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Dokumentation

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Aus dieser künstlich erzeugten Gewohnheit<br />

formten sich allmählich Prinzipien<br />

für das Design verschiedenster<br />

Kulturgüter. Jeder Gegenstand behielt,<br />

trotz leichten Stilwechseln im Laufe der<br />

Jahrhunderte, das ursprüngliche Material<br />

und die Grundform bei. Die allererste<br />

Form ist ein Zufallsprodukt, welches aus<br />

den Bedürfnissen und Einflüssen der<br />

damals vorherrschenden Verhältnissen<br />

entstand. Diese Urform wird niemals in<br />

Frage gestellt und über Generationen<br />

weiter vererbt, sodass Material, Form und<br />

Ornamentik weitgehend gleich bleiben.<br />

Dieses Phänomen zeigt auf, wie wichtig<br />

die Hinterlassenschaften der Ahnen und<br />

die Ahnen selbst für die Chinesen sind.<br />

Die Frage im altchinesischen Design war<br />

daher niemals die nach Effizienz, Preis<br />

und Materialität, sondern nach Kompatibilität<br />

mit gebräuchlichen Sitten, Ahnenvermächtnissen<br />

und Traditionen. Die<br />

Produktgestaltung im alten China wurde<br />

von religiösen und geistigen Gegebenheiten<br />

geprägt. Das Produktdesign besaß<br />

eine rein symbolische Bedeutung. Zwar<br />

beeinflussten sich die Handwerker und<br />

Handwerkskünste untereinander, jedoch<br />

wiederholten sich Stil und Sujet in leicht<br />

abgeänderten Formen immer wieder. 1<br />

1) Münsterberg, Oskar: Chinesische Kunstgeschichte, Bd. 2, 2. Aufl., Esslingen 1924, S.90-91<br />

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