Download PDF - Ortsverein Kirchdorf und Umgebung
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Nr. 2 / Juni 2009 25. Jahrgang<br />
SEE-SpiEgEl<br />
Mitteilungsblatt des <strong>Ortsverein</strong>s <strong>Kirchdorf</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong><br />
Unter anderem in dieser Ausgabe:<br />
Brauwerkstatt Egghubel • Amphibien-Zäune • Musikgesellschaft Gerzensee<br />
Film-Open <strong>Kirchdorf</strong> • Fragile Kunstwerke
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Auskunft: Kathrin Blaser-Kormann KKE<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
5 Amphibienrettungsaktion<br />
Amphibien-Zäune «r<strong>und</strong> um den<br />
Gerzensee»<br />
Andreas Kilchenmann<br />
7 Musikgesellschaft Gerzensee<br />
Veteranentagung <strong>und</strong> Dirigentenwechsel<br />
Roman Tanner<br />
11 Gemeindepräsident Stefan Lehmann,<br />
Gerzensee<br />
«Ich setze mich gern für unser<br />
schönes Dorf ein.»<br />
Walter Tschannen<br />
15 12. Film-Open <strong>Kirchdorf</strong><br />
16 Geeigneter Ausstellungsraum gesucht!<br />
Wer übernimmt Fritz Balsigers<br />
Altertümer?<br />
Rosmarie Schenk<br />
18 Veranstaltungskalender<br />
Sonia Gnädinger<br />
21 Fragile Kunstwerke<br />
Verena Kaiser<br />
25 <strong>Kirchdorf</strong>: 1. Abendkonzert der Saison 09<br />
«Vom Solo bis zum Quartett»<br />
Toni Däppen<br />
28 In Gerzensee wird ein idealer Durstlöscher<br />
für heisse Tage hergestellt<br />
«...definitiv mein Bier – aus der<br />
˝Käserei˝»!<br />
Thomas Feuz<br />
34 Schmunzel-Ecke<br />
Thomas Feuz<br />
Titelbild:<br />
Ein kühles Egghubel-Bier<br />
für heisse Tage!<br />
Foto: Thomas Feuz, Jaberg<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser<br />
<strong>Ortsverein</strong> KirchdOrf <strong>und</strong> umgebung<br />
«Wenn die Schwalben niedrig fliegen,<br />
wird man Regenwetter kriegen.<br />
Fliegen sie bis in die Höh’n,<br />
bleibt das Wetter noch recht schön.»<br />
Sicher kennen Sie diese alte Bauern-<br />
Wetterregel. Aber ob sie auch stimmt?<br />
Genau dieser Frage ist kürzlich eine<br />
österreichisch-schweizerische Studie<br />
nachgegangen. Aus der Beobachtung<br />
von 1300 Schwalbengruppen resultierte<br />
– gar nichts: die Schwalben<br />
flogen dort, wo es am meisten Insekten<br />
hatte. Zwischen ihrer Flughöhe<br />
<strong>und</strong> dem momentanen oder nachfolgenden<br />
Wetter liess sich jedoch kein<br />
Zusammenhang herstellen.<br />
Offensichtlich sind altüberlieferte<br />
Volksweisheiten doch nicht immer so<br />
weise wie man glauben möchte. Dafür<br />
können die Schwalben nichts; mit<br />
ihrem fröhlichen Gezwitscher, ihren<br />
akrobatischen Flugkünsten <strong>und</strong> ihrem<br />
inneren Kompass für die jährliche Flugreise<br />
nach Afrika <strong>und</strong> zurück haben sie<br />
ja auch so genug erstaunliche Fähigkeiten,<br />
nicht?<br />
Und fürs Wetter gibt’s ja schliesslich<br />
den Wetterfrosch am Radio – vielleicht<br />
nicht immer genauer, aber dafür auf<br />
Knopfdruck.<br />
Ich wünsche Ihnen einen schönen<br />
Sommer!<br />
Walter Tschannen, Gerzensee<br />
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Im Zusammenhang mit dem Radweg-<br />
Projekt Mühledorf-<strong>Kirchdorf</strong> diskutierten<br />
wir die Machbarkeit einzelner, fest<br />
montierter Amphibiendurchgänge mit<br />
Vertretern des KARch (= Koordinati-<br />
onsstelle für Amphibien- <strong>und</strong><br />
Reptilienschutz in der Schweiz)<br />
<strong>und</strong> des kantonalen Tiefbauamtes.<br />
Der Landbedarf dafür<br />
wäre gross, <strong>und</strong> der Nutzen<br />
recht unsicher: Finden die Amphibien<br />
den Durchgang? Auf<br />
den Bau der Zäune dürfte man<br />
jedenfalls trotz der Durchgänge<br />
nicht verzichten. Wir einigten<br />
uns, dass es im Minimum<br />
sinnvoll wäre, Schächte<br />
einzubauen, so dass die Kübel<br />
nicht mehr eingegraben werden<br />
müssten. Fre<strong>und</strong>licherweise<br />
soll dies nun ins Projekt<br />
aufgenommen werden.<br />
Interessant an solchen Begehungen<br />
sind immer wieder<br />
die kleinen Details. So zeigte<br />
uns Frau Lüscher vom KARch<br />
die Gefährlichkeit der Gitter-<br />
Schachtdeckel der Strassenentwässerung;<br />
das sind für<br />
Amphibienrettungsaktion 2009<br />
Amphibien-Zäune<br />
«r<strong>und</strong> um den Gerzensee»<br />
R<strong>und</strong> um den Gerzensee sind in diesem Frühling<br />
an den fünf Zäunen insgesamt 1313 (2008: 925)<br />
Amphibien gesammelt worden. Somit ist wieder<br />
ein Aufwärtstrend sichtbar. Zur Erinnerung: in den<br />
stärksten Jahren 1992/93 wurden über 4000 Amphibien<br />
eingesammelt, im schwächsten 2007<br />
lediglich 568.<br />
Statistik<br />
1990 bis 2009<br />
Jahr Total<br />
1990 516<br />
1991 895<br />
1992 4102<br />
1993 4497<br />
1994 2886<br />
1995 2243<br />
1996 2310<br />
1997 983<br />
1998 1042<br />
1999 2255<br />
2000 2043<br />
2001 2578<br />
2002 1395<br />
2003 1451<br />
2004 1773<br />
2005 2029<br />
2006 2066<br />
2007 568<br />
2008 925<br />
2009 1313<br />
Jungtiere todsichere Fallen. Anlässlich<br />
eines Dia-Vortrages in der Bibliothek<br />
<strong>Kirchdorf</strong> wurde den Zu hörern die<br />
Arbeit des KARch (www.karch.ch)<br />
näher vorgestellt. Das KARch registriert<br />
all unsere Sammelergeb-<br />
nisse <strong>und</strong> vergleicht die Statistiken<br />
Jahr für Jahr. Dass<br />
einzelne Tiere bereits über<br />
den Schnee hüpfen oder dass<br />
die Männchen sich gerne tragen<br />
lassen, amüsierte die Zuhörer.<br />
Die Wanderung zum<br />
See unternehmen hauptsächlich<br />
Erdkröten <strong>und</strong> zahlenmässig<br />
etwas weniger Grasfrösche.<br />
Im Gegensatz zu<br />
diesen beiden Arten leben die<br />
Teich- <strong>und</strong> die Wasserfrösche<br />
sesshaft in Wassernähe. Ihre<br />
Vertreter sind in den letzten<br />
Jahren vom Limpach her<br />
kaum zu überhören.<br />
Leider sind die Amphiben<br />
durch eine neue Pilzkrankheit<br />
(chytridiomykose) stark gefährdet.<br />
Fachleute sprechen<br />
von einem globalen Amphibiensterben.<br />
Für uns ein<br />
5
Gr<strong>und</strong> mehr, den Amphibien zu helfen<br />
<strong>und</strong> eine Statistik zu führen.<br />
