strong><br />

ist, der mehr weiß, als es dem<br />

Bundesnachrichtendienst lieb ist.<br />

Warum er trotz Rentenalter ungebrochen<br />

fleißig ist. <strong>Das</strong>s Informanten<br />

Job oder Pensionsanspruch <strong>für</strong><br />

ihn riskieren. Und warum das Verlassen<br />

der Talkshow von Maybritt<br />

Illner wesentlich unangenehmer<br />

<strong>für</strong> ihn ist als ein Einkaufsbummel<br />

durch die Weilheimer Altstadt.<br />

Herr Schmidt-Eenboom, wie gefährlich<br />

lebt ein Geheimdienstexperte?<br />

In Deutschland nicht sonderlich<br />

gefährlich. Aber eine Reise nach<br />

Russland würde ich nicht unternehmen,<br />

weil ich Wladimir Putin<br />

schon seit Jahren auf die Füße trete.<br />

<strong>Das</strong>selbe gilt <strong>für</strong> das früher so<br />

beliebte Reiseland Türkei. Ich habe<br />

mit dem ZDF mehrfach zu <strong>den</strong><br />

verbrecherischen Aktivitäten des<br />

türkischen Nachrichtendienstes in<br />

Deutschland gearbeitet und auch<br />

mit kurdischen Medien in Belgien,<br />

was die türkische Terrorjustiz<br />

als Unterstützung von Terrorismus<br />

wertet.<br />

10 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Spannend: Erich Schmidt-Eenboom (re.) erzählt „<strong>altlandkreis</strong>“-Redakteur Johannes Schelle von BND-Informanten.<br />

Fälle in der Vergangenheit haben<br />

aber gezeigt, dass man sich auch in<br />

Deutschland nicht sicher sein kann.<br />

Natürlich gibt’s manchmal dezente<br />

Versuche, mich anzubaggern. Vor<br />

drei Jahren begann das mit einer<br />

Bitte aus Peking, dort eine wissenschaftliche<br />

Kooperation mit einem<br />

fragwürdigen Institut einzugehen.<br />

Die Chinesen hatten großes Interesse<br />

an meiner Datenbank über<br />

nachrichtendienstliche Persönlichkeiten<br />

in Deutschland, boten mir<br />

kostenlose Einreise samt Urlaub<br />

und sogar die Vermarktung der<br />

Datenbank an. Da war mir klar,<br />

dass es sich um einen nachrichtendienstlichen<br />

Anbahnungsversuch<br />

handelte, <strong>den</strong> ich gleich abgewürgt<br />

habe.<br />

Nicht weniger spannend: <strong>Das</strong>s Sie<br />

als gefragtester Geheimdienstexperte<br />

Deutschlands nicht in Hamburg,<br />

Frankfurt oder Berlin leben,<br />

sondern mitten in Weilheim – noch<br />

dazu als gebürtiger Ostfriese. Warum?<br />

Nach dem Abitur am Jungen-Gymnasium<br />

in Leer habe ich mich auf<br />

zwölf Jahre bei der Bundeswehr<br />

verpflichtet, einschließlich eines<br />

Studiums in neuer Geschichte und<br />

Pädagogik an der Bundeswehruniversität<br />

in Hamburg. Danach,<br />

als Batteriechef in Lütjenburg in<br />

Ostholstein, war ich zugleich in<br />

der Frie<strong>den</strong>sbewegung der Bundeswehr<br />

aktiv, dem sogenannten<br />

Darmstädter Signal. Darüber kam<br />

ich wiederum 1985 an das Forschungsinstitut<br />

<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik,<br />

seinerzeit in Starnberg ansässig.<br />

Mein Regimentszahnarzt in Lütjenburg<br />

stammte aus Huglfing und<br />

als ich ihm klagte, wie teuer der<br />

Standort Starnberg sei, riet er mir,<br />

doch nach Weilheim zu ziehen.<br />

Und meine Heimat Ostfriesland?<br />

Die vermisse ich allein aufgrund<br />

des nassen, windigen und recht<br />

düsteren Wetters bis weit in <strong>den</strong><br />

<strong>März</strong> hinein nicht.<br />

1985 wur<strong>den</strong> Sie Geschäftsführer,<br />

1990 Vorsitzender des Forschungsinstituts<br />

<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik. Wo<strong>für</strong><br />

steht dieser gemeinnützige Verein?<br />

Für eine unabhängige Expertise<br />

in außen- und militärpolitischen<br />

sowie nachrichtendienstlichen<br />

Themen. So ist er 1982 auch entstan<strong>den</strong><br />

– als wissenschaftlicher<br />

Ratgeber <strong>für</strong> die damals aufblühende<br />

Frie<strong>den</strong>sbewegung.<br />

Mit wie vielen Mitgliedern?<br />

Wir hatten mal 3 000, heute sind es<br />

nur noch 300. Vorwiegend passive<br />

Frauen und Männer mit akademischem<br />

Hintergrund, die unsere<br />

Arbeit durch Mitgliedsbeiträge und<br />

Spen<strong>den</strong> fördern.<br />

Woher dieser gewaltige Mitgliederschwund?<br />

Nach Ende des Kalten Krieges<br />

gab’s bei vielen Menschen <strong>den</strong><br />

Eindruck, dass man Militär- und<br />

Frie<strong>den</strong>sforschung nicht mehr<br />

fördern müsse, weil die Welt viel<br />

friedlicher sei. <strong>Das</strong> war natürlich<br />

ein Irrtum. Hinzu kommt, dass<br />

Frie<strong>den</strong>sbewegung schon immer<br />

eine eher lebensalte Bewegung<br />

war, wir einige Mitglieder durch<br />

Todesfall verloren haben, gleichzeitig<br />

keine jüngeren nachrücken.<br />

Außerdem ist die Spen<strong>den</strong>bereitschaft<br />

in der Bevölkerung der Bundesrepublik<br />

<strong>für</strong> wissenschaftliche<br />

Arbeiten nicht so ausgeprägt wie<br />

beispielsweise in USA. Die Menschen<br />

hier spen<strong>den</strong> lieber <strong>für</strong> Tierund<br />

Naturschutz.<br />

Woran arbeitet Ihr in diesem Verein<br />

konkret?<br />

Sowohl an historisch interessanten<br />

wie zeitgeschichtlich relevanten<br />

Projekten. Dabei dominieren Gemeinschaftsprojekte<br />

mit anderen<br />

Wissenschaftlern sowie Journalisten.<br />

In jüngster Zeit betraf das<br />

ein Buch über „Die Partisanen der<br />

NATO“, also die Stay-Behind-Organisationen<br />

in Westdeutschland im<br />

Kalten Krieg, das ich zusammen<br />

mit dem ZDF-Redakteur Ulrich<br />

Stoll geschrieben habe. Oder das<br />

Werk „Spionage unter Freun<strong>den</strong>“,<br />

das ich zusammen mit Thomas<br />

Wegener Friis, Professor an der<br />

süddänischen Universität O<strong>den</strong>se,<br />

und dem Südtiroler Geheimdienstforscher<br />

Christoph Franceschini<br />

realisiert habe. <strong>2024</strong> werde ich<br />

zusammen mit der Historikerin Susanne<br />

Meinl eine Studie über Stepan<br />

Bandera schreiben, <strong>den</strong> in der<br />

Ukraine kultisch verehrten Faschisten,<br />

der von 1946 bis zu seiner Ermordung<br />

1959 in München ein von<br />

Folter und Mord geprägtes Regime<br />

in der ukrainischen Emigration zu<br />

verantworten hat. Gleich anschließend<br />

steht dann ein Filmprojekt<br />

mit der ARD über <strong>den</strong> Einfluss der<br />

CIA auf <strong>den</strong> Aufbau der jungen<br />

Bundesrepublik auf der Tagesordnung.<br />

Und <strong>für</strong> 2025 sind weitere<br />

Bücher in der Pipeline.<br />

Auch der Hauptsitz des Forschungsinstituts<br />

<strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik befi ndet<br />

sich bei Ihnen zuhause in Weilheim.<br />

Warum?<br />

Als ich 1990 das Institut als Vorsitzender<br />

übernommen hatte,<br />

habe ich <strong>den</strong> Vereinssitz auch aus<br />

Kostengrün<strong>den</strong> in unsere schöne<br />

Kreisstadt verlegt. Die Wohnung<br />

hier haben meine Frau und ich<br />

mit Bedacht erworben, da sie im<br />

Souterrain über 50 Quadratmeter<br />

Bürofläche verfügt – ausreichend<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Bestand von mehreren<br />

tausend Fachbüchern und Archivalien.<br />

Mein morgendlicher Weg<br />

an <strong>den</strong> Arbeitsplatz besteht praktischerweise<br />

nur aus einer kurzen<br />

Treppe, hinunter in <strong>den</strong> Keller.<br />

1993 entstand Ihr erfolgreichstes<br />

Buch: „Der BND – Schnüffler ohne<br />

Nase“. Als Sie dieses Werk auf <strong>den</strong><br />

Markt gebracht hatten, wur<strong>den</strong> Sie<br />

in der Folge über mehrere Jahre hinweg<br />

von BND-Mitarbeitern observiert.<br />

Was allerdings erst 2005 aufkam.<br />

Wie fühlten Sie sich damals?<br />

Mir hat sich ein an der Operation<br />

‚Emporio‘ beteiligter BND-Mitarbeiter<br />

offenbart, indem er an<br />

meiner Tür klingelte und um einen<br />

Spaziergang an der Ammer bat. Er<br />

hat mir so viel aus meinem beruflichen<br />

und privaten Leben erzählt,<br />

dass ich gleich wusste, dass ich,<br />

meine Mitarbeiterinnen und Gäste<br />

zwischen 1994 und 1996 regelmäßig<br />

observiert wur<strong>den</strong>. Zunächst<br />

war meine Sorge, dass einer meiner<br />

Informanten im BND enttarnt<br />

wor<strong>den</strong> wäre. <strong>Das</strong> war zum Glück<br />

nicht der Fall. Vielmehr hat der


BND einen Krafttrainer in meinem<br />

Fitnessstudio, der hauptberuflich<br />

Hausmeister in der BND-Schule<br />

am Haarsee war, zu Unrecht verdächtigt<br />

und nach Wien versetzt.<br />

Gehen Sie seither mit anderen Augen<br />

und Ohren durch Weilheim?<br />

Diese Observation hat letztlich zu<br />

einem Untersuchungsausschuss<br />

des Deutschen Bundestages geführt,<br />

weil ich nach Kenntnis der<br />

rechtswidrigen Bespitzelung medial<br />

in die Offensive gegangen bin<br />

und sofort eine Entschuldigung<br />

des damaligen BND-Präsi<strong>den</strong>ten<br />

August Hanning bekam. Mir war<br />

klar, dass der Dienst sich deshalb<br />

nicht ein weiteres Mal trauen würde,<br />

mich mit nachrichtendienstlichen<br />

Metho<strong>den</strong> auszuspähen. So<br />

konnte ich meine Arbeit unbeirrt<br />

fortsetzen und auch meinen privaten<br />

Alltag hier in Weilheim ganz<br />

ohne ein beklemmendes Gefühl<br />

bestreiten.<br />

Diese mediale Offensive über die<br />

Berliner Zeitung?<br />

Ganz genau. Die habe ich zu einem<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> BND sehr gemeinen<br />

Zeitpunkt gewählt. Der BND<br />

machte damals in Berlin ein erstes<br />

großes Symposium mit dem<br />

Sohn von Muammar al Gaddafi<br />

als Festredner. Die versammelten<br />

Journalisten haben sich an diesem<br />

Abend aber nur noch <strong>für</strong> eines<br />

interessiert: Wie und in welchem<br />

Umfang der BND Journalisten ausspioniert<br />

hat.<br />

Ist in solch turbulente Zeiten der<br />

Standort Weilheim ein umso größerer<br />

Segen <strong>für</strong> Sie?<br />

Wenn ich in <strong>den</strong> Medien war und<br />

durch Weilheim gehe, gibt es von<br />

<strong>den</strong> Bürgern ein freundliches Zunicken.<br />

Wenn ich in Berlin aus der<br />

Show von Maybrit Illner gehe um<br />

zum Flughafen zu fahren, stürmen<br />

die Berliner regelrecht auf einen<br />

zu, klopfen dir auf die Schulter<br />

und wollen noch mehr Infos wissen.<br />

Insofern bin ich ganz froh,<br />

hier in dieser beschaulichen Welt<br />

zu leben.<br />

DIE ZEIT betitelte Sie mal als „Der<br />

Überwacher der Überwacher“.<br />

Ein sehr lobenswerter Titel, der<br />

meine Intension trifft. Ich bemühe<br />

mich sehr darum, dem BND und<br />

auch anderen Geheimdiensten auf<br />

die Finger zu schauen, weil die<br />

parlamentarische Kontrolle nachrichtlicher<br />

Dienste ausgesprochen<br />

schlecht ausgeprägt ist. Von BND-<br />

Skandalen erfährt man eher über<br />

die Presse als über Sitzungen geheimtagender<br />

Kontrollgremien.<br />

Wie kommen Sie an Geheimdienst-<br />

Informationen?<br />

Angefangen bei offener Literatur<br />

aus Aufsätzen und Büchern. Über<br />

die Auswertung deutscher und<br />

englischer Medien. Den Informationsaustausch<br />

mit zahllosen Kolleginnen<br />

und Kollegen weltweit, die<br />

an ähnlichen Themen arbeiten.<br />

Aus einem besonderen Fundus<br />

von etwa 500 000 Dokumenten,<br />

die die CIA seit 2001 freigegeben<br />

hat und die sich alle in meinem<br />

Besitz befin<strong>den</strong>. Weitere Archivalien<br />

bieten außerdem deutsche und<br />

ausländische Archive, darunter<br />

auch das BND-Archiv. <strong>Das</strong> Sahnehäubchen<br />

bildeten aber immer<br />

Informationen und nachgelassene<br />

Dokumente von BND-Mitarbeitern,<br />

die ich dann exklusiv hatte.<br />

Diese Informanten riskieren doch<br />

ihren Job <strong>für</strong> Sie?<br />

Aktive BND-Mitarbeiter riskieren<br />

ihren Job. Und die ehemaligen ihren<br />

Pensionsanspruch. <strong>Das</strong> heißt<br />

natürlich, dass die sehr konspirativ<br />

arbeiten. <strong>Das</strong>s ich sie nie mit<br />

Namen zitieren darf. <strong>Das</strong>s Diskretion<br />

immer gewahrt, und so ein<br />

Informant nie enttarnt wird. <strong>Das</strong><br />

habe ich über Jahrzehnte durchgehalten,<br />

was <strong>den</strong> Informanten ein<br />

gewisses Vertrauen gibt. Letzteres<br />

ändert sich, sobald BND-Mitarbeiter<br />

verstorben sind – nach deren<br />

Tod kann ich die Fußnoten ändern,<br />

sie namentlich zitieren, was natürlich<br />

eine höhere journalistische<br />

Schlagkraft hat.<br />

Kaufen Sie auch Informationen?<br />

Grundsätzlich nicht. Ein einziges<br />

Mal meinte ein aktiver Handwerker<br />

der US-Streitkräfte im Rahmen<br />

einer militärischen Recherche,<br />

dass seine Frau einen neuen Wintermantel<br />

brauche – <strong>den</strong> haben<br />

wir uns 200 D-Mark kosten lassen.<br />

Da waren Sie schon mittendrin<br />

statt nur dabei: Doch wie wird man<br />

überhaupt Geheimdienstexperte?<br />

Bereits während meiner Zeit bei<br />

der Bundeswehr habe ich mich<br />

mit militärischen und außenpolitischen<br />

Themen befasst. Und<br />

dabei festgestellt, dass es eine<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 11


10<br />

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<br />

12 | <strong>altlandkreis</strong><br />

<br />

<br />

<br />

Dunkeldimension von Außenpolitik<br />

gibt, die von Nachrichtendiensten<br />

getrieben wird und dass viele<br />

politische Entwicklungen ihren<br />

Ursprung in nachrichtendienstlichen<br />

Aktivitäten haben. Auch als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> Frie<strong>den</strong>spolitik<br />

habe ich mich mit <strong>den</strong> damals<br />

virulenten Themen wie Rüstungsexporte,<br />

Nachrüstungsdebatte und<br />

Krieg der Sterne beschäftigt. Ich<br />

habe viele Regionalstudien über<br />

die amerikanischen Streitkräfte<br />

in Hessen, Rheinland-Pfalz und<br />

Nordrhein-Westfalen gemacht – so<br />

offen, wie amerikanische Quellen<br />

damals waren, stieß man auch<br />

immer auf nachrichtendienstliche<br />

Einrichtungen. Letztlich habe ich<br />

mich dann auf <strong>den</strong> BND konzentriert.<br />

Können Sie davon leben?<br />

Reichtümer kann man mit diesem<br />

Beruf nicht anhäufen, aber es<br />

reichte immer <strong>für</strong> ein auskömmliches<br />

Leben.<br />

Ihr Know-how über <strong>den</strong> BND, aber<br />

auch über ausländische Nachrichtendienste<br />

ist stark gefragt. Wie<br />

viele Experten-Interviews haben<br />

Sie im Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />

gegeben?<br />

<strong>Das</strong> geht in die Tausende. Allein<br />

in <strong>den</strong> letzten zehn von insgesamt<br />

40 Jahren publizistischer Tätigkeit,<br />

zwischen 2013 und 2023, waren<br />

es 750 Interviews. Die prägendste<br />

Phase aber war nach 9 / 11 im Jahr<br />

2001, als ich 80 Interviews in nur<br />

vier Tagen gegeben habe.<br />

Weitere Highlights?<br />

Nach dem Flugzeugunglück von<br />

Remscheid im Jahre 1988, das<br />

nachmittags geschah, gleich um<br />

20.10 Uhr als Interviewpartner in<br />

der Tagesschau auftreten zu dürfen,<br />

ist schon ein Highlight gewesen.<br />

Ebenso wie die Kommentierung<br />

des verlogenen Auftritts von<br />

US-Außenminister Colin Powell<br />

zur Rechtfertigung des Irakkriegs.<br />

Was mit viel Nervosität<br />

verbun<strong>den</strong> war?<br />

Lampenfieber ist mir<br />

völlig fremd, weil ich<br />

doch aus einem gewissen<br />

Fundus aus<br />

Fachwissen schöpfen<br />

kann. <strong>Das</strong> gibt<br />

Sicherheit. Eine gewisse<br />

Anspannung<br />

ist da, wenn es um<br />

Talkshows geht. Da<br />

hat man Meinungskonkurrenten<br />

und<br />

weiß nie so genau,<br />

wohin die Reise thematisch<br />

geht, womit man spontan<br />

konfrontiert wird und welchem<br />

Gesprächsgegner ich <strong>den</strong> Kopf waschen<br />

muss.<br />

Wobei die meisten TV-Interviews<br />

bei Ihnen zuhause im Keller stattfi<br />

n<strong>den</strong> – zwischen Schreibtisch und<br />

Regalen voller Fachliteratur?<br />

Radiointerviews wer<strong>den</strong> meistens<br />

über Telefon- und Handydateien<br />

abgewickelt. Die allermeisten TV-<br />

Interviews sind aber tatsächlich<br />

im Institut entstan<strong>den</strong>, wo<strong>für</strong> Fernsehteams<br />

aus ganz Deutschland<br />

und darüber hinaus zu mir nach<br />

Weilheim kommen. ARD, ZDF, RTL<br />

oder SRF aus der Schweiz sind nur<br />

wenige Beispiele.<br />

Dabei sind Dauer und Aufwand<br />

ganz unterschiedlich?<br />

Man kann TV-Interviews in drei<br />

Kategorien unterteilen: Die schnellen<br />

<strong>für</strong> eine kurze Berichterstattung<br />

in <strong>Magazin</strong>en wie beispielsweise<br />

Frontal 21 oder N-TV. Die <strong>für</strong><br />

ausführliche Fernsehdokumentationen<br />

wie kürzlich, im Dezember,<br />

<strong>für</strong> Sky, wo es über einen Hacker<br />

geht, der <strong>für</strong> <strong>den</strong> früheren Geheimdienst<br />

der Sowjetunion, <strong>den</strong><br />

KGB, gearbeitet hat. Und die aus<br />

meiner Sicht schönste und erfüllendste<br />

Variante: Wenn ich nicht<br />

nur Interviewpartner, sondern<br />

auch Fachberater bin und einen<br />

ganzen Film mitgestalten darf –<br />

das ist auch besser bezahlt.<br />

Ist seine Berufung: Erich Schmidt-Eenboom lebt<br />

<strong>für</strong> Investigativ-Recherchen.<br />

Wenn wir schon beim Thema TV-<br />

Stars aus Ostfriesland sind. Haben<br />

Sie die Ausstellung von Otto Waalkes<br />

im Buchheim-Museum Bernried<br />

gesehen?<br />

Mit Verlaub, vom künstlerischen<br />

Wert geben mir die Werke eines<br />

Otto Dix, dem Vertreter der neuen<br />

Sachlichkeit, mehr als die Ottifanten<br />

von Otto Waalkes. Wobei mein<br />

Landsmann eindeutig bekannter<br />

ist als ich: Über Otto Waalkes fin<strong>den</strong><br />

sich 2,3 Millionen Google-<br />

Einträge, über Erich Schmidt-Eenboom<br />

sind es knapp 100 000.<br />

Kriege, Inflation, eine stark wachsende<br />

AfD, zunehmende Unruhen<br />

auf <strong>den</strong> Straßen: Viele unserer Leser<br />

blicken besorgter <strong>den</strong>n je in die<br />

Zukunft. Sie auch?<br />

Wer nicht?! Die größte Sorge bereitet<br />

mir der Höhenflug der neofaschistisch<br />

dominierten AfD. Da<br />

plädiere ich <strong>für</strong> ein schnelles Verbotsverfahren<br />

einer wehrhaften<br />

Demokratie, die auch der von der<br />

Straße ausgehen<strong>den</strong> Gewalt mehr<br />

Paroli bieten müsste.<br />

Und was muss Ihrer Meinung nach<br />

passieren, dass die vermeintliche<br />

Vorzeige-Demokratie Deutschland<br />

nicht ungebremst gegen eine verdammt<br />

dicke Wand gefahren wird?<br />

Die Organisation Oxfam hat pünktlich<br />

zum Weltwirtschaftsgipfel in<br />

Davos im Januar dargelegt, dass<br />

die Armut-Reichtum-Schere im-


mer weiter auseinandergeht. Die<br />

deutsche Sektion von Oxfam fordert<br />

deshalb, zwei Prozent Steuern<br />

auf Vermögen von über fünf<br />

Millionen Dollar, drei Prozent bei<br />

50 Millionen und fünf Prozent<br />

beim Überschreiten der Milliar<strong>den</strong>grenze.<br />

Nur 0,24 Prozent der<br />

deutschen Bevölkerung wären davon<br />

betroffen und es wür<strong>den</strong> jährlich<br />

etwa 97 Milliar<strong>den</strong> Dollar in<br />

die Kassen des Bundes gespült –<br />

ausreichend viel Geld, um Haushaltslöcher<br />

zu stopfen, Schul<strong>den</strong><br />

abzubauen, aber vor allem große<br />

Summen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ausbau einer<br />

sozial gerechten und umweltverträglichen<br />

Zukunftsgesellschaft,<br />

die der grassieren<strong>den</strong> Politikverdrossenheit<br />

und damit auch extremistischen<br />

Parteien das Wasser<br />

abgräbt. Nur leider ist das mit der<br />

Lobbypartei der Reichen, der FDP,<br />

nicht zu machen.<br />

Noch schöner wäre eine global betrachtete<br />

Lösung. Warum wird es<br />

eine Menschheit in Weltfrie<strong>den</strong> nie<br />

geben?<br />

Weltfrie<strong>den</strong> oder zumindest eine<br />

halbwegs stabile Frie<strong>den</strong>sordnung<br />

wird es nicht geben, solange<br />

Machtpolitiker in aller Welt <strong>den</strong><br />

Anspruch erheben, sich in die<br />

Angelegenheiten anderer Staaten<br />

einzumischen und dabei auf die<br />

militärische Karte setzen.<br />

Wie gefährlich ist <strong>für</strong> uns Deutsche<br />

der Krieg in Ukraine wirklich?<br />

Nicht gefährlich, da es absolut unmöglich<br />

ist, dass der Krieg überschwappt<br />

auf NATO-Gebiet – dazu<br />

sind die russischen Streitkräfte zu<br />

sehr ausgeblutet. Ganz abgesehen<br />

davon, dass die dann einem Bündnis<br />

der NATO gegenüberstün<strong>den</strong>,<br />

das Russland militärisch auf jedem<br />

Sektor klar überlegen wäre.<br />

Der Krieg in Gaza?<br />

Der betrifft uns moralisch, erlaubt<br />

eine gewisse Vermittlertätigkeit<br />

<strong>für</strong> die deutsche Außenpolitik.<br />

Direkte Auswirkungen hat er nur<br />

auf <strong>den</strong> wachsen<strong>den</strong> Antisemitismus<br />

und auf die Gefährdung von<br />

in Deutschland leben<strong>den</strong> Jüdinnen<br />

und Ju<strong>den</strong>.<br />

Und von welchen Brandher<strong>den</strong><br />

wissen Sie, von <strong>den</strong>en der<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Leser noch nichts<br />

gehört und gelesen hat?<br />

Ich blicke mit Sorge nach Afrika,<br />

auf <strong>den</strong> Bürgerkrieg im Sudan,<br />

auf die Militärdiktatur in Mali und<br />

auf große Teile der Subsahara, wo<br />

autokratische Regime zunehmend<br />

unter <strong>den</strong> Einfluss Russlands und<br />

Chinas geraten, weil die über die<br />

Repressionen dieser Diktaturen<br />

hinwegsehen.<br />

Altersbedingt sind Sie seit gut drei<br />

Jahren Rentner. Praktisch zutreffend?<br />

Gänzlich unzutreffend. Im Prinzip<br />

sieht mein Alltag fast genauso aus,<br />

wie zu Hochzeiten in <strong>den</strong> 1990er<br />

und 2000er Jahren mit 60 bis 70<br />

Arbeitsstun<strong>den</strong> die Woche. Wobei:<br />

Etwas weniger Fleiß gönne ich mir<br />

am Alter schon.<br />

Wie sieht Ihr Alltag momentan<br />

aus?<br />

Der Tag beginnt morgens<br />

mit der Informationsgewinnung<br />

– man<br />

schaut, was es an neuen<br />

Nachrichten insbesondere<br />

über <strong>den</strong> Krieg in Ukraine<br />

und in Gaza gibt.<br />

Was es an nachrichtendienstlichen<br />

Berichten<br />

in der deutschen, vornehmlich<br />

auch in der amerikanischen<br />

Presse wie Washington Post<br />

und New York Times gibt. Was es<br />

an neuen Aufsätzen und Büchern<br />

gibt, die man digital lesen kann<br />

oder sich gedruckt bestellt. Danach:<br />

Einpflegen von neuen Informationen<br />

in meine Datenbanken.<br />

Beantwortung von Anfragen von<br />

Journalisten aus ganz Deutschland,<br />

Europa oder dem entfernten<br />

Ausland. Dann betreuen wir regelmäßig<br />

zwei bis drei Doktorarbeiten.<br />

Derzeit je eine in Köln, Berlin<br />

und Paris. Und der Nachmittag ist<br />

dann dem Auswerten von Akten<br />

und dem Schreiben von Büchern<br />

gewidmet.<br />

Sportlich! Wollen, können oder<br />

müssen Sie nach wie vor so viel<br />

arbeiten?<br />

Ich kann da ehrlicherweise nicht<br />

raus aus meiner Haut – die Thematiken<br />

im Bereich des geheimen<br />

Nachrichtendienstes sind einfach<br />

zu spannend und nicht nur Beruf,<br />

sondern auch außergewöhnliches<br />

Hobby <strong>für</strong> mich.<br />

Berufung, bei der was zu kurz<br />

kommt?<br />

Der körperliche Ausgleich zum Büroalltag.<br />

Früher ging ich regelmäßig<br />

ins Fitnessstudio, heute besteht<br />

mein Ausgleich eigentlich nur<br />

noch aus <strong>den</strong> zwei bis drei Spaziergängen<br />

pro Woche in die Weilheimer<br />

Altstadt, wo ich meinen<br />

Einkaufsbummel mache. Was ich<br />

allerdings schon versuche: <strong>Das</strong>s<br />

ich hier unten im Büro pünktlich<br />

um 18 Uhr <strong>den</strong> Löffel fallen lasse,<br />

hochgehe und koche. Zum Beispiel<br />

Gulasch oder Ratatouille.<br />

Wer<strong>den</strong> Sie im Rahmen des Einkaufsbummels<br />

erkannt?<br />

Ich werde sogar angesprochen.<br />

Mein türkischer Gemüsehändler ist<br />

politisch sehr interessiert.<br />

Laut Merkur-Bericht leben in Weilheim<br />

auch mehrere BND-Mitarbeiter.<br />

Ihretwegen?<br />

Nein. Weilheim ist ja Schlafstadt<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> teuren Münchner Speckgürtel.<br />

Da wundert es nicht, dass<br />

auch BND-Bedienstete aus Pullach,<br />

Starnberg oder München hier<br />

ihren Wohnsitz wählten.<br />

Wie intensiv haben Sie sich mit dem<br />

Fall „Carsten L.“ befasst – ein BND-<br />

Referatsleiter aus Weilheim, der<br />

<strong>für</strong> 450 000 Euro Geheimdienstdokumente<br />

an Russland verkauft hat<br />

und nun wegen Landesverrats vor<br />

Gericht steht?<br />

Sehr intensiv in Dutzen<strong>den</strong> von<br />

Interviews und Hintergrundgesprächen<br />

mit Weilheimbesuchern<br />

zahlreicher Medien, national, aber<br />

auch international. Zum Beispiel<br />

<strong>für</strong> Radio Free Europe in Prag, mit<br />

dem französischen Staatsfernsehen<br />

oder mit der New York Times,<br />

deren Berliner Korrespon<strong>den</strong>tin<br />

mich hier aufgesucht hat.<br />

Und was macht Erich Schmidt-Eenboom,<br />

wenn er mal keine Lust auf<br />

„Frie<strong>den</strong>sforschung“ hat?<br />

Rummikub spielen. Oder das Würfelspiel<br />

„Nochmal“ – das tassilo-<br />

<strong>Magazin</strong>, das ich wirklich gerne<br />

lese, eignet sich da ganz hervorragend<br />

als Unterlage. Dann jährlich<br />

eine Woche Urlaub an der Nordsee,<br />

wo ich meine Verwandtschaft<br />

in Ostfriesland besuchen kann. Den<br />

Lieblingsplatz am Staffelsee aufsuchen<br />

– wobei da meistens nur<br />

meine Frau ausgiebig schwimmt,<br />

während ich im Biergarten sitze<br />

und ein Fachbuch lese. Und darüber<br />

hinaus bemühe ich mich in<br />

wachsendem Maße darum, meine<br />

zahlreichen Sozialkontakte zu pflegen.<br />

Als da sind meine Frau, mit<br />

der ich im Mai seit 54 Jahren zusammen<br />

bin, zwei Kinder, zwei Enkel,<br />

eine 87-jährige Mutter, sechs<br />

Geschwister mit Partnern, Kindern<br />

und Kindeskindern, ein netter Kreis<br />

von Freundinnen und Freun<strong>den</strong><br />

aus dem Oberland und nicht zuletzt<br />

die Kolleginnen und Kollegen, die<br />

mir in jahrelanger Zusammenarbeit<br />

ans Herz gewachsen sind. js<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 13<br />

