Lübbecke 08-16
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REDAKTIONELLES 26<br />
Gelebte Ökumene<br />
Gottesdienst einmal anders<br />
in den Ferien miterlebt<br />
In den Ferien gehe ich in<br />
den Urlaubsorten gern in<br />
den Gottesdienst, um Gelegenheit<br />
zur inneren Ruhe<br />
und Einkehr zu finden und um zu<br />
erleben, wie in anderen Gemeinden<br />
Gottesdienst gefeiert wird. So hielt<br />
ich es auch in Bad Grund im Harz.<br />
In der Ev.-luth. Kirchengemeinde<br />
gibt es die Regelung, dass an jedem<br />
fünften Sonntag im Monat ein besonderer<br />
Gottesdienst stattfindet.<br />
An diesem Sonntag sollte unter<br />
Mitwirkung des Generalbischofs<br />
der Koptisch-Orthodoxen Kirche in<br />
Deutschland, S. E. Bischof Damian<br />
ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst<br />
an der Kapelle am Taubenborn<br />
stattfinden. Aufgrund der<br />
ungünstigen Wettervorhersage wurde<br />
die Veranstaltung in die ev.-<br />
luth. St. Antonius-Kirche verlegt.<br />
Der Nachmittag stand unter dem<br />
Thema „Das wichtigste im Leben“.<br />
Pfarrer Michael Henheik, der mit<br />
dem koptischen Bischof befreundet<br />
ist, betonte schon in seiner Begrüßung,<br />
dass es von besonderer<br />
Bedeutung ist, über dieses Thema<br />
nachzudenken. Der Generalbischof<br />
hatte einige Jugendliche mitgebracht,<br />
die ihn bei den liturgischen<br />
Gesängen unterstützten. In seiner<br />
freundlichen, fröhlichen Art vermittelte<br />
er mit der Predigt den Zuhörern<br />
seine Art der großen Dankbarkeit.<br />
Bischof Damian sagte, dass<br />
wir in Deutschland dankbar sein<br />
müssen für unsere Lebensbedingungen.<br />
Saubere Luft und sauberes<br />
Wasser, Arbeit, Freizeit und vieles<br />
mehr. Stattdessen sind viele Menschen<br />
unzufrieden und möchten<br />
immer mehr besitzen. Er erwähnte<br />
den heiligen Antonius, der sich<br />
wie viele Heilige von ihrem Vermögen<br />
trennten, um nur in aller<br />
Stille Gott zu dienen. In seiner<br />
Heimat Ägypten kämpfen die Menschen<br />
ums Überleben. Dort bleibt<br />
keine Zeit für Kirche, weil die Arbeit<br />
überlebenswichtig ist und die Luftverschmutzung<br />
unerträglich. Der<br />
Bischof forderte die Gemeinde auf,<br />
sorgfältig mit ihrer Zeit umzugehen.<br />
Zuviele Sorgen sind nicht notwendig.<br />
Denn wir sind hier nur eine<br />
kleine Zeit. Das „Große“ kommt<br />
erst nach dem Tod, nämlich das<br />
ewige Leben, dem der an Jesus<br />
Christus glaubt. Es sollte kein Tag<br />
vergehen, an dem wir Gott nicht<br />
danken, für alle guten Gaben. Und<br />
an dem wir uns eine kleine Zeit<br />
nehmen, über unser Tun und Lassen<br />
im Lichte Gottes und des heiligen<br />
Geistes nachzusinnen. Das wichtigste<br />
im Leben ist Gott selbst.<br />
Eine besondere Freude war es uns,<br />
dass wir den Gottesdienst mit unserem<br />
Redaktions-Mops „Manni”<br />
besuchen konnten und er nicht<br />
des Gotteshauses verwiesen wurde.<br />
Orgelmusik und Gesang störten<br />
ihn nicht im Geringsten. Zum Abschluss<br />
des Gottesdienstes erinnerte<br />
Pfarrer Henheik an den ermordeten<br />
französischen Priester Jacques Hamel<br />
aus Saint-Etienne-du-Rouvray<br />
