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tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die See - Ausgabe Januar/Februar 2024

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<strong>Ausgabe</strong> 52<br />

<strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

®<br />

Das <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>See</strong>n<br />

Eine Produktion von<br />

mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />

Titelbild: Adobe Stock, fottoo<br />

Winter am Starnberger <strong>See</strong><br />

Historisch Wertvolles<br />

im Erlinger Feuerwehrmuse<strong>um</strong><br />

Der Lawinenwarner<br />

Dr. Thomas Feistl im Interview


Die weiße Gefahr<br />

Die Vierschanzentournee kennt<br />

jeder. Und dennoch ist <strong>die</strong>ser<br />

außergewöhnliche Sport für<br />

<strong>die</strong> allerwenigsten Menschen<br />

greifbar. Allen voran hier im<br />

Tassiloland, wo es keinen<br />

einzigen Skiclub mit Skisprungsparte<br />

gibt. Umso<br />

bemerkenswerter, was<br />

hier in der Region noch bis<br />

in <strong>die</strong> 1960er Jahre hinein<br />

flächendeckend ä<br />

abging. Z<strong>um</strong><br />

Beispiel an der Sulzer Schanze<br />

in<br />

Peißenberg, wo nicht nur<br />

einheimische Springer nach<br />

Weitenrekorden jagten, son-<br />

dern<br />

mehrere h<strong>und</strong>ert Zuschauer für<br />

regelrechte Volksfeststimmung sorgten. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Lawinengefahr,<br />

da ist sich Dr. Thomas Feistl sicher, wurden<br />

<strong>die</strong> hiesigen Skisprungschanzen nicht rückgebaut.<br />

Der 40-jährige Diplom-Meteorologe leitet seit<br />

vier Jahren den Lawinenwarn<strong>die</strong>nst Bayern, ist selbst<br />

leidenschaftlicher Tourengeher. Im großen Interview<br />

auf der Roten Couch berichtet der Hohenpeißenberger<br />

erstmals von seiner persönlichen Lawinenerfahrung,<br />

ob es aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Klimaerwärmung auch einen<br />

Warnbericht für den Sommer geben müsste <strong>und</strong> wie<br />

es ihm <strong>und</strong> seinem Team immer wieder aufs Neue<br />

gelingt, den g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sehr komplexen Schneedeckenzustand<br />

verständlich zu beschreiben – <strong>und</strong><br />

zwar für den kompletten bayerischen Alpenra<strong>um</strong>.<br />

Die Gefahr am Kalvarienberg Possenhofen geht,<br />

wenn überhaupt, von <strong>um</strong>stürzenden Bä<strong>um</strong>en <strong>und</strong><br />

brechenden Ästen aus. Ein Besuch sei trotzdem<br />

empfehlenswert, schließlich gilt <strong>die</strong> 375 Jahre (!)<br />

alte Kreuzigungsgruppe als <strong>die</strong> wohl älteste in ganz<br />

Bayern. Passend zu Skisprung <strong>und</strong> Lawinenwarner<br />

passt auch der Titel „Weißes Gold“. In <strong>die</strong>sem Falle<br />

ist allerdings nicht Schnee gemeint, sondern eine<br />

ziemlich wertvolle Ware der mit größten Händler<br />

Europas. Wer damit gemeint ist, <strong>und</strong> <strong>um</strong> welches<br />

Produkt es sich handelt, lesen Sie, liebe Leserinnen<br />

<strong>und</strong> Leser, auf Seite 16 <strong>und</strong> 17. Insbesondere junge Familien<br />

werden sich doppelt <strong>und</strong> dreifach überlegen<br />

müssen, Geld für als Luxus geltende Lebensmittel<br />

auszugeben. Umso wertvoller könnte unser Finanztipp<br />

auf Seite 18 für Sie sein – denn vom Kinderzuschlag,<br />

hat sich <strong>die</strong> „<strong>tassilo</strong>“-Redaktion sagen lassen,<br />

haben viele Eltern noch nie etwas gehört. Gleiches,<br />

weil äußerst speziell <strong>und</strong> technisch, dürfte für <strong>die</strong><br />

Hightech-Produkte eines hiesigen Unternehmens<br />

gelten. Dort werden derart große <strong>und</strong> innovative 3D-<br />

Drucker hergestellt, <strong>die</strong> sogar Teile für echte Raketen<br />

produzieren können. Mit spezieller Technik arbeitet<br />

auch Daniel Zeitler. Der leidenschaftlicher Rennradfahrer<br />

hat sich vor wenigen Jahren auf Bikefitting<br />

spezialisiert <strong>und</strong> sorgt dafür, <strong>das</strong>s Alt <strong>und</strong> Jung auch<br />

lange Touren ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> schmerzfrei genießen können.<br />

Seine K<strong>und</strong>en kommen bis aus München, Bayreuth<br />

<strong>und</strong> Karlsruhe. Die Exponate im einzigartigen<br />

Feuerwehrmuse<strong>um</strong> an der Kientalstraße in Andechs<br />

stammen, Ehrenkommandant Walter Feigl sei Dank,<br />

überwiegend aus dem eigenen Dorf. Passend z<strong>um</strong><br />

150-Jährigen der Erlinger Wehr haben wir Löschkübel<br />

aus Leinen, Buttenspritze <strong>und</strong> Feuerwehrhelme<br />

aus Messing in Augenschein genommen. Dass sie<br />

feuerfrei, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> voller Elan ins neue Jahr starten,<br />

wünscht Ihnen an <strong>die</strong>ser Stelle,<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 4<br />

Millionenprojekt am Lech:<br />

Die Fischaufstiegsanlagen in<br />

Dessau <strong>und</strong> Urspring<br />

Seite 6<br />

Wintersportspektakel:<br />

Als im Pfaffenwinkel noch<br />

Ski gesprungen wurde<br />

Seite 9<br />

Auf der Roten Couch:<br />

Dr. Thomas Feistl, Leiter des<br />

Lawinenwarn<strong>die</strong>nstes Bayern<br />

Seite 14<br />

Ein Kulturschatz: 375 Jahre<br />

alte Kreuzigungsgruppe<br />

auf dem Kalvarienberg<br />

Seite 16<br />

Das schwarze <strong>und</strong> weiße<br />

Gold: Felix <strong>und</strong> Stephan Burger<br />

handeln mit Trüffeln<br />

Seite 18<br />

Der Kinderzuschlag — ein<br />

Finanztipp für Familien mit<br />

geringem Einkommen<br />

Seite 20<br />

Löscheimer aus Leinen:<br />

Ein einzigartiges Muse<strong>um</strong><br />

in Erling-Andechs<br />

Seite 22<br />

Klassik, Rock <strong>und</strong> ein Lustspiel<br />

in drei Akten — Allerlei aus<br />

dem Tassiloland<br />

Seite 26<br />

„Sollte eigentlich normal<br />

sein“: Er nimmt Ihren<br />

Nachnamen an<br />

Seite 28<br />

Erst der schwere Verlust eines<br />

Angehörigen, dann kommt<br />

auch noch <strong>die</strong> Kripo daher<br />

Seite 30<br />

Maßgeschneiderte Maschinen<br />

von AMCM — Raketenteile<br />

aus dem 3D-Drucker<br />

Seite 32<br />

Die perfekte Position:<br />

Professionelles Bikefitting<br />

mit Daniel Zeitler<br />

Seite 38<br />

Nervennahrung für hiesige<br />

Narren: Faschingsrezepte der<br />

Hauswirtschafterei<br />

ab Seite 43<br />

Kulinarik, Kunst <strong>und</strong> Kultur:<br />

Ihr Veranstaltungskalender für<br />

<strong>Januar</strong> <strong>und</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

Dorfstraße 17<br />

82436 Eglfing/Tauting<br />

herbert-hoiss@t-online.de<br />

Tel. 08847 6968-8<br />

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Mobil 0170 3561098<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 3


Die Fischaufstiegsanlagen in Urspring <strong>und</strong> Dessau<br />

Millionenschwere Unterwassertreppen<br />

Urspring / Dessau | Der Huchen,<br />

auch bekannt als Donaulachs, gilt<br />

als wertvoller Indikator für ökologisches<br />

Gleichgewicht in hiesigen<br />

Binnengewässern. Z<strong>um</strong> Laichen<br />

legt der Süßwasserraubfisch bis<br />

zu 100 Kilometer flussaufwärts zurück,<br />

käme insofern auch im hiesigen<br />

Lech zahlreich vor. Eigentlich.<br />

Durch den Bau von Staustufen wird<br />

dem in der Spitze 1,40 Meter großen<br />

Riesen <strong>das</strong> instinktive Flussaufwärtswandern<br />

seit Jahrzehnten<br />

verwehrt – der Fisch des Jahres<br />

aus 2015 steht längst auf der Liste<br />

artbedrohter Tiere, ist vom Aussterben<br />

bedroht. Eine EU-weit gültige<br />

Wasserrahmenrichtlinie aus dem<br />

Jahre 2000 schreibt jedoch vor,<br />

<strong>das</strong> ökologische Gleichgewicht<br />

von für Huchen wertvolle Lebensrä<strong>um</strong>e<br />

wieder herzustellen. Und<br />

zwar bis 2027. Von <strong>die</strong>ser Richtlinie<br />

betroffen ist auch der 257<br />

Kilometer lange, von Menschenhand<br />

begradigte Lech, der mit<br />

seinen 32 (!) Sta<strong>um</strong>auern als der<br />

am dichtesten verbaute Fluss Bayerns<br />

gilt. Aber auch als Fluss, der<br />

auf vergleichsweise wenig Strecke<br />

viele Tiefenmeter zurücklegt, gewaltige<br />

Wassermassen mit hoher<br />

Geschwindigkeit aufweist <strong>und</strong><br />

sich insofern ganz hervorragend<br />

für <strong>die</strong> Stromgewinnung aus Wasserkraft<br />

eignet. 23 Lechstaustufen<br />

mit integriertem Wasserkraftwerk<br />

betreibt Uniper, ein im September<br />

2022 verstaatlichter Energie-Gigant,<br />

der aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ser<br />

EU-Wasserrahmenrichtlinie dazu<br />

verpflichtet ist, den Lebensra<strong>um</strong><br />

des Huchens <strong>und</strong> zahlreicher weiterer<br />

Wasserlebewesen für teures<br />

Geld wieder herzustellen. Wie?<br />

In Form von Fischtreppen, auch<br />

Fischpässe oder Fischaufstiegsanlagen<br />

genannt. „Sechs <strong>die</strong>ser<br />

Treppen, nördlich von Landsberg,<br />

haben wir bereits errichtet“, sagt<br />

Peter Danner, Bauleiter der Uniper<br />

GmbH, der sich seit mittlerweile<br />

15 Jahren schwerpunktmäßig <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> erfolgreiche Umsetzung von<br />

Fischaufstiegsanlagen kümmert.<br />

An <strong>die</strong>sem Montagvormittag trifft<br />

sich der Bauingenieur mit Uniper-<br />

Pressesprecher Theodoros Re<strong>um</strong>schüssel<br />

<strong>und</strong> „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />

Johannes Schelle in Dessau an<br />

der Lechstaustufe 4. Dort unten,<br />

viereinhalb Kilometer östlich von<br />

Bernbeuren, errichtet Uniper momentan<br />

<strong>die</strong> wohl aufwändigste<br />

<strong>und</strong> teuerste Fischtreppe, <strong>die</strong> je am<br />

Lech gebaut wurde.<br />

77 Stufen<br />

für neun Meter<br />

Die ursprünglich veranschlagten<br />

Kosten der Fischtreppe „Dessau“<br />

von vier Millionen Euro wurden<br />

früh auf 7,5 Millionen Euro nach<br />

oben korrigiert. „Inzwischen sind<br />

wir bei mehr als acht Millionen<br />

Großbaustelle am Lechstausee Urspring: Hier entstehen derzeit Verbindungsgerinne,<br />

Ausgleichsteich <strong>und</strong> Ausstiegsbauwerk.<br />

Euro“, sagt Peter Danner gut ein<br />

Jahr nach Spatenstich im November<br />

2022. G<strong>r<strong>und</strong></strong> der fast doppelt so<br />

hohen <strong>Ausgabe</strong>n im Vergleich zu<br />

bisher gebauten Fischtreppen: Die<br />

mit Kriegen <strong>und</strong> Corona verb<strong>und</strong>ene<br />

Inflation sowie problematische<br />

Beschaffung von Ba<strong>um</strong>aterial wie<br />

Stahl, „aber auch der geringe Platz,<br />

der uns dort unten zur Verfügung<br />

steht“. Angrenzende, steilere Hänge<br />

<strong>und</strong> Viehweiden bieten in der<br />

Tat nur wenig Ra<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Werkeln<br />

<strong>und</strong> Verbauen. An <strong>die</strong>sem Montagvormittag<br />

spektakulär: Ein auf<br />

einer mobilen Unterlage platzierter<br />

Bagger, direkt über einem sieben<br />

Meter tiefen Graben stehend, dessen<br />

Seitenwände wieder<strong>um</strong> von<br />

zahlreichen Pfeilern aus Beton <strong>und</strong><br />

Stahl gestützt werden. Selbst der<br />

Laie erkennt bei <strong>die</strong>sem Anblick<br />

auf Anhieb: Hier sind Spezialisten<br />

mit viel Fingerspitzengefühl, Erfahrung<br />

<strong>und</strong> M<strong>um</strong>m gefragt. Doch der<br />

Reihe nach: G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich besteht<br />

eine Fischaufstiegsanlage – von<br />

unten nach oben betrachtet – aus<br />

den drei Bereichen Einstiegsbauwerk,<br />

Verbindungsgerinne <strong>und</strong><br />

Ausgleichsteich sowie Ausstiegsbauwerk.<br />

Beim Einstiegsbauwerk<br />

handelt es sich im Falle „Dessau“<br />

<strong>um</strong> ein sogenanntes „Vertical-Slot-<br />

Leitfisch für Fischtreppenbau: Huchen werden bis zu 1,40 Meter lang.<br />

Die Baustelle in Dessau.<br />

4 | <strong>tassilo</strong>


Auf einen Blick: An der<br />

Lechstaustufe Urspring befindet<br />

sich auch eine private Fischzucht.<br />

Bauwerk“ – ein serpentinenartiges<br />

Betongerinne mit vier Metern Höhenunterschied,<br />

in <strong>das</strong> wieder<strong>um</strong><br />

34 zwölf Zentimeter hohe Einzelstufen<br />

verbaut sind. Die können<br />

nicht nur von großgewachsenen<br />

Huchen, sondern auch kleineren<br />

Fischen, Krebsen <strong>und</strong> Wasserlebewesen<br />

überw<strong>und</strong>en werden. Von<br />

dort gelangen <strong>die</strong> Fische schließlich<br />

in einen 350 Quadratmeter<br />

großen Ausgleichsteich, der mit<br />

Flachwasserzonen, G<strong>um</strong>pen, Kiesnestern<br />

<strong>und</strong> Totholzstrukturen neuen<br />

Lebensra<strong>um</strong> für unterschiedlichste<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

bietet, gleichzeitig aber auch <strong>die</strong><br />

weitere Durchgängigkeit der flussaufwärtswandernden<br />

Fische ermöglicht.<br />

Der finale Schritt zurück<br />

in den Lech, dann oberhalb der<br />

Staustufe 4, erfolgt über ein Ausstiegsbauwerk<br />

mit fünf Metern Höhenunterschied<br />

<strong>und</strong> 43 <strong>die</strong>ser zwölf<br />

Zentimeter hohen Einzelstufen.<br />

Extraleitung für<br />

Lockströmung<br />

Entscheidend, damit Fische <strong>die</strong>se<br />

Fischtreppe auch auffinden: Eine<br />

sogenannte Lockströmung im Bereich<br />

des Einstiegsbauwerks – nur<br />

durch unter Wasser erzeugte, besonders<br />

starke Strömung spüren<br />

<strong>und</strong> sehen <strong>die</strong> Fische den Zufluss<br />

am östlichen Uferbereich. Verstärkt<br />

wird <strong>die</strong>se Lockströmung durch<br />

eine extraverlegte, steilere Rohrleitung,<br />

durch <strong>die</strong> Wassermengen von<br />

300 Litern pro Sek<strong>und</strong>e schießen.<br />

Das Fließwasser über <strong>die</strong> Fischtreppen<br />

an sich kommt Huchen<br />

& Co. mit 520 Litern pro Sek<strong>und</strong>e<br />

entgegen, was als Lockströmung<br />

alleine nicht ausreichend wäre.<br />

Letzteres gilt auch für <strong>die</strong> zweite<br />

große Fischtreppenbaustelle in der<br />

Region: Die an der Lechstaustufe 3<br />

in Urspring, ebenfalls auf der Ostseite<br />

des Lechs, begonnen im <strong>Februar</strong><br />

2022. Peter Danner spricht hier<br />

von knapp sieben Millionen Euro<br />

Gesamtkosten. „Die Fläche ist dort<br />

zugänglicher als in Dessau, dafür<br />

<strong>um</strong> einiges größer <strong>und</strong> mit der Besonderheit,<br />

<strong>das</strong>s unsere Baustelle<br />

genau zwischen Staustufe, Lech<br />

<strong>und</strong> einer privaten Fischzuchtanlage<br />

liegt.“ Ein Großteil <strong>die</strong>ser enorm<br />

hohen Kosten ist allerdings auf <strong>die</strong>se<br />

Stützpfeiler aus insgesamt 1 000<br />

Kubikmetern Beton <strong>und</strong> 160 Tonnen<br />

Stahl zurückzuführen, von denen<br />

sowohl in Dessau als auch Urspring<br />

h<strong>und</strong>erte verbaut wurden, teilweise<br />

bis zu 30 (!) Meter tief. Läuft alles<br />

nach Plan, wird <strong>die</strong> Fischaufstiegsanlagen<br />

an Staustufe 4 im April<br />

<strong>2024</strong>, <strong>die</strong> an Staufstufe 3 im Juni<br />

<strong>2024</strong> in Betrieb genommen. Und,<br />

so <strong>die</strong> Hoffnung, von den Fischen<br />

möglichst schnell angenommen.<br />

„Wir bauen g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich nichts,<br />

wovon wir technisch nicht überzeugt<br />

sind“, sagt Theodoros Re<strong>um</strong>schüssel,<br />

der an <strong>die</strong>ser Stelle auf<br />

Unterwassermonitoring an bereits<br />

bestehenden Fischtreppen am Lech<br />

hinweist. „Wo ich schon kurz nach<br />

deren Inbetriebnahme mehrere<br />

große Fische im Verbindungsgerinne<br />

schwimmen gesehen habe –<br />

<strong>das</strong> macht etwas her <strong>und</strong> zeigt,<br />

<strong>das</strong>s der Bau was bringt“, bekräftigt<br />

Peter Danner. Ob <strong>die</strong>se zwei<br />

Fischtreppen für 15 Millionen Euro<br />

in Zeiten von Kriegen, Inflation <strong>und</strong><br />

instabiler Regierung aus menschlich-moralischer<br />

sowie finanzieller<br />

Sicht tatsächlich gerechtfertigt seien,<br />

ist dagegen eine ganz andere<br />

Baustelle. Wenngleich <strong>die</strong>se beiden<br />

Projekte aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Nähe<br />

zur noch naturbelassenen Litzauer<br />

Schleife von besonderer ökologischer<br />

Bedeutung sind – immerhin<br />

können Huchen & Co. von dort <strong>und</strong><br />

über <strong>die</strong> dann neuen Fischtreppen<br />

24 Kilometer am Stück flussaufwärts<br />

schwimmen. So weit wie<br />

seit den 1940er Jahren nicht mehr.<br />

In <strong>die</strong>ser Zeit wurde mit dem Bau<br />

der insgesamt 32 Lech-Sta<strong>um</strong>auern<br />

begonnen. An <strong>das</strong> Wohl von Wasserlebewesen<br />

dachte damals offensichtlich<br />

niemand.<br />

js<br />

Aus <strong>die</strong>ser Richtung sollen künftig <strong>die</strong> Fische flussaufwärts gelangen.<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 5


Als im Pfaffenwinkel noch Ski gesprungen wurde<br />

Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

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Peißenberg | Skispringen? Im<br />

Pfaffenwinkel? Aus heutiger Sicht<br />

so weit entfernt wie <strong>die</strong> Erde vom<br />

Mond, wenn überhaupt nur aus<br />

dem Fernsehen oder live vor Ort<br />

im Rahmen der Vierschanzen-<br />

Tournee greifbar. Wie auch: In<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> Umgebung<br />

gibt es keine einzige Skisprungschanze.<br />

Und auch keine<br />

Skiclubs mit Skisprungsparte. Was<br />

aber nicht immer so war. „Ganz im<br />

Gegenteil sogar“, sagt Hans Knauer,<br />

86, einer der wenigen noch<br />

lebenden Zeugen einer „w<strong>und</strong>erbaren<br />

Zeit“. Nicht nur, „weil<br />

für uns Kinder <strong>die</strong> damals <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

30-jährigen Springer wie Sepp<br />

Schwarz oder Max Vogel richtige<br />

Idole waren“. Es war <strong>die</strong> Zeit<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg, <strong>die</strong><br />

der schier unaufhaltsamen Aufbruchstimmung.<br />

„Man hatte nicht<br />

viel, aber anstatt aufs Handy zu<br />

starren <strong>und</strong> in einer digitalen Welt<br />

zu versinken, haben wir uns täglich<br />

mit Fre<strong>und</strong>en verabredet, sind<br />

gemeinsam rausgegangen, hatten<br />

eine Mordsgaudi <strong>und</strong> freuten<br />

uns über <strong>die</strong> wenigen Dinge, <strong>die</strong><br />

wir zur Verfügung hatten, <strong>um</strong>so<br />

mehr.“ Z<strong>um</strong> Beispiel über einen<br />

Holzschuh, ein Holzbrett anstelle<br />

richtiger Ski <strong>und</strong> einen Riemen.<br />

„Damit sind wir auf der noch kleineren<br />

Schanze am Eberlhofkreuz<br />

gesprungen.“ 20 bis 30 Meter weit.<br />

Stabilere Schuhe, <strong>die</strong> sogenannten<br />

Doppelschnürer aus Leder, <strong>und</strong><br />

handgemachte Ski aus Holz mit<br />

ausgereifterem Bindungssystem<br />

sind erst später auf den Markt<br />

gekommen. Unter anderem aus<br />

der Skiwerkstätte der örtlichen<br />

Zimmerei Ressler. Wobei Hans<br />

Knauer damals ohnehin zu jung<br />

war für <strong>die</strong> Großschanze. „Wir<br />

Kinder sind damals auf der<br />

kleinen Schanze am Eberlhofkreuz<br />

gesprungen.“ Seine Idole<br />

dagegen waren<br />

auf der Peißenberger Großschanze<br />

etwas weiter südlich aktiv. Die<br />

wurde 1947 oberhalb des Sulzer<br />

Weihers, aus heutiger Sicht nördlich<br />

<strong>und</strong> oberhalb der<br />

Tiefstollenhalle<br />

Mutig waren sie,<br />

<strong>und</strong> Idole für <strong>die</strong> Jugend:<br />

Die Skispringer, <strong>die</strong> sich<br />

damals <strong>die</strong> Sulzer Schanze<br />

hinunterwagten.<br />

6 | <strong>tassilo</strong>


sowie oberhalb der Evangelisch-<br />

Lutherischen Kirche gebaut. Der<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Meter hohe Sprungturm<br />

bestand aus acht Zentimeter<br />

dicken hölzernen Dachspriegel,<br />

<strong>die</strong> Anlaufspur aus Holzbrettern,<br />

„wobei der Absprungbereich sicherlich<br />

mit einem Betonf<strong>und</strong>ament<br />

verankert war“, meint Hans<br />

Knauer. Der Aufsprunghügel dagegen<br />

wurde möglichst effizient<br />

in <strong>die</strong> natürliche Neigung des<br />

Hanges eingebettet, was dennoch<br />

mit viel körperlich schwerer Handarbeit<br />

verb<strong>und</strong>en war. „Gearbeitet<br />

wurde meistens an den Wochenenden<br />

mit Schaufel, Pickel <strong>und</strong><br />

Schubkarren.“<br />

1 000 Zuschauer<br />

an Sulzer Schanze<br />

Das feierliche Einweihungsspringen<br />

der Sulzer Schanze in Peißenberg<br />

erfolgte schließlich am 16.<br />

<strong>Januar</strong> 1949 mit sage <strong>und</strong> schreibe<br />

60 Teilnehmern – es war der<br />

Anfang regelmäßiger Wettkämpfe<br />

am östlichen Fuße des Hohen<br />

Peißenbergs. „Bei den großen<br />

Springen waren bis zu 1000 hellauf<br />

begeisterte Zuschauer da“, erinnert<br />

sich Hans Knauer. Über Autoradios<br />

wurde Musik aufgedreht,<br />

über Lautsprecher <strong>das</strong> sportliche<br />

Geschehen live kommentiert<br />

<strong>und</strong> moderiert. Der berüchtigte<br />

K-Punkt – Abstand zwischen Absprungkante<br />

<strong>und</strong> Landepunkt –<br />

der Sulzer Schanze lag bei 50 Metern,<br />

der erzielte Schanzenrekord<br />

bei 49 Metern. Gesprungen wurde<br />

damals im sogenannten Vorlagenstil:<br />

Beine <strong>und</strong> Skier eng zusammen,<br />

Oberkörper nach vorne<br />

gereckt, Arme zur Seite gestreckt.<br />

„Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wurden <strong>die</strong> Arme damals<br />

benutzt wie <strong>die</strong> Flügel eines<br />

Vogels, allerdings weniger z<strong>um</strong><br />

statischen Gleiten wie ein Adler,<br />

sondern vielmehr z<strong>um</strong> Halten der<br />

Balance, was oft zu wilder Ruderei<br />

geführt hat", so Hans Knauer.<br />

Kurz<strong>um</strong>: Sportler, Zuschauer <strong>und</strong><br />

Wettkampfrichter waren gleichermaßen<br />

fasziniert von <strong>die</strong>ser<br />

Sportart, deren Ursprung sogar<br />

bis ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert zurückreicht<br />

– erstmals Ski gesprungen<br />

wurde im norwegischen Telemark,<br />

herausentwickelt aus dem<br />

klassischen Abfahrtslauf. Und im<br />

Pfaffenwinkel? Da waren vor, zwischen<br />

<strong>und</strong> nach den Weltkriegen<br />

<strong>die</strong> Peißenberger Skispringer bei<br />

weitem nicht <strong>die</strong> einzigen. Inspiriert<br />

von den Winterspielen<br />

1936 in Garmisch-Partenkirchen,<br />

wurden unter anderem auch<br />

Skisprungschanzen in Schongau,<br />

Peiting, Böbing, Murnau<br />

<strong>und</strong> Penzberg errichtet. Die<br />

Fritz-Holzhey-Schanze wurde<br />

1938 am Schlossberg in<br />

Schongau mit einem K-Punkt<br />

von 39 Metern errichtet, der<br />

Schanzenrekord lag bei 40<br />

Metern. Die Peitinger Schanze<br />

mit einem K-Punkt von 25<br />

Metern wurde 1937 am Moosbach<br />

Nähe heutiger Bergstraße<br />

errichtet. Eine ähnliche Kleinschanze<br />

mit einem K-Punkt von<br />

26 Metern bauten im Jahre 1950<br />

<strong>die</strong> Aktiven des Böbinger Skiclubs<br />

nördlich der Schnalz. Die<br />

Murnauer bauten ihre Berggeistschanze<br />

mit 40-Meter-K-Punkt<br />

im<br />

Ortsteil <strong>See</strong>leiten schon vor<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 7


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R<strong>und</strong> 1 000 begeisterte Zuschauer feierten <strong>die</strong> mutigen Skispringer beim<br />

Eröffnungsspringen der Sulzer Schanze am 16. <strong>Januar</strong> 1949.<br />

Winterspielen im Jahre 1924. Die<br />

Penzberger ihre 30-Meter-Schanze<br />

bereits im Jahre 1911.<br />

Schnupperkurs<br />

beim SC Partenkirchen<br />

Umso trauriger aus Sicht heutiger<br />

Skisprungfans, <strong>das</strong>s von<br />

all <strong>die</strong>sen Schanzen inzwischen<br />

nichts mehr übrig ist. Erster <strong>und</strong><br />

Zweiter Weltkrieg, hoher Kosten<strong>und</strong><br />

Zeitaufwand für Bau <strong>und</strong><br />

Unterhalt, fehlender Nachwuchs<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> beliebter werdender<br />

anderer Wintersportarten wie Ski<br />

Alpin, Langlauf <strong>und</strong> Rodeln sowie<br />

auch fehlender Mut <strong>und</strong> Angst vor<br />

schweren Verletzungen waren<br />

<strong>die</strong> Gründe, war<strong>um</strong> viele <strong>die</strong>ser<br />

regionalen Skisprungschanzen<br />

nur wenige Jahre oder Jahrzehnte<br />

betrieben wurden. Die Schongauer<br />

Schanze wurde 1964 abgerissen.<br />

Der Plan der Peitinger, eine<br />

größere auf „Paulis Viehweide“<br />

zu bauen, scheiterte an Genehmigungsgründen.<br />

Die in Böbing<br />

wurde 1955 abgerissen. Die in<br />

Murnau in den 1970er Jahren. Die<br />

in Penzberg im Jahre 1940. Und<br />

<strong>die</strong> in Peißenberg? „Bei Holzarbeiten<br />

sind mehrere Bä<strong>um</strong>e in <strong>die</strong><br />

Sprungschanze gekracht.“ Zwar<br />

sei der Schaden damals finanziell<br />

erstattet, <strong>die</strong> Schanze aber nie<br />

wieder neu aufgebaut <strong>und</strong> im Jahre<br />

1954 vollständig abgebrochen<br />

worden. Damit war auch <strong>die</strong> einst<br />

so geniale Volksfeststimmung an<br />

der Sulzer Schanze Geschichte,<br />

<strong>das</strong> Skispringen im Pfaffenwinkel<br />

Im Vorlagenstil <strong>um</strong> 1950.<br />

generell fast ausgestorben. Und<br />

bis heute nicht wiederbelebt worden.<br />

Trotzdem besteht für Kinder,<br />

Jugendliche <strong>und</strong> mutige Erwachsene<br />

auch aus dem Tassiloland<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong>sen Sport zu<br />

erlernen <strong>und</strong> regelmäßig zu betreiben,<br />

ihn z<strong>um</strong>indest mal auszuprobieren.<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel beim<br />

