Download PDF - Ortsverein Kirchdorf und Umgebung

meinde früh, das Machbare vom
Wünschbaren zu trennen. Ausgabendisziplin
und das stete Suchen nach
Optimierung führten im Kanton Bern
unter anderem zur erstmaligen Auslagerung
der Gemeindeverwaltung an
ein spezialisiertes Büro. Weitgehend
fehlende Einkaufsmöglichkeiten, die
fehlende Kirche, die fehlende Post, das
fehlende Vereinswesen und anderes
mehr, liessen früh gute Beziehungen
mit den Nachbargemeinden entstehen.
Nicht nur die bescheidene Grösse
aber auch der Kostendruck vom Kanton,
von regionalen Organisationen
und die Tendenz der gemeinsamen
Regelung notwendiger Bedürfnisse
führten in den letzten Jahren zu einer
Intensivierung der Zusammenarbeit.
Als aktuelle Beispiele seien das Schulwesen
und die Feuerwehr erwähnt.
Sparsamkeit darf sicherlich als Tugend
der Gemeinde Mühledorf erwähnt
werden. Wohl war und ist die Gemeinde
für ihre Bürgerinnen und Bürger da;
sie wehrt sich aber gegen die allgemeine
– wohl auch vom Ausland
beeinflusste zunehmende Tendenz –
dieses Paradigma umzukehren. Die Bewohnerinnen
und Bewohner pflegen
eine hohe Selbstverantwortung und
organisieren sich in vielen Fragen
selbst. Das Verursacherprinzip entspricht
einem Grundverständnis.
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Verantwortungsvolles Handeln verlangt
nach einem Blick in die Zukunft.
Kleinstgemeinden wie Mühledorf
werden zunehmend Mühe haben, ihre
politische Selbständigkeit zu wahren.
Engere Zusammenarbeit zwischen den
Gemeinden sowie Gemeindefusionen
sind ein gesamtschweizerisches Thema.
Auch der Kanton Bern hat ein Fusionsgesetz
erlassen, womit der Grossrat die
Richtung vorgegeben hat. Stimmen
von Politikern, die Verschärfungen der
Bestimmungen als Folge bisher fehlender
Fusionen zwischen Gemeinden
verlangen, können regelmässig der
Presse entnommen werden. Gewisse
Kantone haben ihre Gemeinden vor
Tatsachen gestellt und Zwangs fusionen
durchgeführt.
Aus diesem Grund begrüsse ich die
Initiative der Gemeinderäte von Gelterfingen,
Gerzensee, Kirchdorf, Mühledorf
und Noflen, eine engere Zusammenarbeit
zu prüfen. Das Resultat
dieser Prüfung wird Vor­ und Nachteile
für jede einzelne Gemeinde aufzeigen.
Der Entscheid darüber, welcher Weg
für die Zukunft der jeweiligen Gemeinde
der Beste ist, liegt schliesslich bei
der Gemeindeversammlung. Ich freue
mich auf spannende Diskussionen.
Eric von Graffenried,
Gemeindepräsident
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