UH03-04-05-2016
"Unser Herzogtum" - Willkommen zuhause! - Ausgabe 4 Das Magazin für das Herzogtum Lauenburg.
"Unser Herzogtum" - Willkommen zuhause! - Ausgabe 4
Das Magazin für das Herzogtum Lauenburg.
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Vergessene Arbeit Dat lütte dütsche museum in steinhorst<br />
»De gode Stuv« des Museums<br />
Hans Haßler ist Orthopädischer Schuhmachermeister aus Schönberg.<br />
Die Besonderheit ist, dass er maßgeschneiderte Schuhe anbietet.<br />
Eine Drechslerei wie vor 100 Jahren<br />
Im Sommer 2015 feierte das Museum sein zehnjähriges<br />
Jubiläum. Vor der Museumszeit lagerten<br />
die Gegenstände etwa 20 Jahre im Mühlenbrook<br />
in Steinhorst. Als der Heimatbund und Geschichtsverein<br />
Herzogtum Lauenburg – Bezirksgruppe<br />
Steinhorst die Scheune übernahm, lag<br />
alles voll Müll und der Stall musste gesäubert<br />
werden. Außerdem zwangen die baurechtlichen<br />
Vorschriften dazu, die Säulen zu verstärken. Die<br />
Sanierung wurde großzügig von Stiftungsgeldern<br />
aus Lübeck und dem Herzogtum-Lauenburg im<br />
Jahr 20<strong>05</strong> unterstützt.<br />
Wie ist das Museum entstanden? Die erste Erwähnung<br />
geht in das Jahr 1986 zurück. In diesem<br />
Jahr wurde auf Anregung des Nachlassverwalters<br />
Günther Habeck, damaliger Bürgermeister der<br />
Gemeinde Labenz, damit begonnen, aus der<br />
landwirtschaftlichen Arbeitswelt Geräte zu sammeln.<br />
Mit Unterstützung vieler Helfer wurden die<br />
Geräte auf dem Speicher der Domäne Steinhorst-<br />
Mühlenbrook gelagert.<br />
Der Kreis Herzogtum Lauenburg feierte im Jahr<br />
2001 sein 125-jähriges Bestehen. Im Zuge dieser<br />
Veranstaltung entstand der Wunsch nach einem<br />
Museum, auf das sich der Heimatbund, der<br />
Pächter und der Kreis einigten. Das Museum<br />
wurde von 2001 bis 20<strong>05</strong> aufgebaut und im Mai<br />
eröffnet mit dem Namen »Museum im Kuhstall<br />
vergessene Arbeit«. Diese Initiative, also die ursprüngliche<br />
Idee, geht auf den jetzigen Ehrenvorsitzenden<br />
Wolfgang Weber zurück.<br />
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Neben<br />
dem Museum bemüht sich der Heimatbund und<br />
Geschichtsverein um eine Apfelbaumallee zwischen<br />
Steinhorst und Sandesneben.<br />
Unten liegt der Handwerksbereich und auf der<br />
oberen Ebene der Hauswirtschaftsbereich. Von<br />
»De gode Stuv« bis zum »Diestelstecher« kann<br />
man sich alles in Ruhe anschauen und Erinnerungen<br />
an vergangene Zeiten kommen auf. Wo man in<br />
der Kindheit vielleicht als Junge auf dem Bauernhof<br />
geholfen hat, bei Oma »in de Köök up<br />
Hooltkiste setten hät« und dem Großvater beim<br />
Arbeiten zugesehen hat. Das Inventar besteht aus<br />
Druckerei, Milchwirtschaft, Forstwirtschaft,<br />
Landwirtschaft, Schuhmacherei, Schmiede,<br />
Stellmacherei, Drechslerei, Tischlerei, Scherenschleiferei,<br />
Hausschlachtung, Torfgewinnung,<br />
Imkerei, Waagen und Gewichten sowie aus einer<br />
Haushaltsabteilung.<br />
Oft besuchen Schulklassen das Museum. Für die<br />
Klassen sind Aufgaben vorbereitet, die auch im<br />
späteren Unterricht weiter bearbeitet werden<br />
können. Wolfgang Bentin: »Das museumspädagogische<br />
Konzept kommt gut an.« Außerdem kommen<br />
viele Reisebusse mit Gästen aus Schleswig-<br />
Holstein, unter anderem aus Neumünster, Plön<br />
und Eutin, zum Heimatmuseum.<br />
Bei den Schülern ist die Schulstube sehr beliebt.<br />
Eine historische Lehrsituation wird nachgespielt.<br />
Wolfgang Bentin hat die Erfahrung gemacht, dass<br />
Kinder es für befremdlich halten, unverheiratete<br />
ältere Damen mit Fräulein anzusprechen. Kurios:<br />
Die Schreibtafeln auf den Plätzen erinnern an<br />
Tablet Computer – eine Reise zurück in die<br />
Zukunft.<br />
Das Museum beschäftigt sich auch mit aktuellen<br />
Themen der Zeit »Flucht und Neuanfang«. Die<br />
Ausstellung bezieht sich auf das Jahr 1945, als<br />
die Flüchtlinge aus Ostpreußen in Schleswig-<br />
Holstein ein neues Zuhause gefunden haben.<br />
Das gesamte Team ist sehr engagiert und versprüht<br />
eine offene, freundliche und gemütliche<br />
Atmosphäre. Die Exponate machen aber nur eine<br />
Seite des Museums aus. Die zweite Seite sind die<br />
Menschen, die dieses Museum mit Leben füllen.<br />
Sie haben die Berufe nicht studiert, sondern<br />
selbst gelebt. Diesen entscheidenden Unterschied<br />
bemerkt man bei den Gesprächen, die diesen<br />
Themen eine besondere Tiefe verleihen. UH<br />
Kurios: Die Schreibtafeln von früher erinnern an heutige Tablet Computer.<br />
Dieses Museum, das in unserem Herzogtum liegt,<br />
ist auf jeden Fall einen Besuch wert:<br />
Museum »Vergessene Arbeit«<br />
SchulstraSSe 10<br />
23847 Steinhorst<br />
Telefon <strong>04</strong>536.747<br />
www.museum-steinhorst.de<br />
Kostenfreier<br />
Eintritt<br />
www.ksk-ratzeburg.de/giro<br />
s Kreissparkasse<br />
Herzogtum Lauenburg<br />
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Unser Herzogtum Herbst <strong>2016</strong><br />
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