HIV/AIDS in der Oberpfalz - Psychosoziale AidsBeratungsstelle ...
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Schließlich wird die Zahl <strong>der</strong> Helferzellen so niedrig, dass das<br />
Immunsystem se<strong>in</strong>e Aufgaben nicht mehr gut erfüllen kann. Der<br />
<strong>HIV</strong>-Infi zierte hat se<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres Schutzsystem verloren, das ihn vor<br />
den verschiedensten Krankheitserregern, aber auch vor Zellfehlbildungen<br />
(Krebs) schützt und es kommt zu sogenannten Opportunistischen<br />
Erkrankungen. Am Ende stirbt <strong>der</strong> Patient – nicht direkt<br />
an <strong>HIV</strong>, son<strong>der</strong>n an e<strong>in</strong>er Erkrankung, die durch die von <strong>HIV</strong> verursachte<br />
Immunschwäche ausgelöst wurde.<br />
Der E<strong>in</strong>fl uss <strong>der</strong> Medikamente auf den <strong>HIV</strong>-Infektionsverlauf<br />
Wenn e<strong>in</strong> <strong>HIV</strong>-Antikörpertest <strong>HIV</strong>-positiv ausgeht, sollte sehr bald<br />
e<strong>in</strong> auf die Behandlung von <strong>HIV</strong> spezialisierter Arzt aufgesucht<br />
werden.<br />
Dieser Arzt kann v.a. durch die<br />
Messung <strong>der</strong> Helferzellen und <strong>der</strong><br />
Viruslast feststellen, an welchem<br />
Punkt im Infektionsverlauf sich<br />
<strong>der</strong> Patient befi ndet. Wenn das<br />
Immunsystem noch funktionstüchtig<br />
ist und das HI-Virus unter<br />
Kontrolle hat, wird <strong>der</strong> Arzt den<br />
Patienten lediglich beraten und<br />
mit ihm Kontrolluntersuchungen<br />
im Abstand von drei Monaten vere<strong>in</strong>baren.<br />
Medikamente s<strong>in</strong>d zu<br />
diesem Zeitpunkt <strong>der</strong> Infektion<br />
nicht nötig, da das Immunsystem<br />
des Patienten die Infektion selbstständig<br />
kontrolliert.<br />
Zahl <strong>der</strong> <strong>HIV</strong><br />
Erst wenn das Immunsystem<br />
schon erste Anzeichen e<strong>in</strong>er<br />
Schwächung zeigt wird <strong>der</strong> Arzt<br />
Medikamente gegen <strong>HIV</strong> verordnen. Diese Schwächung kann sich<br />
als Abs<strong>in</strong>ken <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Helferzellen, aber auch als erste Symptome<br />
zeigen.<br />
Durch die Medikamente wird die Fähigkeit des HI-Virus, sich so<br />
unglaublich zu vermehren, sehr stark e<strong>in</strong>geschränkt. Nun werden<br />
nicht mehr viele Millionen o<strong>der</strong> gar Milliarden HI-Viren täglich produziert<br />
und vom Immunsystem wie<strong>der</strong> beseitigt, son<strong>der</strong>n nur noch<br />
e<strong>in</strong> Bruchteil davon. Die Folge ist, dass die Viruslast enorm abs<strong>in</strong>kt,<br />
oft auf weniger als e<strong>in</strong> Zehntausendstel se<strong>in</strong>es Ausgangswertes.<br />
Dadurch wird das Immunsystem sehr entlastet und es kann sich<br />
wie<strong>der</strong> erholen.<br />
Diese Medikamente s<strong>in</strong>d nicht ohne Probleme, da sie e<strong>in</strong> Leben<br />
lang e<strong>in</strong>genommen werden müssen und oft Nebenwirkungen auslösen.<br />
Wenn aber rechtzeitig begonnen wird und die Medikamente<br />
<strong>HIV</strong>/<strong>AIDS</strong> 2010 – STAND DER DINGE<br />
Infektionsverlauf bei E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Medikamente<br />
Zahl <strong>der</strong><br />
Helferzellen<br />
Helferzellen<br />
Erholung des<br />
Immunsystems<br />
Abs<strong>in</strong>ken <strong>der</strong><br />
Viruslast<br />
0 3 6 9 12 1 2 3 4 5 6 7......15......20... 20<br />
Infektion Wochen Jahre Therapiebeg<strong>in</strong>n<br />
<strong>AIDS</strong>-BERATUNGSSTELLE OBERPFALZ, MAI 2010<br />
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