FLUG REVUE 12/2016
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<strong>12</strong> <strong>2016</strong><br />
Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />
EXTRA<br />
Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />
AMERIKAS NEUE<br />
RAUMSCHIFFE<br />
PILATUS PC-24<br />
Allzweck-Jet<br />
im Härtetest<br />
WONSAN<br />
Nordkoreas<br />
erste Airshow<br />
<strong>FLUG</strong>HAFEN LYON<br />
Internationaler<br />
Verkehr soll wachsen<br />
Letzter<br />
Ausweg aus<br />
DIE NEUE der Krise?<br />
AIRBERLIN<br />
JUNKERS F 13<br />
Der Neubau fliegt<br />
BRENNSTOFFZELLEN<br />
HY4: Der nächste Schritt<br />
zum sauberen Fliegen<br />
Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10,<br />
Dänemark dkr 58, Benelux € 6,20,<br />
Slowakei € 8,40, Italien € 6,90<br />
ROYAL CANADIAN AIR FORCE<br />
Welcher Fighter folgt auf die Hornet?
SO HOCH.<br />
CHINOOK.<br />
Der H-47F Chinook setzt mit einem einzigartigen Leistungs- und Einsatzprofil weltweit den Maßstab für<br />
Mittelschwere bis Schwere Transporthubschrauber. Der H-47F Chinook ist leistungsstärker als je zuvor. Er ist<br />
mit modernster Flugsteuerungstechnik und einem vollintegrierten digitalen Cockpit ausgestattet und ist auch<br />
unter anspruchsvollsten Bedingungen voll einsetzbar: in großer Höhe, bei widriger Witterung, bei Tag oder<br />
Nacht. Ob Truppen- und Materialtransporte, Einsätze von Spezialeinheiten, Such- und Rettungsaktionen oder<br />
Katastrophenhilfe, es gibt nur einen, der alles kann. Der Chinook.
Dezember<br />
Kurs<br />
Der 10 000. Airbus ging<br />
an Singapore Airlines.<br />
Fluggeräte im Heft<br />
Meilenstein<br />
28 Airbus A350<br />
7 Bell V-247 Vigilant<br />
82 Canadair DC-54M/<br />
DC-4M/C-4<br />
48 Chengdu J-10B Meng Long<br />
16 Junkers/Rimowa F 13<br />
56 DLR HY4<br />
88 Lockheed TF-104 Starfighter<br />
36 Pilatus PC-24<br />
Fotos: Airbus/Goussé, Patrick Holland-Moritz<br />
Als Air France im Mai 1974 den<br />
ersten zweistrahligen Großraumjet<br />
Airbus A300B2 übernahm,<br />
waren die Aussichten für Airbus angesichts<br />
mäßiger Verkaufserfolge keineswegs rosig. So<br />
manche Durststrecke musste überwunden werden,<br />
bis aus dem europäischen Herausforderer<br />
ein Unternehmen heranwuchs, das es mit dem<br />
US-Giganten Boeing aufnehmen konnte. Der große<br />
Durchbruch kam erst in den 90er Jahren mit<br />
dem revolutionären Airbus A320, der dank vieler<br />
Innovationen neue Maßstäbe setzte. Über 7250<br />
der mittlerweile von Airbus gelieferten 10000<br />
Verkehrsflugzeuge gehören zu dieser Standardrumpf-Familie,<br />
die in Form der neo-Versionen eine<br />
blendende Zukunft hat.<br />
Nicht alles, was Airbus anpackte, war aber ein<br />
Erfolg. Aktuelles Sorgenkind ist die A380: Dem<br />
größten Verkehrsjet der Welt fehlen noch viele<br />
Aufträge, um in die Gewinnzone zu kommen.<br />
Auch in anderen Bereichen der inzwischen breit<br />
aufgestellten Airbus Group (ehemals EADS) gibt<br />
es kostspielige Baustellen wie den Militärtransporter<br />
A400M. Dazu kommen aktuell die Absatzflaute<br />
bei den Hubschraubern und das absehbare<br />
Ende der Eurofighter-Produktion.<br />
Firmenchef Tom Enders und seine Kollegen<br />
haben also alle Hände voll zu tun, Airbus auf<br />
Kurs zu halten. Eine bessere Integration mit<br />
schlanken Strukturen und schnelleren Entscheidungswegen<br />
soll helfen, besser auf neue Herausforderungen<br />
zu reagieren. Denn die Konkurrenz<br />
schläft nicht, und in vielen Bereichen – Stichworte<br />
Drohnen und Digitalisierung – steht die Branche<br />
vor erheblichen Umwälzungen. Daher ist es wichtig,<br />
weiter genügend in Forschung und Entwicklung<br />
zu investieren, um auch langfristig die Nase<br />
vorn zu haben.<br />
Karl Schwarz<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Zahl<br />
des<br />
Monats495<br />
Millionen Pfund (550 Mio. Euro) erwartet easyJet als Gewinn vor<br />
Steuern für das Geschäftsjahr <strong>2016</strong>. Das läge mehr als 25 Prozent<br />
unter der Rekordmarke von 686 Millionen Pfund im Jahr 2015.<br />
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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 3
46<br />
Nordkoreas Luftstreitkräfte boten<br />
auf ihrer ersten Airshow auch die<br />
Suchoi Su-25K auf.<br />
<strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />
TAKE-OFF<br />
INHALT<br />