Allen Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen<br />
<strong>und</strong> Landbesitzern sei an dieser<br />
Stelle nochmals herzlich für das Mitwirken<br />
<strong>und</strong> Entgegenkommen gedankt.<br />
Ein Dank auch an die Gemeindebe<br />
hörden, die ein Sperren der<br />
Seegasse in den gefährlichen Märznächten<br />
möglich machten.<br />
Andreas Kilchenmann, <strong>Kirchdorf</strong><br />
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Musikgesellschaft Gerzensee<br />
Veteranentagung <strong>und</strong> Dirigentenwechsel<br />
Am 8. März 2009<br />
führte die MusikgesellschaftGerzensee<br />
die 52. Veteranentagung<br />
des<br />
BKMV BernMittelland<br />
durch. Und<br />
kurze Zeit später<br />
verabschiedete sie<br />
ihren langjährigen<br />
Dirigenten, Hans<br />
Bigler, mit drei<br />
Frühlingskonzerten.<br />
Die Veteranenmusik Bern-Mittelland in Aktion.<br />
Über 250 Veteranen fanden sich am 30 Jahre Hans Bigler…<br />
8. März 2009 in der Mehrzweckhalle in der Name ist Programm: Unter diesem<br />
<strong>Kirchdorf</strong> ein. Gemeindepräsident Paul Motto verabschiedete die Musikgesell-<br />
Manche Dinge behält man gern<br />
in seiner Nähe.<br />
Messerli erhielt die Gelegenheit, die<br />
Gemeinde kurz vorzustellen.<br />
Im Anschluss an das von der Veteranenmusik<br />
Bern-Mittelland umrahmte Mitschaft<br />
Gerzensee mit ihren Frühlingskonzerten<br />
am 25., 27. <strong>und</strong> 28. März<br />
2009 ihren langjährigen Dirigenten<br />
hans Bigler.<br />
tagessen fanden die Ehrungen der im Als junger Militärtrompeter hatte hans<br />
Geld zum Beispiel.<br />
Jahr 2008 ernannten Veteraninnen<br />
<strong>und</strong> Veteranen statt: 42 Musikanten<br />
im Jahr 1978 die Leitung der MG<br />
Gerzensee übernommen <strong>und</strong> konnte<br />
wurden für 30-jähriges <strong>und</strong> 35 Kame- zusammen mit seinen Musikantinnen<br />
raden für 35-jähriges aktives Musi- <strong>und</strong> Musikanten in den folgenden gut<br />
zieren ausgezeichnet. Besonderer 30 Jahren viele unvergessliche<br />
A pplaus galt den 27 Ehrenveteranen, Momente durchleben. Während seiner<br />
die seit 50 Jahren der Blasmusik treu Amtszeit nahm die Musikgesellschaft<br />
www.valiant.ch<br />
geblieben sind, sowie einem cISM- an den eidgenössischen Musikfesten in<br />
Veteranen mit 60-jähriger Vereins- Lugano (1991), Interlaken (1996) sowie<br />
zugehörigkeit.<br />
Luzern (2006) <strong>und</strong> am kantonalen<br />
Musikfest in huttwil (1999) teil. Dane-<br />
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Nach dem offiziellen Teil der Tagung<br />
wurden die Anwesenden von der Blaskapelle<br />
Jantar (www.jantar.ch) sowie<br />
ben folgten viele schöne Musikreisen,<br />
unzählige Musiktage im Amt Seftigen,<br />
Frühlingskonzerte <strong>und</strong> weitere zahl-<br />
vom Seechörli <strong>Kirchdorf</strong> unterhalten. reiche Auftritte in der Region. Mit viel<br />
6 7
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wo man sich<br />
kennt <strong>und</strong><br />
sich beim<br />
Namen nennt.<br />
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Elan bildete hans Bigler auch jahrelang<br />
Jungbläser aus.<br />
Für seine Nachfolge sorgte hans Bigler<br />
gleich selbst. Per 1. April 2009 hat<br />
Rahel Streit, wohnhaft auf dem Belpberg,<br />
den Taktstock übernommen.<br />
Rahel Streit dirigierte während 9 Jahren<br />
die Musikgesellschaft Utzigen <strong>und</strong><br />
unterstützte seit 2008 die MG Gerzensee<br />
als Flötistin. Dadurch konnten sich<br />
Hans Bigler hat den Taktstock abgelegt . . .<br />
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. . . <strong>und</strong> Rahel Streit hat ihn aufgenommen<br />
die zukünftige Dirigentin <strong>und</strong> die Musikantinnen<br />
<strong>und</strong> Musikanten bereits<br />
kennen lernen, was einen reibungslosen<br />
Wechsel gewährleistete.<br />
hans Bigler wird der Musik nicht etwa<br />
den Rücken zuwenden, sondern die<br />
Musikgesellschaft weiterhin musikalisch<br />
unterstützen.<br />
Roman Tanner, <strong>Kirchdorf</strong><br />
Tel. +41 31 809 02 31<br />
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9
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Mittwoch 07.00 – 12.00 h<br />
Samstag 07.00 – 16.00 h<br />
Sonntag 09.00 – 11.00 h<br />
Gemeindepräsident Stefan Lehmann, Gerzensee:<br />
«Ich setze mich gern für<br />
unser schönes Dorf ein.»<br />
Seit r<strong>und</strong> einem halben<br />
Jahr ist Stefan Lehmann<br />
nun bereits Gemeindepräsident<br />
von Gerzensee.<br />
Wir haben ihm einige<br />
Fragen zu seinen bisherigen<br />
Erfahrungen im<br />
neuen Amt gestellt.<br />
Stefan, was gefällt dir an deinem neuen<br />
Amt? Und was nicht so?<br />
Was ich sehr schätze ist der Kontakt<br />
zur Bevölkerung <strong>und</strong> die gute Zusammenarbeit<br />
im Rat, mit den Kommissionen,<br />
aber vor allem auch mit der Verwaltung.<br />
Schon die ersten 100 Tage<br />
haben gezeigt, dass sich auch in einer<br />
kleinen Gemeinde etwas bewegen<br />
lässt, wenn alle am gleichen Strick<br />
ziehen.<br />
Nicht so sehr gefällt es mir jeweils im<br />
ersten Moment, wenn ich Kritik um<br />
sieben Ecken herum erfahre <strong>und</strong> nicht<br />
direkt.<br />
Spürst du gewisse neue Erwartungen<br />
seitens Bürger / Verwaltung / Behördenmitglieder?<br />
Natürlich sind die Erwartungen spürbar<br />
<strong>und</strong> viel breiter als ich sie vorher als<br />
Ressortchef kannte. Aber Politik soll ja<br />
nicht Selbstzweck sein, sondern die Erwartungen<br />
der Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürgern<br />
dort befriedigen, wo sie einer<br />
Mehrheit entsprechen. Deshalb sind<br />
diese Erwartungen für mich als Präsident<br />
auch sehr wichtig.<br />
Wie ist deine Arbeit als Gemeindepräsident<br />
organisiert? Hält sich der Zeitaufwand<br />
im vorgesehenen Rahmen,<br />
stimmen «Aufwand» <strong>und</strong> «Ertrag»?<br />
Ich setze pro Woche zwei bis drei<br />
Abende für die Gemeinde ein. Den<br />
Freitag verbringe ich meist vom Morgen<br />
bis am früheren Nachmittag in der<br />
Verwaltung <strong>und</strong> treffe mich auch sonst<br />
noch nach Bedarf mit dem Verwaltungspersonal.<br />