SC Partenkirchen, der aus Pfaffenwinkel-Sicht<br />

nächstgelegene Verein<br />

mit aktiver Skisprungsparte.<br />

„Die Kleinsten sind bei uns fünf<br />

Jahre alt, springen auf unserer<br />

20K-Schanze erstmal nur drei bis<br />

vier Meter weit“, sagt Johannes Fischer,<br />

Skisprung-Cheftrainer beim<br />

SCP. Wer ausreichend Mut, Talent<br />

<strong>und</strong> Können mitbringt, kann <strong>das</strong><br />

Niveau dank Schanzen im Bereich<br />

K40, K80 <strong>und</strong> K120 (<strong>die</strong> aus dem<br />

Weltcup bekannte Großschanze)<br />

Schritt für Schritt steigern. Und<br />

zwar Sommer wie Winter. „Alle<br />

unsere Schanzen sind mit Matten<br />

ausgestattet, können deshalb auch<br />

im Sommer genutzt werden.“ Wer<br />

bereits <strong>die</strong>se Saison Lust hat, mit<br />

Leihmaterial reinzuschnuppern,<br />

kann sich bei Johannes Fischer<br />

(0157 / 70252745) jederzeit melden.<br />

Oder im Rahmen der „Nordischen<br />

Nacht“ vorbeischauen, <strong>die</strong> ab Mitte<br />

<strong>Januar</strong> jeden Dienstagabend<br />

von 17 bis 19 Uhr im Olympia-<br />

Skistadion in Garmisch-Partenkirchen<br />

stattfinden wird. Hans Knauer<br />

wäre in seinen jungen Jahren<br />

sofort dabei.<br />

js<br />

Das Gerüst des Anlaufturms bestand aus hölzernen Dachspriegeln.<br />

8 | <strong>tassilo</strong>


Auf der Roten Couch<br />

Der Lawinenwarner<br />

Tra<strong>um</strong>hafter Wintertag auf dem Tegelberg: Für <strong>das</strong> Fotoshooting<br />

mit Dr. Thomas Feistl konnten wir <strong>die</strong> Rote Couch<br />

in bis zu 80 Zentimeter hohen Neuschnee stellen.<br />

Foto: Felix Baab<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 9


Tegelberg | Bergsport im Winter<br />

boomt. Die Anzahl an Skitourengehern<br />

hat sich in den vergangenen<br />

50 Jahren verzehnfacht. Doch<br />

aufgepasst: Abseits gesicherter<br />

Pisten herrscht seit jeher eine<br />

tödliche Gefahr. Die von Lawinen.<br />

Umso wertvoller ist <strong>die</strong> Arbeit<br />

von Dr. Thomas Feistl <strong>und</strong> seinem<br />

Team. Der 40-jährige Hohenpeißenberger,<br />

der sich schon als Kind<br />

für Wetter <strong>und</strong> Natur begeistern<br />

konnte, leitet seit vier Jahren den<br />

Lawinenwarn<strong>die</strong>nst Bayern. Ein<br />

außergewöhnlicher Beruf, den er<br />

nach Abi in <strong>Weilheim</strong>, Diplom-Studi<strong>um</strong><br />

in Meteorologie an der LMU<br />

München <strong>und</strong> fünfjähriger Berufserfahrung<br />

an einem international<br />

führenden Forschungsinstitut für<br />

Schnee <strong>und</strong> Lawine mit Sitz in<br />

der Schweiz ergreifen konnte. Im<br />

großen Interview auf der Roten<br />

Couch verrät der leidenschaftliche<br />

Snowboarder <strong>und</strong> Splitboardtourengeher,<br />

ob er selbst schon mal<br />

in eine Lawine geraten ist, wie<br />

der tägliche Lawinenlagebericht<br />

entsteht, es aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> zunehmenden<br />

Extremwetterereignissen<br />

nicht auch einen Warnbericht für<br />

den Sommer geben müsste <strong>und</strong><br />

wie er mit <strong>die</strong>ser gewaltigen<br />

Verantwortung <strong>um</strong>geht, indirekt<br />

im kompletten bayerischen Alpenra<strong>um</strong><br />

über Leben <strong>und</strong> Tod zu<br />

entscheiden.<br />

Herr Feistl, sind Sie schon mal in<br />

eine Lawine geraten?<br />

In meinen Anfangswintern, kurz<br />

nachdem ich <strong>und</strong> einige meiner<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>das</strong> Snowboarden anfingen.<br />

Mit dem Thema Lawine<br />

haben wir uns damals nur wenig<br />

beschäftigt.<br />

Offensichtlich haben Sie überlebt.<br />

Diese Lawine hat mich <strong>r<strong>und</strong></strong> 100<br />

Meter in <strong>die</strong> Tiefe gerissen. Ich<br />

weiß noch, wie ich dagegen ankämpfte,<br />

<strong>um</strong> mit dem Kopf oben zu<br />

bleiben. Tatsächlich hatte ich großes<br />

Glück, bin weder verletzt noch<br />

komplett verschüttet worden.<br />

War <strong>die</strong>ser Lawinenunfall ausschlaggebend<br />

für Ihren beruflichen<br />

Werdegang?<br />

Das Gefühl, <strong>die</strong> Kontrolle zu verlieren<br />

<strong>und</strong> einer Naturgewalt hilflos<br />

ausgeliefert zu sein haben mich<br />

sicher geprägt <strong>und</strong> dazu beigetragen,<br />

<strong>das</strong>s ich mich danach mit dem<br />

Thema Lawine intensiv beschäftigt<br />

habe. Nicht jeder bekommt <strong>die</strong><br />

Chance, aus einem Lawinenunfall<br />

zu lernen <strong>und</strong> sich risikobewusster<br />

verhalten zu können.<br />

Tödliche Lawinenunfälle soll unter<br />

anderem der Lawinenlagebericht<br />

verhindern. Seit wann?<br />

Wie so oft im Katastrophenschutz:<br />

Erst gibt’s <strong>die</strong> Katastrophe, dann<br />

Trotz Revisionsarbeiten: Dr. Thomas Feistl (li.) <strong>und</strong> „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />

Johannes Schelle durften mit der Tegelbergbahn hochfahren.<br />

10 | <strong>tassilo</strong><br />

den Schutz. 1965 war <strong>das</strong> Schneefernerhaus<br />

auf der Zugspitze noch<br />

ein Hotel. An einem schönen Maitag<br />

waren zahlreiche Gäste draußen<br />

auf den Terrassen gesessen,<br />

als sich oberhalb des Hauses eine<br />

große Lawine gelöst <strong>und</strong> <strong>die</strong> Leute<br />

über mehrere Stockwerke nach<br />

unten gerissen hat. Die waren total<br />

unvorbereitet, ohne Sicherheitsausrüstung<br />

<strong>und</strong> unter den Schneemassen<br />

ka<strong>um</strong> aufzufinden. Zehn<br />

Menschen sind dabei <strong>um</strong>s Leben<br />

gekommen. Nach <strong>die</strong>sem bis dato<br />

größten Bergwachteinsatz Bayerns<br />

wurde von Seiten der Regierung<br />

beschlossen, Leute in öffentlichen<br />

Gebäuden sowie in Bereichen öffentlicher<br />

Infrastruktur vor Lawinen<br />

zu warnen <strong>und</strong> zu schützen. Im<br />

Zuge dessen wurde der Lawinenwarn<strong>die</strong>nst<br />

Bayern gegründet. Und<br />

1967 der erste Lawinenlagebericht<br />

veröffentlicht.<br />

Hat <strong>die</strong>se Neueinführung Früchte<br />

getragen?<br />

Seit <strong>die</strong>sem Unglück gab’s im<br />

überwachten Bereich bayernweit<br />

keinen einzigen tödlichen Lawinenunfall<br />

mehr.<br />

Wobei Ihr Fokus primär auf den<br />

nicht gesicherten Bereich in den<br />

bayerischen Bergen gerichtet ist.<br />

Wie entsteht der Lawinenlagebericht<br />

heute?<br />

Wir betreiben 20 Messstationen,<br />

<strong>die</strong> minütlich Daten aufnehmen<br />

<strong>und</strong> zu uns in <strong>die</strong> Zentrale nach<br />

München übertragen. Damit haben<br />

wir schon mal einen guten Überblick<br />

über Schneehöhe, Schneeoberflächentemperatur,<br />

Temperatur<br />

innerhalb der Schneedecke,<br />

Außentemperatur <strong>und</strong> Wind. Darüber<br />

hinaus greifen wir auf zahlreiche<br />

Webcams draußen vor Ort<br />

zu. Was <strong>die</strong>se Anlagen aber alle<br />

nicht können: In <strong>die</strong> Schneedecke<br />

hineinschauen. Deshalb sind wir<br />

zusätzlich auf ein breites Netz mit<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 50 ehrenamtlichen Beobachtern<br />

angewiesen, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Teil<br />

täglich für uns unterwegs sind,<br />

Im neuen Mitarbeiterstüberl der Tegelbergbahn: Dr. Thomas Feistl (re.)<br />

beim Interview mit „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur Johannes Schelle.<br />

Schneeprofile graben <strong>und</strong> aktuelle<br />

Infos z<strong>um</strong> Schneedeckenaufbau in<br />

den Bergen melden.<br />

Gibt es Tage, an denen der Lagebericht<br />

komplizierter zu erstellen ist?<br />

Bei schlechter Sicht sehen wir auf<br />

den Webcams nichts. Wenn Wetter<br />

oder Schneeverhältnisse so<br />

schlecht sind, <strong>das</strong>s unsere Beobachter<br />

nicht rausgehen können,<br />

fehlen uns tagesaktuelle Schneedeckenberichte.<br />

Oder Wetterstationen<br />

sind so vereist, <strong>das</strong>s sich beispielsweise<br />

<strong>das</strong> Windrädchen nicht<br />

mehr drehen kann.<br />

Umso wichtiger ist Erfahrung?<br />

Ganz genau. Selbst wenn wir nicht<br />

alle Daten zur Verfügung haben,<br />

wissen wir, wie sich der Schneedeckenaufbau<br />

von Tag zu Tag verändert.<br />

Welche Informationen liefert der<br />

Lawinenlagebericht letztlich?<br />

Auf den ersten Blick eine grafisch<br />

aufbereitete Landkarte, auf der<br />

<strong>die</strong> einzelnen Gebiete in den bayerischen<br />

Alpen farblich markiert<br />

sind: Gefahrenstufe 1, geringe Lawinengefahr,<br />

in hellgrüner Farbe.<br />

Stufe 2, mäßige Gefahr, in gelber<br />

Farbe. Stufe 3, orange, erhebliche<br />

Gefahr. Stufe 4, rot, große Lawinengefahr.<br />

Und Stufe 5, dunkelrot,<br />

sehr große Lawinengefahr.<br />

Außerdem weisen Symbole auf<br />

<strong>die</strong> aktuelle Lawinengefahr hin:<br />

Es gibt Schneebrettlawinen, z<strong>um</strong><br />

Beispiel durch von Wind verfrachteten<br />

Schnee. Gleitschneelawinen,<br />

an beispielsweise wärmeren Grashängen.<br />

Und Lockerschneelawinen<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Neuschnee oder nassem<br />

Schnee. Wir zeigen auch <strong>die</strong> von<br />

der Gefahr betroffenen Hangexpositionen<br />

Nord, Ost, Süd oder West<br />

an. Darüber hinaus finden unsere<br />

Nutzer unter <strong>die</strong>sen Symbolen<br />

den von uns geschriebenen Text,<br />

der <strong>die</strong> grafischen Darstellungen<br />

genau beschreibt. Wieder<strong>um</strong> darunter<br />

steht ein Bericht z<strong>um</strong> aktuellen<br />

Bergwetter, geschrieben<br />

vom Deutschen Wetter<strong>die</strong>nst. Und<br />

eine kurze Prognose, wohin sich<br />

<strong>die</strong> Gefahrensituation tags darauf<br />

entwickeln wird.<br />

Auf welchen Plattformen wird der<br />

Lawinenlagebericht für Bayern veröffentlicht?<br />

Hauptkommunikationsmittel ist<br />

unsere Internetseite www.lawinenwarn<strong>die</strong>nst.bayern.de.<br />

Dort<br />

ist der aktuelle Lagebericht, der<br />

immer am Vortag <strong>um</strong> 18 Uhr erscheint,<br />

abrufbar, <strong>und</strong> wird bei<br />

Bedarf nochmals am nächsten<br />

Morgen zwischen 6.30 Uhr <strong>und</strong> 7.30<br />

Uhr aktualisiert. Darüber hinaus<br />

gibt’s viele Plattformen, <strong>die</strong> unsere<br />

Seite miteingeb<strong>und</strong>en haben. Z<strong>um</strong><br />

Beispiel <strong>die</strong> vom Deutschen Wetter<strong>die</strong>nst,<br />

Alpenverein oder von<br />

benachbarten Lawinenwarnseiten<br />

aus Österreich <strong>und</strong> der Schweiz.


Welche Rolle spielen an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

Apps <strong>und</strong> Social Media?<br />

Wir haben momentan keinen Social-Media-Auftritt.<br />

Aber unsere<br />

Beiträge auf der neu gelayouteten<br />

Internetseite sind für Social Media<br />

optimiert <strong>und</strong> können leicht in<br />

verschiedene Kanäle eingeb<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> geteilt werden.<br />

Ob Jung oder Alt: Für welche Zielgruppe<br />

ist der Lawinenlagebericht<br />

letztlich gedacht?<br />

Für alle, <strong>die</strong> in den bayerischen<br />

Bergen den Winter über draußen<br />

unterwegs sind. Anfänger wie Experten.<br />

Skitourengeher, Freerider,<br />

Schneeschuhwanderer, Winterwanderer.<br />

Wird er auch gelesen?<br />

Wir haben bis zu zwei Millionen<br />

Klicks pro Winter. Und auch eine<br />

Stu<strong>die</strong> vom Alpenverein zeigt, <strong>das</strong>s<br />

der Großteil aller Tourengeher<br />

sich den Lagebericht regelmäßig<br />

anschaut.<br />

Wodurch weniger Unfälle passieren?<br />

Wir haben in Bayern durchschnittlich<br />

ein bis zwei tödliche Lawinenunfälle<br />

abseits gesicherter Pisten<br />

pro Saison. Vergangenen Winter<br />

hatten wir keinen, <strong>die</strong> Saison davor<br />

vier. Die Tatsache, <strong>das</strong>s sich<br />

<strong>die</strong> Anzahl an Skitourengehern <strong>die</strong><br />

vergangenen 50 Jahre verzehnfacht<br />

hat, <strong>die</strong> Unfallstatistik aber gleichgeblieben<br />

ist, weißt schon darauf<br />

hin, <strong>das</strong>s nicht nur aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> moderner<br />

Sicherheitsausrüstung weniger<br />

passiert, sondern auch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

besserer Vorbereitung <strong>und</strong><br />

der Gefahrenhinweise über unseren<br />

Lagebericht.<br />

Sie selbst sind leidenschaftlicher<br />

Snowboarder, bestreiten anspruchsvolle<br />

Touren via Splitboard.<br />

Eine G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung für Ihren<br />

Beruf?<br />

Um den Lagebericht schreiben zu<br />

können, muss man <strong>die</strong> Materie<br />

Schnee <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Berge kennen,<br />

sozusagen <strong>die</strong> Sprache der<br />

Nutzer sprechen. Mir persönlich<br />

fällt’s auch wesentlich leichter, den<br />

Lagebericht veranschaulichender<br />

zu schreiben, wenn ich unmittelbar<br />

davor draußen war.<br />

Was fasziniert Sie an <strong>die</strong>sem Sport?<br />

Wer schon mal einen unberührten<br />

Tiefschneehang mit fluffigem<br />

Schnee befahren hat, ob mit<br />

Snowboard oder Ski, wird mir<br />

wahrscheinlich zustimmen, <strong>das</strong>s<br />

es im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nichts Besseres gibt,<br />

<strong>die</strong>ser Sport schnell zur Sucht wird.<br />

Umso bitterer, <strong>das</strong>s Sie als Führungskraft<br />

ka<strong>um</strong> Zeit dafür haben?<br />

Die Zeit nehme ich mir in meiner<br />

Freizeit so oft wie möglich. Allein<br />

deshalb, weil es für meinen Beruf<br />

wichtig ist, regelmäßig draußen in<br />

den Bergen zu sein.<br />

Bemerkenswert ist, <strong>das</strong>s der LWD<br />

in München sitzt <strong>und</strong> nicht in den<br />

Bergen.<br />

Als Fachbehörde des Landesamtes<br />

für Umwelt haben wir unser<br />

Büro im Wasserwirtschaftsamt<br />

der Landeshauptstadt München.<br />

Betrachten wir unseren kompletten<br />

Zuständigkeitsbereich, sind<br />

Termine an <strong>und</strong> in den Bergen<br />

von München aus relativ gut zu<br />

erreichen, meistens aber schon<br />

auch mit einem größeren Aufwand<br />

verb<strong>und</strong>en. Ein Dienstort näher an<br />

den Bergen würde unsere Arbeit<br />

tatsächlich erleichtern.<br />

Wie viele Mitarbeiter welcher Berufe<br />

arbeiten für den LWD?<br />

Unser Team besteht aktuell aus<br />

acht Mitarbeitenden. Ein Bergführer<br />

<strong>und</strong> Lehrer, der den Lagebericht<br />

schreibt <strong>und</strong> für Ausbildungen<br />

zuständig ist. Eine Geographin,<br />

<strong>die</strong> sich <strong>um</strong> Internetauftritt <strong>und</strong><br />

Schneedeckenmodellierung kümmert.<br />

Ein Naturgefahrenmanager<br />

<strong>und</strong> ein Forstdirektor für <strong>das</strong> Thema<br />

Lawinenschutz. Ein Feinwerkmechaniker,<br />

der für <strong>die</strong> Instandsetzung<br />

unserer Messstationen<br />

zuständig ist. Ein Forstingenieur<br />

<strong>und</strong> eine chemisch technische Assistentin.<br />

Insofern Menschen mit<br />

total unterschiedlichen, beruflichen<br />

Hintergründen, wobei wir großen<br />

Wert darauf legen, <strong>das</strong>s alle, <strong>die</strong><br />

den Lagebericht schreiben, auch<br />

selbst gute Skitourengeher sind.<br />

Wie ist Ihr persönlicher Arbeitsplatz<br />

technisch ausgestattet?<br />

Ein klassischer Büroarbeitsplatz<br />

mit Laptop <strong>und</strong> zwei Bildschirmen.<br />

In der Not können wir einen Lawinenlagebericht<br />

aber auch auf dem<br />

Smartphone schreiben <strong>und</strong> online<br />

stellen.<br />

Und wie wichtig ist Ihnen Homeoffi<br />

ce?<br />

Homeoffice bedeutet für mich Lebensqualität.<br />

Es ist wichtig, sich<br />

regelmäßig persönlich zu treffen.<br />

Aber wenn man innerhalb des<br />

Teams gut miteinander kommuniziert,<br />

muss man nicht immer<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 11


im Büro sein. Vor allem wenn ich<br />

mal in Ruhe arbeiten möchte, <strong>um</strong><br />

mich in ein größeres Problem hineinzudenken,<br />

ist es im Homeoffice<br />

produktiver. Letztlich ist der Mix<br />

aus Homeoffice <strong>und</strong> Büro ideal.<br />

In der Regel arbeite ich zwei Tage<br />

im Büro, zwei im Homeoffice <strong>und</strong><br />

einen Tag bin ich draußen unterwegs.<br />

So wie heute, mit Roter Couch auf<br />

dem Tegelberg.<br />

(lacht) Ganz genau. Ein Termin bei<br />

genialen Bedingungen, den ich<br />

auch gleich mit weiteren nützlichen<br />

Dingen verbinden kann: Erst<br />

treffe ich mich mit einem langjährigen<br />

<strong>und</strong> einem neuen Beobachter,<br />

<strong>die</strong> hier in der Region zuhause<br />

sind. Und danach besuche ich meine<br />

Mutter in Hohenpeißenberg, wo<br />

ich ein paar Tage lang bleiben <strong>und</strong><br />

vom Laptop <strong>und</strong> Handy aus arbeiten<br />

werde.<br />

Einen geregelten Arbeitsalltag gibt<br />

es für Sie offensichtlich nicht.<br />

Ich beschreibe am besten den Arbeitstag,<br />

an dem ich den Lagebericht<br />

von meiner Wahlheimat München<br />

aus schreibe: Gegen 6.30 Uhr<br />

aufstehen, an den Laptop setzen,<br />

Messdaten sowie neue Beobachtungen<br />

anschauen <strong>und</strong> bei Bedarf<br />

den Lagebericht von gestern Abend<br />

aktualisieren. Danach: Frühstücken,<br />

fertig machen, ins Büro fahren.<br />

Dort gilt es diverse Führungs- <strong>und</strong><br />

Verwaltungsaufgaben abzuarbeiten,<br />

ehe wir uns ab 14 Uhr wieder<br />

<strong>um</strong> den Lagebericht für den dann<br />

kommenden Tag kümmern.<br />

Zu den eingangs erwähnten, 50<br />

Beobachtern, kommen <strong>r<strong>und</strong></strong> 400<br />

weitere Ehrenamtler hinzu, <strong>die</strong> den<br />

LWD über örtliche Lawinenkommissionen<br />

unterstützen. Was sind <strong>das</strong><br />

für Leute, wo Leben <strong>die</strong> <strong>und</strong> machen<br />

<strong>die</strong> <strong>das</strong> wirklich ehrenamtlich?<br />

Die Aufwandsentschädigung für<br />

unsere Beobachter reicht am Ende<br />

der Saison gerade einmal für ein<br />

paar Ski. Und unsere fast 400 Kommissionsmitglieder<br />

bekommen in<br />

der Regel nur Kleidung <strong>und</strong> Sicherheitsausrüstung.<br />

Heißt: Die<br />

machen <strong>das</strong> wirklich aus Überzeugung,<br />

aus Eigenmotivation heraus.<br />

Und sind total unterschiedlich. Wir<br />

kooperieren mit Pistenraupenfahrern,<br />

Forstangestellten, Hüttenwirten,<br />

Bergsteigern, Rentnern,<br />

Bergführern, Bergwachtlern, Landwirten.<br />

Insofern ein bunter Mix,<br />

der von uns ausgebildet wurde,<br />

aber draußen vor Ort stets eigenverantwortlich<br />

arbeitet.<br />

An der Windmessstation: Dr. Thomas Feistl (re.) <strong>und</strong> Redakteur Schelle.<br />

12 | <strong>tassilo</strong><br />

Und wie wichtig ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit benachbarten Lawinenwarnern,<br />

allen voran den Österreichern?<br />

Wir tauschen uns so viel aus wie<br />

nur möglich. Wobei Forschungsprojekte<br />

meistens in der Schweiz<br />

<strong>um</strong>gesetzt werden.<br />

Gutes Stichwort: Was halten Sie<br />

vom Institut für Schnee- <strong>und</strong> Lawinenforschung<br />

in Davos?<br />

Die fünf Jahre, <strong>die</strong> ich dort gearbeitet<br />

habe, waren eine sehr gute <strong>und</strong><br />

lehrreiche Zeit. Das SLF ist eine<br />

herausragende Forschungseinrichtung<br />

z<strong>um</strong> Thema Schnee <strong>und</strong><br />

Lawine – von Schneephysik über<br />

Risikomanagement <strong>und</strong> Lawinenlagebericht<br />

bis hin zu technischer<br />

Beschneiung ist dort alles im gleichen<br />

Haus.<br />

Sie in weißem Kittel im Labor?<br />

Wir haben tatsächlich Experimente<br />

gemacht. Z<strong>um</strong> Beispiel eine Lawine<br />

nachgebildet in Form einer<br />

Naturbahn mit kleinen Kügelchen<br />

<strong>und</strong> so den Einfluss von Wald auf<br />

Lawinen erforscht. Z<strong>um</strong> Thema Lawinendynamik<br />

habe ich auch meine<br />

Doktorarbeit geschrieben.<br />

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz<br />

für <strong>die</strong> Erstellung des Lawinenlageberichts?<br />

Vor einigen Wochen habe ich dazu<br />

erstmals einen Vortrag gehört. Ich<br />

weiß auch von Kollegen, <strong>die</strong> sich<br />

testweise von Chat GPT einen Lagebericht<br />

haben schreiben lassen –<br />

<strong>das</strong> war mäßig erfolgreich. Noch<br />

hat KI also keinen konkreten Einsatz<br />

in unserer Warnzentrale. Aber<br />

<strong>das</strong> wird kommen, da bin ich mir<br />

ganz sicher.<br />

Passend dazu: Wie hat sich der allererste<br />

Lagebericht im Vergleich<br />

z<strong>um</strong> heutigen verändert?<br />

Der erste war ein Drei- oder Vierzeiler<br />

für den kompletten bayerischen<br />

Alpenra<strong>um</strong>. Zwischenzeitlich<br />

wurde er per Telefax an Berghütten<br />

gesendet <strong>und</strong> im Hüttengang<br />

aufgehängt. Videotext im TV war<br />

auch mal ein wichtiger Kommunikationsweg.<br />

Inzwischen haben<br />

wir zehn Kleinregionen – Allgäuer<br />

Hauptkamm, Allgäuer Vorberge,<br />

Ammergauer Alpen, Werdenfelser<br />

„Den kenn ich doch“: Ein Schneedeckenbeobachter kam zufällig vorbei.<br />

Alpen, Bayerische Voralpen West,<br />

Bayerische Voralpen Mitte, Bayerische<br />

Voralpen Ost, Chiemgauer<br />

Alpen West, Chiemgauer Alpen Ost<br />

<strong>und</strong> Berchtesgadener Alpen – auf<br />

drei verschiedene Lageberichte<br />

zusammengefasst. Heißt: Der Lagebericht<br />

von heute ist wesentlich<br />

detaillierter, aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> täglicher<br />

Erscheinung deutlich aktueller <strong>und</strong><br />

übers Internet für jeden <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> Uhr zugänglich.<br />

Mag vielleicht banal klingen: Aber<br />

wird es in Zukunft aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Klimaerwärmung<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Extremwetterereignissen auch<br />

einen Lawinenlagebericht für den<br />

Sommer geben?<br />

Das ist eine gute Frage, <strong>die</strong> bei uns<br />

tatsächlich schon aufgetaucht ist<br />

<strong>und</strong> in Zukunft durchaus zu einem<br />

ernsten Thema werden kann. In<br />

Bayern sind wir der einzige Warn<strong>die</strong>nst<br />

für Naturgefahren in den<br />

Bergen. Und es gibt natürlich noch<br />

andere Gefahren als <strong>die</strong> Schneelawine,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel Steinschläge<br />

<strong>und</strong> Hangrutsche.<br />

Zurück zu Ihrem nicht weniger<br />

komplexen Kerngebiet, der Schneelawine.<br />

War<strong>um</strong> passieren ausgerechnet<br />

bei Stufe Drei <strong>die</strong> meisten<br />

tödlichen Unfälle?<br />

Da in den Bayerischen Alpen<br />

Warnstufe fünf, also der Katastrophenfall<br />

mit Straßensperrungen<br />

<strong>und</strong> Evakuierungen ganzer Dörfer<br />

so gut wie nie vorkommt, müssen<br />

wir Tourengeher den Bericht eigentlich<br />

von vorne herein zwischen<br />

Warnstufe 1 bis 4 betrachten. Viele<br />

tun <strong>das</strong> aber nicht <strong>und</strong> denken,<br />

der Dreier, der liegt genau in der<br />

goldenen Mitte <strong>und</strong> kann insofern<br />

noch nicht so gefährlich sein. In<br />

der Tat kann man bei einem Dreier<br />

noch Skitouren gehen <strong>und</strong> abseits<br />

gesicherter Pisten fahren, muss<br />

hierfür aber über ein sehr gutes<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>wissen in Lawinenk<strong>und</strong>e<br />

verfügen <strong>und</strong> vor allem <strong>die</strong> Lawinengefahr<br />

draußen vor Ort einschätzen<br />

<strong>und</strong> immer wieder neu<br />

beurteilen können. Heißt: Wenn<br />

ich keine Ahnung habe, sollte ich<br />

bei einem Dreier, eigentlich auch<br />

schon bei einem Zweier, zuhause<br />

bleiben. Ein Restrisiko, eine Lawine<br />

auszulösen, besteht im freien<br />

Skigelände nämlich immer.<br />

Sie selbst sind bevorzugt im Lechtal<br />

unterwegs. Es gilt als einsam, steil,<br />

wild <strong>und</strong> gefährlich. Wie bereiten<br />

Sie sich auf Skitouren in anspruchsvollem<br />

Gelände vor?<br />

Inzwischen kenne ich <strong>die</strong> meisten<br />

Touren im Lechtal, weshalb ich<br />

mir <strong>die</strong> gefährlichen Stellen schon<br />

vorab vor Augen führe <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Hangneigungen mit dem aktuellen<br />

Lagebericht <strong>und</strong> den Wetterverhältnissen<br />

abgleiche <strong>und</strong> ganz genau<br />

überlege: Könnte es an <strong>die</strong>sem Tag<br />

an <strong>die</strong>ser Schlüsselstelle ein Problem<br />

geben. Wenn ich dann rausgehe,<br />

schaue ich mir <strong>die</strong> Schlüsselstellen<br />

vor Ort nochmals genau<br />

an, indem ich ein oder mehrere<br />

Schneeprofile grabe <strong>und</strong> Schnee-


deckenstabilitätstests durchführe.<br />

Stelle ich dabei fest, es ist zu gefährlich,<br />

drehe ich konsequent <strong>um</strong><br />

<strong>und</strong> mache Plan B. Letzteren sollte<br />

man immer in der Tasche haben.<br />

Wie wichtig sind an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

Pieps, Schaufel <strong>und</strong> Sonde?<br />

Sehr wichtig. Auch bei vermeintlich<br />

harmlosen Touren. Das hat<br />

man immer dabei! Nicht nur für<br />

sich selbst. Es kann ja auch sein,<br />

<strong>das</strong>s ich auf Tour bin <strong>und</strong> einen<br />

Unfall beobachte – dann weder<br />

helfen noch retten zu können, ist<br />

fast schlimmer als selbst in einen<br />

Unfall verwickelt zu sein. Ich gehe<br />

mit niemandem eine Skitour, der<br />

<strong>die</strong>se Standardsicherheitsausrüstung<br />

nicht hat.<br />

Und mit <strong>die</strong>ser Ausrüstung nicht<br />

<strong>um</strong>gehen kann.<br />

Die Ausrüstung zu besitzen ist <strong>das</strong><br />

eine. Aber mit Pieps <strong>und</strong> Sonde<br />

jemanden innerhalb der lebensrettenden<br />

15 Minuten zu finden<br />

<strong>und</strong> ihn mit einer kleinen Al<strong>um</strong>ini<strong>um</strong>schaufel<br />

so schnell wie möglich<br />

auszugraben ist nochmals was<br />

ganz anders. Das muss geübt werden.<br />

Je öfter, desto besser.<br />

Was halten Sie von Rucksäcken mit<br />

Lawinen-Airbag?<br />

Bisherige Theorien, <strong>das</strong>s Tourengeher<br />

mit Airbag-Rucksack zu viel<br />

riskieren, sind im Rahmen einer<br />

Skitourenstu<strong>die</strong> vom Deutschen<br />

Alpenverein widerlegt worden.<br />

Ich sehe den Airbag im Skitourenrucksack<br />

wie den im Auto: Er kann<br />

einen nicht vor schweren Unfällen<br />

bewahren, aber in entscheidenden<br />

Situationen dann doch <strong>das</strong> Leben<br />

retten. Wer viel unterwegs ist,<br />

dem sollte es der Wert sein, dafür<br />

viel Geld auszugeben. Ich bin fast<br />

immer mit Airbag-Rucksack unterwegs.<br />

Genauso wie mit Helm,<br />

der auch zur Standardausrüstung<br />

gehören sollte.<br />

Welche Tipps haben Sie für Skitouren-Anfänger?<br />

In fast allen Verbänden <strong>und</strong> Vereinen<br />

werden Skitourenkurse angeboten,<br />

im Rahmen derer <strong>die</strong> Basics<br />

erklärt <strong>und</strong> gezeigt werden. Auch<br />

von großem Vorteil: Mit jemandem<br />

mitzugehen, der es schon lange<br />

macht <strong>und</strong> sich gut auskennt. Darüber<br />

hinaus gibt’s inzwischen jede<br />

Menge Plattformen <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />

zur Tourenplanung – z<strong>um</strong> Beispiel<br />

Tourenbeschreibungen, über <strong>die</strong><br />

man sich geeignete Anfängertouren<br />

aussuchen kann, bevor es eines<br />

Tages ins steilere, gefährlichere<br />

Gelände geht.<br />

Wie gehen Sie persönlich mit <strong>die</strong>ser<br />

gewaltigen Verantwortung <strong>um</strong>,<br />

indirekt über Leben <strong>und</strong> Tod zu entscheiden?<br />

Entscheidend ist ein gutes Team,<br />

<strong>das</strong> einem in angespannten, belastenden<br />

Situationen hilft. Darüber<br />

hinaus: Selbst bei schweren Unfällen<br />

ruhig <strong>und</strong> sachlich zu bleiben,<br />

<strong>die</strong> Dinge klar zu analysieren <strong>und</strong><br />

sich im Klaren sein, <strong>das</strong>s man seinen<br />

Job nach bestem Wissen <strong>und</strong><br />

Gewissen richtig ausgeübt hat.<br />

Könnten Sie rechtlich belangt werden?<br />

Das ist wie beim Wetterbericht: Wir<br />

geben eine Prognose ab. Letztlich<br />

bestreiten <strong>die</strong> Menschen da draußen<br />

ihre Skitouren aber immer auf<br />

eigene Gefahr.<br />

Haben Sie trotzdem mit Shitstorms<br />

oder Anwaltsschrieben zu kämpfen?<br />

Wer in unserem Beruf tätig ist,<br />

muss sich schon im Vorfeld darauf<br />

einstellen, <strong>das</strong>s man’s hier nicht<br />

immer mit einer heilen Welt zu tun<br />

hat. Aber Hasskommentare oder<br />

Schreiben von Rechtsanwälten erreichen<br />

uns selten.<br />

Was sagen Familie, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Bekannte zu Ihrem außergewöhnlichen<br />

