Jenufa - Oper Frankfurt
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Dass die vermeintlichen Gegenwelten im<br />
Tannhäuser nur behauptete sind, unterstreicht<br />
Nemirova auch, indem sie den weiblichen<br />
Protagonisten Merkmale zuweist, die man her-<br />
kömmlich jeweils bei der anderen vermutet.<br />
Venus hat auch pragmatisch-häusliche und be-<br />
wahrende Qualitäten, und Elisabeth ist weitaus<br />
selbstbewusster und erotischer, als ihre männ-<br />
liche Umwelt das wahrhaben und zulassen will.<br />
Was zwangsläufig dazu führt, dass die Männer<br />
im 2. Akt eine Heilige aus ihr machen. Und im<br />
3. Akt damit endet, dass der vergeblich liebende<br />
Wolfram sie erwürgt.<br />
Der Ernst, der dahinter steckt, die Fallhöhe, die<br />
die Figuren hier haben, ist auch deshalb so groß,<br />
weil Nemirova andererseits keine Mittel und Wege<br />
scheut, um den Tannhäuser unterhaltsam, leicht<br />
und witzig zu machen. Der Sängerstreit auf Wart-<br />
burg ist (…) ein Songcontest unter alternden Rock-<br />
poeten und Sangesstars, eine große TV-Show (…).<br />
Monika Beer, Fränkischer Tag<br />
(…) Die herausragende Erscheinung im<br />
<strong>Frankfurt</strong>er Solistenensemble ist Christian Gerha-<br />
her, der dem Wolfram mit der Gestaltungskraft<br />
des Liedersängers vokale Kontur verleiht. (…)<br />
Marianne ZelgerVogt, Neue Zürcher Zeitung<br />
LE NOZZE DI FIGARO<br />
(DIE HOCHZEIT DES FIGARO)<br />
Premiere vom 4. März 2007<br />
(…) Es ist Bernardi gelungen, eine alte<br />
Geschichte so zu erzählen, dass sogar der aus-<br />
gepichteste Kenner wieder einiges Neue in<br />
dem (wie alle guten Stücke) unerschöpflichen<br />
Werk entdeckt. Dabei geht es ohne Verkrampft-<br />
heiten ab, ohne ratternde Gags. (…)<br />
HansKlaus Jungheinrich, <strong>Frankfurt</strong>er Rundschau<br />
(…) Intendant Bernd Loebe kann stolz auf<br />
dieses Ensemble sein: Fast ausschließlich mit<br />
hauseigenen Kräften konnte diese Neuproduk-<br />
tion des Figaro realisiert werden. Und das auf<br />
einem bis in die kleinste Partie hinein durchweg<br />
hohem Niveau. Auch so spielstark hat man das<br />
<strong>Frankfurt</strong>er Ensemble seit längerem nicht mehr<br />
erlebt. (…)<br />
Inspiriert wurde das lebhafte, jedoch nie<br />
übertrieben turbulente, ganz natürlich anmu-<br />
tende, oft tänzerisch bewegte Bühnengeschehen<br />
von der hervorragenden Arbeit aus dem Orches-<br />
tergraben. Mit Julia Jones am Pult (…) spielte<br />
das Museumsorchester wie »aufgekratzt«. (…)<br />
Als Glücksgriff erwies sich Felice Venanzoni, der<br />
die Secco-Rezitative auf dem Hammerklavier<br />
statt auf dem sonst üblichen Cembalo begleite-<br />
te und diese oft vernachlässigten Passagen<br />
mit seiner ideenreichen Ausgestaltung zu<br />
funkelnden Kleinodien werden ließ.<br />
PRESSESTIMMEN<br />
Uneingeschränktes Lob auch für die Sänger,<br />
die mit ihren Mozart-tauglichen Stimmen eine<br />
homogene Einheit bildeten: Bei den hohen<br />
Frauenpartien harmonierten Maria Fontosh als<br />
sich nach Liebe sehnende Gräfin und Jenny<br />
Carlstedt als naiv-unsicherer Cherubino vortreff-<br />
lich mit Miah Perssons liebreizender Susanna.<br />
Die schwedische Sopranistin stellte nicht allzu<br />
sehr das kokette Element der Kammerzofe in<br />
den Vordergrund, agierte vielmehr mit Witz<br />
und Charme. Die Männer standen dem freilich<br />
nicht nach. Johannes Martin Kränzle gab den<br />
Grafen Almaviva großspurig, rachsüchtig und<br />
verletzlich, aber nie polternd in seinen leiden-<br />
schaftlichen Ausbrüchen. Simon Baileys grund-<br />
gütiger Figaro gefiel durch die noble Kultiviert-<br />
heit seines Bassbaritons. Als clowneskes Paar<br />
sorgten Annette Stricker (Marzelline) und<br />
Soon-Won Kang (Bartolo) für Lacher. Carlos<br />
Krause als trinkfreudiger Gärtner Antonio,<br />
Michael McCowns spaßiger Basilio sowie Elin<br />
Rombo als entzückende Barbarina ergänzten<br />
das muntere Team, wobei der von Apostolos<br />
Kallos einstudierte Chor nicht unterschlagen<br />
werden sollte. (…)<br />
Michael Dellith, <strong>Frankfurt</strong>er Neue Presse<br />
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