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Jenufa - Oper Frankfurt

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Es ist ein weiter Weg vom serbischen Zrenjanin<br />

bis nach <strong>Frankfurt</strong>. Zehn Jahre werden bald vergangen<br />

sein, seit Zˇeljko Lučić an der <strong>Oper</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> seinen ersten Vater Germont sang und<br />

damit nicht nur seine Karriere in <strong>Frankfurt</strong><br />

begann, sondern auch den Grundstein für eine<br />

internationale Karriere legte. Inzwischen singt<br />

der Bariton in Wien, Paris, Amsterdam, London<br />

und an der New yorker Metropolitan <strong>Oper</strong>a.<br />

Angebote der Scala musste er bislang einzig<br />

zurückweisen, weil sie zu kurzfristig erfolgten<br />

und er längst ausgebucht war. Lučić sang<br />

damals auch in Hamburg und Dresden vor.<br />

<strong>Frankfurt</strong> aber gewann ihn für das Ensemble,<br />

dem er heute noch angehört. In <strong>Frankfurt</strong>,<br />

genauer gesagt im »Nordend«, hat er mit seiner<br />

Familie eine zweite Heimat gefunden: »Ich gehe<br />

Paolo Carignani hat diese Saison u. a. auch<br />

die musikalische Leitung bei Aida und Andrea<br />

Chénier (beide konzertant) sowie den Neuinszenierungen<br />

von Tannhäuser und Il ritorno<br />

d’Ulisse in patria (Bockenheimer Depot) inne.<br />

Gastverpflichtungen führen den GMD der <strong>Oper</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> 2006/07 u. a. nach Berlin, Genua,<br />

Zürich, München, Hamburg (Parsifal) und Wien.<br />

Christof Loy ist dem Publikum der <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong><br />

durch seine Inszenierungen von Die Entführung<br />

aus dem Serail (auch auf DVD), Faust,<br />

La clemenza di Tito und La finta semplice ein<br />

Begriff. 2003 und 2004 wurde er von Kritikern<br />

der Zeitschrift »<strong>Oper</strong>nwelt« zum »Regisseur des<br />

Jahres« gewählt. Zuletzt entstanden Arabella<br />

in Göteborg und, gemeinsam mit Johannes<br />

Leiacker, Giulio Cesare in Wien.<br />

Johannes Leiacker erarbeitete jüngst mit<br />

Vera Nemirova Otello an der Semperoper<br />

Dresden und Tannhäuser an der <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Außerdem gestaltete er hier das Bühnenbild<br />

zu Mefistofele. Der international gefragte<br />

Künstler ging 2005 für Roméo et Juliette an<br />

die Metropolitan <strong>Oper</strong>a. 2007 wird auf der<br />

Seebühne in Bregenz Tosca in seinem Bühnenbild<br />

aufgeführt.<br />

Simon Boccanegra l DAS TEAM<br />

Zˇeljko Lučić BARITON<br />

nach Hause, sage ich, wenn ich von einer<br />

Produktion in Amerika oder Frankreich zurückkehre.<br />

Die <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> ist mein Stammtheater.<br />

In <strong>Frankfurt</strong> werde ich auch bleiben,<br />

wenn meine Zeit als Ensemblemitglied einmal<br />

zu Ende gehen sollte.« Verdi gilt – im Gegensatz<br />

zu Puccini – Lučić´ ganze Leidenschaft.<br />

»Ich bin und bleibe Verdi-Bariton. Für mich ist<br />

er der größte Komponist. Wer sonst gibt mir in<br />

meinem Fach jenes große Melos, wer sonst<br />

vermag die Transparenz der Stimme von dem<br />

gewaltigen Orchesterapparat so zu wahren.<br />

Meine Stimme ist eine Verdi-Stimme. Ich<br />

nenne ihn Papa Verdi. In meinen <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Jahren lagen die großen und die kleinen<br />

Partien auf meinem Weg: Ich sang Ford in<br />

Falstaff, Ezio in Attila, Marullo in Rigoletto,<br />

Giacomo in Giovanna d’Arco, Renato im<br />

Maskenball, Don Carlos in Macht des Schicksals,<br />

Verdis Macbeth und Nabucco. Den Jago<br />

werde ich in der nächsten Spielzeit konzertant<br />

singen. Mit Vater Germont reise ich um die<br />

Welt. Simon Boccanegra freilich ist eine<br />

besondere Herausforderung. Der späte Verdi<br />

hat seine unverwechselbaren Charakteristika.<br />

Bettina Walter gestaltete für <strong>Frankfurt</strong> die<br />

Kostüme zu Katja Kabanová, Faust und Tiefland<br />

(Koproduktion mit der Wiener Volksoper).<br />

2005/06 konzipierte sie mit Nikolaus Lehnhoff<br />

Lohengrin in Baden-Baden und La clemenza<br />

di Tito in Salzburg, wohin sie 2007 für Armida<br />

mit Christof Loy zurückkehrt. Geplant ist u. a.<br />

<strong>Jenufa</strong> in München.<br />

Bálint Szabó, dessen Schwerpunkt auf Verdi-<br />

Partien liegt, erhielt in Budapest 1998 den<br />

1. Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb.<br />

Bevor er 2005 in das Ensemble der<br />

<strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> wechselte, war er fest an der<br />

