SSAS Jahrbuch 2016
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4<br />
INTRO<br />
EINE GUTE SACHE<br />
Was von 10 Jahren mit Freundschaftsspielen<br />
unter Fußballfans zwischen<br />
der Belegschaft eines Irish Pubs und<br />
einem griechischen Lokal begann, ist<br />
mittlerweile eines der größten Integrationsbreitensportprojekte<br />
Österreichs<br />
geworden. Vom Bundespräsidenten<br />
über die UEFA, die OSZE und<br />
das UNO Generalsekretariat, überall<br />
ernteten wir Anerkennung, Lob und<br />
Auszeichnungen für unsere Bemühungen.<br />
Unser Ziel, die Integration<br />
von MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund<br />
über den gemeinsamen<br />
Nenner „Sport“.<br />
Neue Maßstäbe setzten wir ab 2010<br />
mit der Vereinsgründung von „Sport<br />
spricht alle Sprachen“. Spätestens<br />
jetzt war klar, dass wir uns quantitativ<br />
und qualitativ weiterentwickeln<br />
wollten. Den heiligen Wirtschaftstreibenden<br />
sei Dank, konnten wir mit viel<br />
Glück aber auch Ehrgeiz einen der<br />
ganz Großen Österreichs von unserer<br />
Arbeit überzeugen, „CASINOS AUST-<br />
RIA“. Damit hatten wir einen Hauptsponsor<br />
und Namenspaten für die<br />
Turnierserie gefunden, der Casinos<br />
Austria Integrationsfußball WM<br />
Für 2017 bereiten wir uns bereits<br />
jetzt auf ein Jahr mit 13 Veranstaltungen<br />
in ganz Österreich und einem<br />
Arbeitsaufwand von mehr als 2.200<br />
Stunden vor. Wir erwarten bei den<br />
kommenden Veranstaltungen rund<br />
1.900 TeilnehmerInnen, etwa 1.000<br />
Angehörige und ich kann kaum beziffern<br />
wieviele Besucher.<br />
Ohne Zweifel gehören eine enorme<br />
Portion Leidenschaft und Idealismus<br />
dazu, einen derartigen Veranstaltungsreigen<br />
neben Familie und Beruf<br />
zu stemmen. Zugegebenermaßen<br />
stoßen und überschreiten wir hier<br />
bereits öfters unsere Grenzen. Wir<br />
wollen es uns dennoch nicht mehmen<br />
lassen, es jedes Jahr wieder aufs<br />
Neue anzugehen und uns dabei auch<br />
noch qualitativ zu steigern.<br />
In den vergangenen Monaten wurden<br />
mir immer wieder Fragen zu<br />
Themen wie Asylanten, Integration,<br />
etc. gestellt und wie wir dazu stehen.<br />
Nun, für mich ist die Anwort gleichsam<br />
pragmatisch einfach, wie logisch.<br />
Die Naturwissenschaft macht es uns<br />
in vielen Bereichen vor. Nehmen wir<br />
die Chemie oder Metallurgie als Beispiel.<br />
Jedes Molekül oder Element<br />
besitzt eine gewisse Aufnahmefähigkeit<br />
für andere Stoffe, wobei sich die<br />
Eigenschaften der neuen Verbindung<br />
neu definieren. Im richtigen Verhlätnis<br />
gemischt, erhält man ein stärkere<br />
Verbindung als zuvor (z. B. eine metallische<br />
Legierung). Im falschen Verhältnis<br />
gemischt, wird das Element<br />
instabil, zerfällt und führt teilweise<br />
zur Freisetzung von sogenannten<br />
„Radikalen“. Aber damit genung der<br />
Chemiestunde. So sehe und empfinde<br />
ich defakto auch den Umgang mit<br />
erfolgreicher Integration. Ich denke,<br />
dass wir ersteinmal jenen eine reele<br />
Chance zur Integgration in unser<br />
Land, in unsere Kultur und in unsere<br />
Gemeinschaft geben sollen, die seit<br />
vielen Jahren legal unter uns leben<br />
aber immer noch am Rande unserer<br />
Gesellschaft stehen und in der Realität<br />
meist nur unter ihresgleichen Zuspruch<br />
erfahren.<br />
Hier möchten wir ansetzen und uns<br />
nicht in ein politisches Fahrwasser um<br />
„Asyl und Asylanten“ drängen lassen,<br />
denn wie es schon in unseren Statuten<br />
im Zweck des Vereins aufgeführt<br />
ist, „... Menschen mit Migrationshintergrund<br />
zu fördern und zu unterstützen,<br />
um ein kulturübergreifendes, gemeinschaftliches<br />
Miteinander, abseits<br />
von politischer und religiöser Gesinnung,<br />
zu ermöglichen.“<br />
Rainer Groh, MBA, MAS<br />
Mitbegründer und Obmann<br />
www.ssas.at