16 Die neue Junkers F 13 fliegt<br />
Ein hundert Jahre alter Meilenstein der<br />
Luftfahrtgeschichte fliegt als kompletter<br />
Neubau in der Schweiz<br />
ZIVILLUFTFAHRT<br />
22 Dreiteilung von airberlin<br />
Mit getrennten Sparten für Leasing,<br />
Linienflug und Charter will airberlin<br />
aus den roten Zahlen kommen<br />
28 Taiwans erste A350<br />
Der neue Zweistrahler von China Airlines<br />
soll mehr Nonstopstrecken erschließen<br />
30 Flughafen Lyon<br />
Frankreichs Nummer drei setzt auf Alpentourismus<br />
und internationale Langstrecken<br />
BUSINESS AVIATION<br />
36 Pilatus PC-24<br />
Die Schweizer liegen in der Erprobung<br />
ihres ersten Business Jets im Zeitplan<br />
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
40 Royal Canadian Air Force<br />
Kanadas Luftstreitkräfte bewältigen mit<br />
einer modernen Flotte vielfältige Aufgaben<br />
46 Wonsan Air Festival<br />
Die erste Airshow in Nordkorea zeigt nur<br />
ausgewählte Muster<br />
4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
28<br />
China Airlines aus Taiwan hat ihren ersten<br />
Airbus A350-900 in Dienst gestellt.<br />
36<br />
Die PC-24 von Pilatus hat inzwischen etwa<br />
die Hälfte des Testprogramms geschafft.<br />
Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />
Mehr Infos: www.flugrevue.de/epaper
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
48 Chengdu J-10B<br />
China entwickelt seinen modernen<br />
einstrahligen Kampfjet weiter<br />
52 Freundeskreis Luftwaffe<br />
Eurofighter mit Boelcke-Anstrich beim<br />
Taktischen Luftwaffengeschwader 31<br />
TECHNIK<br />
56 Brennstoffzellen im Alltagstest<br />
Das DLR erprobt mit dem viersitzigen<br />
Passagierflieger HY4 ein neues<br />
Antriebskonzept<br />
HISTORIE<br />
82 Canadair DC-4M/C-54M North Star<br />
Merlin-Motoren von Rolls-Royce sorgten<br />
bei dem Verkehrsflugzeug aus den späten<br />
1940er Jahren für mehr Leistung, aber<br />
auch mehr Lärm<br />
30<br />
Mit mehr internationalen Flügen<br />
will Lyon seine Stellung in<br />
Frankreich ausbauen.<br />
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UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />
68<br />
Für Forschungszwecke fliegt<br />
88 die TF-104G in den USA.<br />
36<br />
46<br />
30<br />
40<br />
22<br />
16<br />
56<br />
EXTRA<br />
RAUMFAHRT<br />
66 Editorial<br />
68 Private amerikanische Raumschiffe<br />
Boeing und SpaceX entwickeln bemannte<br />
Kapseln für Transporte zur ISS, doch<br />
Pro-bleme verzögern die ersten Flüge<br />
74 Wieder ein Europäer auf der ISS<br />
Der Franzose Thomas Pesquet startet<br />
nach sieben Jahren Training zu seiner<br />
ersten Langzeitmission<br />
76 Neue europäische Trägerrakete<br />
Die Ariane 6 soll deutlich billiger als ihre<br />
Vorgängerin werden, um im internationalen<br />
Wettbewerb zu bestehen<br />
80 Raumfahrt-News<br />
RUBRIKEN<br />
3 Kurs im Dezember<br />
6 News<br />
34 AIRSpot<br />
35 Passagier und Kabine<br />
60 Briefing: Wetterradar<br />
62 Berufe: Sicherheitstrainer für Flugbegleiter<br />
63 Jobbörse<br />
86 Service Bücher, Modelle, Impressum<br />
88 Nachbrenner: Lockheed TF-104G<br />
90 Vorschau<br />
Fotos: Airbus, Airbus Safran Launchers, Luigino Caliaro,<br />
Flughafen Lyon, Pilatus, Dr. Séan Wilson;<br />
Titelfotos: AirTeamImages/Mathieu Pouliot, DND-MDN<br />
Canada, Flughafen Stuttgart, NASA, Rimowa<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 5
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Foto: Airbus/Goussé<br />
MEILENSTEIN FÜR EUROPAS <strong>FLUG</strong>ZEUGBAUER<br />
Airbus liefert das 10 000. Flugzeug aus<br />
Singapore Airlines hat am 14. Oktober das 10 000.<br />
Verkehrsflugzeug aus der Produktion des europäischen<br />
Herstellers Airbus übernommen. Airbus-Konzernchef<br />
Tom Enders übergab die mit einem Aufkleber am<br />
Heck geschmückte A350-900 (Kennung 9V-SMF) in Toulouse<br />
an SIA-Vorstandschef Goh Choon Phong. Airbus entstand<br />
Mitte der sechziger Jahre als zunächst lose Arbeitsgemeinschaft<br />
unterschiedlicher europäischer Flugzeughersteller<br />
und amerikanischer Zulieferer. Nach dem Erstlingswerk<br />
A300B (Erstflug 1972) und der kürzeren A310 (1982) wurde<br />
Airbus mit der revolutionären A320 (1987) zum Global<br />
Player. Ergänzt um die Großraummuster A340 und A330<br />
(1991 bzw. 1992) sowie um die A380 (2005) und den CFK-<br />
Twin A350 (2013), entstand ein dem amerikanischen Hersteller<br />
