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Siegerländer Essen - Riewekooche

Seejerlänner Esse ist ein 10-seitiges bebildertes Magazin im DIN-A4-Format, ein kleines Wörterbuch zu Gerichten und Backwaren, wie sie im Siegerland im südwestlichen Westfalen gängig waren und sind. Die Begriffe wie "Riewekooche" und andere werden auf Hochdeutsch erläutert.

Seejerlänner Esse ist ein 10-seitiges bebildertes Magazin im DIN-A4-Format, ein kleines Wörterbuch zu Gerichten und Backwaren, wie sie im Siegerland im südwestlichen Westfalen gängig waren und sind. Die Begriffe wie "Riewekooche" und andere werden auf Hochdeutsch erläutert.

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Seejerlänner Esse<br />

Gebacke, gekocht, gebroare<br />

Typisches aus dem Siegerland


Typisch: Seejerlänner Gerechde,<br />

Kooche un wat für dn Durscht 2<br />

Für das <strong>Essen</strong>, Backwerke, Kuchen und Gerichte, gibt es im Siegerland Besonderheiten und die<br />

unterschiedlichsten Ausdrücke. Einige sind hier zusammengetragen, ohne dass die Liste vollständig<br />

ist. So manches ist auch in heimischen Kochbüchern, teil sogar ortsbezogen, zusammengetragen. Je<br />

nach Ort kann es wieder anderes Spezielles geben, auch teils andere Bezeichnungen.<br />

Mr mache oos wat Goores: Das kommt hier zuerst, weil es als Oberbegriff stehen<br />

soll, ob für Koache (Kuchen), als Middachesse (mittags) orrer für oawends (abends).<br />

Gebackenes/ Kooche<br />

Bäckel:<br />

Boden:<br />

Blechkooche:<br />

Butterkräm:<br />

Eine Art Kuchenbrot, neben anderem aus gekochten Kartoffeln<br />

In Teigvarianten, mit Obst belegt, deshalb auch „Obstkuchen“<br />

Hefekuchen mit Apfelstücken oder Pflaumen belegt, auch<br />

Streusel- und Mandelkuchen<br />

Bei Feierlichkeiten gehörte früher die Buttercremetorte dazu.<br />

Iiserfeller: Eiserfelder. Mit einer Art Sahnecreme gefülltes Gebäckstück,<br />

Kahler Honn:<br />

Koachebroart:<br />

Krenge(l):<br />

Kröppelcher:<br />

„Teilchen“. Schmeckt gut.<br />

„Kalte Hundeschnautze“ aus Keksen und Kakaomasse<br />

Kastenweißbrot mit leicht süßlichem Geschmack<br />

Kringel, Hefekuchen, mit Marmelade/ Zimt gefüllt, meist in<br />

Stangenform, zwei flache gegenläufig gebogene Stangen<br />

Schmalzgebackenes mit Zucker umstreut, gerne an<br />

Fastnacht, ähnlich einem „Berliner“ ohne Füllung<br />

<strong>Riewekooche</strong>: Reibekuchen. Ganz traditionell. <strong>Siegerländer</strong> Schlagwort. Ein<br />

Brot aus rohen Kartoffeln, Mehl usw. mit krosser Kruste<br />

Boden (links) mit wechselnden Belägen –<br />

gern aus dem Garten – ist ein Klassiker,<br />

ebenso wie der Blechkuchen, ob mit<br />

Äpfeln oder auch mit Pflaumen oder<br />

Zwetschgen, eben Zwetschekooche.<br />

Titelfotos: Kornfeld in Oberschelden und<br />

unten r. Krenge(l), meist zwei Stangen, mit<br />

Zimt und/oder Marmelade<br />

IMPRESSUM: Verlag Buch-JuWel, Jürgen Weller (veranw. i. S. des Presse- und Telemedienrechts),<br />

Lessingstraße 8, D-57074 Siegen, www.buch-juwel.de. UmStIdentNr. DE 192423892, Gerichtsstand und<br />

Erfüllungsort D-Siegen, in 1. Instanz stets das Amtsgericht. Die Begriffe auf dieser und auf Folgeseiten<br />

wurden beispielhaft aus eigenen Kenntnissen oder Beschreibungen zusammengestellt. Sie werden evtl. je<br />

nach Ort anders ausgesprochen. Zum Teil wird es auch überregional Ähnliches geben. Eine größere<br />

Übersicht zu Wörtern in <strong>Siegerländer</strong> Platt allgemein gibt es auf den Seiten „Mundart“ auf www.buchjuwel.de<br />

© März 2015 - September 2016. Es gilt deutsches Urheberrecht.