Der neue<br />

Treffpunkt in<br />

Steinga<strong>den</strong><br />

Mo bis Fr<br />

Samstag<br />

09.00 - 18.00 Uhr<br />

09.00 - 13.00 Uhr<br />

• Gemütliches Ambiente<br />

• Herzhafte (auch vegetarische)<br />

Frühstücksarrangement<br />

• Wechselnder Mittagstisch<br />

Mo-Fr 11.30-14.00 Uhr<br />

• Kaffeespezialitäten<br />

• Kuchen/Gebäck<br />

aus eigener Backstube<br />

• Verschie<strong>den</strong>e Eiskreationen<br />

Inhaber: Michael Schuster<br />

Marktplatz 3<br />

86989 Steinga<strong>den</strong><br />

Tel. 0 88 62-9 87 90 81<br />

Schongauer Straße 21<br />

86983 Lechbruck a. See<br />

Telefon 08862-8410<br />

schuster-lechbruck@t-online.de


Dharma-Tor Zentrum<br />

<strong>für</strong> buddhistische Meditation und Studien<br />

Die Lehre des Buddha<br />

verstehen, üben, anwen<strong>den</strong>:<br />

Es ist der Weg zu innerem<br />

Frie<strong>den</strong> und spiritueller Tiefe<br />

mit Hilfe von Meditation,<br />

Kontemplation und Studium.<br />

<strong>Das</strong> Ende eines jahrzehntelangen Booms?<br />

Weniger Neubauten,<br />

mehr Sanierungen<br />

Info: www.dharma-tor.com Kontakt: info@dharma-tor.de<br />

Huttenried 2, 86980 Ingenried<br />

Weilheim-Schongau | Eine<br />

in der Region ansässige Planungsfirma<br />

<strong>für</strong> Bauprojekte<br />

kann ein Lied von Kostensteigerungen<br />

singen: Für ein<br />

großes Quartiersprojekt mit<br />

Wohn- und Gewerbeeinheiten<br />

haben sich die Gesamtkosten<br />

binnen weniger Jahre<br />

um rund 50 Prozent erhöht.<br />

2016 begannen die Planungen<br />

<strong>für</strong> mehr als 600 Wohnungen<br />

im benachbarten Landsberg<br />

am Lech. 2020 zogen die ersten<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

ein. Dieses Jahr wer<strong>den</strong> weitere<br />

Wohnungen fertiggestellt. In der<br />

Zwischenzeit explodierten besonders<br />

die Preise <strong>für</strong> Materialien und<br />

Rohstoffe. „Wir hatten geplant,<br />

eines der großen Wohngebäude<br />

vollständig mit Lärchenholz zu<br />

verklei<strong>den</strong>“, erzählt der Projektentwickler.<br />

„Wir bekamen da<strong>für</strong><br />

noch nicht mal mehr ein Angebot<br />

und mussten umplanen.“ Die Explosion<br />

beim Holzpreis hat auch<br />

Michael Andrä mitbekommen. Er<br />

Michael Andrä (li.) und Roland Streim.<br />

führt eine Zimmerei in Tauting<br />

bei Eglfing und ist gleichzeitig<br />

Kreishandwerksmeister <strong>für</strong> die<br />

Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />

„In 2021 gingen die Holzpreise im<br />

Zuge des Kriegs in der Ukraine<br />

zeitweise um das Dreifache nach<br />

oben“, erinnert sich Andrä. „Mittlerweile<br />

haben sie sich aber wieder<br />

normalisiert.“<br />

Zurzeit arbeitet der Zimmerermeister<br />

unter anderem an einem<br />

neuen Wohngebäude eines<br />

Landwirts bei Weilheim mit. Hier<br />

begannen die Planungen bereits<br />

im Jahr 2015. Aus persönlichen<br />

Grün<strong>den</strong> verzögerte sich jedoch<br />

der Baubeginn. „Letztes<br />

Jahr mussten wir die Kostenschätzung<br />

um 40 Prozent<br />

anheben.“ Vor allem<br />

Steigerungen bei Materialkosten,<br />

die auch durch<br />

gestiegene Transport- und<br />

Energiepreise verstärkt wur<strong>den</strong>,<br />

sowie Lohnanhebungen<br />

sieht Michael Andrä als<br />

hauptursächlichen Grund<br />

dieser Kostensteigerung. Dank<br />

ausreichender Reserven und der<br />

Entschlossenheit des Eigentümers<br />

kann dieser Bau aber noch<br />

dieses Jahr fertiggestellt wer<strong>den</strong>.<br />

Diese zwei Kostenprobleme<br />

hier in der Region wer<strong>den</strong> durch<br />

überregionale Statistiken belegt.<br />

Im vergangenen Herbst befragte<br />

der Bayerische Industrie- und<br />

Handelskammertag (BIHK) seine<br />

Betriebe. 80 Prozent gaben die<br />

Preissteigerungen <strong>für</strong> Rohstoffe<br />

und Waren als erhebliches oder<br />

zumindest mäßiges Problem <strong>für</strong><br />

ihr Geschäft an. 66 Prozent sorgten<br />

sich um eine sinkende Nachfrage<br />

14 | <strong>altlandkreis</strong>


und einen Rückgang der Kun<strong>den</strong>.<br />

Für <strong>den</strong> Weilheim-Schongauer<br />

Landkreis verzeichnet das Bauamt<br />

Weilheim einen Rückgang der<br />

Baugenehmigungen von einem<br />

Viertel – von rund 850 in 2022 auf<br />

rund 640 im vergangenen Jahr.<br />

Mehr Nachwuchs,<br />

weniger Bürokratie<br />

Michael Andrä bleibt <strong>den</strong>noch<br />

gelassen. „In eine Katastrophe sehen<br />

wir uns nicht schlittern.“ Der<br />

Kreishandwerksmeister weist auf<br />

die sehr gute Lage in der Baubranche<br />

in jüngster Vergangenheit hin,<br />

die 2010 begann und <strong>für</strong> rund zehn<br />

Jahre angehalten hatte dank stark<br />

sinkender Zinsen, stabilen Warenmärkten<br />

und politischen Lagen:<br />

„Jetzt gehen wir von überdurchschnittlich<br />

auf mäßig, aber nicht<br />

unbedingt auf schlecht.“ Auch<br />

hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> und in der<br />

Region südlich von München sehe<br />

man die aufgrund der Inflation<br />

resultieren<strong>den</strong> Probleme – etliche<br />

Bauprojekte wur<strong>den</strong> frühzeitig gestoppt,<br />

oder haben es nicht bis zur<br />

Realisierung geschafft. Aber verglichen<br />

mit Deutschland oder ganz<br />

Bayern gebe es hier in der Region<br />

weiterhin recht viele zahlungskräftige<br />

Menschen und Investitionen,<br />

auch in <strong>den</strong> Tourismus und Frem<strong>den</strong>verkehr.<br />

Und was im Neubaumarkt<br />

ausfällt, können insbesondere<br />

hiesige Handwerksbetriebe<br />

einigermaßen durch Sanierungen<br />

ausgleichen. Stabilisiert werde die<br />

Branche laut Roland Streim von<br />

der Kreishandwerkerschaft Oberland<br />

in Weilheim auch durch die<br />

hohe Nachfrage nach moderner<br />

Solar- und Heizungstechnik im<br />

Zuge der Energiewende.<br />

Andrä und Streim betonen außerdem,<br />

dass auch die Politik ihren<br />

Teil zur Lösung der Probleme<br />

beitragen muss. Dazu gehöre eine<br />

Senkung der Energiepreise durch<br />

eine sichere, nachhaltige Energieversorgung.<br />

Und eine Senkung<br />

der Steuerbelastungen. Besonders<br />

Computervisualisiert: i t Die teuer gewor<strong>den</strong>e Wohnanlage in Landsberg.<br />

groß ist der Wunsch nach einem<br />

Abbau von Bürokratie. Michael Andrä<br />

erlebt es als Zimmerermeister<br />

ständig: „Wenn ich beispielsweise<br />

neue Dachfenster oder Dämmstoffe<br />

einbaue, muss ich eine ganze<br />

Reihe an Nachweisen ausfüllen,<br />

nur weil die vom Bauherrn vielleicht<br />

irgendwann mal irgendwo<br />

vorgelegt wer<strong>den</strong> müssen. In<br />

der Praxis schaut sich das häufig<br />

aber nie wieder jemand an.“ Was<br />

Handwerkern wie Andrä im täglichen<br />

Berufsleben Zeit und Nerven<br />

raubt, kann auch <strong>den</strong> Nachwuchs<br />

abschrecken. „Wenn junge Leute,<br />

die einen bestehen<strong>den</strong> Betrieb<br />

übernehmen oder einen neuen<br />

grün<strong>den</strong> könnten, sehen, wie viel<br />

Papierkram abseits vom eigentlichen<br />

Beruf bearbeitet wer<strong>den</strong><br />

muss, überlegen sie genau, ob sie<br />

das wollen.“ Gleichzeitig braucht<br />

es aber <strong>den</strong> Nachwuchs: Nach Angaben<br />

der Kreishandwerkerschaft<br />

benötigen in <strong>den</strong> kommen<strong>den</strong><br />

fünf Jahren im bayerischen Oberland<br />

viele Handwerksunternehmen<br />

eine neue Chefin oder einen<br />

neuen Chef.<br />

Kun<strong>den</strong>orientierte<br />

Lösungen fin<strong>den</strong><br />

Insofern sieht man <strong>für</strong> die Zukunft<br />

der Baubranche gemischte Signale.<br />

Bei der Umfrage des BIHK<br />

<strong>für</strong>chteten noch im Herbst 2022<br />

stolze 93 Prozent die Energie- und<br />

Rohstoffpreise als großes Risiko,<br />

mittlerweile sind es nur noch 64<br />

Prozent. Auch die Zahl derer, die<br />

sich akut um Arbeitskräftemangel<br />

sorgen, sank von 71 auf 64 Prozent.<br />

Gleichzeitig aber stieg in<br />

diesem Zeitraum die Sorge um<br />

die Nachfrage. Hier wer<strong>den</strong> wohl<br />

erst im nächsten Jahr die Zinsen<br />

ausreichend stark sinken und das<br />

Bauen wieder lohnender machen.<br />

Auch die Kommunen wer<strong>den</strong> sich<br />

angesichts von Haushaltsproblemen<br />

auf absehbare Zeit mit<br />

Investitionen zurückhalten. Vom<br />

Architekten über Baggerfahrer,<br />

Maurer, Zimmerer, Stahlbauer<br />

und Dachdecker bis zu Schreinern,<br />

Elektrikern, Sanitärfachleuten und<br />

Lüftungsbauern – geschätzt über<br />

1000 Menschen sind allein im<br />

Landkreis Weilheim-Schongau in<br />

der Baubranche beschäftigt. Und<br />

auch wenn Rohstoffe heutzutage<br />

von überall eintreffen, tragen<br />

Säge- und Kieswerke aus der<br />

Region zum Teil direkt zu Bauprojekten<br />

bei. „Gut wirtschaften<br />

und mit Kun<strong>den</strong> Lösungen fin<strong>den</strong>“,<br />

empfiehlt Andrä allen in<br />

der Baubranche Tätigen. Auch<br />

beim Projekt in Landsberg fin<strong>den</strong><br />

konstruktive Gespräche statt, um<br />

die Kostensteigerungen nicht Einszu-eins<br />

auf die Wohnungskäufer<br />

übertragen zu müssen. Vorteilhaft<br />

ist, dass man dort von Anfang an<br />

zukunftsweisend mitgedacht hat:<br />

75 Prozent erneuerbare Energie<br />

aus lokalen Quellen, ein Teil sozial<br />

geförderter Wohnraum, sowie die<br />

Einrichtung von Kitas und Car-<br />

Sharing mit Elektroautos fördern<br />

die Attraktivität. Und ermöglichen<br />

<strong>für</strong> die zukünftigen Bewohnerinnen<br />

und Bewohner auch Kosteneinsparungen.<br />

cr<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 15


Energieeffizientes Bauen <strong>für</strong> Gebäudebrüter<br />

Mauersegler, Spatz und<br />

Schwalbe vor dem Aus<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Altlandkreis | Als Kulturfolger<br />

wer<strong>den</strong> wildlebende<br />

Tiere bezeichnet, die<br />

in von Menschen gebauten<br />

Siedlungen einen <strong>für</strong><br />

sich besseren Lebensraum<br />

vorfin<strong>den</strong>. Dazu gehören<br />

auch Gebäudebrüter wie<br />

beispielsweise Rauchschwalbe,<br />

Mehlschwalbe,<br />

Haussperling (Spatz) und<br />

Mauersegler, die einst ausschließlich<br />

in Felswän<strong>den</strong><br />

und Baumhöhlen brüteten,<br />

seit Jahrhunderten jedoch<br />

lieber in Nischen und<br />

Schlupflöcher an und in<br />

Gebäu<strong>den</strong> leben. „Mauersegler<br />

kommen auch im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

vor, bevorzugen aber hohe<br />

Gebäude in Städten wie München<br />

und Augsburg“, sagt Stefanie<br />

Gansbühler vom Landesbund <strong>für</strong><br />

Vogel- und Naturschutz. Schwalben<br />

und Spatzen sind dagegen<br />

verstärkt in ländlich geprägten<br />

Ortschaften zuhause, leben bevorzugt<br />

an Gebäu<strong>den</strong> mit zwei bis<br />

drei Stockwerken. Umso trauriger,<br />

dass es trotz geeigneter Gebäude<br />

auch hier im <strong>Pfaffenwinkel</strong> immer<br />

weniger Gebäudebrüter gibt. Alle<br />

bereits erwähnten Arten, aber<br />

auch viele weitere wie beispielsweise<br />

Dohle oder Turmfalke, sind<br />

mehr <strong>den</strong>n je in ihrer Existenz<br />

gefährdet. Der Grund, angeordnet<br />

von der Bundesregierung:<br />

Neue Häuser energieeffizienter zu<br />

bauen und alte Gebäude energieeffizienter<br />

zu sanieren, um so die<br />

Klimaerwärmung zu stoppen. Insofern<br />

aufgrund einer prinzipiell<br />

16 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Setzt sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erhalt von Gebäudebrütern ein:<br />

Stefanie Gansbühler vom Landesbund <strong>für</strong> Vogelund<br />

Naturschutz.<br />

guten Sache. Denn laut jüngster<br />

Statistik des Bundesministeriums<br />

<strong>für</strong> Wohnen, Städteentwicklung<br />

und Bauwesen verbuchen öffentliche<br />

wie private Gebäude allein<br />

<strong>für</strong> Heizung, Warmwasser und<br />

Beleuchtung einen Anteil von<br />

35 Prozent des Energieendverbrauchs<br />

in ganz Deutschland –<br />

das entspricht fast 30 Prozent<br />

des bundesweiten CO 2 -Ausstoßes.<br />

Um diese Werte nach unten zu<br />

drücken, wurde vom Bund bereits<br />

zum 1. November 2020 das<br />

Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG,<br />

verabschiedet. Und zum 1. Ja-<br />

> > > INFOS ZUM PROJEKT<br />

nuar 2023 nochmals neu<br />

definiert. Seither gilt:<br />

Wer ein neues Haus baut,<br />

darf pro Jahr nicht wie<br />

ursprünglich 75 Prozent<br />

des Primärenergiebedarfs<br />

(gemessen an <strong>den</strong> durchschnittlichen<br />

Werten eines<br />

Referenzgebäudes)<br />

verbrauchen, sondern<br />

nur noch 55 Prozent.<br />

Heißt: Um in Neubauten<br />

oder sanierten Altbauten<br />

diese verschärften<br />

Vorgaben einhalten zu<br />

können, braucht es Fenster<br />

mit Wärmeschutzverglasung,<br />

effizientere<br />

Heiztechnik, Photovoltaik auf<br />

dem Dach und vor allem: Eine<br />

grundsolide Wärmedämmung von<br />

Außenwän<strong>den</strong>, Dach und Keller.<br />

Ins Bewusstsein<br />

der Bauherren<br />

Speziell die energetische Sanierung<br />

von Außenwän<strong>den</strong> und Dächern<br />

in Form einer neuen Wärmedämmung<br />

ist der Schritt, der<br />

das Leben von Gebäudebrütern<br />

erschwert. „Weil dadurch bisherige<br />

Nischen und Schlupflöcher<br />

zugemacht wer<strong>den</strong>, somit zuneh-<br />

Nähere Informationen sowie eine kostenlose Beratung zum Thema<br />

„Gebäudebrüter in Oberbayern“ gibt’s bei Stefanie Gansbühler<br />

unter Telefon 089/20027084, via E-Mail stefanie.gansbuehler@lbv.<br />

de oder online auf www.botschafter-spatz.de


mend<br />

die Existenzgrundlage<br />

von Mauerseglern,<br />

egle<br />

rn,<br />

Spatzen und<br />

Schwal-<br />

ben verschwindet“, et<br />

bemängelt<br />

Stefanie Gansbühler,<br />

die mit dem von der Rosner &<br />

Seidl Stiftung tung<br />

geförderten rten<br />

Projekt<br />

„Gebäudebrüter brüt<br />

er in Oberbayern“<br />

baye<br />

rn“<br />

genau das Gegenteil bewirken<br />

möchte: „Energieeffizientes Bauen<br />

Ja, aber ohne dabei <strong>den</strong> Lebensraum<br />

von Gebäudebrütern<br />

zu zerstören. <strong>Das</strong> geht!“ Allen voran<br />

dann, wenn die Bevölkerung<br />

das Dilemma der Gebäudebrüter<br />

grundsätzlich auf dem Schirm<br />

habe. „Wir möchten bei diesem<br />

Thema in erster Linie wieder Bewusstsein<br />

in der Bevölkerung<br />

schaffen, weil viele Menschen gar<br />

nicht wissen, welch wertvollen Lebensraum<br />

sie <strong>für</strong> bedrohte Vögel<br />

unter ihren Dachschrägen haben,<br />

und dass dieser sogar ganzjährig<br />

gesetzlich geschützt ist.“ Mauersegler<br />

und Spatzen brüten<br />

unter Ziegeln, Dächern<br />

und Regenrinnen. Die<br />

Rauchschwalbe ist dagegen<br />

der einzige Gebäudebrüter,<br />

der im Inneren<br />

von Ställen, Hallen und<br />

Scheunen nistet. Während<br />

die Mehlschwalbe wiederum<br />

meist unter Dachneigungen<br />

ein komplett<br />

eigenes Nest in ovaler<br />

Form baut. An dieser Stelle<br />

erwähnenswert: <strong>Das</strong>s<br />

entgegen einiger Meinungen<br />

weder Spatz noch<br />

Mauersegler unerträgliche<br />

Verschmutzungsprobleme<br />

durch Kot und<br />

Nistmaterial an Gebäu<strong>den</strong><br />

verursachen. Bei<br />

Schwalben<br />

kann dies sehr<br />

wohl der Fall sein.<br />

„Wenn sich Leute durch<br />

<strong>den</strong> Kot oder einen Gebäudebrüter<br />

gestört fühlen, beraten<br />

wir die betroffenen fenen Menschen<br />

sehr<br />

gerne, <strong>den</strong>n<br />

es lässt sich<br />

in<br />

der Regel immer me<br />

eine<br />

Lösung <strong>den</strong>.“<br />

fin-<br />

Zerstören ren von Nestern<br />

ern<br />

ist strafbar<br />

ar<br />

Stefanie Gansbühlers Hauptaufga-<br />

aufg<br />

a-<br />

be aber ist,<br />

<strong>den</strong><br />

Gebäudebrüter-<br />

brüt<br />

erschutz<br />

als<br />

„selbstverständlichen<br />

st<br />

tänd<br />

lich<br />

en<br />

Bestandteil von Siedlungs- und<br />

Bauplanung zu etablieren“. <strong>Das</strong><br />

schließe sowohl Planer, Behör<strong>den</strong>,<br />

Architekten und Politik als<br />

auch die Bevölkerung mit ein.<br />

Und zwar, im Idealfall, rechtzeitig.<br />

„<strong>Das</strong> Thema sollte bereits bei<br />

der Planung eines Neubaus oder<br />

einer Sanierung vollumfänglich<br />

miteinbezogen wer<strong>den</strong>, um entsprechende<br />

Maßnahmen im Sinne<br />

der bedrohten Vögel zu treffen,<br />

und auch potentielle Förderungen<br />

beantragen zu können.“ Der hier<strong>für</strong><br />

wichtigste Schritt: Sich als Bauherr<br />

zuallererst die Frage stellen,<br />

ob ein Gebäudebrüter am Haus<br />

Zwei zuckersüße<br />

Mehlschwalben,<br />

die neugierig aus<br />

ihrem Nest blicken.<br />

ist. Im Falle eines Jas? „Braucht es<br />

Beratung und Austausch mit der<br />

zuständigen Naturschutzbehörde,<br />

um auf die jeweilige Situation individuell<br />

richtig reagieren zu können<br />

– diese Beratung übernehmen<br />

wir <strong>für</strong> ganz Oberbayern sehr<br />

gerne.“ <strong>Das</strong>s die Annahme dieses<br />

Angebots Sinn macht, zeigt auch<br />

ein Blick ins Bundesnaturschutzgesetz:<br />

Gebäudebrüter dürfen zur<br />

Brutzeit von <strong>April</strong> bis September<br />

nicht gestört wer<strong>den</strong>. Insofern machen<br />

sich Bauherren beim Stören<br />

oder bewussten Vertreiben von<br />

Gebäudebrütern strafbar. Eine<br />

konkrete Maßnahme zum Erhalt<br />

von Gebäudebrütern kann unter<br />

anderem die Schaffung neuer Lebensräume<br />

sein, in dem bei Neubauten<br />

Dämmmaterial mit bereits<br />

integrierten Nistplätzen verbaut<br />

wird. „Die sind bereits auf dem<br />

Markt, kosten je nach Art und Größe<br />

zwischen 25 und 80 Euro pro<br />

Stück und wer<strong>den</strong> bei rechtzeitiger<br />

Beantragung sogar vom Bund<br />

mit immerhin 15 Prozent finanziell<br />

bezuschusst“, weiß Stefanie<br />

Gansbühler. An dieser Stelle besonders<br />

erwähnenswert aus Sicht<br />

des „<strong>altlandkreis</strong>“-Verteilgebiets:<br />

<strong>Das</strong>s das Projekt „Gebäudebrüter<br />

Oberbayern“ mit <strong>den</strong> Oberlandwerkstätten<br />

in Polling<br />

kooperiert. „Dort wer<strong>den</strong><br />

Nistplätze <strong>für</strong> Spatzen<br />

produziert, von <strong>den</strong>en<br />

wir im Rahmen unseres<br />

Projekts auch fünf an<br />

Leute verschenken, die<br />

ihr Zuhause gebäudebrüterfreundlich<br />

bauen<br />

oder umbauen.“ Schließlich<br />

gelten Spatz, Mauersegler,<br />

Schwalbe und Co.<br />

nicht nur als wichtiger Indikator<br />

<strong>für</strong> ökologisches<br />

Gleichgewicht, sondern<br />

dienen nachweislich<br />

auch als herausragende<br />

Schädlingsbekämpfer. In<br />

Wohngebieten mit vielen<br />

Spatzen gibt es deutlich<br />

weniger Mücken. js<br />

Katrin Christine Huber e. K.<br />

Angermoosstraße 28 | 86971 Peiting<br />

0 8861 . 690 19 89 die.bestatterin@verdesia.de verdesia.de<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 17


Berufsschullehrer verstärkt in <strong>den</strong> Fokus rücken<br />

Die Basis dualer<br />

Ausbildung<br />

Weilheim / Schongau | Die Ausbildungsmessen<br />

in Weilheim, Schongau,<br />

Peißenberg und Penzberg,<br />

das Nachschlagewerk „Ausbildungskompass“,<br />

die Online-Seite<br />

„Schongauer-Ausbildungsmarkt.de“<br />

sowie Berufsinformationstage in<br />

Schulen: Im <strong>Pfaffenwinkel</strong> gibt es<br />

jede Menge Plattformen, über die<br />

hiesige Ausbildungsbetriebe ihre<br />

Lehrberufe vorstellen, und zukünftige<br />

Schulabgänger sich über potentielle<br />

Traumberufe informieren<br />

können. Woran im Rahmen dessen<br />

jedoch selten gedacht wird:<br />

An Lehrkräfte <strong>für</strong> Berufsschulen,<br />

ohne die eine duale Ausbildung<br />

gar nicht möglich wäre. Christian<br />

Dick, Schulleiter der FOS / BOS in<br />

Weilheim, ist deshalb der Meinung,<br />

dass die Werbetrommel <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Beruf des Berufsschullehrers<br />

auch regional gezielter gerührt<br />

wer<strong>den</strong> müsse. „Der Fachkräftemangel<br />

spiegelt sich auch an<br />

unseren Berufsschulen wieder.“<br />

Für die Berufsschule Weilheim<br />

arbeiten derzeit 50 hauptberufliche<br />

und 20 nebenberufliche<br />

Lehrerinnen und Lehrer. Sie unterrichten<br />

angehende Schreiner,<br />

Zimmerer, Maurer und Maler im<br />

Fach „Bautechnik“, angehende<br />

Anlagenmechaniker, Kfz-Mechatroniker,<br />

Land- und Baumaschinen-Mechatroniker,<br />

Metallbauer,<br />

Zerspanungsmechaniker, Indust-<br />

Ideengeber: Christian Dick leitet<br />

die FOS / BOS in Weilheim.<br />

riemechaniker, Feinwerkmechaniker<br />

und Werkzeugmechaniker<br />

im Fach „Metalltechnik“, sowie<br />

angehende Landwirte, Gärtner<br />

und Landschaftsgärtner im Fach<br />

„Agrartechnik“. Laut Berufsschulleiter<br />

Knut Seelos sei die derzeitige<br />

Unterrichtsversorgung bei 93<br />

Prozent. Liest sich prinzipiell nicht<br />

schlecht, bedeutet aber faktisch,<br />

„dass uns momentan zwei Lehrerstellen<br />

fehlen“. Die Folge: Mehrarbeit<br />

der ohnehin voll ausgelasteten<br />

vorhan<strong>den</strong>en Lehrkräfte. Oder<br />

Unterrichtsausfall, was bei Schülern<br />

zu schlechterem Abschnei<strong>den</strong><br />

der Ausbildung führen könnte.<br />

Am Beruflichen Schulzentrum<br />

in Schongau arbeiten derzeit 63<br />

Lehrkräfte, drei Referendare sowie<br />

weitere Lehrkräfte von Kooperationspartnern,<br />

beispielsweise aus<br />

Augsburg. Es besteht bekanntlich<br />

aus einer klassischen Berufsschule<br />

<strong>für</strong> angehende Elektroniker,<br />

Bänker, Großhandels- und Industriekaufleute,<br />

Automobilkaufleute,<br />

Kaufleute <strong>für</strong> Büromanagement<br />

sowie Verkäufer und Kaufleute im<br />

Einzelhandel. Und aus <strong>den</strong> Berufsfachschulen<br />

<strong>für</strong> Ernährung und<br />

Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege.<br />

„Von drei nicht besetzten<br />

Stellen wegen Elternzeit mal<br />

abgesehen, sind unsere Lehrkräfte<br />

insgesamt betrachtet bei einer<br />

sehr hohen zeitlichen Auslastung,<br />

weshalb wir in allen Bereichen<br />

Unterstützung gebrauchen könnten“,<br />

sagt Andreas Streinz, Leiter<br />

des Beruflichen Schulzentrums in<br />

Schongau.<br />

Rückgang im technischgewerblichen<br />

Bereich<br />

Könnten sich Knut Seelos und<br />

Andreas Streinz einen neuen<br />

Berufsschullehrer sprichwörtlich<br />

schnitzen, wäre es sicherlich einer<br />

mit abgeschlossener Berufsausbildung<br />

samt Erfahrung als<br />

Geselle, der anschließend das<br />

Abitur an einer Berufsoberschule<br />

nachholt, danach ein <strong>für</strong> Berufs-<br />

18 | <strong>altlandkreis</strong>


schullehramt geeignetes Studium<br />

in Angriff nimmt und schließlich<br />

Azubis an einer Berufsschule unterrichtet.<br />

Einer, der genau diesen<br />

Weg bestritten hat: Christian Dick.<br />

An „seiner“ FOS / BOS in Weilheim<br />

arbeiten derzeit 61 Lehrerinnen<br />

und Lehrer inklusive einer integrierten<br />

Reserve. „<strong>Das</strong> entspricht<br />

einer Personalversorgung von 100<br />

Prozent, weshalb wir keine Unterrichtskürzungen<br />

zu verzeichnen<br />

haben“, sagt er voller Stolz. <strong>Das</strong><br />

Kernproblem, dass es zu wenige<br />

Berufsschullehrer gibt, ist dadurch<br />

aber nicht gelöst. „Sorge bereitet<br />

mir die stark zurückgehende<br />

Nachfrage im technisch-gewerblichen<br />

Bereich – immer weniger<br />

Schülerinnen und Schüler interessieren<br />

sich <strong>für</strong> die BOS Technik.<br />

Und zwar bayernweit.“ Insofern<br />

schrumpft genau der Bereich, der<br />

<strong>für</strong> Berufsschullehrer <strong>für</strong> technische<br />

Ausbildungsberufe in Industrie<br />

und Handwerk prädestiniert<br />

wäre – potentielle Lehrkräfte, die<br />

an <strong>den</strong> Standorten in Schongau<br />

und Weilheim am dringendsten<br />

gesucht wer<strong>den</strong>. „Wir brauchen<br />

weiterhin eine leistungsfähige<br />

duale Ausbildung. Und da<strong>für</strong> ausgebildete<br />

Lehrkräfte, vor allem im<br />

technisch-gewerblichen Bereich“,<br />

bekräftigt Christian Dick, der auf<br />

diese Problematik immer wieder<br />

aufmerksam macht.<br />

Höhere Gehälter in der freien Wirtschaft,<br />

erdrückende Vorgaben und<br />

Rahmenbedingungen von Seiten<br />

des Kultusministeriums, Mehrarbeit<br />

aufgrund Unterbesetzung – es<br />

gibt natürlich Gründe, warum sich<br />

junge Menschen von vorne herein<br />

gegen eine Berufsschullehrerlaufbahn<br />

entschei<strong>den</strong>. Aber auch jede<br />

Menge, die in der breiten Öffentlichkeit<br />

übertrieben dargestellt<br />

wer<strong>den</strong> und junge Menschen zu<br />

Unrecht vom Erlernen des Lehrerberufs<br />

abschrecken. Zum Beispiel,<br />

dass die Schüler von heute frecher,<br />

fauler und respektloser seien. „Die<br />

Hierarchien sind flacher gewor<strong>den</strong>.<br />

Aber insgesamt betrachtet<br />

sind unsere Schülerinnen und<br />

Schüler außeror<strong>den</strong>tlich respektvoll“,<br />

sagt Andreas Streinz. Knut<br />

Seelos bestätigt, dass der Großteil<br />

seiner Schülerinnen und Schüler<br />

höflich und anständig seien, „wir<br />

die vergangenen Jahre auch sehr<br />

fleißige Referendare und Referendarinnen<br />

hatten“. Christian Dick<br />

bezeichnet die „Generation Z“ sogar<br />

als eine „hart arbeitende, digital<br />

fortgeschrittene, technikaffine<br />

sowie ausgesprochen intelligente,<br />

gesundheits- und umweltbewusste<br />

Generation, die keinesfalls<br />

faul ist“. Und sicherlich auch am<br />

Lehrerberuf eine Freude hätte.<br />

Ein sinnstiftender Beruf<br />

Für Christian Dick besteht die Attraktivität<br />

dieses Berufs darin,<br />

„Schülerinnen und Schüler auf<br />

ihrem Weg mit ihren jeweiligen<br />

Zielen professionell zu begleiten“.<br />

Was einem unglaublich viel<br />

zurückgeben könne. „Mit der richtigen<br />

Einstellung kann die berufliche<br />

Nähe zu jungen Erwachsenen<br />

eine ausgesprochen bereichernde,<br />

sinnstiftende Aufgabe sein“,<br />

bekräftigt Knut Seelos, der auch<br />

in <strong>den</strong> überwiegend flexiblen<br />

Arbeitszeiten in der Unterrichtsvor-<br />

und -nachbereitung eine<br />

hohe Vereinbarkeit von Beruf,<br />

Familie und Freizeit sieht. Bleibt<br />

insofern eigentlich nur die Frage:<br />

Wie könnte es gelingen, jungen,<br />

engagierten Menschen aus dem<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> <strong>den</strong> Beruf des Berufsschullehrers<br />

wieder schmackhafter<br />

zu machen? „Es gibt in der<br />

Tat zahlreiche Initiativen seitens<br />

des Kultusministeriums zur Gewinnung<br />

von Lehrkräften, allerdings<br />

kaum regionale Bestrebungen“,<br />

sagt Andreas Streinz.<br />

Er könne sich gut vorstellen, die<br />

Beratung von am Lehrerberuf interessierten<br />

Menschen via Telefon,<br />

E-Mail oder Praktika künftig<br />

gezielt zu bewerben, womöglich<br />

sogar zu systematisieren. Knut<br />

Seelos wünscht sich an dieser<br />

Stelle Lehrer-Botschafter, die <strong>den</strong><br />

Berufsalltag eines Berufsschullehrers<br />

auf Informationsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

vorstellen. Christian Dick arbeitet<br />

<strong>für</strong> die FOS / BOS Weilheim bereits<br />

mit Botschaftern, setzt auch auf<br />

die direkte Ansprache von Lehrern,<br />

die in Schülern Potential <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> Lehrerberuf sehen. Und hofft<br />

<strong>für</strong> die Zukunft „auf eine gemeinsame<br />

Anstrengung von Partnern<br />

des Dualen Systems“. Sprich: Kein<br />

Gegeneinander, Nebeneinander,<br />

sondern ein Miteinander im Sinne<br />

der Jugendlichen. „Die FOS und<br />

BOS darf nicht als Gefahr dahingehend<br />

gesehen wer<strong>den</strong>, dass<br />

potentielle Azubis wegfallen.“<br />

Es geht einzig und allein darum,<br />

zukünftige Berufsschullehrkräfte<br />

zu gewinnen, um die Zukunft der<br />

dualen Ausbildung zu gewährleisten.<br />

Insbesondere die im technisch-gewerblichen<br />

Bereich. js<br />

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Ein nicht kopierbares<br />

Vorbild<br />

Fuchstal | Eigentlich ist die Gemeinde<br />

Fuchstal im oberbayerischen<br />

Landkreis Landsberg am<br />

Lech ein beschauliches Fleckchen<br />

Erde. Rund 4 000 Einwohner verteilen<br />

sich auf 19 Gemeindeteile<br />

mit <strong>den</strong> größeren Dörfern Asch,<br />

Seestall und Leeder. Doch seit einigen<br />

Jahren ist Fuchstal bundesweit<br />

in aller Munde. Unter anderem<br />

das Nachrichtenmagazin DER<br />

SPIEGEL, die Süddeutsche Zeitung<br />

und verschie<strong>den</strong>e Fernsehanstalten<br />

berichten regelmäßig über<br />

die Vorgänge in der Gemeinde.<br />

Die Überschriften lauten: „Fuchstal<br />

schafft die Energiewende“<br />

oder „Lernen vom Energiedorf<br />

am Lech“. Im Mai 2022 gewann<br />

die Gemeinde sogar <strong>den</strong> Preis<br />

„Energie-Kommune des Monats“,<br />

verliehen von der Agentur <strong>für</strong> Erneuerbare<br />

Energien, kurz AEE.<br />

Dahinter steckt das Projekt „Energiezukunft<br />

Fuchstal“, womit die<br />

Gemeinde bis 2030 völlig energieautark<br />

sein möchte.<br />

„Ein einschnei<strong>den</strong>des Erlebnis <strong>für</strong><br />

uns waren das Erdbeben und die<br />

Katastrophe von Fukushima im<br />

<strong>März</strong> 2011“, erinnert sich Gerhard<br />

Schmid. In Japan starben nicht<br />

nur 20 000 Menschen und 470 000<br />

Gebäude wur<strong>den</strong> beschädigt oder<br />

zerstört, sondern etwa vier Millionen<br />

Haushalte waren ohne Strom.<br />

Ein Weckruf <strong>für</strong> <strong>den</strong> 51-jährigen<br />

Geschäftsleiter und Kämmerer<br />

der Verwaltungsgemeinde Fuchstal<br />

in Leeder. Gemeinsam mit<br />

Bürgermeister Erwin Karg trieb<br />

er die Energiewende in <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong><br />

