altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel Ausgabe März-April 2024
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schullehramt geeignetes Studium<br />
in Angriff nimmt und schließlich<br />
Azubis an einer Berufsschule unterrichtet.<br />
Einer, der genau diesen<br />
Weg bestritten hat: Christian Dick.<br />
An „seiner“ FOS / BOS in Weilheim<br />
arbeiten derzeit 61 Lehrerinnen<br />
und Lehrer inklusive einer integrierten<br />
Reserve. „<strong>Das</strong> entspricht<br />
einer Personalversorgung von 100<br />
Prozent, weshalb wir keine Unterrichtskürzungen<br />
zu verzeichnen<br />
haben“, sagt er voller Stolz. <strong>Das</strong><br />
Kernproblem, dass es zu wenige<br />
Berufsschullehrer gibt, ist dadurch<br />
aber nicht gelöst. „Sorge bereitet<br />
mir die stark zurückgehende<br />
Nachfrage im technisch-gewerblichen<br />
Bereich – immer weniger<br />
Schülerinnen und Schüler interessieren<br />
sich <strong>für</strong> die BOS Technik.<br />
Und zwar bayernweit.“ Insofern<br />
schrumpft genau der Bereich, der<br />
<strong>für</strong> Berufsschullehrer <strong>für</strong> technische<br />
Ausbildungsberufe in Industrie<br />
und Handwerk prädestiniert<br />
wäre – potentielle Lehrkräfte, die<br />
an <strong>den</strong> Standorten in Schongau<br />
und Weilheim am dringendsten<br />
gesucht wer<strong>den</strong>. „Wir brauchen<br />
weiterhin eine leistungsfähige<br />
duale Ausbildung. Und da<strong>für</strong> ausgebildete<br />
Lehrkräfte, vor allem im<br />
technisch-gewerblichen Bereich“,<br />
bekräftigt Christian Dick, der auf<br />
diese Problematik immer wieder<br />
aufmerksam macht.<br />
Höhere Gehälter in der freien Wirtschaft,<br />
erdrückende Vorgaben und<br />
Rahmenbedingungen von Seiten<br />
des Kultusministeriums, Mehrarbeit<br />
aufgrund Unterbesetzung – es<br />
gibt natürlich Gründe, warum sich<br />
junge Menschen von vorne herein<br />
gegen eine Berufsschullehrerlaufbahn<br />
entschei<strong>den</strong>. Aber auch jede<br />
Menge, die in der breiten Öffentlichkeit<br />
übertrieben dargestellt<br />
wer<strong>den</strong> und junge Menschen zu<br />
Unrecht vom Erlernen des Lehrerberufs<br />
abschrecken. Zum Beispiel,<br />
dass die Schüler von heute frecher,<br />
fauler und respektloser seien. „Die<br />
Hierarchien sind flacher gewor<strong>den</strong>.<br />
Aber insgesamt betrachtet<br />
sind unsere Schülerinnen und<br />
Schüler außeror<strong>den</strong>tlich respektvoll“,<br />
sagt Andreas Streinz. Knut<br />
Seelos bestätigt, dass der Großteil<br />
seiner Schülerinnen und Schüler<br />
höflich und anständig seien, „wir<br />
die vergangenen Jahre auch sehr<br />
fleißige Referendare und Referendarinnen<br />
hatten“. Christian Dick<br />
bezeichnet die „Generation Z“ sogar<br />
als eine „hart arbeitende, digital<br />
fortgeschrittene, technikaffine<br />
sowie ausgesprochen intelligente,<br />
gesundheits- und umweltbewusste<br />
Generation, die keinesfalls<br />
faul ist“. Und sicherlich auch am<br />
Lehrerberuf eine Freude hätte.<br />
Ein sinnstiftender Beruf<br />
Für Christian Dick besteht die Attraktivität<br />
dieses Berufs darin,<br />
„Schülerinnen und Schüler auf<br />
ihrem Weg mit ihren jeweiligen<br />
Zielen professionell zu begleiten“.<br />
Was einem unglaublich viel<br />
zurückgeben könne. „Mit der richtigen<br />
Einstellung kann die berufliche<br />
Nähe zu jungen Erwachsenen<br />
eine ausgesprochen bereichernde,<br />
sinnstiftende Aufgabe sein“,<br />
bekräftigt Knut Seelos, der auch<br />
in <strong>den</strong> überwiegend flexiblen<br />
Arbeitszeiten in der Unterrichtsvor-<br />
und -nachbereitung eine<br />
hohe Vereinbarkeit von Beruf,<br />
Familie und Freizeit sieht. Bleibt<br />
insofern eigentlich nur die Frage:<br />
Wie könnte es gelingen, jungen,<br />
engagierten Menschen aus dem<br />
<strong>Pfaffenwinkel</strong> <strong>den</strong> Beruf des Berufsschullehrers<br />
wieder schmackhafter<br />
zu machen? „Es gibt in der<br />
Tat zahlreiche Initiativen seitens<br />
des Kultusministeriums zur Gewinnung<br />
von Lehrkräften, allerdings<br />
kaum regionale Bestrebungen“,<br />
sagt Andreas Streinz.<br />
Er könne sich gut vorstellen, die<br />
Beratung von am Lehrerberuf interessierten<br />
Menschen via Telefon,<br />
E-Mail oder Praktika künftig<br />
gezielt zu bewerben, womöglich<br />
sogar zu systematisieren. Knut<br />
Seelos wünscht sich an dieser<br />
Stelle Lehrer-Botschafter, die <strong>den</strong><br />
Berufsalltag eines Berufsschullehrers<br />
auf Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Schülerinnen und Schüler<br />
vorstellen. Christian Dick arbeitet<br />
<strong>für</strong> die FOS / BOS Weilheim bereits<br />
mit Botschaftern, setzt auch auf<br />
die direkte Ansprache von Lehrern,<br />
die in Schülern Potential <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> Lehrerberuf sehen. Und hofft<br />
<strong>für</strong> die Zukunft „auf eine gemeinsame<br />
Anstrengung von Partnern<br />
des Dualen Systems“. Sprich: Kein<br />
Gegeneinander, Nebeneinander,<br />
sondern ein Miteinander im Sinne<br />
der Jugendlichen. „Die FOS und<br />
BOS darf nicht als Gefahr dahingehend<br />
gesehen wer<strong>den</strong>, dass<br />
potentielle Azubis wegfallen.“<br />
Es geht einzig und allein darum,<br />
zukünftige Berufsschullehrkräfte<br />
zu gewinnen, um die Zukunft der<br />
dualen Ausbildung zu gewährleisten.<br />
Insbesondere die im technisch-gewerblichen<br />
Bereich. js<br />
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