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Jenufa - Oper Frankfurt

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BERÜHMT, VERGESSEN, WIEDERENTDECKT<br />

Alexander von Zemlinsky<br />

AlExAndER-ZEMlInsky-dokuMEntAtIonsAusstEllung<br />

1. April – 13. Mai 2007 im Chagallsaal<br />

Eröffnung der Ausstellung am 1. April, 11.00 Uhr, im Rahmen von OPER ExTRA<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Alexander-Zemlinsky-Fonds<br />

Der Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der<br />

Gesellschaft der Musikfreunde in Wien<br />

begrüßt die entdeckungsfreudige Spielplan-<br />

Programmatik der <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Oper</strong> unter<br />

Bernd Loebe, in der neben anderen Neu-<br />

belichtungen von Werken jenseits des Kern-<br />

repertoires auch die künstlerisch so reiche<br />

Zeit nach der vorletzten Jahrhundertwende<br />

wieder in den Focus des Interesses rückt:<br />

Schrekers Schatzgräber, Blochs Macbeth,<br />

auch d’ Alberts Tiefland und jetzt die<br />

beiden Oscar-Wilde-Einakter Alexander von<br />

Zemlinskys. Sie sind seit ihrer ersten Wieder-<br />

aufführung 1981 in Hamburg allerorten<br />

wieder in die Spielpläne der Theater zurück-<br />

gekehrt und spiegeln damit das Schicksal<br />

ihres Komponisten: Einst berühmt, dann<br />

vergessen und spät wiederentdeckt.<br />

Die Zemlinsky-Ausstellung, die vom<br />

Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der Gesell-<br />

schaft der Musikfreunde in Wien erstmals<br />

bei den Salzburger Festspielen 2003 an-<br />

lässlich der Premiere des König Kandaules<br />

präsentiert wurde, ist seither an etlichen<br />

großen und kleineren europäischen <strong>Oper</strong>n-<br />

häusern gezeigt worden, u. a. in Zürich, Prag,<br />

Sofia, Belgrad und Berlin. Sie zeigt das<br />

Schicksal eines Musikers zwischen den<br />

Zeiten und Stilen, der, ästhetisch wie politisch,<br />

zuweilen auch zwischen alle Stühle zu ge-<br />

raten drohte. Leben, Werke und Wirkungs-<br />

geschichte, die Stationen der Tätigkeit von<br />

Zemlinsky, der wie seine älteren Zeitgenos-<br />

sen Mahler und Strauss eine Doppelbe-<br />

gabung als Komponist wie als Dirigent<br />

gewesen ist, werden in der Ausstellung<br />

nachgezeichnet: Wien, wo er noch vom<br />

alten Brahms und von Mahler gefördert<br />

wurde, Lehrer Schönbergs und Korngolds<br />

war und als Dirigent an Hofoper und<br />

Volksoper wirkte. Prag, wo er von 1911 bis<br />

1927 <strong>Oper</strong>ndirektor des Neuen Deutschen<br />

Theaters, der heutigen Staatsoper, war, und<br />

einige seiner wichtigsten Werke schrieb, u. a.<br />

die Florentinische Tragödie und den Zwerg.<br />

Berlin, wohin ihn Klemperer an die Krolloper<br />

verpflichtete. Schließlich wieder seine Vater-<br />

stadt Wien, wohin er nach der Machter-<br />

greifung der Nationalsozialisten zurückge-<br />

kehrt war, bis er 1938 nach der Besetzung<br />

österreichs in die USA emigrierte, wo er<br />

1942 krank und vergessen verstorben ist.<br />

»Meine Zeit wird erst nach meinem<br />

Tode kommen«, hat Zemlinsky noch im<br />

PREMIERE Eine florentinische Tragödie/ Der Zwerg<br />

Detlev Glanert<br />

hohen Alter gesagt. Sie ist gekommen, doch<br />

erst nach dem »Altern der Neuen Musik«, mit<br />

Adorno zu sprechen, der schon in den Fünfzi-<br />

gern als Einziger und ohne jede Resonanz ein<br />

beredter Fürsprecher Zemlinskys gewesen ist.<br />

Die Zeit ist gekommen im letzten Vierteljahr-<br />

hundert – und heute ist Zemlinsky, der unter<br />

dem Einfluss von Brahms begann und sich<br />

in seinem Spätwerk dem Ton der Neuen<br />

Sachlichkeit öffnete, mit seinen <strong>Oper</strong>n,<br />

seinen Orchesterwerken und seiner Kammer-<br />

musik, wieder häufig zu hören und zu be-<br />

wundern. Die breite Palette seiner ganz<br />

eigenen Musik mit ihrem unverwechselbaren<br />

Persönlichkeitsstil und ihren Schöpfer möchte<br />

die von unserer Stiftung konzipierte Aus-<br />

stellung als Mensch und als Künstler in einer<br />

von aufregenden politischen und musika-<br />

lischen Umwälzungen geprägten Zeit dem<br />

Publikum in Bildern und Texten nahebringen.<br />

Peter Dannenberg<br />

1. Vorsitzender des<br />

Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der<br />

Gesellschaft der Musikfreunde in Wien<br />

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