Beruf?<br />

Es ist auf jeden Fall ein sinnstiftender<br />

Beruf, der von meinem engeren<br />

Umfeld sehr geschätzt wird. Sie<br />

sehen aber auch, <strong>das</strong>s er belastend<br />

sein kann <strong>und</strong> oft wenig Zeit für<br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familie ist. Außerdem<br />

schwierig: Dass mein Beruf auch<br />

im Privaten ständig Thema ist – ihn<br />

nach Feierabend auszublenden, ist<br />

fast nicht möglich.<br />

Wie bauen Sie Stress ab?<br />

In dem ich mir Freirä<strong>um</strong>e schaffe<br />

<strong>und</strong> tatsächlich mal Touren nur für<br />

mich unternehme. Aber auch Yoga,<br />

Meditation <strong>und</strong> bewusste, ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung sind da bewährte Mittel<br />

für mich.<br />

Und was macht der Leiter eines Lawinenwarn<strong>die</strong>nstes<br />

im Sommer?<br />

Im Mai, wenn es wesentlich weniger<br />

stressig ist, fahren wir erstmal<br />

alle runter <strong>und</strong> freuen uns, wieder<br />

normalen Büroarbeitstagen<br />

nachgehen zu können – ganz ohne<br />

Druck <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en. Das ist<br />

auch <strong>die</strong> Zeit für längere Urlaube<br />

am Stück. Ich war heuer mit Geländewagen,<br />

Mountainbike, Surfbrett<br />

<strong>und</strong> Snowboard in Marokko,<br />

was z<strong>um</strong> Erholen echt genial war.<br />

Nichtsdestotrotz gibt es für uns<br />

auch im Sommer wichtige Arbeiten<br />

zu erledigen – wir bereiten da<br />

technisch alles soweit vor,<br />

<strong>um</strong> uns im Winter wieder<br />

voll <strong>und</strong> ganz aufs Wesentliche<br />

konzentrieren zu<br />

können: Auf <strong>die</strong> Erstellung<br />

des täglichen Lawinenlageberichts.<br />

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<strong>das</strong> Berufliche mit seiner<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 13


Kreuzigungsgruppe in Possenhofen ist 375 Jahre alt<br />

Kulturschatz Kalvarienberg<br />

Pöcking-Possenhofen | Wer jetzt<br />

auf den Kalvarienberg in Possenhofen<br />

bei Pöcking steigt, wähnt<br />

sich ein wenig in früheren Zeiten:<br />

Damals war <strong>die</strong> Anhöhe ba<strong>um</strong>frei<br />

<strong>und</strong> der Blick von der Kreuzigungsgruppe<br />

<strong>und</strong> der Ölbergkapelle<br />

schweifte weit über den<br />

Starnberger <strong>See</strong> auf <strong>die</strong> Alpen.<br />

Und direkt zu Füßen des Bergerls<br />

lag gut sichtbar <strong>das</strong> stolze Areal<br />

von Schloss Possenhofen, Kinderstube<br />

von Kaiserin Elisabeth von<br />

Österreich <strong>und</strong> Königin von Ungarn,<br />

bekannter als „Sisi“. Über<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte stand der Kalvarienberg<br />

frei <strong>und</strong> stolz da, heute ist<br />

er dicht bewaldet <strong>und</strong> nur jetzt im<br />

Winter sieht man <strong>See</strong> <strong>und</strong> Berge.<br />

Ziemlich verborgen liegt er nun<br />

<strong>und</strong> von vielen im Umland auch<br />

vergessen. Dabei zählt er zu den<br />

ältesten Anlagen <strong>die</strong>ser Art in ganz<br />

Bayern. In der Region ist der Kalvarienberg<br />

vermutlich der älteste.<br />

Erbaut wurde <strong>die</strong> Kreuzigungsgruppe<br />

– Jesus Christus <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

zwei Schächer am Kreuz sowie <strong>die</strong><br />

schmerzhafte Mutter Gottes – im<br />

Jahr 1648. Als Dank für <strong>die</strong> überstandene<br />

Pest <strong>und</strong> als Gelübde. Im<br />

abgelaufenen Jahr 2023 jährte sich<br />

<strong>die</strong> Errichtung des Kalvarienbergs<br />

z<strong>um</strong> 375. Mal. Für <strong>die</strong>ses Gedächtnisjahr<br />

reparierte <strong>und</strong> restaurierte<br />

<strong>die</strong> Eigentümerin des Bergs, <strong>die</strong><br />

Stadt München, <strong>die</strong> Anlagen über<br />

einen längeren Zeitra<strong>um</strong>.<br />

Martin Erhard aus Pöcking setzte<br />

sich dafür schon vor <strong>r<strong>und</strong></strong> acht<br />

Jahren ein. „Ich kontaktierte <strong>das</strong><br />

Baureferat der Stadt München<br />

<strong>und</strong> wies auf <strong>das</strong> bevorstehende<br />

Gedächtnisjahr hin“, erzählt der<br />

68-Jährige. Doch Behörden sind<br />

nicht immer <strong>die</strong> schnellsten <strong>und</strong><br />

so musste Erhard etliche Male<br />

14 | <strong>tassilo</strong><br />

Die Kreuzigungsgruppe auf dem Kalvarienberg bei Possenhofen.<br />

nachhaken. Mit Erfolg: 2017 ließ<br />

<strong>die</strong> Landeshauptstadt <strong>die</strong> vier lebensgroßen<br />

Figuren der Kreuzigungsgruppe<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Statuen in<br />

der Ölbergkapelle in einer Werkstatt<br />

bei Lenggries restaurieren.<br />

Danach folgte eine Instandsetzung<br />

der Geländer <strong>und</strong> Stufen an<br />

den Zugangswegen. Noch einmal<br />

erinnern <strong>und</strong> nachhaken musste<br />

Martin Erhard, als es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Stationen<br />

des Kreuzwegs ging, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

letzten St<strong>und</strong>en des Lebens von<br />

Jesus Christus darstellen, seinen<br />

Leidensweg <strong>und</strong> Tod. Die 14 Bilder,<br />

<strong>die</strong> entlang des Kreuzwegs auf<br />

den Kalvarienberg hinaufführen,<br />

waren 1937 vom Maler Johannes<br />

Matthaeus Koelz geschaffen worden.<br />

Mittlerweile zeigten sie sich<br />

ausgebleicht <strong>und</strong> beschädigt. Kurz<br />

vor Beginn des Gedächtnisjahres<br />

entschied man in München,<br />

auch sie zu restaurieren. Wenige<br />

Tage vor dem Palmsonntag 2023,<br />

an dem in Possenhofen seit jeher<br />

eine Kreuzwegandacht auf dem<br />

Kalvarienberg stattfindet, waren<br />

sie fertig. „Ich saß schon auf Kohlen“,<br />

erinnert sich Erhard. „Ich<br />

war <strong>die</strong> Tage vor Palmsonntag<br />

jeden Tag oben <strong>um</strong> zu sehen, ob<br />

alle Stationstafeln rechtzeitig aufgestellt<br />

werden. Und <strong>das</strong> wurden<br />

sie, wenn auch sehr knapp.“<br />

Sisi ritt mit Pferd hinauf<br />

Martin Erhard an einer frisch restaurierten<br />

Kreuzwegstation.<br />

Martin Erhard hätte sich für <strong>das</strong><br />

375. Gedächtnisjahr trotzdem<br />

mehr gewünscht: „Einen richtigen<br />

Gedächtnisgottes<strong>die</strong>nst, auch<br />

unter Mitwirkung der örtlichen<br />

Vereine. Doch leider war <strong>das</strong> Interesse<br />

nicht groß genug.“ Dem Pöckinger<br />

ist der Kalvarienberg seit<br />

über 60 Jahren ans Herz gewachsen.<br />

„Schon als Fünfjähriger war<br />

ich mit meiner Oma hier oben.<br />

Und wenige Jahre später erfuhr<br />

ich im Heimatk<strong>und</strong>e-Unterricht<br />

viel über dessen Geschichte.“ In<br />

seinem späteren Berufsleben arbeitete<br />

Erhard als Elektriker. Doch<br />

<strong>die</strong> persönliche Passion für Kunst<br />

<strong>und</strong> Kultur ließ ihn nicht los. Von<br />

einer befre<strong>und</strong>eten Musiklehrerin<br />

lernte er viel über <strong>die</strong> europäische<br />

Kulturgeschichte. An einen Spruch<br />

unter Kulturfachleuten erinnert<br />

Kalvarienberg <strong>und</strong> Schloss Possenhofen im Jahre 1701.


sich Erhard noch heute gut: über<br />

den Unterschied zwischen „Altert<strong>um</strong>“<br />

<strong>und</strong> „altem Tr<strong>um</strong>“. Wie man<br />

also unterscheidet zwischen wertvollen<br />

<strong>und</strong> wenig wertvollen alten<br />

Dingen. Wer einmal den Weg hinauf<br />

<strong>und</strong> dann <strong>die</strong> Ausstrahlung der<br />

sechs Meter hohen Kreuzigungsgruppe<br />

selbst erlebt hat, wird am<br />

Wert des Possenhofener Kalvarienbergs<br />

ka<strong>um</strong> zweifeln. Doch auch<br />

viele geschichtliche Details, <strong>die</strong><br />

Martin Erhard recherchierte, sprechen<br />

dafür, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Anlage nicht<br />

z<strong>um</strong> alten Eisen gehört. So <strong>die</strong><br />

Tatsache, <strong>das</strong>s „Sisi“, Prinzessin in<br />

Bayern <strong>und</strong> spätere Kaiserin von<br />

Österreich <strong>und</strong> Königin von Ungarn,<br />

von Schloss Possenhofen, in<br />

dem sie ihre Kinder- <strong>und</strong> Jugendjahre<br />

verbrachte, z<strong>um</strong> Kalvarienberg<br />

hinaufsah <strong>und</strong> selbst gerne<br />

mit dem Pferd hinaufritt. Und <strong>das</strong>s<br />

<strong>die</strong> Possenhofener früher viel z<strong>um</strong><br />

Erhalt der Anlage beitrugen: So im<br />

19. Jahrh<strong>und</strong>ert, als viele Spenden<br />

für eine Verschönerung des Kalvarienbergs<br />

im Opferstock landeten.<br />

Und 1936, als 14 Bürger jeweils ein<br />

Stationsbild für den damals neu<br />

errichteten Kreuzweg aus eigener<br />

Tasche zahlten.<br />

Die Stadt München<br />

sei zu weit weg<br />

Für <strong>die</strong> Zukunft wünschen würde<br />

sich Martin Erhard eine ausführliche<br />

Dok<strong>um</strong>entation über den<br />

Kalvarienberg, am besten als Film.<br />

Selbst hat er viele Informationen<br />

zusammengetragen, doch als<br />

Rentner fehlen ihm <strong>die</strong> Mittel, so<br />

ein Projekt auf <strong>die</strong> Beine zu stellen.<br />

Ein Wunsch wäre auch, <strong>das</strong>s<br />

eine Kulturstiftung entsteht <strong>und</strong><br />

den Kalvarienberg von München<br />

übernimmt. Die Landeshauptstadt<br />

erwarb <strong>das</strong> Areal in den 1960er<br />

Jahren als eine von vielen Naherholungsstätten<br />

im Münchner<br />

Umland. Doch <strong>die</strong> Stadt liegt <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

30 Kilometer entfernt <strong>und</strong> trägt<br />

Verantwortung für unzählige Kulturgüter.<br />

Wäre der Kalvarienberg<br />

in heimischem Besitz, würde man<br />

sich unmittelbarer <strong>und</strong> regelmäßiger<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> Anlage kümmern,<br />

davon ist Erhard überzeugt. Bis<br />

es vielleicht eines Tages soweit<br />

ist, werden sich er <strong>und</strong> ein paar<br />

weitere Possenhofener Bürger, so<br />

gut es geht, weiter <strong>um</strong> den Kalvarienberg<br />

kümmern: Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

beim Bl<strong>um</strong>enschmuck, beim<br />

Müllsammeln <strong>und</strong> Freischneiden<br />

der Wege. Dringend geboten wäre<br />

es, <strong>die</strong> Kreuzigungsgruppe in den<br />

Wintermonaten einzuhausen, damit<br />

Frost <strong>und</strong> Schnee nicht an den<br />

wertvollen barocken Figuren nagt.<br />

Obwohl ihre letzte Restaurierung<br />

erst kurz zurückliegt, sind <strong>die</strong> ersten<br />

kleinen Schäden schon wieder<br />

zu erkennen. Martin Erhard<br />

will auch dafür weiterkämpfen.<br />

Denn „Denkmal“ komme ja auch<br />

von „Denk mal nach“. Und z<strong>um</strong><br />

Nachdenken geben<br />

<strong>die</strong> Krisen der heutigen<br />

Zeit ja genügend<br />

Anlass – leider.<br />

Welche Plätze<br />

könnten sich dafür<br />

besser eignen, als<br />

geschichtsträchtige<br />

christliche Orte in<br />

freier Natur. Orte<br />

wie der 375 Jahre<br />

alte Kalvarienberg<br />

in Possenhofen. cr<br />

Die Possenhofener<br />

Ölbergkapelle.<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 15


Murnauer <strong>und</strong> Uffinger handeln mit edlen Trüffeln<br />

Das weiße <strong>und</strong><br />

schwarze Gold<br />

Murnau / Uffing | Im Spätherbst ist<br />

für Felix <strong>und</strong> Stephan Burger <strong>die</strong><br />

richtige Zeit, <strong>um</strong> <strong>die</strong> besten Trüffel<br />

einzukaufen. Die knolligen Edelpilze,<br />

vor allem <strong>die</strong> besonders wertvollen<br />

weißen Trüffel, entwickeln<br />

in der kühlen Jahreszeit ihre Reife.<br />

Dann fahren <strong>die</strong> beiden Unternehmer<br />

jedes Wochenende nach Italien.<br />

Pro Fahrt besuchen sie fünf<br />

bis zehn Trüffelhändler, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

edlen Pilze von Trüffelsuchern erhalten.<br />

„Diese wissen recht genau,<br />

wo ‚ihre‘ Trüffel wachsen“, erzählt<br />

Stephan Burger. „Sie suchen sie<br />

mit einem Suchh<strong>und</strong>, der dank<br />

seiner trainierten Nase <strong>die</strong> unterirdisch<br />

wachsenden Knollen rasch<br />

entdeckt <strong>und</strong> ausgräbt.“ Trüffelschweine<br />

kommen heute nicht<br />

mehr z<strong>um</strong> Einsatz. Sie schädigen<br />

den Boden zu stark. „Aber auch<br />

mit dem H<strong>und</strong> muss man aufpassen“,<br />

weiß Felix Burger. „Fängt er<br />

zu graben an, muss der Trüffelsucher<br />

gleich zur Stelle sein, denn<br />

<strong>die</strong> Knollen schmecken auch dem<br />

Tier gut.“ Die Burgers sind bei der<br />

Suche nicht dabei. Sie treffen <strong>die</strong><br />

Verkäufer meist zuhause, wo <strong>die</strong>se<br />

<strong>die</strong> Trüffel gekühlt aufbewahren.<br />

Dort begutachten <strong>die</strong> beiden <strong>die</strong><br />

Ware ganz genau. Mit geschultem<br />

Auge, der Hand <strong>und</strong> Nase testen<br />

sie <strong>die</strong> Qualität jeder einzelnen<br />

Knolle: Ist sie gut gewachsen?<br />

Nicht zu weich? Ist sie frei von<br />

Würmern? Ein bis zwei St<strong>und</strong>en<br />

kann <strong>das</strong> dauern. Meist kaufen Felix<br />

<strong>und</strong> Stephan Burger dann mehrere<br />

Kilogramm. Bei den weißen<br />

Trüffeln kann <strong>das</strong> bis über 10 000<br />

Euro kosten. In speziellen Kühlboxen,<br />

denn Trüffel leiden bei Wärme<br />

sofort, bringen sie <strong>die</strong> Ware zu<br />

ihrer Firma. Felix wohnt in Murnau,<br />

Stephan in Uffing. Ihre Firma<br />

„La Bilancia“ mit einer großen<br />

Kühlhalle haben sie in München-<br />

Obersendling aufgebaut. Von dort<br />

verkaufen <strong>die</strong> Burgers <strong>die</strong> Trüffel<br />

an Feinkost-Einzelhändler <strong>und</strong><br />

Gourmetrestaurants in aller Welt.<br />

Die kulinarisch<br />

Bedeutsamen<br />

Stephan Burger hat <strong>die</strong> Firma 1985<br />

gegründet. Damals stu<strong>die</strong>rte er<br />

noch Jura. „Anfangs war der Handel<br />

mehr ein Hobby. Ich war mit<br />

einem Fre<strong>und</strong> viel in Italien. Wir<br />

importierten Wein <strong>und</strong> irgendwann<br />

auch Trüffel.“ Mit einem der<br />

ersten Autotelefone rief Burger<br />

Feinkosthändler <strong>und</strong> Restaurants<br />

in ganz Europa an, machte sich<br />

mit der Zeit einen Namen. Heute<br />

muss <strong>die</strong> Firma keine Werbung<br />

Schwarze Trüffel sind unter anderem<br />

im Spätwinter erntereif.<br />

mehr machen. Mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 200 K<strong>und</strong>en<br />

zählt sie zu den größten deutschen<br />

Trüffelhändlern. „Wenn wir<br />

neue K<strong>und</strong>en kriegen, kommen<br />

<strong>die</strong> von selbst auf uns zu“, erklärt<br />

Felix Burger. Der Neffe von Stephan<br />

stieg vor gut zehn Jahren ins<br />

Geschäft mit ein. „Es hat bis jetzt<br />

gedauert, bis ich einen ähnlichen<br />

Erfahrungsstand aufbauen konnte,<br />

wie mein Onkel ihn hat.“ Denn<br />

Trüffel gibt es viele, auch unechte<br />

oder minderwertige. Kulinarisch<br />

bedeutsam sind nur <strong>die</strong> Trüffel<br />

aus der Gattung „Tuberales“, auch<br />

„Tuberaceae“, den sogenannten<br />

Becherpilzen. Aber auch <strong>die</strong> sind<br />

nicht alle wertvoll. „Tuber indic<strong>um</strong>“,<br />

der in Asien wachsende Chinatrüffel<br />

ist zwar ein Trüffel, riecht<br />

Die Trüffelhändler: Firmengründer Stephan Burger (links) <strong>und</strong> sein Neffe<br />

Felix Burger kaufen <strong>das</strong> weiße <strong>und</strong> schwarze Gold in Italien.<br />

16 | <strong>tassilo</strong>


<strong>und</strong> schmeckt aber relativ neutral<br />

<strong>und</strong> wenig intensiv. Für Gourmets<br />

ist <strong>die</strong>se Sorte als Frischware uninteressant.<br />

„Sie wird in Massen importiert<br />

<strong>und</strong> landet z<strong>um</strong> Beispiel in<br />

Trüffelsalami oder Leberpasteten“,<br />

erklärt Stephan Burger. Die lateinischen<br />

Namen aller wirklich wertvollen<br />

Trüffel kennt er auswendig.<br />

Grob unterscheidet man <strong>die</strong> weißen<br />

Trüffel, <strong>die</strong> jetzt im Spätherbst<br />

<strong>und</strong> frühen Winter geerntet werden.<br />

Und <strong>die</strong> schwarzen Trüffel, <strong>die</strong><br />

im späten Winter reif sind oder als<br />

Sommertrüffel ab Mai gedeihen.<br />

In größerem Umfang gezüchtet<br />

werden wertvolle Trüffelsorten<br />

bisher nur versuchsweise. Das<br />

macht <strong>die</strong> Knollen so selten <strong>und</strong><br />

teuer. „Im Feinkosthandel, z<strong>um</strong><br />

Beispiel bei Käfer in München, den<br />

wir auch beliefern, zahlen Endk<strong>und</strong>en<br />

15 bis 20 Euro pro 10 Gramm,<br />

beim weißen Trüffel noch mehr“,<br />

weiß Felix Burger. Das reicht, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> kleine Knolle über Nudeln oder<br />

Weiße Trüffel gelten als besonders wertvoll. Aufgespürt werden sie<br />

heutzutage nicht von Schweinen, sondern ausgebildeten Suchh<strong>und</strong>en.<br />

Risotto zu reiben. Mehr sollte man<br />

beim weißen Trüffel ohnehin nicht<br />

machen, denn Hitze zerstört seinen<br />

Geschmack sofort. Schwarzer<br />

Trüffel lässt sich erhitzen. „Hier<br />

sollte man aber besser eine versierte<br />

Köchin oder ein versierter<br />

Koch sein <strong>und</strong> geeignete Rezepte<br />

kennen“, empfiehlt Stephan Burger.<br />

Wer in Restaurants relativ<br />

günstige Trüffelgerichte bestellt,<br />

muss sich bewusst sein, <strong>das</strong>s meist<br />

sehr wenig Trüffel oder nur Trüffelaroma<br />

enthalten ist. „Schmeckt<br />

man nach einem Trüffelgericht den<br />

typischen Geschmack recht lange,<br />

ist <strong>das</strong> leider eher ein Beweis, <strong>das</strong>s<br />

man nur Trüffelaroma kons<strong>um</strong>iert<br />

hat“, so der Fachmann.<br />

Auswirkungen des<br />

Klimawandels<br />

Wie gut <strong>die</strong> Ausbeute der <strong>die</strong>sjährigen<br />

weißen Trüffel sein wird,<br />

werden Felix <strong>und</strong> Stephan Burger<br />

erst nach Jahresende sagen<br />

können. Nicht jedes Trüffeljahr<br />

ist gleich gut. Die Knollen leben,<br />

wie viele Pilze, in Symbiose mit<br />

Bä<strong>um</strong>en – bei Trüffeln sind es unter<br />

anderem Eichen, Pappeln <strong>und</strong><br />

Nussbä<strong>um</strong>e. Das Pilzmyzel, ein<br />

feines Geflecht, aus dem <strong>die</strong> Knolle<br />

wächst, dockt an feine Ba<strong>um</strong>wurzeln<br />

an <strong>und</strong> liefert dem Ba<strong>um</strong> Minerale.<br />

Im Gegenzug erhält der Pilz<br />

Zucker aus der Photosynthese des<br />

Ba<strong>um</strong>s. Damit es beiden, Pilz <strong>und</strong><br />

Ba<strong>um</strong>, gut geht, braucht es immer<br />

wieder Niederschläge, keine zu<br />

lange Trockenheit <strong>und</strong> auch keinen<br />

zu starken oder langen Frost<br />

im Winter. Letzteres ist der G<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />

war<strong>um</strong> in Deutschland wenig edle<br />

Trüffel wachsen. Mittelmeerländer<br />

wie Italien <strong>und</strong> Spanien sind bisher<br />

klassische Trüffelländer. Allerdings<br />

leidet <strong>das</strong> Trüffelwachst<strong>um</strong><br />

dort zunehmend, vor allem durch<br />

Hitze <strong>und</strong> lange Trockenheit, <strong>die</strong><br />

auch der Klimawandel mit sich<br />

bringt. „In den letzten fünf bis<br />

zehn Jahren haben wir <strong>die</strong>s schon<br />

deutlich gemerkt“, sagt Felix Burger.<br />

Manchmal verschiebt sich <strong>die</strong><br />

Reife der weißen Trüffel durch ausbleibende<br />

Niederschläge aus dem<br />

Spätherbst in Richtung Weihnachten.<br />

Und da gute Köche Trüffel stets<br />

frisch verarbeiten – mehr als ein<br />

paar Tage sollten zwischen Ernte<br />

<strong>und</strong> Teller nicht liegen – können<br />

mehrwöchige Phasen entstehen,<br />

in denen <strong>die</strong> Burgers nur wenig<br />

Trüffel ausliefern. Für <strong>die</strong> saisonalen<br />

Speisekarten guter Restaurants<br />

kann <strong>das</strong> z<strong>um</strong> Problem werden.<br />

Felix <strong>und</strong> Stephan Burger sehen<br />

trotz der Entwicklungen positiv in<br />

<strong>die</strong> Zukunft. Die Nachfrage nach<br />

Trüffeln steigt weltweit. Und „La<br />

Bilancia“ vertreibt längst auch<br />

andere Köstlichkeiten wie Austern<br />

<strong>und</strong> Kaviar <strong>und</strong> kooperiert mit italienischen<br />

Köchen, <strong>die</strong> edle Soßen<br />

<strong>und</strong> Gourmetgemüse für sie abfüllen.<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 17


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Tassiloland | Finanzielle Unterstützung<br />

in Form von Kindergeld<br />

ist Familien bekannt – seit <strong>Januar</strong><br />

2023 gibt’s b<strong>und</strong>esweit 250 Euro<br />

pro Kind, woran sich <strong>2024</strong> nichts<br />

ändern wird. Wovon einige junge<br />

Familien jedoch nichts wissen: Vom<br />

Kinderzuschlag. Es handelt sich <strong>um</strong><br />

eine Sozialleistung von Seiten des<br />

Staates, bewusst an Familien oder<br />

Alleinerziehende mit geringerem<br />

bis mittleren Einkommen gerichtet.<br />

„Wenn <strong>das</strong> Einkommen für <strong>die</strong> ganze<br />

Familie nicht reicht, können Eltern<br />

zusätzlich z<strong>um</strong> Kindergeld den<br />

Kinderzuschlag erhalten“, bekräftigt<br />

Thomas Braun, regionaler Leiter<br />

der Familienkasse Bayern Süd.<br />

Die G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzungen hierfür:<br />

Elternpaare müssen mindestens<br />

900 Euro brutto, Alleinerziehende<br />

mindestens 600 Euro brutto ver<strong>die</strong>nen.<br />

Die Familie erhält für <strong>das</strong><br />

betreffende Kind bereits Kindergeld.<br />

Das Kind lebt im gleichen<br />

Haushalt, ist nicht älter als 25 Jahre,<br />

nicht verheiratet <strong>und</strong> auch nicht in<br />

einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.<br />

Außerdem entscheidend:<br />

Dass Alleinerziehende oder<br />

Familien keine (!) Sozialleistungen<br />

wie Bürgergeld, G<strong>r<strong>und</strong></strong>sicherung<br />

im Alter oder G<strong>r<strong>und</strong></strong>sicherung bei<br />

Erwerbsminderung beziehen. Wie<br />

hoch der Kinderzuschlag letztlich<br />

ist? „Der höchstmögliche Kinderzuschlag<br />

beträgt pro Kind <strong>und</strong> pro<br />

Monat 250 Euro. Allerdings können<br />

sich <strong>die</strong> familiären Einkommens<strong>und</strong><br />

Vermögensverhältnisse in<br />

den jeweils letzten sechs Monaten<br />

vor der jeweiligen Antragstellung<br />

mindernd auswirken“, so Thomas<br />

Braun. Heißt einerseits: Während<br />

<strong>das</strong> Kindergeld als monatlicher<br />

Fixbetrag ausbezahlt wird, kann<br />

der Kinderzuschlag auch geringer<br />

ausfallen oder gänzlich abgelehnt<br />

werden. Andererseits besteht bei<br />

vollem Anspruch <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

mit Kindergeld <strong>und</strong> Kinderzuschlag<br />

500 Euro pro Kind, bei zwei Kindern<br />

1 000 Euro monatlich zu bekommen.<br />

Wer letztlich Anspruch<br />

auf den Kinderzuschlag hat, kann<br />

<strong>die</strong>s unter anderem über den sogenannten<br />

„KiZ-Lotse“ auf der Internetseite<br />

www.kinderzuschlag.de<br />

herausfinden.<br />

Antragstellung<br />

am besten online<br />

Für <strong>die</strong> Auszahlung des Kinderzuschlags<br />

ist <strong>die</strong> Familienkasse<br />

der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit zuständig<br />

– es handelt sich also <strong>um</strong><br />

eine Leistung des B<strong>und</strong>es, nicht<br />

des Freistaats. Trotzdem haben<br />

in Bayern lebende Familien <strong>die</strong><br />

Möglichkeit, sich bei regionalen<br />

Niederlassungen zu informieren.<br />

Wobei <strong>die</strong> nächstgelegenen Stellen<br />

aus Sicht der im Pfaffenwinkel<br />

lebenden Menschen mit Augsburg,<br />

Kempten <strong>und</strong> (ab <strong>Januar</strong><br />

<strong>2024</strong>) auch München nicht wirklich<br />

<strong>um</strong> <strong>die</strong> Ecke liegen. Umso wertvoller,<br />

<strong>das</strong>s sowohl <strong>die</strong> Antragstellung<br />

als auch alle wichtigen<br />

Informationen auch online oder<br />

telefonisch (unter 0800 / 455 5533)<br />

in Erfahrung gebracht werden<br />

können. „Der Kinderzuschlag<br />

kann g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich in Papierform<br />

mittels erforderlicher Antragsformulare<br />

beantragt werden – <strong>die</strong>se<br />

Antragsformulare gibt es bei der<br />

Familienkasse der B<strong>und</strong>esagentur<br />

für Arbeit oder z<strong>um</strong> Herunterladen<br />

im Internet“, sagt Experte Tho-<br />

18 | <strong>tassilo</strong>


Experte Thomas Braun.<br />

mas Braun. Genaugenommen unter<br />

www.kinderzuschlag.de. Noch zeitgemäßer<br />

<strong>und</strong> vorteilhafter: Die<br />

Online-Antragstellung unter www.<br />

kiz-digital.de, <strong>die</strong> dank Online-<br />

Identifikation komplett papierlos<br />

ohne Unterschrift, Ausdruck <strong>und</strong><br />

Versand möglich ist. Letzteres steht<br />

also für <strong>die</strong> schnellste Variante der<br />

Beantragung, was aus finanzieller<br />

Sicht wieder<strong>um</strong> Gold wert sein<br />

kann. „Da der Kinderzuschlag nicht<br />

rückwirkend, also frühestens mit<br />

dem Monat des Antragseingangs<br />

gewährt werden kann, kommt<br />

der digitalen Antragstellung mit<br />

Online-Identifikation eine besondere<br />

Bedeutung zu, da eine Übertragung<br />

der Daten ohne zeitliche<br />

Verzögerung möglich ist.“<br />

Nur für sechs Monate<br />

Ein weiterer wesentlicher Unterschied<br />

zwischen Kindergeld <strong>und</strong><br />

Kinderzuschlag: Während <strong>das</strong> Kindergeld<br />

vom ersten bis z<strong>um</strong> 18.<br />

Lebensjahr, bei Arbeitslosigkeit bis<br />

z<strong>um</strong> 22. Lebensjahr <strong>und</strong> bei Ausbildung<br />

oder Studi<strong>um</strong> des jeweiligen<br />

Kindes bis z<strong>um</strong> 25. Lebensjahr monatlich<br />

ausbezahlt wird, kann der<br />

Kinderzuschlag lediglich für einen<br />

Zeitra<strong>um</strong> von sechs Monaten beantragt<br />

werden. Sollte sich für Familien<br />

mit geringem Einkommen<br />

innerhalb <strong>die</strong>ses halben Jahres<br />

<strong>die</strong> Finanzsituation jedoch nicht<br />

wesentlich verbessern oder verschlechtern,<br />

besteht <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

eines Folgeantrags, der in der<br />

Regel auch bewilligt wird. Neben<br />

Kindergeld <strong>und</strong> Kinderzuschlag<br />

möchte Thomas Braun an <strong>die</strong>ser<br />

Stelle auf eine weitere finanzielle<br />

Unterstützung hinweisen: Leistungen<br />

für Bildung <strong>und</strong> Teilhabe, womit<br />

Kindern von Geringver<strong>die</strong>nern<br />

Zusatzangebote in Schulen <strong>und</strong><br />

Freizeit trotz finanzieller Engpässe<br />

ermöglicht werden. Klassenfahrten,<br />

Nachhilfeunterricht <strong>und</strong><br />

Mittagsverpflegung sind hierfür<br />

nur drei Beispiele. „Wobei <strong>die</strong>se<br />

Leistungen nicht beim B<strong>und</strong>, sondern<br />

bei der jeweiligen Stadt- oder<br />

Kommunalverwaltung beantragt<br />

werden müssen“, sagt Thomas<br />

Braun, der als Regionalleiter der<br />

Familienkasse Bayern Süd für <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