Boeing ebenbürtiger Branchenriese mit rund 50 Prozent<br />
Marktanteil. Im nächsten Heft der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> berichten<br />
wir ausführlicher über die Feierlichkeiten des heute<br />
einheitlichen Unternehmens Airbus.<br />
Sambia zeigt chinesischen Jettrainer L-15<br />
Als erster Exportkunde hat Sambia die Hongdu L-15Z erhalten. Der Jettrainer, der mit<br />
Unterstützung von Jakowlew entwickelt wurde, kann auch für leichte Kampfaufgaben verwendet<br />
werden. Zu diesem Zweck sind die sechs bestellten Flugzeuge der sambischen<br />
Luftstreitkräfte mit einem Radar ausgerüstet und können Waffen wie die PL-5E (Luft-Luft-<br />
Lenkwaffe), die TL-10/YJ-9E (Luft-Boden-Lenkflugkörper) oder den Kanonenbehälter PC-2AI<br />
(Kaliber 23 mm) tragen. Unterdessen haben offenbar auch die chinesischen Luftstreitkräfte<br />
ihre ersten Flugzeuge übernommen; sie werden als JL-10 bezeichnet.<br />
Foto: via Rupprecht<br />
Foto: Textron Aviation<br />
Citation Longitude fliegt<br />
Der bisher größte Cessna-Geschäftsreisejet hob am 8. Oktober zu<br />
seinem Erstflug ab. Ed Wenninger und Stuart Rogerson waren knapp über<br />
zwei Stunden in der Luft und arbeiteten das komplette geplante Programm<br />
ab. Der Prototyp wird vor allem für die Erweiterung des Flugbereichs verwendet.<br />
Die erste Serienmaschine, die in den kommenden Wochen folgt,<br />
soll sich auf die Systemtests konzentrieren.<br />
6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Foto: Boeing<br />
Foto: Bombardier<br />
Grünes Licht für<br />
Bombardier CS300<br />
Die große C Series des kanadischen Flugzeugherstellers<br />
kommt ihrer Indienststellung<br />
bei airBaltic einen Schritt näher. Die<br />
europäische Flugsicherheitsagentur EASA<br />
hat die von Transport Canada erteilte Musterzulassung<br />
bestätigt. Künftige airBaltic-<br />
Strecken wurden probeweise abgeflogen,<br />
und die ersten Piloten der lettischen Airline<br />
haben ihr Type Rating absolviert. Die erste<br />
CS300 soll noch <strong>2016</strong> ausgeliefert werden.<br />
767BCF für Amazon<br />
Neun gebrauchte 767 wird Boeing für die<br />
Atlas Air Worldwide Holdings zu Frachtern<br />
umbauen. Boeing lässt die 767BCF (Boeing<br />
Converted Freighter) bei ST Aerospace<br />
umrüsten. Sie werden bei Atlas Air in den<br />
Farben von Amazon Prime Air eingesetzt.<br />
Boeing sagt für die nächsten 20 Jahre<br />
einen Bedarf für 400 Großraum-Umbaufrachter<br />
voraus, weshalb ST Aerospace<br />
bereits mit einer zweiter Umbaulinie in<br />
Schanghai oder Taipeh liebäugelt. Eine gute<br />
gebrauchte Boeing 767 gibt es für rund<br />
zehn Millionen Dollar, der Umbau kostet<br />
noch einmal um die 15 Millionen Dollar.<br />
Klimaabkommen für<br />
die Luftfahrt<br />
Die Luftfahrtindustrie soll sich stärker<br />
am Klimaschutz beteiligen. Das haben die<br />
Mitgliedsstaaten der internationalen Zivilluftfahrtorganisation<br />
ICAO beschlossen.<br />
Vereinbart wurde eine Deckelung der<br />
Treibhausgas-Emissionen ab dem Jahr 2021.<br />
Airlines sollen künftig Lizenzen für den<br />
Ausstoß von Kohlendioxid vorweisen müssen.<br />
Basiswert des CO 2 -Emissionen ist der<br />
Durchschnitt der Jahre 2019 und 2020. Das<br />
Carbon Offsetting and Reduction Scheme<br />
for International Aviation (CORSIA) soll zunächst<br />
von 2021 bis 2026 auf freiwilliger<br />
Basis umgesetzt werden. Nach Angaben<br />
der EU-Kommission nehmen 65 Staaten,<br />
inklusive aller EU-Länder, an dieser ersten<br />
Phase teil. Ab 2027 soll CORSIA für alle<br />
ICAO-Mitgliedsstaaten gelten.<br />
„Der Luftverkehr wird bei den<br />
deutschen Verbrauchern<br />
als besonders kundenfreundlich<br />
wahrgenommen.“<br />
Bell stellt V-247 Vigilant vor<br />
Matthias von Randow,<br />
Hauptgeschäftsführer des BDL<br />
Mit einem unbemannten Kipprotorflugzeug zielt Bell auf den möglichen Bedarf des<br />
US Marine Corps für ein größeres UAV, um nicht länger von den MQ-1 und MQ-9 der USAF<br />
abhängig zu sein. Das Modell V-247 Vigilant soll auf Erfahrungen mit Technologien zurückgreifen,<br />
die derzeit mit der bemannten V-280 Valor gewonnen werden. Wichtig sind flexible<br />
Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel für die elektronische Kampfführung, die Aufklärung und<br />
den Begleitschutz. Außerdem muss die V-280 von Schiffen aus starten können. Die Vigilant<br />