Der Zeitaufwand hält<br />
sich bis jetzt im Rahmen. Natürlich<br />
kommt es oft zu Terminkollisionen <strong>und</strong><br />
es ist mir nicht möglich, überall selber<br />
dabei zu sein. Von Seiten der Bürger-<br />
Innen <strong>und</strong> dem Personal kommt aber<br />
viel Positives zurück, <strong>und</strong> ganz gratis<br />
übe ich ja das Amt auch nicht aus. In<br />
dem Sinn stimmen für mich «Aufwand»<br />
<strong>und</strong> «Ertrag». Ich setze mich<br />
gerne für unser schönes Dorf ein.<br />
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Do 08.00–14.00 Uhr oder 14.00–20.00 Uhr<br />
Sa 07.30–13.00 Uhr<br />
Welches sind die aktuellsten Projekte?<br />
Aktuell ist immer noch die Erstellung<br />
der Sportanlagen, die im Sommer nun<br />
realisiert werden können. Weiter hat<br />
die Arbeitsgruppe «Verkehrssicherheit»<br />
ihre Vorschläge so weit, dass sie<br />
vorgestellt <strong>und</strong> in die Vernehmlassung<br />
geschickt werden können. Und als<br />
drittes Projekt wird sich der Gemeinderat<br />
diesen Frühsommer Gedanken<br />
machen, ob unsere heutigen Strukturen<br />
noch zeitgemäss sind, oder ob sich im<br />
hinblick auf die nächsten Wahlen Anpassungen<br />
aufdrängen. Das Resultat<br />
ist aber noch völlig offen. Die Spezialkommission<br />
Jugend hat ihre Arbeit<br />
nun aufgenommen <strong>und</strong> wird die anstehenden<br />
herausforderungen angehen.<br />
Hast du dir mittel- <strong>und</strong> längerfristige<br />
Ziele gesteckt? Welche?<br />
Ja, ich habe mir Ziele gesetzt. Ich<br />
ver stehe es als meine Aufgabe, den<br />
Dialog zwischen verschiedenen Partnern<br />
zu fördern. Mir persönlich ist<br />
es wichtig, Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, in denen ein harmonisches<br />
Zusammenleben der Generationen<br />
möglich ist. Es ist mir ebenfalls wichtig,<br />
dass es uns gelingt, die Neuzuzüger-<br />
Innen zu integrieren. Gerzensee soll<br />
weiterhin ein attraktives Dorf mit einer<br />
aktiven Bevölkerung sein, die sich<br />
engagiert – sei dies in der Politik, in der<br />
Feuerwehr, in einem Verein oder wo<br />
auch immer. Wichtig ist mir aber noch<br />
viel mehr, dass wir als Behörde gemeinsame<br />
Ziele <strong>und</strong> sogar eine gemeinsame<br />
Vision haben. Der Rat <strong>und</strong> die<br />
Kommissions präsidien haben die bestehenden<br />
Leitsätze überprüft <strong>und</strong> da<br />
<strong>und</strong> dort fein angepasst. Der Gemeinderat<br />
hat sich im Mai mit dem Thema<br />
Vision beschäftigt <strong>und</strong> versucht, ein<br />
gemeinsames Bild zu entwickeln, wo<br />
Gerzensee in ca. 15 Jahren stehen<br />
könnte. Die Bevölkerung wird zu gegebener<br />
Zeit darüber informiert werden.<br />
Was macht dir im Moment am meisten<br />
Freude?<br />
Der Dialog mit der Bevölkerung, den<br />
Angestellten <strong>und</strong> im Rat.<br />
Und als Ausgleich die Zeit, die ich mit<br />
meiner kleinen Tochter <strong>und</strong> meinen<br />
Vertrauten verbringen kann.<br />
Und was am meisten Sorgen?<br />
Unsere Dorfgemeinschaft wird von den<br />
verschiedensten Partnern geprägt. Sorgen<br />
macht mir ein manchmal spürbares<br />
«Gärtchendenken» mit mangelnder<br />
<strong>und</strong> nicht offener Kommuni -<br />
kation.<br />
Besten Dank, Stefan, wir wünschen dir<br />
weiterhin viel Erfolg <strong>und</strong> Freude im<br />
Amt <strong>und</strong> privat.<br />
Walter Tschannen, Gerzensee<br />
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12. Film-Open <strong>Kirchdorf</strong><br />
Samstag, 8. August 2009<br />
Apéro ab 19 Uhr<br />
Lesung ab 20 Uhr<br />
Kino ab 21 Uhr<br />
Schulhaus <strong>Kirchdorf</strong><br />
Eintritt alles inklusive chF 15.–<br />
Bei schlechter Witterung findet der Anlass in der Turnhalle <strong>Kirchdorf</strong> statt.<br />
«Ein magisch verrücktes<br />
Abenteuer» flimmert in der<br />
Sommernacht vom 8. August<br />
09 über die Leinwand<br />
des 12. FilmOpen <strong>Kirchdorf</strong>.<br />
Der Film «Les Triplettes<br />
de Bellville»<br />
verzaubert mit<br />
einmalig skurrilen<br />
Figuren, herzerfrischendem<br />
Humor <strong>und</strong> preisgekrönter<br />
Musik. Ein perfekt animiertes<br />
ZeichentrickMeisterwerk aus der<br />
Feder des Franzosen Sylvain<br />
Chomet.<br />
In diesem Kultfilm dreht sich alles ums<br />
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am Passaufstieg.<br />
Drum mit einer einleitenden<br />
Lesung des Berner Schriftstellers<br />
<strong>und</strong> Velokuriers Urs Mannhart<br />
(Luchs, 2004; Die Anomalie<br />
des geomagnetischen Feldes südöstlich<br />
von Domodossola, 2006; Kuriernovelle,<br />
2008).<br />
Wie immer servieren wir die exquisite<br />
35-mm-Filmrolle mit kulinarischen<br />
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15
Ich bin noch auf einen weiteren Sammler<br />
mit demselben Jahrgang wie Fritz<br />
Balsiger gestossen <strong>und</strong> habe ihn gebeten,<br />
sich zu überlegen, ob er seine<br />
gesammelten Gegenstände zusammen<br />
mit unseren ausstellen würde. Die Antwort<br />
steht noch aus, aber das soll uns<br />
nicht davon abhalten, nach einem geeigneten<br />
Ausstellungsraum Ausschau<br />
zu halten. Wir möchten die Suche nicht<br />
nur auf <strong>Kirchdorf</strong> beschränken; in<br />
Frage kommen auch die Gemeinden<br />
Noflen, Mühledorf <strong>und</strong> Gerzensee.<br />
Was suchen wir?<br />
Wir brauchen ziemlich viel Platz, vor<br />
allem, wenn wir die Gegenstände beider<br />
Sammler ausstellen könnten. Wir<br />
16<br />
Geeigneter Ausstellungsraum gesucht!<br />
Wer übernimmt<br />
Fritz Balsigers Altertümer?<br />
So lautete der Titel eines Artikels von Erwin<br />
Munter, Lohnstorf, den wir im Märzheft 2008<br />
veröffentlichten. Es war zu lesen, dass Fritz Balsiger<br />
seine Sammlung von landwirtschaftlichen Werkzeugen<br />
<strong>und</strong> vielen anderen Gebrauchsgegenständen<br />
dem <strong>Ortsverein</strong> <strong>Kirchdorf</strong> verschenken will.<br />
Unterdessen sind die Sammelobjekte angeschrieben<br />
<strong>und</strong> bald werden sie auch inventarisiert sein.<br />
denken an eine «Büni» oder sonst ein<br />
grosses Lokal. Wer könnte uns so<br />