990000 K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ein jährliches<br />

Auszahlvol<strong>um</strong>en von 5,2 Milliarden<br />

Euro mitverantwortlich ist. Ein Teil<br />

davon: Der Kinderzuschlag, auf den<br />

Eltern, sofern sie ihn bekommen,<br />

auch aus einem weiteren G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

auf gar keinen Fall verzichten sollten:<br />

Bei Bewilligung des Kinderzuschlags<br />

entfallen auch <strong>die</strong> Kosten<br />

für Kita-Gebühren. Und zwar vollständig.<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 19


Einzigartiges Feuerwehrmuse<strong>um</strong> in Erling<br />

Löscheimer aus Leinen<br />

Erling-Andechs | Die Standarte mit<br />

roter Flagge <strong>und</strong> eingesticktem<br />

Gründungsdat<strong>um</strong> „1874“ sticht<br />

beim Betreten des alten Bauhofs<br />

sofort ins Auge. Genaugenommen<br />

wurde <strong>die</strong> Feuerwehr Erling-Andechs<br />

am 6. <strong>Januar</strong> vor 150 Jahren<br />

gegründet. Insofern keine Besonderheit<br />

– schließlich entstanden<br />

ab Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

auf Anraten des damaligen Bayerischen<br />

Königreichs fast alle organisierten<br />

Freiwilligen Feuerwehren.<br />

Und dennoch hebt sich <strong>das</strong> Jubilä<strong>um</strong><br />

der Erlinger Wehr von anderen<br />

ab. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Ein in der Region<br />

einzigartiges Muse<strong>um</strong> mit h<strong>und</strong>erten<br />

von Exponaten, <strong>die</strong> Feuerwehrgeschichte<br />

greifbar <strong>und</strong> erlebbar<br />

machen. Angefangen mit originalerhaltenden<br />

Dok<strong>um</strong>enten wie<br />

einer am 30. März 1791 erlassenen<br />

„Allgemeinen Feuerordnung“. Darin<br />

verankert sind gleichermaßen<br />

witzige wie kuriose Vorschriften.<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel, wie man anno daz<strong>um</strong>al<br />

aufs Klo zu gehen hatte.<br />

„Ein eigenes Klo im Wohnhaus<br />

hat es noch nicht gegeben. Z<strong>um</strong><br />

Verrichten seiner Notdurft ist man<br />

in den Kuhstall gegangen“, weiß<br />

Muse<strong>um</strong>sgründer Walter Feigl.<br />

Und weil brennendes Kerzenlicht<br />

damals eine häufige Brandursache<br />

war, wurde den Bürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Bürgern vorgeschrieben, sich<br />

nachts mit einem geschlossenen<br />

Licht, also einer Laterne, auf den<br />

Weg zu machen.<br />

Verbot von<br />

Ofentüren aus Holz<br />

Aber auch, <strong>das</strong>s hölzerne Kamin<strong>und</strong><br />

Ofentüren durch metallene<br />

zu ersetzen sind steht in <strong>die</strong>ser<br />

Ordnung geschrieben. „Und es<br />

wurde verboten, Holzbalken durch<br />

einen Kamin zu setzen.“ Wie bitte?<br />

„Das zeigt, wie wenig entwickelt<br />

<strong>die</strong> Menschheit zur damaligen<br />

Zeit noch war.“ Kurz<strong>um</strong>: Viel Holz,<br />

Dächer aus Stroh, kein Abstand<br />

zwischen den Gebäuden, keine<br />

fortschrittliche Technik, wenig<br />

Manpower – ist damals Feuer ausgebrochen,<br />

brannte es in kürzester<br />

Zeit meist lichterloh <strong>und</strong> flächendeckend.<br />

Gelöscht wurde trotzdem.<br />

Mit Eimern <strong>und</strong> Handspritzen.<br />

„Der erste, der da oben<br />

an der Decke hängt, wurde aus<br />

<strong>See</strong>gras geflochten“, sagt Walter<br />

Feigl. Der zweite, ein sogenannter<br />

Falteimer, besteht aus engverwobenem<br />

Leinenmaterial. Der dritte,<br />

handgenäht, aus robustem Leder.<br />

Fassungsvol<strong>um</strong>en: Drei, fünf <strong>und</strong><br />

nochmals fünf Liter. Ob <strong>die</strong> auch<br />

dicht waren? „Insbesondere der<br />

aus Leinen erst dann, nachdem er<br />

sich mit ausreichend Wasser vollgesaugt<br />

hat.“<br />

Walter Feigl, 66, war hauptberuflicher<br />

Wassermeister der Stadt<br />

In historischem Feuerwehrgewand: Muse<strong>um</strong>sgründer Walter Feigl (li.) <strong>und</strong> sein Sohn Georg Feigl.<br />

20 | <strong>tassilo</strong>


Starnberg, zwölf Jahre Kommandant<br />

der Erlinger Feuerwehr <strong>und</strong><br />

schon immer an Geschichte interessiert.<br />

So fing er früh an, alles<br />

historisch Wertvolle mit Feuerwehrbezug<br />

zu sammeln. Überwiegend<br />

bei den Erlingern selbst.<br />

Aber auch in Nachbarsorten <strong>und</strong><br />

im Internet, auf eBay. Diese drei<br />

Löscheimer aus <strong>See</strong>gras, Leinen<br />

<strong>und</strong> Leder sind 100 bis 200 Jahre<br />

alt. Und bei weitem nicht <strong>die</strong><br />

einzigen. Besonders auffallend<br />

ist auch ein rotlackierter Löscheimer<br />

aus Blech, ausgestattet mit<br />

Bügelgriff oben <strong>und</strong> unten. „Der<br />

Bügelgriff am Boden <strong>die</strong>nte dazu,<br />

den Eimer nach unten gedreht<br />

aufhängen <strong>und</strong> trocknen zu können,<br />

damit <strong>das</strong> Restwasser ausläuft<br />

<strong>und</strong> keinen Rost verursacht.“<br />

Wobei <strong>das</strong> Löschen eines Feuers<br />

durch schwungvolles Ausschütten<br />

<strong>die</strong>ser Kübel viel zu heiß <strong>und</strong><br />

gefährlich gewesen wäre – <strong>die</strong> Eimer<br />

<strong>die</strong>nten in erster Linie dazu,<br />

Behältnisse von Löschspritzen zu<br />

befüllen. Z<strong>um</strong> Beispiel den einer<br />

Buttenspritze aus 1857. Derweil<br />

schon fortschrittlicher: Eine Motorspritze<br />

von Magirus, Baujahr<br />

1932, <strong>die</strong> einst zur hauseigenen<br />

Andechser Klosterfeuerwehr gehörte.<br />

„Und nur durch Glück <strong>und</strong><br />

Verhandlungsgeschick noch unter<br />

uns ist“, sagt Walters Sohn Georg<br />

Feigl, Vorsitzender des 23 Mitglieder<br />

starken Historischen Vereins,<br />

der sich <strong>um</strong> Unterhalt <strong>und</strong> Pflege<br />

des Erlinger Feuerwehrmuse<strong>um</strong>s<br />

kümmert. Tatsächlich war es so,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong>se Motorspritze nach einem<br />

letzten Brandeinsatz im Jahre<br />

1974 verschrottet werden sollte,<br />

sogar schon auf einen Schrottplatz<br />

gebracht, dort jedoch in letzter<br />

Sek<strong>und</strong>e von einem Fischer aus<br />

dem Bad Tölzer Ra<strong>um</strong> gerettet<br />

wurde. „Der wollte <strong>die</strong>se Motorspritze<br />

z<strong>um</strong> Ausp<strong>um</strong>pen seiner<br />

Fischteiche.“ Eines Tages machten<br />

sich Mitglieder der Erlinger Feuerwehr<br />

auf nach Bad Tölz, feiern<br />

in einer Diskothek – <strong>und</strong> trafen<br />

dort jemanden an, der <strong>die</strong>se aus<br />

Andechs stammende Motorspritze<br />

inzwischen als Sammlungsstück<br />

aufbewahrte. Frater Lambert, <strong>die</strong><br />

gute <strong>See</strong>le von Andechs, war es<br />

damals, der mit reichlich flüssigem<br />

Brot <strong>und</strong> Verhandlungsgeschick<br />

<strong>die</strong> Motorspritze wieder<br />

„zurück nach Hause“ holte.<br />

Von historischer Bedeutung sind<br />

auch Krückenspritze <strong>und</strong> Landspritze,<br />

aufgebaut auf einer Kutsche.<br />

Oder handgeschmiedete<br />

Feuerwehrhelme, allen voran <strong>die</strong><br />

handpolierten aus Messing. Passend<br />

dazu werden im Erlinger<br />

Feuerwehrmuse<strong>um</strong> auch originalerhaltene<br />

Uniformen aufbewahrt.<br />

„Wir sind gerade dabei,<br />

ausreichend Interessenten zu finden,<br />

<strong>um</strong> bei Festzügen auch mit<br />

historischem Gewand mitgehen<br />

zu können – kleingewachsene<br />

Männer <strong>und</strong> Frauen werden hier<br />

bevorzugt, weil <strong>die</strong> Kleidergrößen<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der damals g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />

kleineren Bevölkerung nicht<br />

sonderlich groß ausfallen – Größe<br />

50 ist <strong>die</strong> größte Uniform, <strong>die</strong> wir<br />

haben“, sagt Walter Feigl, der an<br />

<strong>die</strong>ser Stelle auf eine in der Ecke<br />

stehenden, von Hand geschnitzten<br />

Floriansfigur deutet – der lebensgroße<br />

Schutzpatron der Feuerwehr<br />

durfte schon häufiger bei Festzügen<br />

dabei sein. „Auf einem geschmückten<br />

Wagen, gezogen von<br />

Kaltblütern.“ Und <strong>das</strong> erste richtige<br />

Feuerwehrauto? „Haben wir im<br />

Jahre 1973 bekommen.“ Neben der<br />

Eingangstür des Muse<strong>um</strong>s hängt<br />

ein großes Bilderplakat mit allen<br />

Erlinger Feuerwehrautos. „Selbstverständlich<br />

mit Klosterkirche im<br />

Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>“, ergänzt Georg Feigl,<br />

während sein Vater Walter <strong>die</strong> Seite<br />

mit alten Funkgeräten, Scheinwerfern,<br />

Sturm- <strong>und</strong> Petrole<strong>um</strong>laternen<br />

sowie Feuerwehr-Modellautos<br />

im Maßstab 1:18 präsentiert.<br />

Besichtigung<br />

nach Vereinbarung<br />

Das absolute Highlight in <strong>die</strong>sem<br />

Muse<strong>um</strong> aber ist <strong>das</strong> relativ neu<br />

gebaute WC in urig-historischem<br />

Stil. Statt Klobrille aus Kunststoff<br />

sitzt man hier direkt auf einer<br />

bequemen Holzbank. Den Muse<strong>um</strong>sbesuchern<br />

an der Kientalstraße<br />

1 fehlt es also an nichts. Dank<br />

gemütlichem Holzofen auch nicht<br />

an nasskalten Wintertagen. Kindergartengruppen,<br />

Schulklassen,<br />

<strong>um</strong>liegende Feuerwehren <strong>und</strong><br />

zahlreiche Privatpersonen können<br />

<strong>das</strong> bestätigen. Alle anderen, <strong>die</strong> in<br />

<strong>die</strong> Geschichte bayerischer Feuerwehren<br />

eintauchen möchten, dürfen<br />

sich jederzeit bei Walter Feigl<br />

(Mobil: 0176 / 42776203) melden,<br />

einen Besichtigungstermin vereinbaren.<br />

Nur am 21., 22. <strong>und</strong> 23. Juni<br />

<strong>2024</strong> nicht. An <strong>die</strong>sem Wochenende<br />

feiert <strong>die</strong> Erling-Andechser<br />

Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen.<br />

Unter anderem mit einem<br />

feierlichen Gottes<strong>die</strong>nst am <strong>und</strong> im<br />

Muse<strong>um</strong>.<br />

js<br />

ANDECHS<br />

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Bowling Islands<br />

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<strong>und</strong> Koch (m/w/d)<br />

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Weitere Infos unter:<br />

www.bowling-islands.de/jobs<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 21


ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />

Dreikönigssingen<br />

auf Hohem Peißenberg<br />

Hoher Peißenberg | Ein erstes Konzerthighlight<br />

im Jahr <strong>2024</strong>: Das traditionelle Dreikönigssingen<br />

am Samstag, 6. <strong>Januar</strong>, in der Wallfahrtskirche<br />

auf dem 988 Meter gelegenen Hohen Peißenberg.<br />

Zu erwarten ist eine ges<strong>und</strong>e Mischung<br />

aus Gesang, Musik <strong>und</strong> Text vom Deutenhauser<br />

Viergsang, der Kanapee-Musik, der Septimerlmusi,<br />

Orgelmusik <strong>und</strong> der Knappschaftskapelle<br />

Hohenpeißenberg, was erfahrungsgemäß unter<br />

<strong>die</strong> Haut gehen <strong>und</strong> für jede Menge Gänsehautmomente<br />

sorgen wird. Beginn des<br />

Dreikönigssingens bei freiem Eintritt<br />

ist <strong>um</strong> 15 Uhr.<br />

js<br />

Bäckermeister Striezl –<br />

ein ländliches Lustspiel<br />

<strong>Weilheim</strong> | Seit 90 Jahren unterhält <strong>die</strong> Laienspielgruppe<br />

des Heimat- <strong>und</strong> Trachtenvereins<br />

<strong>Weilheim</strong> Alt <strong>und</strong> Jung aus Nah <strong>und</strong> Fern.<br />

Z<strong>um</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong>en Jubilä<strong>um</strong><br />

haben <strong>die</strong><br />

Hobbyschauspieler<br />

<strong>das</strong> Stück „Bäckermeister<br />

Striezl“<br />

einstu<strong>die</strong>rt – ein<br />

Lustspiel in drei<br />

Akten, <strong>das</strong> z<strong>um</strong> Lachen,<br />

Schmunzeln<br />

<strong>und</strong> Nachdenken<br />

anregt. Gespielt<br />

wird im Stadttheater<br />

<strong>Weilheim</strong>,<br />

Theaterplatz 1, an<br />

folgenden Tagen: Samstag, 13. <strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 20<br />

Uhr. Sonntag, 14. <strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 15 Uhr. Freitag, 19.<br />

<strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr. Samstag, 20. <strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 20<br />

Uhr. Sonntag, 21. <strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 15 Uhr. Und Freitag,<br />

26. <strong>Januar</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr. Vorverkaufskarten<br />

sind in <strong>Weilheim</strong>s Buchhandlung<br />

„lesbar“, Admiral-Hipper-Straße e 2,<br />

ab sofort erhältlich.<br />

js<br />

In der Tiefstollenhalle: Gitarrenso<strong>und</strong> aus den 1960ern<br />

Peißenberg | Handgemachte<br />

Musik, <strong>die</strong> mit<br />

dem ersten Takt in <strong>die</strong><br />

Herzen der Zuhörer gelangt:<br />

Die gibt’s auch im<br />

digitalisierten 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

noch. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

von Tom & Flo, <strong>die</strong><br />

am Samstag, 27. <strong>Januar</strong>,<br />

mit Bass, Gitarre, M<strong>und</strong>harmonika<br />

<strong>und</strong> unvergleichlich<br />

guter Stimme<br />

in Peißenbergs Tiefstollenhalle auftreten werden.<br />

Ihr Steckenpferd: Songs aus den 1960er Jahren,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> von den Beatles oder Simon &<br />

Garfunkel. Aber auch eigens komponierte Werke<br />

aus dem Genre Rock <strong>und</strong> Pop. Vorverkaufskarten<br />

gibt’s für 20 Euro bei Buch<br />

am Bach, Meierstraße 2 in<br />

Peiting (Tel. 08861 / 66212),<br />

PeissenBuch, Hauptstraße<br />

24 in Peißenberg (08803 /<br />

498581) oder online unter<br />

www.reservix.de.<br />

TICKETS ZU GEWINNEN<br />

Außerdem verlost „<strong>tassilo</strong>“<br />

3 x 2 Karten. Schicken Sie<br />

uns bis 15. <strong>Januar</strong> eine Postkarte<br />

mit dem Stichwort „Tom & Flo“ an „<strong>tassilo</strong>“,<br />

Birkland 40, in 86971 Peiting. Oder eine Mail an<br />

info@<strong>tassilo</strong>.de. Das Los entscheidet, et,<br />

der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Viel Erfolg!<br />

js<br />

22 | <strong>tassilo</strong>


Backbuch, Brotzeitbox <strong>und</strong> Gernot Hassknecht – <strong>die</strong> Gewinner<br />

Tassiloland | Hans Joachim Heist nimmt ka<strong>um</strong><br />

ein Blatt vor den M<strong>und</strong>, <strong>um</strong> gesellschaftspolitische<br />

Missstände aufzudecken. Bekannt als<br />

Gernot Hassknecht aus der beliebten ZDF-Satiresendung<br />

„Heute Show“, stand der 74-Jährige<br />

neulich im <strong>Weilheim</strong>er Stadttheater mit<br />

seinem Soloprogramm „Noch ’n Gedicht“ auf<br />

der Bühne. Live <strong>und</strong> samt Begleitung dabei<br />

sein durften Arnold Brandstätter aus Wielenbach <strong>und</strong> Brigitte<br />

Schiller aus Tutzing – beide hatten beim Gewinnspiel<br />

in<br />

unserer November / Dezember-<strong>Ausgabe</strong> <strong>das</strong><br />

Losglück auf ihrer Seite, je zwei Tickets für<br />

<strong>die</strong>sen heiteren Abend gewonnen. Ein weiteres<br />

vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gab’s<br />

außerdem für Gertrud Jungwirth-Ulutas aus<br />

Peißenberg, Heribert Müller aus Wielenbach<br />

<strong>und</strong> Iris Schale aus Penzberg, <strong>die</strong> sich auf<br />

Backbuch <strong>und</strong> Brotzeitbox der<br />

Hauswirtschafterei freuen durften. Nochmals<br />

herzlichen Glückwunsch!<br />

js<br />

Neujahrskonzert im Bibliotheksaal<br />

Polling | Das Neujahrskonzert im prachtvollen Rokoko-Bibliotheksaal an der<br />

<strong>Weilheim</strong>er Straße 1 in Polling hat eine lange Tradition. Fortgesetzt wird <strong>die</strong>se<br />

am Freitag, 5. <strong>Januar</strong> <strong>2024</strong>, mit Nachwuchssängerinnen <strong>und</strong> -sängern der Bayerischen<br />

Staatsoper, <strong>die</strong> Arien, Duette <strong>und</strong> Ensembles aus namhaften Opern<br />

von Puccini, Rossini <strong>und</strong> Mozart auf <strong>die</strong> Bühne bringen. Beginn n des Konzerts:<br />

19.30 Uhr. Nähere Infos <strong>und</strong> Tickets (ab 33 Euro) hält <strong>die</strong> Münchner<br />

Konzertdirektion Hörtnagel telefonisch unter 089 / 9829280 oder<br />

online unter muenchen.hoertnagel.de bereit.<br />

js<br />

Iffeldorfer Meisterkonzerte<br />

Iffeldorf | Andrea Fessmann,<br />

Intendantin der<br />

Iffeldorfer Meisterkonzerte,<br />

hat für <strong>2024</strong> wieder<br />

ein hochklassiges<br />

Klassik-Programm auf<br />

<strong>die</strong> sprichwörtlichen<br />

Beine gestellt. Angefangen<br />

mit einem<br />

Konzert des Brahms<br />

Ensembles Berlin am<br />

Samstag, 17. <strong>Februar</strong>, <strong>um</strong> 19 Uhr im Gemeindezentr<strong>um</strong>,<br />

Hofmark 9 in Iffeldorf. Diesem verheißungsvollen<br />

Auftakt der seit Jahren bekannten <strong>und</strong> beliebten<br />

Konzertreihe folgen sieben weitere Termine<br />

in den Monaten März, April, Juni, September, Oktober,<br />

November <strong>und</strong> Dezember. Nähere Infos z<strong>um</strong><br />

Programm der Iffeldorfer Meisterkonzerte im Jahr<br />

<strong>2024</strong> finden sich auch online unter www.iffeldorfer-meisterkonzerte.de.<br />

Vorverkaufskarten gibt’s<br />

außerdem bei Maria Mack oder Lydia<br />

Wallner (Tel. 08856 / 9368936) sowie<br />

bei Christa Clauß (Tel. 08856 / 3695). js<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 23


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Neuer Chefarzt bei der Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />

Dr. Bernd Höpfl leitet <strong>die</strong><br />

Klinik für Neurochirurgie<br />

<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Seit Oktober<br />

steht <strong>die</strong> Klinik für Neurochirurgie<br />

der Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau unter neuer Leitung: Dr.<br />

Bernd Höpfl hat als Chefarzt der<br />

Klinik <strong>die</strong> Nachfolge von Dr. Florian<br />

Soldner angetreten, der den<br />

Landkreis nach mehr als 15 Jahren<br />

verlassen hat, <strong>um</strong> sich einer neuen<br />

beruflichen Herausforderung<br />

zu widmen. Die Praxis für Neurochirurgie<br />

von Dr. Soldner wurde<br />

vom Medizinischen Versorgungszentr<strong>um</strong><br />

(MVZ) der Krankenhaus<br />

GmbH übernommen.<br />

Zuvor war Dr. Höpfl als Leitender<br />

Oberarzt der Abteilung Neurochirurgie<br />

am Krankenhaus Schongau<br />

sowie als Ärztlicher Leiter der<br />

Neurochirurgischen Wirbelsäulenchirurgie<br />

am Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />

tätig. Das Spezialgebiet des<br />

neuen Chefarztes ist <strong>die</strong> konservative<br />

<strong>und</strong> operative Behandlung<br />

von Wirbelsäulenerkrankungen.<br />

Nachfolger<br />

von Dr. Soldner<br />

Sonderveröffentlichung entlic<br />

hungd<br />

der<br />

Der neue Chefarzt in der Klinik ik für<br />

Neurochirurgie: Dr. Bernd Höpfl.<br />

Dr. Bernd Höpfl stu<strong>die</strong>rte Medizin<br />

in Mainz <strong>und</strong> München <strong>und</strong> war<br />

anschließend Arzt im Praktik<strong>um</strong> in<br />

Großbritannien. 2006 begann er<br />

seine neurochirurgische Weiterbildung<br />

in Ulm, 2013 wurde er in Hamburg<br />

als Facharzt für Neurochirurgie<br />

anerkannt. 2015 wechselte<br />

Dr. Höpfl zur Krankenhaus GmbH.<br />

Hier führte er seitdem mit Dr.<br />

Soldner <strong>die</strong> ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />

Abklärung <strong>und</strong> Behandlung<br />

von Wirbelsäulenerkrankungen<br />

<strong>und</strong> -verletzungen durch.<br />

„Ich freue mich sehr darüber, <strong>die</strong><br />

Nachfolge von Dr. Soldner antreten<br />

<strong>und</strong> damit <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Arbeit unserer Klinik fortführen zu<br />

> > > KONTAKT<br />

Klinik für Neurochirurgie<br />

Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />

Telefon: 0881 188-8423<br />

Telefax: 0881 188-679<br />

E-Mail: neurochirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />

können“, betont Dr. Höpfl. Thomas<br />

Lippmann, Geschäftsführer der<br />

Krankenhaus GmbH, erklärt: „Mit<br />

Dr. Höpfl konnten wir einen sehr<br />

erfahrenen <strong>und</strong> kompetenten Wirbelsäulenchirurgen<br />

für <strong>die</strong> Leitung<br />

der Fachabteilung Neurochirurgie<br />

gewinnen, der in der Region<br />

gut vernetzt ist. Seine Expertise<br />

kommt unseren Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten in hohem Maße zugute.“<br />

Er ergänzt: „Bei seiner Tätigkeit<br />

wünschen wir Dr. Höpfl alles<br />

Gute, viel Freude <strong>und</strong> Erfolg.“<br />

Die ambulante Praxistätigkeit der<br />

Praxis für Neurochirurgie wird<br />

über <strong>das</strong> MVZ der Krankenhaus<br />

GmbH in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />

fortgeführt. Die MVZ-Sprechst<strong>und</strong>en<br />

von Dr. Höpfl sind am Montag<br />

<strong>und</strong> Dienstag in Schongau.<br />

In <strong>Weilheim</strong> hat der Wirbelsäulenchirurg<br />

mittwochs <strong>und</strong> donnerstags<br />

eine MVZ-Sprechst<strong>und</strong>e.<br />

Patienten können sich auf sehr<br />

gut eingespielte Abläufe <strong>und</strong> eine<br />

hohe Behandlungsqualität verlassen.<br />

www.meinkrankenhaus2030.de/kliniken/klinik-fuer-neurochirurgie<br />

> > > KONTAKT<br />

Medizinisches Versorgungszentr<strong>um</strong><br />

Ärztezentr<strong>um</strong> Schongau Ärztezentr<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong><br />

Telefon: 08861 8028 Telefon: 0881 188-8620<br />

Telefax: 08861 200262 Telefax: 0881 188-8621<br />

E-Mail: schongau@meinmvz.one E-Mail: weilheim@meinmvz.one<br />

Homepage: www.meinmvz.one


Medizinisches Versorgungszentr<strong>um</strong> der Krankenhaus GmbH<br />

„Geballte Facharztkompetenz<br />

am Wohnort“<br />

Das MVZ-Team<br />

in <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>Weilheim</strong> / Schongau | Das Medizinische<br />

Versorgungszentr<strong>um</strong>, kurz<br />

MVZ, der Krankenhaus GmbH<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau steht für eine<br />

wohnortnahe ambulante Versorgung<br />

auf höchstem Niveau. Im Interview<br />

spricht <strong>die</strong> kaufmännische<br />

Leiterin Gerda Hutter über Ambulantisierung,<br />

vielfältige Angebote<br />

<strong>und</strong> wichtige Synergie-Effekte für<br />

Patienten.<br />

Seit etwa sechs Jahren ist <strong>das</strong> MVZ<br />

ein wichtiger Bestandteil der Krankenhaus<br />

GmbH. Was ist ein MVZ<br />

eigentlich? Wie funktioniert es?<br />

Gerda Hutter: Ein Medizinisches<br />

Versorgungszentr<strong>um</strong> ist eigentlich<br />

nichts anderes als <strong>die</strong> gemeinhin<br />

bekannte Arztpraxis. Der Unterschied<br />

ist, <strong>das</strong>s im MVZ, ähnlich<br />

wie bei Gemeinschaftspraxen, Ärzte<br />

mit verschiedenen Fachrichtungen<br />

unter einem Dach vereint sind <strong>und</strong><br />

kooperativ zusammenarbeiten. Das<br />

MVZ wird dabei immer von einem<br />

Arzt geleitet. Weitere Ärzte sind<br />

als Angestellte oder Vertragsärzte<br />

tätig. Wichtig zu wissen ist, <strong>das</strong>s<br />

Das MVZ-Team Schongau<br />

Medizinische Versorgungszentren<br />

nur von bestimmten Trägern<br />

gegründet werden können. Dazu<br />

gehören insbesondere Ärzte <strong>und</strong><br />

Krankenhäuser. Ziel des MVZ der<br />

Krankenhaus GmbH ist es, <strong>die</strong><br />

sektoren-übergreifende Patienten-<br />

Versorgung im Landkreis zu optimieren.<br />

Dies geschieht z<strong>um</strong> einen<br />

durch <strong>die</strong> direkte Anbindung an<br />

unsere beiden Klinikstandorte in<br />

<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau. Z<strong>um</strong> anderen<br />

dadurch, <strong>das</strong>s wir durch den<br />

interdisziplinären Aufbau des MVZ<br />

eine wohnortnahe ambulante Versorgung<br />

der Bevölkerung gewährleisten<br />

können.<br />

Was unterscheidet <strong>das</strong> MVZ der<br />

Krankenhaus GmbH von ähnlichen<br />

Einrichtungen in der Region?<br />

Gerda Hutter: Wir verfügen über<br />

jeweils ein Ärztezentr<strong>um</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>und</strong> eines in Schongau. Das<br />

Hauptmerkmal <strong>und</strong> der Unterschied<br />

zu ähnlichen Einrichtungen<br />

in der Region ist, <strong>das</strong>s unsere Ärzte<br />

z<strong>um</strong> großen Teil eine Doppelfunktion<br />

ausüben. Sie sind nicht nur als<br />

Ober- oder Chefärzte in<br />

den Kliniken der Krankenhaus<br />

GmbH tätig,<br />

sondern auch als Fachärzte<br />

in unseren MVZ-<br />

Praxen in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />

Schongau. Auch <strong>die</strong> Ärzte,<br />

<strong>die</strong> nicht in den Kliniken<br />

beschäftigt sind, sind<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> unserer Trägerschaft<br />

eng an <strong>die</strong> Kliniken<br />

der Krankenhaus<br />

GmbH angeb<strong>und</strong>en.<br />

Nicht zuletzt arbeitet <strong>das</strong><br />

Gerda Hutter<br />

MVZ eng mit der radiologischen<br />

i Abteilung an beiden Standorten sowie<br />

dem Labor zusammen. Daraus<br />

ergeben sich für <strong>die</strong> Patienten sehr<br />

vorteilhafte Synergie-Effekte in der<br />

Behandlung.<br />

Welche Leistungen bieten Sie an?<br />

Gerda Hutter: Das MVZ der Krankenhaus<br />

GmbH hat eine orthopädisch-chirurgische<br />

Ausrichtung.<br />

Zudem können wir anästhesiologische<br />

Leistungen anbieten – von<br />

der Aufklärung bis zu Narkose. Im<br />

Ärztezentr<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> behandeln<br />

wir Patienten in den Bereichen<br />

Unfallchirurgie, Orthopä<strong>die</strong>, Gefäßchirurgie,<br />

Neurochirurgie sowie<br />

Viszeralchirurgie. Zudem führen<br />

wir Prämedikationsvorbereitungen<br />

<strong>und</strong> Narkosen für ambulante Operationen<br />

durch. In Schongau bieten<br />

wir Sprechst<strong>und</strong>en in den Fachbereichen<br />

Orthopä<strong>die</strong>, Neurochirurgie<br />

<strong>und</strong> Anästhesie an. Unser Spektr<strong>um</strong><br />

beinhaltet außerdem <strong>die</strong> Arbeitsmedizin<br />

an beiden Standorten.<br />

Interessant. Welche Bedeutung hat<br />

<strong>das</strong> MVZ denn für <strong>die</strong> wohnortnahe<br />

Patientenversorgung in <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>und</strong> Schongau?<br />

Gerda Hutter: Da in unserem MVZ<br />

nicht nur unterschiedliche fachärztliche<br />

Bereiche zusammenarbeiten,<br />

sondern <strong>die</strong> Praxisärzte auch einen<br />

direkten Draht <strong>und</strong> eine rä<strong>um</strong>liche<br />

Anbindung zu allen Fachabteilungen<br />

der Krankenhaus GmbH haben,<br />

sparen sich <strong>die</strong> Patienten lange<br />

Wege, Wartezeiten <strong>und</strong> Doppeluntersuchungen.<br />

Die enge Kooperation<br />

zwischen den Kliniken <strong>und</strong> den<br />

beiden Ärztezentren ermöglicht<br />

eine interdisziplinäre Versorgung,<br />

eine zügige Kommunikation <strong>und</strong> einen<br />

verbesserten Service – sowohl<br />

bei der Diagnostik als auch bei der<br />

Therapie. Ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />

Behandlungen gehen so fließend<br />

ineinander über. Damit sichern wir<br />

eine geballte Facharztkompetenz<br />

für Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger in<br />

<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau.<br />

Anfang <strong>2024</strong> soll <strong>das</strong> Ärztezentr<strong>um</strong><br />