hat eine Spannweite von 19,8 Metern und einen Rotordurchmesser von 9,1 Metern.<br />
Als Reisegeschwindigkeit gibt Bell 463 km/h bei einer Reichweite von 833 Kilometern an.<br />
Foto: Bell Helicopter<br />
Qatar-Großauftrag<br />
für Boeing<br />
30 Boeing 787-9 und 10 Boeing 777-<br />
300ER im Listenwert von 11,7 Mrd.<br />
Dollar hat Qatar Airways Mitte Oktober<br />
bei Boeing fest bestellt. Pikant ist eine<br />
ebenfalls unterzeichnete Absichtserklärung<br />
über den Kauf von bis zu 60<br />
Boeing 737 MAX im Listenwert von<br />
weiteren 6,9 Mrd. Dollar. Qatar hatte<br />
sich zuvor als Erst- und Großkunde für<br />
die konkurrierende A320neo entschieden,<br />
hat aber alle ihre Auslieferungen<br />
storniert oder verschoben, weil die Airline<br />
mit dem neo-Betrieb bei Hitzebedingungen<br />
noch nicht zufrieden ist.<br />
Im Netz<br />
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Foto: Boeing<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 7
Foto: Airbus Foto :USAF<br />
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Qatar führt globale<br />
Flugzeugortung ein<br />
Als erste Fluggesellschaft setzt Qatar Airways<br />
von 2018 an das GlobalBeacon-System<br />
ein. Die Technologie von Aireon und FlightAware<br />
trackt alle mit ADS-B ausgestatteten<br />
Flugzeuge in Echtzeit. Anstelle der üblichen<br />
Funkempfänger am Boden nutzt das System<br />
Empfänger der Iridium-NEXT-Satelliten, was<br />
eine globale, minutengenaue Überwachung<br />
ermöglicht. Die Zivilluftfahrtorganisation<br />
ICAO empfiehlt die globale Ortung ab 2021.<br />
DROHNE FÜR WAFFENTESTS<br />
QF-16 ist einsatzbereit<br />
Das Air Combat Command der<br />
US Air Force erklärte für die<br />
ersten 15 zu Drohnen umgebauten<br />
F-16 am 23. September die<br />
„anfängliche Einsatzbereitschaft“. Die<br />
nun als QF-16 bezeichneten Drohnen<br />
fliegen von der Tyndall Air Force Base<br />
in Florida aus, wo sie bei der 82nd<br />
Aerial Target Squadron (ATRS) des<br />
53rd Wing eingesetzt werden. Mit der<br />
QF-16 verfügen die Zieldarsteller zum<br />
Polen kauft H225M<br />
Caracal doch nicht<br />
Die polnische Regierung hat die Gespräche<br />
mit Airbus Helicopters über den Kauf<br />
von 50 Caracals offiziell abgebrochen. Die<br />
H225M (EC725) war im April 2015 als neuer<br />
Hubschrauber für Transportaufgaben und<br />
Marineeinsätze ausgewählt worden. Nach<br />
der Parlamentswahl Ende 2015 kam allerdings<br />
die Partei Recht und Gerechtigkeit an die<br />
Regierung, die sich bereits in der Opposition<br />
gegen das Geschäft ausgesprochen hatte.<br />
ersten Mal über einen Jäger der vierten<br />
Generation, der aggressive Manöver<br />
bis zu 9 g verträgt. „Dieser Sprung<br />
nach vorn ermöglicht es uns, in Verbindung<br />
mit neuesten Elektronikbehältern<br />
die Flugzeuge und Waffen der<br />
fünften Generation angemessen zu<br />
evaluieren und zu testen“, sagte<br />
Oberst Matthew Garrison, Kommandeur<br />
des 82nd ATRS. Vorgänger der<br />
QF-16 war die QF-4.<br />
IABG schließt A350-<br />
Ermüdungstests ab<br />
Nach 86 400 simulierten Flügen, dem dreifachen<br />
„Design Life“ realer Flugzeuge, hat<br />
IABG in Erding eine 2014 begonnene Reihe<br />
von Ermüdungstests mit dem Airbus A350<br />
abgeschlossen. Testzelle EF2, ein A350-<br />
Original-Rumpfmittelteil mit Flügeln, wurde<br />
Tag und Nacht mit simulierten Flugzyklen<br />
malträtiert. Dabei kann man Alterungsprozesse<br />
beobachten, lange bevor reale Flugzeuge<br />
eine vergleichbare Einsatzdauer erreichen,<br />
die hier vollen 72 Einsatzjahren entsprechen.<br />
4000 Messkanäle lieferten die Daten zur<br />
Auswertung an Airbus und die Luftfahrtbehörden.<br />
Die ausgemusterte Testzelle wird<br />
nun bei Airbus zerlegt und im Detail studiert.<br />
C-130J Hercules für<br />
die Luftwaffe?<br />
Als Ergänzung der A400M will Deutschland<br />
„vier bis sechs“ Lockheed Martin C-130J<br />
beschaffen und diese auf einer französischen<br />
Basis stationieren. Eine entsprechende „politische<br />
Absichtserklärung“ wurde am 5. Oktober<br />
in Paris unterzeichnet. Bis Ende des Jahres<br />
sollen Details geklärt werden. Frankreich<br />
hatte im Februar <strong>2016</strong> die Beschaffung von<br />
vier C-130J angekündigt, von denen zwei in<br />
der Tankerrolle verwendet werden sollen.<br />
Erste A330neo in der Endmontage<br />
Mit der Verbindung von Flügeln und mittlerem Rumpf begann bei Airbus am<br />