Jahren konsequent voran,<br />

auch weil der CSU-Politiker Horst<br />

Seehofer lautstark <strong>für</strong> alternative<br />

Energien warb. „Im Wald zwischen<br />

Denklingen und Fuchstal<br />

sollten Windräder gebaut wer<strong>den</strong><br />

und die Investoren gaben sich die<br />

Klinke in die Hand. Aber wir wollten<br />

nicht auf Windräder blicken,<br />

die uns keinen Ertrag bringen, also<br />

haben wir entschie<strong>den</strong>, es selbst<br />

in die Hand zu nehmen.“ Doch<br />

2014 scheiterte das Bürgerbegehren<br />

im Nachbarort Denklingen, in<br />

Fuchstal hingegen stimmten 52,7<br />

Prozent <strong>für</strong> die Unternehmung. So<br />

Kämmerer Gerhard Schmid.<br />

waren Schmid und Karg auf sich<br />

allein gestellt.<br />

40 Prozent weniger an<br />

Heizkosten<br />

Heute speisen die vier Windräder<br />

über 24 Millionen Kilowattstun<strong>den</strong><br />

(kWh) Strom ins Netz. Mit einer<br />

Photovoltaik-Freiflächenanlage,<br />

der Biogas- und Hackschnitzelanlage<br />

wer<strong>den</strong> jährlich rund 40<br />

Millionen kWh nachhaltiger Strom<br />

erzeugt. Bei <strong>den</strong> Planungen appellierten<br />

die Macher nicht nur<br />

an die Vernunft und Weitsicht<br />

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20 | <strong>altlandkreis</strong>


der Bürger, sondern erfreuten<br />

auch die Geldbeutel – immer ein<br />

überzeugendes Argument. Bei<br />

<strong>den</strong> ersten vier Anlagen gab es<br />

115 private Gesellschafter, davon<br />

etwa 20 aus Fuchstal. Die Rendite<br />

liegt bei rund 20 Prozent im Jahr.<br />

Kein Wunder, dass die drei neuen<br />

Windkraftanlagen, die im Sü<strong>den</strong><br />

der Gemeinde entstehen, von<br />

<strong>den</strong> „privaten Investoren“ nahezu<br />

überrannt wur<strong>den</strong>. Die 240 Gesellschafter<br />

kommen nun alle aus der<br />

Gemeinde Fuchstal, die von <strong>den</strong><br />

sechs Millionen Euro Eigenkapital<br />

der Gemeinde die Hälfte übernehmen<br />

konnten. „Die Anteile waren<br />

schließlich völlig überzeichnet,<br />

so dass wir die Investitionen auf<br />

50000 Euro deckeln mussten“,<br />

schildert der Kämmerer <strong>den</strong> Ansturm.<br />

50 Prozent des Gewinns<br />

fließen an die Bürger und Bürgerinnen.<br />

Auf <strong>den</strong> Strompreis<br />

selbst hat die Beteiligung allerdings<br />

keinen Einfluss. „Leider<br />

gehören die Stromnetze nach wie<br />

vor nicht uns“, dämpft Gerhard<br />

Schmid die Euphorie, „also liegt<br />

der Strompreis nicht in unserer<br />

Hand. Aber die Gesellschafter profitieren<br />

direkt von <strong>den</strong> Gewinnen<br />

und alle Bürger davon, dass wir<br />

beispielsweise zwei Kindergärten<br />

und ein neues Feuerwehrauto finanzieren<br />

konnten“. Ein weiteres<br />

Augenmerk liegt auf der Nutzung<br />

von überschüssiger Energie, die<br />

durch geringe Nachfrage oder<br />

wetterbedingte<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Fuchstaler Stromversorgung sind Photovoltaik-Anlagen<br />

auf Wiesen und Dächern.<br />

Überproduktion<br />

erzeugt wird. Diese wird zur<br />

Herstellung von Wärmeenergie<br />

mittels einer Power-to-<br />

Heat-Anlage genutzt oder<br />

kann in einem Batteriespeicher<br />

mit 5,8 Megawatt gelagert<br />

wer<strong>den</strong>. Dies impliziert, dass die<br />

bisher ungenutzte Abwärme aus<br />

der Biogasanlage, die an heißen<br />

Tagen verloren geht, nun gespeichert<br />

und bei Bedarf in das<br />

kommunale Heiznetz eingespeist<br />

wer<strong>den</strong> kann. Ähnlich verhält<br />

es sich mit dem Strom aus <strong>den</strong><br />

Windkraftanlagen, der in Phasen<br />

geringer Nachfrage nicht effektiv<br />

veräußert wer<strong>den</strong> kann. Dieser<br />

Strom kann nun ebenfalls gespeichert<br />

und später genutzt wer<strong>den</strong>,<br />

wenn die Nachfrage steigt. Rund<br />

400 Grundstücke können an das<br />

umfassende Wärmenetz angeschlossen<br />

wer<strong>den</strong>. Derzeit erfreuen<br />

sich bereits rund 250 Haushalte<br />

sowie eine Schule, die Sporthalle<br />

und der Kindergarten daran, dass<br />

sie nicht nur unabhängig vom Öl<br />

sind, sondern auch noch rund 40<br />

Prozent günstiger heizen können.<br />

Bürgermeister aus ganz<br />

Deutschland<br />

Die Gemeinde Fuchstal scheint auf<br />

ihrem Weg zur Autarkie unaufhaltsam<br />

voranzuschreiten, aber<br />

Gerhard Schmid blickt überraschend<br />

ehrlich zurück: „Hätten wir<br />

das alles vor dreizehn Jahren mit<br />

einem Konzept geplant, wäre der<br />

Rahmen völlig gesprengt wor<strong>den</strong>.<br />

Wir haben alles Sukzessive erweitert<br />

und einen Schritt nach dem<br />

anderen gemacht. Am Anfang<br />

wur<strong>den</strong> wir viel belächelt, aber<br />

nun sind wir der allgemeinen Entwicklung<br />

einen Schritt voraus.“ Da<br />

ist es nicht verwunderlich, dass<br />

die Bürgermeister aus allen Teilen<br />

Deutschlands Schlange stehen und<br />

das Projekt in Fuchstal als Blaupause<br />

kopieren möchten. Doch<br />

Schmid warnt: „Unser Vorgehen<br />

ist sicherlich nicht eins-zu-eins auf<br />

andere Gemein<strong>den</strong> übertragbar.<br />

<strong>Das</strong> ist hier alles über die Jahre<br />

gewachsen und kann nicht mal<br />

eben in ein oder zwei Jahren umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>.“ Gerhard Schmid<br />

weiß, wovon er spricht, <strong>den</strong>n er<br />

ist nicht nur bei der Gemeinde<br />

Fuchstal aktiv, sondern auch Bürgermeister<br />

von Apfeldorf. Immer<br />

wieder wird er mit der Tatsache<br />

konfrontiert, dass sich das „Modell<br />

Fuchstal“ nicht kopieren lässt:<br />

„Jede Gemeinde muss die Energiewende<br />

auf ihre Bedürfnisse abstimmen.<br />

Aber das Wichtigste ist,<br />

dass man überhaupt was macht,<br />

<strong>den</strong>n Stillstand ist das schlimmste.“<br />

<strong>Das</strong> scheint man auch in der<br />

Nachbargemeinde Denklingen<br />

eingesehen zu haben, <strong>den</strong>n beim<br />

letzten Bürgerentscheid stimmten<br />

knapp 70 Prozent <strong>für</strong> <strong>den</strong> Bau<br />

von Windkraftanlagen. Kämmerer<br />

Schmid und Bürgermeister<br />

Karg mussten auf ihrem Weg viel<br />

Prügel einstecken, aber sie haben<br />

sich nicht beirren lassen. Die<br />

Widerstände gegen die Windkraft<br />

erinnern Gerhard Schmid oft an<br />

<strong>den</strong> berühmten Ausspruch von<br />

Kaiser Wilhelm II.: „Ich glaube an<br />

das Pferd. <strong>Das</strong> Automobil ist eine<br />

vorübergehende Erscheinung.“ edl<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 21


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Umfassender Informationsabend der IHK Akademie<br />

Weilheim | Die IHK Akademie<br />

an der Pütrichstraße 30-32 in<br />

Weilheim lädt am Donnerstag,<br />

25. <strong>April</strong>, zu einem kostenlosen<br />

Informationsabend<br />

rund ums Thema „Weiterbildungsmöglichkeiten“.<br />

An<br />

verschie<strong>den</strong>en Infostän<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> Kurzvorträge zu beispielsweise<br />

Zeitmodellen, Finanzierbarkeit und<br />

Voraussetzungen abgehalten. Darüber hinaus jede<br />

Menge Weiterbildungsangebote, Prüfungslehrgänge,<br />

Kurse und Seminare vorgestellt. Industriemeister<br />

in Metall und Elektrotechnik, Fachwirtin in Gesundheits-<br />

und Sozialwesen,<br />

Ausbildung der Ausbilder,<br />

Datenschutzbeauftrage, Projektmanager,<br />

Mitarbeiterführung,<br />

Personal und Recht sowie<br />

Zoll und Außenwirtschaft<br />

sind nur wenige Beispiele.<br />

Um unverbindliche Anmeldung<br />

im Vorfeld wird unter<br />

Telefon 0881 / 925474-54, E-Mail Wenzl@ihk-akademie-muenchen.de<br />

oder online www.ihk-akademie-muenchen.de<br />

gebeten. Beginn<br />

der rund zweistündigen Veranstaltung<br />

ist um 17 Uhr.<br />

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Klimafrühling im Oberland<br />

Weilheim-Schongau | Ins Leben<br />

gerufen wurde der Klimafrühling<br />

Oberland bereits im Jahr 2018 als<br />

Veranstaltungsplattform <strong>für</strong> Bildungseinrichtungen,<br />

Initiativen,<br />

Vereine, Stiftungen, Glaubenseinrichtungen<br />

und Unternehmen,<br />

die durch ihr jeweiliges Engagement vorbildlich in<br />

Sachen Ökologie und Klimaschutz vorangehen. Deren<br />

Ziel: Noch mehr Bürgerinnen und Bürger dazu<br />

animieren, ihren privaten und beruflichen Alltag<br />

klimafreundlicher zu gestalten. Heuer findet der Klimafrühling<br />

Oberland zwischen dem 18. <strong>April</strong> und 5.<br />

Mai mit Teilnehmern aus <strong>den</strong> Landkreisen Bad Tölz-<br />

Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach<br />

und Weilheim-Schongau statt. Nähere Infos <strong>für</strong><br />

potentielle Teilnehmer sowie intereseitsierte<br />

Besucher hält die Internetseite<br />

www.klimafruehling.com bereit.<br />

js<br />

22 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Bayerns BEST50 gesucht<br />

Weilheim-Schongau | Er gilt als einer der<br />

renommiertesten Wirtschaftspreise im Freistaat:<br />

BAYERNS BEST 50. Zum 23. Mal wer<strong>den</strong><br />

im Juni <strong>2024</strong> besonders wachstumsstarke, in<br />

Bayern ansässige Unternehmen ausgezeichnet.<br />

Darüber hinaus verleiht das Bayerische<br />

Staatsministerium <strong>für</strong> Wirtschaft, Landesentwicklung<br />

und Energie einen Sonderpreis zum<br />

Thema „Herausragendes Engagement bei der<br />

Ausbildung im eigenen Betrieb“. Außerdem<br />

soll heuer erstmals ein Sonderpreis vergeben<br />

wer<strong>den</strong>, der sogenannte ESG-Faktoren (Environmental,<br />

Social, Governance) berücksichtigt.<br />

Chancen auf eine Auszeichnung haben<br />

auch in Weilheim-Schongau ansässige Unternehmen,<br />

die sich bis einschließlich Freitag,<br />

22. <strong>März</strong>, unter www.bb50.de<br />

näher informieren und bewerben<br />

können.<br />

js


Lebenshilfe lädt zum Maitanz<br />

Peiting | Die Lebenshilfe <strong>für</strong><br />

Menschen mit Behinderung<br />

in Weiheim-Schongau veranstaltet<br />

gemeinsam mit<br />

der Diakonie Herzogsägmühle,<br />

der Caritas, Regens<br />

Wagner, dem Hof Hohenwart,<br />

der Mittelschule Peiting<br />

sowie der katholischen<br />

und evangelischen Kirchengemeinde am Freitag,<br />

26. <strong>April</strong>, einen Maitanz in Peitings Schloßberghalle,<br />

Münchener Straße 13. Dazu herzlich eingela<strong>den</strong><br />

sind Alt und Jung aus<br />

Nah und Fern, die gerne das<br />

Tanzbein schwingen – und<br />

Inklusion leben und erleben<br />

möchten. Für leibliches<br />

Wohl sorgen die Schüler<br />

der Mittelschule Peiting, <strong>für</strong><br />

musikalische Umrahmung<br />

die Live-Band „Funk Off“.<br />

Beginn der Veranstaltung mit geplanter<br />

Überraschungseinlage ist um 19 Uhr,<br />

Einlass bereits um 18 Uhr.<br />

js<br />

Literatur, Rock und Kabarett – die Gewinner<br />

Altlandkreis | Zahlreich waren sie<br />

vertreten, die Gewinnspiele in unserer<br />

Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong>. Die<br />

Brauchtumskalender „Der Oberbaierische“<br />

gingen an Barbara Schwarz<br />

aus Steinga<strong>den</strong>, Inge Mesch aus<br />

Schongau, Katharina Schramm aus<br />

Peiting, Manfred Fichtl aus Schongau<br />

und Rosa Dürr aus Urspring. Die Bücher „Burn<br />

IN“ an Angelika Mittermeier aus Schwabsoien, Marion<br />

Schlensker aus Reichling und Regina Kämpf<br />

aus Stötten am Auerberg. Je zwei Tickets <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

Kabarettabend mit Herbert & Schnipsi gewannen<br />

Petra Kula aus Schongau und Christine Strobl aus<br />

Altenstadt. Den literarischen Ratgeber in Reimform<br />

namens „Herzgesundheit“ gewannen Dagmar<br />

Weidhaas aus Schongau, Familie Gabel sowie Peter<br />

Vaernewyck aus Peiting, Maria Brigitte Geiger<br />

aus Schwabbruck und Michael Scheuerer aus Hohenfurch.<br />

<strong>Das</strong> Rockalbum „ON FIRE“ ging an Andrea<br />

Utschneider aus Bad Bayersoien, Dorothea<br />

Neudecker aus Rettenbach am<br />

Auerberg, Holger Nachtigall aus<br />

Halblech und Susanne Sugar aus<br />

Schongau. Gerhard Kral aus Peiting<br />

und Heinz Bachmayer aus Bad<br />

Bayersoien durften sich über die<br />

Jubiläumsausgabe des „Lech-Isar-<br />

Land“ freuen. Christine Menhart aus<br />

Vilgertshofen-Stadl, Gabriele Konkal<br />

aus Denklingen und Liliana Stebanü aus Altenstadt<br />

über <strong>den</strong> zweiten Teil von „Mittsommerwind“. Heidi<br />

Gretschmann aus Schönberg, Markus Ott aus<br />

Prem und Quirin Oswald aus Steinga<strong>den</strong> über das<br />

Kinderbuch „Mobsibär“. Alfred Vilgis aus Wildsteig<br />

und Sigrid Wohlhaupter aus Apfeldorf auf je zwei<br />

Karten <strong>für</strong> <strong>den</strong> Kabarettabend mit Alexandra Stiglmeier.<br />

Und Martin Riegger aus Prem sowie Christine<br />

Dähn aus Schwabbruck auf je zwei Tickets <strong>für</strong><br />

das einzigartige Wohnzimmerkonzert ert in<br />

Bernbeurens Käsküche. Wir gratulieren<br />

an dieser Stelle recht herzlich!<br />

js<br />

Magnus Kaindl lädt zum Bayerischen Tanz — Kurs ist kostenlos<br />

Reichling | Tanzmeister Magnus Kaindl und Musiker<br />

Johannes Stift (Steirische Harmonika und Geige)<br />

la<strong>den</strong> am Montag, 15. <strong>April</strong>, und Montag, 22. <strong>April</strong>,<br />

zum Bayerischen Tanz in <strong>den</strong> Happberger, Hauptstraße<br />

20 in Reichling-Lu<strong>den</strong>hausen. Der zweitägige<br />

Tanzkurs ist kostenlos, jeweils von 19.30 bis<br />

22 Uhr, erfordert keine vorherige Anmeldung und<br />

baut auch nicht aufeinander auf. Willkommen sind<br />

Einzel- wie Paarteilnehmer. Krönender Abschluss:<br />

Ein Volkstanzabend am Samstag, 27. <strong>April</strong>, um 19.30<br />

Uhr, ebenfalls im Happberger. Und mit der Combo<br />

Massanari, unter anderem bekannt aus der beliebten<br />

BR-Sendung „Wirtshausmusikanten“. anten Eintritt<br />

hier<strong>für</strong>: 12 Euro pro Person. Weitere Informationen<br />

auch online unter www. ww.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 23


– ANZEIGE –<br />

Meilenstein auf dem Weg zum Schwerpunktversorger<br />

Aufbau eines überregionalen<br />

Darmkrebszentrums<br />

Im Krankenhaus Weilheim<br />

soll ein überregionales<br />

Darmkrebszentrum entstehen.<br />

Weilheim | <strong>Das</strong> Krankenhaus Weilheim<br />

hat ein ambitioniertes Ziel:<br />

Es möchte Schwerpunktversorger<br />

wer<strong>den</strong> und sein Angebot durch<br />

Spezialisierungen und nicht alltägliche<br />

medizinische Leistungen<br />

erweitern. Einige Abteilungen<br />

sind bereits im Umbruch. So auch<br />

die Klinik <strong>für</strong> Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

unter Leitung von<br />

Prof. Dr. Dr. Reinhold Lang. Der<br />

Chefarzt plant, in Weilheim ein<br />

überregionales Darmkrebszentrum<br />

aufzubauen.<br />

Damit setzt der Klinikleiter einen<br />

wichtigen Meilenstein <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

des Zukunftskonzepts der<br />

Krankenhaus GmbH. „Die Etablierung<br />

des Darmkrebszentrums<br />

hat sowohl in Bezug auf gesundheitspolitische<br />

Hintergründe als<br />

auch auf lokale Gegebenheiten<br />

und die Patienten-Versorgung im<br />

Landkreis Weilheim-Schongau<br />

eine zentrale Bedeutung“, macht<br />

Prof. Lang deutlich. Der Grund:<br />

„Darmkrebszentren sind eine Seltenheit<br />

in unserer Region“, sagt<br />

Qualitätsmanagerin Dr. Monika<br />

Raidl. Von <strong>den</strong> 310 zertifizierten<br />

Zentren in Deutschland befin<strong>den</strong><br />

sich lediglich 36 in Bayern. Allein<br />

sechs davon sind in München,<br />

vier weitere in Nürnberg. Neben<br />

Agatharied (Landkreis Miesbach)<br />

wäre Weilheim der einzige Ort<br />

im Oberland, der über ein eigenes<br />

Darmkrebszentrum verfügt.<br />

„Hier geht es nicht um Prestige<br />

und Alleinstellung“, macht Prof.<br />

Sonderveröffentlichung entlic<br />

hungd<br />

der<br />

Lang deutlich. Vielmehr<br />

sei es erwiesen, und<br />

„durch verschie<strong>den</strong>e<br />

Studien belegt, dass die<br />

Heilungschancen <strong>für</strong><br />

Tumorpatienten um ein<br />

Vielfaches steigen, wenn<br />

sie in einem zertifizierten<br />

Zentrum behandelt<br />

wer<strong>den</strong>“.<br />

<strong>Das</strong> liegt zum einen an<br />

<strong>den</strong> hohen Qualitätsvorgaben,<br />

die erfüllt<br />

wer<strong>den</strong> müssen, um<br />

überhaupt eine Zertifizierung<br />

zu erhalten. Die<br />

deutsche Krebsgesellschaft hat<br />

hier<strong>für</strong> in enger Zusammenarbeit<br />

mit Fachexperten zahlreiche Mindeststandards<br />

festgelegt, die von<br />

der renommierten Krebs-Zertifizierungsgesellschaft<br />

OnkoZert durch<br />

regelmäßige Audits überprüft<br />

wer<strong>den</strong>. Zum anderen daran, dass<br />

Tumoreingriffe in Darmkrebszentren<br />

in hohen Frequenzen erfolgen.<br />

Dadurch hat das Behandlungsteam<br />

mehr Erfahrung und Routine bei<br />

der Darmkrebs-Diagnostik und<br />

-therapie als das in Kliniken ohne<br />

Prof. fRihldL Reinhold Lang und dQualitätsmanagerin i Dr. Monika<br />

Raidl arbeiten fleißig an der Zertifizierung <strong>für</strong> ein Darmkrebszentrum<br />

in Weilheim.<br />

Zentren der Fall ist, wo weniger<br />

Darmkrebsfälle behandelt wer<strong>den</strong>.<br />

Die Vorbereitungen <strong>für</strong> die Zertifizierung<br />

laufen bereits auf Hochtouren.<br />

Die Klinik erfüllt bereits jetzt<br />

wichtige Qualitätsmerkmale, die<br />

<strong>für</strong> die Zertifizierung von Vorteil<br />

sind. Darunter: Die Existenz eines<br />

eigenen Bauchzentrums, in dem<br />

Bauchchirurgen und Gastroenterologen<br />

sehr eng zusammenarbeiten<br />

sowie eine DIN-ISO 9001-Zertifizierung<br />

<strong>für</strong> beide Fachabteilungen.<br />

In einer fachübergreifen<strong>den</strong> Tumorkonferenz,<br />

an der<br />

Internisten, Chirurgen,<br />

Strahlentherapeuten, Pathologen,<br />

Radiologen sowie<br />

onkologische Pflegefachkräfte<br />

und Therapeuten<br />

teilnehmen, wer<strong>den</strong> schon<br />

Darmkrebs zählt zu <strong>den</strong><br />

häufigsten Krebsarten und<br />

ist nach Lungenkrebs die<br />

zweithäufigste Todesursache<br />

bei Tumor-Patienten.<br />

heute die Befunde, Prognosen<br />

und Behandlungsempfehlungen<br />

<strong>für</strong><br />

Darmkrebspatienten in<br />

Weilheim besprochen.<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie<br />

verfügt über eine eigene<br />

Ernährungsexpertin.<br />

Außerdem ermöglicht<br />

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Klinik <strong>für</strong> Allgemeinund<br />

Viszeralchirurgie<br />

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die computergestützte<br />

Operation über das Da-<br />

Vinci-System <strong>den</strong> Chirurgen,<br />

schonend an <strong>den</strong><br />

Stellen im Bauchraum<br />

zu operieren, die ein äußerst<br />

präzises Vorgehen erfordern.<br />

„<strong>Das</strong> verbessert das Operationsergebnis,<br />

und der Patient kommt<br />

schneller wieder auf die Beine“,<br />

erklärt Prof. Lang.<br />

Wichtig <strong>für</strong> <strong>den</strong> Behandlungserfolg<br />

ist laut Dr. Raidl in erster Linie die<br />

Kooperation mit <strong>den</strong> einweisen<strong>den</strong><br />

Fachärzten. Prof. Lang betont: „Medizinische<br />

Versorgung auf Spitzenniveau<br />

kann nur gemeinsam mit<br />

<strong>den</strong> Fachärzten gelingen. Daher legen<br />

wir sehr großen Wert auf eine<br />

gute Zusammenarbeit und Kommunikation<br />

mit <strong>den</strong> niedergelassenen<br />

Gastroenterologen.“ Sie seien<br />

die wichtigsten Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> Patienten – vor allem bei der<br />

Diagnostik und frühzeitigen Erkennung<br />

von Tumoren. „Damit spielen<br />

sie eine entschei<strong>den</strong>de Rolle beim<br />

Genesungsprozess.“<br />

Durch hdas robotergestützte tüt t Da-<br />

Vinci-System kann die Darmkrebs-<br />

Operation in Weilheim äußerst<br />

präzise und schonend erfolgen.


Früherkennung bei Tumoren wird signifikant verbessert<br />

KI gestützte Darmkrebsvorsorge<br />

Weilheim | Seit Januar verfügt das<br />

Krankenhaus Weilheim über eine<br />

Endoskopie mit vollintegrierter<br />

künstlicher Intelligenz. Mit Hilfe<br />

der KI können Vorstufen von<br />

Darmkrebs um 20 Prozent genauer<br />

erkannt wer<strong>den</strong> als bei herkömmlichen<br />

Untersuchungen. Die neue<br />

Technologie wird routinemäßig<br />

bei Darmspiegelungen eingesetzt.<br />

Sie konnte dank einer Spende der<br />

Otto-Hellmeier-Stiftung mit Sitz in<br />

Raisting angeschafft wer<strong>den</strong>. Diese<br />

fördert das Projekt mit 32 000<br />

Euro.<br />

„Wenn eine bösartige Veränderung<br />

des Gewebes frühzeitig oder<br />

gar im gutartigen Vorstadium<br />

entdeckt wird, sind die Heilungschancen<br />

bei Darmkrebs in der Regel<br />

sehr hoch“, macht Dr. Jochen<br />

Dresel, Chefarzt und Leiter des<br />

Gastroenterologischen Zentrums<br />

Weilheim, deutlich. Die Darmkrebsvorsorge<br />

an sich hat bereits<br />

über 250 000 Neuerkrankungen in<br />

Endoskopie mit KI: Dr. Jochen Dresel list von <strong>den</strong> Vorteilen überzeugt.<br />

Vertreter der Otto-Hellmeier Stiftung: Rudolf lfZemek, Dr. Irmingard dFißl,<br />

Albertine Kapfer, Max Wagner, Konrad Schönherr und Urban Schaidhauf.<br />

<strong>den</strong> letzten Jahren verhindert. Unterstützt<br />

durch KI steige diese Rate<br />

noch einmal deutlich.<br />

<strong>Das</strong> System gleicht während der<br />

Untersuchung das Live-Bild der<br />

Kamera mit tausen<strong>den</strong> weiteren<br />

Polypen-Bildern ab, die in einem<br />

Pool gespeichert sind, und schlägt<br />

Alarm, sobald es eine Übereinstimmung<br />

gibt. So können gerade<br />

kleine und flache Polypen entdeckt<br />

wer<strong>den</strong>, die der Arzt mit bloßem<br />

Auge womöglich übersehen hätte.<br />

Während der Untersuchung überträgt<br />

das flexible Koloskop genau<br />

wie bei herkömmlichen Darmspiegelungen<br />

die Bilder von der<br />

Darminnenwand auf einen Monitor.<br />

Dort erkennt der untersuchende<br />

Arzt problematische Stellen,<br />

die er dann genau betrachtet und<br />

im Zweifelsfall entfernt. „Entschei<strong>den</strong>de<br />

Faktoren sind hier die Erfahrung<br />

des Mediziners, ein gutes<br />

Auge und hohe Aufmerksamkeit“,<br />

betont Dr. Dresel. Genau hier setzt<br />

die Künstliche Intelligenz an. Dr.<br />

Dresel bestätigt: „Die KI sieht einfach<br />

mehr. Wir Mediziner nutzen<br />

mit dem System ein unglaublich<br />

aufmerksames zusätzliches Auge,<br />

das niemals müde ist und Dinge<br />

erkennt, die auch geübte Ärzte<br />

übersehen können.“<br />

So markiert das System mit einer<br />

sehr hohen Zuverlässigkeitsrate<br />

Stellen in der Darmwand, die<br />

möglicherweise problematisch<br />

sein könnten. „Schaut man sich<br />

diese markierten und oft winzig<br />

kleinen Punkte mit der Kamera<br />

näher an, stimmt die Einschätzung<br />

der KI fast immer“, berichtet<br />

der Gastroenterologe. Ob es sich<br />

dabei tatsächlich um einen bösartigen<br />

Tumor oder lediglich um einen<br />

Polypen handelt, entscheidet<br />

der Pathologe, der das entnommene<br />

Material untersucht.<br />

„Wir sind sehr dankbar da<strong>für</strong>, dass<br />

wir durch die großzügige Spende<br />

der Otto-Hellmeier-Stiftung ein so<br />

tolles Projekt realisieren konnten“,<br />

sagt Dr. Dresel. Er ergänzt: „Durch<br />

die Künstliche Intelligenz kann die<br />

Qualität der diagnostischen Untersuchungsergebnisse<br />

sowie deren<br />

Genauigkeit deutlich verbessert<br />

wer<strong>den</strong>.“<br />

Urban Schaidhauf, Vorsitzender<br />

der Otto-Hellmeier-Stiftung, unterstreicht:<br />

„Wir freuen uns,<br />

dass wir ein so wichtiges<br />

und patientenorientiertes<br />

Projekt bei uns in der Region<br />

unterstützen können.“<br />

Ziel der Stiftung sei es,<br />

Die Darmkrebsvorsorge verhinderte<br />

mehr als 250 000<br />

Tumor-Neuerkrankungen.<br />

> > > KONTAKT<br />

Gastroenterologisches Zentrum<br />

Johann-Baur-Str. 4, 82362 Weilheim<br />

Telefon: 0881 188-8230<br />

E-Mail: in-sek-sg@kh-gmbh-ws.de<br />

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krebskranken Menschen<br />

zu helfen und gleichzeitig<br />

Forschungsvorhaben zu<br />

fördern, die Tumorerkrankungen<br />

gezielt bekämpfen. „<strong>Das</strong><br />

ist beim KI-Projekt in Weilheim<br />

definitiv der Fall.“<br />

Der Patient selbst merkt von der<br />

KI und der optimierten Vorsorgeuntersuchung<br />

im Übrigen nichts.<br />

Weder an <strong>den</strong> eingesetzten Instrumenten<br />

noch am Ablauf der<br />

Darmspiegelung hat sich etwas<br />

geändert. Es ist lediglich ein unauffälliges<br />

Gerät dazwischengeschaltet,<br />

in dem ein ‚künstliches<br />

Auge‘ Daten verarbeitet und auswertet.<br />

Dazu wurde die KI in der<br />

Entwicklungsphase mit Datenmaterial<br />

aus sehr vielen Darmspiegelungen<br />

gefüttert, die sie als selbstlernendes<br />

System verarbeitet und<br />

ausgewertet hat. Dr. Dresel erklärt:<br />

„Kein Arzt der Welt ist in der Lage,<br />

so viele Informationen zum Thema<br />

jederzeit abrufen zu können.“<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 25


Saisonal und regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />

<br />

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Unwiderstehliche<br />

Kaiserschmarrn-Torte<br />

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Altlandkreis | An Ostern feiern<br />

Christen das Fest der Auferstehung<br />

von Jesus Christus. Und somit <strong>den</strong><br />

höchsten christlichen Feiertag –<br />

<strong>den</strong>n die Auferstehung Jesu begründet<br />

<strong>den</strong> Glauben an ein Leben<br />

nach dem Tod. Streng Gläubige<br />

gehen zwischen Karfreitag und<br />

Ostermontag gleich mehrmals in<br />

die Kirche, um diesen Glauben<br />

zu festigen. Und freuen sich insbesondere<br />

auf die Zeit nach dem<br />

Gottesdienst am Ostersonntag, wo<br />

<strong>für</strong> viele Familien traditionelle Feierlichkeiten<br />

mit frischgeweihten<br />

kulinarischen Schmankerln, aufwändig<br />

zubereiteten Braten sowie<br />

Kaffee und Kuchen am Nachmittag<br />

und deftiger Brotzeit am Abend<br />

geplant sind. Wer dieses Jahr was<br />

Neues ausprobieren möchte, kann<br />

sich einmal mehr an <strong>den</strong> Rezeptvorschlägen<br />

der Hauswirtschfterei<br />

versuchen.<br />

Bettina Eder, Christine Schilcher<br />

und Silvia Schlögel empfehlen<br />

dieses Mal gefüllte Eier, Spargel-<br />

Wraps, Arme Ritter „de luxe“ und<br />

eine Kaiserschmarrn-Torte, der<br />

selbst der Disziplinierteste nicht<br />

widerstehen können wird.<br />

ZUBEREITUNG: Die Eier schälen,<br />

halbieren und das Eigelb entnehmen.<br />

<strong>Das</strong> Eigelb mit <strong>den</strong> restlichen<br />

Zutaten glattrühren und würzen.<br />

Wenn die Masse zu fest ist,<br />

noch etwas Schmand unterrühren.<br />

Die Masse in einen Spritzbeutel<br />

mit Sterntülle füllen und in die<br />

Eiweißhälften spritzen. Mit Kresse<br />

verziert servieren.<br />

Füllung:<br />

5-6 Stangen weißer Spargel<br />

5-6 Stangen grüner Spargel<br />

2 EL Rapsöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

400 g körniger Frischkäse<br />

4 große Salatblätter<br />

100 g Cocktailtomaten<br />

ZUBEREITUNG: Für die<br />

Pfannkuchen <strong>den</strong> Bärlauch<br />

(Spinat/ Rucola) waschen,<br />

putzen und mit 80 ml Milch<br />

pürieren. Mit <strong>den</strong> restlichen<br />

Zutaten zu einem<br />

Pfannkuchenteig verarbeiten.<br />

In heißem Öl große<br />

Pfannkuchen ausbacken<br />

und auskühlen lassen.<br />

Für die Füllung <strong>den</strong> weißen<br />

Spargel schälen und<br />

putzen, <strong>den</strong> grünen Spargel waschen<br />

und putzen. Im heißen Öl<br />

anbraten und würzen. Abkühlen<br />

lassen.<br />

Den Frischkäse mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Die Salatblätter waschen<br />

und trockenschleudern. Die Toma-<br />

Gefüllte Eier<br />

Spargel-Wraps<br />

ZUTATEN:<br />

8 hart gekochte Eier<br />

50 g weiche Butter<br />

100 g Schmand<br />

1 TL Senf<br />

2 EL geriebener Bergkäse<br />

Salz, Pfeffer<br />

Kräuter<br />

Kresse (zum Anrichten)<br />

ZUTATEN:<br />

Pfannkuchen:<br />

40 g Bärlauch o. Spinat / Rucola<br />

80 ml Milch<br />

250 g Mehl<br />

2 bis 3 Eier<br />

250 ml Milch<br />

Salz<br />

Rapsöl zum Ausbacken<br />

26 | <strong>altlandkreis</strong>


ten waschen und fein würfeln. Die<br />

Pfannkuchen mit dem Frischkäse<br />

bestreichen und die Tomaten darauf<br />

verteilen. Mit <strong>den</strong> Salatblättern<br />

bedecken und <strong>den</strong> Spargel darauflegen.<br />

Aufrollen und kühl stellen.<br />

Zum Servieren einmal durchschnei<strong>den</strong>.<br />

Arme Ritter „de luxe“<br />

ZUTATEN:<br />

8 große Scheiben Toast<br />

Füllung:<br />

400 g grüner Spargel<br />

2 EL Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

100 g geriebener Bergkäse<br />

Kräuter<br />

Eiermilch:<br />

4 Eier<br />

200 ml Milch<br />

50 g geriebener Bergkäse<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG: Für die Füllung<br />