Schongau vom Jugendheimweg ins<br />

Krankenhaus Schongau <strong>um</strong>ziehen.<br />

Welche Vorteile ergeben sich daraus<br />

für Patienten?<br />

Gerda Hutter: Die Verzahnung mit<br />

dem Krankenhaus wird noch enger<br />

als bisher. Das heißt: Patienten<br />

des MVZ können <strong>die</strong> Angebote <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Infrastruktur des Krankenhauses<br />

aktiv mitnutzen. Das betrifft<br />

z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> Tagesklinik für<br />

Schmerztherapie, <strong>die</strong> Ambulante<br />

Physiotherapie, aber natürlich auch<br />

<strong>die</strong> zahlreich vorhandenen Parkplätze<br />

an der Marie-Eberth-Straße<br />

in Schongau. Fachärzte wie etwa<br />

Dr. Rolland Rosniatowski oder Dr.<br />

Immanuel Neuwirth, <strong>die</strong> bereits<br />

mit ihren Praxen im Krankenhaus<br />

vertreten sind, können auf kurzem<br />

Wege erreicht werden.<br />

Wie wird sich <strong>das</strong> MVZ weiterentwickeln?<br />

Gerda Hutter: Idealerweise werden<br />

beide Ärztezentren, also <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>und</strong> Schongau, weiter ausgebaut.<br />

Am Standort Schongau planen wir,<br />

ein Ambulantes Operationszentr<strong>um</strong><br />

aufzubauen, <strong>das</strong> Teil unseres MVZ<br />

sein wird. Gleichzeitig möchten<br />

wir dort mehrere ambulante fachärztliche<br />

Bereiche etablieren sowie<br />

ein Facharztzentr<strong>um</strong> mit mehreren<br />

Disziplinen gründen.<br />

Das klingt spannend. Hat <strong>das</strong> eventuell<br />

etwas mit der zunehmenden<br />

Ambulantisierung der medizinischen<br />

Versorgung in Deutschland zu tun?<br />

Gerda Hutter: Ja natürlich. In ganz<br />

Deutschland wird <strong>die</strong> Gründung<br />

von Medizinischen Versorgungszentren<br />

vorangetrieben. „Ambulant<br />

vor stationär“ ist ein bekanntes<br />

Schlagwort der B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>und</strong> seit vielen Jahren <strong>die</strong> Devise<br />

der deutschen Ges<strong>und</strong>heitspolitik.<br />

Es bedeutet, <strong>das</strong>s Krankenhäuser in<br />

beiden Sektoren der Versorgung –<br />

ambulant <strong>und</strong> stationär – präsent<br />

sein müssen. Da immer mehr<br />

Operationen nur noch ambulant<br />

durchgeführt <strong>und</strong> vergütet werden<br />

dürfen, ist es <strong>um</strong>so wichtiger,<br />

hierfür wohnortnahe Angebote auf<br />

einem hohen fachlichen Niveau zu<br />

schaffen.<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 25


Eheschließung: Er nimmt ihren Nachnamen an<br />

Zefix,<br />

Trauringe<br />

!<br />

hat er auch<br />

„Sollte eigentlich<br />

normal sein“<br />

Alex Mayer Fotografie<br />

Die<br />

Hochzeits-<br />

Messe<br />

Tiefstollenhalle Peißenberg<br />

24.02.<strong>2024</strong> von 12-18 Uhr, 25.02.<strong>2024</strong> von 10-17 Uhr<br />

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Tassiloland | Seit Juli 1976 ist es in<br />

Deutschland gesetzlich erlaubt,<br />

<strong>das</strong>s im Rahmen einer Eheschließung<br />

der Mann den Familiennamen<br />

seiner zukünftigen Frau<br />

annehmen darf. Gute, nachvollziehbare<br />

Gründe dafür gibt es<br />

zu Hauf: Z<strong>um</strong> Beispiel, <strong>das</strong>s der<br />

Nachname der Frau phonetisch<br />

betrachtet schlichtweg schöner<br />

klingt. Inhaltlich nicht z<strong>um</strong><br />

Schmunzeln oder gar zu Mobbing<br />

anregt. Der Nachname des Mannes<br />

wie Müller, Schmidt <strong>und</strong> Schneider<br />

bereits zigfach vorkommt, der<br />

der Frau dagegen eher selten <strong>und</strong><br />

somit besonders ist. Hinter dem<br />

Nachnamen der Frau eine bekannte<br />

Firma steckt, <strong>die</strong> im Falle<br />

einer Umbenennung reichlich an<br />

Reputation verlieren könnte. Noch<br />

dazu kostet eine Umfirmierung<br />

mit Notarkosten <strong>und</strong> Handelsregistergebühren<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 400 bis 500<br />

Euro oder mehr. Vielleicht ist der<br />

Name der Frau auch aus anderen<br />

Gründen bekannt <strong>und</strong> beliebt, mit<br />

hohem Ansehen in der Gesellschaft<br />

verb<strong>und</strong>en, vielleicht sogar<br />

prominent. Oder vom Aussterben<br />

bedroht, weil sie ausschließlich<br />

bereits verheiratete Schwestern<br />

hat, <strong>die</strong> alle den Nachnamen ihrer<br />

jeweiligen Ehemänner angenommen<br />

haben. Auch Sorge vor<br />

potentiellem Rassismus, weil sein<br />

Name nicht der deutschen Sprache<br />

entspricht, könnte ein G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

sein. Streitigkeiten innerhalb der<br />

Familie. Oder man möchte im modernen<br />

Zeitalter schlichtweg ein<br />

positives Zeichen gegen <strong>die</strong> ungerechtere<br />

Vergangenheit gegenüber<br />

Frauen setzen. In der Praxis<br />

aber entscheiden sich <strong>die</strong> meisten<br />

Ehepaare nach wie vor für <strong>die</strong> altmodische<br />

Variante: Sie nimmt den<br />

Nachnamen von ihm an. Das zeigt<br />

auch <strong>die</strong> Statistik hiesiger Standesämter.<br />

Im <strong>Weilheim</strong>er haben<br />

im Jahr 2022 92 Paare geheiratet,<br />

davon jedoch nur sieben ihren<br />

Nachnamen z<strong>um</strong> gemeinsamen<br />

Ehenamen gemacht. In Hohenpeißenberg,<br />

bezogen auf <strong>Januar</strong><br />

2022 bis November 2023, waren<br />

es zwei von 34 Paaren. In Peißenberg<br />

vier von 43 im Jahr 2023. In<br />

Peiting vier von 63 im Jahr 2022,<br />

sowie noch kein Paar im Jahr<br />

2023. Die konkreten Beweggründe<br />

hiesiger Brautpaare, sich für ihren<br />

Nachnamen zu entscheiden, sind<br />

den Standesämtern in der Regel<br />

nicht bekannt. Loyalität steht hier<br />

an oberster Stelle, da <strong>das</strong> Thema<br />

„Namensgebung“ für viele Menschen<br />

ein äußerst sensibles ist.<br />

Standesbeamter geht<br />

vorbildlich voran<br />

Daniel Felsmann hat überhaupt<br />

kein Problem, öffentlich darüber<br />

zu sprechen. Er arbeitet selbst<br />

als Standesbeamter für <strong>die</strong> Stadt<br />

Schongau. Und hat im Rahmen<br />

seiner Hochzeit den Namen von<br />

Frau Simone angenommen. Der<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Daniel Felsmann, geborener<br />

Blechschmidt, stammt aus<br />

Thüringen, ist insofern in <strong>die</strong><br />

Heimat seiner Frau gezogen, wo<br />

deren Name unter Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Bekannten viel geläufiger war <strong>und</strong><br />

ist. „Und den wollte sie verständlicherweise<br />

ungern aufgeben.“<br />

Haben sich getraut: Standesbeamter Daniel Felsmann hat den Nachnamen<br />

seiner Frau Simone angenommen.<br />

26 | <strong>tassilo</strong>


Weil Daniel g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />

der Meinung ist, „<strong>das</strong>s der<br />

Name nicht identifiziert,<br />

wer man letztendlich ist<br />

<strong>und</strong> man <strong>die</strong> Herkunft <strong>und</strong><br />

Familie ja nicht leugnet,<br />

nur weil man als Mann den<br />

Namen wechselt“, ist <strong>die</strong><br />

Entscheidung letztlich pro<br />

„Felsmann“ getroffen worden.<br />

„Ich hatte natürlich<br />

auch <strong>das</strong> Glück, <strong>das</strong>s beide<br />

Namen – Felsmann <strong>und</strong><br />

Blechschmidt – toll klingen<br />

<strong>und</strong> etwas besonderes<br />

sind, nicht so häufig vorkommen<br />

wie Müller oder<br />

Meier.“ Und inhaltlich nicht<br />

aus der Reihe tanzen. Der<br />

ehemalige Mathe-Lehrer<br />

Fabian Heilbock, geborener Thurner, hat den<br />

Nachnamen seiner Frau Anna angenommen.<br />

von „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />

Johanne Schelle beispielsweise<br />

heißt Michael Ficker.<br />

Ein überragender Lehrer<br />

<strong>und</strong> lebensfroher Mensch voller<br />

Selbstvertrauen, der stolz auf sich<br />

<strong>und</strong> seinen Namen ist <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Doppeldeutigkeit stets mit H<strong>um</strong>or<br />

aufgefasst hatte. Sprüche, z<strong>um</strong>indest<br />

Gelächter, waren ihm dennoch<br />

sicher. „In solchen Fällen ist<br />

es logischerweise noch viel nachvollziehbarer,<br />

quasi aus beruflichen<br />

Gründen, sich für den Namen<br />

seiner Frau zu entscheiden“,<br />

meint Daniel Felsmann, der sich<br />

g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich wünschen würde,<br />

„<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Leute <strong>das</strong> mit dem Namen<br />

nicht so ernst nehmen, denn<br />

Familie endet weder beim Namen<br />

noch Blut“. Seine eigenen Eltern<br />

in Thüringen sind damit auch gemeint.<br />

„Für <strong>die</strong> ist zunächst eine<br />

Welt zusammengebrochen, als sie<br />

von meiner Entscheidung erfahren<br />

haben – da mussten einige<br />

Gespräche geführt werden, bis<br />

sie <strong>die</strong> Beweggründe meiner Entscheidung<br />

verstanden haben.“ In<br />

Thüringen seien alte Traditionen<br />

noch besonders stark verankert in<br />

der Gesellschaft. „Hier bei uns in<br />

Schongau haben wir, z<strong>um</strong>indest<br />

gefühlt, überwiegend weltoffene<br />

Brautpaare <strong>und</strong> auch Hochzeitsgesellschaften.<br />

Das stimmt mich<br />

zuversichtlich, <strong>das</strong>s in Zukunft<br />

mehr Männer den Namen ihrer<br />

Frau annehmen.“ Denn bei aller<br />

Weltoffenheit: Auch in Schongau<br />

war <strong>und</strong> ist <strong>die</strong> Quote dahingehend<br />

gering – 2022 gab’s fünf von<br />

78 Eheschließungen, bei denen Er<br />

Ihren Namen angenommen hatte.<br />

2023, Stand Redaktionsschluss,<br />

drei von 64.<br />

Aufschrei ist<br />

nach wie vor groß<br />

Damit liegen <strong>die</strong> Werte aus hiesigen<br />

Standesämtern auch unter<br />

dem b<strong>und</strong>esweiten Durchschnitt,<br />

wonach bei <strong>r<strong>und</strong></strong> sechs Prozent<br />

aller Eheschließungen der Mann<br />

den Namen der Frau annimmt.<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich können Paare trotz<br />

Eheschließung auch ihren jeweiligen<br />

Nachnamen beibehalten. Das<br />

wird offiziell als „getrennte Namensführung“<br />

bezeichnet <strong>und</strong> bedeutet,<br />

<strong>das</strong>s beispielsweise Manfred<br />

Müller Manfred Müller bleibt,<br />

<strong>und</strong> seine Ehefrau Maria Meier<br />

auch weiterhin Maria Meier heißt.<br />

Gesetzlich erlaubt ist <strong>die</strong>s jedoch<br />

erst seit April 1994. Die<br />

Möglichkeit eines Doppelnamens<br />

besteht ebenfalls,<br />

wobei <strong>die</strong>sen immer nur<br />

ein Ehepartner führen darf.<br />

Heißt: Behält Manfred Müller<br />

seinen Nachnamen, kann<br />

seine Ehefrau den Namen<br />

Maria Meier-Müller oder<br />

Müller-Meier wählen. „Dass<br />

beide einen Doppelnamen<br />

führen, ist allerdings nicht<br />

möglich“, bekräftigt Experte<br />

Daniel Felsmann. Noch<br />

nicht. „Hier wird es aller Voraussicht<br />

nach in den kommenden<br />

Jahren schon eine<br />

Gesetzesänderung geben.“<br />

Kurz<strong>um</strong>: Getrennte Namensgebung,<br />

Doppelnamen <strong>und</strong><br />

insbesondere der Fall, <strong>das</strong>s<br />

er ihren Namen annimmt,<br />

sind auch nach 2023 Jahren<br />

christlicher Zeitrechnung<br />

eine seltene Ausnahme. Umso<br />

schöner, <strong>das</strong>s der „<strong>tassilo</strong>“-Redaktion<br />

ein weiteres Ehepaar ihren<br />

Bewegg<strong>r<strong>und</strong></strong> nennt. Die Rede<br />

ist von Fabian <strong>und</strong> Anna Heilbock,<br />

wo ebenfalls er, geborener Thurner,<br />

ihren Namen angenommen<br />

hat. „Diese Entscheidung haben<br />

wir uns nicht leichtgemacht, weil<br />

wir beide an unseren Nachnamen<br />

hingen – noch wichtiger aber war<br />

uns, als Zeichen der Verb<strong>und</strong>enheit<br />

uns auf einen gemeinsamen<br />

Namen zu einigen.“ Dass es letztlich<br />

Annas Familienname wurde,<br />

ist im Umfeld der beiden unterschiedlich<br />

aufgenommen worden.<br />

„Manche fanden’s gut, andere<br />

waren überrascht, wieder andere<br />

konnten es nicht nachvollziehen.“<br />

Dabei auffallend: „Dass es nach<br />

wie vor für <strong>die</strong> meisten völlig<br />

normal sei, <strong>das</strong>s sie den Namen<br />

des Mannes annimmt, im <strong>um</strong>gekehrten<br />

Falle dann der Aufschrei<br />

doch groß ist.“ Und <strong>das</strong>s in Zeiten<br />

kommunizierter <strong>und</strong> geforderter<br />

Gleichberichtigung zwischen<br />

Mann <strong>und</strong> Frau, „in denen eine<br />

solche Entscheidung völlig normal<br />

sein sollte“.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 27


Erst der schwere Verlust eines Angehörigen …<br />

… dann kommt auch<br />

noch <strong>die</strong> Kripo daher<br />

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28 | <strong>tassilo</strong><br />

Wir wünschen all‘<br />

unseren K<strong>und</strong>en frohe<br />

Weihnachten <strong>und</strong> ein<br />

gutes neues Jahr!<br />

<strong>Weilheim</strong> | Tiefe Betroffenheit,<br />

Trauer, Leere: Der Verlust eines<br />

geliebten Menschen ist für Angehörige<br />

schon schwer genug.<br />

Hinzu kommt organisatorischer<br />

Stress wie <strong>das</strong> Verständigen von<br />

Arzt, Bestattungsinstitut sowie<br />

weiteren Familienangehörigen,<br />

Verwandten <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en. Womit<br />

in <strong>die</strong>ser schweren St<strong>und</strong>e<br />

jedoch am allerwenigsten gerechnet<br />

wird: Wenn auch noch <strong>die</strong> Polizei<br />

vorbeikommt. „Ärzte sind bei<br />

einem Todesfall gesetzlich dazu<br />

verpflichtet, eine Leichenschau<br />

durchzuführen <strong>und</strong> im Rahmen<br />

dessen eine Todesbescheinigung<br />

auszustellen“, bekräftigt Nicole<br />

Köpf, stellvertretende Leiterin des<br />

Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes der Kripo<br />

<strong>Weilheim</strong>. Diese Todesbescheinigung,<br />

ein Din A4-großes Durchschlagsformular,<br />

gibt mit „Natürlicher<br />

Tod“, „Ungeklärter Tod“<br />

<strong>und</strong> „Nicht natürlicher Tod“ drei<br />

mögliche Todesarten vor. „Wenn<br />

beispielsweise ein 100-Jähriger<br />

mit schwerer Vorerkrankung am<br />

Herzen stirbt, ist <strong>die</strong> Sachlage in<br />

der Regel klar, <strong>das</strong> Feststellen eines<br />

natürlichen Todes zweifelsfrei<br />

möglich“, sagt Nicole Köpf. Bei<br />

Tod durch Unfall, Suizid oder Tötungsdelikt<br />

ist <strong>die</strong> Sachlage ebenfalls<br />

klar, liegt ein nicht natürlicher<br />

Todesfall vor <strong>und</strong> muss von Seiten<br />

der Kriminalpolizei ohnehin ermittelt<br />

werden. „Ist der Arzt im<br />

Rahmen einer Leichenschau aber<br />

überfragt, kann eine Fremdbeteiligung<br />

nicht ausschließen, kommt<br />

ihm irgendetwas suspekt vor<br />

oder könnte <strong>die</strong> Spätfolge eines<br />

Unfalls oder Sturzes z<strong>um</strong> Tod geführt<br />

haben, bescheinigt er eine<br />

ungeklärte Todesart.“ Und im<br />

Falle „Ungeklärter Tod“ muss der<br />

Kriminaldauer<strong>die</strong>nst, kurz KDD,<br />

immer verständigt werden. „Wir<br />

werfen sozusagen abschließend<br />

einen Blick auf den Verstorbenen,<br />

<strong>um</strong> ein Fremdverschulden definitiv<br />

ausschließen zu können.“<br />

Erst Leichenschau,<br />

dann Befragung<br />

Das Procedere einer sogenannten<br />

„Kriminalpolizeilichen Leichenschau<br />

an einem Verstorbenen“<br />

verlangt von den Beamten des<br />

KDD ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl<br />

<strong>und</strong> Empathie. „Zuallererst<br />

gehen wir natürlich auf <strong>die</strong><br />

trauernden Angehörigen der verstorbenen<br />

Person behutsam<br />

zu, stellen uns vor <strong>und</strong> erklären<br />

ruhig <strong>und</strong> sachlich, war<strong>um</strong> wir<br />

hier sind <strong>und</strong> wie wir vorgehen.“<br />

Liegt der Leichnam in einem Krankenhaus,<br />

kann <strong>die</strong> Untersuchung<br />

in der Regel vor Ort durchgeführt<br />

werden. Liegt sie daheim im privaten<br />

Schlafzimmer, bleibt sie nur<br />

dann vor Ort, „sofern wir absolut<br />

ungestört <strong>und</strong> in Abwesenheit der<br />

Angehörigen arbeiten können“.<br />

Andernfalls wird der Leichnam<br />

von einem Bestattungsinstitut in<br />

<strong>das</strong> jeweils nächstgelegene Leichenhaus<br />

mit Kühlung gebracht.<br />

„Wir brauchen für unsere Arbeit<br />

g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich einen ungestörten<br />

Ra<strong>um</strong>, wo wir den Leichnam komplett<br />

entkleiden, von allen Seiten<br />

anschauen <strong>und</strong> so feststellen können,<br />

ob es äußere Einwirkungen<br />

Fre<strong>und</strong>lich, mit Akten unter dem Arm <strong>und</strong> stets in zivil: So gehen <strong>die</strong><br />

Expertinnen vom Kriminaldauer<strong>die</strong>nst auf betroffene Angehörige zu.


gegeben hat, <strong>die</strong> sich beispielsweise<br />

durch blaue Flecken oder<br />

Kratzer zeigen.“ Nach Sicherstellung<br />

<strong>und</strong> Untersuchung des Leichnams<br />

werden <strong>die</strong> Angehörigen<br />

der verstorbenen Person <strong>um</strong>fangreich<br />

befragt: Krankengeschichte?<br />

Lebens<strong>um</strong>stände? Was passierte<br />

<strong>die</strong> letzten Tage? Wann wurde<br />

der oder <strong>die</strong> Verstorbene zuletzt<br />

lebend gesehen? Wann, wo <strong>und</strong><br />

von wem aufgef<strong>und</strong>en? „Unser<br />

wichtigstes Werkzeug ist für uns<br />

<strong>das</strong> Diktiergerät“, sagt Nicole Köpf<br />

an <strong>die</strong>ser Stelle. Wieder<strong>um</strong> nach<br />

<strong>die</strong>ser Angehörigen-Befragung<br />

wird <strong>die</strong> Krankenakte vom jeweiligen<br />

Hausarzt, bei Bedarf auch <strong>die</strong><br />

aus Krankenhäusern angefordert.<br />

„Letztlich geht es für uns dar<strong>um</strong>,<br />

ein abschließendes, ganzheitliches<br />

Bild über <strong>die</strong> Todesart der<br />

verstorbenen Person zu machen.“<br />

Steht <strong>die</strong>ses Gemälde, wird es in<br />

Worte gefasst – <strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Untersuchungsbericht<br />

noch am selben<br />

Tag an <strong>die</strong> Staatsanwaltschaft<br />

München II geschickt. Dort wird<br />

schließlich entschieden, ob der<br />

Leichnam zur Bestattung freigegeben<br />

wird, oder weitergehende<br />

Untersuchungen in Form einer gerichtsmedizinischen<br />

Untersuchung<br />

notwendig sind. „Nach Freigabe<br />

des Leichnams ist es für <strong>die</strong> Angehörigen<br />

im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wieder so, als<br />

wäre <strong>die</strong> Polizei nie dagewesen“,<br />

betont Nicole Köpf. Heißt: Sie<br />

dürfen <strong>die</strong> Bestattung nach ihren<br />

Wünschen planen <strong>und</strong> <strong>um</strong>setzen.<br />

KIT leistet<br />

seelischen Beistand<br />

Obwohl sich <strong>die</strong>ses Procedere<br />

„Ermittlung bei ungeklärter<br />

Todesart“ sehr zeit- <strong>und</strong> arbeitsaufwändig<br />

liest, arbeiten<br />

hier Kripo <strong>und</strong> Staatsanwaltschaft<br />

äußerst zackig.<br />

„In der Regel dauert der<br />

Prozess einen Tag, wenn Feiertag<br />

oder Wochenende dazwischenkommen,<br />

können es auch<br />

zwei bis drei Tage sein“, betont<br />

Nicole Köpf, deren Team aus 15<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen in Voll- <strong>und</strong><br />

Teilzeit <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr im Einsatz<br />

ist. Und im vergangenen Jahr<br />

400 Todesermittlungen in den<br />

Landkreisen Garmisch-Partenkirchen,<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen<br />

<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-Schongau vorzunehmen<br />

hatte. R<strong>und</strong> <strong>die</strong> Hälfte<br />

davon: Leichenschauen aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

„Ungeklärter Todesart“, <strong>die</strong> sich<br />

hinterher dann doch als harmlos<br />

<strong>und</strong> natürlich herausstellten. „Wir<br />

haben immer wieder mal den<br />

Fall, <strong>das</strong>s Ärzte eine verstorbene<br />

Person mehr nach medizinischen<br />

als nach kriminalpolizeilichen<br />

Gesichtspunkten begutachten.“<br />

Als Beispiel: Ein Arzt stellt einen<br />

natürlichen Tod fest, ist sich aber<br />

nicht sicher, ob durch Herzinfarkt<br />

oder Lungenembolie – <strong>und</strong> kreuzt<br />

infolgedessen dann doch „ungeklärte<br />

Todesart“ an <strong>und</strong> informiert<br />

folglich auch den KDD. „Dabei gilt<br />

es hier wirklich, <strong>die</strong> Todesart zu<br />

bestimmen, <strong>und</strong> nicht <strong>die</strong> Todesursache.“<br />

Nichtsdestotrotz ist Nicole<br />

Köpf froh <strong>um</strong> <strong>die</strong>se gesetzliche<br />

Regelung. „Es hat in Deutschland<br />

schon genug Fälle gegeben, wo<br />

ein natürlicher Tod bescheinigt<br />

wurde, obwohl doch ein Tötungsdelikt<br />

dahintersteckte.“ Insofern<br />

schaue sie mit ihren Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen lieber einmal zu oft<br />

als zu wenig über eine Leiche. Viel<br />

wichtiger an <strong>die</strong>ser Stelle aber ist:<br />

Dass <strong>das</strong> für Angehörige meist<br />

überraschende Hinzukommen der<br />

Kripo nichts Außergewöhnliches<br />

ist. Und schon gar nicht bedeuten<br />

muss, <strong>das</strong>s Mord <strong>und</strong> Totschlag<br />

dahinterstecken. Nichtsdestotrotz<br />

ist der Verlust eines Angehörigen<br />

immer schwer zu verkraften –<br />

ob mit oder ohne polizeilicher<br />

Untersuchung. Wer in <strong>die</strong>sen<br />

schweren St<strong>und</strong>en weder Familie<br />

noch Fre<strong>und</strong>e z<strong>um</strong> gemeinsamen<br />

Trauern hat, oder ohnehin viel lieber<br />

mit neutralen Personen über<br />

seine Gefühle sprechen möchte:<br />

Gut geschultes Personal des Kriseninterventionsteams<br />

(KIT) steht<br />

auch Ihnen, liebe Leserinnen <strong>und</strong><br />

Leser, <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr unter der<br />

112 kostenlos zur Verfügung. js<br />

Am Arbeitsplatz des Kriminaldauer<strong>die</strong>nstes, kurz KDD, in <strong>Weilheim</strong>.<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 29


Maßgeschneiderte Maschinen von AMCM<br />

Raketenteile<br />

aus dem 3D-Drucker<br />

Starnberg | Er ist über drei Meter<br />

hoch <strong>und</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Tonnen<br />

schwer – der „M 4K“ der Starnberger<br />

Firma AMCM. Dieser 3D-<br />

Drucker kann aus Metallpulver<br />

spezielle High-Tech-Produkte<br />

zusammensetzen: <strong>die</strong> Düse <strong>und</strong><br />

Brennkammer eines Raketentriebwerks<br />

z<strong>um</strong> Beispiel. Die amerikanischen<br />

Ra<strong>um</strong>fahrtunternehmen<br />

Relativity Space <strong>und</strong> Launcher<br />

haben für ihre Raketen Maschinen<br />

der Starnberger gekauft, ebenso<br />

wie europäische Raketenfirmen.<br />

Das Besondere an <strong>die</strong>sem speziellen<br />

Fertigungsverfahren: Es setzt<br />

Bauteile „additiv“ zusammen.<br />

Im Prinzip wie kleine handelsübliche<br />

3D-Drucker, <strong>die</strong> einfachen<br />

Kunststoff erhitzen, schmelzen<br />

<strong>und</strong> daraus <strong>die</strong> gewünschte Form<br />

in feinen Schichten aufbauen.<br />

Solche Drucker sind schon für einige<br />

H<strong>und</strong>ert Euro zu haben <strong>und</strong><br />

passen auf jeden Schreibtisch.<br />

Heimwerker fertigen damit eigene<br />

Brillenetuis, Staubsaugeraufsätze<br />

oder Bl<strong>um</strong>entöpfe. „AMCM aber<br />

spielt in einer ganz anderen Liga“,<br />

sagt Armin Pollak, technischer<br />

Leiter. „Unsere Drucker können<br />

nahezu jedes pulverförmige Metall<br />

in große komplexe Industriebauteile<br />

verwandeln.“ Dazu wird<br />

<strong>das</strong> Metallpulver an den richtigen<br />

Stellen von Laserstrahlen beschossen<br />

– mit einer Leistung von bis zu<br />

1000 Watt sind sie so stark wie ein<br />

Flutlichtstrahler, aber auf einen<br />

Punkt konzentriert. Die Laserstrahlen<br />

verschweißen <strong>das</strong> Metallpulver<br />

blitzschnell an den gewünschten<br />

Stellen. Dann wird <strong>die</strong> Plattform<br />

minimal abgesenkt, neues Pulver<br />

aufgelegt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Laser beginnen<br />

von neuem. In feinsten Schichten,<br />

dünner als ein menschliches Haar,<br />

wächst über viele St<strong>und</strong>en <strong>das</strong> gewünschte<br />

Bauteil.<br />

Preiswerteres<br />

Herstellungsverfahren<br />

Gegründet wurde AMCM im Jahr<br />

2017. Mutterunternehmen ist <strong>die</strong><br />

Firma EOS mit Sitz in Krailing bei<br />

München, <strong>die</strong> seit über 30 Jahren<br />

serienmäßig 3D-Drucker baut.<br />

„Wir sind entstanden, weil in<br />

manchen Branchen ganz spezielle<br />

3D-Druck-Lösungen benötigt<br />

werden“, sagt Armin Pollak. „Dazu<br />

holen wir 3D-Drucker von EOS,<br />

bauen sie <strong>um</strong> <strong>und</strong> passen sie für<br />

den K<strong>und</strong>en an. Wir tunen sie quasi.“<br />

Wenn z<strong>um</strong> Beispiel ein Automobilzulieferer<br />

einen 3D-Drucker<br />

für ein neues spezielles Bauteil<br />

braucht, der serienmäßige Drucker<br />

von EOS aber etwas zu klein dafür<br />

ist – dann ist AMCM zur Stelle. „Wir<br />

machen den Schacht des Druckers<br />

wie gewünscht größer <strong>und</strong> passen<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong>her<strong>um</strong> alles an“, so Pollak.<br />

Oder wenn Unternehmen etwas<br />

aus neuartigen Metalllegierungen<br />

drucken wollen. „Dann passen wir<br />

<strong>die</strong> Laser dafür an, denn Wellenlänge<br />

<strong>und</strong> Leistung der Laserstrahlen<br />

müssen genau auf <strong>das</strong> Material<br />

abgestimmt sein.“ Mit über 5 000<br />

Einzelteilen pro Drucker haben es<br />

<strong>die</strong> AMCM-Mitarbeiter bei einem<br />

solchen „Tuning“ zu tun. Der Umbau<br />

erfolgt rein händisch.<br />

AMCM verkauft also niemals einen<br />

3D-Drucker von der Stange. Von<br />

den Starnbergern kommen stets<br />

maßgeschneiderte Maschinen. Mit<br />

ihnen können Unternehmen Teile<br />

bauen, <strong>die</strong> man bis dato einfach<br />

nicht bauen konnte. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

Raketentriebwerke aus einem<br />

Stück mit integrierten Kühlkanälen.<br />

„Bisher hat man so eine Düse<br />

klassisch aus einem Metallblock<br />

gedreht <strong>und</strong> gefräst <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kühlleitungen<br />

außen angeschweißt“,<br />

erklärt Armin Pollak. „Das war<br />

recht aufwändig, teuer <strong>und</strong> störanfällig.“<br />

Mit dem Spezialdrucker von<br />

AMCM erhalten Raketenbauer nun<br />

ein Triebwerk, in dem <strong>die</strong> Kanäle<br />

Die Brennkammer<br />

eines Raketentriebwerks.<br />

30 | <strong>tassilo</strong>


Ein 3D-gedrucktes Flügelrad aus<br />

einer Nickel-Chrom Legierung.<br />

schon in der Hülle enthalten sind –<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> billiger <strong>und</strong> schneller.<br />