27. September die Endmontage der ersten A330neo, einer A330-900. Airbus nutzt<br />
für die Montage der neuen A330-Generation im freien Wechsel die herkömmlichen<br />
A330-Produktionsstationen. Allerdings mussten diese für die neuen Triebwerkspylonen,<br />
die größeren Trent-7000-Triebwerke und die mit Sharklets verlängerte<br />
Spann weite angepasst werden. Nach der Endmontage folgen das Einschalten der<br />
Elektrik („power on“), die Triebwerksmontage und Bodentests. Das zweite Flugzeug<br />
sollte noch im November folgen.<br />
Foto: Airbus<br />
8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Danke!<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Leser lieben den Flughafen München.<br />
Verbindung leben<br />
Sie haben entschieden! Der Flughafen München wurde von über 2.000 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Lesern<br />
zum besten internationalen Airport gekürt. Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen! munich-airport.de<br />
Flughafen<br />
München
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
NASA VERGIBT NEUE AUFTRÄGE<br />
Grüne Experimentalflieger<br />
Foto: Lockheed Martin<br />
Die NASA lässt ihr X-Flugzeugprogramm wieder aufleben,<br />
um Ökotechnologien zu erproben. Kürzlich<br />
wurden Aurora Flight Sciences, Dzyne Technologies,<br />
Lockheed Martin und Boeing mit der Ausarbeitung von<br />
Konzepten beauftragt. Aurora Flight Sciences ist verantwortlich<br />
für ein Großraumflugzeug, dessen Rumpf so geformt<br />
ist, dass er für Auftrieb sorgt und somit kleinere Tragflächen<br />
ermöglicht. Dzyne Technologies entwirft einen Nurflüger<br />
in der Größe eines Regionaljets. Lockheed Martin<br />
verfolgt das Konzept eines Hybrid Wing Body, eines Nurflüglers<br />
mit konventionellem T-förmigen Leitwerk (siehe Foto).<br />
Boeing geht mit einem Blended Wing Body und einem<br />
Flugzeug mit langen und schmalen, abgestrebten Tragflächen,<br />
sogenannten Truss-Braced Wings, ins Rennen.<br />
Foto: Lockheed Martin<br />
1000. H-60M für die US Army<br />
Sikorsky in Stratford hat am 13. Oktober die 1000. H-60M an die<br />
amerikanischen Heeresflieger übergeben. Der Transporthubschrauber<br />
soll noch bis 2070 im Dienst bleiben. Bei der H-60M handelt es<br />
sich um die bereits dritte Generation der Black-Hawk-Familie, die<br />
unter anderem über stärkere Triebwerke, neue Rotorblätter und eine<br />
modernisierte Avionik verfügt. Die Lieferungen begannen 2007,<br />
und inzwischen hat die US Army 792 UH-60M sowie 208 HH-60M<br />
für den Rettungseinsatz erhalten. Insgesamt umfasst die Flotte der<br />
US-Heeresflieger derzeit 2135 Black Hawks. Neben der US Army<br />
fliegt die UH-60M-Version auch bei der USAF, der Nationalgarde<br />
und der Army Reserve sowie dem Department of State, dem Grenzschutz<br />
und dem FBI. Dazu kommen zehn Exportkunden.<br />
Erstflug der Jak-152<br />
In Irkutsk hob das neue Flugzeug für die Anfangsschulung, die<br />
Jakowlew Jak-152, zu seinem Jungfernflug ab. Nach Firmenangaben<br />
gibt es einen Auftrag für 150 Maschinen. Die Jak-152 befindet sich<br />
seit Langem in der Entwicklung, doch erst in den letzten Jahren stand<br />
offenbar genügend Geld für die Fertigstellung des Prototyps zur Verfügung.<br />
Der Doppelsitzer ist für die Grundausbildung bei Tag und<br />
Nacht vorgesehen. Er kann für das Navigationstraining und für Kunstflug<br />
verwendet werden. Nach Angaben des Staatskonzerns OAK soll<br />
die Serienfertigung der vom Konstruktionsbüro Jakowlew entwickelten<br />
Jak-152 im Flugzeugwerk in Irkutsk stattfinden. Der neue Trainer<br />
ist als Ersatz für die in Russland noch weit verbreiteten Jak-52 gedacht.<br />
Foto: OAK<br />
10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong>
Foto: USAF/Suddeth<br />
APKWS für die F-16<br />
Während die F-16 der USAF bereits mit der APKWS von BAE<br />
Systems im Einsatz ist, wird eine weitere Version der lasergelenkten<br />
Rakete getestet. Bei den Versuchen geht es darum, auch die<br />
Ausführung der Hydra 70 mit dem M282-Gefechtskopf von der<br />
F-16 und der A-10 aus einsetzen zu können. Damit wäre die Bekämpfung<br />
von leichten gepanzerten Fahrzeugen möglich. Für die<br />
generelle Zulassung waren unter anderem 14 Testschüsse nötig.<br />
A350-1000 beginnt Standläufe<br />
Mit laufenden Triebwerken war der erste Airbus A350-1000,<br />