etwas zur Verfügung stellen? Mit Vorteil<br />
sollte es nicht zu abgelegen sein,<br />
damit die zukünftigen Besucher es<br />
leicht finden können. Als Beispiel dient<br />
das Dorfmuseum in Wattenwil, das im<br />
Dachstock des alten Schulhauses sehr<br />
schön eingerichtet wurde.<br />
Sollten Sie einen geeigneten Platz anzubieten<br />
haben, wenden Sie sich bitte<br />
an den Präsidenten des <strong>Ortsverein</strong>s<br />
<strong>Kirchdorf</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong>, Felix hosner,<br />
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Vielen Dank!<br />
Rosmarie Schenk, <strong>Kirchdorf</strong><br />
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28. 6. 09 20:00 Uhr, Kirche, Musikgottesdienst zum Abschied<br />
von Wieslaw Pipczynski<br />
19. 7. 09 10:00 Gurnigel, Bergpredigt mit Musikgesellschaft<br />
Uttigen<br />
16. 8. 09 10:00 Uhr, Lindenpredigt mit Musikgesellschaft<br />
Gerzensee<br />
23. 8. 09 10:00 Uhr, Waldpredigt mit Musikgesellschaft<br />
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Die Wochenplatzbörse Region Berg<br />
des Elternvereins Gerzensee vermittelt<br />
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(für Interessierte ab der 6. Klasse).<br />
Kirchgemeinde Gerzensee,<br />
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Zuständig: Franziska Stucki-Oswald,<br />
031 781 47 00 oder stugos@bluewin.ch<br />
Vereine<br />
Diverse Vereine Gerzensee<br />
4./5./6. 9. 09 Eröffnungsfest Sport- <strong>und</strong> Freizeitanlage Gerzensee,<br />
Schulhausareal Gerzensee. Durchgeführt wird<br />
dieser Anlass von der Gemeinde, Schule, Fussballclub<br />
<strong>und</strong> Turnverein Gerzensee<br />
Mütter- <strong>und</strong><br />
Väterberatung<br />
<strong>Kirchdorf</strong><br />
Auf Anmeldung (031 819 71 36) am<br />
4. Donnerstag im Monat, jeweils<br />
nachmittags im Dorfträff <strong>Kirchdorf</strong>.<br />
Film-Open <strong>Kirchdorf</strong><br />
8. 8. 09 ab 19:00 Uhr Apéro<br />
21:00 Uhr Kino «Les Triplettes de Bellville»<br />
Auskunft: www.film-open-kirchdorf.ch<br />
Veranstaltungen<br />
können Sie per Internet<br />
www.see-spiegel.ch oder bei<br />
Sonia Gnädinger (031 961 33 03)<br />
info@see-spiegel.ch melden.<br />
Der Veranstaltungskalender erscheint<br />
viermal im Jahr.<br />
Anmeldeschluss für den nächsten Veranstaltungskalender:<br />
15. Mai 2009<br />
Frauenverein Gerzensee, 031 839 49 78<br />
19. 8. 09 13:30 bis 17:30 Uhr Papier schöpfen am Panoramaweg<br />
4, Gerzensee, Anmeldung bis 13. August an<br />
Annemarie Dubler 031 781 26 69<br />
7. 9. 09 08.30 Uhr bis ca. 11.00 Uhr beim Feuerwehrmagazin<br />
Gerzensee, Rad wechseln <strong>und</strong> Ketten<br />
montieren.<br />
Anmeldung bis 1. September 2009 an:<br />
Marianne Horst Gerzensee 031 781 28 15<br />
Den aktuellsten<br />
Stand des<br />
Veranstaltungskalenders<br />
finden Sie<br />
auf unserer<br />
Homepage!<br />
EHC Wiki Münsingen, www.wiki.ch, 031 781 08 72<br />
13. 6. 09 Grill/Risotto-Plausch, Eichelspitz Wichtrach<br />
26./27. 6. 09 Sommerfest, Festplatz Thalgut<br />
17.– 19. 9. 09 Feldschlösschen-Cup, Eishalle Sagibach<br />
www.see-spiegel.ch<br />
Musikgesellschaft <strong>und</strong> Tambourengruppe Gerzensee,<br />
031 781 14 80<br />
28. 6. 09 Buchenlückepredigt, Buchenlücke Gerzensee<br />
16. 8. 09 Lindenpredigt, Unter den Linden <strong>Kirchdorf</strong><br />
4. 9. 09 Marschmusikdemonstration, Gerzensee
Buch <strong>und</strong><br />
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Sind es Fäden, ist es ein Gespinst, ein naturfarbenen Baumwollfaden, hanf<br />
«Gnusch»? Ist es eine Schale, etwas <strong>und</strong> ein weisses Kunststrohgeflecht.<br />
Weiches, Fliessendes oder doch eher Zuerst versteifte ich mit Tapeten-<br />
hart? Am besten lasse ich mir von der kleister-Weissleimmischung Fäden zu<br />
Künstlerin das Gebilde erklären. Flächen. Das unterschiedliche Verhal-<br />
Und so finde ich mich bei ihr am ten der Materialien <strong>und</strong> das Finden der<br />
Panoramaweg in Gerzensee wieder Leimkonsistenzen stellte die grösste<br />
<strong>und</strong> Annemarie Dubler beginnt zu er- herausforderung dar. Saugfähige,<br />
zählen:<br />
feuch tigkeitsabstossende <strong>und</strong> zusam-<br />
«Deine Ideen zu meinem Objekt haben menklebende Fäden erforderten Ge -<br />
alle etwas Wahres. Die Fotos zeigen duld <strong>und</strong> Fingerspitzengefühl. Dann<br />
verschiedenen Stu-<br />
erstellte ich die<br />
fen des ‹Seelen-<br />
drei immer kleiner<br />
schmeichlers›,welchen ich als Vor -<br />
Annemarie Dubler<br />
werdenden, konkaven<br />
Gefässe. Für<br />
projekt für Inserat meine Panoramaweg 4<br />
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der BFF Bern Stoll zum Grafik Beschriftungen<br />
Gestalterin BFF Bern<br />
Thema FRAGILE 3114 Wichtrach, Ihre Arbeiten 031-781 entstehen 44 55 in ihrem<br />
anfertigte. Dazu Blumenhaus-Atelier in Münsingen<br />
wählte ich feinen,<br />
Leimmischung <strong>und</strong><br />
formte es über<br />
einen Eimer zum<br />
Gefäss. Für die<br />
mittlere Schicht<br />
21
verwendete ich hanffasern <strong>und</strong> versteifte<br />
sie über eine Schale. Die feinen<br />
Baumwollfäden für die innere Schichte<br />
verarbeitete ich über die kleinste Schale.<br />
Am Schluss stellte ich die drei Gefässe<br />
ineinander <strong>und</strong> verband sie mit<br />
den weichen Aussenfäden. Mein Arbeitsablauf<br />
war ein fliessender, bewegter,<br />
lebendiger Prozess. Die einzelnen<br />
Bereiche griffen oft wie von selbst<br />
ineinander.<br />
Abschlussarbeit<br />
Meine Abschlussarbeit ist die Weiterentwicklung<br />
des oben beschriebenen<br />
Vorprojekts. Beim Recherchieren zum<br />
Thema Fragilität entdeckte ich mikroskopische<br />
Aufnahmen von ges<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> kranken Menschenorganen,<br />
Knochen, Geweben. Durch diese Bilder<br />
entstanden Verbindungen zu meinen<br />
Fadenexperimenten. Der Besuch in<br />
einer psychiatrischen Klinik konfrontierte<br />
mich mit der fragilen Struktur<br />
der menschlichen Seele. Während des<br />
letzten Jahres begleitete ich zwei Menschen<br />
im Sterbeprozess. Diese tiefen<br />
