altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März-April 2024

Klimaschutz, effektive Dämmung, tieferer Schlaf
Vollholzhaus aus
regionaler Fichte
Steingaden | Es hat auch Vorteile,
dass stark befahrene Hauptverkehrsachsen
durch die Mitte eines
Dorfes führen. „Jeder, der hier
vorbeigekommen war, hat damals
das von meinem Vater gebaute
Gartenhaus gesehen“, sagt Renate
Christa über den Ursprung einer
echten Erfolgsgeschichte. Denn
diese handgemachte Gartenhütte
im Blockhausstil von Otto Christa
war optisch wie technisch derart
ansprechend, dass mehrere Menschen
direkt vorbeischauten, nachfragten
und auch so eine wollten.
„Da war für meinen Vater klar: Es
gibt einen Markt.“ Nicht nur für
Gartenhäuschen, aus denen schon
bald kleine Wochenend- und
schließlich richtige Wohnhäuser
wurden. Inzwischen gibt es die
Zimmerei Christa Blockhaus am
südlichen Ortsausgang von Steingaden
seit über 50 Jahren, in denen
mehr als 500 Einfamilien- und
Doppelhäuser in ganz Deutschland
sowie Österreich geplant, gefertigt
und aufgestellt wurden. Die dabei
größte Besonderheit des Familienbetriebes
in zweiter Generation
mit derzeit zehn Mitarbeitern: Alle
Häuser wurden im Blockhausstil
gebaut. Und ausschließlich aus
im Winter geschlagenem, kerngetrenntem,
massivem und unverleimtem
Fichtenholz aus der
Region. „Wir beziehen das Holz
für unsere Wände überwiegend
Wie neu: Dieses Einfamilienhaus
von Christa Blockhaus, gefertigt
aus regionaler Fichte und noch
ohne farbliche Veränderung.
aus dem Sägewerk in Waal, wo
aus starken Baumstämmen die
für uns notwendigen Balken vorgeschnitten
werden. Das Holz
für Dachstühle direkt vom örtlichen
Sägewerk in Steingaden –
kürzere Transportwege gibt es
nicht.“
80 Jahre alte Fichten
Mit „stark“ meint Renate Christa
kerngesunde Fichten, mindestens
80 Jahre alt und mit einem
Zopfmaß (dünnster Durchmesser
eines Baumstammes in Richtung
Baumkrone betrachtet) von
43 Zentimetern. „Woraus zwei
Außenwandbalken geschnitten
werden können.“ Oder die mit einem
Zopfmaß von mindestens 49
Zentimetern, woraus vier Innenwandbalken
geschnitten werden
können.
Danach? „Lassen wir das Holz auf
unser Firmengelände liefern, wo
es erstmal für mindestens zwei bis
drei Monate getrocknet wird.“ Zunächst
im Freien an der Luft, „weil
diese Art der Trocknung schonender
ist“. Anschließend in einer
Trockenkammer, bis der Idealwert
von 14 Prozent Feuchtigkeit erreicht
wird. „Würden wir zu feuchtes
Holz verbauen, käme es im
Rahmen der Setzung zu stärkeren
Rissbildungen“, sagt die 49-jährige
Geschäftsführerin, die nach
Realschule und Fachoberschule
eine Zimmererlehre in einem anderen
Betrieb absolvierte, nach
Meister- und Technikerschule in
München externe Berufserfahrung
in Schlüsselfertigem Bauen sammelte,
2006 im elterlichen Betrieb
einstieg und 2014 den Betrieb
ihres Vaters Otto, heute 79, übernommen
hatte.
„Pudelwohl“ im
Musterhaus
Dort an der Füssener Straße 34,
wo einst dieses Gartenhäuschen
als Hingucker stand, stechen den
Autofahrern heute Lager- und
Abbundhalle, Wohnhaus mit integriertem
Bürogebäude,
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