Kostensenkungen sind ein großer<br />

Vorteil von additiver Fertigung.<br />

Kein Material geht verloren, man<br />

braucht nur eine Fertigungsmaschine<br />

<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Konstruktionszeit<br />

verkürzt sich. Der Drucker<br />

erhält <strong>die</strong> Daten direkt aus dem<br />

Computer des Konstrukteurs. Ihre<br />

maßgeschneiderten 3D-Drucker<br />

hat AMCM mittlerweile in über 20<br />

Länder weltweit verkauft, <strong>und</strong> <strong>das</strong><br />

in immer mehr Branchen. „Die<br />

Medizintechniksparte von Philips<br />

baut Computertomographen“,<br />

erklärt Pollak. „Dafür müssen sie<br />

spezielle Gitter aus Wolfram herstellen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Streustrahlung<br />

abschirmen. Philips fragte uns,<br />

ob wir einen 3D-Drucker haben,<br />

der <strong>das</strong> viel preiswerter kann als<br />

klassische Verfahren.“ Das Team<br />

von AMCM brütete über mögliche<br />

Lösungen – <strong>und</strong> konnte den<br />

Niederländern schließlich einen<br />

Drucker übergeben, der mehr als<br />

ein Drittel der bisherigen Herstellungskosten<br />

für <strong>die</strong> Gitter spart.<br />

Rasend schnelle<br />

Entwicklung<br />

Ganz woanders lag <strong>die</strong> Herausforderung<br />

beim Auftrag eines<br />

Pharmaunternehmens an <strong>die</strong><br />

Starnberger: Es ging <strong>um</strong> <strong>das</strong> Drucken<br />

von Tabletten. Auch hier fertigte<br />

AMCM ein passendes Gerät.<br />

Anders als sonst, verschmelzen<br />

<strong>die</strong> Laser hier nicht Metallpulver,<br />

sondern Glukosepulver mit pharmazeutischen<br />

Wirkstoffen. „Stellen<br />

Sie sich vor: Zukünftig können<br />

ein paar Tausend oder Zehntausend<br />

Tabletten auf bestimmte Patientengruppen<br />

oder gar einzelne<br />

Personen zugeschnitten werden“,<br />

schwärmt Technikchef Pollak. „Das<br />

ging bisher ka<strong>um</strong>, klassische Medikamente<br />

werden in Milliardenstückzahlen<br />

produziert.“<br />

Noch steht <strong>das</strong> Drucken von Tabletten<br />

am Anfang, aber <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />

von professionellem 3D-<br />

Druck entwickeln sich rasant. Das<br />

beweist der Umsatz von AMCM:<br />

Seit der Gründung stieg er <strong>um</strong><br />

mehr als <strong>das</strong> Zehnfache. Und den<br />

nächsten Coup haben <strong>die</strong> Starnberger<br />

schon an Land gezogen.<br />

Die Europäische Weltra<strong>um</strong>agentur<br />

ESA braucht für ihre neueste<br />

Trägerrakete, <strong>die</strong> Ariane-6, einen<br />

besonders großen Drucker. Im<br />

November trafen <strong>die</strong> ersten benötigten<br />

Komponenten ein. Bis Ende<br />

<strong>2024</strong> soll daraus <strong>das</strong> „AMCM M<br />

8K“ System entstehen. Es soll mit<br />

acht Lasern Triebwerksteile aus<br />

einer Kupfer-Chrom-Zirkoni<strong>um</strong>-<br />

Legierung in einem Stück herstellen,<br />

<strong>die</strong> 1,20 Meter hoch <strong>und</strong> 80<br />

Zentimeter im Durchmesser groß<br />

sind. Die M 8K muss also viermal<br />

soviel Vol<strong>um</strong>en drucken können<br />

wie <strong>die</strong> bisher größten Geräte<br />

der Starnberger. Mehrere Tonnen<br />

Metallpulver wird der Drucker verarbeiten.<br />

Um <strong>die</strong>se <strong>und</strong> künftige<br />

Herausforderungen zu stemmen,<br />

braucht AMCM hochqualifiziertes<br />

Personal: Mechatroniker, Softwareentwickler,<br />

Servicetechniker,<br />

Kaufleute. Die Zahl der Mitarbeiter<br />

stieg in den ersten sechs Jahren<br />

bereits von 20 auf 90. Und aktuell<br />

haben <strong>die</strong> Starnberger weitere<br />

neue Stellen ausgeschrieben. cr<br />

Steht sichtlich mit Stolz vor dem<br />

3D-Drucker „M4K“: Armin Pollak,<br />

technischer Leiter des Starnberger<br />

Unternehmens AMCM.<br />

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januar / februar <strong>2024</strong> | 31


In der Oberen Stadt: Professionelles Bikefitting mit Daniel Zeitler<br />

Die perfekte Position<br />

<strong>Weilheim</strong> | Tausende von Menschen<br />

haben sich während Corona<br />

ein (neues) Fahrrad als Urlaubsersatz<br />

gekauft – <strong>und</strong> im Zuge dessen<br />

eine neue Leidenschaft für sich<br />

entdeckt. Hinzu kommen Fahrradcomputer<br />

<strong>und</strong> Sportuhren, über<br />

<strong>die</strong> Ambitionierte Streckenprofile<br />

<strong>und</strong> Leistungsdaten aufzeichnen,<br />

auf Onlineplattformen hochladen<br />

<strong>und</strong> unter Gleichgesinnten teilen.<br />

„Strava“ ist hier sicherlich <strong>das</strong><br />

prominenteste Beispiel. Und auch<br />

im Winter strampeln immer mehr<br />

Männer, Frauen <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Nicht draußen, sondern auf Rollentrainern,<br />

verknüpft mit Trainings-Apps,<br />

über <strong>die</strong> sogar Live-<br />

Wettkämpfe aus dem Keller oder<br />

Wohnzimmer heraus bestritten<br />

werden können. Kurz<strong>um</strong>: Radsport<br />

boomt. Birgt aber auch – insbesondere<br />

bei Vielfahrern ab 200 Kilometern<br />

<strong>die</strong> Woche – eine nicht zu<br />

unterschätzende Gefahr: Schmerzen<br />

in Knien, Hüfte, Rücken, Händen,<br />

Armen, Knöcheln oder Füßen<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> falscher Sitzposition. Wer<br />

sich an <strong>die</strong>ser Stelle angesprochen<br />

fühlt, oder etwaige körperliche Probleme<br />

gar nicht erst aufkommen<br />

lassen möchte, dem sei ein professionelles<br />

Bikefitting zu empfehlen.<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel bei Daniel Zeitler, 32,<br />

aus Machtlfing, selbst leidenschaftlicher<br />

Rennradfahrer <strong>und</strong> einer, der<br />

sich mit der perfekten Position auf<br />

dem Rad seit vielen Jahren intensiv<br />

auseinandersetzt. „Dafür gibt es<br />

zwar keine klassische Ausbildung,<br />

aber gute Fachbücher, Seminare<br />

<strong>und</strong> zu erwerbende Zertifikate.“<br />

Zunächst wendet der einst gelernte<br />

Bootsbauer Bikefitting bei Familienmitgliedern,<br />

Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten<br />

an. Doch es spricht sich<br />

rasch her<strong>um</strong>, <strong>das</strong>s der Mann, der<br />

32 | <strong>tassilo</strong><br />

Bikefitter Daniel Zeitler beim Anpassen der Cleats.<br />

bis zu 12 000 Kilometer jährlich auf<br />

dem Renner zurücklegt, <strong>die</strong>ses in<br />

der Region rar gesäte „Handwerk“<br />

richtig gut versteht. Der fast schon<br />

logische Schritt: Sich selbstständig<br />

machen. Zunächst nebenbei. Erst<br />

in einem Ra<strong>um</strong> eines ehemaligen<br />

Wirtshauses in Machtlfing. „Nicht<br />

groß, aber mit Charme <strong>und</strong> Kultcharakter.“<br />

Und einem immer<br />

größer werdenden K<strong>und</strong>enstamm.<br />

Mehr Platz findet Daniel Zeitler<br />

schließlich in der Oberen Stadt in<br />

<strong>Weilheim</strong>, wo er im November 2021<br />

DZ Bikefitting eröffnet. Zunächst<br />

noch neben seiner Festanstellung<br />

bei einem Software<strong>die</strong>nstleister. Ab<br />

Mai 2022 aber in Vollzeit.<br />

Referenzpunkte<br />

für Vidoaufnahme<br />

Z<strong>um</strong> Bikefitting von Daniel Zeitler<br />

kommen <strong>die</strong> mittlerweile mehr als<br />

700 K<strong>und</strong>en bis aus München, Bayreuth<br />

<strong>und</strong> Karlsruhe. Stets in fast<br />

voller Montur: Fahrrad, Fahrradschuhe,<br />

Fahrradhose <strong>und</strong> Fahrradtrikot.<br />

So auch „<strong>tassilo</strong>“-Redakteur<br />

Johannes Schelle, von dem Daniel<br />

Zeitler erstmal wissen möchte, wie<br />

oft er mit welchem Bike auf welchen<br />

Strecken fährt, welche Ziele<br />

er verfolgt <strong>und</strong> ob er vor, während<br />

oder nach dem Radfahren mit<br />

Schmerzen zu kämpfen hat. Es folgt<br />

ein körperlicher Flexibilitätstest:<br />

Einbeinige Kniebeugen, Vorbeuge<br />

aus dem Stand, Beinlängenvergleich,<br />

Hüftbeuge-Beweglichkeit<br />

<strong>und</strong> einseitige Beinstreckung im<br />

Liegen. Danach geht’s aufs Bike, in<br />

<strong>die</strong>sem Falle auf ein von Redakteur<br />

Schelle mitgebrachtes Rennrad,<br />

eingespannt in den modernen Rollentrainer<br />

von Daniel Zeitler. Ziel<br />

<strong>die</strong>ser ersten Videoanalyse via gegenüberstehender<br />

Hochgeschwindigkeitskamera:<br />

„Den Istzustand<br />

festzuhalten.“ Dafür klebt der Experte<br />

kleine weiße Referenzpunkte<br />

an Sprung-, Knie- <strong>und</strong> Hüftgelenk<br />

von Redakteur Schelle auf. Und<br />

stülpt über den Sattel eine dünne,<br />

mit Kabel verb<strong>und</strong>ene Haube.<br />

Anschließend: Kurbeln in mittelschwerem<br />

Gang. Die Kamera, mit<br />

Spezialsoftware verknüpft, scannt<br />

nun Schelles Bewegungsmuster<br />

während dem Treten. Und <strong>die</strong>se<br />

übergestulpte Haube misst <strong>die</strong><br />

Druckpunkte zwischen Hintern <strong>und</strong><br />

Sattel, überträgt <strong>die</strong>se dann auf<br />

den angeschlossenen Laptop, wo<br />

<strong>das</strong> Ergebnis grafisch aufbereitet<br />

angezeigt wird. Darüber hinaus<br />

möchte Daniel Zeitler wissen, was<br />

passiert, „wenn du deine Arme<br />

vom Lenker nehmen würdest“.<br />

Schelles Antwort: „Mit dem Oberkörper<br />

nahezu ungebremst auf den<br />

Vorbau knallen!“ Daniel Zeitler:<br />

„Passt. Kannst wieder absteigen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Schuhe ausziehen.“<br />

Von Fuß bis Cockpit<br />

Die Standbilder aus dem aufgenommenen<br />

Video heraus samt<br />

Winkelmessungen im Beinachsenbereich<br />

zeigen, <strong>das</strong>s Redakteur<br />

Schelle nicht komplett falsch auf<br />

dem Rad sitzt, im Detail betrachtet<br />

es jedoch Einiges zu korrigieren<br />

gilt. Für <strong>die</strong> Feineinstellung,<br />

stets von unten nach oben, misst<br />

Daniel Zeitler zunächst <strong>die</strong> Länge<br />

<strong>und</strong> Breite der Füße millimetergenau<br />

aus. „Um auszuschließen,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Schuhe nicht passen <strong>und</strong><br />

Druckstellen verursachen – gerade<br />

bei längeren Bergauffahrten an<br />

heißen Sommertagen schwillt der<br />

Fuß an, was bei zu engen Schuhen<br />

zu echten Problemen führen<br />

kann.“ Danach passt er <strong>die</strong> Cleats<br />

(<strong>das</strong> am Schuh angebrachte<br />

Gegenstück eines Klickpedals) so<br />

an, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Fußstellung während<br />

des Pedalierens natürlich bleibt.<br />

Und der Druckpunkt auf <strong>das</strong> Pedal<br />

weder zu weit vorne noch zu<br />

weit hinten liegt. Der Sattel muss<br />

bei Redakteur Schelle etwas tiefer,<br />

in der Waagrechten neutralisiert<br />

<strong>und</strong> etwas weiter nach hinten positioniert<br />

werden. Beim Cockpit<br />

dreht Experte Zeitler den Vorbau<br />

<strong>um</strong>, verstellt <strong>die</strong> Griffposition der


Flacher <strong>und</strong> etwas weiter nach hinten: Die Einstellung des Sattels.<br />

Bremsen <strong>und</strong> stellt im Zuge dessen<br />

fest, <strong>das</strong>s der Lenker, der von<br />

einem eigentlich sehr kompetenten<br />

Fachhändler montiert wurde,<br />

nicht h<strong>und</strong>ertprozentig mittig<br />

positioniert war. Nach all <strong>die</strong>sen<br />

Feinjustierungen schaltet Daniel<br />

Zeitler seine Hochgeschwindigkeitskamera<br />

wieder scharf, stülpt<br />

den Satteldruckmesser über<br />

<strong>und</strong> bittet Redakteur Schelle<br />

für eine erneute Analyse aufs<br />

Rennrad. Nach weiteren kleineren<br />

Korrekturen steht fest: Viel<br />

besser! Der Satteldruck ist nun<br />

gleichmäßig auf den linken <strong>und</strong><br />

rechten Sitzknochen verteilt, der<br />

Dammbereich vollständig entlastet,<br />

was potentiellen Taubheitsgefühlen<br />

vorbeugt. Außerdem sitzt<br />

Redakteur Schelle nun stabil <strong>und</strong><br />

zentral auf dem Sattel, könnte sogar<br />

beide Hände relativ entspannt<br />

vom Lenker nehmen, ohne dabei<br />

mit dem Oberkörper nach vorne<br />

zu knallen. „Und?“, fragt der Experte.<br />

„Fühlt sich einerseits noch<br />

etwas gewöhnungsbedürftig, andererseits<br />

schon jetzt entspannter,<br />

gesünder <strong>und</strong> leistungseffizienter<br />

an.“ Abschließend misst Daniel<br />

Zeitler Sitzlänge, Sitzhöhe, Nachsitz<br />

<strong>und</strong> Sattelüberhöhung des fertig<br />

eingestellten Rades nochmals<br />

manuell millimetergenau aus. Und<br />

schickt seinem jeweiligen K<strong>und</strong>en<br />

alle relevanten Daten via E-Mail<br />

zu. Vorher-Nachher-Vergleiche mit<br />

Bildern, Grafiken <strong>und</strong> in Tabellen<br />

eingepflegten Messdaten inklusive.<br />

Fahrradfahren<br />

tut nicht weh!<br />

230 Euro verlangt Daniel Zeitler<br />

derzeit für ein großes Bikefitting<br />

nach Terminvereinbarung, wofür<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> zwei bis drei St<strong>und</strong>en eingeplant<br />

werden. Und hat damit schon<br />

viele Radfahrer allen Alters <strong>und</strong> mit<br />

unterschiedlichsten Vorhaben <strong>und</strong><br />

Ambitionen glücklich gemacht.<br />

„R<strong>und</strong> 15 Prozent meiner K<strong>und</strong>en<br />

kommen vorbei, <strong>um</strong> ihr maximales<br />

Leistungspotential aus ihrem Körper<br />

über <strong>die</strong> perfekte Sitzposition<br />

herauszuholen. Knapp fünf Prozent<br />

aus präventiven Gründen, weil sie<br />

Ein Vorher-Nachher-Vergleich hh V haus dem Bikefitting-Protokoll.<br />

auf zwei Rädern Großes vorhaben,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel eine Weltreise via<br />

Gravelbike. Und <strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Prozent<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> von Schmerzen, <strong>die</strong> sie<br />

beim Radfahren haben.“ Insbesondere<br />

in Zeiten des Online-Handels,<br />

wo immer mehr Menschen Räder<br />

im Internet kaufen <strong>und</strong> <strong>die</strong>se dann<br />

versuchen, eigenständig auf sich<br />

<strong>und</strong> ihre Bedürfnisse anzupassen,<br />

werden Fehler gemacht. „Natürlich<br />

hat <strong>das</strong> Internet gute Tipps<br />

parat, an denen sich Privatleute in<br />

Sachen Bikefitting orientieren können“,<br />

gibt Daniel Zeitler offen <strong>und</strong><br />

ehrlich zu. Doch auch hier sei <strong>die</strong><br />

Gefahr von Fehleinstellungen an<br />

Schuh, Pedal, Sattel <strong>und</strong> Cockpit<br />

groß, „weil all <strong>die</strong>se Infos sehr allgemeingehalten<br />

<strong>und</strong> nie individuell<br />

auf <strong>die</strong> Bedürfnisse eines jeden<br />

einzelnen anwendbar sind.“ Auch<br />

Fachhändler vor Ort stellen Neuräder<br />

zwar grob auf den jeweiligen<br />

Käufer ein, haben aber weder Zeit,<br />

Know-how <strong>und</strong> Technik für ein professionelles<br />

Bikefitting. Umso wertvoller<br />

sind solch rar gesäte Vor-<br />

Ort-Experten (www.dz-bikefitting.<br />

de) wie Daniel Zeitler. Noch dazu<br />

welche, <strong>die</strong> selbst leidenschaftlich<br />

gerne Radsport betreiben <strong>und</strong><br />

allein aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> Eigenerfahrung<br />

wissen, worauf es bei der richtigen<br />

Sitzposition ankommt. Und<br />

nun? „Rausgehen, ausprobieren,<br />

<strong>und</strong> falls etwas nicht passen sollte,<br />

jederzeit wieder melden <strong>und</strong> vorbeikommen.“<br />

Denn bei aller akribischen<br />

Feineinstellung: „Wir sind<br />

keine Zauberer, aber fest davon<br />

überzeugt, <strong>das</strong>s Meinungen älterer<br />

Generationen, wonach Radfahren<br />

ab einer gewissen Anzahl an<br />

Kilometern zwangsläufig wehtun<br />

muss, definitiv falsch sind.“ Selbst<br />

härtere Wettkämpfe wie der Öztaler<br />

Radmarathon (Streckenprofil:<br />

238 Kilometer, 5 500 Höhenmeter),<br />

den Daniel Zeitler bereits mehrfach<br />

erfolgreich bestritten hat, können<br />

ohne Wehwehchen befahren werden.<br />

Wichtig sei nur: Dass Fahrer<br />

<strong>und</strong> Fahrrad eine ideal aufeinander<br />

abgestimmte Einheit bilden. js<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 33<br />

FORD PUMA ST-LINE<br />

Ford Power-Startfunktion (schlüsselfreies<br />

Starten), Ford SYNC3 inkl. Ford<br />

Navigationssystem mit AppLink, Park-Pilot-<br />

System hinten, Lackierung: Black Metallic,<br />

Dachhimmel aus Webstoff, schwarz, 4<br />

Leichtmetallräder 7 J x 17 mit 215/55 R 17<br />

Reifen<br />

(inkl. Überführungskosten)<br />

Leasing-Sonderzahlung<br />

Nettodarlehensbetrag<br />

Laufzeit<br />

Gesamtlaufleistung<br />

Sollzinssatz p. a. (fest)<br />

Effektiver Jahreszins<br />

Voraussichtlicher<br />

Gesamtbetrag 3<br />

Finanzleasingrate<br />

Anschaffungspreis<br />

48 monatliche Leasingraten von<br />

€ 198,- 1,2<br />

26.990,- €<br />

3.500,- €<br />

26.990,- €<br />

48 Monate<br />

40.000 km<br />

0,99 %<br />

0,99 %<br />

13.080,40 €<br />

0,00 €<br />

Verbrauchswerte nach WLTP**: P<strong>um</strong>a ST-Line: Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 6,1 l/100<br />

km; innerstädtisch (langsam): 7,0 l/100 km; Stadtrand (mittel): 5,5 l/100 km; Landstraße<br />

(schnell): 5,4 l/100 km; Autobahn (sehr schnell): 6,8 l/100 km; CO 2<br />

-Emissionen (kombiniert):<br />

138 g/km<br />

Autohaus Rauscher GmbH & Co. KG<br />

Töllernallee 1 82362 <strong>Weilheim</strong><br />

Tel.: 0881/92544-0<br />

Fax: 0881/92544-128<br />

E-Mail: info@autorauscher.de<br />

www.autorauscher.de<br />

Beispielfoto eines Fahrzeuges der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht<br />

Bestandteil des Angebotes. **Seit dem 1. September 2017 werden bestimmte Neuwagen nach dem weltweit harmonisierten<br />

Prüfverfahren für Personenwagen <strong>und</strong> leichte Nutzfahrzeuge (Worldwide Harmonised Light Vehicles Test<br />

Procedure, WLTP), einem neuen, realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs <strong>und</strong> der CO 2<br />

-<br />

Emissionen, typgenehmigt. Seit dem 1. September 2018 hat <strong>das</strong> WLTP den neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ), <strong>das</strong><br />

bisherige Prüfverfahren, ersetzt. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind <strong>die</strong> nach dem WLTP gemessenen<br />

Kraftstoffverbrauchs- <strong>und</strong> CO 2<br />

-Emissionswerte in vielen Fällen höher als <strong>die</strong> nach dem NEFZ gemessenen. Die<br />

angegebenen Werte <strong>die</strong>ses Fahrzeugtyps wurden anhand des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt. 1 Ein km-Leasing-<br />

Angebot für Privatk<strong>und</strong>en der Ford Bank GmbH, Henry-Ford-Str. 1, 50735 Köln. Das Angebot gilt für noch nicht<br />

zugelassene, berechtigte Ford Neufahrzeuge <strong>und</strong> stellt <strong>das</strong> repräsentative Beispiel nach § 17 Preisangabenverordnung<br />

dar. Ist der Leasingnehmer Verbraucher, besteht nach Vertragsschluss ein Widerrufsrecht. 2 Gilt für Privatk<strong>und</strong>en. Gilt für<br />

einen Ford P<strong>um</strong>a ST-Line 1,0-l-EcoBoost-Hybrid 114 kW (155 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe, Start-Stopp-System, Euro 6d-<br />

ISC-FCM. 3 S<strong>um</strong>me aus Leasing-Sonderzahlung <strong>und</strong> mtl. Leasingraten. Zzgl. bei Vertragsablauf ggf. Mehr- oder<br />

Minderkilometer sowie ggf. Ausgleichsbeträge für etwaigen übermäßigen Fzg.-Verschleiß; Mehrkilometer 0,061 €/km,<br />

Minderkilometer 0,037 €/km (5000 Mehr- oder Minderkilometer bleiben berechnungsfrei).


Raab Verlag<br />

> > > LITERARISCHES AUS DEM TASSILOLAND<br />

100 Jahre Heimatverband<br />

Lech-Isar-Land – eine Jubilä<strong>um</strong>sausgabe<br />

<strong>Weilheim</strong> | Heimatkultur erhalten,<br />

fördern <strong>und</strong> hier lebenden<br />

Bürgern vor Augen<br />

führen. Mit <strong>die</strong>sem Ziel wurde<br />

der Heimatverband „Lech-<br />

Isar-Land“ 1924 gegründet.<br />

Bekannt ist er insbesondere<br />

für sein gleichnamiges heimatk<strong>und</strong>liches<br />

Jahrbuch, <strong>das</strong><br />

seit Vereinsgründung nahezu<br />

immer erschienen ist.<br />

Auch z<strong>um</strong> 100-jährigen Verbandsjubilä<strong>um</strong>.<br />

Autor Rudolf Ahr schreibt<br />

darin über <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Berufsschule<br />

<strong>um</strong> 1940. Thomas Freller über ein „Theater<br />

der Dämonen“, Gerhard Heiß über „Das<br />

Skipara<strong>die</strong>s am Schnaidberg“ <strong>und</strong> Anja<br />

Behringer zu „Der lange Weg z<strong>um</strong> Krankenhaus<br />

– wie sich im Landkreis Starnberg ab<br />

dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heitsfürsorge<br />

entwickelte“. Insgesamt wirkten an<br />

der Jubilä<strong>um</strong>sausgabe 16 Autoren mit. Hervorzuheben<br />

ist <strong>das</strong> Cover der 83. <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Gestalter Jos Huber malte ein von goldenen<br />

Engeln beschütztes Fenster mit Blick in den<br />

Himmel, wo in dicken weißen<br />

Buchstaben <strong>die</strong> Zahl „100“<br />

zu sehen ist. Auf der Rückseite<br />

sind dagegen Wappen,<br />

Zither, Schriftrolle, Mühlrad<br />

<strong>und</strong> Bergblick mit Almhütte<br />

zu sehen. Erhältlich ist <strong>das</strong><br />

320 Seiten starke Werk für 20<br />

Euro in den <strong>Weilheim</strong>er Buchhandlungen<br />

Lesbar, Thalia <strong>und</strong><br />

Zauberberg. In der Buchhandlung<br />

am Bach in Peiting, der<br />

Büchergalerie Schongau, bei Peissenbuch<br />

in Peißenberg, im Rottenbucher Kaufhaus<br />

Fünkele, beim Ammersee Kurier in Dießen,<br />

in Murnaus Buchhandlung Gattner <strong>und</strong> der<br />

Bäckerei Andrä in Eberfing.<br />

js<br />

>>> JUBILÄUMSAUSGABE ZU GEWINNEN<br />

„<strong>tassilo</strong>“ verlost drei Exemplare des neuen<br />

„Lech-Isar-Land“. Schicken Sie uns bis 15.<br />

<strong>Januar</strong> eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„100 Jahre“ an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40, in<br />

86971 Peiting. Oder eine Mail an info@<strong>tassilo</strong>.de.<br />

Das Los entscheidet, der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />

Der Oberbaierische<br />

Kalender für Traditionsbewusste<br />

<strong>See</strong>shaupt | Bräuche, Heiligenfeste, Bitt<strong>und</strong><br />

Wallfahrten, Ritte, Prozessionen, Märkte,<br />

Dulten <strong>und</strong> zahlreiche Feste: Wer von<br />

den „<strong>tassilo</strong>“-Lesern Termine mit traditionsreichen<br />

Hintergründen nicht verpassen<br />

möchte, findet im neuen „Der Oberbaierische<br />

Fest-Täg- <strong>und</strong> Alte-Bräuch-Kalender<br />

<strong>2024</strong>“ eine lesenswerte Plattform mit Informationen<br />

aus ganz Oberbayern. Beginnend<br />

mit einer Rückschau auf geschichtsträchtige<br />

Ereignisse. Z<strong>um</strong> Beispiel dem Ausflug der<br />

Bayerischen Gebirgsschützen nach Rom,<br />

wo Benedikt XVI., dem „Boarischen Papst“,<br />

im Rahmen eines Requiems <strong>die</strong> letzte Ehre<br />

erwiesen wurde. Beim Durchblättern des in<br />

Farbe gedruckten 99-Seiters sind aber auch<br />

Traditionen <strong>und</strong> Bräuche aus dem Pfaffenwinkel,<br />

Blauen Land <strong>und</strong> Werdenfels zu<br />

entdecken. Beispielsweise ein Gruppenfoto<br />

der Spatzenhauser Trachtler, <strong>die</strong> im Juni<br />

100-Jähriges feiern. Ein Rückblick auf <strong>die</strong><br />

Einweihung der einzigartigen Lourdesgrotte<br />

in Wildsteig oder ein bebildeter Hinweis auf<br />

<strong>das</strong> Iffeldorfer Heuwinkelfest. Rosserer freuen<br />

sich derweil auf den Überblick aller 33<br />

Für <strong>das</strong> Jahr des Herrn<br />

Heiligenfeste<br />

Bi t- <strong>und</strong> Wa lfahrten<br />

Ri te <strong>und</strong> Prozessionen<br />

Märkte, Dulten <strong>und</strong> Feste<br />

Gemeinde- <strong>und</strong> Hausbrauch<br />

in ganz Oberbayern<br />

<strong>und</strong> München<br />

Leonhardiritte <strong>und</strong><br />

-fahrten <strong>2024</strong>. Und<br />

nicht zu unterschlagen<br />

sind auch alte<br />

Weisheiten über Leute, Land <strong>und</strong> Wetter,<br />

<strong>die</strong> treffend, witzig oder nachdenklich wirken.<br />

Aus der Rubrik „Was <strong>die</strong> Alten sagen“<br />

heißt es: „De Menschn san manchmoi scho<br />

komische Leit.“ Erhältlich ist der neue Fest-<br />

Täg- <strong>und</strong> Alte-Bräuch-Kalender, der erstmals<br />

für <strong>das</strong> Jahr 1988 vom Iffeldorfer Verleger-Ehepaar<br />

Raab veröffentlicht wurde,<br />

in zahlreichen regionalen Buchhandlungen<br />

(ISBN 978-3-9822175-1-2), beim Raab-Verlag,<br />

Unterer Flurweg 8 in <strong>See</strong>shaupt (Tel.<br />

08801/915452) sowie online unter raabverlag.info,<br />

jeweils für 16,50 Euro.<br />

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Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />