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 3<br />

Riewewaffeln: Waffeln aus Kartoffelteig, im Waffeleisen gebacken<br />

Schanzebroart: „Schanzenbrot“. Dunkles Brot mit hohem Roggenanteil,<br />

ursprünglich im Backes gebacken. Für die Gluterzeugung<br />

wurden Schanzen verwendet, zusammengebundes<br />

Holzreisig aus dem Hauberg. Gib es zum Teil heute noch.<br />

Schmatzbäckel: Dünner Teig, der auf der Ofenplatte „gebacken“ wird. Das<br />

wird hier und da noch auf <strong>Siegerländer</strong> Festen praktiziert.<br />

Strüsselskooche: Streuselkuchen, ohne und mit Füllung (siehe Blechkuchen)<br />

Teilchen: Ausdruck für kleines Gebäckstück wie „Amerikaner“,<br />

Apfeltasche, Schweinsohr u.a.<br />

BuJu<br />

BuJu<br />

Links der Krenge oder<br />

Krengel. Schmeckt immer<br />

wieder lecker. Statt wie hier<br />

Marmelade kann es auch Zimt<br />

sein. Normalerweise werden<br />

zwei „Stangen“ auf dem Blech<br />

gebacken.<br />

Gerichtre mal leicht, mal deftig<br />

Broathering: Brathering, an sich nicht ungewöhnlich. Wird im<br />

Siegerland aber gerne mit „gequallde Gestallde*“ (aus<br />

Pellkartoffeln) und Roter Bete gegessen. Vorteil: Diese<br />

Kombination bietet Fisch/ Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett<br />

und Vitamine/ Mineralstoffe<br />

Bröhduffeln: Brühkartofflen. Suppe oder Beilage. Klein geschnittene<br />

Kartoffeln in einer Gemüse- oder Fleischbrühe, meist<br />

mit Speck, Zwiebeln, teils mit Mehlschwitze.<br />

Doffelsobbe: Kartoffelsuppe. Gewürfelte oder in Streifen geschnittene<br />

Kartoffeln, in einer Brühe mit meist Porree, teils auch<br />

Möhren u. a, gekocht. Oft mit Mettwürstchen, aber wie bei<br />

Bröhduffeln auch einfach so. Es kamen aber noch<br />

andere Suppen auf den Tisch. Siehe unter „Sobbe“


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 4<br />

Doffelnsaload:<br />

Frell:<br />

Gelöng:<br />

Kartoffelsalat. Wie auch in anderen Regionen ein<br />

Klassiker, besonders bei Feiern und zu Weihnachten.<br />

Dazu gibt es heiße Fleischwurst oder<br />

Knackwürste. Zubereitung in jedem Haus wieder<br />

anders, meist mit Majonäse – selbstgemacht oder<br />

gekauft –, teils mit Gurkenstückchen und auch mit<br />

Scheiben von gekochten Eiern bereichert. In<br />

manchen Orten/ Regionen auch als „warmer“<br />

Kartoffelsalat, mit Fleischbrühe angemacht und teils<br />

mit gekochten/ gebratenen Fleischstückchen.<br />

Forelle, gab es früher direkt aus dem Bach oder<br />

konnte gekauft werden. Sie wurde zum Beispiel in<br />

Butter gebraten. Manche räucherten sie auch oder<br />

aßen sie roh. Dazu passen Kartoffeln oder Brot.<br />

Eine Mischung aus klein geschnittenen Innereien wie<br />

Herz und Lunge. Wird ähnlich angemacht wie<br />

Gulasch, war aber (und ist wohl) preiswerter als<br />

Gulasch und schmeckte ganz gut. Dazu passen<br />

Kartoffeln. Wird heute wohl eher selten gekocht. Zu<br />

Innereien: Manche aßen/ essen auch „“Suure<br />

Niercher“, „saure Nierchen“, gern.<br />

BuJu<br />

Wenn sie auf dem Herd<br />

brutzeln, riecht es gut. Das<br />

macht Appetit. Vor allem<br />

schmecken sie trefflich:<br />

gequallde Gestalde – diese<br />

wohlfeile Mischung aus<br />

Pellkartoffelscheiben oder<br />

-stücken in soßiger Brühe<br />

mit Zwiebeln und Speck.<br />

Gequallde Gestalde:<br />

Diese „gequellten Gestalten“, Pellkartofffeln,<br />

Quellmänner, in Scheiben oder Stücken, werden in<br />

einem Soße-Sud mit Zwiebeln und Speck gebraten<br />

und schmecken vortrefflich. Sie werden zum Beispiel<br />

gerne mit Bratheringen gegessen.


