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Bauen & Wohnen
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Biotop auf dem Dach
Grüne Dächer holen ein Stück Natur zurück in die Stadt, bieten aber auch bauphysikalisch viele
Vorteile: Sie wirken klimaregulierend und schützen Flachdächer vor Wind und Wetter.
Kein anderer T eil des Hauses bietet
Bauherren so gute Gelegenheiten, ihr
Umweltbewusstsein zu demonstrieren,
wie das Dach: mit einem Solardach, das
umweltfreundliche Energie erzeugt, oder
mit einem Gründach, das ein Stück
Natur in Städte und Wohnsiedlungen zurückbringt.
Begrünte Dächer sind Kleinbiotope,
auf denen V ögel, Wildbienen,
Schmetterlinge und Käfer Nahrung und
Unterschlupf fi nden. Sie können zudem
das Mikroklima und die Luftqualität verbessern.
Da Gründächer je nach Art bis
zu 90 % der Niederschläge zurückhalten,
werden die Abwassersysteme entlastet.
Schließlich sorgen die grünen Oasen auf
Haus- und Garagendächern auch optisch
für ein Stück mehr Lebensqualität.
Darüber hinaus hat eine Dachbegrünung
aber auch ganz handfeste Vorteile.
Besonders bei Flachdächern, die extremen
Witterungseinfl üssen ausgesetzt
Fotos: ZinCo (2)
sind, werden Klima- und Umwelt einfl
üsse abgepuffert; das kann die Lebensdauer
der Dacheindeckung wesentlich
verlängern. Pfl anzen und Substrat ver-
bessern zudem die Schalldämmung und
gleichen Temperaturschwankungen aus:
In Wohnungen unter Gründächern ist es
Durchwurzelungsschutz, Dränage, Substrat:
Auf dem richtigen Aufbau gedeiht das Grün.
ruhiger, im Winter ist es wärmer und im
Sommer angenehm kühl.
Ideale Voraussetzungen für eine Begrünung
bieten fl ache und leicht geneigte
Dächer mit einem Neigungswinkel bis
15 %. Da die Last je nach Art der Begrünung
zwischen 100 und 600 kg/m 2 beträgt,
muss die Tragfähigkeit des Dachs
von einem Statiker geprüft werden. Der
Aufbau des Gründachs beginnt mit
einem Durchwurzelungsschutz, der verhindert,
dass die Dachhaut von den
Pfl anzen beschädigt wird. Auf der darüberliegenden
Dränage, die das Bilden
von Staunässe verhindert, wird das
Pfl anzsubstrat aufgebracht. Dabei handelt
es sich um eine spezielle Mischung
aus Mutterboden und leichten Mineralien.
Für Moose und Sedumarten reicht
eine Stärke ab 5 cm aus. Sollen Wildgräser
und Wildkräuter gut gedeihen,
sind 12 – 15 cm erforderlich.