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motive erwachsener Sendung mit der Maus Zuschauer - w.e.b.Square

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11. Geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen den einzelnen Motivdimensionen<br />

konnten nicht festgestellt werden. Männer wie Frauen finden sich sowohl in <strong>der</strong><br />

Wissens- als auch in <strong>der</strong> Gefühlskomponente wie<strong>der</strong>.<br />

12. Aufgefallen ist die Tendenz, dass die Altergruppen <strong>der</strong> Zwanzig- und Anfang<br />

Dreißigjährigen verstärkt gefühlsbetonte Motive wie den Nostalgiefaktor o<strong>der</strong><br />

das Ritual benennen. Sie fühlen sich offenbar ihrer eigenen Kindheit noch am<br />

nächsten.<br />

14. Kurze Evaluation <strong>mit</strong> Fazit<br />

Beginnend bei <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Motivation in Rezeptionsprozessen, sind wir am Ende<br />

schließlich bei den Motiven <strong>erwachsener</strong> <strong>Sendung</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Maus</strong>-<strong>Zuschauer</strong> angelangt.<br />

Die Ergebnisse sind als vorläufige Ergebnisse <strong>mit</strong> deskriptivem Charakter zu betrachten.<br />

Es ist quasi ein „heuristisches Problem“, dass neue Erkenntnisse automatisch zu<br />

weiteren Fragen führen. Dennoch nehme ich an, dass mehrere Forscher zu einem vergleichbaren<br />

Ergebnis gekommen wären (Interco<strong>der</strong>reliabilität).<br />

Weil sich die Teilnehmer freiwillig zum „<strong>Maus</strong>interview“ bereit erklärten, ist davon<br />

auszugehen, dass Störgrößen wie soziale Erwünschtheit keine Rolle spielten und alle<br />

wahrheitsgemäß antworteten.<br />

Allerdings mussten die Befragten ihr Verhalten, nämlich dass sie gerne Die <strong>Sendung</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Maus</strong> anschauen, rational begründen, ein Verhalten, worüber sie sich im Alltag <strong>der</strong><br />

Fernsehgewohnheit kaum Gedanken machten. Manchen fiel es schwer, stringente rationale<br />

Ursachen anzugeben. Deshalb ist fraglich, ob die Motive in ihrer Ganzheit erfasst<br />

werden konnten.<br />

Ein Beispiel mag das verdeutlichen.<br />

Auf die Frage: „Warum schauen Sie so gerne Die <strong>Sendung</strong> <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>Maus</strong>?“, die gezielt<br />

auf die Motive <strong>der</strong> <strong>Maus</strong>gucker abzielte, antworteten zwölf Personen spontan, die Sachgeschichten<br />

seien <strong>der</strong> ausschlaggebende Punkt. Drei schätzten in erster Linie die Mischung<br />

aus Information und Unterhaltung, während zwei Befragte unaufgefor<strong>der</strong>t den<br />

Nostalgiefaktor als Hauptgrund benannten.<br />

Hier konnte letztlich ein interessantes Phänomen beobachtet werden, denn im Gesprächsverlauf<br />

kristallisierten sich bei allen achtzehn Personen eine Kombination mehrerer<br />

Motive und eine stark affektive Komponente heraus.<br />

Das lässt darauf schließen, dass sich <strong>der</strong> Rezipient nicht auf Anhieb all seiner Motive<br />

voll bewusst ist (Kritik am UGA).<br />

Dennoch darf die Erhebung <strong>der</strong> Daten durch teilstrukturierte Interviews im Nachhinein<br />

als geeignete Methode bezeichnet werden. Durch die offene Gesprächssituation konnten<br />

sich die Gedanken <strong>der</strong> Teilnehmer erst entwickeln, eigene Motive im Verlauf realisiert<br />

werden. Nur so war es möglich, die Rezeptions<strong>motive</strong> annähernd in ihrer Bandbreite<br />

verstehen und nachvollziehen zu können.<br />

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