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kinder! September 2016

kinder!, Deutschlands große renommierte Elternzeitschrift für Familien mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Titelthema in diesem Monat: "Ich bin ich, wir sind wir - Wie Zwillinge durchs Leben kommen"

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1<br />

Wir sind nicht deine<br />

Kumpel<br />

„Ich möchte der beste Freund für<br />

mein Kind sein.“ Schön wär’s, wenn<br />

Eltern damit durchkämen. Leider klappt<br />

das selten. Denn kleine Kinder brauchen<br />

keine Kumpel, sondern Klarheit. Erwachsene<br />

und Kinder bewegen sich dabei<br />

nicht auf einer Ebene. Die Großen sollen<br />

Regeln aufstellen und darauf achten,<br />

dass die Kids sie einhalten. Die Kleinen<br />

dürfen zwar mitreden, aber nicht die<br />

Richtung vorgeben.<br />

2<br />

Wir ersparen dir nicht<br />

jeden Frust<br />

Eltern neigen dazu, ihrem Kind<br />

möglichst viel abzunehmen. Das<br />

Kleine soll schließlich nicht frustriert<br />

sein, wenn ihm etwas misslingt oder<br />

es etwas nicht haben darf. Erfolgserlebnisse<br />

sind ja wichtig fürs Selbstbewusstsein.<br />

Das stimmt, aber echte Erfolge<br />

basieren auf eigenen Leistungen, und<br />

die entstehen nur durch eigene Erfahrungen.<br />

Dafür muss das Kind lernen,<br />

zeitweise Frust zu ertragen, ohne tyrannisch<br />

zu werden.<br />

3<br />

Wir machen uns nicht<br />

zum Affen<br />

Eltern müssen sich nicht bei<br />

ihren Kindern entschuldigen,<br />

wenn sie etwas durchsetzen wollen.<br />

Eindeutige Worte („Ich entscheide jetzt<br />

so, auch wenn du sauer bist.“) sind dabei<br />

besser als vermeintlich nette Ansagen<br />

(„Wenn du das nicht machst, ist die<br />

Mami ganz traurig.“).<br />

4<br />

Wir haben Geduld zum<br />

Durchhalten<br />

Ein Kind darf wütend sein,<br />

heulen, herumzappeln, ohne<br />

dass Mama und Papa ausrasten. Umgekehrt<br />

lassen sie sich davon aber auch<br />

nicht unter Druck setzen, dem Kind seinen<br />

Willen zu geben. Damit das Kind<br />

nicht tyrannisch wird, bleiben sie geduldig,<br />

bis das Gefühlsgewitter vorbei ist.<br />

5<br />

Wir bleiben fair und<br />

respektvoll<br />

Streit in der Partnerschaft,<br />

schlechte Laune, weil es im Job gerade<br />

nicht läuft – dafür können Kinder<br />

nichts. Erwachsene sollten ihre Sprösslinge<br />

nicht mit ihren eigenen Problemen<br />

belasten und nicht launisch sein. Kinder<br />

brauchen verlässliche und berechenbare<br />

Eltern, die fair mit ihnen umgehen und<br />

dadurch Sicherheit vermitteln.<br />

6<br />

Wir lassen Freiheiten –<br />

aber nicht immer<br />

Es tut Kindern gut, wenn sie<br />

schon früh selbst entscheiden<br />

dürfen. Doch das geht nur, wenn keine<br />

höheren Ziele dagegensprechen. Wenn<br />

WAS KINDER WOLLEN<br />

Im Rahmen einer Studie<br />

äußerten Kinder im Alter<br />

von acht bis 15 Jahre, dass<br />

sie sich mehr Klarheit und<br />

weniger Kumpelhaftigkeit<br />

von ihren Eltern wünschen.<br />

Die Kleinen kritisierten an<br />

den Großen, dass diese<br />

häufig zu launisch, zu streng<br />

oder zu nachgiebig sind.<br />

Stattdessen wünschten die<br />

Kinder sich verbindliche<br />

Ansagen und klare Werte<br />

zur Orientierung.<br />

IM SCHLAFANZUG<br />

IN DIE KITA? –<br />

DAS GEHT NICHT!<br />

ein Kind zum Beispiel gerne selbst bestimmt,<br />

was es anzieht, ist das bei der<br />

Auswahl der Kleidung kein Thema. Das<br />

Kind hat Freiheiten, solange die Sachen<br />

zum Wetter passen. Nur: Das luftige<br />

Blümchenkleid bei Minusgraden oder im<br />

Schlafanzug in die Kita – das geht nicht!<br />

Da müssen sich Eltern durchsetzen.<br />

7Wir stellen uns<br />

der Auseinandersetzung<br />

Natürlich sind Konflikte anstrengend.<br />

Und natürlich hat der, der<br />

nachgibt, schneller wieder friedliche<br />

Kinder. Aus Angst, vom eigenen Nachwuchs<br />

nicht geliebt zu werden, werfen<br />

Erwachsene schnell ihre Prinzipien über<br />

Bord und erkaufen sich Zuneigung, indem<br />

sie Streit vermeiden. Kinder entwickeln<br />

daraus Anspruchshaltungen, die<br />

später unerfüllbar werden. Faire Auseinandersetzungen<br />

hingegen fördern die<br />

Akzeptanz. Und: Keine Sorge, Kinder lieben<br />

ihre Eltern sowieso – auch wenn die<br />

hin und wieder Nein sagen.<br />

33

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