<strong>den</strong> Spargel waschen und putzen.<br />

In der heißen Butter bissfest braten<br />

und würzen.<br />

Die Zutaten <strong>für</strong> die Eiermilch gut<br />

verrühren. Vier Scheiben Toast<br />

kurz in der Eiermilch einweichen<br />

und auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />

Backblech legen. Den Spargel<br />

halbieren und auf die Toastscheiben<br />

verteilen. Mit dem Käse<br />

und Kräutern bestreuen.<br />

Den restlichen Toast ebenfalls kurz<br />

in der Eiermilch einweichen und<br />

auf die Füllung legen. Übrige Eiermilch<br />

darauf verteilen und backen.<br />

Backzeit: 25 bis 30 Minuten bei<br />

200 °C (180 °C)<br />

Tipp: Wer<strong>den</strong> die „Armen Ritter“<br />

als Hauptgericht serviert, dann ruhig<br />

ein paar mehr zubereiten. Die<br />

angegebene Rezeptmenge ist <strong>für</strong><br />

einen Brunch berechnet.<br />

Kaiserschmarrn-Torte<br />

ZUTATEN:<br />

Wiener Biskuit:<br />

50 g Butter<br />

5 Eier<br />

120g Zucker<br />

150g Mehl<br />

1 TL Backpulver<br />

Füllung:<br />

5 Äpfel<br />

250 ml Apfelsaft<br />

2 bis 3 EL Speisestärke<br />

5 EL Preiselbeeren<br />

500 g Sahne<br />

Zum Karamellisieren:<br />

2 EL Zucker<br />

Zum Bestäuben:<br />

Puderzucker<br />

ZUBEREITUNG: Für <strong>den</strong> Wiener<br />

Biskuit die Butter schmelzen und<br />

abkühlen lassen.<br />

Die Eier mit dem Zucker schaumig<br />

rühren. <strong>Das</strong> Mehl mit dem Backpulver<br />

mischen und unterheben.<br />

Die Butter unterziehen. Den Teig<br />

in eine am Bo<strong>den</strong> mit Backpapier<br />

ausgelegte Springform (Ø 26 cm)<br />

streichen und backen. Backzeit: ca.<br />

30 Minuten bei 180 °C (160 °C).<br />

Für die Füllung die Äpfel schälen<br />

und raspeln. 4 EL Saft mit<br />

der Speisestärke glattrühren. Im<br />

restlichen Saft die Apfelraspel 3<br />

Minuten kochen. Die Speisestärke<br />

unterrühren. Einmal aufkochen,<br />

dann abkühlen lassen.<br />

Vom abgekühlten Biskuit ein Drittel<br />

abschnei<strong>den</strong> und würfeln. Den<br />

Zucker in einer weiten Pfanne<br />

schmelzen und die Biskuitwürfel<br />

darin karamellisieren. Den Tortenbo<strong>den</strong><br />

mit <strong>den</strong> Preiselbeeren<br />

bestreichen. <strong>Das</strong> Apfelkompott<br />

darüber verteilen. Die Sahne steif<br />

schlagen und in einen Spritzbeutel<br />

mit Sterntülle füllen. Dicke Sahnetupfen<br />

auf das Kompott setzen.<br />

Die Biskuitwürfel daraufgeben.<br />

Die fertige Torte Puderzucker bestäubt<br />

servieren.<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“ und die Hauswirtschafterei<br />

wünschen ein frohes<br />

Osterfest, bestes Gelingen beim<br />

Ausprobieren und guten Appetit! js<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 27


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und noch viel umfangreicher online<br />

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Vielfalt an hiesigen Veranstaltungen<br />

ist schier unerschöpflich. Auf<br />

unserer Website können Veranstalter<br />

ganz einfach ihre Veranstaltungen<br />

online einpflegen, je<br />

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Veranstaltung <strong>für</strong> die gesamte<br />

Region findet die Veranstaltung<br />

dann auch <strong>den</strong> Weg in die gedruckte<br />

nächste <strong>Ausgabe</strong>. Hierbei<br />

ist aber wichtig, rechtzeitig Veranstaltungen<br />

einzustellen.<br />

Nur noch online mel<strong>den</strong>!<br />

Insbesondere bitten wir alle Verantwortlichen<br />

von Gemein<strong>den</strong>,<br />

Tourist Informationen, Veranstaltungsbüros,<br />

Vereinen, Verbän<strong>den</strong>,<br />

Firmen, Behör<strong>den</strong>, Dienstleistern,<br />

28 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Unter www.<strong>altlandkreis</strong>.de fin<strong>den</strong> Sie <strong>den</strong> Online-Veranstaltungskalender.<br />

Schulen sowie privaten Personen,<br />

die uns einen Veranstaltungstermin<br />

mitteilen möchten: Tragen<br />

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Auf <strong>den</strong> Internetseiten von<br />

„tassilo“ (www.tassilo.de)<br />

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<strong>den</strong> Button „Veranstaltun-ngen<br />

mel<strong>den</strong>“ fin<strong>den</strong>. Diesen<br />

anklicken, und gemäß<br />

<strong>den</strong> vorgefertigten Fenstern n<br />

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Veranstaltung, zu Preisen<br />

sowie Veranstaltungsadresse<br />

und Kontaktdaten<br />

von Ansprechpartnern und<br />

Vorverkaufsstellen <strong>für</strong> Tickets, <strong>den</strong><br />

Veranstaltungsort zusätzlich in einer<br />

vorgegebenen Ortsübersicht<br />

auswählen, sowie abschließend,<br />

<strong>für</strong> etwaige Rückfragen von Seiten<br />

der Redaktion, Ihren Namen so-<br />

wie Ihre E-Mail-


können <strong>für</strong> <strong>den</strong> kostenfreien<br />

gedruckten Kalender auch<br />

berücksichtigt wer<strong>den</strong>. Im<br />

Idealfall bis zum Ende des<br />

Vormonats des jeweiligen<br />

Erscheinungstermins.<br />

Für die Mai / Juni-<strong>Ausgabe</strong><br />

wäre das der 31. <strong>März</strong>, <strong>für</strong><br />

Juli / August der 31. Mai.<br />

Änderungen und Fehler<br />

sind bei diesem kostenfreien<br />

Dienst vorbehalten.<br />

Armin Haf<br />

„gegr. 2001“<br />

Natürlich steht der Online-<br />

Veranstaltungskalender jedem<br />

und alle Zeit online<br />

zur Verfügung, um sich<br />

zu informieren, was so los<br />

ist in der Region. Je mehr<br />

gemeldet ist, desto mehr<br />

Anklang fin<strong>den</strong> Ihre Veranstaltungen<br />

auch. In der gedruckten<br />

<strong>Ausgabe</strong> unserer<br />

Regionalmagazine erreichen<br />

Sie im „tassilo“ (Auflage<br />

43 000) über 100000<br />

Leserinnen und Leser, im<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“ (Auflage<br />

28 000) etwa 70000 Leserinnen<br />

und Leser. Sie wer<strong>den</strong><br />

Adresse angeben. Als besonderes<br />

Schmankerl ist auch möglich, dass<br />

sie ein zur Veranstaltung passendes<br />

Bild, Plakat oder einen Infoan<br />

alle zwei Monate kostenlos<br />

fast alle Haushalte verteilt und<br />

liegen zusätzlich in zahlreichen<br />

Geschäften, Behör<strong>den</strong> und Lokalen<br />

zum kostenlosen Mitnehmen<br />

Flyer hochla<strong>den</strong>. Alles kostenfrei<br />

<strong>für</strong> die Veranstalter. Die gemeldeten<br />

Veranstaltungen wer<strong>den</strong> noch<br />

kurz gecheckt und dann von unseren<br />

aus. Nutzen Sie diese kostenfreie<br />

Möglichkeit <strong>für</strong> Ihre Veranstaltungen<br />

im Kalender von „tassilo“ und<br />

Kollegen freigeschaltet. <strong>Das</strong> ist<br />

der Grund, warum die Eintragung<br />

nicht sofort erscheint.<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“.<br />

js<br />

Für Printausgabe<br />

Meldefrist beachten!<br />

Zusätzlich übernimmt die Redaktion<br />

diejenigen online gemeldeten<br />

Veranstaltungen in die zum jeweiligen<br />

Datum passende Printausgabe,<br />

wenn sie eine überörtliche Relevanz<br />

haben. In jedem Falle gilt:<br />

nur rechtzeitig gemeldete Termine<br />

Über 100 000 Leser<br />

mit Printausgabe<br />

www.beraburo-galaxis.de www.beraburo-galaxis.de www.beraburo-galaxis.de<br />

Ihr kompetenter Partner <strong>für</strong>:<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 29


DAS HEIMATRÄTSEL<br />

Feuerwehrhäuser<br />

im Altlandkreis<br />

Altlandkreis | Angaben des Bayerischen<br />

Staatsministeriums zufolge<br />

gibt es bayernweit 7500 Freiwillige<br />

Feuerwehren, sieben Berufsfeuerwehren<br />

sowie 161 Werk- und 53<br />

Betriebsfeuerwehren. In Weilheim-Schongau<br />

sind es insgesamt<br />

57 Feuerwehren. Eine beachtliche<br />

Zahl bei lediglich 34 Gemein<strong>den</strong>.<br />

In dieser Statistik miteingerechnet<br />

sind selbstverständlich auch nicht<br />

nur die Freiwilligen Feuerwehren,<br />

sondern ebenso Werkfeuerwehren<br />

wie beispielsweise bei UPM in<br />

Schongau, Roche in Penzberg, auf<br />

dem Bundeswehrgelände in Altenstadt<br />

oder in Herzogsägmühle bei<br />

Peiting. Und wo es Feuerwehren<br />

gibt, muss es auch Feuerwehrhäuser<br />

geben. Die Redaktion hat<br />

sich dieses mal auf die Suche gemacht,<br />

und geschaut,<br />

wo genau die<br />

stehen und wie<br />

sie ausschauen.<br />

Während manche<br />

Häuser mehrere<br />

> > > IMPRESSUM<br />

Jahrzehnte alt sind und durch eine<br />

vom Wetter dunkelbraun verfärbte<br />

Fassade auffallen, stehen andernorts<br />

nahezu nigelnagelneue Gebäude.<br />

Wir fin<strong>den</strong>: Hat beides was.<br />

Und hilft Ihnen möglicherweise,<br />

die einzelnen Gebäude besser zu<br />

erkennen. Denn im Rahmen unseres<br />

neuen Heimaträtsels stellen<br />

wir Sie vor eine durchaus knifflige<br />

Aufgabe: Ordnen Sie die rechts abgebildeten<br />

Feuerwehrhäuser ihren<br />

jeweiligen Ortschaften zu. Und<br />

schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine<br />

Postkarte mit der Lösung und dem<br />

Stichwort „Heimaträtsel“ an „<strong>altlandkreis</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971<br />

Peiting. Oder eine<br />

E-Mail an info@<br />

<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

Zu gewinnen gibt<br />

es <strong>den</strong> Spezialitätenkorb<br />

„Ostern“<br />

der Schönegger<br />

Käse-Alm mit Alprahmkäse,<br />

Rübli,<br />

Bergler, Bärlauchfrühling<br />

und Almblütenkäse.<br />

<strong>Das</strong><br />

Los entscheidet,<br />

der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel<br />

Erfolg!<br />

js<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Wo sich diese zwei Elefanten im Schnee befin<strong>den</strong>, wollten wir von<br />

Ihnenn<br />

im Rahmen unserer Januar / Februar-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die<br />

Lösung: An der Oblandstraße in Herzogsägmühle, am Abzweig<br />

„Am Latterbach“. Unter erstaunlich vielen Einsendungen mit der<br />

richtigen Beschreibung war das Losglück dieses Mal auf Seiten<br />

von Sebastian Singer aus Schongau. Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Gewinn des Spezialitätenkorbes „Sternenglanz“.<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

der „<strong>altlandkreis</strong>“ ist ein Medium von<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Birkland 40 in 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

Mail: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2024</strong>.<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten.<br />

Auflage: 28000 Exemplare<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Geplanter Erscheinungstermin der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2024</strong>:<br />

Freitag, 26. <strong>April</strong> <strong>2024</strong> (Anzeigenschluss:<br />

8. <strong>April</strong> <strong>2024</strong>) – Für eingesandte Manuskripte<br />

wird keine Haftung und keine<br />

Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle,<br />

Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter dieser <strong>Ausgabe</strong>: Christian<br />

Rauch, Ernst-Dietrich Limper<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung:<br />

Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />

Irmgard Gruber, Alexander Berndt<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Str. 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Wei<strong>den</strong>bach 8, 82362 Weilheim<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />

im Altlandkreis Schongau und einzelnen angrenzen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong><br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />

und weitere technische Angaben fin<strong>den</strong> Sie auf unserer Webseite<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de.<br />

Fotos: Felix Baab, Johannes Schelle, Adobe Stock, Christian Rauch,<br />

Ernst-Dietrich Limper, Kreishandwerkerschaft Oberland, Roland Streim,<br />

Michael Andrä, allgäu drones/ehret + klein GmbH, Robert Haas, Hans-<br />

Joachim Fünfstück, Susanne Rieck, Christian Dick, Gemeinde Fuchstal,<br />

IHK Weilheim, Klimafrühling Oberland, Lebenshilfe Weilheim-Schongau,<br />

Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau, Bettina Eder, Schönegger<br />

Käse-Alm, Renate Christa/Christa Blockhaus, OK Handelsagentur,<br />

Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong>, Eavor GmbH, Bihler, Martin Gesche/DB<br />

Fernverkehr AG<br />

30 | <strong>altlandkreis</strong>


Klimaschutz, effektive Dämmung, tieferer Schlaf<br />

Vollholzhaus aus<br />

regionaler Fichte<br />

Steinga<strong>den</strong> | Es hat auch Vorteile,<br />

dass stark befahrene Hauptverkehrsachsen<br />

durch die Mitte eines<br />

Dorfes führen. „Jeder, der hier<br />

vorbeigekommen war, hat damals<br />

das von meinem Vater gebaute<br />

Gartenhaus gesehen“, sagt Renate<br />

Christa über <strong>den</strong> Ursprung einer<br />

echten Erfolgsgeschichte. Denn<br />

diese handgemachte Gartenhütte<br />

im Blockhausstil von Otto Christa<br />

war optisch wie technisch derart<br />

ansprechend, dass mehrere Menschen<br />

direkt vorbeischauten, nachfragten<br />

und auch so eine wollten.<br />

„Da war <strong>für</strong> meinen Vater klar: Es<br />

gibt einen Markt.“ Nicht nur <strong>für</strong><br />

Gartenhäuschen, aus <strong>den</strong>en schon<br />

bald kleine Wochenend- und<br />

schließlich richtige Wohnhäuser<br />

wur<strong>den</strong>. Inzwischen gibt es die<br />

Zimmerei Christa Blockhaus am<br />

südlichen Ortsausgang von Steinga<strong>den</strong><br />

seit über 50 Jahren, in <strong>den</strong>en<br />

mehr als 500 Einfamilien- und<br />

Doppelhäuser in ganz Deutschland<br />

sowie Österreich geplant, gefertigt<br />

und aufgestellt wur<strong>den</strong>. Die dabei<br />

größte Besonderheit des Familienbetriebes<br />

in zweiter Generation<br />

mit derzeit zehn Mitarbeitern: Alle<br />

Häuser wur<strong>den</strong> im Blockhausstil<br />

gebaut. Und ausschließlich aus<br />

im Winter geschlagenem, kerngetrenntem,<br />

massivem und unverleimtem<br />

Fichtenholz aus der<br />

Region. „Wir beziehen das Holz<br />

<strong>für</strong> unsere Wände überwiegend<br />

Wie neu: Dieses Einfamilienhaus<br />

von Christa Blockhaus, gefertigt<br />

aus regionaler Fichte und noch<br />

ohne farbliche Veränderung.<br />

aus dem Sägewerk in Waal, wo<br />

aus starken Baumstämmen die<br />

<strong>für</strong> uns notwendigen Balken vorgeschnitten<br />

wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong> Holz<br />

<strong>für</strong> Dachstühle direkt vom örtlichen<br />

Sägewerk in Steinga<strong>den</strong> –<br />

kürzere Transportwege gibt es<br />

nicht.“<br />

80 Jahre alte Fichten<br />

Mit „stark“ meint Renate Christa<br />

kerngesunde Fichten, mindestens<br />

80 Jahre alt und mit einem<br />

Zopfmaß (dünnster Durchmesser<br />

eines Baumstammes in Richtung<br />

Baumkrone betrachtet) von<br />

43 Zentimetern. „Woraus zwei<br />

Außenwandbalken geschnitten<br />

wer<strong>den</strong> können.“ Oder die mit einem<br />

Zopfmaß von mindestens 49<br />

Zentimetern, woraus vier Innenwandbalken<br />

geschnitten wer<strong>den</strong><br />

können.<br />

Danach? „Lassen wir das Holz auf<br />

unser Firmengelände liefern, wo<br />

es erstmal <strong>für</strong> mindestens zwei bis<br />

drei Monate getrocknet wird.“ Zunächst<br />

im Freien an der Luft, „weil<br />

diese Art der Trocknung schonender<br />

ist“. Anschließend in einer<br />

Trockenkammer, bis der Idealwert<br />

von 14 Prozent Feuchtigkeit erreicht<br />

wird. „Wür<strong>den</strong> wir zu feuchtes<br />

Holz verbauen, käme es im<br />

Rahmen der Setzung zu stärkeren<br />

Rissbildungen“, sagt die 49-jährige<br />

Geschäftsführerin, die nach<br />

Realschule und Fachoberschule<br />

eine Zimmererlehre in einem anderen<br />

Betrieb absolvierte, nach<br />

Meister- und Technikerschule in<br />

München externe Berufserfahrung<br />

in Schlüsselfertigem Bauen sammelte,<br />

2006 im elterlichen Betrieb<br />

einstieg und 2014 <strong>den</strong> Betrieb<br />

ihres Vaters Otto, heute 79, übernommen<br />

hatte.<br />

„Pudelwohl“ im<br />

Musterhaus<br />

Dort an der Füssener Straße 34,<br />

wo einst dieses Gartenhäuschen<br />

als Hingucker stand, stechen <strong>den</strong><br />

Autofahrern heute Lager- und<br />

Abbundhalle, Wohnhaus mit integriertem<br />

Bürogebäude,<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 31


Unser ImmoTeam<br />

Theresia Ranz<br />

<br />

<br />

Maria Dietl<br />

raiba-pfaffenwinkel.de/immobilien<br />

<br />

<br />

Karoline Tafertshofer<br />

<br />

<br />

8 gute Gründe <strong>für</strong> <strong>den</strong> Immobilienverkauf<br />

mit der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong> eG<br />

1. Ermittlung eines realistischen Verkaufspreises<br />

2. Erstellung eines hochwertigen Verkaufsexposés<br />

3. Insertion & Präsentation in <strong>den</strong> führen<strong>den</strong> Internetportalen<br />

sowie in unseren 12 Geschäftsstellen<br />

4. Vereinbarung und Durchführung von Besichtigungsterminen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Freiflächenlager <strong>für</strong> Fahrzeuge,<br />

Maschinen und Baumaterial sowie<br />

ein Musterhaus ins Auge, das auch<br />

an Wochenen<strong>den</strong> ohne Terminvereinbarung<br />

kostenlos besichtigt<br />

wer<strong>den</strong> kann. Die Reaktion der<br />

Interessenten: „Wow, man fühlt<br />

sich direkt pudelwohl!“ Im Wohnzimmer<br />

des Musterhauses ist der<br />

Kern aller Christa Blockhäuser<br />

ausgestellt: Eine 24 Zentimeter dicke<br />

Vollholzaußenwand. Und eine<br />

15,5 Zentimeter dicke Vollholzinnenwand.<br />

Beide bestehen aus<br />

einer kranzweisen Aufschichtung<br />

einzelner Balken, zusätzlich verschraubt.<br />

Doch der Reihe nach: Nach dem<br />

bereits erwähnten Trocknen<br />

wer<strong>den</strong> die Balken vierseitig via<br />

Hobelmaschine<br />

formbearbeitet.<br />

„Während die Innen- und Außenseiten<br />

der Balken glattgehobelt<br />

wer<strong>den</strong>, erhalten die Ober- und<br />

Unterseiten zeitgleich ein fünffaches<br />

und eineinhalb Zentimeter<br />

tiefes Nut-Feder-Profil.“ Im<br />

Volksmund heißt es manchmal,<br />

„dass bei Blockhäusern der Wind<br />

durchpfeift – das ist bei dieser<br />

Konstruktion definitiv nicht möglich.<br />

Unsere glatten, einschaligen<br />

Außenwände sind zu 100 Prozent<br />

luftdicht und brauchen keine zusätzliche<br />

Abdichtung – lediglich<br />

bei Eckverbindungen wer<strong>den</strong><br />

Dichtungen eingebaut“.<br />

In der Abbundhalle: Jeder Balken bekommt eine eigene Nummer. Schön<br />

zu sehen sind hier auch die drei- unf fünffachen Nut-Feder-Profile.<br />

Neben Außen- und Innenwän<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> bei Christa Blockhaus<br />

auch Zwischendecken und mit<br />

Holzfasern gedämmte Sichtdachstühle<br />

hauseigen geplant, gefertigt<br />

und verbaut.<br />

Nach Aufbau sofort<br />

Bezugsfertig<br />

„Fenster, Türen und Holzbö<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> von regionalen Schreinern<br />

geliefert und von uns eingebaut,<br />

Holztreppen von einer Schreinerei<br />

aus Peiting gefertigt und eingebaut.“<br />

Heißt: Lediglich der Bau von<br />

Fundament und Unterkellerung<br />

sowie die Installation von Elektrik<br />

und Heizung „wird grundsätzlich<br />

an lokale Firmen am jeweiligen<br />

Ort der Baustelle vergeben“. Unabhängig<br />

davon haben Christa-<br />

Kun<strong>den</strong> auch die Möglichkeit einer<br />

Kombi-Bauweise, bestehend aus<br />

Vollholzwand und gemauertem<br />

Erdgeschoss aus Ziegelmassiv.<br />

Optischer Vorteil hier: Die schicke<br />

Kombination aus Echtholz und<br />

weißer Wand, was allerdings Verputzarbeiten<br />

zur Folge hat. „Der<br />

Vorteil unserer Vollholzwände ist,<br />

dass sie – bis auf geflieste Sanitärbereiche<br />

– nach dem Aufbau sofort<br />

bezugsfertig sind.“ Tatsächlich<br />

bleiben die Innenwände und Innenseiten<br />

der Außenwände komplett<br />

unbearbeitet, quasi Natur<br />

pur. Lediglich die Außenseite der<br />

Außenwand wird in der Regel mit<br />

dünner Lasur gestrichen.<br />

Bahnhofstraße 26<br />

86971 Peiting<br />

08861 676 - 625<br />

immoservice@raiba-pfaffenwinkel.de<br />

Modernes Zweifamilienhaus mit Pultdach.<br />

BAUEN &<br />

WOHNEN<br />

im <strong>altlandkreis</strong>


Grundsätzlich hat Blockbau eine<br />

lange Tradition. „Noch heute sind<br />

im Alpenraum und in Skandinavien<br />

bewohnte Blockhäuser zu fin<strong>den</strong>,<br />

die bereits im 16. oder 17. Jahrhundert<br />

errichtet wur<strong>den</strong>“, so Renate<br />

Christa auf die Frage, wie langlebig<br />

Vollholzhäuser wirklich sind. <strong>Das</strong> in<br />

Steinga<strong>den</strong> stehende Musterhaus<br />

hat inzwischen 27 Jahre auf dem<br />

sprichwörtlichen Buckel, ist außen<br />

durch witterungsbedingte Einflüsse<br />

deutlich dunkler gewor<strong>den</strong>.<br />

Auch innen hat sich der Farbton zu<br />

einem hellen Braunton entwickelt,<br />

welcher eine wohlige Atmosphäre<br />

schafft. „<strong>Das</strong> ist die Natur, was der<br />

Kunde natürlich mögen muss – <strong>für</strong><br />

mich persönlich gibt’s nichts besseres“,<br />

schwärmt Renate Christa<br />

über <strong>den</strong> ohnehin ökologischsten<br />

Baustoff, der der Menschheit zur<br />

Verfügung steht.<br />

Weniger<br />

Elektrosmog<br />

„Unsere Vollholzwände weisen<br />

hervorragende Eigenschaften in<br />

Sachen Raumklima und Dämmung<br />

auf – Holz atmet, kann Feuchtigkeit<br />

aufnehmen und abgeben,<br />

verhindert somit Schimmelbildung.“<br />

Es wirkt nachweislich antibakteriell,<br />

was sich positiv auf das<br />

gesundheitliche Wohlbefin<strong>den</strong><br />

der Bewohner<br />

auswirkt. „Und die im<br />

Holz enthaltenen Harze<br />

reduzieren <strong>den</strong> Elektrosmog.“<br />

Gleichzeitig<br />

können diese Vollholzwände<br />

aus regionaler<br />

Fichte Wärme und Kälte<br />

über viele Stun<strong>den</strong> hinweg<br />

zwischenspeichern.<br />

Heißt: Im Sommer dringt<br />

die Hitze der Sonne nicht<br />

ins Innere des Hauses,<br />

wodurch es angenehm<br />

kühl bleibt. Im Winter<br />

bleibt die durch Heizung<br />

erzeugte Wärme<br />

im Haus, die Eiseskälte<br />

dagegen draußen. „Holz<br />

speichert Energie wesentlich länger<br />

als Beton oder Stein. Der beste<br />

Beweis, wie angenehm die Innenseite<br />

unserer Vollholzwand im<br />

Winter ist: Sich hinsetzen und an<br />

die Wand lehnen – bei einer gemauerten<br />

aus Ziegel fühlt es sich<br />

unangenehm kalt an, bei unserer<br />

angenehm warm.“<br />

200 Tonnen CO2-<br />

Einsparung!<br />

Obendrein trägt Holz aktiv zum<br />

Klimaschutz bei, weil es CO2 aufnehmen<br />

und langfristig speichern<br />

kann. „Bei der Photosynthese wird<br />

vom Baum Kohlendioxyd aufgenommen<br />

und als Kohlenstoff gespeichert<br />

– diese Speicherfunktion<br />

hält auch dann noch an, wenn das<br />

Holz bereits gefällt wurde und verbaut<br />

ist“, erklärt Renate Christa.<br />

Wissenschaftlich belegt, wird bei<br />

Verwendung eines Kubikmeters<br />

Holz die Erdatmosphäre um etwa<br />

zwei Tonnen CO2 entlastet. „Wir<br />

verbauen im Schnitt <strong>für</strong> Außenwände,<br />

Zwischenwände, Decke<br />

und Dachstuhl an die 100 Kubikmeter<br />

Holz pro Haus.“ <strong>Das</strong> entspricht<br />

einer CO2-Einsparung von<br />

200 Tonnen! Vor dem Hintergrund,<br />

dass Holz im Vergleich zu anderen<br />

Baustoffen nicht energieintensiv<br />

produziert wer<strong>den</strong> muss, sondern<br />

natürlich wächst, obendrein nachwächst,<br />

„gibt es in meinen Augen<br />

keine umweltverträglichere Art,<br />

Häuser zu bauen“. Die Dämm-<br />

Lobby sieht das offensichtlich anders.<br />

„Studien belegen, dass regional<br />

produzierte Vollholzhäuser<br />

energetisch um bis zu 39 Prozent<br />

besser sind, als es Berechnungen<br />

aktueller Vorschriften darstellen“,<br />

ärgert sich Renate Christa. Durch<br />

die auf dem Papier schlechtere<br />

Bewertung lassen sich die Kun<strong>den</strong><br />

von Christa Blockhaus aber nicht<br />

abschrecken – trotz Inflation beträgt<br />

die Wartezeit <strong>für</strong> ein Traumhaus<br />

aus regionaler Fichte derzeit<br />

ein Dreivierteljahr.<br />

Keine Angst vor<br />

Setzungsgeräuschen<br />

Angefangen mit einem Erstgespräch<br />

im Musterhaus, gefolgt von<br />

einem kostenlosen Planungsvorschlag<br />

in 3D, der alle ausführbaren<br />

Kun<strong>den</strong>wünsche beinhaltet.<br />

Die anschließende Werkplanung<br />

stellt dann die wohl größte Herausforderdung<br />

dar: „Bei der Planung<br />

müssen wir wirklich alle<br />

Kun<strong>den</strong>wünsche bis ins Detail berücksichtigen,<br />

dürfen nichts vergessen“,<br />

betont Christa Blockhaus.<br />

Der Grund: Anders als bei<br />

gemauerten Ziegelmassivhäusern<br />

muss der Platz<br />

aller Stromleitungen<br />

bereits im Vorfeld in die<br />

einzelnen Balken durch<br />

Bohrungen und Fräsungen<br />

integriert wer<strong>den</strong>,<br />

„da die Vollholzwände,<br />

sobald sie stehen, hinterher<br />

nicht nachbearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> können – Schlitze<br />

klopfen wie beim Mauerwerk<br />

funktioniert bei uns<br />

nicht“. Sind die Planungen<br />

abgeschlossen und<br />

die Rohmaterialien <strong>für</strong><br />

das komplette Haus vorgefertigt,<br />

geht’s dagegen<br />

relativ zackig voran – in<br />

Schleich<br />

INNEN- UND AUSSENPUTZ<br />

TROCKENLEGUNG<br />

zwei bis drei Wochen steht der<br />

Rohbau. Die wohl spannendste<br />

Phase <strong>für</strong> die Bauherren kommt<br />

jedoch nach Abschluss aller<br />

noch ausstehen<strong>den</strong> Installations-<br />

Arbeiten, sobald das prinzipiell<br />

hochpreisige Traumhaus dann<br />

bezugsfertig ist. Der Grund: „Ein<br />

Holzhaus setzt sich die ersten eineinhalb<br />

Jahre pro Stockwerk um<br />

drei bis vier Zentimeter, was wir<br />

konstruktiv mit Tür- und Fensterausschnitten<br />

sowie am Dachstuhl<br />

lösen.“ Wenn es also tagsüber<br />

oder nachts mal kracht und knarzt,<br />

„ist das ganz normal“. Und hat<br />

nichts mit einem gespenstischen<br />

Hausgeist zu tun.<br />

js<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 33


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Die neuen Produkt-Kataloge erhalten Sie bei uns im Geschäft oder zum download auf unserer Homepage.<br />