34 | <strong>tassilo</strong>


„<strong>tassilo</strong>“ zu Gast bei Radio Oberland<br />

Rotes Licht statt Roter Couch<br />

Murnau | Auf dem Weg z<strong>um</strong> neuen<br />

Studio von Radio Oberland möchte<br />

man am liebsten stehen bleiben,<br />

innehalten <strong>und</strong> den Blick in <strong>die</strong><br />

Ferne schweifen lassen: Der neue<br />

Standort am Obermarkt in Murnaus<br />

Fußgängerzone könnte idyllischer<br />

nicht sein. Allen voran dann, wenn<br />

<strong>die</strong> Spitze von Deutschlands höchstem<br />

Berg, <strong>die</strong> von dort w<strong>und</strong>erbar<br />

zu sehen ist, bereits mit Schnee<br />

bedeckt ist. An <strong>die</strong>sem Dienstagmorgen<br />

aber war keine Zeit z<strong>um</strong><br />

Bestaunen der Zugspitze. Denn <strong>die</strong><br />

„<strong>tassilo</strong>“-Redaktion war zu Gast<br />

bei Radio Oberland, wo Redakteur<br />

Johannes Schelle erstmals in zwölf<br />

Jahren journalistischer Tätigkeiten<br />

nicht selbst <strong>die</strong> Fragen stellte. An<br />

<strong>die</strong>sem Vormittag wurde er interviewt.<br />

Thema: Die in der Region<br />

einzigartigen Regionalmagazine<br />

„<strong>tassilo</strong>“ <strong>und</strong> „altlandkreis“, <strong>die</strong><br />

mit einer Gesamtauflage von mehr<br />

als 70000 Exemplaren <strong>die</strong> auflagenstärksten<br />

nachrichtlichen Printme<strong>die</strong>n<br />

in <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />

sowie zu Teilen in den Landkreisen<br />

Starnberg, Garmisch-Partenkirchen,<br />

Ostallgäu <strong>und</strong> Landsberg<br />

am Lech bilden. Radio-Oberland-<br />

Redakteurin Marina Meirich wollte<br />

natürlich wissen, seit wann es <strong>die</strong>se<br />

<strong>Magazin</strong>e gibt, welches Konzept<br />

dahintersteckt, wie „wir“ immer<br />

<strong>und</strong> immer wieder auf spannende<br />

Themen kommen <strong>und</strong> vor allen<br />

Dingen: „Wer ist für <strong>das</strong> große Interview<br />

auf der Roten Couch berechtigt?<br />

Und wo waren <strong>die</strong> außergewöhnlichsten<br />

Orte, an denen <strong>die</strong><br />

Couch bereits gestanden war?“ Zugegeben:<br />

Ein bisserl aufgeregt war<br />

Chefredakteur Schelle schon. Erstmals<br />

Fragen beantworten. Dann<br />

auch noch mündlich. Im Idealfall<br />

ohne Versprecher, ohne „mh“<br />

<strong>und</strong> „äh“. Sei’s dr<strong>um</strong>. Jetzt gilt’s.<br />

Denn beim Rote-Couch-Interview<br />

zu 30 Jahre Radio Oberland, noch<br />

am alten Standort in Garmisch-<br />

Partenkirchen, haben wir bereits<br />

gelernt: Sobald am Mikrofon im<br />

Aufnahmestudio <strong>das</strong> rote Licht angeht,<br />

gibt’s kein Zurück mehr.<br />

Auf dem Lech<br />

<strong>und</strong> im Kuhstall<br />

„Peter Ostenrieder, heutiger Bürgermeister<br />

von Peiting, hat gemeinsam<br />

mit meinem Vor-Vorgänger<br />

Johannes Jais den ‚altlandkreis‘<br />

im Jahre 2010 aus der Taufe gehoben<br />

– „altlandkreis“, weil es sich<br />

<strong>um</strong> ein Regionalmagazin im Gebiet<br />

des früheren Schongauer<br />

Landkreises handelt, <strong>die</strong> Zeit vor<br />

der Gebietsreform im Jahre 1972.<br />

Das Konzept: Die Besonderheiten<br />

der Region hervorheben, wofür<br />

Thema <strong>und</strong> Mensch immer einen<br />

direkten Bezug z<strong>um</strong> Verteilgebiet<br />

haben sollten. Und weil <strong>die</strong>ses<br />

„altlandkreis“-<strong>Magazin</strong> so gut<br />

angekommen ist bei den Leuten,<br />

haben immer mehr Menschen aus<br />

dem <strong>Weilheim</strong>er Ra<strong>um</strong> gesagt: Wir<br />

hätten auch gern so ein „cooles“<br />

<strong>Magazin</strong>. Daraus entstand, im Jahr<br />

2015, <strong>das</strong> Regionalmagazin „<strong>tassilo</strong>“,<br />

benannt nach Herzog Tassilo<br />

III., ein zu seiner Zeit sehr modern<br />

denkender <strong>und</strong> handelnder Herrscher,<br />

auf den unter anderem <strong>die</strong><br />

Klostergründungen in Polling <strong>und</strong><br />

Wessobrunn zurückgehen. So erscheinen<br />

seit mittlerweile mehr als<br />

acht Jahren alle zwei Monate beide<br />

Regionalmagazine zeitgleich, versorgen<br />

tausende Leserinnen <strong>und</strong><br />

Leser mit spannenden Themen<br />

aus ihrer Heimat. Darüber hinaus<br />

bieten „<strong>tassilo</strong>“ <strong>und</strong> „altlandkreis“<br />

eine ideale Plattform für Gewerbetreibende,<br />

<strong>die</strong> ihre Produkte,<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Stellenanzeigen<br />

regional platzieren möchten<br />

– kein anderes Printmedi<strong>um</strong><br />

im Pfaffenwinkel hat eine größere<br />

Reichweite. Stehen <strong>und</strong> Fallen<br />

tun <strong>die</strong> <strong>Ausgabe</strong>n jedoch mit der<br />

fast schon Kult gewordenen Roten<br />

Couch, auf der starke Persönlichkeiten<br />

interviewt werden, <strong>die</strong> in der<br />

Region leben, arbeiten oder mit<br />

ihr verwurzelt sind. Musiker Peter<br />

Maffay, Politikwissenschaftlerin<br />

Prof. Dr. Ursula Münch, Schauspieler<br />

Dieter Fischer, Skirennfahrerin<br />

Kira Weidle, Kabarettist Helmut<br />

Schleich – <strong>die</strong> Liste ist inzwischen<br />

lang. Und <strong>die</strong> Orte der Fotoshootings<br />

waren außergewöhnlich: Für<br />

Surfbrett-Designer Ernstfried Prade<br />

stand <strong>die</strong> Rote Couch auf einem im<br />

Lech schwimmenden Stand-Up-<br />

Paddle-Board. Bei BBV-Obmann<br />

Wolfgang Scholz im Laufstall auf<br />

dem Spaltenboden, schleckende<br />

Kühe direkt dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong>. Und für<br />

Alexander Dobrindt, B<strong>und</strong>estagsabgeordneter,<br />

am Brandenburger<br />

Tor. Um Sie, liebe Leserinnen <strong>und</strong><br />

Leser, auch weiterhin mit spannenden<br />

Themen zu informieren<br />

<strong>und</strong> unterhalten, ist <strong>die</strong> Redaktion<br />

von „<strong>tassilo</strong>“ <strong>und</strong> „altlandkreis“<br />

stets mit offenen Ohren <strong>und</strong> Augen<br />

unterwegs. Und? „Gut gemacht“,<br />

meint Marina Meirich, schaltet <strong>das</strong><br />

rote Licht aus <strong>und</strong> schneidet aus<br />

dem <strong>r<strong>und</strong></strong> 15-minütigen Gespräch<br />

einen kurzen, knackigen 90-Sek<strong>und</strong>en-Beitrag,<br />

der gleich am nächsten<br />

Tag gesendet wird.<br />

js<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 35


Im Pfaffenwinkel gibt es fünf Volkshochschulen<br />

Erwachsenenbildung im Wandel<br />

Tassiloland | Die Geschichte<br />

der Volkshochschulen (VHS) in<br />

Deutschland reicht weit zurück:<br />

Die H<strong>um</strong>boldt-Akademie in Berlin<br />

(1878), <strong>die</strong> Mannheimer Abendakademie<br />

(1899), <strong>die</strong> VHS in Ludwigshafen<br />

(1902) <strong>und</strong> Kaiserslautern<br />

(1904) waren Vorläufer der<br />

vielen Gründungen nach dem<br />

Ersten Weltkrieg. Ab 1918 begann<br />

eine Blütezeit der VHS. Aber nach<br />

den Wirren des Zweiten Weltkriegs<br />

mussten <strong>die</strong> Volkshochschulen<br />

neu gegründet werden. Auch, weil<br />

<strong>die</strong> Besatzer aus England <strong>und</strong> den<br />

USA reges Interesse daran hatten,<br />

politische Bildung <strong>und</strong> demokratische<br />

Aufklärung für Erwachsene<br />

zu etablieren. In Schongau waren<br />

es der damalige Landrat Franz<br />

Josef Strauß <strong>und</strong> Doktor Sigfrid<br />

Hofmann, <strong>die</strong> im ehemaligen<br />

örtlichen Hitlerjugendheim Schulungsrä<strong>um</strong>e<br />

einrichteten. Im Mai<br />

1947 wurde der Lehrbetrieb aufgenommen<br />

<strong>und</strong> der Bevölkerung<br />

so vorgestellt: „Viele Menschen<br />

leben heute in materieller Not.<br />

Diese wird noch schlimmer, wenn<br />

auch noch der Wille zur geistigkulturellen<br />

Selbsterhaltung verloren<br />

geht. Die VHS will Ihnen<br />

Gelegenheiten bieten, Ihr Wissen<br />

<strong>und</strong> Können zu vervollkommnen,<br />

<strong>um</strong> Ihnen so im Leben vorwärts zu<br />

helfen.“ Den Auftrag würde man<br />

zwar heute anders formulieren,<br />

„aber g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich hat sich an der<br />

Zielsetzung der VHS nichts verändert“,<br />

sagt Katja Wippermann, <strong>die</strong><br />

seit 2018 <strong>die</strong> VHS in Penzberg als<br />

Geschäftsführerin leitet: „Unsere<br />

Ausrichtung bleibt <strong>die</strong> Erwachsenenbildung,<br />

aber natürlich hat<br />

sich <strong>das</strong> Angebot an Kursen den<br />

veränderten Bedingungen der<br />

letzten Jahrzehnte angepasst.“ Außerdem<br />

koordiniert <strong>die</strong> 54-jährige<br />

stu<strong>die</strong>rte Kunsthistorikerin <strong>und</strong><br />

Denkmalpflegerin den „Verb<strong>und</strong><br />

Yoga <strong>und</strong> andere Fitness-Kurse sind bei den VHS besonders beliebt.<br />

der Volkshochschulen im Pfaffenwinkel“,<br />

zu dem sich Anfang 2018<br />

<strong>die</strong> VHS aus Schongau, Peiting,<br />

Peißenberg, <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> eben<br />

Penzberg zusammengeschlossen<br />

haben. Die Kooperation erlaubt<br />

es, rasch <strong>und</strong> wirkungsvoll auf<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> neue Bedürfnisse<br />

zu reagieren, ein qualitativ<br />

hochwertiges <strong>und</strong> zeitgemäßes<br />

Kursprogramm zu gestalten, ein<br />

Qualitätsmanagement zu realisieren<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Digitalisierung aktiv<br />

zu gestalten. Ursula Diesch von<br />

der VHS in Schongau begrüßt <strong>die</strong><br />

Kooperation: „Wir finden auf <strong>die</strong>se<br />

Art viel mehr Teilnehmer für unsere<br />

Online-Kurse. Und auch Expeditionen<br />

hinaus in <strong>die</strong> Natur werden<br />

von Menschen aus allen fünf Regionen<br />

gerne in Anspruch genommen.<br />

So findet ein reger Austausch<br />

zwischen den Bewohnern der benachbarten<br />

Gemeinden statt.“<br />

Dozenten<br />

aus aller Welt<br />

In den Anfangszeiten der VHS bestand<br />

<strong>das</strong> Programm aus Vorträgen,<br />

<strong>die</strong> von Dozenten aus München,<br />

Starnberg oder Garmisch<br />

gehalten wurden. Aber auch<br />

Redner aus Wien, Berlin, Paris<br />

<strong>und</strong> Kapstadt wurden im Programmheft<br />

der VHS Penzberg von<br />

1964 angekündigt. Das Fernsehen<br />

steckte noch in den Kinderschuhen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Menschen freuten<br />

sich über lehrreiche St<strong>und</strong>en in<br />

den Sparten Natur- <strong>und</strong> Geisteswissenschaften<br />

sowie Kunst, Spiel<br />

<strong>und</strong> Sport. Heute heißen <strong>die</strong>se<br />

Fachbereiche „Gesellschaft <strong>und</strong><br />

Leben“, „Beruf <strong>und</strong> EDV“ oder<br />

„Ges<strong>und</strong>heit“. Wobei in all den<br />

Jahren natürlich viele Kurse verschw<strong>und</strong>en<br />

sind. „Eheseminare<br />

<strong>und</strong> Theaterfahrten gibt es nicht<br />

mehr. Im Jahr 1980 wurden Computerthemen<br />

wichtig, zehn Jahre<br />

später folgte <strong>das</strong> Internet. Heute<br />

bieten wir Kurse für Social Media<br />

<strong>und</strong> Be<strong>die</strong>nung des Smartphones<br />

an, was beides sehr beliebt <strong>und</strong><br />

gut besucht ist. Und <strong>die</strong> Menschen<br />

lauschen nicht mehr einem Redner,<br />

sondern es herrscht reger<br />

Austausch <strong>und</strong> Interaktion“, sagt<br />

Katja Wippermann. Neben den<br />

bereits genannten Themen seien<br />

heutzutage auch Kurse zu „Fitness<br />

& Ges<strong>und</strong>heit“, „Naturerlebnisse“,<br />

„Spezielle Kochkurse“ <strong>und</strong> „Ferienprogramm<br />

für Kinder“ sehr angesagt.<br />

„Bei manchen sind wir auf<br />

Jahre ausgebucht <strong>und</strong> stellen fest,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Volkshochschulen insbesondere<br />

seit Corona eine soziale<br />

Aufgabe übernehmen, denn <strong>die</strong><br />

Teilnehmer freuen sich über Aktivitäten<br />

in Gesellschaft anderer.“<br />

Mit ihren zwei Mitarbeiterinnen<br />

organisiert Katja Wippermann <strong>die</strong><br />

VHS in Penzberg: „Wir bringen<br />

jährlich ein <strong>um</strong>fangreiches Programmheft<br />

heraus, suchen <strong>und</strong><br />

betreuen <strong>die</strong> Dozenten, kümmern<br />

uns <strong>um</strong> Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

viele andere Aufgaben. Außerdem<br />

muss ich jedes Jahr <strong>das</strong> Budget<br />

mit den Gemeinden verhandeln.“<br />

Ein Drittel der benötigten Gelder<br />

kommen von den Kommunen, 50<br />

Prozent aus eigenen Einnahmen<br />

<strong>und</strong> der Rest aus dem Fördertopf<br />

des Landes Bayern. Bezahlte Angestellte<br />

gibt es bei den Volkshochschulen<br />

außerdem erst seit<br />

den 1980er Jahren. „In Penzberg<br />

hat Martha Nachtmann <strong>die</strong> VHS<br />

bis ins Jahre 1993 noch ehrenamtlich<br />

geleitet“, berichtet <strong>die</strong><br />

heutige Geschäftsführerin. „Das<br />

wäre heutzutage unvorstellbar.“<br />

Derzeit sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 450 Dozenten<br />

als Freiberufler an den fünf Pfaffenwinkel-Standorten<br />

Schongau,<br />

Peiting, Peißenberg, <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>und</strong> Penzberg im Einsatz. Und 17<br />

festangestellte Mitarbeiterinnen<br />

sorgen im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> für einen<br />

reibungslosen Ablauf der Kurse<br />

mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 12000 Teilnehmern<br />

jährlich, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> 78000<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en besuchen. Frei<br />

von Problemen seien <strong>die</strong> hiesigen<br />

Volkshochschulen aber nicht, wie<br />

Katja Wippermann berichtet: „Es<br />

wird immer schwerer, Dozenten<br />

zu finden – <strong>die</strong> Menschen haben<br />

einfach weniger Zeit für <strong>und</strong> Lust<br />

auf ein Engagement. Bei den<br />

Teilnehmern sehen wir in der<br />

Altersgruppe unter 35 Jahren ein<br />

schwindendes Interesse. Die Menschen<br />

leiden häufig unter einem<br />

Überangebot an Informationen<br />

<strong>und</strong> Input. Wir müssen bei der<br />

jüngeren Bevölkerung wieder<br />

mehr ins Bewusstsein kommen.“<br />

Am Preis könne es nicht liegen,<br />

denn <strong>die</strong> Kurse kosten zwischen<br />

acht <strong>und</strong> zwölf Euro.<br />

Finanzielle Sorgen<br />

Ursula Diesch bereitet sich auf<br />

den Ruhestand vor, nachdem sie<br />

in Schongau nicht nur für Touris-<br />

36 | <strong>tassilo</strong>


Die Kurse an den VHS im Pfaffenwinkel<br />

sind vielfältig <strong>und</strong> orientieren<br />

sich am Zeitgeschehen.<br />

mus <strong>und</strong> Städtepartnerschaften<br />

zuständig war, sondern 13 Jahre<br />

lang <strong>die</strong> VHS geleitet hat. „Es<br />

mangelt an Personal <strong>und</strong> Zeit, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> vielen guten Ideen der Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen <strong>um</strong>zusetzen.<br />

Wir sehen uns nach wie<br />

vor als Partner für <strong>die</strong> Lernenden<br />

<strong>und</strong> möchten im Verb<strong>und</strong> mit den<br />

anderen Volkshochschulen eine<br />

gleichbleibende Qualität anbieten.<br />

Aber generell sehe ich uns für<br />

<strong>die</strong> kommenden Jahre gut aufgestellt.“<br />

Ihre Kollegin in Penzberg<br />

gibt zu bedenken: „Wir werden<br />

in naher Zukunft Finanzierungsprobleme<br />

bekommen, denn <strong>die</strong><br />

Kommunen <strong>und</strong> Gemeinden haben<br />

immer weniger Geld <strong>und</strong><br />

uns ist noch nicht klar, wie wir<br />

<strong>die</strong>se Lücken schließen können.<br />

Außerdem müssen auch wir mit<br />

steigenden Kosten kalkulieren.<br />

Ich wünsche mir kurzfristig eine<br />

stabile Finanzierung <strong>und</strong> eine höhere<br />

Wahrnehmung in der Öffentlichkeit,<br />

<strong>das</strong>s wir an den aktuellen<br />

Themen der Zeit dran sind. Z<strong>um</strong><br />

Beispiel spielt <strong>die</strong> Umwelt- <strong>und</strong><br />

Klimabildung seit 2015 eine große<br />

Rolle bei uns.“<br />

Wer sich über <strong>das</strong> aktuelle <strong>und</strong><br />

kommende Programm der Volkshochschulen<br />

im Pfaffenwinkel<br />

informieren möchte, kann <strong>das</strong><br />

unter www.vhs-pfaffenwinkel.de/<br />

programm/programmuebersicht<br />

tun. Die VHS-Engagierten empfangen<br />

neue Teilnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer stets mit offenen<br />

Armen.<br />

edl<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Partnachklamm<br />

Wilde Wasserfälle, unzählige Regenbogen im Sonnenlicht<br />

des Sommers oder funkelnde Eiszapfen <strong>und</strong> erstarrte<br />

kristallene Kaskaden im Winter, begleitet von beeindruckendem<br />

Getöse <strong>und</strong> Naturgewalt pur! Lass dich verzaubern!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Juni bis September: 8 - 20 Uhr<br />

Oktober bis Mai:<br />

8 - 18 Uhr<br />

Kurzfristige Schließungen sind aus Sicherheitsgründen<br />

manchmal leider un<strong>um</strong>gänglich.<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

Tel: +49 8821 180 700<br />

partnachklamm@gapa.de<br />

www.partnachklamm.de<br />

Katja Wippermann<br />

kümmert sich seit<br />

Jahren <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

VHS in Penzberg<br />

<strong>und</strong> seit 2018 <strong>um</strong><br />

den Verband im<br />

Pfaffenwinkel.<br />

© GaPa Tourismus GmbH/Marc Hohenleitner ; Nomi Ba<strong>um</strong>gartl ART OF SEEING<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 37


Wir wünschen allen<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Geschäftspartnern<br />

ein gutes neues Jahr <strong>2024</strong>!<br />

<br />

<br />

<br />

Saisonal <strong>und</strong> regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />

Nervennahrung<br />

für hiesige Narren<br />

Tassiloland | Am 11. November sind<br />

zahlreiche Narren des Tassilolandes<br />

feuchtfröhlich in <strong>die</strong> berüchtigte<br />

fünfte Jahreszeit gestartet –<br />

in den Fasching. Bis z<strong>um</strong> Höhepunkt<br />

mit Altweiberfasching am<br />

Donnerstag, 8. <strong>Februar</strong>, rußigen<br />

Freitag am 9. <strong>Februar</strong>, Faschingssonntag<br />

am 11. <strong>Februar</strong>, Rosenmontag<br />

am 12. <strong>Februar</strong> sowie<br />

Kehraus am Dienstag, 13. <strong>Februar</strong>,<br />

ist es noch einige Wochen hin. Ein<br />

Faschingskrapfen der Hauswirtschafterei<br />

schmeckt bekanntlich<br />

aber immer. Und kann gar nicht oft<br />

genug gebacken werden. Bettina<br />

Eder, Christine Schilcher <strong>und</strong> Silvia<br />

Schlögel schwören <strong>die</strong>se Saison<br />

auf <strong>die</strong> Nervennahrung hiesiger<br />

Narren namens Funkaküachla,<br />

Mini-Krapfen, Südtiroler Apfelkrapfen<br />

<strong>und</strong> Tiroler Mohnkrapfen.<br />

Funkaküachla<br />

ZUTATEN:<br />

Teig:<br />

250 g Mehl<br />

2 EL Zucker<br />

1 Ei<br />

75 ml Milch<br />

75 g Sahne<br />

Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />

Z<strong>um</strong> Bestäuben:<br />

Puderzucker<br />

ZUBEREITUNG: Aus den Teigzutaten<br />

einen Knetteig herstellen <strong>und</strong><br />

30 Minuten kühl stellen.<br />

Den Teig 3 mm dick ausrollen <strong>und</strong><br />

in Rauten schneiden.<br />

In reichlich heißem Öl schwimmend<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong> goldbraun backen.<br />

Funkaküachla<br />

Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.<br />

Mit Puderzucker bestäubt<br />

servieren.<br />

Mini-Krapfen<br />

ZUTATEN:<br />

Hefeteig:<br />

250 ml Milch<br />

60 g Butter<br />

40 g Hefe<br />

500 g Mehl<br />

50 g Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

3 Eigelb<br />

2 EL R<strong>um</strong><br />

Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />

Füllung:<br />

rote Marmelade<br />

Z<strong>um</strong> Bestäuben:<br />

Puderzucker<br />

ZUBEREITUNG: Für den Hefeteig<br />

<strong>die</strong> Milch mit der Butter<br />

leicht erwärmen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Hefe<br />

darin auflösen. Die restlichen<br />

Zutaten für den Hefeteig in<br />

einer Schüssel mischen. Die<br />

Hefemilch mit den Knethaken<br />

gut unterkneten. Zugedeckt<br />

an einem warmen Ort 45 Minuten<br />

gehen lassen.<br />

Den Teig nochmals kurz<br />

durchkneten <strong>und</strong> daraus kleine<br />

Kugeln formen. In reichlich<br />

heißem Öl schwimmend von<br />

beiden Seiten goldbraun ausbacken.<br />

Auf Küchenkrepp abtropfen<br />

<strong>und</strong> abkühlen lassen.<br />

Die Marmelade in <strong>die</strong> Krapfen<br />

spitzen. Vor dem Servieren<br />

mit Puderzucker bestäuben.<br />

Mini-Krapfen<br />

38 | <strong>tassilo</strong>


Apfelkrapfen<br />

der Teigtaschen mit einer Gabel<br />

festdrücken.<br />

In reichlich heißem Öl schwimmend<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong> goldbraun backen.<br />

Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.<br />

Mit Puderzucker bestäubt servieren.<br />

Ihr „<strong>tassilo</strong>“ wünscht gemeinsam<br />

mit der Hauswirtschafterei den<br />

Fasching Eures Lebens – <strong>und</strong> gutes<br />

Gelingen beim Ausprobieren<br />

von Funkaküachla, Mini-Krapfen,<br />

Südtiroler Apfelkrapfen <strong>und</strong> Tiroler<br />

Mohnkrapfen.<br />

js<br />

Südtiroler<br />

Apfelkrapfen<br />

ZUTATEN:<br />

Hefeteig:<br />

125 ml Milch<br />

40 g Butter<br />

20 g Hefe<br />

250 g Mehl<br />

50 g Zucker<br />

1 Ei<br />

1 Apfel (ca. 150 g)<br />

1 EL Zitronensaft<br />

Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />

Z<strong>um</strong> Wälzen:<br />

Zimtzucker<br />

ZUBEREITUNG: Für den Hefeteig<br />

<strong>die</strong> Milch mit der Butter leicht erwärmen<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Hefe darin auflösen.<br />

Mehl, Zucker <strong>und</strong> Ei in einer<br />

Schüssel mischen. Die Hefemilch<br />

mit den Knethaken gut unterkneten.<br />

Den Apfel schälen, vierteln, entkernen<br />

<strong>und</strong> grob raspeln. Mit dem<br />

Zitronensaft mischen <strong>und</strong> unter<br />

den Hefeteig kneten. Zugedeckt<br />

an einem warmen Ort 45 Minuten<br />

gehen lassen.<br />

Mit einem Suppenlöffel Nocken<br />

abstechen <strong>und</strong> in reichlich heißem<br />

Öl schwimmend <strong>r<strong>und</strong></strong><strong>um</strong> goldbraun<br />

backen. Auf Küchenkrepp<br />

abtropfen lassen <strong>und</strong> in Zimtzucker<br />

wälzen.<br />

Tiroler<br />

Mohnkrapfen<br />

ZUTATEN:<br />

Hefeteig:<br />

125 ml Milch<br />

15 g Hefe<br />

250 g Mehl<br />

1 TL Zucker<br />

1 Ei<br />

1 EL Obstler<br />

Füllung:<br />

100 g gemahlener Mohn<br />

40 g gemahl. Haselnüsse<br />

8 EL Aprikosenkonfitüre<br />

1-2 EL Obstler<br />

Rapsöl z<strong>um</strong> Ausbacken<br />

Z<strong>um</strong> Bestäuben:<br />

Puderzucker<br />

ZUBEREITUNG: Für den Hefeteig<br />

<strong>die</strong> Milch leicht erwärmen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Hefe darin auflösen. Die restlichen<br />

Zutaten für den Hefeteig in einer<br />

Schüssel mischen. Die Hefemilch<br />

mit den Knethaken gut unterkneten.<br />

Zugedeckt an einem warmen<br />

Ort 45 Minuten gehen lassen.<br />

Für <strong>die</strong> Füllung Mohn, Nüsse, Konfitüre<br />

<strong>und</strong> Obstler glattrühren.<br />

Den Teig nochmals kurz durchkneten,<br />

ausrollen <strong>und</strong> in Rechtecke<br />

schneiden. Auf jedes Rechteck in<br />

<strong>die</strong> Mitte etwas Füllung geben <strong>und</strong><br />

zusammenklappen. Die Ränder<br />

Mohnkrapfen<br />

Ob Kirchenchor oder<br />

Rockmusik –<br />

Ihr letzter Weg darf z<strong>um</strong><br />

Leben passen.<br />

<strong>Weilheim</strong> i. Obb.<br />

Münchner Straße 15<br />

<br />

<br />

0881/92 70 027 www.zirngibl-bestattungen.de<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 39


„MAKING OF“ DER ROTEN COUCH<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

Hinter den Kulissen: Mit<br />

Roter Couch, Dr. Thomas<br />

Feistl, Redakteur Johannes<br />

Schelle <strong>und</strong> Fotograf Felix<br />

Baab auf dem Tegelberg.<br />

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40 | <strong>tassilo</strong>


DAS<br />

TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />

Tassiloland | Als Erfinder von<br />

Zeitmessgeräten gelten <strong>die</strong> alten<br />

Ägypter <strong>und</strong> S<strong>um</strong>erer, ein Volk im<br />

Süden Mesopotamiens, dessen<br />

Geschichte ins dritte Jahrtausend<br />

vor Christus zurückreicht. Auf wen<br />

<strong>die</strong> Erfindung von dann schon wesentlich<br />

moderneren, mechanisch<br />

funktionierenden Zeigeruhren zurückgeht,<br />

ist dagegen bis heute<br />

nicht so wirklich klar. Der Name<br />

Peter Henlein, ein Nürnberger,<br />

der <strong>um</strong> 1500 nach Christus lebte,<br />

ist immer wieder zu lesen. Aber<br />

auch davon, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Forschung<br />

heutzutage eher von einer flächendeckenderen<br />

Entwicklung in<br />

den Ländern Italien, Frankreich<br />

<strong>und</strong> Süddeutschland ausgeht.<br />

Fakt ist: Ein strukturiertes Privat-<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsleben ohne<br />

Orientierung an einer geregelten<br />

Uhrzeit wäre ka<strong>um</strong> möglich.<br />

Inzwischen sind es <strong>die</strong> digitalen<br />

Zeitangaben am PC-Bildschirm,<br />

auf dem Tablet, Smartphone oder<br />

der Smartwatch. Doch was wären<br />

all <strong>die</strong> Kirchen <strong>und</strong> anderweitigen<br />

historisch wertvollen Gebäude,<br />

aber auch <strong>die</strong> Küchen <strong>und</strong> Wohnzimmer<br />

zuhause ohne <strong>die</strong> guten<br />

alten Ein- oder Mehrzeigeruhren.<br />

Eine, <strong>die</strong> der „<strong>tassilo</strong>“-Redaktion<br />

besonders gut gefällt, haben wir<br />

für Sie, liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

abfotografiert <strong>und</strong> hier abgebildet.<br />

Im Rahmen unseres Heimaträtsels<br />

möchten wir <strong>die</strong>smal<br />

von Ihnen wissen:<br />

Über welche Gasse ragt <strong>die</strong>se<br />

kreis<strong>r<strong>und</strong></strong>e Mehrzeigeruhr in<br />

goldenem Gewand?<br />

Schicken Sie uns bis 15.<br />

<strong>Januar</strong> eine Postkarte<br />

te<br />

mit der Lösung <strong>und</strong> dem<br />

Stichwort „Heimaträtsel“ el<br />

an „<strong>tassilo</strong>“, Birkland 40,<br />

in 86971 Peiting. Oder<br />

eine E-Mail an info@<br />

<strong>tassilo</strong>.de. Zu gewinnen n<br />

gibt es eine Probiertüte e<br />

der Schönegger Käse-<br />

Alm namens „Sternenglanz“,<br />

befüllt mit herzhaften<br />

Stücken der He<strong>um</strong>ilchkäsesorten<br />

Nussknacker, Alprahmkäse,<br />

Bergbl<strong>um</strong>enkäse <strong>und</strong> Almblütenkäse.<br />

Das Los entscheidet, der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Wir wünschen viel Erfolg! js<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Wo sich <strong>die</strong>ser adressfreie Briefkasten inmitten eines Waldstückes<br />

befindet, wollten wir von Ihnen in unserer November / Dezember-<br />

<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die Lösung: Am idyllisch gelegenen Wanderweg<br />

zwischen <strong>See</strong>shaupt <strong>und</strong> Bernried, nur wenige Meter vom Ufer des<br />

Starnberger <strong>See</strong>s entfernt. Unter zahlreichen Einsendungen mit der<br />

korrekten Antwort war <strong>das</strong> Losglück <strong>die</strong>ses Mal auf Seiten von Heidi<br />

Gröbl aus Eglfing, <strong>die</strong> sich auf den Spezialitätenkorb „Festtagsklassiker“<br />

der Schönegger Käse-Alm freuen durfte.<br />

Wir gratulieren recht herzlich!<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„<strong>tassilo</strong>“<br />

„<strong>tassilo</strong>“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />

Birkland 40, 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-26<br />

Fax: 08869 / 91 22-27<br />

Mail: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Stand bei Drucklegung im Dezember 2023 – Auflage: 43000 Exemplare<br />

Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> März / April <strong>2024</strong>:<br />

Freitag, 23. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong> (Anzeigenschluss: 5. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong>) – Für eingesandte<br />

Manuskripte wird keine Haftung <strong>und</strong> keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />

<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Christian Rauch, Ernst-Dietrich Limper<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />

Irmgard Gruber, Alexander Berndt<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>See</strong>n — Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />

Fotos:<br />

Felix Baab, Kurt Zarbock, Johannes Schelle, Adobe<br />

Stock, Archiv DAV Sektion Peißenberg, Christian<br />

Rauch, Familienkasse Bayern Süd, Wilfried Hösl,<br />

Rudi Hohenauer, Laienspielgruppe Heimat- <strong>und</strong><br />

Trachtenverein <strong>Weilheim</strong>, Brahms Ensemble<br />

Berlin, Fotostudio H<strong>um</strong>mig, Daniel Illich, Kripo<br />

<strong>Weilheim</strong>, AMCM, Heimatverband Lech-Isar-Land,<br />

Raab Verlag, VHS Penzberg, Ernst-Dietrich Limper,<br />

Bettina Eder, Schönegger Käse-Alm<br />

www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

januar / februar <strong>2024</strong> | 41


JANUAR /


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>Januar</strong> bis 29. <strong>Februar</strong> <strong>2024</strong><br />

WEILHEIM<br />

M0 01.01.<br />

Neujahr<br />

ganztags<br />

Oberstadtler Krippenweg in den<br />

Fenstern zu beiden Seiten des<br />

Stadbachs zwischen Vereinsheim<br />

des Trachtenvereins <strong>und</strong> Rathaus.<br />

Bis 6.1.<br />

DIESSEN<br />

16.00 Uhr<br />

Neujahrskonzert im Marienmünster<br />

mit Stephan Ronkov (Orgel)<br />

<strong>und</strong> Josef Kronwitter (Trompete).<br />

Karten: 20 €, VVK unter www.<br />

muensterkonzerte-<strong>die</strong>ssen.de<br />

PENZBERG<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Sonderausstellung „Magic + Cool.<br />

