Gonadotropine (Spritzen) - Kinderwunsch Praxis Tübingen
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Darreichung<br />
Elonva ist eine Injektionslösung, die den Wirkstoff Corifollitropin alfa enthält. Es ist als Fertigspritze (100 und<br />
150 Mikrogramm) verfügbar. Frauen mit einem Gewicht von höchstens 60 kg sollten eine Dosis von 100<br />
Mikrogramm und Frauen mit einem Gewicht von mehr als 60 kg eine Dosis von 150 Mikrogramm erhalten.<br />
Elonva wird einmal als einzelne Injektion unter die Haut verabreicht. Falls eine weitere Stimulation der<br />
Eierstöcke über 7 Tage hinaus erforderlich ist, kann eines der anderen FSH-Präparate (z.B. Gonal F oder<br />
Puregon) weiter gespritzt werden, die dann wieder täglich injiziert werden.<br />
Nebenwirkungen<br />
Die häufigste Nebenwirkung ist das Überstimulationssyndrom der Eierstöcke. Deshalb sollte dieses Präparat<br />
nicht bei Patientinnen angewendet werden, bei denen bereits bei vorherigen Therapiezyklen ein Überstimulationssyndrom<br />
aufgetreten ist. Ansonsten wurden Schmerzen und Beschwerden im Beckenbereich sowie<br />
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erschöpfung und Brustbeschwerden beschrieben. Das weitere Nebenwirkungsspektrum<br />
entspricht dem der anderen FSH-Präparate.<br />
Eisprung auslösen<br />
Wird eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke durchgeführt, dann sind meist nach einigen Tagen die<br />
gewünschte Follikelzahl, Follikelgröße und Hormonwerte erreicht (dieser Zeitpunkt variiert individuell). Dann<br />
wird der Eisprung (Ovulation) mit dem Schwangerschaftshormon HCG (Humanes Choriogonadotropin)<br />
ausgelöst. Dieses Hormon hat auch biochemisch große Ähnlichkeit mit dem eisprungauslösenden Hormon<br />
(LH) der Hirnanhangsdrüse. Es wirkt stärker und länger als das natürliche LH. Dadurch kommt es sehr<br />
zuverlässig nach ca. 30 - 40 Stunden zum Eisprung. Somit trägt die Gabe zur besseren Terminierung des<br />
Eisprungzeitpunktes bei. Die Gabe wirkt sich ebenfalls positiv auf die Vorbereitung der Schleimhaut in der<br />
Gebärmutter aus und schafft dadurch zusätzlich gute Bedingungen für das Einnisten und Wachstum einer<br />
eventuellen Schwangerschaft.<br />
Die medikamentönse Ovulationsauslösung kann auch ohne eine vorherige Stimulation der Eierstöcke<br />
durchgeführt werden (zum Beispiel zur Optimierung des Timings beim Geschlechtsverkehr).<br />
Brevactid<br />
Brevactid ist ebenfalls ein HCG-Präparat. Eine Ampulle enthält 1.500 Einheiten (IE) oder 5.000 Einheiten,<br />
wobei letzteres meist in der <strong>Kinderwunsch</strong>behandlung eingesetzt wird. Bei der künstlichen Befruchtung<br />
werden gewöhnlich 10.000 Einheiten gespritzt, bei der Ovulationsauslösung im natürlichen Zyklus reichen<br />
5.000 Einheiten.<br />
Der Packungsbeilage zufolge muss es in den Muskel (intramuskulär) gespritzt werden, jedoch ist auch die<br />
Gabe unter die Haut (subcutan) möglich, auch wenn es nicht im Beipackzettel steht.<br />
Darreichung<br />
Es ist ein Pulver in einer Durchstechflasche mit einem Lösungsmittel in einer Ampulle zur Herstellung einer<br />
Injektionslösung.<br />
Nebenwirkungen<br />
� lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie blaue Flecken, Schmerz, Rötung, Schwellung und Juckreiz<br />
� Selten allergische Reaktionen und Fieber<br />
� Brustspannen als Folge der Östrogenfreisetzung<br />
� Bei einer bereits durch die Stimualtion der Eierstöcke aufgetretene Überstimulation können die<br />
Symptome noch verstärkt werden (Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum bzw. in seltenen Fällen<br />
auch in der Lunge)<br />
� In seltenen Fällen wurden Thromboembolien bei einer gleichzeitigen FSH-Stimulation in Verbindung<br />
gebracht<br />
Bei einer bekannten Laktoseintolerenz sollte diese Präparat nicht angewendet werden. In diesem Fall sollte<br />
z.B. Predalon angewendet werden.<br />
Medikamenteninformation für Patienten 13.08.2010 Seite 6 von 11