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 5<br />

Hemmel un Eär:<br />

Heißt „Himmel und Erde“ und rührt daher, dass die<br />

Kartoffeln im Boden sind und die Äpfel an den<br />

Bäumen hängen. Das auch gerade im Kölner Raum<br />

bekannte Gericht wurde früher öfter einmal auf den<br />

Tisch gebracht: Kartoffelpüree und Apfelmus, beides<br />

früher selbst hergestellt, also nicht aus Tütenpulver<br />

und fertigem Mus aus Gläsern und Co. Zum<br />

Teil werden gebratene Blutwurstscheiben, klassisch,<br />

oder auch gebratene Fleischwurstscheiben dazu<br />

gegessen. Ins Püree kommt nach Wunsch noch ein<br />

bisschen aufgekochtes Öl oder Fett, alles eventuell<br />

um gebratene Zwiebelringe erweitert. Ob bewusst<br />

oder unbewusst: In Sachen Nährstoffen gibt es damit<br />

Kohlenhydrate, Fett, Vitamine und Mineralstoffe und<br />

zumindest ein bisschen pflanzliches Eiweiß, das unter<br />

anderem in den Kartoffeln steckt.<br />

JuWe<br />

Äbbel uss dm Gaarde. Äpfel aus dem Garten. Aus Äpfeln wurde und wird vieles<br />

gemacht: Apfelmus (Äbbelmoos), eingekochte Äpfel, Apfelkuchen als Blechkuchen<br />

und gedeckter Apfelkuchen, Gelee, Pannkooche bet Äbbeln, Pfannkuchen, in den<br />

Apfelscheiben eingebacken sind. Apfelmus diente als Beilage zu <strong>Riewekooche</strong><br />

(Reibeplätzchen) und zu anderen Gerichten sowie oft auch als Nachtisch.