So geht genehmigungsfreies Bauen<br />

Mehr Zeit,<br />

weniger Kosten<br />

Weilheim | Seit Jahren regen sich<br />

die Deutschen über <strong>den</strong> Bürokratie-Wahnsinn<br />

in ihrem Land auf.<br />

An vielen Stellen zurecht. Umso<br />

positiver dürfte Vielen der Begriff<br />

„Genehmigungsfreies Bauen“<br />

auffallen – <strong>den</strong>n normalerweise<br />

muss auch <strong>für</strong> die Errichtung eines<br />

Gebäudes ein Bauantrag beim jeweiligen<br />

Landratsamt eingereicht<br />

wer<strong>den</strong>. Es gibt aber einige Baubeispiele,<br />

die ohne jegliche Einreichung<br />

eines zeit- und nervenaufreiben<strong>den</strong><br />

Antrags realisiert<br />

wer<strong>den</strong> können. „Bereits in einer<br />

uns vorliegen<strong>den</strong> Fassung der<br />

Bayerischen Bauordnung aus dem<br />

Jahre 1901 ist genehmigungsfreies<br />

Bauen verankert“, sagt Hubert<br />

Kergl, Sachbereichsleiter in der<br />

Bauverwaltung des Landratsamtes<br />

Weilheim-Schongau. Damals<br />

war unter anderem in ländlichen<br />

Regionen genehmigungsfreies<br />

Bauen von Schweineställen, offenen<br />

Schuppen sowie Jagd- und<br />

Waldhütten erlaubt. Und heute?<br />

„Sind die Beispiele <strong>für</strong> genehmigungsfreies<br />

Bauen ebenfalls<br />

klar definiert.“ Und zwar unter<br />

dem Artikel 57 in der Bayerischen<br />

Bauordnung. „Zum Beispiel Gartenhütten<br />

mit fünf Metern Breite,<br />

fünf Metern Länge, einer Wandhöhe<br />

von drei Metern und einem<br />

Gesamtvolumen von 75 Kubikmetern.“<br />

Aber auch Terrassenüberdachungen,<br />

die eine Tiefe von<br />

maximal drei Metern, gemessen<br />

von der Hauswand, und eine<br />

Dachfläche von 30 Quadratmetern<br />

nicht überschreiten dürfen. Solarenergie-Anlagen<br />

auf <strong>den</strong> Dächern<br />

von Haus, Garage, Gewerbehalle,<br />

Schuppen. Funkantennen, deren<br />

tragende Masten im Innenbereich<br />

eine Höhe von 15 Metern, im Außenbereich<br />

sogar eine Höhe von<br />

20 Metern erreichen dürfen. Aber<br />

auch Fahrgastunterstände <strong>für</strong> <strong>den</strong><br />

öffentlichen Personennahverkehr,<br />

Schutzhütten <strong>für</strong> Wanderer und<br />

Bergsteiger sowie „freistehende<br />

Gebäude ohne Feuerungsanlagen,<br />

die einem land- oder forstwirtschaftlichen<br />

Betrieb oder einem<br />

Betrieb der gartenbaulichen Erzeugung<br />

dienen, nur eingeschossig<br />

sind, nicht unterkellert wer<strong>den</strong><br />

sowie 100 Quadratmeter Grundund<br />

140 Quadratmeter Dachfläche<br />

nicht überschreiten“ – also diese<br />

Stadel und Schuppen draußen auf<br />

dem Feld, wie sie 1901 auch schon<br />

genehmigungsfrei erlaubt waren.<br />

Erst informieren,<br />

dann bauen!<br />

Einfach drauf los bauen sollten<br />

Bauherrinnen und Bauherren<br />

trotzdem nie! Denn „verfahrensfrei“<br />

heißt nicht automatisch auch<br />

„rechtsfrei“, wie es auf der Internetseite<br />

des Bayerischen Staatsministeriums<br />

<strong>für</strong> Wohnen, Bau<br />

und Verkehr so schön geschrieben<br />

steht. Will heißen: Wer Gartenhütte,<br />

Gewächshaus oder Stadel<br />

genehmigungsfrei bauen möchte,<br />

muss sich im Vorfeld <strong>den</strong>noch<br />

informieren. Einerseits, um die<br />

vorgegebenen Maße einzuhalten.<br />

Andererseits, um abzuklären, ob<br />

die jeweilige Gemeinde <strong>für</strong> das<br />

jeweilige Grundstück nicht doch


einen<br />

Bebauungsplan<br />

aufgestellt,<br />

oder ganz<br />

bestimmte Satzungen<br />

erlassen hat. Im Rahmen dessen<br />

können nämlich allgemeingültige<br />

Regelungen zu genehmigungsfreiem<br />

Bauen eingeschränkt<br />

wer<strong>den</strong>. Zum Beispiel beim Thema<br />

Mauern und Einfriedungen,<br />

die mit bis zu zwei Metern Höhe<br />

grundsätzlich genehmigungsfrei<br />

erlaubt sind. Im Rahmen eines<br />

Bebauungsplanes jedoch nur mit<br />

einer Höhe von bis zu 1,25 Metern<br />

erlaubt sein könnten. Und auch<br />

nur in Form eines Holzzaunes und<br />

nicht als Maschendrahtzaun, der<br />

rein optisch so gar nicht in das<br />

Gesamtbild des jeweiligen Viertels<br />

passen würde. Kurzum: Im Detail<br />

betrachtet kann auch Genehmigungsfreies<br />

Bauen durchaus stark<br />

eingeschränkt und etwas komplizierter<br />

wer<strong>den</strong> bei der Frage, was<br />

darf ich konkret bei mir zuhause<br />

auf dem Grundstück und was<br />

nicht. Deshalb immer ratsam: Sich<br />

bei der jeweiligen Gemeinde oder<br />

auch dem zuständigen Landratsamt<br />

mel<strong>den</strong>, wo sich Bauherren<br />

stets eine konkrete Information<br />

zum Thema „Genehmigungsfreies<br />

Bauen“ einholen können. <strong>Das</strong><br />

kann telefonisch funktionieren.<br />

Persönlich vor Ort. Oder online.<br />

„Immer mehr Gemein<strong>den</strong> stellen<br />

ihre<br />

Bebauungspläne ungs<br />

auf ihren In-<br />

ternetseiten zur freien Einsicht<br />

zur Verfügung“, weiß Experte Hubert<br />

Kergl, der vom Recht, genehmigungsfrei<br />

zu bauen, auch selbst<br />

schon mal Gebrauch gemacht hat.<br />

Eine Gartenhütte ist es gewor<strong>den</strong>,<br />

die er primär als Geräteschuppen<br />

und Lagerraum <strong>für</strong> beispielsweise<br />

Brennholz nutzt.<br />

Bei Maßüberschreitung<br />

droht Bußgeld<br />

Neben Gartenhütten und Gewächshäusern<br />

die beliebtesten<br />

genehmigungsfreien Bauvorhaben<br />

in der Region: Garagen und<br />

Carports. Die dürfen tatsächlich<br />

mit einer Länge von maximal neun<br />

Metern, einer mittleren Wandhöhe<br />

von maximal drei Metern sowie<br />

einer maximalen Grundfläche<br />

von 50 Quadratmetern ebenfalls<br />

genehmigungsfrei an der Grundstücksgrenze<br />

gebaut wer<strong>den</strong> – inklusive<br />

Satteldach mit einer maximalen<br />

Dachneigung bis 45 Grad,<br />

was zu einer nochmals deutlich<br />

höheren Gesamthöhe des Bauwerks<br />

führt. „Den Fall haben wir<br />

häufig bei bereits bestehen<strong>den</strong><br />

Wohnhäusern, wo <strong>für</strong> die heranwachsen<strong>den</strong><br />

Nachkommen meist<br />

ein zusätzlicher Pkw-Stellplatz<br />

notwendig wird“, sagt Hubert Kergl.<br />

Lediglich bei Neubauten sei die<br />

Garage notwendiger Bestandteil<br />

des Bauantrags und muss gemeinsam<br />

mit dem danebenstehen<strong>den</strong><br />

Wohnhaus genehmigt wer<strong>den</strong>.<br />

Und insgesamt betrachtet? „Ist die<br />

Liste genehmigungsfreier Bauten<br />

noch<br />

viel länger.“ Von<br />

Kinderspiel-<br />

el-<br />

plätzen, Ladestationen <strong>für</strong> E-Autos<br />

und Verkaufsstän<strong>den</strong> <strong>für</strong> Weihnachtsmärkte<br />

über Schwimmbecken<br />

mit bis zu 100 Kubikmetern<br />

Wasservolumen, Sprungschanzen<br />

und Rutschbahnen mit bis zu zehn<br />

Meter hohem Turm sowie Güllegrüben<br />

mit bis zu 50 Kubikmetern<br />

Rauminhalt bis hin zu Fahrsilos,<br />

Kompostanlagen, Zehn-Meter-<br />

Flutlichtmasten und zwei Meter<br />

hohen Aufschüttungen bei maximaler<br />

Fläche von 500 Quadratmetern.<br />

„<strong>Das</strong> spart viel Zeit und<br />

Geld“, bekräftigt Hubert Kergl.<br />

Und ist insbesondere im sonst so<br />

bürokratielastigen Deutschland<br />

ein echter Vorteil. Vorausgesetzt<br />

natürlich, man informiert sich<br />

auch wirklich – und hält die vorgegebenen<br />

Maße ein. „In der Regel<br />

wer<strong>den</strong> genehmigungsfreie<br />

Bauten von der Bauaufsicht unseres<br />

Landratsamtes nicht vorrangig<br />

kontrolliert“, sagt Hubert Kergl.<br />

„Sofern jedoch augenscheinlich<br />

rechtswidrige Bauten entstan<strong>den</strong><br />

sind oder Hinweise durch Dritte,<br />

zum Beispiel Nachbarn, Kommunen<br />

oder Behör<strong>den</strong> eingehen,<br />

zieht das eine bauaufsichtliche<br />

Prüfung nach sich.“ Und dann?<br />

„Selbst wenn man anstatt der 75<br />

Kubikmeter eine Gartenhütte mit<br />

79 Kubikmetern baut, was rein<br />

optisch kaum auffällt, handelt es<br />

sich bereits um einen Schwarzbau.“<br />

Heißt: Rechtswidrigkeit, was<br />

gegebenenfalls einen Rückbau<br />

sowie Bußgeld nach sich ziehen<br />

könnte. „Selbst wenn der Nachbar<br />

sich daran nicht stört und eine geringe<br />

Maßüberschreitung dul<strong>den</strong><br />

würde, haben wir als Bauaufsichtsbehörde<br />

natürlich trotzdem<br />

das Problem: Drücken wir dort ein<br />

Auge zu, müssten wir es an anderer<br />

Stelle auch tun.“ Kurzum: Wer<br />

genehmigungsfrei bauen möchte,<br />

sollte sich nicht nur bei Gemeinde<br />

oder Landratsamt informieren.<br />

Sondern die jeweils vorgegebenen<br />

Maße von Gartenhütte, Garage,<br />

Carport und Co. einfach immer<br />

einhalten.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 35


Landkreis wappnet sich <strong>für</strong> <strong>den</strong> Ernstfall<br />

80 Dächer <strong>für</strong> 34 Orte<br />

Peter Szikora<br />

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Weilheim-Schongau | Wie machtlos<br />

der Mensch und seine technischen<br />

Errungenschaften gegenüber<br />

Mutter Natur sind, hat das<br />

Hagelunwetter am 26. August 2023<br />

gezeigt: Messerscharfe Eiskörner<br />

mit bis zu acht Zentimetern Durchmesser<br />

(größer als ein Tennisball)<br />

durchschlugen in Benediktbeuern,<br />

Bichl und Bad Bayersoien Fenster,<br />

Türen und Dächer wie das sprichwörtliche<br />

heiße Messer in Butter<br />

dringt. <strong>Das</strong>s sich Extremwetterereignisse<br />

ähnlichen Ausmaßes<br />

hier in der Region wiederholen<br />

wer<strong>den</strong>, ist aufgrund der Klimaerwärmung<br />

wahrscheinlich. „Zwischen<br />

Unwettern und Temperatur<br />

gibt es einen relativ einfachen<br />

Zusammenhang: Je wärmer es ist,<br />

desto mehr Wasserdampf kann<br />

die Luft aufnehmen. Da Unwetter<br />

ihre Energie ausschließlich aus<br />

Wasserdampf beziehen, ist bei<br />

mehr Wasserdampf auch mehr<br />

Dynamik innerhalb einer Wolke<br />

möglich. Somit steht auch mehr<br />

Energie <strong>für</strong> Tornado, Fallwind und<br />

Großhagel zur Verfügung“, erklärt<br />

Stefan Schwarzer, Wetterexperte<br />

aus Peißenberg. Heißt: Wenn ab<br />

Mai die Gewittersaison beginnt,<br />

muss mit ähnlichen Wetterereignissen<br />

gerechnet wer<strong>den</strong> wie<br />

bereits in <strong>den</strong> vergangenen Jahren<br />

– von Starkniederschlägen mit<br />

Tennisballgroß: Hagelkörner wie<br />

diese können Dächer zerstören.<br />

über 100 Millimetern in nur zwei<br />

Stun<strong>den</strong> (Bad Bayersoien 2022)<br />

über Großhagel (Bad Bayersoien<br />

und Benediktbeuern 2023) bis hin<br />

zu Fallböen und Tornados in <strong>den</strong><br />

Landkreisen Ostallgäu, Garmisch-<br />

Partenkirchen und Weilheim-<br />

Schongau im Jahr 2021. „Hervorzuheben<br />

ist hierbei gerade im<br />

Sommer der lokale Charakter von<br />

Unwettern – ein Ort ist betroffen,<br />

der Nachbarort bleibt verschont.“<br />

Will heißen: Wo genau und in<br />

welchem Ausmaß welche Art von<br />

Extremwetter auftreten wird, ist<br />

selbst kurzfristig nicht wirklich<br />

vorhersehbar. Umso sinnvoller:<br />

Für <strong>den</strong> Ernstfall grundsolide gerüstet<br />

zu sein. Kreisbrandrat Rüdiger<br />

Sobotta und Böbings Bürgermeister,<br />

Feuerwehrkommandant<br />

und Kreisrat Peter Erhard hatten<br />

deshalb die Idee, alle Landkreisgemein<strong>den</strong><br />

mit Notdächern auszustatten.<br />

Aufbewahrung<br />

in zentralem Lager<br />

„Hier geht es darum, ein zerstörtes<br />

Dach so schnell wie möglich wieder<br />

dicht zu bekommen und die<br />

Zeit zu überbrücken, bis der Zimmerer<br />

zum neu Eindecken des Daches<br />

kommen kann“, sagt Rüdiger<br />

Sobotta. In Bad Bayersoien hat das<br />

Unwetter derart heftig gewütet,<br />

dass 80 Prozent aller Hausdächer<br />

zerstört, in Summe 400 Notdächer<br />

gebraucht wur<strong>den</strong>. Und zwar rasch,<br />

da es nicht bei diesem 15-minütigen<br />

Unwetter an sich geblieben<br />

war, sondern die Tage danach nahezu<br />

ununterbrochen weitergeregnet<br />

hatte, die Sorge vor gravieren<strong>den</strong><br />

Wasserschä<strong>den</strong> im Inneren der<br />

vom Hagel getroffenen Häuser riesengroß<br />

war bei <strong>den</strong> Betroffenen.<br />

Umso erfreulicher: <strong>Das</strong>s Notdächer<br />

und Schutzplanen aus ganz Bayern<br />

nach Benediktbeuern, Bichl und<br />

Bad Bayersoien gefahren und vor<br />

Ort von mehr als tausend Helfern<br />

über die Dächer gezogen wur<strong>den</strong>.<br />

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Blick aufs Parkhotel (li.) in Bad Bayersoien.


Notdächer wer<strong>den</strong> mit Kränen über zu schützende Gebäude gezogen.<br />

„Was aufgrund der aufwändigen<br />

Organisation und der zum Teil sehr<br />

weiten Anfahrtswege logischerweise<br />

viele Stun<strong>den</strong> und bis tief<br />

in die Nacht hinein gedauert hat“,<br />

sagt Stefan Schwarzer, der selbst<br />

als Helfer vor Ort war, obendrein<br />

das Ausmaß des Unwetters als<br />

Wetterexperte dokumentiert hatte.<br />

Diesen Schritt, Notdächer in höherer<br />

Stückzahl nun direkt vor Ort zu<br />

deponieren, „halte ich <strong>für</strong> absolut<br />

richtig“. Konkret vorgesehen sind<br />

laut Rüdiger Sobotta sowie Kreisrat<br />

und Polling-Bürgermeister Martin<br />

Pape, der die Notdach-Bestellung<br />

<strong>für</strong> Weilheim-Schongau koordiniert,<br />

je zwei Notdächer <strong>für</strong> die<br />

kleineren der insgesamt 34 Landkreisgemein<strong>den</strong><br />

sowie jeweils<br />

drei Notdächer <strong>für</strong> die großen<br />

Ortschaften Penzberg, Weilheim,<br />

Peißenberg, Peiting und Schongau.<br />

Allerdings sollen die einzelnen Dächer<br />

nicht in <strong>den</strong> jeweiligen Orten<br />

an sich gelagert wer<strong>den</strong>, sondern<br />

überwiegend zentral – und zwar im<br />

Lager des Weilheim-Schongauer<br />

Katastrophenschutzes, das sich in<br />

einem Stadel bei Altenstadt befindet.<br />

„<strong>Das</strong> hat im Falle eines Großscha<strong>den</strong>sereignisses<br />

<strong>den</strong> Vorteil,<br />

<strong>den</strong> Transport der Notdächer zum<br />

jeweiligen Einsatzort einfacher und<br />

schneller abwickeln zu können“,<br />

sagt Martin Pape. Auch Kreisbrandrat<br />

Rüdiger Sobotta hält diese<br />

zentrale Lagerung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall von<br />

Großscha<strong>den</strong>sereignissen als sinnvoll,<br />

wenngleich er <strong>für</strong> <strong>den</strong> Fall von<br />

Häuserbrän<strong>den</strong> die Lagerung von<br />

ein bis drei Notdächern in <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Orten (kurze Wege) ebenfalls<br />

<strong>für</strong> sinnvoll halten würde.<br />

Größe, Kosten,<br />

Material und Gewicht<br />

Obwohl es Notdächer einzig und<br />

allein aufgrund des Großhagels<br />

am 26. August 2023 weltweit in die<br />

Medien geschafft haben, sind sie<br />

längst Bestandteil im Alltag. Auch<br />

hier in der Region. Zum Beispiel<br />

in Zimmereien. „Beim Bau von<br />

Holzhäusern spannen wir Grundsätzlich<br />

keine Plane, sondern ein<br />

Notdach über das noch nicht ganz<br />

fertige Objekt, um es vor Wind<br />

und Niederschlag zu schützen“,<br />

sagt Kreishandwerksmeister und<br />

Zimmereiinhaber Michael Andrä.<br />

Der Landkreis Weilheim-Schongau<br />

kauft die insgesamt 80 Notdächer<br />

unter anderem über einen<br />

Fachhändler bei Freising ein. <strong>Das</strong><br />

kleinere Dach ist 15 auf 15 Meter<br />

groß, 50 Kilogramm leicht und<br />

geeignet <strong>für</strong> ein klassisches Einfamilienhaus.<br />

<strong>Das</strong> größere misst<br />

16 auf 18 Meter, wiegt 65 Kilogramm<br />

und passt zum Beispiel<br />

über ein Doppelhaus. Beide Varianten<br />

bestehen aus <strong>den</strong> Spezialkunststoffen<br />

Hart-Polyethylen<br />

und Weich-Polyethylen, die in der<br />

Kombination sowie mit vertikalen<br />

und diagonalen Verschweißungen<br />

ähnliche Eigenschaften aufweisen<br />

wie Lkw-Planen: Wasserdicht,<br />

winddicht und extrem reißfest. Darüber<br />

hinaus sind diese Notdächer<br />

in der Mitte verstärkt und mit einer<br />

massiven Metallöse versehen,<br />

können so via Autokran, Baukran<br />

oder Drehleiter auf und über das<br />

zu schützende Haus gezogen wer<strong>den</strong>.<br />

Weitere Ösen an <strong>den</strong> Seiten<br />

dienen außerdem zur einfacheren<br />

und schnelleren Befestigung, die<br />

entweder mit Seilen und Gurten,<br />

in erster Linie aber mit Latten auf<br />

dem jeweiligen Gebälk des Hauses<br />

erfolgen. Hier<strong>für</strong> sind wiederum<br />

schwindelfreie und handwerklich<br />

geschickte Männer und Frauen<br />

wie beispielsweise Zimmerer oder<br />

gutausgebildete Feuerwehrleute<br />

gefragt, die während einer Notdachbefestigung<br />

via Klettergurt<br />

und Seil stets vor Absturz gesichert<br />

sein müssen. <strong>Das</strong> kleinere Notdach<br />

kostet rund 800 Euro, das große<br />

Auch <strong>den</strong> Bauhof in Bad Bayersoien erwischte es im August 2023.<br />

rund 1 200 Euro, was in Summe<br />

rund 2 000 Euro <strong>für</strong> zwei und 3 000<br />

Euro <strong>für</strong> drei Notdächer macht. Die<br />

wer bezahlt? „Die jeweiligen Gemein<strong>den</strong>“,<br />

so Martin Pape und Rüdiger<br />

Sobotta, die <strong>den</strong> Weilheim-<br />

Schongauer Landkreis sowie deren<br />

Nachbarlandkreise aufgrund des<br />

neuen zentralen Notdachlagers<br />

bei Altenstadt gut gerüstet sehen<br />

Ihr Partner<br />

in Sachen<br />

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<strong>für</strong> künftige Großscha<strong>den</strong>sereignisse.<br />

Und <strong>den</strong>noch die leise Hoffnung<br />

haben, dass diese in quadratischen<br />

Pappkartons verpackten<br />

Kunststoffplanen nie gebraucht<br />

wer<strong>den</strong>. Denn diese furchteinflößende,<br />

zerstörerische Kraft, die am<br />

26. August über Benediktbeuern,<br />

Bichl und Bad Bayersoien wirkte,<br />

braucht kein Mensch.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 37


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Traum eines neugebauten Eigenheims<br />

zu verwirklichen, ist<br />

selbst <strong>für</strong> gutverdienende Pärchen<br />

aufgrund immens hoher<br />

Gesamtkosten finanziell nicht<br />

stemmbar. Zumindest nicht im<br />

Laufe eines Lebens. Zwar sind<br />

die Baukosten im Vergleich zu<br />

<strong>den</strong> Jahren vor und während<br />

Corona nicht noch teurer gewor<strong>den</strong>,<br />

in bestimmten Bereichen<br />

sogar wieder etwas gesunken.<br />

Da<strong>für</strong> fallen aufgrund<br />

neuer Energieeffizienz-Auflagen<br />

von Seiten der Regierung<br />

sowie gestiegener Zinsen bei<br />

der Tilgung von Krediten an anderer<br />

Stelle neue Kosten an. Doch<br />

warum neu bauen, wenn auch Sanierung,<br />

Umbau oder Erweiterung<br />

eines Altbestands möglich wäre?<br />

Die Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

lädt dazu am Dienstag, 12. <strong>März</strong>,<br />

die breite Öffentlichkeit zu einem<br />

Hermann Wörnzhofer, hf Privatkun<strong>den</strong>berater<br />

<strong>für</strong> Baufinanzierung.<br />

kostenlosen Informationsabend<br />

in das Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong> – <strong>den</strong><br />

Panoramasaal im RaiBa-Hauptgebäude<br />

an der Bahnhofstraße 26<br />

in Peiting. Referent an diesem<br />

Abend: Zimmerer, Statiker, Energieberater<br />

und Diplom-Ingenieur<br />

Peter Kraus, der seit vielen Jahren<br />

Bauherren bei der Sanierung<br />

von Altbestän<strong>den</strong> fachkundig<br />

berät. Und darin viele Vorteile<br />

sieht: „Angefangen damit, dass<br />

bei der Sanierung eines Altbaus<br />

keine neuen Straßen und Kanäle<br />

gebaut wer<strong>den</strong> müssen, die Infrastruktur<br />

bereits vorhan<strong>den</strong> ist.“<br />

In Zeiten der offensichtlichen Klimaerwärmung<br />

sowie zunehmender<br />

Zerstörung des ökologischen<br />

Gleichgewichts, ist zum Schutz von<br />

Natur und Umwelt ein Stopp des<br />

Flächenfraßes von enormer Bedeutung.<br />

Hinzu kommt, dass bei<br />

Neubauten höhere CO2-Emmissionen<br />

anfallen als bei Arbeiten im<br />

Bestand – weltweit betrachtet sind<br />

rund 40 Prozent (!) der gesamten<br />

CO2-Belastung auf die Baubranche<br />

zurückzuführen. Will heißen:<br />

Nachverdichten anstatt neu auf<br />

> > > ANMELDUNG ERFORDERLICH<br />

grüner Wiese zu bauen, ist aus<br />

ökonomischer aber auch moralischer<br />

Sicht der wohl einzige<br />

Weg, um nachfolgen<strong>den</strong> Generationen<br />

eine bewohnbare Erde<br />

mit grundsolider Lebensqualität<br />

und unberührter Natur zu überlassen.<br />

Nichtsdestotrotz kosten<br />

auch Sanierungen, Erweiterungen<br />

oder Umbauten sehr<br />

viel Geld. Deshalb im Vorfeld<br />

wichtig: Sich umfassend und<br />

fachkundig beraten zu lassen<br />

im Sinne von: Was möchte ich?<br />

Wie kann das Vorhaben umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong>? Welche Auflagen<br />

sind dabei zu berücksichtigen?<br />

Wie viel Geld muss in die Hand<br />

genommen wer<strong>den</strong>? Und wie lässt<br />

sich das jeweilige Projekt letztlich<br />

finanzieren?<br />

Günstigere Kredite über<br />

Förderprogramme<br />

Prinzipiell sinnvoll: Wer ein Gebäude<br />

sanieren möchte, sollte<br />

über eine energetische Sanierung<br />

nach<strong>den</strong>ken. Damit gemeint<br />

sind unter anderem eine bessere<br />

Dämmung von Wän<strong>den</strong>, Dach-<br />

Für <strong>den</strong> Bauinformationsabend am Dienstag, 12. <strong>März</strong>, im Forum<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong>, Bahnhofstraße 26, in Peiting bitten die Veranstalter<br />

von Seiten der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong> alle Interessierten um<br />

vorherige Anmeldung bis Freitag, 8. <strong>März</strong>, unter www.raiba-pfaffenwinkel.de/bauinfoabend<br />

oder telefonisch unter 08861 / 6760.<br />

Beginn des Vortrags mit Energieberater Peter Kraus ist um 19 Uhr,<br />

Einlass um 18.30 Uhr.


flächen, Heizleitungen oder Geschossdecken.<br />

Die Erneuerung von<br />

Fenstern und Außentüren. Und<br />

der Einbau einer energieeffizienteren<br />

Heizung wie Wärmepumpe<br />

oder Pelletsheizung. „Ziel sollte<br />

in jedem Falle sein, die Energieeffizienzklasse<br />

auf ein modernes<br />

Niveau zu heben“, empfiehlt Peter<br />

Kraus. Was <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Bauherren letztlich im Detail in<br />

Frage kommt, gilt es mit einem<br />

fachkundigen Energieberater sowie<br />

<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Sanierung notwendigen<br />

Gewerken (Handwerkern)<br />

rechtzeitig zu besprechen –<br />

und zwar vor der Planung. Steht<br />

nun fest, wie viel das Sanierungskonzept<br />

kosten wird, stellt sich die<br />

alles entschei<strong>den</strong>de Frage: Wie<br />

wird das Projekt finanziert? An<br />

dieser Stelle kommen Bänker wie<br />

Hermann Wörnzhofer ins Spiel,<br />

seit vielen Jahren Privatkun<strong>den</strong>berater<br />

<strong>für</strong> Baufinanzierung bei der<br />

Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong>. Er<br />

bekräftigt, „dass <strong>für</strong> die Kosteninformation<br />

einer energetischen Sanierung<br />

unbedingt ein Energieberater<br />

beauftragt wer<strong>den</strong> sollte, um<br />

wirklich alle relevanten energetischen<br />

Potentiale berücksichtigen<br />

zu können, nichts zu vergessen.“<br />

Nur unter dieser Voraussetzung<br />

hätten Bauherren schließlich gute<br />

Aussichten auf lukrative Kredite<br />

mit staatlichen Förderungen. Zum<br />

Beispiel über die Kreditanstalt <strong>für</strong><br />

Wiederaufbau, bekannter als KfW.<br />

Über das Bundesamt <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA,<br />

das bestimmte Teilbereiche einer<br />

energetischen Sanierung finanziell<br />

unterstützt – zum Beispiel <strong>den</strong><br />

Tausch einer Heizung. Und über<br />

die BayernLABO – ein Förderinstitut<br />

der Bayerischen Landesbank.<br />

„Der Darlehenszins auf dem freien<br />

Markt liegt derzeit bei rund 3,6<br />

Prozent“, sagt Hermann Wörnzhofer.<br />

Über das Förderprogramm<br />

der KFW können beim Erreichen<br />

bestimmter Energieeffizienzklassen<br />

jedoch Kredite mit nur 1,2 Prozent<br />

Zinsen bei einer Laufzeit von<br />

30 Jahren aufgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Und auch die BayernLABO fördert<br />

zukünftige Eigentümerfamilien,<br />

abhängig von deren jeweiligen<br />

Einkommensverhältnissen, mit<br />

vergleichsweise günstigen Krediten,<br />

zum Beispiele 1,97 Prozent<br />

Zinsen bei ebenfalls 30-jähriger<br />

Laufzeit. Will heißen: Bei maximaler<br />

Ausschöpfung von Förderprogrammen<br />

können <strong>für</strong> energetische<br />

Sanierungen Kredite in Höhe von<br />

mehreren 100000 Euro mit lukrativen<br />

Zinssätzen aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong> – bei geringen Laufzeiten<br />

und niedrigeren Beträgen bieten<br />

KFW und Labo sogar Kredite mit<br />

Zinsen (deutlich) unter einem Prozent<br />

an. Dabei auch wichtig: Eine<br />

umfassende, offene und ehrliche<br />

Beratung der jeweiligen Hausbank,<br />

um <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Bauherren<br />

wirklich alle staatlichen<br />

Fördermöglichkeiten ausschöpfen<br />

zu können.<br />

<strong>Das</strong> Einfamilienhaus<br />

von Opa sanieren<br />

Richtig viel Nachverdichtungs-<br />

Potential sieht Energieberater<br />

Peter Kraus in älteren Einfamilienhäusern<br />

aus <strong>den</strong> 1960er, 1970er<br />

und 1980er Jahren, „wo sich unter<br />

<strong>den</strong> Dächern häufig Hohlräume<br />

befin<strong>den</strong>, die durch Aufstockung<br />

und neuem Dach zu einer schönen<br />

Wohnung im dann zweiten Obergeschoss<br />

ausgebaut wer<strong>den</strong> können“.<br />

Ein anderes, durchaus gängiges<br />

Beispiel in der Region: Opa<br />

und Oma leben alleine in einem<br />

Einfamilienhaus über zwei Etagen,<br />

ermöglichen jedoch der vierköpfigen<br />

Familie ihrer Enkeltochter,<br />

das Haus energetisch zu sanieren,<br />

auf insgesamt drei Etagen aufzustocken<br />

und dieses im ersten und<br />

zweiten Stock zu beziehen. Vorteil:<br />

<strong>Das</strong> junge Paar spart sich – verglichen<br />

mit einem Neubau – die Kosten<br />

<strong>für</strong> Erschließung und Grundstückskauf.<br />

Und hat obendrein die<br />

Möglichkeit, aus dem in die Jahre<br />

gekommenen Altbestand der eigenen<br />

Familie ein energieeffizientes,<br />

nachhaltiges Haus der Zukunft<br />

zu gestalten, ohne dabei neue,<br />

noch unberührte Flächen zu versiegeln.<br />

<strong>Das</strong>s <strong>für</strong> die energetische<br />

Sanierung eines älteren Einfamilienhauses<br />

auch hohe Summen im<br />

sechsstelligen Bereich aufgewandt<br />

wer<strong>den</strong> müssen, ist kein Geheimnis.<br />

Aber kann bei kluger Planung<br />

und Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten<br />

im Rahmen der<br />

Finanzierung trotzdem deutlich<br />

günstiger sein als ein Neubau. js<br />

Der Fachvortrag mit Energieberater<br />

Peter Kraus (Hintergrund) findet<br />

im Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong> statt.<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 39


Perspektiven <strong>für</strong> Geothermie im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

Die Wärme aus der Tiefe<br />

<br />

Manfred Filser<br />

Dipl.Ing. <strong>für</strong> Bauwesen<br />

BAUEN &<br />

WOHNEN<br />

im <strong>altlandkreis</strong><br />

Innen- und Außenputz<br />

Wärmedämmsysteme<br />

Planung und Projektierung<br />

Bautrocknung<br />

Gerüstarbeiten<br />

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Auf dieser Baustelle bei Geretsried entsteht ein Bohrturm.<br />

