Jahresbericht - Strasseschweiz
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Die Eidgenössischen Räte haben in der Herbstsession den Bundesbeschluss<br />
«zum Programm zur Beseitigung von Engpässen im Nationalstrassennetz und<br />
zur Freigabe von Mitteln» genehmigt und die beantragten Kredite des Infrastrukturfonds<br />
freigegeben.<br />
Die Infrastrukturinvestitionen in Strasse und Schiene sind seit Jahren nicht ausgewogen,<br />
wenn sie in Relation zu den Verkehrsleistungen der beiden Verkehrsträger<br />
gesetzt werden. Während sich die Ausgaben des Bundes für Strassen<br />
(Nationalstrassen, Hauptstrassen, Kantonsstrassen) bezogen auf hundert<br />
erbrachte Leistungskilometer (Personen und Güter) seit 1970 fast nicht veränderten<br />
beziehungsweise sogar leicht rückläufig waren, haben die Ausgaben<br />
des Bundes für den öffentlichen Verkehr, insbesondere für die Schiene, in der<br />
gleichen Periode massiv zugelegt. Konkret gaben Bund, Kantone und Gemeinden<br />
pro hundert Leistungskilometer für den öV rund 13,30 Franken und für<br />
Strassen gut 3,80 Franken aus (Zahlen 2008).<br />
Gemäss Bericht des Bundesrats zur «Zukunft der nationalen Infrastrukturen<br />
in der Schweiz» vom 17. September 2010 werden im Jahre 2020 rund 400<br />
Kilometer Nationalstrassen überlastet sein, davon rund 81 Kilometer sehr stark<br />
und rund 181 Kilometer stark. Es ist höchste Zeit, dass die Beseitigung der<br />
bereits heute bestehenden, teilweise seit langem bekannten sowie in Zukunft<br />
absehbaren Engpässe auf dem Nationalstrassennetz endlich in Angriff genommen<br />
wird. Auf dem gesamten Nationalstrassennetz ist ein flüssiger und berechenbarer<br />
Verkehrsablauf anzustreben. Vorhandene und künftige Engpässe<br />
sind innert nützlicher Frist zu beseitigen, sei dies mittels Fahrstreifenergänzungen<br />
oder durch Netzanpassungen.<br />
Die Strassenverkehrsverbände haben stets darauf hingewiesen, dass die Beseitigung<br />
der Engpässe auf dem Nationalstrassennetz mehr finanzielle Mittel<br />
erfordern wird, als im Infrastrukturfonds dafür vorgesehen worden sind. Das<br />
Parlament hat zur baulichen Beseitigung der systemkritischen Engpässe auf<br />
dem Schweizer Nationalstrassennetz im Rahmen des Infrastrukturfonds gerade<br />
einmal 5,5 Mrd. Franken bereit gestellt. Diese Mittel reichen allerdings nur<br />
für die Sanierung einiger besonders dringlicher Engpässe aus. Um die Funktionalität<br />
des Nationalstrassennetzes langfristig zu sichern, sind zusätzliche Mittel<br />
nötig, damit weitere dringende, aber derzeit weniger prioritär eingestufte<br />
Engpässe behoben werden können.<br />
Gemäss Bericht des Bundesrats beziffern sich die gesamten Kosten des Ausbaus<br />
des Nationalstrassennetzes in den Jahren 2010 bis 2030 auf bis zu 47<br />
Mrd. Franken (Preisstand 2005, exkl. Mehrwertsteuer und Teuerung). Darin<br />
enthalten sind sowohl der ordentliche Ausbau, die Netzfertigstellung und die<br />
Engpassbeseitigung (Mittelbedarf 27,6 Mrd. Fr.) als auch die dringenden Netzergänzungen<br />
und die Anpassung des Netzbeschlusses (Mittelbedarf bis 19,4<br />
Mrd. Fr.). Hinzu kommen die Kosten für den Unterhalt im Betrag von bis zu<br />
21,3 Milliarden Franken.<br />
Somit bleibt mit dem bislang beschlossenen Investitionsvolumen für die Fertigstellung<br />
des Nationalstrassennetzes in der Höhe von 8,5 Milliarden Franken<br />
und für die Engpassbeseitigung im Umfang von 5,5 Mrd. Franken der grösste<br />
Teil der Engpässe weiterhin bestehen. Dies ist für strasseschweiz nicht akzeptabel:<br />
Eine Kreditanpassung, um die noch nicht finanzierte Engpassbeseitigung<br />
bewerkstelligen zu können, ist unumgänglich. Zu diesem Zweck ist so