Erfahrungen, kombiniert mit den<br />
Recherchen, führten mich zum Objektthema<br />
‹LEBEN – FRAGILE›.<br />
22<br />
Diesen Gedanken gab ich eine Form.<br />
Das mehrschichtige Gefäss wird so<br />
zum Träger eines Inhalts. Es zeigt ein<br />
‹fädiges› Zusammenspiel von drei<br />
Teilen: die Ganzheit von Körper, Geist<br />
<strong>und</strong> Seele, das W<strong>und</strong>er des zerbrechlichen<br />
Lebens. Der Blick von oben ins<br />
Objekt lässt eine offene, fransige, zerfallende<br />
<strong>und</strong> aufblühende Blüte wahrnehmen.<br />
Der Anfang<br />
Mein kreatives Arbeiten hat bereits als<br />
Kind begonnen, als ich bei meinem<br />
Grosi häkeln lernte. Das führte mich<br />
dann auch zu meinem ersten Berufswunsch,<br />
handarbeitslehrerin oder<br />
Schneiderin. Ich merkte dann aber<br />
rasch, dass ich nicht für andere nähen<br />
wollte <strong>und</strong> entschied mich für die Ausbildung<br />
zur Kindergärtnerin. Mit den<br />
Kindern konnte ich viel ausprobieren<br />
<strong>und</strong> erste Erfahrungen sammeln.<br />
Später beschäftigte ich mich intensiv<br />
mit Patchwork <strong>und</strong> Quilt. hier konnte<br />
ich meine Kreativität ausleben <strong>und</strong><br />
alles, was in mir brodelte, zum Ausdruck<br />
bringen. Das Arbeiten in der<br />
Fläche war ein guter Start für mich. Ich<br />
Einladung zur Vernissage<br />
Wie freue ich mich, euch an meiner Abschlussausstellung zu begegnen!<br />
An folgenden Daten bin ich in der Kulturwerkstatt Mühle in Lyss<br />
anzutreffen:<br />
Samstag, 27. Juni 09 14 bis 17.30 Uhr Vernissage<br />
Dienstag, 30. Juni 09 14 bis 16 Uhr<br />
Donnerstag, 2. Juli 09 16 bis 20 Uhr<br />
herzlich grüsst AnDU<br />
Die Kulturwerkstatt Mühle Lyss befindet sich bei der reformierten Kirche.<br />
Die Ausstellung dauert vom 28. Juni bis 3. Juli 2009 <strong>und</strong> ist Sonntag 11 bis 17 Uhr,<br />
Montag bis Donnerstag 14 bis 20 Uhr <strong>und</strong> Freitag 14 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
konnte meine hände<br />
brauchen, die Augen<br />
für Proportionen, Farben<br />
<strong>und</strong> Formen schulen<br />
<strong>und</strong> der Phantasie<br />
freien Lauf lassen. Dabei<br />
entdeckte ich die<br />
Freude am handnähen,<br />
lernte Ausdauer<br />
<strong>und</strong> dran bleiben.<br />
Die dritte Dimension<br />
hat mich jedoch schon<br />
immer fasziniert. So<br />
bin ich auch beim Quilten<br />
nicht in der Fläche<br />
ge blieben, ich gab dem Drang zum<br />
Dreidimensionalen nach. Das zeigte<br />
sich zum Beispiel durch gefaltete<br />
Elemen te, Fransenteile oder Knöpfe<br />
<strong>und</strong> Muscheln.<br />
Mit der Zeit suchte ich neue Möglichkeiten,<br />
mein kreatives Schaffen zu erweitern.<br />
Und weil es keine Zufälle gibt,<br />
ist mir eines Tages das Programm der<br />
BFF Bern ‹formen & gestalten› ins haus<br />
geflattert. Dank des Basisjahres im<br />
textilen Gestalten tauchte ich in eine<br />
neue Welt ein <strong>und</strong> fand meine eigenen<br />
Ausdrucksformen. An der Weihnachtsausstellung<br />
2007 in Gerzensee zeigte<br />
ich zum ersten Mal meine Arbeiten an<br />
der Öffentlichkeit. Dass meine weissen<br />
Stoffrosen bei den Besucherinnen auf<br />
Begeisterung stiessen <strong>und</strong> ich sogar<br />
davon verkaufen konnte, motivierte<br />
mich, die modulare Ausbildung zur<br />
Gestalterin mit dem Zertifikat abzuschliessen.<br />
Ab <strong>und</strong> zu werde ich gefragt, warum<br />
ich diese Ausbildung <strong>und</strong> den Abschluss<br />
mache, ob ich damit Schule geben<br />
könne. Nein, heisst dann immer<br />
meine Antwort, ich mache das einfach<br />
für mich. Ich weiss, das ist ein Privileg<br />
<strong>und</strong> ich geniesse dieses Privileg, Zeit zu<br />
haben, meinen kreativen Ideen Formen<br />
zu geben.<br />
Ziel meiner künstlerischen Arbeit ist es,<br />
den Betrachter mit schlichten, aussagekräftigen<br />
Objekten zu erfreuen<br />
<strong>und</strong> ihn im Innersten zu bereichern.»<br />
Aufgezeichnet von Verena Kaiser<br />
Fotos: Annemarie Dubler<br />
<strong>und</strong> Verena Kaiser<br />
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<strong>Kirchdorf</strong>: 1. Abendkonzert der Saison 2009<br />
«Vom Solo bis zum Quartett»<br />
In einer fast vollbesetzten Kirche lauschte ein interessiertes Publikum<br />
am 3. Mai den feinen wie berauschenden Streicherklängen von vier<br />
ausgewiesenen Meistern ihres Instrumentes. Ein veritables musikalisches<br />
Geschenk!<br />
Es war die Idee von<br />
Alexandre Dubach,<br />
einmal mit «Einheimischen»<br />
zusammen<br />
zu musizieren. So fand<br />
eine hochkarätige Streicherformation<br />
den<br />
Weg nach <strong>Kirchdorf</strong>:<br />
der ehemalige <strong>Kirchdorf</strong>er<br />
Lorenz Indermühle,<br />
Andreas Graf<br />
aus Steffisburg, Alexan -<br />
dre Dubach aus Thun<br />
<strong>und</strong> der Zuzug aus<br />
dem Berner Sinfonieorchester,<br />
Yutaka Mitsunaga.<br />
Meisterhafte Darbietung in jeder<br />
Hinsicht<br />
Wie kann ein Quartett aus Solisten<br />
klingen, das noch nie in dieser Besetzung<br />
zusammen musiziert hat? herrlich,<br />
wenn sich jeder homogen in den<br />
Dienst eines Ganzen eingibt! Zu den<br />
technischen wie musikalischen Fähigkeiten<br />
jedes einzelnen Instrumentalisten<br />
gesellte sich eine sicht- <strong>und</strong><br />
spürbare Musizierfreude. Da wechselten<br />
intimste Piani ab mit so intensiven<br />
Stellen, dass sogar (Bogen-)haare dran<br />
glauben mussten . . . Bereits der musikalisch<br />
differenzierte Einstieg mit dem<br />
Trio Indermühle, Mitsunaga, Graf liess<br />
aufhorchen. Von Ernst von Dohnányi<br />
Foto: Thomas Feuz<br />
erklangen vier Sätze aus der Serenade<br />
op. 10 in c-Dur. Dann verzauberte Alexandre<br />
Dubach das Publikum mit vier<br />
capricci aus op. 1 von Niccolò Paganini.<br />
höchste Virtuosität gepaart mit<br />
einer musikalischen Gestaltung auch<br />
der schwierigsten Stellen, alles süffig<br />
<strong>und</strong> manchmal witzig hingeworfen,<br />
dann wieder schmeichelnd bis hin zur<br />
intensivsten Dramatik – <strong>und</strong> alles<br />
«Marke Dubach», wie er leibt <strong>und</strong><br />