und verlas dessen Gruß an seine<br />
Gemeinde. Anschließend traf sich<br />
die Gemeinde zu einem Imbiss und<br />
einem regen Austausch mit Anba<br />
Damian, der seit 1993 in Höxter-<br />
Brenkhausen, im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster,<br />
eine zweite<br />
Heimat gefunden hat.<br />
Von Bärbel Kuhlmann<br />
...ein Wort, das eher selten gebraucht<br />
wird. Doch wenn man es nennt, steigen<br />
unwillkürlich innere Bilder in<br />
einem auf. Unbeschwerte Tage. Urlaub<br />
am Meer oder in den Bergen.<br />
Die Zeit scheint still zu stehen in<br />
flirrender Sonnenhitze. Bach und<br />
See versprechen Kühlung. Sommerfrische<br />
eben. Mit ihr kann die Erholung<br />
kommen. Doch dieser Sommer<br />
20<strong>16</strong> scheint keine Erholung zu<br />
kennen. Keine Unbeschwertheit der<br />
Tage. Der Atem kommt nicht zur<br />
Ruhe, vielmehr: Er stockt voller<br />
Schreck angesichts der brutalen Anschläge<br />
und der vielen Turbulenzen<br />
auf der Welt. Es scheint kein Ende<br />
zu nehmen, neue Konflikte bahnen<br />
sich an. Verhältnisse, die als stabil<br />
und zuverlässig galten, zerbrechen<br />
im Nu. Wer in den Urlaub fährt und<br />
dabei wirklich abschalten kann von<br />
Internet und Fernsehen, muss damit<br />
rechnen, dass er bei seiner Rückkehr<br />
erfährt: Die Welt hat sich indessen<br />
zum Schlechteren verändert. Wie<br />
können wir reagieren auf diese Lage?<br />
CDU Lübbecke<br />
lädt zum Boßeln ein<br />
Lübbecke-Stockhausen (EVZ).<br />
Die CDU Lübbecke lädt zur zweiten offenen Stadtmeisterschaft<br />
im Boßeln am Samstag, 27. August 20<strong>16</strong><br />
ein. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr findet<br />
das Turnier diesmal in Stockhausen am Kreuzweg 25<br />
statt. Start und Ziel ist die Gaststätte Borchard, die<br />
auch für das leibliche Wohl mit Getränken und Gegrilltem<br />
sorgen wird. Die Strecke ist ca. 3.200 Meter lang.<br />
Start ist um 14 Uhr. Jede Gruppe aus mindestens vier<br />
Personen ist herzlich willkommen. Das Startgeld pro<br />
Mannschaft beträgt 10 Euro. Die Siegermannschaft<br />
erhält einen Pokal. Außerdem wird der schönste Bollerwagen<br />
prämiert. Den Erlös der gesamten Veranstaltung<br />
erhält der Förderverein „Lübbecker Landtafel e. V.“.<br />
Besonders wird darauf hingewiesen, dass es sich nicht<br />
um eine parteiinterne Veranstaltung handelt. Jeder<br />
kann mitmachen! Anmeldungen mit dem Team-Namen<br />
bitte unter der Rufnummer (0 57 41) 9 02 69 oder per<br />
Mail an hans-martinberger@gmx.de<br />
N A C H D E N K E N S W E R T<br />
S o m m e r f r i s c h e . . .<br />
Superintendent Michael Krause, Ev.<br />
Kirchenkreis Herford. FOTO: PRIVAT<br />
Man kann die Dinge hinnehmen und<br />
die Überzeugung pflegen, dass man<br />
ja eh nichts machen kann. Doch Unsicherheit<br />
und Unruhe wachsen. Da<br />
ist es keine Lösung, den Kopf in<br />
den Sand zu stecken. Die Einladung<br />
Jesu bringt uns auf eine andere<br />
Spur. Er sagt: Kommt her zu mir<br />
alle, die ihr mühselig und beladen<br />
seid; ich will euch erquicken. Erquickung<br />
- in diesem auch eher selten<br />
gebrauchten Wort liegen Ruhe und<br />
Frische gleichermaßen. Kräftigung<br />