Weilheim-Schongau | Unter Geothermie<br />

ist die Nutzung der unter<br />

dem Erdbo<strong>den</strong> gespeicherten<br />

Wärme aus dem Inneren unseres<br />

Planeten zu verstehen. Sie beginnt<br />

bereits oberflächennah. Grundwasserwärmepumpen<br />

nutzen die<br />

konstante Temperatur in Wasserschichten,<br />

fünf bis 15 Meter unter<br />

dem Bo<strong>den</strong>. Bei Erdwärmepumpen<br />

führen Son<strong>den</strong> bis in 100<br />

und mehr Metern Tiefe, um eine<br />

ähnliche Temperatur anzuzapfen.<br />

Sie wird dann durch strombetriebene<br />

Kompression weiter erhitzt,<br />

um Heizung und Warmwasser im<br />

Haus zu versorgen. „Wasser- und<br />

Erdwärmepumpen sind etwa 20<br />

bis 40 Prozent effizienter als die<br />

überwiegend verkauften Luftwärmepumpen“,<br />

erklärt Andreas<br />

Scharli, Energiemanager bei der<br />

Energiewende Oberland in Penzberg.<br />

„Sie haben aber höhere<br />

Investitionskosten und brauchen<br />

Genehmigungen durch das Landratsamt<br />

und bei Grundwasser<br />

auch durch das Wasserwirtschaftsamt.<br />

Bei über 100 Metern<br />

Tiefe muss auch das Bergamt<br />

zustimmen.“ Als Energieträger<br />

<strong>für</strong> Wärmepumpen dient Strom,<br />

der idealerweise aus regenerativen<br />

Quellen kommt. Der<br />

Strombedarf ist relativ groß, da<br />

die aus der Natur angezapfte<br />

Wärme von maximal zehn Grad<br />

recht gering ist.<br />

In sehr tiefen Schichten sind<br />

Wasser und Gestein so heiß,<br />

dass mehr als 100 Grad direkt<br />

nach oben transportieren wer<strong>den</strong><br />

können. In Geretsried bohrt<br />

die kanadische Firma Eavor gerade<br />

4 500 Meter tief. Von dort<br />

geht es noch einmal etwa 3 000<br />

Meter quer durch die Gesteinsschichten.<br />

Wenn alle Bohrungen,<br />

voraussichtlich im Herbst dieses<br />

Jahres, abgeschlossen sein wer<strong>den</strong>,<br />

wird in Rohre Flüssigkeit eingeleitet,<br />

die dann in <strong>den</strong> heißen<br />

Schichten zirkuliert. Dort heizt sie<br />

sich bis auf 140 Grad auf. Diese<br />

Wärme kommt nahezu verlustfrei<br />

nach oben und kann dort direkt<br />

Andreas Scharli zeigt einen Teil von<br />

Rohren <strong>für</strong> eine Erdwärmepumpe.<br />

ein Fernwärmenetz versorgen,<br />

aber auch Strom erzeugen. Für<br />

letzteres nutzt man das klassische<br />

Zusammenspiel von Generator und<br />

Turbine. Da<strong>für</strong> wird, wie in Kohleund<br />

Gaskraftwerken, eigentlich<br />

über 500 Grad heißer Wasserdampf<br />

benötigt. Bei der Tiefengeothermie<br />

nutzt man jedoch spezielle<br />

Gemische, zum Beispiel<br />

aus Ammoniak und Wasser, die<br />

sich schon bei gut 100 Grad in<br />

dichten Dampf verwandeln.<br />

Vorteil der Stromproduktion aus<br />

Tiefenwärme: Sie ist, anders<br />

als Wind- und Sonnenenergie,<br />

grundlastfähig, also ständig verfügbar.<br />

Und doch ist sie komplett<br />

regenerativ und nutzt nicht wie<br />

bei Kohle- und Gaskraftwerken<br />

fossile Rohstoffe.<br />

Je südwestlicher,<br />

desto tiefer<br />

Auch in Weilheim begann 2016<br />

ein großes Geothermieprojekt.<br />

Der italienische Energiekonzern<br />

Enel bohrte in der Lichtenau<br />

nördlich der Stadt bis


in 5000 Metern Tiefe und<br />

fand dort 165 Grad heißes<br />

dass Eavor zunächst <strong>den</strong><br />

erfolgreichen Betrieb in<br />

Thermalwasser. Daraus<br />

Geretsried abwarten wird.<br />

sollten bis zu 26 Megawatt<br />

elektrische Leistung <strong>für</strong> bis<br />

zu 90000 Haushalte entstehen.<br />

Auch eine Fernwärmenutzung<br />

war geplant.<br />

Allerdings erwiesen<br />

sich die Wassermengen<br />

aus der Tiefe als zu gering,<br />

um ausreichend Wärme<br />

nach oben zu transportieren.<br />

Enel stieg Anfang<br />

2018 aus dem Projekt<br />

aus. Da sich auch kleinere<br />

Erdgasvorkommen als<br />

störend erwiesen, wurde<br />

das Projekt bald darauf<br />

endgültig gestoppt.<br />

Ist Tiefengeothermie im<br />

Zugleich müssen Kommunen<br />

nach dem Wärmeplanungsgesetz,<br />

das Anfang<br />

dieses Jahres in Kraft trat,<br />

klären, ob sie Fernwärmenetze<br />

auf- oder ausbauen.<br />

In Weilheim entsteht gegenwärtig<br />

ein Fernwärmenetz<br />

<strong>für</strong> bis zu 4500<br />

Haushalte. Es wird überwiegend<br />

mit Hackschnitzeln<br />

betrieben. In Penzberg<br />

gibt es bereits ein<br />

Netz mit Hackschnitzeln<br />

als Energieträger, ergänzt<br />

durch Erdgas. Es wird gerade<br />

deutlich erweitert.<br />

In Schongau versorgt die<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong> also Geschichte?<br />

So sieht ein Bohrkern <strong>für</strong> Tiefengeothermie aus. Abwärme des Papierpro-<br />

„<strong>Das</strong> glaube<br />

duzenten UPM seit langem<br />

ich nicht“, sagt Andreas Scharli. sprechend an. Rund um Weilheim rund 1000 Haushalte. Und auch<br />

„Denn das Projekt in Geretsried aber könnte es sich in jedem Fall<br />

verfolgt einen anderen Ansatz. lohnen.<br />

Sie holen nicht wie in der Lichtenau<br />

in Peißenberg gibt es Fernwärmenetze,<br />

hier dient überwiegend<br />

noch Erdgas als Energieträger.<br />

Thermalwasser nach oben, Anschluss an „Einem Fernwärmenetz ist es<br />

sondern leiten in einem geschlossenen<br />

Kreislauf Flüssigkeit durch<br />

im Zuge des Klimaschutzes muss<br />

egal, woher die Wärme kommt;<br />

Fernwärmenetze<br />

heiße Erdschichten.“ Ähnlich Die in Geretsried tätige Firma Eavor<br />

aber langfristig auf einen regene-<br />

wie bei einer oberflächennahen<br />

Erdwärmepumpe, müssen im<br />

Untergrund also keine wasserführen<strong>den</strong><br />

hat daher im vergangenen rativen Energieträger umgestellt<br />

Sommer im Weilheimer Stadtrat wer<strong>den</strong>“, so Andreas Scharli. An<br />

und in umliegen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Fernwärmenetze könnte also auch<br />

Schichten gefun<strong>den</strong> Anträge auf vorbereitende Unter-<br />

Tiefengeothermie angeschlossen<br />

wer<strong>den</strong>. „Prinzipiell müssen Sie suchungen gestellt. Besonders wer<strong>den</strong>. Da sie besonders viel<br />

also nur tief genug bohren, dann das Gebiet zwischen Ammer- und Energie liefert, zugleich aber recht<br />

sind Sie in einer ausreichend heißen<br />

Starnberger See im Nor<strong>den</strong> und hohe Investitionen durch die Boh-<br />

Gesteinsschicht“, so Scharli. Polling im Sü<strong>den</strong> halten die Ingerungen<br />

verursacht, macht diese<br />

Durch die Geologie-Geschichte nieure <strong>für</strong> vielversprechend. „Es Technik eher in großen Gemein<strong>den</strong><br />

und die Alpenentstehung sind die<br />

notwendigen Tiefen im Oberland<br />

gab prinzipiell erstmal Zustimmung“,<br />

sagt Karl-Heinz Grehl, und Städten Sinn. Ein solches<br />

Kraftwerk braucht auch Platz – mit<br />

aber unterschiedlich. Im Umfeld Energiereferent im Stadtrat Weilheim.<br />

„Doch bisher haben kei-<br />

von München reichen um die<br />

<strong>den</strong> Kühlanlagen erreicht es die<br />

Dimensionen einer Industrieanlage.<br />

Für kleinere Gemein<strong>den</strong><br />

2000 Meter, dort gibt es einige ne Untersuchungen begonnen.“<br />

Projekte und bereits seit längerem<br />

funktionierende Anlagen wie<br />

Grehl vermutet, dass die Firma erst<br />

die aus der Lichtenau vorliegen<strong>den</strong><br />

eignen sich eher Nahwärmenetze<br />

und Dorfheizungen, wie sie zum<br />

Erfahrungen und das Wissen<br />

in Unterhaching. In Geretsried<br />

sind es rund 3500 Meter. Geht aus anderen Projekten auswerten<br />

Beispiel in Eglfing, Antdorf und<br />

Steinga<strong>den</strong> schon laufen und in<br />

man weiter nach Sü<strong>den</strong> und Südwesten,<br />

wird. „In unserer Region wurde vielen anderen Orten im <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

muss man immer tiefer<br />

bohren. „Richtung Garmisch wären<br />

es schon um die 6000 Meter“,<br />

erklärt Andreas Scharli. Die<br />

viel Wissen zum Untergrund gesammelt.<br />

<strong>Das</strong> begann schon in <strong>den</strong><br />

sechziger Jahren, als versuchsweise<br />

nach Öl gebohrt wurde.“<br />

geplant sind. Dort können<br />

Biomasse und Hackschnitzel, die<br />

ja nicht unerschöpflich sind, in<br />

überschaubarem Maße genutzt<br />

Investitionskosten steigen ent-<br />

Andreas Scharli glaubt zudem, wer<strong>den</strong>.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 41


Berufsorientierung im digitalen Zeitalter<br />

„Nur sehr wenige können<br />

von YouTube leben“<br />

get connected<br />

Bewirb<br />

dich jetzt!<br />

Wir freuen uns, dich<br />

kennen zu lernen!<br />

Weilheim-Schongau | „Es herrschen<br />

gol<strong>den</strong>e Zeiten <strong>für</strong> Azubis“,<br />

sagt Armin Mutzbauer, Konrektor<br />

an der Wilhelm-Conrad-Röntgen-<br />

Mittelschule in Weilheim. Der<br />

45-jährige Lehrer <strong>für</strong> Mathematik,<br />

Geschichte, Politik und Geografie<br />

ist seit einigen Jahren verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Berufsorientierung von<br />

Schulabgängern der neunten und<br />

zehnten Klassen. Vergangenen<br />

September haben 160 Schülerinnen<br />

und Schüler die Mittelschule<br />

verlassen, rund 75 Prozent davon<br />

eine Ausbildung begonnen. Und<br />

keiner seiner Schützlinge hatte<br />

ein Problem damit, eine Lehrstelle<br />

zu fin<strong>den</strong>. „Wer heutzutage nicht<br />

Azubi wird, macht das mit Absicht,<br />

weil er oder sie andere Pläne<br />

hat“, bestätigt auch Florian Pointner,<br />

seines Zeichens nicht nur<br />

Pädagoge an der <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

Realschule in Schongau, sondern<br />

auch Koordinator <strong>für</strong> berufliche<br />

Orientierung. Von 105 Schulabgängern<br />

an seiner Schule haben<br />

sich rund 35 Prozent <strong>für</strong> eine weiterführende<br />

Schule entschie<strong>den</strong>,<br />

der Rest begann im September<br />

eine Ausbildung. „Aufgrund des<br />

flächendecken<strong>den</strong> Fachkräftemangels<br />

können die jungen Leute<br />

momentan eine Bewerbung per<br />

WhatsApp abschicken und wer<strong>den</strong><br />

zu einem Vorstellungsgespräch<br />

eingela<strong>den</strong> – um es mal überspitzt<br />

zu formulieren“, schildert<br />

der 46-Jährige die Situation am<br />

Arbeitsmarkt. Und auf <strong>den</strong> hat<br />

er seine Schüler und Schülerinnen<br />

gut vorbereitet. Denn schon<br />

mit Beginn der neunten Klasse<br />

steht „Berufsorientierung“ auf<br />

dem Lehrplan. Die jungen Menschen<br />

simulieren in einem Rollenspiel<br />

Vorstellungsgespräche<br />

und Assessment-Center, Eltern<br />

wer<strong>den</strong> an Info-Aben<strong>den</strong> mit ins<br />

Boot geholt und der Besuch der<br />

Ausbildungsmesse in Schongau<br />

ist ebenso fester Bestandteil des<br />

Programms.<br />

Azubis achten auf<br />

Work-Life-Balance<br />

„Ich fahre mit meinen Schülern<br />

gezielt zu Firmen hin, damit die<br />

Schüler vor Ort sehen können,<br />

was sie erwartet“, erklärt Armin<br />

Mutzbauer seinen etwas anderen<br />

Ansatz. „Wir wer<strong>den</strong> von Angeboten<br />

der Firmen überrannt, könnten<br />

jede Woche mit Vorträgen und<br />

Präsentationen füllen. <strong>Das</strong> sind<br />

die Auswirkungen des Fachkräftemangels.“<br />

Für ihn ist wichtig, dass<br />

die Schüler ihr gewohntes Umfeld<br />

verlassen und sich bei Firmen<br />

selbst einen Eindruck verschaffen<br />

könnten. Deshalb lässt Kollege<br />

Pointner gar keine Vertreter der<br />

Unternehmen in die Schule kommen,<br />

sondern nutzt Messen als<br />

Schwerpunkt <strong>für</strong> Informationen.<br />

„Wir erziehen die Schüler damit<br />

auch zu einer gewissen Selbständigkeit“,<br />

erläutert er. „Sie sollen<br />

sich selbst informieren und eigenständig<br />

entschei<strong>den</strong>, wohin ihre<br />

berufliche Reise geht.“<br />

Doch diese Entscheidungsfindung<br />

ist in heutiger Zeit nicht leicht –<br />

angehende Fachkräfte wissen um<br />

ihren Wert, sind dementsprechend<br />

wählerisch. Unabhängig davon<br />

seien die jungen Leute „dauernd<br />

online“, meint Florian Pointner,<br />

weshalb das Internet beim Thema<br />

Berufsorientierung automatisch<br />

eine ganz entschei<strong>den</strong>de Rolle<br />

spiele. „Es gibt bereits Firmen,<br />

die auf Instagram Kampagnen<br />

führen, um die Schulabgänger zu<br />

erreichen.“ Eine Statistik, aufgrund<br />

welcher Angebote sich Schüler<br />

letztlich tatsächlich <strong>für</strong> eine bestimmte<br />

Ausbildung entschei<strong>den</strong>,<br />

gibt es allerdings noch nicht. „Bei<br />

mir hat ganz klar das Praktikum<br />

<strong>den</strong> Ausschlag gegeben. Da konnte<br />

ich in alle Bereiche reinschauen<br />

und habe festgestellt, dass die Ausbildung<br />

zum Zerspanungsmechaniker<br />

sehr abwechslungsreich ist“,<br />

schildert Oliver Reischl, der sich<br />

<strong>für</strong> eine Ausbildung bei Hoerbiger<br />

entschie<strong>den</strong> hat. Der ehemalige<br />

Schüler der Realschule in Schongau<br />

befindet sich gerade im zweiten<br />

Lehrjahr. Personalerin Simona<br />

Krenz beschreibt an dieser Stelle<br />

die Philosophie von Hoerbiger:<br />

„Natürlich schauen wir noch auf<br />

Noten, aber sie spielen eine untergeordnete<br />

Rolle. Viel wichtiger ist<br />

uns der Eindruck, <strong>den</strong> die jungen<br />

Menschen während der Probearbeit<br />

oder im Praktikum hinterlassen.<br />

Wir möchten motivierte<br />

Mitarbeiter, die auch menschlich<br />

ins Unternehmen passen.“ Und<br />

<strong>den</strong>noch muss auch sie zugestehen,<br />

dass sich Firmen heutzutage<br />

viel mehr Mühe geben müssen,<br />

um überhaupt Azubis <strong>für</strong> sich zu<br />

gewinnen. „Es geht meistens um<br />

die Work-Life-Balance. Wir müssen<br />

42 | <strong>altlandkreis</strong>


Personalerin Simona<br />

Krenz (li.) und<br />

Azubi Oliver Reischl<br />

von der Hoerbiger<br />

GmbH beraten junge<br />

Menschen auf der<br />

Suche nach einer<br />

Ausbildung.<br />

<strong>den</strong> Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> ein Umfeld<br />

bieten, in dem sie sich wohlfühlen<br />

und außerdem gute Aufstiegschancen<br />

sehen. Und natürlich muss der<br />

finanzielle Anreiz passen.“ Florian<br />

Pointner führt an dieser Stelle noch<br />

einen weiteren Aspekt an: „Gerade<br />

im ländlichen Bereich spielen auch<br />

Verwandte und persönliche Netzwerke<br />

eine große Rolle. Heimatverbun<strong>den</strong>e<br />

Jugendliche machen<br />

die Ausbildung häufig in dorfeigenen<br />

Betrieben, bei Bekannten<br />

oder in der Firma der Eltern.“<br />

Wobei Armin Mutzbauer an dieser<br />

Stelle eine grundsätzliche Lanze<br />

in Sachen Vernunft junger Leute<br />

brechen möchte: „Meine Schüler<br />

können ihre Chancen sehr gut<br />

einzuschätzen und haben nicht die<br />

Idee, Stars auf YouTube oder Influencer<br />

bei TikTok zu wer<strong>den</strong>. Die<br />

wissen genau, dass nur sehr wenige<br />

Menschen davon leben können.<br />

Viel interessanter ist <strong>für</strong> sie ein Soziales<br />

Jahr oder ein Aufenthalt im<br />

Ausland.“<br />

Abbruch jeder vierten<br />

Ausbildung<br />

Trotz Vernunft und gol<strong>den</strong>en Zeiten,<br />

was freie Lehrstellen betrifft,<br />

tut Orientierung Not, wie der<br />

jüngste Berufsbildungsbericht<br />

vom Bundesinstitut <strong>für</strong> Berufsbildung<br />

(BIBB) aus 2023 darlegt: Die<br />

Abbrecherquote betrug im Jahr<br />

2021 deutschlandweit 26,7 Prozent,<br />

insgesamt wur<strong>den</strong> 141207 Ausbildungsverträge<br />

vorzeitig aufgelöst.<br />

Allerdings ist ein abgebrochener<br />

Ausbildungsweg nicht unbedingt<br />

ein Misserfolg. Unter <strong>den</strong> „Abbrüchen“,<br />

wie sie das BIBB definiert,<br />

befin<strong>den</strong> sich auch Fälle, bei <strong>den</strong>en<br />

ein Lehrling direkt von einem<br />

Ausbildungsberuf zum nächsten<br />

wechselt, seinen ursprünglichen<br />

Vertrag auflöst, um einen neuen zu<br />

unterschreiben. Weiterhin zählen<br />

zu <strong>den</strong> in dieser Statistik geführten<br />

„Abbrüchen“ auch Umstände, die<br />

trotz größter Bemühungen nicht<br />

verhindert wer<strong>den</strong> konnten: Zum<br />

Beispiel, wenn ein Auszubil<strong>den</strong>der<br />

im Malerhandwerk gezwungen ist,<br />

seine Ausbildung zu been<strong>den</strong>, weil<br />

er allergisch auf eine Substanz in<br />

<strong>den</strong> verwendeten Farben reagiert.<br />

Oder der Betrieb bankrott geht und<br />

die Ausbildung infolgedessen nicht<br />

fortgeführt wer<strong>den</strong> kann.<br />

Aber genau diese Zahlen und Fakten<br />

motivieren Armin Mutzbauer<br />

und sein Team: „Unterm Strich gilt<br />

<strong>für</strong> uns im Moment, die Schüler<br />

noch besser zu begleiten, um <strong>den</strong><br />

Beruf und die Ausbildung zu fin<strong>den</strong>,<br />

wo wir sie sehen. Damit diese<br />

Abbrecherquote weiter minimiert<br />

wird. Wir müssen noch mehr<br />

Qualität bieten.“ Heutzutage geht<br />

es <strong>für</strong> junge Menschen also nicht<br />

darum, eine Lehrstelle zu fin<strong>den</strong>,<br />

sondern die <strong>für</strong> sie genau richtige.<br />

Eine Entwicklung mit Fluch und<br />

Segen zugleich.<br />

edl<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 43


44 | <strong>altlandkreis</strong>


Weilheimer Ausbildungsmesse feiert Jubiläum<br />

Tag der offenen Tür mit 120 Ausstellern<br />

Weilheim | Viele Jahre war die Jobmesse<br />

in Weilheim landkreisweit<br />

die einzige Präsenzveranstaltung,<br />

auf der sich zukünftige Schulabgänger<br />

umfassend über Ausbildungsangebote<br />

regionaler Betriebe,<br />

Behör<strong>den</strong> und Dienstleister<br />

informieren konnten. Inzwischen<br />

gibt es mit der SAM in Schongau<br />

(siehe Seite 31), einer Ausbildungsmesse<br />

in Penzberg (im Herbst<br />

<strong>2024</strong>) und einer in Peißenberg drei<br />

weitere Veranstaltungen in Weilheim-Schongau,<br />

wodurch weitaus<br />

mehr hiesige Ausbildungsbetriebe<br />

sichtbarer wer<strong>den</strong>. Der Status der<br />

Weilheimer Messe wurde durch<br />

Schongau, Penzberg und Peißenberg<br />

aber nicht geschwächt.<br />

Ganz im Gegenteil: Aufgrund des<br />

Baus der neuen Berufsschule am<br />

Narbonner Ring boten sich <strong>für</strong><br />

die Messe-Veranstalter des Landratsamtes<br />

neue Möglichkeiten –<br />

so fand die fast schon kultgewor<strong>den</strong>e<br />

Weilheimer Jobmesse im Jahr<br />

2022 erstmals nicht wie gewohnt in<br />

der Stadthalle, sondern in der neuen<br />

Berufsschule statt. Und das mit<br />

riesigem Erfolg auch deshalb, weil<br />

die Pforten nicht nur <strong>für</strong> die Azubis<br />

von Morgen sowie deren Eltern<br />

und Lehrer geöffnet wur<strong>den</strong> – eingela<strong>den</strong><br />

waren alle interessierten<br />

Bürger, da zeitgleich auch ein Tag<br />

der offenen Türe stattfand, im Zuge<br />

dessen die mit modernste Berufsschule<br />

Bayerns vollumfänglich besichtigt<br />

wer<strong>den</strong> konnte. Insofern<br />

eine Kombi-Veranstaltung, die es<br />

in dieser Form auch heuer wieder<br />

geben wird. Und zwar am Samstag,<br />

13. <strong>April</strong>, von 9 bis 16 Uhr am Narbonner<br />

Ring 1 in Weilheim, wohin<br />

Schüler, Lehrer, Eltern, Großeltern<br />

sowie anderweitig an Ausbildung<br />

und Berufsschule interessierte<br />

Menschen aus Nah und Fern recht<br />

herzlich eingela<strong>den</strong> sind.<br />

Metzger mit VR-Brille<br />

Die ersten Highlights gibt es an<br />

diesem kurzweiligen Samstag<br />

bereits vor Betreten des Berufsschulgebäudes<br />

zu entdecken – im<br />

Außenbereich wirbt die Deutsche<br />

Bundeswehr um Nachwuchs,<br />

ein Caterer bietet kulinarische<br />

Schmankerl an, die Innung der<br />

Metaller demonstriert historisches<br />

Handwerk an einer altertümlichen<br />

Schmiede und ein Kuchenverkauf<br />

versüßt das Kaffeekränzchen am<br />

Nachmittag. Bis dahin? Genug<br />

Zeit, um sich im Inneren des Berufsschulgebäudes<br />

umzuschauen.<br />

Angefangen in der Aula, wo die<br />

Innungen der Kaminkehrer, Bäcker<br />

und Metzger die Wichtigkeit ihres<br />

<strong>Das</strong>eins zeigen wer<strong>den</strong>. Unter<br />

anderem mit Hightech pur — das<br />

Metzgerhandwerk gewährt hautnahe<br />

Einblicke mit einer VR-Brille.<br />

Die topausgestatteten Werkstätten<br />

in der Berufsschule sind derweil<br />

von zahlreichen weiteren Innungen<br />

aus dem Handwerk wie Schreiner,<br />

Zimmerer, Maurer, Maler, Elektriker<br />

sowie Installateure im Bereich<br />

Sanitär, Heizung und Klima besetzt.<br />

Außerdem zu bestimmten<br />

Uhrzeiten immer wieder im Angebot:<br />

Fachvorträge zu Themen wie<br />

„Ausbildungsmarkt in Weilheim-<br />

Schongau“ oder „Die Rolle der<br />

Eltern bei der beruflichen Orientierung<br />

der Schüler“. Den Kern der<br />

insgesamt 20. Ausbildungsmesse<br />

in Weilheim bil<strong>den</strong> jedoch rund<br />

120, überwiegend in der Region<br />

ansässige Betriebe, Behör<strong>den</strong>,<br />

Einrichtungen und Dienstleister<br />

aus <strong>den</strong> Branchen Handwerk, Industrie,<br />

Handel, Soziales, Medizin<br />

und Gesundheit sowie öffentlicher<br />

Dienst. Sie alle wer<strong>den</strong> sich in <strong>den</strong><br />

zur Verfügung gestellten Gängen<br />

und Räumlichkeiten der Weilheimer<br />

Berufsschule von ihrer besten<br />

Seite zeigen, Ausbildungsinhalte<br />

und -abläufe an selbstaufgebauten<br />

Messestän<strong>den</strong> samt Infobroschüren,<br />

Imagefilmen und Mitmachaktionen<br />

zur Schau stellen. Und<br />

<strong>für</strong> die Besucher stets ein offenes<br />

Ohr haben. Denn das wichtigste im<br />

Rahmen einer Ausbildungsmesse:<br />

Persönliche Gespräche zwischen<br />

Schülern und Ausbildern.<br />

Gewinnspiel<br />

erfordert Mut<br />

Ein Zuckerl obendrauf: <strong>Das</strong>s im<br />

Rahmen des Tages der offenen<br />

Türe nicht nur die Räumlichkeiten,<br />

Werkstätten und Maschinen der<br />

Weilheimer Berufsschule angeschaut,<br />

sondern auch ausprobiert<br />

wer<strong>den</strong> dürfen. „Wir la<strong>den</strong> die<br />

Besucher dazu ein, aktiv mitanzupacken“,<br />

sagt Christiane Wurm,<br />

Organisatorin von Seiten des Weilheim-Schongauer<br />

Landratsamtes.<br />

Flaschenöffner oder Schlüsselanhänger<br />

eigenhändig herstellen,<br />

beim Bau einer Mauer helfen, einzelne<br />

Teile beim Zimmerer-Puzzle<br />

zusammenfügen, Töpfe bepflanzen<br />

oder beim Melkwettbewerb<br />

antreten – das Aktiv-Programm<br />

im Rahmen der Jubiläumsmesse<br />

ist umfassend. Obendrein haben<br />

die Schülerinnen und Schüler die<br />

Chance auf <strong>den</strong> Gewinn von insgesamt<br />

drei Gutscheinen im Wert von<br />

je 500 Euro. Teilnahmevoraussetzung,<br />

angelehnt an das Messepass-<br />

Gewinnspiel der SAM: Mutig sein,<br />

mindestens drei persönliche Gespräche<br />

mit Ausstellern führen, als<br />

Belohnung eine da<strong>für</strong> gedruckte<br />

Postkarte ausfüllen lassen und<br />

diese in eine Lose-Box einwerfen.<br />

„Hier wünschen wir schon jetzt allen<br />

Teilnehmern viel Glück“, meint<br />

Christiane Wurm, die an dieser<br />

Stelle noch auf Anfahrts- und Parkmöglichkeiten<br />

hinweisen möchte:<br />

„Die Parkplätze direkt neben dem<br />

Schulgebäude sind begrenzt, weshalb<br />

die Besucher auch an der<br />

Stadt- und Hochlandhalle parken<br />

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können.“ Von dort fahren Shuttlebusse<br />

in regelmäßigen Zeitabstän<strong>den</strong><br />

kostenlos zur Berufsschule<br />

und wieder zurück. Außerdem ist<br />

die Weilheimer Berufsschule auch<br />

via Zug und anschließendem Fußmarsch<br />

oder via Fahrrad gut zu<br />

erreichen. Falls trotzdem noch Fragen<br />

offen sein sollten: Unter www.<br />

bildungsstandort-wmsog.de fin<strong>den</strong><br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser,<br />

weitere Informationen zur 20.<br />

Ausbildungsmesse in Weilheim. js<br />

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Studiums<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 45


Ausbildung zur Fachkraft <strong>für</strong> Abwassertechnik<br />

Am liebsten im Labor<br />

Wir freuen uns<br />

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Peiting | Beim Rundgang erklärt<br />

Christina Lina Wiedemann die<br />

Funktion der Kläranlage beinahe<br />

so, als würde sie schon ewig dort<br />

arbeiten. Wie ein sprichwörtlicher<br />

alter Hase mit reichlich Berufserfahrung<br />

und Know-how. In Wahrheit<br />

aber ist die Peitingerin gerade<br />

einmal 17 Jahre jung, und erst seit<br />

eineinhalb Jahren in Ausbildung.<br />

„Eigentlich wollte ich Friseurin<br />

wer<strong>den</strong>, aber die von mir anvisierten<br />

Lehrstellen waren schon<br />

alle besetzt.“ Eine Lehrerin der<br />

Mittelschule Peiting erzählte ihr<br />

dann von anderen, noch offenen<br />

Lehrstellen in der Region, unter<br />

anderem von der zur „Fachkraft<br />

<strong>für</strong> Abwassertechnik“, im Volksmund<br />

bekannter als „Klärwärter“.<br />

Eher aus der Not heraus absolvierte<br />

Lina in der Folge ein freiwilliges<br />

Praktikum auf der Kläranlage<br />

der Marktgemeinde Peiting, die<br />

sich am nördlichsten Punkt des<br />

Ortes befindet, unterhalb von Herzogsägmühle,<br />

neben der Peitnach<br />

und Nähe Lechufer. Und? „Ich bin<br />

da ohne große Erwartungen reingegangen,<br />

hatte aber auf Anhieb<br />

Freude an diesem Praktikum – vor<br />

allem die Arbeit im Labor hat mir<br />

richtig gut gefallen.“ Der Wunsch<br />

einer Friseur-Ausbildung war<br />

nach dieser Schnupperwoche je<strong>den</strong>falls<br />

vom Tisch. Stattdessen<br />

bewarb sich Lina Wiedemann<br />

bei der Marktgemeinde, wurde<br />

genommen und bestreitet seit<br />

September 2022 nun eine Ausbildung<br />

in einem Berufsfeld, in dem<br />

Fachkräfte noch händeringender<br />

gesucht wer<strong>den</strong> als in diversen<br />

Handwerks- oder Pflegeberufen.<br />

„Es gibt drei Mal im Jahr sogenannte<br />

Nachbarschaftstreffen mit<br />

umliegen<strong>den</strong> Kläranlagen. Beim<br />

46 | <strong>altlandkreis</strong><br />

jüngsten hörte man von allen<br />

Seiten, wie dringend Nachwuchskräfte<br />

gesucht wer<strong>den</strong>.“ Noch seltener<br />

in diesem Beruf vorzufin<strong>den</strong>:<br />

Frauen. Nicht nur auf der Peitinger<br />

Anlage ist Lina die einzige.<br />

Auch in der Berufsschule „bin ich<br />

das einzige Mädchen in unserer<br />

Klasse“. Bei immerhin 30 Schülern<br />

eine beinahe erschreckend<br />

niedrige Frauenquote. Schlimm?<br />

„Eigentlich überhaupt nicht, da<br />

ich sowohl mit <strong>den</strong> Kollegen hier<br />

in Peiting als auch mit <strong>den</strong> Jungs<br />

in der Berufsschulklasse echt gut<br />

auskomme.“<br />

Bundesweit nur zwei<br />

Berufsschulen<br />

Apropos Berufsschule: Für Klärwärter<br />

gibt’s in ganz Deutschland<br />

nur zwei! Eine der bei<strong>den</strong> befindet<br />

sich in Lauingen, eine Stadt im<br />

Landkreis Dillingen an der Donau,<br />

130 Autokilometer von Peiting entfernt.<br />

Weil Lina mit ihren 17 Jahren<br />

noch nicht alleine Auto fahren<br />

darf, reist sie mit dem Zug zur<br />

Berufsschule. „Natürlich nicht der<br />

kürzeste Weg, aber aufgrund der<br />

Tatsache, dass es ohnehin nur zwei<br />

in ganz Deutschland gibt, hätte es<br />

mich schlimmer treffen können.“<br />

Die Rede ist von Blockunterricht,<br />

meistens eine Woche am Stück,<br />

mit Wohnen im Schülerwohnheim,<br />

„wo’s auch ganz Ok ist“. Die<br />

Schwerpunktfächer im ersten Lehrjahr<br />

waren <strong>für</strong> Lina unter anderem<br />

Maschinen- und Gerätetechnik,<br />

kurz MGT, zum Beispiel mit Material-<br />

und Rohrkunde, aber auch Feilen,<br />

Bohren und Sägen, „damit wir<br />

später mal Leitungsschä<strong>den</strong> selbst<br />

reparieren können“. Sowie Linas<br />

Lieblingsfach „Labor“ mit Bio und<br />

Chemie in Praxis und Theorie. „Da<br />

lernt man zum Beispiel, welche<br />

chemischen Stoffe sich in Wasser<br />

und Abwasser befin<strong>den</strong>, zum Beispiel<br />

Ammonium, Nitrat und Phosphor.<br />

Und wie man fachgerecht mit<br />

Pipetten zur Untersuchung von<br />

chemischen Stoffen umgeht.“<br />

Darüber hinaus gehören auch<br />

Standardfächer wie Politik und<br />

Gesellschaft sowie Deutsch zum<br />

Stun<strong>den</strong>plan, der sich seit September<br />

2023 jedoch verändert hat –<br />

da begann <strong>für</strong> die junge Peitingerin<br />

nämlich das zweite Lehrjahr,<br />

„in dem wir noch fachspezifischer<br />

unterrichtet wer<strong>den</strong>“. Zum Teil<br />

Lina Wiedemann auf der Kläranlage der<br />

Marktgemeinde Peiting.