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 6<br />

Heringsstipp:<br />

Quellmänner:<br />

Auch „engeläede >eegeläede< Heringe“. Früher<br />

wurden Heringe beim Fischhändler, im Lebensmittelgeschäft<br />

oder im Kolonialwarengeschäft – jeweils,<br />

soweit vorrätig – gekauft, gesäubert und für<br />

mehrere Tage in eine Soße eingelegt. Dafür hatte<br />

jeder seine eigene Rezeptur, ob mit saurer Sahne<br />

und/ oder Kondensmilch, meist mit Pfefferkörnern,<br />

Lorbeerblättern, Salz und vor allem Zwiebeln. Das<br />

Ergebnis konnte sich schmecken lassen. Man aß dazu<br />

Quellduffeln, Broatduffeln oder auch Schwarzbrot.<br />

Häufig wurden die Heringe rechtzeitig vor Silvester<br />

eingelegt. Heute kann man Heringsstipp, der nicht nur<br />

im Siegerland bekannt ist, fertig kaufen; meist in<br />

Dillsoße oder mit einer Gurken- Kräutersoße. Früher<br />

hatte man noch nichts von Omega-3-Fettsäuren<br />

gehört. In fettem Fisch wie zum Beispiel Hering und<br />

Lachs sind sie gut vertreten und sie gelten wohl als<br />

gesund.<br />

Pellkartoffeln, Pellduffeln oder -doffeln, zum Beispiel<br />

mit Quark oder früher auch Schichtkäse gegessen.<br />

Aus Quellmännern, in Scheiben geschnitten, werden<br />

auch treffliche Broatduffeln (Bratkartoffeln) oder, in<br />

Scheiben oder Stücken mit Soße, die „gequallde<br />

Gestalde“, siehe vor.<br />

Riemchesdoffeln: Riemchen- oder Streifenkartoffeln. In dickere Streifen<br />

(Riemen) geschnittene rohe Kartoffeln, die nicht erst<br />

gekocht, sondern direkt so mit Zwiebeln und Speck<br />

gebraten werden. Dazu passen ein Spiegelei und<br />

Salat. Schnell zuzubereiten.<br />

<strong>Riewekooche</strong>:<br />

Auch Rieweköchelcher. So heißt im Siegerland nicht<br />

nur das Kartoffelbrot, sondern so werden auch die<br />

Reibeplätzchen aus einem Teig mit geriebenen rohen<br />

Kartoffeln, Mehl und Ei bezeichnet. …>nächste Seite


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 7<br />

Weiter: <strong>Riewekooche</strong>:<br />

Prima: Rieweköchelcher.<br />

Der Grundteig wird individuell verfeinert, zum<br />

Beispiel mit Zwiebelstückchen, manche nutzen<br />

auch flüssige Würze. Gerne wird Apfelmus<br />

(Äppelkombott) dazu gegessen und Milch dazu<br />

getrunken. Eine gute Kombination, womit nicht nur<br />

alle Nährstoffe vertreten sind, sondern die Milch<br />

auch dafür sorgt, dass die Kohlenhydrate der<br />

Kartoffeln besser aufgespalten werden.<br />

Schampe:<br />

Gemisch aus Innereien wie Kuhmagen, Herz und<br />

mehr, klein geschnitten und gekocht. Dazu werden<br />

zum Beispiel Bratkartoffeln gegessen. Über das<br />

Siegerland hinaus verbreitet, heute eher selten.<br />

Wer es schon gegessen hat, sagt: „Schmeckt gut.“<br />

Sejerlänner Kröstche:<br />

„Krüstchen“ wird seit Jahrzehnten teils auch<br />

außerhalb des Siegerlands serviert. Traditionell ist<br />

es so von unten nach oben: Weißbrot- (zum Teil<br />

auch Schwarzbrot-) Scheibe, darauf paniertes<br />

Schnitzel, darüber Spiegelei. Klassisch wird es mit<br />

Kartoffelsalat, „Doffelsaload“ bzw. „Duffelnsaload“,<br />

eventuell zusätzlich mit grünem Salat umlegt. Seit<br />

Jahren auch oft mit Pommes Frites angeboten.<br />

Natürlich gibt es in der Region auch Jäger- und<br />

Zigeunerschnitzel sowie andere Variationen.<br />

Sejerlänner Rieweklöarße:<br />

Die <strong>Siegerländer</strong> Reibeklöße sind einfach ein<br />

Höhepunkt der traditionellen Küche. „Doa könn mr<br />

sech rennsetze un emmer esse“, sagen Freunde<br />

der <strong>Siegerländer</strong> Klöße. Die runden Klöße werden<br />

aus geriebenen und ausgepressten rohen und aus<br />

gekochten Kartoffeln hergestellt. Sie sind nach<br />

dem Kochen im großen Topf weich und fein<br />

im Geschmack. Nun kommt aber zwingend noch<br />

die Soße mit Zwiebeln und Speck dazu, …<br />

>nächste Seite


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 8<br />

Weiter: Rieweklöarse:<br />

>Speck dazu


Sejerlänner Gerechde Buch-Juwel 9<br />

Aus der einfachen Küche<br />

Wie überall gab es gerade in der Nachkriegszeit oft auch sehr einfache Gerichte,<br />

die zumindest für eine gewisse Zeit satt machten. Nur ein paar Beispiele.<br />

Arme Ritter: Weißbrotscheiben in Eigelb gebräunt. Lecker!<br />

Donge bet Sirup: Brote mit Rübensirup oder Marmelade, teils auch nur mit<br />

Margarine oder Butter und Zucker (Zuckerdong)<br />

Griesbreij bet Kompott: Griesbrei mit Pflaumenkompott oder anderem<br />

Learwer bet Doffelnpüree: Leber, gebraten, mit Kartoffelpüree, teils mit Zwiebeln<br />

und oft mit Apfelkompott<br />

Nulln: Nudeln gibt es auch, zum Beispiel mit Zwiebackkrümmeln, mit Milch oder<br />

mit einer braunen Fuddelsoße – heute auch gerne mit Gulasch und anderem<br />

Rissbreij bet Zemt: Reisbrei, mit Zimt bestreut<br />

Sobbe: Suppe. Neben klassischer Fleischsuppe stehen die vielen Eintopfsuppen<br />