lebt! Es folgte ein Werk, das man selten<br />
in einem Konzert hört: die Sonatine III<br />
für zwei Violinen op. 98 von Ignaz<br />
Lachner. hier zeigte sich, was zwei<br />
Meister ihres Fachs – Alexandre Dubach<br />
<strong>und</strong> Lorenz Indermühle – aus<br />
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einem «Kleinwerk» punkto Besetzung<br />
herausholen können. Kompositorisches<br />
Schwergewicht war zum Schluss<br />
das Streichquartett in G-Dur, D 887 –<br />
op. post. 161 von Franz Schubert: da<br />
waren alle Stimmen technisch wie<br />
musikalisch gefordert, manchmal in<br />
durchdrungener Polyphonie à la Bach,<br />
dann wieder hochromantisch in die<br />
Zukunft weisend.<br />
Hinweis auf die nächsten Konzerte<br />
KIRCHDORF<br />
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Mit diesem Konzert hat das 22. Jahr<br />
der <strong>Kirchdorf</strong>er- <strong>und</strong> Uttiger-Abendkonzerte<br />
begonnen. Diese werden unterstützt<br />
von der Kirchgemeinde <strong>Kirchdorf</strong><br />
<strong>und</strong> den <strong>Ortsverein</strong>en <strong>Kirchdorf</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong> sowie Uttigen <strong>und</strong><br />
Jaberg. Thomas Feuz sprach allen den<br />
grossen Dank des Vorstands aus,<br />
besonders dem zahlreich erschienen<br />
Publikum. Toni Däppen, Jaberg<br />
13. 9. 2009, 17 h, Kirche <strong>Kirchdorf</strong>: Trio Tiglio<br />
18. 10. 2009, 17 h, KGh Uttigen: Shantychor Spiez (mit Klönsnack, d. h.<br />
Apéro <strong>und</strong> geselligem Zusammensein)<br />
Angebot für unsere Leserschaft<br />
Wer eine persönliche Einladung wünscht (z. B. per e-Mail), wende sich an<br />
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Abendkonzerte, Burgackerweg 9, 3629 Jaberg<br />
(Telefon 031 781 27 00, thom.feuz@kirchdorf.ch).<br />
Der starke Partner in Ihrer Region<br />
27
In Gerzensee wird ein idealer Durstlöscher für heisse Tage hergestellt<br />
« . . . definitiv mein Bier –<br />
aus der ”Käserei”!»<br />
Mit dem Juni zieht langsam aber<br />
sicher auch die heisse(re) Zeit ins<br />
Land. Höchste Zeit also, rechtzeitig<br />
den nächsten Schattenplatz auszumachen<br />
– oder aber ein erfrischendes<br />
Bier aus heimischer<br />
Produktion zu geniessen!<br />
«Ein starkes Bockbier der Hobbybrauerei<br />
Egghubel in Gerzensee. Aus<br />
Schweizer Quellwasser <strong>und</strong> biologisch<br />
angebautem Hopfen. Ein naturtrübes,<br />
unpasteurisiertes, amberfarbiges Bier.<br />
Vollm<strong>und</strong>ig, mit süsslicher Honignote<br />
<strong>und</strong> leicht malzigem Geschmack»: so<br />
wird ein unverwechselbares Bier aus<br />
der «See-Spiegel»-Region beworben.<br />
Was ist so speziell an dieser «Brauerei»<br />
<strong>und</strong> ihren Produkten? Die Redaktion<br />
zu Besuch auf dem Egghubel.<br />
Alles andere als eine «Bieridee»<br />
Die Zentralisierung in der Landwirtschaft<br />
<strong>und</strong> damit die Zusammenlegung<br />
verschiedener Käsereien führte 1999<br />
28<br />
auch zur Schliessung der Käserei Egghubel<br />
in Gerzensee. Wie man sich vorstellen<br />
kann, war es nicht ganz einfach,<br />
geeignete Bewohner zu finden. So gesehen<br />
war die Einrichtung einer Brauerei<br />
für alle ein Glücksfall.<br />
hobbybrauer Jürg Kohler, von Beruf<br />
Informatiker, erinnert sich: «Schon<br />
während längerer Zeit suchte ich geeignete<br />
Räumlichkeiten, um zum Brauen<br />
nicht mehr auf die Waschküche unserer<br />
früheren Wohnung angewiesen<br />
zu sein. Die Käserei Egghubel hat uns<br />
wegen ihrer ausserordentlichen Lage<br />
schon immer fasziniert. Als die ”Käsi”<br />
dann ausgeschrieben wurde, war für<br />
uns klar, dass wir uns bewerben.»<br />
Wodurch kam er eigentlich mit der<br />
herstellung des begehrten Gerstensaftes<br />
in Berührung bzw. ”auf den Geschmack”?<br />
Jürg Kohler: «Einerseits<br />
durch den Naturgärtner Andreas<br />
Schild, der bei der Umgestaltung unseres<br />
Gartens einen hopfen pflanzte,<br />
<strong>und</strong> andererseits durch Ernst Lehmann<br />
von der Aemme-Brauerei in Langnau,<br />
bei dem ich anlässlich eines Betriebsausflugs<br />
erfahren hatte, dass Brauen<br />
auch im kleinen Stil möglich ist.»<br />
Und was bewog den hobbybrauer<br />
zum Schritt in die Öffentlichkeit? «Wer<br />
ein solches hobby ausübt, zieht ganz<br />
automatisch ein gewisses Interesse auf<br />
sich. Es dauert nicht lange bis zur<br />
Frage, ob denn das Bier auch käuflich<br />
sei. Da der Aufwand, einen Sud von<br />
20, 40 oder auch 100 Litern zu brauen<br />
annähernd der gleiche ist, liegt es<br />
nahe, über den eigenen Bedarf hinaus<br />
auch Bier für den Verkauf zu produzieren.<br />
Dabei ist nicht die Produktion an<br />
sich das Problem, sondern vielmehr die<br />
Lagerung. Viele hobbybrauer stossen<br />
diesbezüglich schon bald an Grenzen.<br />
Die grosszügigen Räumlichkeiten der<br />
früheren ”Käsi” lassen da schon den<br />
einen oder anderen Expansionsgedanken<br />
zu. Fest steht jedenfalls: je grösser<br />
die Konzentration auf dem weltweiten<br />
Biermarkt auf einige wenige grosse<br />
Marken, umsomehr steigen die chancen<br />
kleiner Brauer(eien), erfolgreich<br />
Nischen zu besetzen. ”Egghubel”: das<br />
ist je nach Geschmack ein Lagerbier<br />
oder Spez, Märzen, Leichtbier, dunkles<br />
Hobbybrauer Jürg Kohler in<br />
seiner «Brauwerkstatt». Noch<br />
schöner <strong>und</strong> eindrücklicher<br />
als diese Bilder ist ein Augenschein<br />
vor Ort.<br />
Spezialbier, Weizen hell <strong>und</strong> dunkel<br />
oder auch ein Bier im englischen Stil.»<br />
Seit 2008 befindet sich nun also in den<br />
weiss-braun gekachelten Räumlichkeiten<br />
der ehemaligen Käserei auf dem<br />
Egghubel eine Brauerei. Der Name<br />
”Brauwerkstatt” ist deshalb treffend,<br />
weil Jürg Kohler auch Kurse anbietet<br />
<strong>und</strong> Interessierte in die Geheimnisse<br />
der Braukunst einweiht. Das Angebot<br />
ist vielfältig <strong>und</strong> spricht Einzelpersonen<br />
wie Gruppen an (vergleiche Kasten).<br />
Da braut sich was zusammen . . .<br />
Bier brauen ist ein seriöses handwerk.<br />
Das wird einem spätestens dann bewusst,<br />
wenn man einem Sachverständigen<br />