Malerei der Jahrtausendwende“<br />

im Muse<strong>um</strong>. Bis 25.02.<br />

14.00 bis 20.00 Uhr<br />

Hannis Eismärchen – Eislaufen<br />

<strong>und</strong> Schmankerlmarkt auf dem<br />

Stadtplatz. Infos unter www.<br />

hannis-eismaerchen.de. Bis 7.1.<br />

(wechselnde Öffnungszeiten)<br />

MURNAU<br />

16.30 bis 18.45<br />

Genussvolle Fackelwanderung<br />

der besonderen Art. Kosten: 16<br />

€, Anmeldung <strong>und</strong> Infos unter<br />

0176/50324018 oder murnau-fuehrungen.de.<br />

Jeden Freitag<br />

OBERHAUSEN<br />

10.00 bis 12.00 Uhr <strong>und</strong><br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Offenes Atelier „freies Gestalten<br />

mit <strong>und</strong> ohne Anleitung“<br />

im Malwerk. Für Anfänger <strong>und</strong><br />

Fortgeschrittene. Kosten: 20 €,<br />

Farben inkl., weitere Infos <strong>und</strong><br />

Anmeldung unter 0171 / 5607082,<br />

jeden Montag, Abendtermin ab 2.<br />

Montag im Monat<br />

16.30 bis 17.30 Uhr<br />

Kinderkunst für Kinder ab 5<br />

Jahren im Malwerk. Kosten: 15€,<br />

weitere Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />

0171 / 5607082, jeden Montag<br />

Auf Jobsuche?<br />

Lande bei uns!<br />

Mit Dir. Für Morgen.<br />

WEILHEIM<br />

DI 02.01.<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Grüner Wochenmarkt am Marienplatz.Jeden<br />

Dienstag <strong>und</strong> Freitag<br />

PEISSENBERG<br />

13.00 bis 22.00 Uhr<br />

Damensauna in der Rigi Rutsch'n.<br />

S. Anzeige Seite 11, jeden Dienstag<br />

PENZBERG<br />

16.30 bis 17.30 Uhr<br />

Leseclub mit H<strong>und</strong> in der Stadtbücherei.<br />

Für Kinder ab der 1.<br />

Klasse, Eintritt frei, Dienstag alle<br />

14 Tage<br />

TUTZING<br />

8.00 bis 12.00 Uhr<br />

Ausstellung „Lust auf Neues“ von<br />

KulturArt am <strong>See</strong> im Rathaus.<br />

Eintritt frei, bis 18.1.24<br />

DIESSEN<br />

MI 03.01.<br />

8.00 bis 14.00 Uhr<br />

Viktualienmarkt in der Von-Eichendorff-Straße<br />

1. Jeden Mittwoch<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone.<br />

Jeden Mittwoch<br />

EGLFING<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Bücherei im Pfarrhof geöffnet. Jeden<br />

Mittwoch außer in den Ferien<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Kuchen <strong>und</strong> Kaffee in der Dorfwerkstatt.<br />

Jeden 1. Mittwoch<br />

PEISSENBERG<br />

DO 04.01.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz.<br />

Jeden Donnerstag<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />

Jeden Donnerstag<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Stadtplatz.<br />

Jeden Donnerstag<br />

MURNAU<br />

14.00 Uhr<br />

Offener Café-Treff mit Spielenachmittag<br />

im Mehrgenerationenhaus.<br />

Jeden Donnerstag<br />

IFFELDORF<br />

9.30 bis 10.30 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet.<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />

OBERSÖCHERING<br />

19.30 Uhr<br />

Probeabend des Männergesangsvereins<br />

im Pfarrheim. Neue Sänger<br />

willkommen. Jeden Donnerstag<br />

WESSOBRUNN<br />

15.00 Uhr<br />

Schmökercafé in der Bücherei.<br />

Jeden 1. Donnerstag<br />

WEILHEIM<br />

FR 05.01.<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Grüner Wochenmarkt am Marienplatz.<br />

Jeden Dienstag <strong>und</strong> Freitag<br />

18.00 bis 20.30 Uhr<br />

Freies Malen im Atelier MAL-<br />

Anders. Kosten: 27 €, Anmeldung<br />

unter 0170 / 7906718, jeden Freitag<br />

<strong>und</strong> Montag<br />

18.00 Uhr<br />

Neujahrskonzert mit Gesang<br />

<strong>und</strong> Orgel in der Evangelischen<br />

Apostelkirche<br />

PENZBERG<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Vorlesezeit in der Stadtbücherei.<br />

Eintritt frei, jeden Freitag<br />

16.00 Uhr<br />

VR-Gaming in der Stadtbücherei.<br />

Eintritt frei, jeden Freitag<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 22.00 Uhr<br />

Offener Kinder- & Jugendtreff im<br />

Juze. Ab 14 Jahren, jeden Freitag<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

POLLING<br />

19.30 Uhr<br />

Neujahrskonzert im Bibliotheksaal<br />

vom Opernstudio der<br />

Bayerischen Staatsoper. Tickets<br />

ab 33 € unter www.hoertnagel.de.<br />

Siehe Seite 23<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />

Fr., 26. Jan. 15.30 – 20.00 Uhr Penzberg, Pfarrzent. Christkönig<br />

Mo., 29. Jan. 15.00 – 20.00 Uhr Starnberg, Schlossberghalle<br />

Do., 01. Feb. 15.30 – 20.00 Uhr Herrsching, G<strong>r<strong>und</strong></strong>-/Mittelschule<br />

Do., 08. Feb. 15.00 – 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />

Fr., 09. Feb. 15.00 – 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />

Mo., 19.Feb. 15.30 – 20.00 Uhr Murnau, Kultur- <strong>und</strong> Tagungsz.<br />

Mi., 21. Feb. 16.00 – 20.00 Uhr Huglfing, Zweifach-Sporthalle<br />

januar/ februar <strong>2024</strong> | 43


ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands.<br />

Anmeldung unter www.bowlingislands.de,<br />

jeden Freitag<br />

FELDAFING<br />

8.00 bis 12.30 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />

Jeden Freitag<br />

SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Biowochenmarkt an der Kirche<br />

St. Ulrich. Jeden Freitag<br />

TUTZING<br />

17.00 Uhr<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>e „komplexe<br />

Wirbelsäulenchirurgie“ im Benedictus<br />

Krankenhaus. Jeden Freitag<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />

Käse-Alm. Reservierung<br />

ab 10 Personen unter 08867 / 489,<br />

jeden Freitag<br />

DIESSEN<br />

SA 06.01.<br />

Heilige Drei Könige<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz.<br />

Jeden Samstag<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Kirchplatz.<br />

Jeden Samstag<br />

PENZBERG<br />

10.30 bis 11.30 Uhr<br />

Vorlesezeit in der Stadtbücherei.<br />

Eintritt frei, jeden Samstag<br />

EBERFING<br />

20 Uhr<br />

Führung „Offene Sternhaufen –<br />

der Kindergarten der Sterne“ in<br />

der Sternwarte. Eintritt frei, Infos<br />

unter www.sternwarte-eberfing.de<br />

HUGLFING<br />

20.00 bis 1.00 Uhr<br />

Jazz-Labor in der Waldstraße 4.<br />

Weitere Infos unter www.waldstrasse-4.de,<br />

jeden 1. Samstag im<br />

Monat<br />

ANDECHS<br />

20.00 bis 24.00 Uhr<br />

Party Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />

im Bowling Islands. Anmeldung<br />

unter www.bowling-islands.<br />

de. Jeden Samstag<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Rathausplatz.<br />

Jeden Samstag<br />

HOHER PEISSENBERG<br />

15.00 Uhr<br />

Dreikönigssingen in der Wallfahrtskirche.<br />

Eintritt frei. Siehe<br />

Seite 22<br />

ROTTENBUCH<br />

11.00 bis 11.30 Uhr<br />

Schaufütterung des Rotwilds<br />

am Wildgehege Schönegg. Jeden<br />

Samstag<br />

11.00 bis 15.00 Uhr<br />

Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />

auf der Schönegger Käse-Alm.<br />

Reservierung ab 10 Personen unter<br />

08867 / 489, jeden Samstag<br />

PEISSENBERG<br />

SO 07.01.<br />

9.30 bis 12.30 Uhr<br />

Sonntag-Schwimmen in der Rigi<br />

Rutsch'n, siehe Anzeige Seite 11.<br />

Jeden Sonntag<br />

10.30 bis 14.00 Uhr<br />

Irischer Frühschoppen in der<br />

Tiefstollenhalle. Eintritt 9 €, VVK<br />

unter www.reservix.de<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet. Jeden<br />

1. <strong>und</strong> 3. Sonntag im Monat<br />

MURNAU<br />

Wir suchen eine/n<br />

Anlagenmechaniker/in<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Ortsführung durch Murnau. Treffpunkt<br />

am Rathaus. Anmeldung<br />

unter www.tourismus.murnau.de,<br />

Kosten: 10 €, jeden Sonntag<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Theater „Der Hochzeitstag oder<br />

es bleibt ja in der Familie“ im<br />

Kultur- & Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt<br />

14 €, VVK unter www.volksbuehneam-staffelsee.de<br />

POLLING<br />

14.00 bis 16.30 Uhr<br />

Muse<strong>um</strong> geöffnet. Jeden Sonntag<br />

TUTZING<br />

10.30 Uhr<br />

Geh-Meditation am <strong>See</strong>. Offen für<br />

Anfänger, Treffpunkt am Dampfersteg.<br />

Bei jedem Wetter, Anmeldung<br />

unter 08158 / 906944. Jeden 1. <strong>und</strong><br />

3. Sonntag<br />

WEILHEIM<br />

MO 08.01.<br />

18.00 bis 20.30 Uhr<br />

Freies Malen im Atelier MAL-<br />

Anders. Kosten: 27 €, Anmeldung<br />

unter 0170 / 7906718, jeden Freitag<br />

<strong>und</strong> Montag<br />

PEISSENBERG<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend „Briefmarken,<br />

Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />

der Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting <strong>und</strong><br />

Umgebung e.V. in der Aula der<br />

Mittelschule in der Pestalozzistraße<br />

2<br />

MURNAU<br />

DI 09.01.<br />

10.00 bis 11.00 Uhr<br />

Digital-Treff für Ältere im Mehrgenerationenhaus.<br />

Jeden 2. <strong>und</strong> 4.<br />

Dienstag<br />

PEISSENBERG<br />

DO 11.01.<br />

14.30 Uhr<br />

Seniorennachmittag „Herzlich<br />

willkommen <strong>2024</strong>“ im Pfarrsaal<br />

von St. Barbara. Eintritt frei, barrierefrei<br />

mit Aufzug zu erreichen<br />

MURNAU<br />

10.00 Uhr<br />

Frühstück <strong>und</strong> Brunch für Jung<br />

<strong>und</strong> Alt im Mehrgenerationenhaus.<br />

Kosten: 5 €, Anm. unter Tel.<br />

08841 / 628113. Jeden 2. Donnerstag<br />

19.00 Uhr<br />

Gedankenwerkstatt im Mehrgenerationenhaus.<br />

Jeden 2. <strong>und</strong> 4.<br />

Donnerstag<br />

WEILHEIM<br />

FR 12.01.<br />

20.00 Uhr<br />

Theaterpremiere „Bäckermeister<br />

Striezl“ des Trachtenvereins im<br />

Stadttheater. Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

SINDELSDORF<br />

15.30 bis 17.00 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe Socke“<br />

bei der Nachbarschaftshilfe,<br />

Hauptstr. 15. Ab 6 Jahren<br />

POLLING<br />

19.30 Uhr<br />

Klavierabend mit Alexander Gadjiev<br />

im Bibliotheksaal. Tickets ab<br />

33 € unter www.hoertnagel.de<br />

TUTZING<br />

8.00 bis 12.00 Uhr<br />

Ausstellung „Lust auf Neues?“<br />

von KulturArt am <strong>See</strong> im Rathaus.<br />

Eintritt frei, bis 18.1.24 zu den<br />

Öffnungszeiten des Rathauses<br />

WEILHEIM<br />

SA 13.01.<br />

8.00 bis 15.00 Uhr<br />

Hallenflohmarkt in der kleinen<br />

Hochlandhalle<br />

13.00 bis 14.30 Uhr<br />

Japanischer Stammtisch – Offener<br />

Treff für an Japanisch Interessierte<br />

<strong>und</strong> Muttersprachler im<br />

Tennisstüberl, Narbonner Ring 11.<br />

Um Anmeldung bei der VHS wird<br />

gebeten. www.vhs-weilheim.de<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

im Stadttheater. Eintritt 13 €, VVK<br />

Lesbar Buchhandlung. Siehe S. 22<br />

44 | <strong>tassilo</strong>


PEISSENBERG<br />

10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe<br />

Socke“ im Flöz (Bürgerhaus),<br />

Bergwerkstr. 1. Ab 6 Jahren<br />

BERNRIED<br />

19.30 Uhr<br />

Musik-Kabarett mit Vogelmayer<br />

im Sommerkeller vom Heimat<strong>und</strong><br />

Trachtenverein Bernried e.V.,<br />

Einlass: 18.30 Uhr, Eintritt: 20 €<br />

VVK / 22 € AK; weitere Infos unter<br />

www.vogelmayer.de<br />

PÄHL<br />

14.00 bis 16.00 Uhr<br />

Kurs „Aus der Ruhe – in <strong>die</strong><br />

Kraft“ in der Praxis für holistische<br />

Tanz- <strong>und</strong> Bewegungstherapie,<br />

Am Weidach 15. Kosten: 35 €,<br />

Anmeldung siehe Anzeige Seite 26<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

HUGLFING<br />

20.00 bis 1.00 Uhr<br />

Offene Jam-Session in der<br />

Waldstraße 4. Weitere Infos unter<br />

www.waldstrasse-4.de, ab jedem 2.<br />

Samstag im Monat<br />

TUTZING<br />

ab 19.30 Uhr<br />

Vernissage zur Ausstellung ADAP-<br />

TION in der Christuskirche<br />

WEILHEIM<br />

SO 14.01.<br />

15.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

des Trachtenvereins im Stadttheater.<br />

Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

MURNAU<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Theater „Der Hochzeitstag oder<br />

es bleibt ja in der Familie“ im<br />

Kultur- & Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt<br />

14 €, VVK unter www.volksbuehneam-staffelsee.de<br />

POLLING<br />

11.00 Uhr<br />

Spiel <strong>und</strong> Tanz – Klaviermusik zu<br />

vier Händen mit Werken von J.<br />

Brahms, G. Bizet S. Barber <strong>und</strong><br />

Anderen im Bibliotheksaal. Siehe<br />

Anzeige Seite 13<br />

Pädagogische<br />

Fachkräfte (m/w/d)<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag „Briefmarken, Münzen,<br />

Ansichtskarten u.v.m.“ der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />

Peiting <strong>und</strong> Umgebung<br />

e.V. im Rainer-Endisch-Saal<br />

WEILHEIM<br />

MI 17.01.<br />

19.00 bis 20.30 Uhr<br />

Musik <strong>und</strong> Demenz: „Die Sprache<br />

geht, <strong>die</strong> Musik bleibt“ im Seminarra<strong>um</strong><br />

der VHS, Obere Stadt 66.<br />

www.vhs-weilheim.de<br />

WEILHEIM<br />

FR 19.01.<br />

kinderhilfe<br />

Oberland - gemeinnützige GmbH<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

des Trachtenvereins im Stadttheater.<br />

Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

PENZBERG<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Handaktivtreffen für alle Handarbeitsbegeisterte<br />

im Lesecafé der<br />

Stadtbücherei. Jeden 3. Freitag<br />

19.00 bis 22.00 Uhr<br />

FreitagsSpieler – Packen Sie ihre<br />

Lieblingsspiele ein <strong>und</strong> schauen<br />

Sie einfach vorbei in der Stadtbücherei.<br />

Jeden 3. Freitag<br />

MURNAU<br />

20.00 bis 22.00 Uhr<br />

Theater „Der Hochzeitstag oder<br />

es bleibt ja in der Familie“ im<br />

Kultur- & Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt<br />

14 €, VVK unter www.volksbuehneam-staffelsee.de<br />

21.30 bis 23.30 Uhr<br />

Midnightball – Ballspiele für<br />

Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene<br />

in Turnhalle der James-Loeb-<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule mit dem Erlhaus <strong>und</strong><br />

Streetwork Murnau<br />

PÄHL<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Licht-Klang-Heilreise mit Simran<br />

BelaMa Anke Gazda in der<br />

Praxis für holistische Tanz- <strong>und</strong><br />

Bewegungstherapie, Am Weidach<br />

15. Kosten: 25 € Anmeldung siehe<br />

Anzeige Seite 26<br />

WIELENBACH<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe<br />

Socke“ im Feuerwehrhaus, Ab 6<br />

Jahren<br />

FELDAFING<br />

20.00 Uhr<br />

Jazz am <strong>See</strong> mit Pure Desmond -<br />

Paul Desmond 100 im Bürgersaal.<br />

Eintritt AK 28 €, VVK 23 €. Siehe<br />

www.jazzamsee.de<br />

WEILHEIM<br />

SA 20.01.<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

des Trachtenvereins im Stadttheater.<br />

Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

MURNAU<br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Neujahrskonzert mit der Münchner<br />

Kammerphilharmonie dacapo<br />

im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />

Eintritt 27 €, VVK unter www.kammerdacapo.de<br />

PÄHL<br />

15.00 bis 16.00 Uhr<br />

Lachyoga für Männer <strong>und</strong> Frauen<br />

in der Praxis für holistische Tanz<strong>und</strong><br />

Bewegungstherapie, Am<br />

Weidach 15. Kosten: 20 € Anmeldung<br />

siehe Anzeige Seite 26<br />

EBERFING<br />

20 Uhr<br />

Führung „Mond mit seinen<br />

Meeren, Kratern <strong>und</strong> Bergen –<br />

Verdeutlichung der Entstehung“.<br />

Eintritt frei, Infos unter www.<br />

sternwarte-eberfing.de<br />

SCHWABSOIEN<br />

ab 16.00 Uhr<br />

Christba<strong>um</strong>entsorgung mal<br />

anders am Dorfplatz - <strong>die</strong> Firma<br />

Eirenschmalz spendet für jeden<br />

ausge<strong>die</strong>nten Ba<strong>um</strong> 10 € ans<br />

Kinderheim St. Alban in Dießen.<br />

Für <strong>das</strong> leibliche Wohl sorgen<br />

<strong>die</strong> Schönach-Schützen. www.<br />

eirenschmalz.de<br />

WEILHEIM<br />

SO 21.01.<br />

15.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

des Trachtenvereins im Stadttheater.<br />

Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

18.00 Uhr<br />

Konzert Oboe + Orgel im Dialog in<br />

der Evangelischen Apostelkirche<br />

PEISSENBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Familienfasching mit Kinderprogramm<br />

im Pfarrheim St. Barbara<br />

MURNAU<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Theater „Der Hochzeitstag oder<br />

es bleibt ja in der Familie“ im<br />

Kultur- & Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt<br />

14 €, VVK unter www.volksbuehneam-staffelsee.de<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

POLLING<br />

16.00 Uhr<br />

Konzert mit Anastasia Kobekina<br />

(Violoncello) & Jean-Sélim Abdelmoula<br />

(Klavier) im Bibliotheksaal.<br />

Infos <strong>und</strong> Tickets ab 33 € unter<br />

www.hoertnagel.de<br />

TUTZING<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

2. Kammerkonzert des Symphonieorchesters<br />

des Bayerischen<br />

R<strong>und</strong>funks mit Werken von<br />

januar/ februar <strong>2024</strong> | 45


Haydn, Mozart <strong>und</strong> Beethoven<br />

in der Evangelischen Akademie.<br />

Eintritt ab 25 €, VVK bei der Buchhandlung<br />

Held<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Winterzauber-Brunch im Hotel<br />

auf der Gsteig. Reservierung unter<br />

08862 / 9877-0<br />

ANTDORF<br />

MO 22.01.<br />

16.30 bis 18.00 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Sportheim.<br />

Ab 6 Jahren<br />

EBERFING<br />

DI 23.01.<br />

15.00 bis 16.30 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ in der<br />

Schule. Ab 6 Jahren<br />

MI 24.01.<br />

OBERSÖCHERING<br />

15.30 bis 17.00 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Pfarrheim.<br />

Ab 6 Jahren<br />

WEILHEIM<br />

DO 25.01.<br />

19.00 bis 21.00 Uhr<br />

Lesung „70 Jahre Arbeiteraufstand<br />

in der DDR“ im Seminarra<strong>um</strong><br />

der VHS, Obere Stadt 66.<br />

www.vhs-weilheim.de<br />

MURNAU<br />

14.00 Uhr<br />

Film Café am Nachmittag im<br />

Mehrgenerationenhaus. Jeden 4.<br />

Mittwoch<br />

EGLFING<br />

16.00 bis 17.30 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Sportheim.<br />

Ab 6 Jahren<br />

PEITING<br />

19.30 Uhr<br />

Neujahrsempfang der CSU mit<br />

Gastredner Dr. Bernd Fabritius,<br />

Präsident des B<strong>und</strong>es der Vertriebenen,<br />

im SparkassenSaal<br />

am Hauptplatz 5. Siehe Anzeige<br />

Seite 38<br />

Sozialpädagogin<br />

oder vergleichbare<br />

(m/w/d)<br />

WEILHEIM<br />

FR 26.01.<br />

20.00 Uhr<br />

Theater „Bäckermeister Striezl“<br />

des Trachtenvereins im Stadttheater.<br />

Eintritt 13 €, VVK Lesbar<br />

Buchhandlung. Siehe Seite 22<br />

MURNAU<br />

15.00 Uhr<br />

„Malen Sie mit“ im Mehrgenerationenhaus.<br />

Jeden letzten Freitag<br />

RAISTING<br />

17.00 bis 18.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe Socke“<br />

im AWO-Haus. Ab 6 Jahren<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 Uhr<br />

Lesung „Schwarzes Gold -<br />

Kaffeegeschichte(n) oder wie eine<br />

kleine Bohne veränderte“ von Patrik<br />

Hof in der röstperle, Unterer<br />

Flurweg 14, Eintritt frei<br />

HUGLFING<br />

14.00 bis 15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe<br />

Socke“ im Feuerwehrhaus. Ab 6<br />

Jahren<br />

PEISSENBERG<br />

SA 27.01.<br />

20.00 bis 23.00 Uhr<br />

Tom & Flo – Der So<strong>und</strong> der 60er<br />

in der Tiefstollenhalle. Einlass<br />

19.15 Uhr, Karten 22 € AK 20 €,<br />

VVK unter www.tiefstollenhalle.de.<br />

Siehe Seite 22<br />

RAISTING<br />

20.00 Uhr<br />

Redoute – festlicher Kostümball<br />

wie anno daz<strong>um</strong>al vom Heimat<strong>und</strong><br />

Trachtenverein mit dem<br />

Salonorchester Karl Edelmann<br />

im Gasthof zur Post. Platz<strong>und</strong><br />

Kartenreservierung unter:<br />

08807/94594 oder 08807/4526<br />

POLLING<br />

15.00 bis 16.30 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im<br />

Mehrzweckra<strong>um</strong> der Schule. Ab<br />

6 Jahren<br />

TUTZING<br />

SO 28.01.<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Konzert der CAPELLA MUSICA<br />

DRESDEN – Von der Elbe zur<br />

Enns, Musik von Johann, Joseph<br />

<strong>und</strong> Eduard Strauß im Musiksaal<br />

der Evangelischen Akademie<br />

PÄHL<br />

DI 30.01.<br />

15.30 bis 17.00 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />

Ab 6 Jahren<br />

SEESHAUPT<br />

MI 31.01.<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

WEILHEIM<br />

@wechnerwaerme<br />

DO 01.02.<br />

19.00 Uhr<br />

Wein <strong>und</strong> Boden – eine kritische<br />

Auseinandersetzung mit Weinprobe<br />

von <strong>und</strong> mit Martin Kössler<br />

im Hofgarten Pfaffenwinkel in<br />

Unterhausen. Anmeldung unter<br />

pfaffenwinkel@slowfood.de<br />

MURNAU<br />

17.00 Uhr<br />

Vernissage der Ausstellung von<br />

Landschaftsbildern von Bernhard<br />

Kölbl von der Künstlervereinigung<br />

Tuscul<strong>um</strong> im Foyer des Rathauses.<br />

Bis z<strong>um</strong> 29.02. zu den Öffnungszeiten<br />

des Rathauses<br />

19.00 bis 22.00 Uhr<br />

TERRA – Mit der Kamera <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> Welt, Multivisionsporträt des<br />

Planeten Erde von Michael Martin<br />

im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />

Eintritt 29 €, www.michael-martin.<br />

de<br />

IFFELDORF<br />

9.30 bis 10.30 Uhr<br />

Gemeindebücherei geöffnet.<br />

Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />

EBERFING<br />

SA 03.02.<br />

20 Uhr<br />

Führung „Orion Nebel – Geburtsort<br />

neuer Sterne“. Eintritt<br />

frei, Infos unter www.sternwarteeberfing.de<br />

HUGLFING<br />

20.00 bis 1.00 Uhr<br />

Jazz-Labor in der Waldstraße 4.<br />

Weitere Infos unter www.waldstrasse-4.de,<br />

jeden 1. Samstag im<br />

Monat<br />

OBERHAUSEN<br />

16.30 bis 18.00 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Rathaus.<br />

Ab 6 Jahren<br />

POLLING<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Bauernmarkt am Kirchplatz<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert mit Tassilo Probst (Violine)<br />

& Ron Huang (Klavier) im<br />

Bibliotheksaal. Infos <strong>und</strong> Tickets ab<br />

33 € unter www.hoertnagel.de<br />

PEISSENBERG<br />

SO 04.02.<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet.<br />

Jeden 1. <strong>und</strong> 3. Sonntag im Monat<br />

46 | <strong>tassilo</strong>


16.00 Uhr<br />

Auf a St<strong>und</strong> - selber singen macht<br />

glücklich mit dem Volkschor<br />

Peißenberg im Gemeindesaal der<br />

Evang. Kirche, Thalackerstr. 1<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Schlemmer-Brunch im Hotel auf<br />

der Gsteig. Reservierung unter<br />

08862 / 9877-0<br />

BAD KOHLGRUB<br />

9.00 bis 16.00 Uhr<br />

Café-Eröffnung im Haus Sebaldus<br />

mit Frühstück, Kuchen, Torten <strong>und</strong><br />

Kaffeespezialitäten. Siehe Anzeige<br />

Seite 45<br />

PEISSENBERG<br />

MO 05.02.<br />

19.00 bis 21.30 Uhr<br />

Tauschabend „Briefmarken,<br />

Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />

der Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting <strong>und</strong><br />

Umgebung e.V. in der Aula der<br />

Mittelschule in der Pestalozzistraße<br />

2<br />

PEISSENBERG<br />

DO 08.02.<br />

14.30 Uhr<br />

Seniorennachmittag „Überraschungsreicher<br />

Fasching“ im<br />

Pfarrsaal von St. Barbara. Eintritt<br />

frei, barrierefrei mit Aufzug zu<br />

erreichen<br />

DFR 09.02.<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Club<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

WEILHEIM<br />

SA 10.02.<br />

8.00 bis 15.00 Uhr<br />

Hallenflohmarkt in der kleinen<br />

Hochlandhalle<br />

HUGLFING<br />

20.00 bis 1.00 Uhr<br />

Offene Jam-Session in der<br />

Waldstraße 4. Weitere Infos unter<br />

www.waldstrasse-4.de, ab jedem 2.<br />

Samstag im Monat<br />

WEILHEIM<br />

SO 11.02.<br />

18.00 Uhr<br />

Familienkonzert „Karneval der<br />

Tiere“ in der Evangelischen<br />

Apostelkirche<br />

HERZOGSÄGMÜHLE<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Tauschtag „Briefmarken,<br />

Münzen, Ansichtskarten u.v.m.“<br />

der Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting<br />

<strong>und</strong> Umgebung e.V. im Rainer-<br />

Endisch-Saal<br />

PDI 13.02.<br />

WEILHEIM<br />

Faschings<strong>die</strong>nstag<br />

19.30 Uhr<br />

Dok<strong>um</strong>entarfilm „Holy Shit – Was<br />

geschieht mit der Nahrung, <strong>die</strong><br />

wir verdauen, nachdem sie unseren<br />

Körper verlassen hat?“ im<br />

Starlight Kino. Eintritt 10 €<br />

PEISSENBERG<br />

SA 17.02.<br />

19.00 Uhr<br />

Anderl-Lengger-Gedächtnis-Konzert<br />

vom Zitherclub Peißenberg<br />

im Gasthof Zur Post<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

EBERFING<br />

19 Uhr<br />

Führung „Mond – kurz nach dem<br />

ersten Viertel besonders gut zu<br />

beobachten“ in der Sternwarte.<br />

Eintritt frei, Infos unter www.sternwarte-eberfing.de<br />

IFFELDORF<br />

19.00 Uhr<br />

Iffeldorfer Meisterkonzerte:<br />

Brahms Ensemble Berlin, im Gemeindezentr<strong>um</strong>,<br />

Hofmark 9. Infos<br />

unter www.iffeldorfer-meisterkonzerte.de.<br />

Siehe Seite 23.<br />

FELDAFING<br />

SO 18.02.<br />

13.00 bis 16.00 Uhr<br />

Winterliche Knospenführung:<br />

Einheimische Laubbä<strong>um</strong>e anhand<br />

ihrer Knospen erkennen. Kosten:<br />

25 €, Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter<br />

www.vhs-starnbergammersee.de<br />

LECHBRUCK<br />

11.00 bis 14.00 Uhr<br />

Genießer-Brunch im Hotel auf<br />

der Gsteig. Reservierung unter<br />

08862 / 9877-0<br />

POLLING<br />

DI 20.02.<br />

19.30 Uhr<br />

Klavierabend mit Martin Stadtfeld<br />

im Bibliotheksaal. Infos <strong>und</strong><br />

Tickets ab 33 € unter www.hoertnagel.de<br />

FR 23.02.<br />

HEUTE ERSCHEINT<br />

DER NEUE TASSILO<br />

SINDELSDORF<br />

10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ bei der<br />

Nachbarschaftshilfe, Hauptstr. 15.<br />

Ab 6 Jahren<br />

PEISSENBERG<br />

SA 24.02.<br />

10.00 bis 11.30 Uhr<br />

Kinderkino „Latte Igel“ im Flöz<br />

(Bürgerhaus), Bergwerkstr. 1. Ab<br />

6 Jahren<br />

12.00 bis 18.00 Uhr<br />

Dreamwedding – Hochzeitsmesse<br />

in der Tiefstollenhalle. Eintritt 9<br />

€, 14 € für Pärchen. Infos siehe<br />

Anzeige Seite 26<br />

PENZBERG<br />

20.00 Uhr<br />

SPIDER MURPHY GANG-Frontmann<br />

Günther Sigl & Band: Best<br />

of Live in der Stadthalle. Eintritt<br />

> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />

Anschrift<br />

„<strong>tassilo</strong>“<br />

Birkland 40<br />

86971 Peiting<br />

Tel.: 08869 / 91 22-26<br />

Fax: 08869 / 91 22-20<br />

www.<strong>tassilo</strong>.de<br />

34,50-38 €, VVK bei Tabakwaren<br />

Klotz oder www.kultur-ticketshop.<br />

de/penzberg<br />

FELDAFING<br />

20.00 Uhr<br />

Jazz am <strong>See</strong> mit Rüdiger Baldauf -<br />

Strawberry Fields im Bürgersaal.<br />

Eintritt AK 34 €, VVK 28 €. Siehe<br />

www.jazzamsee.de<br />

PEISSENBERG<br />

SO 25.02.<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Dreamwedding – Hochzeitsmesse<br />

in der Tiefstollenhalle. Eintritt 9<br />

€, 14 € für Pärchen. Infos siehe<br />

Anzeige Seite 26<br />

SEESHAUPT<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Clubabend des Computer Clubs<br />

<strong>See</strong>shaupt im Seniorenzentr<strong>um</strong>,<br />

Gäste willkommen<br />

TUTZING<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

3. Kammerkonzert des Symphonieorchesters<br />

des Bayerischen<br />

R<strong>und</strong>funks „Sprechende Musik -<br />

Klingende Worte“ in der Evangelischen<br />

Akademie. Eintritt ab 25 €,<br />

VVK bei der Buchhandlung Held<br />

Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />

Email<br />

Redaktion: redaktion@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Termine: veranstaltungen@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Anzeigen: anzeigen@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Anregungen / Kritik: info@<strong>tassilo</strong>.de<br />

Das Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 41.<br />

januar/ februar <strong>2024</strong> | 47


Weiterkommen mit Weiterbildung!<br />

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Beratung <strong>und</strong> Anmeldung:<br />

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Alle Infos auf:<br />

www.ihk-akademie-muenchen.de/weilheimeilheim<br />

48 | <strong>tassilo</strong><br />

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