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altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März-April 2024

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flächen, Heizleitungen oder Geschossdecken.<br />

Die Erneuerung von<br />

Fenstern und Außentüren. Und<br />

der Einbau einer energieeffizienteren<br />

Heizung wie Wärmepumpe<br />

oder Pelletsheizung. „Ziel sollte<br />

in jedem Falle sein, die Energieeffizienzklasse<br />

auf ein modernes<br />

Niveau zu heben“, empfiehlt Peter<br />

Kraus. Was <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Bauherren letztlich im Detail in<br />

Frage kommt, gilt es mit einem<br />

fachkundigen Energieberater sowie<br />

<strong>den</strong> <strong>für</strong> die Sanierung notwendigen<br />

Gewerken (Handwerkern)<br />

rechtzeitig zu besprechen –<br />

und zwar vor der Planung. Steht<br />

nun fest, wie viel das Sanierungskonzept<br />

kosten wird, stellt sich die<br />

alles entschei<strong>den</strong>de Frage: Wie<br />

wird das Projekt finanziert? An<br />

dieser Stelle kommen Bänker wie<br />

Hermann Wörnzhofer ins Spiel,<br />

seit vielen Jahren Privatkun<strong>den</strong>berater<br />

<strong>für</strong> Baufinanzierung bei der<br />

Raiffeisenbank <strong>Pfaffenwinkel</strong>. Er<br />

bekräftigt, „dass <strong>für</strong> die Kosteninformation<br />

einer energetischen Sanierung<br />

unbedingt ein Energieberater<br />

beauftragt wer<strong>den</strong> sollte, um<br />

wirklich alle relevanten energetischen<br />

Potentiale berücksichtigen<br />

zu können, nichts zu vergessen.“<br />

Nur unter dieser Voraussetzung<br />

hätten Bauherren schließlich gute<br />

Aussichten auf lukrative Kredite<br />

mit staatlichen Förderungen. Zum<br />

Beispiel über die Kreditanstalt <strong>für</strong><br />

Wiederaufbau, bekannter als KfW.<br />

Über das Bundesamt <strong>für</strong> Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA,<br />

das bestimmte Teilbereiche einer<br />

energetischen Sanierung finanziell<br />

unterstützt – zum Beispiel <strong>den</strong><br />

Tausch einer Heizung. Und über<br />

die BayernLABO – ein Förderinstitut<br />

der Bayerischen Landesbank.<br />

„Der Darlehenszins auf dem freien<br />

Markt liegt derzeit bei rund 3,6<br />

Prozent“, sagt Hermann Wörnzhofer.<br />

Über das Förderprogramm<br />

der KFW können beim Erreichen<br />

bestimmter Energieeffizienzklassen<br />

jedoch Kredite mit nur 1,2 Prozent<br />

Zinsen bei einer Laufzeit von<br />

30 Jahren aufgenommen wer<strong>den</strong>.<br />

Und auch die BayernLABO fördert<br />

zukünftige Eigentümerfamilien,<br />

abhängig von deren jeweiligen<br />

Einkommensverhältnissen, mit<br />

vergleichsweise günstigen Krediten,<br />

zum Beispiele 1,97 Prozent<br />

Zinsen bei ebenfalls 30-jähriger<br />

Laufzeit. Will heißen: Bei maximaler<br />

Ausschöpfung von Förderprogrammen<br />

können <strong>für</strong> energetische<br />

Sanierungen Kredite in Höhe von<br />

mehreren 100000 Euro mit lukrativen<br />

Zinssätzen aufgenommen<br />

wer<strong>den</strong> – bei geringen Laufzeiten<br />

und niedrigeren Beträgen bieten<br />

KFW und Labo sogar Kredite mit<br />

Zinsen (deutlich) unter einem Prozent<br />

an. Dabei auch wichtig: Eine<br />

umfassende, offene und ehrliche<br />

Beratung der jeweiligen Hausbank,<br />

um <strong>für</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Bauherren<br />

wirklich alle staatlichen<br />

Fördermöglichkeiten ausschöpfen<br />

zu können.<br />

<strong>Das</strong> Einfamilienhaus<br />

von Opa sanieren<br />

Richtig viel Nachverdichtungs-<br />

Potential sieht Energieberater<br />

Peter Kraus in älteren Einfamilienhäusern<br />

aus <strong>den</strong> 1960er, 1970er<br />

und 1980er Jahren, „wo sich unter<br />

<strong>den</strong> Dächern häufig Hohlräume<br />

befin<strong>den</strong>, die durch Aufstockung<br />

und neuem Dach zu einer schönen<br />

Wohnung im dann zweiten Obergeschoss<br />

ausgebaut wer<strong>den</strong> können“.<br />

Ein anderes, durchaus gängiges<br />

Beispiel in der Region: Opa<br />

und Oma leben alleine in einem<br />

Einfamilienhaus über zwei Etagen,<br />

ermöglichen jedoch der vierköpfigen<br />

Familie ihrer Enkeltochter,<br />

das Haus energetisch zu sanieren,<br />

auf insgesamt drei Etagen aufzustocken<br />

und dieses im ersten und<br />

zweiten Stock zu beziehen. Vorteil:<br />

<strong>Das</strong> junge Paar spart sich – verglichen<br />

mit einem Neubau – die Kosten<br />

<strong>für</strong> Erschließung und Grundstückskauf.<br />

Und hat obendrein die<br />

Möglichkeit, aus dem in die Jahre<br />

gekommenen Altbestand der eigenen<br />

Familie ein energieeffizientes,<br />

nachhaltiges Haus der Zukunft<br />

zu gestalten, ohne dabei neue,<br />

noch unberührte Flächen zu versiegeln.<br />

<strong>Das</strong>s <strong>für</strong> die energetische<br />

Sanierung eines älteren Einfamilienhauses<br />

auch hohe Summen im<br />

sechsstelligen Bereich aufgewandt<br />

wer<strong>den</strong> müssen, ist kein Geheimnis.<br />

Aber kann bei kluger Planung<br />

und Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten<br />

im Rahmen der<br />

Finanzierung trotzdem deutlich<br />

günstiger sein als ein Neubau. js<br />

Der Fachvortrag mit Energieberater<br />

Peter Kraus (Hintergrund) findet<br />

im Forum <strong>Pfaffenwinkel</strong> statt.<br />

märz / april <strong>2024</strong> | 39

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