Ungarischen Staatsoper und der Rumänischen<br />

Staatsoper sowie in Hamburg engagiert. Er<br />

begann diese Saison in <strong>Frankfurt</strong> als König von<br />

Ägypten in Aida (konzertant).<br />

Johannes Martin Kränzle, seit 1998 im<br />

Ensemble, zählt zu seinem über 80 Rollen<br />

umfassenden Repertoire alle großen Mozartpartien,<br />

Rossinis Figaro, Verdis Ford, und<br />

Puccinis Sharpless. 2006/07 ist er hier auch als<br />

Sixtus Beckmesser (Meistersinger), Macduff<br />

(Blochs Macbeth), Graf Almaviva (Le nozze di<br />

Figaro) und Grigori Grjasnoi (Die Zarenbraut)<br />

zu erleben.<br />

PREMIERE Simon Boccanegra<br />

Der Komponist gab seinem Helden keine Arie.<br />

Er ist das tragische Zentrum der Handlung,<br />

ein gezeichneter Mann, dessen Tod die traurige<br />

Voraussetzung für den Frieden ist – eine geradezu<br />

archaische tragische Situation. Der Bürgerkrieg,<br />

das mittelalterliche Genua, das Korsarenkolorit:<br />

All das ist am Ende nur Staffage für einen<br />

allein durch den Tod fortzuschaffenden Konflikt<br />

eines vom Unglück heimgesuchten Menschen.<br />

Wie zart und bewegend zeichnet Verdi das<br />

Verhältnis zwischen Vater und Tochter; ein von<br />

ihm oft verwendetes Thema – hier aber unendlich<br />

einfühlsam in Musik gesetzt. Dem Meer, mit<br />

dem das Werk beginnt, gilt auch der letzte Blick<br />

des ehemaligen Korsaren. Er weiß selbst, dass<br />

sein Tod ein Opfer ist. Er stirbt deshalb nicht als<br />

gebrochener Mensch.«<br />

Annalisa Raspagliosi interpretierte in <strong>Frankfurt</strong><br />

bereits Valentine in Les Huguenots (konzertant),<br />

Nedda in I Pagliacci, Margherita in Boitos Mefistofele<br />

und Violetta (La Traviata). International<br />

gefragt ist sie z. B. auch als Leonora in Il trovatore<br />

(2007 in Tel Aviv) und Luisa Miller ebenso wie<br />

als Amelia in Simon Boccanegra, die sie schon<br />

für eine CD-Einspielung sang.<br />

Paul Charles Clarke, der als Gabriele Adorno<br />

ebenfalls in Hamburg engagiert wurde, singt<br />

Cassio in Verdis Otello konzertant mit dem<br />

Orchester des WDR. Letztere Partie führte ihn<br />

bereits an die Metropolitan <strong>Oper</strong>a. In Cardiff<br />

interpretierte er 2005 Don Carlos und zuletzt<br />

Pinkerton. Zudem gastierte er diese Saison an<br />

der English National <strong>Oper</strong>a und in Hongkong.<br />

Pavel Smirnov, Mitglied des Chors der <strong>Oper</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong>, trat solistisch u. a. in Gent, Prag,<br />

Lissabon, Luzern sowie in Bad Orb mit Partien<br />

wie Posa (Don Carlos), Don Pizarro (Fidelio),<br />

Valentin (Gounods Faust) und Sebastiano<br />

(Tiefland) auf. An der <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> sang er<br />

z. B. Saretzki (Eugen Onegin) und Antonio<br />

(Il viaggio a Reims).<br />

+++OPER ExTRA zu Simon Boccanegra am 6.5.2007, 11.00 Uhr, Holzfoyer. Die <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> und der Patronatsverein laden ein: Die von den<br />

Produktionsdramaturgen zusammengestellte und moderierte Matinee stellt das Werk in seinen vielfältigen Bezügen dar. Diskutiert wird über Libretto,<br />

Komposition, Wirkungsgeschichte und ästhetischen Kontext. Solisten der Premiere vermitteln einen ersten musikalischen Eindruck.+++<br />

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