wie Ärwse-, Lense- und Boahrne-Sobbe. (Erbsen-, Linsen und Bohnensuppe)<br />

Bodenständig und schmackhaft: Seejerlänner Esse<br />

Klar, entdeckt wurde sie nicht<br />

im Siegerland, die Kartoffel,<br />

Doffel oder Duffel, nach<br />

Rheinland-Pfalz zu auch<br />

„Ärbel“, „Erdäpfel“, genannt.<br />

Sie ist aber im Siegerland ein<br />

„Klassiker“. Kartoffeln dienten<br />

und dienen nicht nur im<br />

Siegerland als wichtige<br />

Grundversorgung. Da, wo die<br />

Böden für anderes nicht viel<br />

hergaben, setzte man auf die<br />

vielseitige Knolle. Sie taugte<br />

für besondere Brotarten, als<br />

eigenständiges Gericht und in<br />

vielfältiger Zubereitungsart<br />

als ideale Beilage.<br />

Noch wat vergesse: Steart op dr<br />

letzten Sitte. Noch etwas<br />

vergessen.<br />

> Siehe letzte Seite<br />

JuWe<br />

Frisch aus dem Garten wie hier oder vom Feld:<br />

Kartoffeln. Die Knolle mit den vielen Inhaltsstoffen<br />

taugt für unterschiedlichste Gerichte und ist typisch für<br />

viele <strong>Siegerländer</strong> Gerichte und Backwerke.


Sejerlänner Gerechde un wat zom Drenke Buch-Juwel 10<br />

Gäje dn Durscht<br />

un for dn Genuss<br />

Doa fählt noch det Drenke<br />

Bier, e Siechdaler: Ab und zu trinken die Erwachsenen auch ein Bier. Das „Siechdaler“,<br />

Siegtaler, ist nur beispielhaft angeführt und heißt seit zig Jahren schon „Erzquell“. Es gibt<br />

auch Eichener, Irle, Hachenburger und andere sowie Biere von außerhalb der Region.<br />

Jeder trinkt nach seinem Geschmack.<br />

Bohle: Bowle die hatte einmal ihre große Zeit: Mineralwasser, Fruchtstücke, Wein und/<br />

oder Sekt. Prickelndes Getränk.<br />

Grock: Grog. Heißgetränk mit Alkohol. Wurde/ wird ab und zu im Winter getrunken.<br />

Kleckerwasser: „Klickerwasser“ wegen der Kohlensäure. Auch „Sprudel“ genannt.<br />

Mineralwasser in Flaschen, je nach Art „Sprudel „mit“ und Sprudel „ohne“.<br />

Kranburger: Wasser aus dem Kran, das war schon früher ein wichtiges Getränk. Bis<br />

heute gilt das Wasser im Siegerland als gut.<br />

E Likörche: Likör in allen möglichen Sorten. Früher gab es ihn häufig auf Feiern.<br />

E Köppche Kaffee: Eine Tasse Kaffee<br />

Limonade: War seit irgendwann gefragt. Außer der Abkürzung „Limo“ ist hier kein<br />

<strong>Siegerländer</strong> Wort dafür bekannt, auch nicht für Cola. Da „Limo“ gekauft werden musste,<br />

mischten wir uns früher zum Sport Wasser mit etwas Essig und Zucker.<br />

E Schnäppsje: Schnaps. Bei Feiern - oder ab und zu abends oder am Wochenende mal ein<br />

Gläschen - gehörte und gehört teils Schnaps dazu. Wacholder und Korn. Beide wurden<br />

früher gerne aus <strong>Siegerländer</strong> Produktion getrunken: „… und einen Korn aus Marienborn“.<br />

Hin und wieder wurde/ wird bei Feiern auch Weinbrand oder Cognac serviert.<br />

Sekt: Kein <strong>Siegerländer</strong> Wort bekannt. Meist zu Feierlichkeiten und Silvester. Es gab auch<br />

eine Zeit, wo Mischungen wie „Erdbeersekt“ gerne getrunken wurden.<br />

Wing: Wein. Statt Bier bevorzugten manche Wein – nach Geschmack eher lieblich oder<br />

herb-trocken. Sonst meist bei Feiern. Es gab auch eine Zeit, in der leicht sprudelnder Wein<br />

gerne getrunken wurde. Der hieß zum Beispiel „Kellergeister“.<br />

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