dann auch im Rahmen von Berufsschulblöcken<br />

über drei, vier oder<br />

gar sechs Wochen am Stück. Dazwischen<br />

ist Lina Wiedemann aber<br />

an dem Ort, an dem sie sich schon<br />

so beeindruckend gut auskennt:<br />

Auf der Peitinger Kläranlage, die<br />

bis zu 14000 Kubikmeter Wasser<br />

pro Tag fassen könnte. „Mehr sollte<br />

es aber nicht sein.“ Der Standard<br />

an regenfreien Tagen seien<br />

2500 Kubik pro Tag. „Heute, so<br />

kurz nach diesem Regenschauer,<br />

sind es natürlich mehr“, sagt Lina,<br />

die in diesem Moment auf das in<br />

die Anlage strömende Wasser im<br />

Zulaufbecken deutet – der Platz,<br />

an dem der Rundgang durch die<br />

komplette Peitinger Kläranlage<br />

beginnt.<br />

Über diesen Zulauf strömt das Peitinger<br />

Abwasser zunächst durch<br />

einen Rechen, der grobe Verschmutzungen<br />

wie Klopapier und<br />

Feuchttücher (die im Übrigen dort<br />

nicht lan<strong>den</strong> sollten!) rausfiltert.<br />

Im sogenannten Sand- und Fettfang<br />

wird die Fließgeschwindigkeit<br />

des Abwassers deutlich reduziert,<br />

wodurch sich alles, was schwerer<br />

ist als Wasser, am Bo<strong>den</strong> des<br />

Beckens absetzen kann, und alles<br />

Leichtere an die Wasseroberfläche<br />

aufschwimmt. Die nächste Station<br />

dann: <strong>Das</strong> Vorklärbecken, in dem<br />

sich ein Großteil des verbliebenen<br />

Klärschlammes absetzt. Letzterer<br />

gelangt in einen Faulturm, in dem<br />

ein Gärungsprozess Methangas<br />

freisetzt, aus dem wiederum Wärme-<br />

und Stromenergie gewonnen<br />

wird. „Rund 80 Prozent unserer<br />

Anlage betreiben wir mit eigenem<br />

Strom“, erklärt Lina sichtlich mit<br />

Stolz. Final wird dieser Schlamm<br />

von der in der Region bekannten<br />

Firma Emter gepresst, abtransportiert<br />

und verbrannt. Doch zurück<br />

zum Abwasser: <strong>Das</strong> befindet<br />

sich inzwischen im sogenannten<br />

Belebtbecken, in dem unzählige<br />

Mikroorganismen unerwünschte<br />

Stoffe im wahrsten Sinne auffressen<br />

– regelmäßige Laborproben<br />

im Betriebs- und Bürogebäude<br />

neben dem Faulturm dienen zur<br />

Kontrolle des biologischen Reinigungsprozesses.<br />

„Im Labor bin ich<br />

am liebsten – erst die Proben entnehmen,<br />

dann unterm Mikroskop<br />

zu untersuchen, macht mir richtig<br />

viel Spaß.“ Abschließend gelangt<br />

das inzwischen fast saubere Abwasser<br />

in ein Nachklärbecken, von<br />

wo es die Kläranlage letztlich wieder<br />

verlässt. Erst in die Peitnach,<br />

und über die in <strong>den</strong> Lech.<br />

„Dort ba<strong>den</strong> oder das Bach- und<br />

Flusswasser sogar trinken würde<br />

ich trotz akribischer Arbeit unsererseits<br />

aber nicht“, sagt Lina Wiedemann.<br />

„Diverse Restsubstanzen,<br />

allen voran von Medikamenten,<br />

lassen sich nämlich wenig bis gar<br />

nicht abbauen.“ Auf dem Weg<br />

zurück ins Büro, in dem ein großer<br />

Überwachungsbildschirm das<br />

komplette Peitinger Abwasser-<br />

Netz grafisch darstellt und überwacht,<br />

schaut Lina noch kurz in<br />

die hauseigene Werkstätte. „Dort<br />

können wir dank Werkzeugen und<br />

Maschinen aller Art alles Mögliche<br />

reparieren.“ Im schlimmsten Falle<br />

eine kaputte, weil durch Feuchttücher<br />

zerstörte Pumpe, von <strong>den</strong>en<br />

insgesamt zwölf Stück im Peitinger<br />

Abwassernetz verbaut sind.<br />

Erst Berufserfahrung,<br />

dann Meisterschule<br />

Diese herausfordernde Aufgabe<br />

erwartet Lina Wiedemann nun im<br />

Laufe des zweiten von insgesamt<br />

drei Lehrjahren. Und danach?<br />

„Möchte ich auf je<strong>den</strong> Fall ein paar<br />

Jahre als Gesellin hierbleiben,<br />

Berufserfahrung sammeln<br />

und danach eventuell <strong>den</strong><br />

Meister obendrauf setzen.“<br />

Auch die Leitung einer solchen<br />

Kläranlage kann sich die<br />

erst 17-Jährige durchaus vorstellen.<br />

Doch bis dahin heißt<br />

es: Weiterhin fleißig Theorie<br />

und Praxis lernen, die monatliche<br />

Ausbildungsvergütung<br />

von rund 1000 Euro brutto Lina Wiedemann im Labor.<br />

sinnvoll einsetzen und nach<br />

Feierabend auch mal das Leben mit unangenehmen Gerüchen<br />

genießen. Am liebsten trifft sich verbun<strong>den</strong> ist. „Was sich aber<br />

Lina mit Freun<strong>den</strong>, schneidet und<br />

färbt deren Haare. Und freut sich<br />

darüber, dass die ihren außergewöhnlichen<br />

wirklich in Grenzen hält und im<br />

Grunde <strong>für</strong> alle Männer und Frauen<br />

da draußen erträglich sein soll-<br />

Ausbildungsberuf te“, sagt die derzeit wohl einzige<br />

„echt cool fin<strong>den</strong> und wertschätzen“,<br />

angehende Klärwärterin in ganz<br />

obwohl er phasenweise Oberbayern.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 47


Facettenreiche Ausbildung bei Bihler<br />

Die Basis des Erfolgs<br />

Halblech | Die Kette <strong>für</strong> einen weltbekannten<br />

Motorsägenhersteller,<br />

die Halterung <strong>für</strong> die Aufnahme<br />

des Sicherheitsgurtes in Kraftfahrzeugen,<br />

elektrische Leiter <strong>für</strong> E-<br />

Motoren, Kanülen zum Injizieren<br />

von Narkosemittel: Es gibt kaum<br />

einen Bereich im alltäglichen Leben,<br />

in dem sich keine Bauteile<br />

verstecken, die von Bihler-Maschinen<br />

produziert wer<strong>den</strong>. <strong>Das</strong><br />

mittelständische Maschinenbau-<br />

Unternehmen mit Hauptsitz in<br />

Halblech feierte vergangenes Jahr<br />

70-jähriges Jubiläum. Ein Garant<br />

dieser jahrzehntelangen Erfolgsgeschichte<br />

mit mittlerweile 1100<br />

Mitarbeitern weltweit: Die hauseigene<br />

Ausbildung, über die junge<br />

Männer und Frauen schrittweise<br />

an die Herstellung komplexer Systeme<br />

<strong>für</strong> die Stanzbiege-, Schweißund<br />

Montagetechnik herangeführt<br />

wer<strong>den</strong>. 81 Azubis und 14 duale<br />

Stu<strong>den</strong>ten bestreiten derzeit ihren<br />

Einstieg ins Berufsleben beim<br />

Allgäuer Maschinenbauer. Darunter<br />

auch immer wieder: Lehrlinge<br />

aus dem Verteilgebiet des<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-<strong>Magazin</strong>s. Jonas<br />

Mader, 21, aus Altenstadt, machte<br />

Abitur am Welfen-Gymnasium in<br />

Schongau, entschied sich danach<br />

bewusst <strong>für</strong> eine Ausbildung zum<br />

Mechatroniker. „Weil ich erstmal<br />

einen technischen Beruf erlernen<br />

und Geld verdienen wollte.“ Auf<br />

Bihler aufmerksam wurde er unter<br />

anderem übers Internet. Spätestens<br />

nach einem Praktikum war<br />

<strong>für</strong> ihn klar: „Da will ich anfangen.“<br />

Ähnliches gilt <strong>für</strong> Matthias<br />

Weizbauer, 18, aus Lechbruck, der<br />

nach Abschluss der Realschule in<br />

Füssen ebenfalls eine Mechatronikerlehre<br />

bei Bihler begann. Dank<br />

Vater und älterem Bruder kannte<br />

Die Lehrwerkstätte mit Schleif-, Dreh- und dFä Fräsmaschinen.<br />

er das Unternehmen bereits, absolvierte<br />

trotzdem vier (!) Praktika<br />

bei Bihler, ehe er im September<br />

2021, gemeinsam mit Jonas Mader,<br />

die Ausbildungsstelle antrat. Insofern<br />

inmitten der Corona-Pandemie,<br />

„wo es grundsätzlich schwer<br />

war, sich über Ausbildungsberufe<br />

zu informieren – die wenigsten<br />

Firmen haben in dieser Zeit ein<br />

Praktikum angeboten“. Bihler war<br />

da eine der ganz wenigen Firmen,<br />

die es trotzdem ermöglicht hatte.<br />

Abteilungsdurchläufe<br />

Insgesamt bietet die „Otto Bihler<br />

Maschinenfabrik GmbH & Co. KG“<br />

zehn verschie<strong>den</strong>e Ausbildungsberufe<br />

an: Werkzeugmechaniker,<br />

Industriemechaniker, Mechatroniker,<br />

Elektroniker <strong>für</strong> Automatisierungstechnik,<br />

Industrieelektriker,<br />

Technischer Produktdesigner,<br />

Industriekauffrau, Fachkraft <strong>für</strong><br />

Lagerlogistik, Kauffrau <strong>für</strong> Digitalisierungsmanagement<br />

und Fachinformatiker<br />

<strong>für</strong> Systemintegration.<br />

Angefangen mit der Grundausbildung<br />

am Standort in Füssen, wo<br />

im Bereich der technisch-handwerklichen<br />

Berufe die Basics gelernt<br />

und geübt wer<strong>den</strong>. „Die ersten<br />

Wochen wird gefeilt, gesägt,<br />

gebohrt und an manuellen Maschinen<br />

gedreht und gefräst“, berichten<br />

Jonas Mader und Matthias<br />

Weizbauer von einer Zeit, die sie<br />

nicht missen möchten. „Hat Spaß<br />

gemacht und man bekommt wirklich<br />

ein gutes Gefühl <strong>für</strong> Material<br />

und Werkzeug.“ Bearbeitet haben<br />

die bei<strong>den</strong> unter anderem Automatenstahl,<br />

PVC und Aluminium.<br />

Insgesamt dauert deren Mechatroniker-Ausbildung<br />

dreieinhalb<br />

Jahre, die in Summe jede Menge<br />

Abwechslung bietet. Denn nach<br />

der Grundausbildung schwärmen<br />

die Bihler-Azubis in nahezu alle<br />

Abteilungen aus, die es firmenin-<br />

Jonas Mader aus Altenstadt.<br />

48 | <strong>altlandkreis</strong>


Matthias Weizbauer, Lechbruck.<br />

tern an <strong>den</strong> Standorten in Füssen<br />

und Halblech gibt. Vormontage,<br />

Elektro-Applikation, Maschinenmontage,<br />

Reparaturmontage, ja<br />

sogar in die streng bewachte Forschungsabteilung<br />

dürfen die Azubis<br />

nicht nur hineinschnuppern,<br />

sondern aktiv mitarbeiten. Immer<br />

wieder dazwischen: Berufsschule.<br />

„Wir Mechatroniker sind in Kempten,<br />

bil<strong>den</strong> hier<strong>für</strong> eine Fahrgemeinschaft.“<br />

Unterrichtet wird<br />

blockweise: Auf drei bis vier Wochen<br />

praxisnaher Arbeit in Lehrwerkstätte<br />

oder Fachabteilung bei Eingangsbereich<br />

Bihler, wo die Azubis von erfahrenen<br />

Ausbildern und Facharbeitern<br />

an die Hand genommen wer<strong>den</strong>,<br />

folgt eine Woche Berufsschule.<br />

Auslandserfahrung<br />

Den ersten Teil der Abschlussprüfung<br />

nach eineinhalb Lehrjahren<br />

haben Jonas Mader und Matthias<br />

Weizbauer bereits erfolgreich<br />

hinter sich gebracht. Teil zwei, die<br />

finale Abschlussprüfung, folgt im<br />

Januar 2025. Bis dahin haben die<br />

bei<strong>den</strong> zahlreiche Möglichkeiten,<br />

sich umfassend auf die Prüfung in<br />

> > > AUSBILDUNG BEI BIHLER<br />

Theorie und Praxis vorzubereiten.<br />

„Unsere Azubis dürfen während<br />

der Arbeitszeit intensiv <strong>für</strong> die<br />

Prüfung lernen und üben“, sagt<br />

Gloria Schiel, Personalreferentin<br />

im Hause Bihler, die an dieser<br />

Stelle zahlreiche weitere Benefits<br />

<strong>für</strong> Bihler-Azubis aufzählt:<br />

Teamentwicklungstage, Fahrkostenerstattung,<br />

Kantinenzuschuss,<br />

Azubiausflüge, Urlaubsgeld, vermögenswirksame<br />

Leistungen,<br />

Ausbildungsprämie bei gutem<br />

Abschluss, flexible Arbeitszeiten<br />

und sogar die Möglichkeit, innerhalb<br />

der EU Auslandserfahrungen<br />

in anderen Maschinenbaubetrieben<br />

zu sammeln. „<strong>Das</strong> Programm<br />

heißt xChange, wir kooperieren<br />

da unter anderem mit einem<br />

unserer Kun<strong>den</strong>.“ Und nach erfolgreichem<br />

Abschluss? „Wer<strong>den</strong><br />

unsere Azubis in der Regel immer<br />

übernommen – im Idealfall<br />

mit einem unbefristeten Vertrag“,<br />

sagt Gloria Schiel, während Jonas<br />

Mader und Matthias Weizbauer<br />

mit großen Augen auf die im<br />

ausgestellten<br />

Produkte blicken und schwärmen:<br />

„Ein Teil davon zu sein, komplexe<br />

Maschinen zu bauen, mit <strong>den</strong>en<br />

unsere Kun<strong>den</strong> all diese Bauteile<br />

herstellen können, ist auch <strong>für</strong><br />

uns Azubis faszinierend und erfüllt<br />

einen schon mit Stolz“. Nach dem<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“-Interview geht es<br />

<strong>für</strong> die bei<strong>den</strong> wieder zurück in<br />

eine Fachabteilung. Und langsam<br />

aber sicher in Richtung Endspurt<br />

einer Mechatroniker-Ausbildung,<br />

die dank Einblicken in Metallverarbeitung,<br />

Elektronik und Pneumatik<br />

viel facettenreicher nicht<br />

sein könnte.<br />

js<br />

Die „Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG“ sucht <strong>für</strong> September<br />

<strong>2024</strong> und 2025 noch Azubis. Es besteht sogar die Möglichkeit,<br />

sich telefonisch direkt bei <strong>den</strong> Ausbildern über die einzelnen<br />

Ausbildungsberufe und Abläufe zu informieren. Weitere Informationen<br />

und Kontaktdaten unter www.bihler.de/ausbildung.<br />

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märz / april <strong>2024</strong> | 49


Schongauer Ausbildungsmesse SAM <strong>2024</strong><br />

Mehr Betriebe <strong>den</strong>n je!<br />

Schongau | Diesen Termin sollten<br />

sich Schulabgänger von Morgen<br />

und Übermorgen dick eintragen<br />

in ihrem (digitalen) Kalender: Am<br />

Mittwochnachmittag, 20. <strong>März</strong>,<br />

findet ab 13.30 Uhr die SAM <strong>2024</strong><br />

in Schongaus Lechsporthalle an<br />

der Bürgermeister-Lechenbauer-<br />

Straße 11 statt. Es handelt sich<br />

um die größte Ausbildungsmesse<br />

im Schongauer Altlandkreis, bei<br />

der sich mehr als 80 Betriebe,<br />

Behör<strong>den</strong> und Dienstleister aus<br />

Handwerk, Industrie, Gesundheit,<br />

Handel, Gastro- und Hotellerie<br />

sowie öffentlichem und sozialem<br />

Bereich <strong>den</strong> Schülerinnen<br />

und Schülern, aber auch Eltern,<br />

Lehrern, Großeltern und allen an<br />

einer Ausbildung interessierten<br />

Menschen präsentieren wer<strong>den</strong>.<br />

Zum Beispiel mit Infobroschüren,<br />

Flyern, Mitmachaktionen und<br />

Image-Filmen, insbesondere aber<br />

in Form von persönlichen Gesprächen<br />

auf Augenhöhe. Wie lange<br />

dauert eine Ausbildung? Welche<br />

Schwerpunkte in Theorie und Praxis<br />

wer<strong>den</strong> gelegt? Wo und wie<br />

findet der Berufsschulunterricht<br />

statt — blockweise oder ein bis<br />

zwei Tage wöchentlich? Welche<br />

Aufstiegsmöglichkeiten gibt es im<br />

jeweiligen Ausbildungsbetrieb?<br />

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten?<br />

Wie viel Geld wird<br />

im ersten, zweiten und dritten<br />

Lehrjahr verdient? Wie steht es<br />

um die jeweilige Unternehmenskultur,<br />

um flache Hierarchien und<br />

teambil<strong>den</strong>de Maßnahmen? Diese<br />

und viele weitere Fragen wer<strong>den</strong><br />

sowohl von Auszubil<strong>den</strong><strong>den</strong> als<br />

auch Ausbildern oder <strong>den</strong> Ge-<br />

50 | <strong>altlandkreis</strong><br />

schäftsführern höchstpersönlich<br />

an diesem Mittwochnachmittag<br />

beantwortet. Und zwar von so vielen<br />

wie noch nie. Genaugenommen<br />

sind es heuer 82 Betriebe,<br />

die an der SAM <strong>2024</strong> teilnehmen<br />

wer<strong>den</strong>. Ein neuer Rekord!<br />

Fachvorträge und<br />

lukratives Gewinnspiel<br />

„Um <strong>den</strong> Schülerinnen und Schülern<br />

ein noch breiteres Spektrum<br />

an Ausbildungsbetrieben anzubieten,<br />

haben wir uns gemeinsam<br />

mit dem Informationskreis<br />

der Wirtschaft ganz bewusst da<strong>für</strong><br />

entschie<strong>den</strong>, keine Doppelstände<br />

mehr zu vergeben“, betont Alexander<br />

Berndt, Messeorganisator<br />

aus dem Hause Ostenrieder Design<br />

& Marketing. Er hat die insgesamt<br />

fünfte SAM als Präsenzveranstaltung<br />

mit Unterstützung des<br />

Landratsamtes Weilheim-Schongau,<br />

des Informationskreises der<br />

Wirtschaft, der Bundesagentur <strong>für</strong><br />

Arbeit, der Kreishandwerkerschaft<br />

Oberland, der Industrie- und Handelskammer<br />

<strong>für</strong> München und<br />

Oberbayern, der Bundesagentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit, AmmerLechLand sowie<br />

<strong>den</strong> Firmen Heuberger, Eirenschmalz,<br />

Hirschvogel Group, Raiffeisenbank<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong>, Hoerbiger<br />

und Sparkasse Oberland auf<br />

die Beine gestellt. Zum bewährten<br />

Konzept der SAM gehören<br />

unter anderem Fachvorträge rund<br />

ums Thema Ausbildung. Zum<br />

Beispiel über die beliebtesten<br />

Ausbildungsberufe in der Region.<br />

Oder zum Thema „Ausbildung im<br />

Handwerk“. Diese sind kostenlos<br />

und fin<strong>den</strong> in einem Präsentationsraum<br />

im Obergeschoss der<br />

Sporthalle statt, zugänglich über<br />

<strong>den</strong> Treppenaufgang zur Tribüne.<br />

Aber auch der bei Schülerinnen<br />

und Schülern so beliebte Messepass<br />

liegt dieses Jahr wieder im<br />

Foyer der Lechsporthalle aus –<br />

und ist verbun<strong>den</strong> mit einem<br />

Gewinnspiel, das wie folgt funktioniert:<br />

Für jedes persönliche<br />

Gespräch, das die Schülerinnen<br />

und Schüler mit Ausbildern, Azubis<br />

oder Geschäftsführern des<br />

jeweiligen Ausbildungsbetriebes<br />

führen, gibt’s einen Stempel.<br />

Wer <strong>den</strong> Pass vollgestempelt bekommt,<br />

darf ihn zur großen Verlosung<br />

einreichen. Und mit etwas<br />

Glück <strong>den</strong> Hauptgewinn einstreichen:<br />

Ein nigelnagelneues iPad.<br />

Insofern ein toller Anreiz <strong>für</strong> die<br />

Kinder und Jugendlichen, mit Mut<br />

und Selbstvertrauen auf die Verantwortlichen<br />

der Ausbildungsbetriebe<br />

zuzugehen.<br />

Keine Parkplätze<br />

vor der Halle!<br />

Auch wenn die meisten Schülerinnen<br />

und Schüler direkt aus <strong>den</strong><br />

benachbarten Schulen die Sporthalle<br />

aufsuchen wer<strong>den</strong>, gilt es,<br />

potentielles Verkehrschaos präventiv<br />

zu verhindern. Hier<strong>für</strong> der<br />

wichtige Hinweis <strong>für</strong> alle, die mit<br />

Eltern und Auto zur SAM kommen:<br />

Direkt vor der Lechsporthalle stehen<br />

keine Parkplätze zur Verfügung.<br />

Stattdessen wird gebeten,<br />

am Wilhelm-Köhler-Stadel, auf<br />

dem Volksfestplatz oder am Waldfriedhof<br />

zu parken – von allen drei<br />

Parkflächen ist die Lechsporthalle<br />

in wenigen Fußminuten zu erreichen.<br />

Und ab 13.30 Uhr bereit<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Ansturm der Azubis von<br />

Morgen und Übermorgen, die sich<br />

im Rahmen der SAM <strong>2024</strong> (schongauer-ausbildungsmesse.de)<br />

über<br />

das regionale Ausbildungsangebot<br />

informieren können.<br />

js


PRÄZISIONSBAUTEILE FÜR HANDWERK<br />

VOM PROTOTYPEN BIS ZUR SERIENFERTIGUNG<br />

Ausbildung zum<br />

Feinwerkmechaniker (m/w/d)<br />

SKL Maschinenbau GmbH<br />

Reiterweg 1a 86972 Altenstadt<br />

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www.skl-maschinenbau.de<br />

Beginn: 09/<strong>2024</strong> 09/2022<br />

Du interessierst Dich <strong>für</strong> Technik, Programmieren<br />

und moderne Fertigung und möchtest einen handwerklichen<br />

Beruf erlernen?<br />

Dann bewirb Dich jetzt um einen Ausbildungsplatz<br />

in unserem Betrieb.<br />

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!<br />

Deine Ausbildung<br />

bei Roche<br />

roche.de/ausbildung<br />

Wir öffnen unser Bewerbungsportal vom 1. <strong>April</strong> bis mind. 31. Oktober <strong>2024</strong><br />

Naturwissenschaften<br />

• Chemielaborant:in<br />

• Biologielaborant:in<br />

• Chemikant:in<br />

Wirtschaft und Informatik<br />

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Anwendungsentwicklung<br />

Du hast Interesse?<br />

Dann schau doch bei unserem Tag der offenen<br />

Tür vorbei!<br />

Wann: Samstag, 12.10.<strong>2024</strong>, 09:30 Uhr bis 13:30 Uhr<br />

Wo: Nonnenwald 2, 82377 Penzberg, Gebäude 371<br />

Wer: <br />

Interessent:innen<br />

Lernen. Zukunft. Roche.<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 51


www.brei<strong>den</strong>bach-metall.de<br />

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52 | <strong>altlandkreis</strong><br />

Konstruktion<br />

und Gestaltung<br />

in Stahl,<br />

Bronze,<br />

Edelstahl,<br />

Aluminium<br />

und Glas<br />

Ausbildungsplätze<br />

und Jobangebote<br />

auf unserer Website<br />

@brei<strong>den</strong>bachmetall<br />

Brei<strong>den</strong>bach Metallbau<br />

August-Moralt-Str. 6<br />

86971 Peiting<br />

STARTE DEINE<br />

KARRIERE<br />

IM V-MARKT.<br />

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Schwabbrucker arbeitet als Ausbilder <strong>für</strong> ICE-Lokführer<br />

Mit 300 Stun<strong>den</strong>kilometern<br />

Schwabbruck | Natürlich hat er<br />

die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen,<br />

wurde akribisch darauf<br />

vorbereitet. Und <strong>den</strong>noch: „Als ich<br />

zum ersten Mal ganz alleine mit<br />

dem ICE gefahren bin, war ich keine<br />

zwei Minuten später schweißgebadet<br />

im Führerstand und hatte<br />

einen gefühlten Blackout.“ Diese<br />

Jungfernfahrt mit dem schnellsten<br />

Zug Deutschlands, die letztlich<br />

trotz Schweißausbruch und<br />

gefühltem Blackout tadellos geklappt<br />

hat, wird Martin Gesche nie<br />

vergessen. Heute ist der 31-jährige<br />

Schwabbrucker Ausbilder bei der<br />

DB Fernverkehr AG in München.<br />

Heißt: Alle jungen Menschen da<br />

draußen, die eines Tages ihren<br />

Traum vom ICE-Steuern verwirklichen<br />

möchten, wer<strong>den</strong> am Standort<br />

München unter seine Fittiche<br />

genommen. „Grundsätzlich gibt<br />

es zwei Möglichkeiten, ICE-Lokführer<br />

zu wer<strong>den</strong>“, sagt Martin<br />

Gesche. Entweder über neun Monate<br />

Vollzeit als Quereinsteiger<br />

mit einer bereits abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung. Oder, ganz<br />

klassisch, via dualer Ausbildung<br />

über drei Jahre. Martin Gesche,<br />

aufgewachsen in Hohenpeißenberg,<br />

lange Zeit wohnhaft in<br />

Peißenberg, hatte einst nach Abschluss<br />

der Hauptschule mit Quali<br />

eine Lehre zum Konditor gemacht,<br />

sich zum Chocolatier weitergebildet.<br />

Ein toller Beruf, „jedoch<br />

finanziell zu schlecht bezahlt, um<br />

sich ein eigenständiges Leben aufbauen<br />

zu können“. Bei der Suche<br />

nach einer beruflichen Alternative<br />

musste Gesche nicht weit blicken.<br />

„Beim Clement in Bernried sind<br />

die Züge direkt vor meiner Nase<br />

vorbeigefahren – da musste ich<br />

nur aus dem Fenster blicken.“ Und<br />

ein ums andere Mal dachte sich<br />

Martin Gesche: „Wäre schon cool,<br />

selbst mal da ganz vorne drin zu<br />

sitzen.“ Letztlich entschied sich der<br />

heute 30-Jährige aufgrund eines<br />

Bekannten <strong>für</strong> die Lokführer-Ausbildung<br />

bei der DB Fernverkehrs<br />

AG. Und trotz bereits abgeschlossener<br />

Berufsausbildung <strong>für</strong> die<br />

klassische Variante über drei Jahre,<br />

die er letztlich aufgrund sehr guter<br />

Leistungen um ein halbes verkürzen<br />

konnte. „Weil ich wusste, wie<br />

umfangreich es wer<strong>den</strong> wird, ich<br />

Theorie und Praxis rund um Züge<br />

und Schienenverkehrssteuerung<br />

bis ins Detail lernen wollte, wäre<br />

mir der Quereinstieg über nur<br />

neun Monate, der wahrlich kein<br />

Zuckerschlecken ist, zeitlich zu<br />

knapp gewesen.“<br />

Neun verschie<strong>den</strong>e<br />

Zug-Modelle<br />

Mittlerweile ist Martin Gesche seit<br />

zehn Jahren bei der Deutschen<br />

Bahn angestellt. Nach seiner abgeschlossenen<br />

Ausbildung zum<br />

Lokführer arbeitet er zunächst <strong>für</strong><br />

dreieinhalb Jahre im Bereitstellungsdienst.<br />

„Als Lokführer war<br />

ich da<strong>für</strong> zuständig, Züge zum<br />

Bahnsteig zu bringen, sie von dort<br />

wegzufahren, sie ins Werk <strong>für</strong> Instandsetzungsarbeiten<br />

zu bringen<br />

oder sie über kürzere Rundfahrten<br />

umzudrehen.“ Zwar häufig<br />

nachts. Da<strong>für</strong> lernte er in dieser<br />

Zeit fast alle Schnellzüge kennen,<br />

die es so gibt. „Aktuell fahren<br />

wir mit neun verschie<strong>den</strong>en ICE-<br />

Modellen.“ Und jeder ist im Detail<br />

betrachtet ein wenig anders<br />

aufgebaut – vom topmodernen<br />

Hightech-Zug mit vielen Sensoren<br />

und Automatismen bis hin zum<br />

konventionellen Schnellzug aus<br />

<strong>den</strong> 1990er Jahren. „Die sind alle<br />

gut, aber funktionieren halt auch<br />

alle unterschiedlich.“ Allein deshalb<br />

war dieser Bereitstellungslokführerdienst<br />

<strong>für</strong> Martin Gesche<br />

ein sprichwörtlicher Segen, um<br />

bestens gerüstet in <strong>den</strong> richtigen<br />

Streckendienst überwechseln zu<br />

können – eineinhalb Jahre arbeitet<br />

er als klassischer Lokführer von<br />

ICEs. Und schwärmt vor allem von<br />

der im Dezember 2017 durch Altkanzlerin<br />

Merkel eröffneten Highspeed-Strecke<br />

zwischen München<br />

und Berlin – in nur vier Stun<strong>den</strong><br />

kann er seither Fahrgäste aus der<br />

bayerischen Landeshauptstadt in<br />

die Bundeshauptstadt befördern.<br />

„<strong>Das</strong> liebe ich so sehr an diesem<br />

Beruf – du fährst am frühen Morgen<br />

von Schwabbruck nach München<br />

zur Arbeit, bist zehn Stun<strong>den</strong><br />

später wieder zuhause und <strong>den</strong>kst<br />

dir so: Krass, ich war vor fünf<br />

Bei Weilheim: Martin Gesche<br />

fährt diesen ICE nach Garmisch.


