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Gemeinde Giswil 2016-36

Die Gemeinde Giswil begleitet mit einen redaktionellen Teil von und über Giswil.

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<strong>Giswil</strong> zu Beginn des 15. Jahrhunderts<br />

gedeutet werden.<br />

Nachweislich tagte das lokale<br />

Siebnergericht regelmässig im<br />

heutigen Ratssaal.<br />

GESAMTRESTAURIERUNG<br />

2014/15: Das Pfarrhaus<br />

Rudenz wurde durch die<br />

Pfarrpfrundstiftung der römisch-katholischen<br />

Kirchgemeinde<br />

<strong>Giswil</strong> unter der Leitung<br />

der Imhof Architekten<br />

AG, Sar-nen, 2014/15 einer<br />

Gesamtsanierung unterzogen.<br />

Nebst der notwendigen<br />

Sanierung der Gebäudehülle<br />

wurde insbesondere beabsichtigt,<br />

das Haus auch im Innern<br />

umfassend zu sanieren und in<br />

zwei Wohneinheiten zu unterteilen.<br />

Dies erforderte die<br />

Ertüchtigung der Decke zwischen<br />

dem ersten und dem<br />

zweiten Stock zu einer feuerhemmenden<br />

Wohnungstrenndecke.<br />

Die Innenräume sollten<br />

in ihrem Bestand erhalten und<br />

restauriert werden. Trotz sorgfältiger,<br />

jedoch nicht invasiver<br />

Voruntersuchungen musste<br />

im Zuge der Arbeiten das Re-<br />

Ansicht von Süden nach der<br />

Gesamtrestaurierung.<br />

Foto: Holger Jacobs, Luzern<br />

staurierungskonzept mehrerer<br />

Räume angepasst werden.<br />

Bei den für die Dämmung der<br />

Aussenwände und den Bau der<br />

feuerhemmenden Decke notwendigen<br />

Demontagearbeiten<br />

wurden Oberflächen freigelegt,<br />

die jeweils die Frage aufwarfen,<br />

wie mit diesen neuen<br />

Befunden umzugehen sei. Die<br />

getroffenen Entscheidungen<br />

führten im Endergebnis – wie<br />

im Konzept von Anfang an vorgesehen<br />

– zu einem Nebeneinander<br />

von Raumausstattungen<br />

verschiedener Epochen.<br />

Die Restaurierungsergebnisse,<br />

die nun teilweise anders als zu<br />

Beginn erwartet vorliegen, gewähren<br />

auf spannende Weise<br />

einen tieferen Blick in die Baugeschichte<br />

des Pfarrhauses.<br />

Wie an den meisten Baudenkmälern<br />

zu beobachten ist,<br />

wurde auch im Pfarrhaus Rudenz<br />

insbesondere das Hauptgeschoss<br />

immer wieder baulich<br />

verändert und dabei auch<br />

in die historische Grundsubstanz<br />

des Baus eingegriffen.<br />

In weiten Teilen erhalten und<br />

lediglich von qualitativ eher<br />

minderwertigen Verkleidungen<br />

verdeckt präsentierte sich<br />

die Grundsubstanz im zweiten<br />

Obergeschoss und im Dachgeschoss.<br />

Hier konnte im Zuge<br />

der Sanierung der fast frei von<br />

Beschädigungen gebliebene<br />

Blockbau von 1619 partiell<br />

freigelegt und gereinigt werden.<br />

In diesem Bereich wurden<br />

in die bestehenden Türöffnungen<br />

mehrheitlich neue,<br />

schlichte Holztüren eingebaut.<br />

In der Nebenstube bzw. im<br />

ehemaligen Pfarreisekretariat<br />

im ersten Obergeschoss<br />

förderten die Demontagearbeiten<br />

Decken- und Wandmalereien<br />

zutage, die wohl nach<br />

der Versetzung des Hauses<br />

oder im Laufe des 17. Jahrhunderts<br />

aufgetragen wurden.<br />

Hier wurde nun auf den<br />

ursprünglich beabsichtigten<br />

Wiedereinbau der vorhandenen<br />

Täfer aus dem 20.<br />

Jahrhundert verzichtet und<br />

stattdessen die Malereien restauriert.<br />

Eine statische wie<br />

gestalterische Herausforderung<br />

stellte allerdings die<br />

Ertüchtigung und Ergänzung<br />

der nur noch teilweise erhaltenen<br />

Deckenkonstruktion dar.<br />

Die Bohlendecke wurde mit<br />

massgleichen Bohlen – die<br />

Abdrücke der Deckleisten am<br />

Mittelbalken gaben die Breite<br />

der einzelnen Bohlen vor – ergänzt<br />

und farblich eingepasst,<br />

der abgebeilte Mittelbalken<br />

wurde ergänzt und der erforderliche<br />

Feuerwiderstand<br />

durch das Auf-schrauben von<br />

Plattenwerkstoffen erreicht.<br />

An der Stelle ehemaliger<br />

Schränke wurden Regale eingebaut<br />

und die neu mit Holz<br />

verkleideten Aussenwände<br />

wurden farblich eingepasst.<br />

Die Anschlüsse der neuen<br />

Wände an Decke und Boden<br />

gelang durch die umlaufend<br />

ausgeführten Sockel- und Deckenfriese<br />

in schwarzer respektive<br />

blauer Farbe.<br />

Das Deckentäfer aus dem 18.<br />

Jahrhundert, das bereits zu einer<br />

früheren Zeit im Dachraum<br />

zweitverwendet worden war,<br />

wurde in einem Zimmer im<br />

zweiten Obergeschoss wieder<br />

eingebaut. Dies erlaubte es,<br />

im Dachraum etwas Raumhöhe<br />

zu gewinnen, insbesondere<br />

aber, dort die bauzeitliche<br />

Bohlendecke und eine einfache,<br />

wohl ebenfalls aus dem<br />

<strong>Gemeinde</strong>rubrik <strong>Giswil</strong>

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