über die Schulter <strong>und</strong> in die<br />
Pfanne sehen darf.<br />
Viele namhafte Brauereien sind dem<br />
deutschen Reinheitsgebot aus dem<br />
Jahre 1516 verpflichtet. Daraus zeigt<br />
sich, dass Bier brauen eine Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
alte Tradition hat – nicht nur in<br />
Deutschland: bereits im 3. Jahrtausend<br />
v. chr. wurde in Ägypten Bier gebraut<br />
<strong>und</strong> gelangte über die Griechen <strong>und</strong><br />
Römer nach Mitteleuropa. Der Geschichtsschreiber<br />
Tacitus hat vermerkt,<br />
dass den Germanen genauso gut mit<br />
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sind in Flaschen <strong>und</strong> – auf Vorbestellung – auch in Fässern erhältlich.<br />
. . . oder selber brauen? Die Seminare geben Einblick in den Brauvorgang, orientieren<br />
über Rohstoffe <strong>und</strong> Utensilien <strong>und</strong> vermitteln das nötige Wissen, um selber Bier herzustellen.<br />
Das Tagesseminar beinhaltet ein Brauerznüni <strong>und</strong> ein einfaches Mittagessen, Bier <strong>und</strong><br />
alkoholfreie Getränke «à discrétion» sowie – gemäss Gruppengrösse – zwischen 20 <strong>und</strong> 40<br />
l des gemeinsam hergestellten Biers. Je nach gewählter Sorte ist dieses nach 6 bis 20 Wochen<br />
abholbereit. Die Gr<strong>und</strong>gebühr beträgt für eine Einzelperson Fr. 150.–, pro Seminar<br />
(zwei bis acht Personen) 500 Franken plus Fr. 50.– pro Person, inkl. Benützung eines Kühlgeräts<br />
mit Zapfhahn zum Ausschank des eigenen Biers inbegriffen.<br />
Jugendschutz: Das Mindestalter für die Teilnahme ist 16 Jahre.<br />
Kontakt: Brauwerkstatt Egghubel, Jürg Kohler, Sädelstrasse 35, 3115 Gerzensee.<br />
Telefon 031 951 01 81 | 079 345 09 14, E-Mail seminare@egghubel.ch.<br />
einer Lieferung von cervisia (Bier) wie<br />
mit pilum <strong>und</strong> gladius (Speer <strong>und</strong><br />
Schwert) der Garaus gemacht werden<br />
könne . . .<br />
hopfengärten in Klöstern sind bereits<br />
in einer Urk<strong>und</strong>e aus dem Jahr 786 erwähnt.<br />
Die Braukunst wurde gerade<br />
auch von den Mönchen hoch gehalten<br />
<strong>und</strong> immer weiter entwickelt. Nicht zuletzt<br />
dürften wirtschaftliche Gründe<br />
sowie die Regel ”Flüssiges bricht das<br />
Fasten nicht” massgebend dazu beigetragen<br />
haben (Quelle: ”Geheimnisse<br />
aus dem Kloster. Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Lebenskunst<br />
aus der Stille”, Gondrom-<br />
Verlag). Seit sehr früher Zeit ist auch<br />
bekannt, dass Bier nicht nur ”die Kräfte<br />
erhöhet”, sondern auch ”das Fleisch<br />
im Körper mehret” – was wohl nicht<br />
nur historische Germanen zuweilen etwas<br />
träge machte . . . Bewusste Geniesser<br />
trinken deshalb nicht einfach<br />
Mass um Mass Bier, sondern ”mit<br />
Mass”.<br />
Wo Hopfen <strong>und</strong> Malz nicht verloren<br />
ist!<br />
Wie verläuft nun aber der Prozess des<br />
Bierbrauens? Die einzelnen Stationen<br />
werden nachfolgend kurz vorgestellt:<br />
Schroten: Das Malz muss zuerst durch<br />
Schroten aufgebrochen werden.<br />
Einmaischen: Schrot <strong>und</strong> Wasser<br />
werden miteinander verm(a)ischt. Anschliessend<br />
wird die Maische auf bestimmten<br />
Temperaturen gehalten,<br />
damit die Enzyme die aus dem Malz gelöste<br />
Stärke in Zucker abbauen können.<br />
Läutern: Im Läutervorgang wird eine<br />
klare Würze, das Malzzuckerwasser,<br />
gewonnen. Zurück bleibt der Malztreber,<br />
der an Tiere verfüttert wird.<br />
Würze kochen: Die Würze wird zusammen<br />
mit dem hopfen gekocht.<br />
Würze klären: Die festen Bestandteile<br />
des hopfens werden im so genannten<br />
”Whirlpool” von der Flüssigkeit getrennt.<br />
Würze kühlen: Die fertige Würze wird<br />
vor der Zugabe der hefe gekühlt.<br />
Gärung: Diese setzt nach der Zugabe<br />
der hefe ein, welche den Zucker zu<br />
Alkohol <strong>und</strong> Kohlensäure abbaut; auf<br />
die so genannte hauptgärung folgt die<br />
Nachgärung.<br />
Reifung/Lagerung: Nun brauchts Geduld!<br />
Das Jungbier soll mindestens 4<br />
bis 6 Wochen kühl reifen. Je höher der<br />
Alkoholgehalt, desto länger dauert die<br />
Reifung.<br />
31
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. . . geniessen: Nun steht dem Genuss<br />
eines edlen Gerstensafts nichts mehr<br />
im Wege. Dabei gilt, was für alle echte<br />
Geniesser selbstverständlich ist: Mass<br />
halten!<br />
Schematischer Brauprozess<br />
Lagern<br />
Schroten<br />
des Malzes<br />
Brau-<br />
Malz<br />
Kochen<br />
Hopfen<br />
Läutern<br />
Wasser<br />
Maschinen<br />
Klärung der<br />
Würze<br />
Schrotkasten<br />
Kühlen<br />
Hefe Luft<br />
Gären Reifen<br />
Lagertanks<br />
Und hier noch ein Geschenktipp für die<br />
viel zitierte ”letzte Minute”: Warum<br />
nicht einen Geschenkgutschein oder<br />
einen Braukurs schenken? Keine<br />
schlechte (Bier-)Idee – gerade für Leute,<br />
die sonst schon alles haben . . . Auf<br />
aller Wohl, also!<br />
Text <strong>und</strong> Fotos: Thomas Feuz, Jaberg<br />
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unter der Registernummer 125 zu finden;<br />
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33
34<br />
Lisi het gmeint...<br />
. . . eine grosse Schneeschmelze nach einem schneereichen Winter sei so sicher wie<br />
das Amen in der Kirche. Natürlich beobachtete sie die Natur nicht als einzige. Doch<br />
was die Schlüsse daraus anbetraf, dürfte lisi weit herum einzig(artig) sein! Und das<br />
kam so:<br />
Seit jeher hatte Lisi einen sechsten Sinn. Wer ihr das nicht zugestehen wollte, attestierte ihr immerhin<br />
einen guten Riecher für gewisse Dinge. (Frau musste ihr zudem attestieren, dass sie auch noch<br />
einen äusserst guten Geschmack hatte, doch das ist wieder eine andere Geschichte.)<br />
Ich vergesse wieder einmal, dass Sie Lisi ja noch nicht so gut kennen. Wäre diese vierteljährliche<br />
Humoreske nicht durch eine klare Seitenvorgabe begrenzt – kein Mensch wüsste, welche weiteren<br />
unbekannten Seiten Lisi auch ihrem Biographen präsentieren würde . . . So aber kann ich nach<br />
einer etwas ausführlichen Einführung getrost zum Kern der Sache kommen.<br />