Registrierung F-WMIL, am 20. Oktober erstmals bei Standläufen<br />
auf dem Toulouser Airbus-Vorfeld zu sehen. Unser Foto zeigt das<br />
erste Flugzeug mit frisch installierten Triebwerken am <strong>12</strong>. Oktober<br />
beim Roll-out. Der Erstflug soll noch vor Jahresende erfolgen.<br />
Die mit 73,78 Metern längste A350-Version nutzt mit dem hier<br />
432 Kilonewton starken Trent XWB das bisher stärkste Triebwerk<br />
an einem Airbus-Verkehrsflugzeug.<br />
Foto: Airbus<br />
THE GLOBAL<br />
SHOW FOR<br />
GENERAL<br />
AVIATION<br />
Friedrichshafen | Germany<br />
April 05 – 08, 2017<br />
www.aero-expo.com<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Bei Airbus Defence and Space, Dassault Aviation und Leonardo<br />
ist die zweijährige Definitionsphase des European MALE-<br />
RPAS angelaufen. In enger Zusammenarbeit mit den Streitkräften<br />
von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien werden<br />
die operationellen Anforderungen definiert.<br />
Eine Verschmelzung der Flugzeugbau-Tochter Airbus S.A.S.<br />
mit der Holding Airbus Group SE plant Airbus ab 2017. Das<br />
Konzernhauptquartier ist bereits nach Toulouse umgezogen.<br />
Dadurch will das Unternehmen seine Kosten senken.<br />
www.flugrevue.de<br />
Supported by
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Foto: Günter Wicker/ Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />
<strong>FLUG</strong>HAFENNEUBAU STEHT WEITER LEER<br />
BER-Öffnung 2017 bleibt unsicher<br />
Auch nach einer Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrats,<br />
Anfang Oktober, wird kein Termin für die Eröffnung<br />
des Flughafens BER genannt. Eine Inbetriebnahme<br />
noch 2017 sei „nicht 100-prozentig ausgeschlossen“, lautet<br />
die aktuelle Formulierung. Unterdessen hat die zuständige<br />
Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald<br />
den beantragten Umbau der Brandschutzanlage im BER-<br />
Terminal genehmigt. Bis 2018 soll in Schönefeld ein neues<br />
Interims-Regierungsterminal gebaut werden, um die Terminals<br />
weiter für die Passagierabfertigung nutzen zu können.<br />
Außerdem ist bis 2020 ein zusätzliches Aberfertigungsgebäude<br />
für acht Millionen Passagiere am Nordpier geplant.<br />
Berlin weist seit Jahren ein unerwartet hohes Passagierwachstum<br />
auf, sodass der BER-Flughafenneubau schon bei<br />
Eröffnung zu klein sein wird. Alleine im Monat September<br />
legte das Passagieraufkommen um zwölf Prozent zu.<br />
Foto: MTU Aero Engines<br />
Verbesserte Sicht<br />
Zwei Enhanced-Vision-Systeme für Business<br />
Jets sind kürzlich zugelassen worden: EVS-3000<br />
von Rockwell Collins für die Embraer Legacy<br />
450/500 und FalconEye von Dassault Aviation<br />
für die Falcon 2000S/LXS. Die Systeme sollen<br />
durch eine Kombination aus Wärmebildern und<br />
synthetischen Umgebungsdarstellungen die<br />
Situationswahrnehmung der Piloten verbessern.<br />
Serienmontage eröffnet<br />
MTU hat in München eine von weltweit drei Endmontagelinien<br />
für den A320neo-Antrieb PW-<br />
1100G-JM aufgebaut. Die Produktionsstätte wurde<br />
am 20. Oktober von MTU-CEO Reiner Winkler, der<br />
bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und<br />
Technikvorstand Rainer Martens (v. l.) eingeweiht.<br />
Foto: Dassault Aviation<br />
Probelauf für Ersatztriebwerk-Logistik<br />
Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo<br />
haben die Verladung eines Rolls-Royce<br />
Trent XWB geprobt. Zum Einsatz kam ein<br />
neuer Transportstand, mit dem das Triebwerk<br />
in einer Boeing 777F Platz findet.<br />
Der Test dient der Vorbereitung auf die<br />
Airbus-A350-Einführung bei Lufthansa.<br />
Foto: Lufthansa Technik<br />
<strong>12</strong> <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Fotos: Boeing, Airbus Foto: Airbus<br />
ERSTER <strong>FLUG</strong> DES TANKERS MIT NEUEM STANDARD<br />
A330 MRTT verbessert<br />
Airbus hat am 30. September in<br />
Getafe mit der Flugerprobung<br />
der ersten A330 MRTT in einer<br />
verbesserten Ausführung begonnen.<br />
Das Modell, das ab 2018 ausgeliefert<br />
werden soll, basiert auf dem<br />
neuesten zivilen Standard des Langstrecken-Verkehrsjets.<br />
Es hat unter<br />
anderem eine höhere Abflugmasse<br />
und soll einen günstigeren Verbrauch<br />
bieten. Auch die militärischen Systeme<br />
wurden überarbeitet. Kunden für<br />
die neue Variante sind Singapur,<br />
