Entwicklung des Energieverbrauchs für Heizung ... - Energiewelt.de

Methodik
2. Methodik
Die Methoden der Untersuchung bestanden in
1. der Beschaffung von Erdgas-Verbrauchsdaten von rund 25.000 Einfamilienhäusern
in Nordwestdeutschland für einen Beobachtungszeitraum von 10 Jahren
2. der statistischen Auswertung der Verbrauchsdaten
3. der mathematischen Differenzierung und Separierung von Datensätzen, die eine
ähnliche Verbrauchsentwicklung aufweisen, für eine gezielte Befragung
4. der Durchführung und Auswertung einer telefonischen Befragung von Haushalten
mit dem Ziel, Einflussgrößen der Verbrauchsentwicklung ausfindig zu machen
(z.B.: Wärmedämmung durchgeführt?)
5. der Literaturanalyse zu Einflüssen auf den Energieverbrauch
6. der wissenschaftlichen Auswertung.
2.1 Beschaffung von Daten zum Energieverbrauch
2.1.1 Einführung
Für den Bereich der Einfamilienhäuser fehlen öffentlich zugängliche Verbrauchsdaten.
Private Daten können prinzipiell nur mühsam durch eine Befragung der einzelnen Hauseigentümer
beschafft werden (Methode: Mikrozensus) oder über Energielieferer bzw. Energieversorger,
wobei diese Daten dann natürlich anonymisiert sein müssen.
Das Zusammentragen von Verbrauchsdaten durch eine Befragung oder eine Einsicht in
Rechnungen einzelner Hauseigentümer ist sehr aufwändig und auch fehlerträchtig. Es
setzt das Mitmachenwollen und –können der Hauseigentümer voraus. Diese Methode
schied daher aus.
Die Analyse von Verbrauchsdaten von Energielieferern bzw. Energieversorgern ist dagegen
möglich und gut geeignet, insbesondere bei leitungsgebundenen Energieträgern wie
Erdgas: Der reale Energieverbrauch wird über geeichte Zähler erfasst, zusätzlich ist der
Zeitraum und der Ort des Verbrauchs genau bekannt. Anders als bei Heizöl und Festbrennstoffen
gibt es nicht das Problem der Abgrenzung der Energielieferung zum tatsächlichen
Energieverbrauch, weil es bei Erdgas im Gegensatz zu Heizöl und Festbrennstoffen
keine Bevorratung beim Kunden gibt. Es gibt auch nicht das Problem der Mitwirkungsbereitschaft
bzw. des -könnens der einzelnen Hauseigentümer.
Bei leitungsgebundener Energie für Heizung und Warmwasserbereitung spielt Erdgas die
Hauptrolle; Fernwärme und Strom haben eine weitaus geringere Bedeutung. Aus diesem
Grund wurde von vornherein die Zusammenarbeit mit einem großen Energieversorger
gesucht, der bereit ist, für eine Vielzahl von Kunden anonymisierte Verbrauchsdaten zur
Verfügung zu stellen.
Erfreulicherweise erklärte sich der Energieversorger EWE AG bereit, streng anonymisierte
Daten zur Verfügung zu stellen. Das Versorgungsgebiet von EWE umfasst u.a. das westliche
Niedersachsen, Rügen und Brandenburg.
Im Forschungsprojekt wurden nur Daten von Kunden herangezogen, die langjährige Erdgas-
und Stromkunden dieses Versorgers im Gebiet zwischen Ems und Weser sind. Diese
Begrenzung geschah, weil EWE im Bereich Brandenburg und Rügen nicht der Strom-
Grundversorger ist und somit keine Daten für Strom bereitstellen konnte und weil die Ver-
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