Etwas muss ich noch anfügen: in Mathematik war Lisi nicht so gut, ja sogar «bodenlos schlecht»,<br />
wie Schulmeister Alois Amberg manchmal betonte. Sie hatte einfach Mühe mit dem «Tischele» von<br />
Zahlen – von der richtigen Reihenfolge ganz zu schweigen. Und erst die Mengenlehre! «Wenn<br />
fünf Personen in einem Zimmer sind <strong>und</strong> sechs das Zimmer verlassen: wie viele Personen müssen<br />
wieder hineinkommen, damit keine mehr im Zimmer ist?» Das ging weit über ihren Horizont!<br />
Umgekehrt war Lisi die Einzige, die Lehrer A.A. mit der richtigen Antwort auf folgende Rechnung<br />
verblüffte: «In einem Tram sitzen zwölf Personen. Bei der ersten Haltestelle steigen vier Personen<br />
ein <strong>und</strong> drei aus, bei der nächsten fünf aus <strong>und</strong> sieben ein, dann sechs ein <strong>und</strong> fünf aus, dann<br />
sieben ein <strong>und</strong> zwei aus, dann elf ein <strong>und</strong> acht aus, dann zwei ein <strong>und</strong> vier aus <strong>und</strong> schliesslich<br />
zehn ein <strong>und</strong> dreizehn aus.» Und jetzt kommts: «An wie vielen Stationen hat das Tram angehalten?»<br />
Lisi wusste es. Doch Sie möchten ja wissen, wie das mit Lisi nun wirklich war!<br />
Also: in Mathe war Lisi (bodenlos) schlecht, aber im wirklichen Leben konnte sie «1+1 zusammenzählen»<br />
wie keine Zweite! Zum Beispiel war es für sie sonnenklar, dass auf einen schneereichen<br />
Winter eine grosse Schneeschmelze folgt, dass ein Unglück selten allein kommt, eine Schwalbe<br />
noch keinen Sommer macht <strong>und</strong> Barack Obama nach Umsetzen von 26 Wahlversprechen in den<br />
nächsten 3¾ Jahren noch über 410 einlösen muss («NEWS», 22. 4. 09). Doch schien ihr die<br />
Gleichung zu einfach, dass mit dem Einzug der Grünen ins Parlament das Waldsterben gelöst sei<br />
(zumindest ist‘s kein Thema mehr!), oder mit einem streckenweisen Ausbau der Autobahnen auf<br />
drei Spuren das Verkehrsproblem zu lösen wäre. Hier sah Lisi etwas weiter. Sie liess sich nicht so<br />
leicht ein X für ein U vormachen <strong>und</strong> stellte «ihren Mann» schon zu einer Zeit, als andere (Frauen)<br />
sich kaum eine eigene Meinung zugetrauten/-standen (doch doch, diese Zeiten gabs. Und deshalb<br />
ist‘s wohl heute so, wie es ist!)<br />
Für Lisi wäre sonnenklar, dass die Auslagerung der Verwaltung eines Dorfs an<br />
die grössere Nachbargemeinde Sinn macht, oder dass Schulnoten (sofern<br />
man/frau noch davon sprechen kann) nicht über alle Zweifel erhaben<br />
sind. Sie zweifelte auch nicht daran, dass sich die Investition in<br />
Kunstrasen auf Fussballfeldern höchstens für die über-überübernächste<br />
Generation rechnet. Und statt in teuren<br />
«Feuerwehrübungen» Präsenzzeiten für Feuer- <strong>und</strong><br />
sonstige Wehren zu entgelten, hätte man (!) besser<br />
dezidiert vorgesorgt: Lisi hätte wie gewohnt 1+1 zusammengezählt<br />
<strong>und</strong> den Gletschersee ob Grindelwald<br />
süüferli angebohrt, die Schleusen rechtzeitig geöffnet<br />
– hätte man «frau» gefragt. Aber eben:<br />
einigen gehen die Augen erst auf, wenn sie die<br />
Rechnung bezahlen sollen. H.-U. Morist<br />
Ecke<br />
Schmunzel-<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Ortsverein</strong> <strong>Kirchdorf</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong><br />
Präsident:<br />
Felix Hosner, Dorfstrasse 40a, 3116 <strong>Kirchdorf</strong>, 031 782 12 01<br />
FHosner@computer-coach.ch<br />
Redaktionsleitung:<br />
Walter Tschannen, Gerzensee, 031 782 02 15<br />
w.tschannen@bluewin.ch<br />
Redaktionsteam:<br />
Thomas Feuz, Jaberg<br />
Verena Kaiser, Gerzensee<br />
Lukas Ninck, <strong>Kirchdorf</strong><br />
Rosmarie Schenk, <strong>Kirchdorf</strong><br />
Gerhard Wyss, <strong>Kirchdorf</strong><br />
Inserate:<br />
Christine Lüdi, <strong>Kirchdorf</strong>, 031 781 25 27<br />
christineluedi@bluewin.ch<br />
Veranstaltungskalender:<br />
Sonia Gnädinger, <strong>Kirchdorf</strong>, 031 961 33 03,<br />
sonia.gnaedinger@bluewin.ch<br />
layout:<br />
Prisca Scheidegger, Gerzensee, 031 781 20 40<br />
fam.pks@bluewin.ch<br />
Druck:<br />
Druckform Marcel Spinnler, 3125 Toffen<br />
031 819 90 20, info@druckform.ch<br />
Internet: www.see-spiegel.ch<br />
<strong>Ortsverein</strong> KirchdOrf <strong>und</strong> umgebung<br />
S e e - S P I e G e l<br />
Nr. 2/2009<br />
Geht an alle Haushaltungen<br />
der Gemeinden <strong>Kirchdorf</strong>,<br />
Gelterfingen, Gerzensee,<br />
Jaberg, Mühledorf <strong>und</strong><br />
Noflen<br />
Die nächste Ausgabe<br />
erscheint Mitte September<br />
2009.<br />
Redaktionsschluss:<br />
15. August 2009<br />
Werden Sie Mitglied des <strong>Ortsverein</strong>s <strong>Kirchdorf</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong> (OVK)<br />
Der <strong>Ortsverein</strong> hat zum Zweck, die aktive Teilnahme der Bevölkerung in <strong>Kirchdorf</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong><br />
am kulturellen Leben zu fördern, indem er Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Exkursionen, Film<strong>und</strong><br />
Diavorführungen, Zusammenkünfte <strong>und</strong> Kurse durchführt, periodisch einen Veranstaltungskalender<br />
herausgibt, kulturelle Anliegen der Bevölkerung zuhanden der Behörden formuliert <strong>und</strong><br />
mit seinem vierteljährlich erscheinenden Printmedium «See-Spiegel» in den Gemeinden um den<br />
Gerzensee das kulturelle Leben der Region zu dokumentieren versucht.<br />
An der jährlich Ende Oktober stattfindenden Hauptversammlung werden alle Mitglieder <strong>und</strong> ihre<br />
Angehörigen zu unserem traditionellen Gschwellti-Essen eingeladen <strong>und</strong> der Kulturpreis verliehen.<br />
Ich / Wir möchte(n) Mitglied(er) des OVK werden<br />
Name: Eintrittsdatum:<br />
Vorname: ❑ Einzelmitglied (Fr. 15.–)<br />
Strasse: ❑ Ehepaarmitglied (Fr. 25.–)<br />
PLZ/Ort: Unterschrift:<br />
einsenden an: <strong>Ortsverein</strong> <strong>Kirchdorf</strong>, Dorfstrasse 40a, 3116 <strong>Kirchdorf</strong>
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Adressänderungen: ortsverein <strong>Kirchdorf</strong>, 3116 <strong>Kirchdorf</strong>, nach A1 Nr. 552<br />
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