Frankreich, Südkorea und europäische<br />
Länder unter Führung der Niederlande,<br />
die zusammen 23 Maschinen<br />
bestellt haben. Bisher wurden 28<br />
A330 MRTT ausgeliefert.<br />
Personalien bei Airbus und Boeing<br />
Postenrochade beim Airbus-<br />
Konzern: Weil Patrick de Castelbajac<br />
als Company Secretary<br />
und Chief of Staff vorzeitig<br />
zur Airbus Group zurückkehrt,<br />
übernimmt Christian Scherer<br />
(rechts) den Chefposten bei<br />
ATR (Gemeinschaftsunternehmen<br />
mit Leonardo). Scherer<br />
war zuvor unter anderem Verkaufschef<br />
der Militärsparte.<br />
Ihssane Mounir (links) ist zum neuen Verkaufschef bei Boeing Commercial Airplanes ernannt<br />
worden. Der 45-jährige Nachfolger von John Wojick ist studierter Luftfahrtingenieur<br />
und ging als Aerodynamiker zu Boeing. Als Nordasien-Verkaufschef von Boeing zog<br />
Mounir bereits mehrere Milliardenaufträge an Land. Er kündigte an, Airbus künftig bei<br />
Flugzeugverkäufen in China schlagen zu wollen.<br />
Dassault liefert erste<br />
Falcon 8X aus<br />
Antonov erhält<br />
US-Genehmigung<br />
Das US-Verkehrsministerium hat der<br />
Schwerlast-Frachtfluggesellschaft Antonov<br />
Airlines Ende September den Status<br />
eines „Foreign Air Carrier“ gewährt. Damit<br />
dürfen die Ukrainer künftig Charterflüge<br />
in die und aus den USA ohne die<br />
bisher nötige Einzelfallgenehmigung<br />
durchführen. Antonov befördert mit sieben<br />
An-<strong>12</strong>4-100, einer An-22 und einer<br />
An-225 Ladegut bis zu 150 Tonnen Gewicht<br />
und Fracht mit außergewöhnlichen<br />
Lademaßen, darunter große Triebwerke.<br />
Foto: Antonov Airlines Foto: Dassault Aviation<br />
Der griechische Charteranbieter Amjet<br />
Executive hat die erste Falcon 8X von Dassault<br />
Aviation übernommen. Der neue Ultralangstrecken-Business-Jet<br />
ist eine Weiterentwicklung<br />
der Falcon 7X, bietet Platz für 14<br />
Passagiere und kann ohne Zwischenstopp bis<br />
zu <strong>12</strong> 000 Kilometer zurücklegen. Das neue<br />
Flaggschiff des französischen Herstellers wurde<br />
2014 auf der Genfer Fachmesse EBACE<br />
erstmals vorgestellt. In Kürze sollen die<br />
nächsten Auslieferungen erfolgen; insgesamt<br />
befinden sich 27 weitere Flugzeuge in der<br />
Endmontage in Mérignac und Little Rock.<br />
14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
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Take-Off<br />
Die neue Junkers F 13 fliegt<br />
Von SEBASTIAN STEINKE<br />
Fotos: RIMOWA, STEINKE<br />
EIN<br />
AUS BLECH<br />
16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> www.flugrevue.de
TRAUM<br />
Dank eines flug- und Junkers-begeisterten Gepäckfabrikanten gibt es wieder<br />
eine fliegende Junkers F 13. Die vor fast 100 Jahren konzipierte Einmot wurde als<br />
erstes Passagierflugzeug aus Metall zum Meilenstein der Luftfahrtgeschichte.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 17
Take-Off<br />
Die neue Junkers F 13 fliegt<br />
Bisher sieht man die F 13 nur über<br />
Dübendorf. Das soll sich bald<br />
ändern. Auftritte in Oshkosh, auf<br />
der AERO und in Dessau sind<br />
bereits geplant.<br />
Die Neue hat bei der Ju-Air noch<br />
keine eigene Parkmarke.<br />
Der Flugplatz Dübendorf bei<br />
Zürich, hier die Grasbahn, ist für<br />
die Junkers F 13 alte Heimat. Die<br />
Schweizer Ad Astra betrieb das<br />
Muster hier schon in den zwanziger<br />
Jahren.<br />
18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
F STEHT FÜR<br />
<strong>FLUG</strong>ZEUG<br />
Durchs offene Cockpit peitschen Propellerwind und Regen.<br />
Die Piloten riechen förmlich, ob der Motor richtig läuft. Er<br />
sorgt wenigstens im Fußraum auch für etwas Wärme.<br />
Zwei Ju 52 der JU-AIR begrüßten ihr neues Junkers-Familienmitglied<br />
„Annelise 2“ mit einem feierlichen Break über<br />
Dübendorf.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 19
Take-Off<br />
Die neue Junkers F 13 fliegt<br />
DER<br />
LECKERBISSEN<br />
FLIEGT<br />
Nach ihrem Flug parkte die F 13 als Star eines Gala-Abends für mehrere hundert<br />
Premierengäste in dem zum Festsaal umdekorierten Dübendorfer Ju-Hangar.<br />
Die fliegt sich wie ein<br />
großes Segelflugzeug,<br />
man braucht<br />
viel Rudereinsatz“, umschreibt der<br />
Schweizer Testpilot Oliver Bachmann<br />
gleich nach der Landung durchaus zufrieden<br />
die Flugeigenschaften der neuen<br />