von Herz und Sinn ist uns versprochen<br />
in der Begegnung mit Jesus.<br />
Wie heben den Kopf aus dem Sand<br />
und orientieren uns an ihm. Wo so<br />
viele andere Maßstäbe derzeit ihre<br />
Geltung einbüßen, bleibt uns dieser<br />
Maßstab erhalten. Wenn wir auf<br />
Jesus sehen, sehen wir zugleich die<br />
Welt in einem neuen Licht. Wir erkennen,<br />
dass die Unterschiede zwischen<br />
Menschen keine Trennung bedeuten.<br />
In Christus sind alle eins -<br />
jeglichen Unterschieden zum Trotz.<br />
Nein, wir erleben in diesen Tagen<br />
keine unbeschwerte Sommerfrische.<br />
Erquickung aber können wir nach<br />
wie vor finden. Und den frischen<br />
Mut fassen, denen, die Menschen<br />
gegeneinander aufhetzen, keinen<br />
Raum zu geben.<br />
SUPERINTENDENT MICHAEL KRAUSE<br />
Der Generalbischof Anba Damian der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland<br />
(re.) kam aus dem koptischen Kloster Höxter-Brenkhausen angereist,<br />
um zusammen mit Pfarrer Michael Henheik (li.) einen besonderen ökumenischen<br />
Gottesdienst zu zelebrieren. FOTO: EVZ (KLAUS-D. KUHLMANN)<br />
Kreis Minden-Lübbecke (EVZ).<br />
Die Polizei im Kreis Minden-Lübbecke<br />
warnt vor Betrügern, die<br />
als angebliche Kriminalbeamte<br />
versuchen, insbesondere ältere<br />
Menschen am Telefon auszuhorchen.<br />
Mehrfach versuchten die<br />
Kriminellen ihr Glück spätabends<br />
im Raum Petershagen. Doch die<br />
vermeintlichen Opfer reagierten<br />
überwiegend richtig und verständigten<br />
die echten Polizisten. So<br />
erhielten Bewohner in Lahde,<br />
Gorspen-Vahlsen, Quetzen und<br />
Wasserstraße zwischen 22 und<br />
23 Uhr gleichgelagerte Anrufe.<br />
Ein Unbekannter gab sich als<br />
Polizist oder speziell als Kriminalbeamter<br />
aus und gaukelte den<br />
Falscher Polizist will<br />
Senioren am Telefon aushorchen<br />
Angerufenen vor, ihre Namen<br />
stünden auf einer Liste, welche<br />
bei einem Verdächtigen entdeckt<br />
worden sei. Der vermeintliche Beamte<br />
verlangte anschließend gezielt<br />
Auskunft über die Kontostände<br />
und den Zeitpunkt des<br />
letztmaligen Besuches bei der<br />
Bank. Die Polizei kennt diese Betrugsmasche<br />
seit langer Zeit. Daher<br />
raten die Beamten, niemals<br />
am Telefon Auskünfte über persönliche<br />
Verhältnisse oder gar<br />
Angaben zu Kontodaten oder<br />
Passwörtern zu geben. Auch auf<br />
die Forderung nach einem persönlichen<br />
Treffen sollte unter keinen<br />
Umständen eingegangen werden.<br />
Wer glaubt, einen „falschen<br />
Polizisten” am Telefon zu haben,<br />
sollte sich den Namen des Beamten<br />
und dessen Dienststelle<br />
geben lassen. Anschließend sollten<br />
diese Informationen per Notruf<br />
110 umgehend der echten Polizei<br />
mitgeteilt werden. Kürzlich hatte<br />
das Bundeskriminalamt in einer<br />
Pressemitteilung auf eine erneute<br />
Welle von betrügerischen Anrufen<br />
durch angebliche Polizeibeamte<br />
hingewiesen und vor den bundesweit<br />
agierenden Betrügern gewarnt.<br />
Die hatten sich jetzt offenbar<br />
den Raum Petershagen<br />
ausgesucht. Die heimischen Ermittler<br />
schließen ein erneutes<br />
Auftreten der Kriminellen im Kreisgebiet<br />
nicht aus.