Ausbilder Martin Gesche.<br />

Stun<strong>den</strong> noch in Berlin!“ Noch<br />

besser: Oft hat Martin Gesche zwischen<br />

An- und Rückfahrt mehrere<br />

Stun<strong>den</strong>, manchmal sogar einen<br />

ganzen Tag Pause, kann sich insofern<br />

auch die von ihm angesteuerten<br />

Städte genauer anschauen,<br />

Kulturprogramm mitnehmen und<br />

die Menschen vor Ort kennenlernen.<br />

Apropos mitnehmen: Seit<br />

er als Ausbilder arbeitet, sind<br />

im Rahmen seiner ICE-Fahrten<br />

auch immer wieder Azubis mit<br />

im Führerstand dabei, um ihnen<br />

so praxisnah wie nur möglich das<br />

Steuern von Zügen beizubringen.<br />

Dem Voraus ging bereits Unterricht<br />

in Theorie und Praxis – und<br />

ein Einstellungsverfahren im Rahmen<br />

der Bewerbung. Die größte<br />

Besonderheit aber im Rahmen<br />

dieser dualen Ausbildung: Neben<br />

der klassischen, standesgemäßen<br />

IHK-Abschlussprüfung müssen<br />

angehende Lokführer zusätzlich<br />

eine Abschlussprüfung in Theorie,<br />

Praxis und mündlicher Form<br />

direkt bei der DB Fernverkehr AG<br />

ablegen. „Weil wir bei der Deutschen<br />

Bahn höhere Standards<br />

haben.“<br />

Mittelschulabschluss<br />

als Voraussetzung<br />

Martin Gesche hat damals sowohl<br />

die IHK-Prüfung als auch die<br />

strenger bewertete DB-Prüfung<br />

mit sehr gutem Erfolg bestan<strong>den</strong>,<br />

und stieg nach rund sechseinhalb<br />

Jahren als Lokführer zum Ausbilder<br />

auf. Dabei unterrichtet er bis<br />

zu zwölf Schüler pro Lehrjahr nicht<br />

nur in der Praxis, sondern auch<br />

in der Theorie. Fahrbetrieb, Fahrsicherheit,<br />

Bahnbetriebsablauf<br />

sowie Fahrzeug- und Maschinentechnik<br />

sind die fachspezifischen<br />

Fächer an der Berufsschule in<br />

München, hinzu kommen allgemeinbil<strong>den</strong>de<br />

wie Deutsch, Englisch,<br />

Religion sowie Politik und<br />

Gesellschaft. Von Bewerbern vorausgesetzt<br />

wird momentan ein<br />

erfolgreich abgeschlossener Mittelschulabschluss,<br />

Verständnis und<br />

Freude an Technik, gute Deutschkenntnisse,<br />

die Fähigkeit, auch in<br />

schwierigen Situationen Ruhe zu<br />

bewahren, <strong>den</strong> Überblick nicht zu<br />

verlieren, man sollte in der Lage<br />

sein, Verantwortung zu übernehmen,<br />

Entscheidungen zu treffen<br />

sowie auch an Wochenen<strong>den</strong> und<br />

Feiertagen zu arbeiten. Wer sich<br />

bereits erfolgreich <strong>für</strong> eine Ausbildung<br />

zum Lokführer beworben<br />

hat, muss außerdem eine Eignungsuntersuchung<br />

beschreiten<br />

und bestehen. Dazu gehört sowohl<br />

ein allgemeiner Gesundheitscheck<br />

mit Sehtest, Hörtest, sowie Proben<br />

von Blut und Urin. Aber auch eine<br />

psychologische Untersuchung – in<br />

einem computerbasierten Testverfahren<br />

wer<strong>den</strong> unter anderem<br />

Konzentrations- und Reaktionsvermögen<br />

getestet, es geht außerdem<br />

um Mathematik und logisches<br />

Denken. „Wenn du zum ersten<br />

Mal einen elektropneumatischen<br />

Schaltplan eines ICE vor dir liegen<br />

hast, wirkt das regelrecht erschlagend<br />

auf dich“, erinnert sich Martin<br />

Gesche an seine Berufsschulzeit<br />

zurück. Aber: „Alles lernbar.“<br />

Insbesondere dann, wenn der<br />

Unterricht so veranschaulichend<br />

gestaltet wird wie der bei Martin<br />

Gesche. „Jungen Menschen etwas<br />

beizubringen gibt mir wahnsinnig<br />

viel, weshalb ich stets versuche,<br />

auch die komplexesten Inhalte der<br />

Ausbildung greifbar zu machen.“<br />

Im Idealfall via Mitfahrten im klassischen<br />

Lokführer-Alltag. Mit bis<br />

zu 918 Passagieren an Bord. Und<br />

300 Stun<strong>den</strong>kilometern! js<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 53<br />

Wir bil<strong>den</strong> Dich am Stammsitz in Schwabsoien aus<br />

Infos unter eirenschmalz.de<br />

Industriemechaniker*<br />

Fachkraft<br />

<strong>für</strong> Lagerlogistik*<br />

Elektroniker<br />

<strong>für</strong> Betriebstechnik*<br />

Industriekaufmann*


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2024</strong><br />

SCHONGAU<br />

FR 01.03.<br />

7.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz.<br />

Je<strong>den</strong> Freitag<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

im evang. Pfarrheim, Blumenstr.<br />

5, je<strong>den</strong> 1. Freitag<br />

13.30 bis 15.30 Uhr<br />

Selbsthilfegruppe Lunge <strong>für</strong> Interessenten<br />

mit Asthma und COPD<br />

in der AOK. Infos unter www.shg-<br />

Lunge.de oder Tel. 08861 / 7137164<br />

Je<strong>den</strong> 1. Freitag im Monat<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Tag der offenen Tür der Berufsfachschulen<br />

am Beruflichen Schulzentrum<br />

mit Streetfood, Kaffee<br />

und Kuchen, Musik und weiteren<br />

Attraktionen<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kinderspielenachmittag im<br />

Plantsch. Je<strong>den</strong> Freitag<br />

15.00 bis 18.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.weibsdeifimarkt.de,<br />

je<strong>den</strong> Freitag<br />

PEITING<br />

8.30 bis 12.00 Uhr<br />

Bauernmarkt am oberen Hauptplatz<br />

mit frischem Fleisch von<br />

Jungziegen<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Burger-Abend im Café Herzog.<br />

Reservierung unter 08861 / 219-213<br />

LECHBRUCK<br />

10.30 Uhr<br />

Führung „Folgen Sie <strong>den</strong> Spuren<br />

der Flößer“. Treffpunkt am Rathaus.<br />

Kosten: 4 €, Anmeldung bis<br />

Donnerstag 16 Uhr bei der Tourist-<br />

Info unter 08862 / 987830, je<strong>den</strong><br />

Freitag<br />

PREM<br />

10.00 bis 14.15 Uhr<br />

Schau- & Weißwurstproduktion<br />

im Bayer. Weißwurst-Stadl. Anm.<br />

unter 08862 / 8354, je<strong>den</strong> Freitag<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung ab 10<br />

Personen unter 08867 / 489 nötig.<br />

je<strong>den</strong> Freitag<br />

SCHONGAU<br />

SA 02.03.<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Weibsdeifi-Markt in der Passage.<br />

Weitere Infos unter www.weibsdeifimarkt.de,<br />

je<strong>den</strong> 1. Samstag bis<br />

16 Uhr, alle weiteren bis 14 Uhr<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Öffentliches Meerjungfrauen-<br />

Schwimmen im Plantsch. Je<strong>den</strong><br />

1. Samstag im Monat<br />

PEITING<br />

13.30 bis 16.00 Uhr<br />

Puppentheater: Kasperle und<br />

das verzauberte Einhorn in der<br />

Schloßberghalle. <strong>für</strong> Kinder ab 2<br />

Jahren, Eintritt: 12 € Kinder/ 13 €<br />

Erwachsenen<br />

19.00 Uhr<br />

White 'n' Blue Barnstomp im Eggerstadl<br />

der Zechenschenke. 1950s<br />

Rock ’n‘ Roll Abend mit Livemusik<br />

und DJs, als Einstimmung auf <strong>den</strong><br />

großen White ’n‘ Blue Weekender<br />

im Juni. Tickets zu 18 € an der<br />

Abendkasse<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Kinder-Kleidermarkt im Haus der<br />

Vereine. Für Schwangere von 9<br />

bis 10 Uhr. Nummernvergabe unter<br />

kinderkleidermarkt-hpbg@web.de<br />

BERNBEUREN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Auerbergmuseum geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Samstag<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 11.30 Uhr<br />

Schaufütterung des Rotwilds am<br />

Wildgehege Schönegg.<br />

Je<strong>den</strong> Samstag bis Ende <strong>März</strong><br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- und Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Reservierung ab 10 Personen unter<br />

08867 / 489, je<strong>den</strong> Samstag<br />

REICHLING<br />

9.30 bis 10.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Samstag<br />

RETTENBACH<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Flohmarkt rund ums Kind in der<br />

Weichberghalle<br />

HOHENFURCH<br />

SO 03.03.<br />

13.00 bis 17.00 Uhr<br />

Schausonntag bei Holz Fichtl,<br />

keine Beratung, kein Verkauf. Siehe<br />

Anzeige Seite 34<br />

BERNBEUREN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Auerbergmuseum geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Sonntag<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Schlemmer Brunch im Hotel auf<br />

der Gsteig. Res. unter 08862 / 98770<br />

WILDSTEIG<br />

9.30 bis 11.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Sonntag<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> 1. Sonntag im<br />

Monat<br />

PEISSENBERG<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bergbaumuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />

1. und 3. Sonntag im Monat<br />

SCHONGAU<br />

MO 04.03.<br />

14.15 bis 15.15 Uhr<br />

Seniorengymnastik mit Gitti<br />

Frommhold-Horber in der AWO.<br />

Kosten: 5 €, keine Anmeldung nötig,<br />

Infos unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong><br />

Montag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

www.boeglmueller.com<br />

Golf-Indoor-Anlage<br />

• 18-Löcher-Golfanlage „Auf der Gsteig“<br />

• Öffentlicher 3-Löcher-Kurzplatz<br />

• 150 qm Golf-Indooranlage mit Golfsimulator<br />

(Full Swing) und Indoor-Putting-Grün<br />

• 18 Golf-Carts<br />

Auf der Gsteig GmbH · Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. 0 88 62-98 77-50 · info@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />

Golfen mit besten Aussichten...<br />

54 | <strong>altlandkreis</strong>


PEITING<br />

PEITING<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

APFELDORF<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

VHS-Vortrag: Hypnosetherapie –<br />

Möglichkeiten und Grenzen im<br />

Marktbauamt – 2.OG, Hauptplatz 4.<br />

Kosten: 10 €, Anmeldung bei der<br />

VHS Peiting: Tel. 08861 / 59962<br />

Päd. /Med.<br />

Fachkraft (m/w/d)<br />

Psychiatrische<br />

Jugendrehabilitation<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Reparatur Café „Gricht, gratscht<br />

und glernt“ im HOP. Je<strong>den</strong> 1. Montag<br />

im Monat<br />

BERNBEUREN<br />

16.00 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />

und Donnerstag<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Strickeria – stricken mit Interessierten<br />

je<strong>den</strong> Alters in der<br />

Bücherei. Man kann auch später<br />

dazustoßen. Je<strong>den</strong> Montag<br />

APFELDORF<br />

10.00 bis 11.00 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet. je<strong>den</strong> Montag<br />

außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

SCHONGAU<br />

DI 05.03.<br />

17.30 bis 19.00 Uhr<br />

VHS-Kurs: „Schwanger? Neben der<br />

Freude besteht oft Unsicherheit<br />

was zu tun ist.“ in der Ratsstube<br />

im Ballenhaus<br />

15.00 bis 19.00 Uhr<br />

Begegnungscafé im Anderl geöffnet,<br />

je<strong>den</strong> Dienstag<br />

HOHENPEISSENBERG<br />

9.30 bis 11.00 Uhr<br />

Seniorentreff in gemütlicher<br />

Runde im HOP im Schächen.<br />

Je<strong>den</strong> Dienstag<br />

LECHBRUCK<br />

19.00 Uhr<br />

Stammtisch der Motorradfreunde<br />

im Gasthof Holler. Je<strong>den</strong> 1. Dienstag<br />

DENKLINGEN<br />

8.00 bis 10.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet. Je<strong>den</strong><br />

Dienstag außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

SCHONGAU<br />

MI 06.03.<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kleiderkammer in der Blumenstraße<br />

2 geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

14.30 bis 18.00 Uhr<br />

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />

Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />

Seite 56, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />

Donnerstag<br />

PEITING<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Museum im Klösterle geöffnet. Je<strong>den</strong><br />

Mittwoch, außer an Feiertagen<br />

14.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bürgertreff im Begegnungscafé<br />

Anderl. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Raum der Begegnung – offener<br />

Treffpunkt <strong>für</strong> Trauernde <strong>für</strong><br />

Jung und Alt in <strong>den</strong> Räumen von<br />

VerdeSia in der Angermoosstr. 28.<br />

Je<strong>den</strong> 1. Mittwoch im Monat<br />

16.00 bis 19.00 Uhr<br />

Jugendtreff im Pumpenhaisl.<br />

Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

LECHBRUCK<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Mittwoch außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

WILDSTEIG<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Offene Werkstatt bei Holzschnitzer<br />

Guido Hosp. Infos und Anmeldung<br />

unter 08845 / 8784, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

14.30 bis 17.30 Uhr<br />

Museum im Bierlinghaus geöffnet.<br />

Eintritt: 2,50 €, je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

ROTT<br />

17.00 bis 18.00 Uhr<br />

Bücherei geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

KINSAU<br />

14.45 bis 17.30 Uhr<br />

Bücherstube im Turnraum der<br />

Schule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Vorlesestunde <strong>für</strong> Kinder im Turnraum<br />

der Schule. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

15.45 bis 16.30 Uhr<br />

Bücherei im Untergeschoss der<br />

Grundschule geöffnet. Je<strong>den</strong> Mittwoch<br />

außer in <strong>den</strong> Ferien<br />

SCHONGAU<br />

DO 07.03.<br />

14.30 bis 18.00 Uhr<br />

Weinhandel Pfalz in der Bernbeurener<br />

Str. 7 geöffnet. Siehe Anzeige<br />

Seite 56, je<strong>den</strong> Mittwoch und<br />

Donnerstag<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Gesellschafts- & Spielenachmittag<br />

mit Bewirtung in der AWO. Infos<br />

unter 08861 / 3628, je<strong>den</strong> Do.<br />

PEITING<br />

13.00 bis 16.00 Uhr<br />

Begegnungscafé im Anderl geöffnet,<br />

je<strong>den</strong> Donnerstag<br />

BERNBEUREN<br />

16.00 bis 18.30 Uhr<br />

Bücherei geöffnet, je<strong>den</strong> Montag<br />

und Donnerstag<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Kameramuseum in der<br />

Füssener Straße 5 geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Donnerstag<br />

DENKLINGEN<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet.<br />

Je<strong>den</strong> Donnerstag außer in <strong>den</strong><br />

Ferien<br />

SCHONGAU<br />

FR 08.03.<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Klamottenkiste (Kinder) <strong>für</strong><br />

Schwangere und Menschen mit<br />

Behinderung in der Pfarrei Verklärung<br />

Christi (Warenannahme von 15<br />

bis 16.30 Uhr)<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 55


LECHBRUCK<br />

19.30 Uhr<br />

Clubabend des MSC im Gasthof<br />

Holler. Motorsportbegeisterte herzlich<br />

willkommen. Je<strong>den</strong> 2. Freitag<br />

im Monat<br />

APFELDORF<br />

19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Handarbeitsstammtisch in der<br />

Schlossbergstube. Je<strong>den</strong> 2. und<br />

4. Freitag<br />

SCHONGAU<br />

SA 09.03.<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Rares und Regionales aus der Samentüte<br />

in der Naturlandgärtnerei<br />

„Die Blumenschule“ – <strong>Das</strong> Netzwerk<br />

Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

(www.gartenwinkel-pfaffenwinkel.<br />

de).bietet über 300 selbstgesammelte<br />

Samen-Arten (Wildblumen,<br />

Gemüse, Einjährige, Stau<strong>den</strong>,<br />

Tomaten, …) gegen Spende an<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Klamottenkiste (Kinder) in<br />

der Pfarrei Verklärung Christi.<br />

Warenannahme am 8.3. von 15 bis<br />

16.30 Uhr<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert: Gismo Graf Trio feat.<br />

Cheyenne Graf im Ballenhaus. Gypsy<br />

Jazz hat einen neuen Namen.<br />

Tickets: 25 €, VVK: www.liccambra.<br />

org, bei Buch am Bach in Peiting<br />

und Frauenzimmer in Schongau<br />

STEINGADEN<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Rares und Regionales aus der<br />

Samentüte im Klostergarten<br />

„St. Johannes“ – <strong>Das</strong> Netzwerk<br />

Gartenwinkel-<strong>Pfaffenwinkel</strong> (www.<br />

gartenwinkel-pfaffenwinkel.de).<br />

bietet über 300 selbstgesammelte<br />

Samen-Arten (Wildblumen, Gemüse,<br />

Einjährige, Stau<strong>den</strong>, Tomaten,<br />

…) gegen Spende an<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

20.00 Uhr<br />

Starkbierfest im Happerger. Mindestalter<br />

16 Jahre, Eintritt 7 €, nur<br />

Abendkasse<br />

MO 11.03.<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

ab 11.00 Uhr<br />

machART Kunstausstellung „In<br />

frem<strong>den</strong> Gärten“ an der Deckerhalle.<br />

machART lädt zum Spazieren<br />

und Staunen ein, will bil<strong>den</strong>d wirken,<br />

Mut zum (mit)Machen geben<br />

und nicht zuletzt einfach erfreuen.<br />

kostenfrei, bis 24.3.<br />

SCHONGAU<br />

DI 12.03.<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Workshop „Happy Creativity <strong>für</strong><br />

Kids“ ab 7 Jahren, in der Münzstraße<br />

13 – StopArts ohne Gleichen<br />

im Kreativraum. Kosten: 36 € Anmeldung<br />

bei Beatrice Amberg unter<br />

Tel. 0151 / 21263859 oder post@<br />

zeichenblog.de. Je<strong>den</strong> 2. Dienstag<br />

im Monat<br />

PEITING<br />

19.00 Uhr<br />

Bauinformationsabend mit<br />

Energieberater Peter Kraus und<br />

referenten der Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong><br />

im Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong>.<br />

Anmeldung bis 8.3. unter www.<br />

raiba-pfaffenwinkel.de/bauinfoabend<br />

oder Tel. 08861 / 6760. Siehe<br />

Seite 38 / 39<br />

PEITING<br />

MI 13.03.<br />

14.30 Uhr<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe<br />

„Schlaganfallbetroffene im<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong>“ im Alpenhotel.<br />

Je<strong>den</strong> 2. Mittwoch im Monat<br />

PEITING<br />

DO 14.03.<br />

19.00 Uhr<br />

Jazz Jam Session mit Liccambra im<br />

Grüner Salon, Bahnhofstr. 6a. Eintritt<br />

frei, Spen<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Finanzierung<br />

der Veranstaltung willkommen.<br />

Je<strong>den</strong> 2. Donnerstag im Monat<br />

19.30 bis 21.00 Uhr<br />

VHS-Vortrag: „Südafrika – Immer<br />

wieder eine Reise wert“ in der<br />

ehem. Mädchenschule mit Harald<br />

Mielke. Eintritt 9 €, Anmeldung bei<br />

der VHS Peiting: Tel. 08861 / 59962<br />

SCHONGAU<br />

SA 16.03.<br />

10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Selbstverteidigungslehrgang mit<br />

Karl Jesberger (Gewaltpräventionstrainer,<br />

Personenschützer IHK und<br />

Selbstverteidigungstrainer) in der<br />

Gaststätte Violett, Münzstraße 46.<br />

Kosten: 50 € Infos und Anmeldung<br />

(bis 10.03.) unter Tel. 0170 / 7881195<br />

oder kj@msdo-bayern.com, www.<br />

msdo-bayern.com<br />

19.00 Uhr<br />

Orgelkonzert: Musik zum Tagesausklang<br />

in der Stadtpfarrkirche<br />

Mariae Himmelfahrt<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Offenes Singen in der Bildungsstätte<br />

Langau. Singbeitrag 10 €, Kinder<br />

bis 14 Jahre frei, ohne Anmeldung<br />

PEITING<br />

SO 17.03.<br />

14.30 bis 18.00 Uhr<br />

Tanz in Peiting mit <strong>den</strong> Original<br />

Tanzfreun<strong>den</strong> im Katholischen<br />

Pfarrsaal<br />

ALTENSTADT<br />

16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Passionssingen in der Basilika<br />

mit dem Monika-Dreigsang,<br />

<strong>den</strong> Guichinger Sängern, dem<br />

Volksmusikensemble Burggen und<br />

einem Blechbläserquartett der Musikschule<br />

<strong>Pfaffenwinkel</strong>. Johannes<br />

Hitzelberger, Sprecher beim Bayerischen<br />

Rundfunk, wird zwischen<br />

Musik und Gesang Gedanken zur<br />

Passionszeit vortragen. Eintritt frei,<br />

um Spen<strong>den</strong> wird gebeten.<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Frühjahrs Brunch im Hotel auf<br />

der Gsteig. Reservierung unter Tel:<br />

08862 / 9877-0<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

11.00 bis 13.30 Uhr<br />

Bayerischer Schmankerl-Brunch im<br />

Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />

unter Tel. 08845 / 74020<br />

PEISSENBERG<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bergbaumuseum geöffnet. Je<strong>den</strong><br />

1. und 3. Sonntag im Monat<br />

SCHONGAU<br />

MI 20.03.<br />

Frühlingsanfang<br />

13.30 bis 17.30 Uhr<br />

Schongauer Ausbildungsmesse<br />

SAM in der Lechsporthalle. Siehe<br />

Seite 50 und Anzeige Seite 44<br />

SCHONGAU<br />

DO 21.03.<br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Multivisions-Show: Namibia, das<br />

Traumreiseziel mit dem Reisejournalisten<br />

Harald Mielke. Eintritt: 9 €<br />

SCHWABSOIEN<br />

FR 22.03.<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

ROTTENBUCH<br />

20.00 Uhr<br />

Preisschafkopfen und -grasobern<br />

in der Gaststätte am Campingplatz<br />

56 | <strong>altlandkreis</strong>


APFELDORF<br />

19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Handarbeitsstammtisch in der<br />

Schlossbergstube. Je<strong>den</strong> 2. und<br />

4. Freitag<br />

SCHONGAU<br />

SA 23.03.<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Kreative Schreibgruppe mit<br />

Schreibtherapeutin Carmen Janssen<br />

im Studienkreis. Kosten: 30 €,<br />

weitere Infos und Anmeldung unter<br />

carmen.janssen@gmx.de<br />

PEITING<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Schnittkurs <strong>für</strong> Obstbäume im<br />

Obstgarten der Familie Zerhoch<br />

in der Wankstr. 12. Schwerpunkt<br />

alte Obstbäume, Kronenerziehung<br />

nach der Öschberg-Palmer<br />

Methode mit Baumwart Hermann<br />

Wörnzhofer vom Obst- und Gartenbauverein<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

LECHBRUCK<br />

10.00 Uhr<br />

Kleinkinderbasar in der Lechhalle<br />

19.00 Uhr<br />

Kabarett „Best of Alexandra Stiglmeier“<br />

im Flößermuseum. Karten:<br />

15 €, VVK unter Tel: 08862 / 9878-30<br />

oder info@lechbruck.de<br />

SSO 24.03.<br />

SCHWABSOIEN<br />

Palmsonntag<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 14.00 Uhr<br />

Vogelkundliche Wanderung am<br />

Oberen Lechsee mit einem Guide<br />

des Landesbunds <strong>für</strong> Vogelschutz.<br />

Anmeldung bei Bernhard<br />

Kraus, Tel.: 0881 / 9249941, Handy<br />

0160 / 90917247, kostenlos, um<br />

Fahrkostenzuschuss wird gebeten<br />

Auf Jobsuche?<br />

Lande bei uns!<br />

Mit Dir. Für Morgen.<br />

ROTTENBUCH<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ausstellung des Veteranenvereins<br />

im Rathaus<br />

SCHÖNBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Grasobern im Vereinetreff<br />

PEITING<br />

DO 28.03.<br />

8.30 bis 12.00 Uhr<br />

Gründonnerstags-Bauernmarkt<br />

am oberen Hauptplatz mit Ostergebäck,<br />

Osterdeko und bunten<br />

Eiern<br />

SCHONGAU<br />

SA 30.03.<br />

10.00 bis 14.00 Uhr<br />

Sonderverkauf in der Kleiderkammer<br />

in der Blumenstraße 2.<br />

Aktion: 2 Teile kaufen, nur 1 Teil<br />

bezahlen<br />

PEITING<br />

SO 31.03.<br />

Ostersonntag<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Theater: „Da Philosophe“ in der<br />

Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />

VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />

Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />

Martha, Bahnhofstraße 6<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

INGENRIED<br />

20.00 Uhr<br />

Osterkonzert der Musikkapelle in<br />

der Mehrzweckhalle. Einlass ab<br />

19.30 Uhr, Eintritt 7 €<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Oster Brunch im Hotel auf der<br />

Gsteig. Reservierung unter Tel:<br />

08862 / 9877-0<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

11.00 bis 13.30 Uhr<br />

Bayerischer Schmankerl-Brunch<br />

im Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />

unter Tel. 08845 / 74020<br />

REICHLING<br />

20.00 bis 22.30 Uhr<br />

Osterkonzert der Musikkapelle im<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

MO 01.04.<br />

Ostermontag<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 11.00 Uhr<br />

Feiertags-Frühstücksbuffet im<br />

Café Herzog. Reservierung unter<br />

08861 / 219-213<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

PEITING<br />

MI 03.04.<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Theater: „Da Philosophe“ in der<br />

Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />

VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />

Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />

Martha, Bahnhofstraße 6<br />

SCHONGAU<br />

Wir suchen eine/n<br />

Anlagenmechaniker/in<br />

FR 05.04.<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Treffen der Krebs-Selbsthilfegruppe<br />

mit Vortrag von Professor<br />

Volker Nüsseler zum Thema „Die<br />

beste Medizin kommt aus der<br />

Küche“ im evang. Pfarrheim,<br />

Blumenstr. 5<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

18.00 bis 21.00 Uhr<br />

Burger-Abend im Café Herzog.<br />

Reservierung unter 08861/219-213<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

SCHONGAU<br />

SA 06.04.<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert: between2souls – Theresa<br />

Schauer und Susann Karadah im<br />

Ballenhaus. Eintritt: 18 €; Tickets<br />

online auf www.liccambra.org sowie<br />

bei Buch am Bach, Peiting, und<br />

Frauenzimmer, Schongau.<br />

PEITING<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Theater: „Da Philosophe“ in der<br />

Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />

VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />

Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />

Martha, Bahnhofstraße 6<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

REICHLING<br />

20.00 bis 22.00 Uhr<br />

Benefizkonzert der Musikkapelle<br />

Reichling zu Gunsten der Diakonie<br />

Herzogsägmühle im Dorfgemeinschaftshaus.<br />

Eintritt frei, um<br />

Spen<strong>den</strong> wird gebeten<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 57


PEITING<br />

SO 07.04.<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Theater: „Da Philosophe“ in der<br />

Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />

VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />

Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />

Martha, Bahnhofstraße 6<br />

HOHENFURCH<br />

13.00 bis 17.00 Uhr<br />

Schausonntag bei Holz Fichtl,<br />

keine Beratung, kein Verkauf.<br />

Siehe Anzeige Seite 34<br />

SCHWABSOIEN<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert der Singgemeinschaft<br />

Schwabsoien in der Schulsporthalle.<br />

VVK unter Tel: 08868 / 187020<br />

von Mo bis Fr von 16 bis 20 Uhr<br />

SFR 12.04.<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

18.00 bis 19.30 Uhr<br />

Sommerbasar <strong>für</strong> Kindersachen im<br />

Happerger. Infos und Anmeldung<br />

<strong>für</strong> Verkäufer unter www.basarlino.<br />

de/5256<br />

SCHONGAU<br />

SA 13.04.<br />

19.00 Uhr<br />

Boazn Klassik – Eröffnungskonzert<br />

mit <strong>den</strong> nouWell cousines im<br />

Rahmen „Festlicher Sommer in der<br />

Wies“ im Ballenhaus<br />

PEITING<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Theater: „Da Philosophe“ in der<br />

Schloßberghalle. Karten: 12 €,<br />

VVK am 11.03. von 18-19 Uhr in der<br />

Schloßberghalle, ab 12.03. bei Bella<br />

Martha, Bahnhofstraße 6<br />

ROTTENBUCH<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Hof und Garagenflohmarkt in<br />

Rottenbuch und Schönberg. Findet<br />

bei jedem Wetter statt<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

9.00 bis 11.00 Uhr<br />

Sommerbasar <strong>für</strong> Kindersachen<br />

und „Kuchen to go“ im Happerger.<br />

Infos und Anmeldung <strong>für</strong> Verkäufer<br />

unter www.basarlino.de/5256<br />

WEILHEIM<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Tag der Offenen Tür und Ausbildungsmesse<br />

in der Berufsschule.<br />

Siehe Seite 45 und Anzeige Seite 48<br />

PEITING<br />

SO 14.04.<br />

14.30 bis 18.00 Uhr<br />

Tanz in Peiting mit <strong>den</strong> Original<br />

Tanzfreun<strong>den</strong> im Katholischen<br />

Pfarrsaal<br />

BURGGEN<br />

10.00 Uhr<br />

Radrennen um <strong>den</strong> Burggener<br />

Straßenpreis der Concordia<br />

Burggen<br />

LECHBRUCK<br />

9.00 bis 14.00 Uhr<br />

Vogelkundliche Wanderung<br />

am Oberen Lechsee mit einem<br />

Guide des Landesbunds <strong>für</strong><br />

Vogelschutz. Anmeldung unter<br />

Tel.: 0881 / 9249941, Handy<br />

0160 / 90917247, Treffpunkt am<br />

Rathaus, kostenlos, um Fahrkostenzuschuss<br />

wird gebeten<br />

Pädagogische<br />

Fachkraft (m/w/d)<br />

Kindergarten Tutzing<br />

BAD BAYERSOIEN<br />

kinderhilfe<br />

Oberland - gemeinnützige GmbH<br />

11.00 bis 13.30 Uhr<br />

Bayerischer Schmankerl-Brunch im<br />

Gasthof zum Weißen Roß. Reservierung<br />

unter Tel. 08845 / 74020<br />

MO 15.04.<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Volkstanzkurs mit Magnus Kaindl<br />

im Happerger. Teilnahme kostenlos,<br />

Siehe Seite 23<br />

PEITING<br />

MI 17.04.<br />

9.00 bis 17.00 Uhr<br />

Frühjahrsmarkt rund um das<br />

Rathaus. Der Einzelhandel hat<br />

zusätzlich von 13-17 Uhr geöffnet<br />

SCHONGAU<br />

FR 19.04.<br />

ganztags<br />

Mittelalter-Zauber im Märchenwald<br />

– Mittelalter trifft auf Märchen<br />

mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />

und vielen Künstlern<br />

SCHWABNIEDERHOFEN<br />

18.30 Uhr<br />

Jahreshauptversammlung<br />

des VDK im Gasthaus Janser<br />

BERNBEUREN<br />

15.00 bis 16.30 Uhr<br />

Märchentheater „Der Krautesel“<br />

im Waldseminarhaus Gut Kinsegg.<br />

Ab 4 Jahren, 8 € pro Kind, 10 € pro<br />

Erwachsener (incl. Lagerfeuer, Stockbrot,<br />

Getränk), Anmeldung unter<br />

Tel. 08342-914458 oder WhatsApp:<br />

0176-73899215 oder steger.mod@<br />

magenta.de<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Familientheater „<strong>Das</strong> tapfere<br />

Schneiderlein“ mit der Gruppe<br />

theaterta im Happerger. Eintritt 4 €,<br />

ab zwei Kindern 3 €, ab 3 Jahren<br />

geeignet. www.happerger.com<br />

SCHONGAU<br />

SA 20.04.<br />

ganztags<br />

Mittelalter-Zauber im Märchenwald<br />

– Mittelalter trifft auf<br />

Märchen mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />

und vielen Künstlern<br />

17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Erlebnisführung „Die wehrhafte<br />

Stadt“. Kosten: 8 €, Anmeldung bei<br />

der Tourist Info Tel. 08861 / 214-181<br />

INGENRIED<br />

20.00 Uhr<br />

Blaulichtparty der freiwilligen<br />

Feuerwehr im Feuerwehrhaus.<br />

Eintritt: 5 €<br />

SCHONGAU<br />

@wechnerwaerme<br />

SO 21.04.<br />

ganztags<br />

Mittelalter Zauber im Märchenwald<br />

– Mittelalter trifft auf<br />

Märchen mit Marktstän<strong>den</strong>, Lagerleben<br />

und vielen Künstlern<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

VHS-Kurs „Schongauer Straßennamen<br />

auf der Spur“ – kommen Sie<br />

mit zu einer spannen<strong>den</strong> Spurensuche<br />

durch die Altstadt. Treffpunkt<br />

am Rathaus<br />

58 | <strong>altlandkreis</strong>


BERNBEUREN<br />

15.00 bis 16.30 Uhr<br />

Märchen-Frühstück <strong>für</strong> Erwachsene<br />

im Waldseminarhaus Gut<br />

Kinsegg. Kosten: 30 €, Anmeldung<br />

unter Tel. 08342-914458 oder steger.<br />

mod@magenta.de<br />

KINSAU<br />

10.00 bis 15.00 Uhr<br />

Garagenflohmarkt und Platz <strong>für</strong><br />

Externe an der Gemeinde. Anmeldung<br />

unter Tel. 01520 / 8524076<br />

MO 22.04.<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

19.30 bis 22.00 Uhr<br />

Volkstanzkurs mit Magnus Kaindl<br />

im Happerger. Teilnahme kostenlos,<br />

Siehe Seite 23<br />

INGENRIED<br />

MI 24.04.<br />

10.00 bis 13.00 Uhr<br />

Waldba<strong>den</strong> – Der Natur ganz nah<br />

sein. Auf intensive Art und Weise<br />

mit dem Wald auf Tuchfühlung gehen.<br />

Kosten 30 €, Anmeldung unter<br />

Michael.kroener@na-ra.de<br />

WEILHEIM<br />

DO 25.04.<br />

19.30 Uhr<br />

Vortrag „Immobilien / Landwirtschaftlichen<br />

Betrieb jetzt übertragen<br />

oder doch später vererben?“<br />

mit Rechtsanwältin Caroline Kistler<br />

im Dachs-Bräustüberl. Eintritt frei,<br />

siehe Anzeige links<br />

SCHONGAU<br />

FR 26.04.<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DER NEUE ALTLANDKREIS<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

Repair Café im AWO-Stüberl in<br />

der Karmeliterstraße 2. Infos unter<br />

repaircafe-schongau.de. Je<strong>den</strong><br />

letzten Freitag im Monat<br />

LECHBRUCK<br />

19.00 Uhr<br />

SoundReisen: All the little Lights<br />

mit Harald Oberle im Flößermuseum.<br />

Eintritt 8 €, VVK in der Tourist<br />

Info unter Tel: 08862 / 987830 oder<br />

Email: info@lechbruck.de<br />

> > > SO ERREICHEN SIE DEN „ALTLANDKREIS“<br />

Anschrift<br />

„<strong>altlandkreis</strong>“<br />

Birkland 40<br />

86971 Peiting<br />

Tel.: 08869 / 91 22-16<br />

Fax: 08869 / 91 22-17<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Email<br />

Redaktion: redaktion@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Termine: veranstaltungen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anzeigen: anzeigen@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

Anregungen / Kritik: info@<strong>altlandkreis</strong>.de<br />

<strong>Das</strong> Impressum fin<strong>den</strong> Sie auf Seite 30.<br />

SCHONGAU<br />

SA 27.04.<br />

17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Erlebnisführung „Zünfte, Zunfthandwerk<br />

und Zunftbräuche...“.<br />

Treffpunkt vor dem Rathaus, Kosten:<br />

8 €, Anmeldung bei der Tourist Info<br />

Tel. 08861 / 214-181<br />

19.00 Uhr<br />

Orgelkonzert: Musik zum Tagesausklang<br />

in der Stadtpfarrkirche<br />

Mariae Himmelfahrt<br />

STEINGADEN<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Offenes Singen in der Bildungsstätte<br />

Langau. Singbeitrag 10 €,<br />

Kinder bis 14 Jahre frei, keine Anmeldung<br />

erforderlich<br />

REICHLING-LUDENHAUSEN<br />

19.30 Uhr<br />

Volkstanzabend mit Magnus<br />

Kaindl und der Gruppe Massanari<br />

im Happerger. Eintritt 12 €, siehe<br />

Seite 23<br />

SCHONGAU<br />

MO 29.04.<br />

19.00 bis 20.30 Uhr<br />

VHS-Abend „Über Heimat re<strong>den</strong>“<br />

mit einem kurzen Impulsvortrag<br />

des Kreisheimatpflegers Jürgen<br />

Erhard in der Ratsstube im Ballenhaus<br />

SCHONGAU<br />

DI 30.04.<br />

17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Erlebnisführung „Henker – Heiler<br />

– Hexen – Geschichten aus dem<br />

Kräutergarten“. Treffpunkt vor dem<br />

Rathaus, Kosten: 12 €, Anm. bei der<br />

Tourist Info unter Tel. 08861 / 214-181<br />

Änderungen und Fehler vorbehalten<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 59<br />

Veranstaltungen<br />

Termine online mel<strong>den</strong> – online sehen!<br />

<strong>für</strong> die Region Altlandkreis Schongau<br />

• Jederzeit eintragen (Freigabe kann 2-3 Tage dauern)<br />

• Mit Bild, Plakat oder Flyer möglich<br />

• Textmenge online nicht begrenzt<br />

• Jetzt schon <strong>für</strong>s ganze Jahr mel<strong>den</strong><br />

Hier gehts direkt<br />

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Veranstaltungskalender online unter<br />

www.<strong>altlandkreis</strong>.de


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60 | <strong>altlandkreis</strong><br />

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