Junkers F 13. Seit Anfang September ist<br />
das weltweit einzige flugfähige Exemplar<br />
dieses Musters, ein kompletter Neubau,<br />
in der Luft. Bachmann erprobt die als<br />
HB-RIM in der Flugzeugkategorie „Historic“<br />
in der Schweiz registrierte Einmot<br />
derzeit vom Flugplatz Dübendorf bei Zürich<br />
aus, wo auch die Schweizer Ju-Air<br />
mit ihren drei Ju 52 zu Hause ist. Gebaut<br />
hat das historische Luftfahrzeug mit der<br />
Fabriknummer 13-001 das eigens gegründete<br />
Unternehmen Rimowa Flugzeugwerke<br />
AG aus der Schweiz. Beteiligt<br />
waren Kaelin Aero Technologies aus<br />
Oberndorf am Neckar, MSW Aviation,<br />
Naef Flugmotoren, die AeroFEM GmbH<br />
und die Ju-Air. <strong>12</strong> 000 Baustunden erforderte<br />
der Neubau des Verkehrsflugzeugs<br />
von 1919.<br />
„Mit der Junkers F 13 hat alles begonnen.<br />
Sie hat es uns ermöglicht, neue<br />
Welten zu entdecken und unseren Horizont<br />
zu erweitern. Nun ist es an der Zeit,<br />
sie wiederzubeleben, um neue Höhen zu<br />
erklimmen und neue Perspektiven zu ermöglichen“,<br />
sagt Dieter Morszeck, Vorstandschef<br />
und Eigentümer des Gepäckherstellers<br />
Rimowa. Der flugbegeisterte<br />
Unternehmer, selbst Pilot, sponsert das<br />
Neubauprojekt. Er sieht eine enge Verwandtschaft<br />
zwischen den robusten und<br />
zuverlässigen Duralumin-Flugzeugen aus<br />
Dessau und den seit 1937 aus dem gleichen<br />
Werkstoff entwickelten Tropenkoffern,<br />
die, wie bei Junkers, durch ihr<br />
Wellblechprofil Festigkeit gewinnen.<br />
Der Plan, eine der fünf erhaltenen<br />
F 13 flugfähig zu machen oder gar neu zu<br />
bauen, entstand beim Mönchengladbacher<br />
Verein „Freunde historischer Luftfahrzeuge“,<br />
der Ersatz für eine abstellungsbedrohte<br />
Ju 52 (CASA 352) suchte.<br />
2013 stieß Dieter Morszeck zu dem Pro-<br />
Dieter Morszeck und Dominik Kaelin<br />
begutachten das neue Meisterstück. Vier<br />
Passagiere können in der F 13 mitfliegen.<br />
20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Ein Heckrad ersetzt den<br />
klassischen Hecksporn.<br />
Damit kann die neue<br />
F 13 auch auf festen<br />
Pisten starten, landen<br />
und rollen.<br />
Eine Charleston-Band und Schauspieler in 20er-Jahre-<br />
Kostümen sorgten für die passende Atmosphäre.<br />
Trittstufen auf der<br />
Flügeloberseite helfen<br />
den Passagieren zur<br />
Kabinentür.<br />
jekt und übernahm dessen Führung und<br />
auch die komplette Finanzierung. Dabei<br />
wurde schnell klar, dass keines der Originalflugzeuge<br />
wieder lufttüchtig gemacht<br />
werden kann.<br />
Weil es von der F 13 keine vollständigen<br />
Planzeichnungen mehr gibt, ließ<br />
Morszeck ein in Paris erhaltenes Originalflugzeug<br />
scannen und in moderne<br />
Konstruktionssoftware übersetzen. Mit<br />
diesen Daten baute die Firma Kaelin<br />
Aero Technologies im Schwarzwald die<br />
Strukturteile nach modernsten Luftfahrtstandards<br />
neu und lieferte sie zur Endmontage<br />
nach Dübendorf. Hier entstand,<br />
mit Hilfe der Experten von Ju-Air,<br />
schließlich das flugbereite Replikat, das<br />
für Passagierflüge vorgesehen ist. Weil es<br />
nur noch einen letzten lauffähigen L5-<br />
Original-Reihenmotor gibt, wichen die<br />
Experten aus Gründen der Ersatzteilversorgung<br />
auf einen grundüberholten Pratt<br />
& Whitney-Sternmotor R-985 Mini-<br />
Wasp aus, den Aero Recip in Kanada lieferte.<br />
Diese Variante ist keineswegs abwegig,<br />
auch die originale F 13 war für<br />
Exportmärkte teilweise mit Sternmotoren<br />
bestückt.<br />
Neu ist auch ein Heckrad statt des<br />
Schleifsporns, um der F 13 den Betrieb<br />
auf Asphaltplätzen zu erleichtern. Vor<br />
hundert Jahren startete und landete sie<br />
nur auf Rasenplätzen. Verbessert wurden<br />
ferner das Leitwerk und das – nun<br />
gebremste – Hauptfahrwerk. Es stammt<br />
von der eng verwandten Junkers W 34.<br />
Die Räder der F 13 kommen von einer<br />
North American T-6.<br />
Trotz aller Neuerungen versprüht<br />
die zierliche F 13 jede Menge alten<br />
Charme und wirkt neben der vergleichsweise<br />
bulligen Ju 52 wie ein Relikt aus<br />
sehr viel früheren Tagen. Mit ihrer geschlossenen<br />
und beheizten Fluggastkabine<br />
hatte sie einst völlig neue Maßstäbe<br />
beim Passagierkomfort gesetzt.<br />
SCHWEIZER ZULASSUNG<br />
NOCH FÜR NOVEMBER ERHOFFT<br />
Am 15. September <strong>2016</strong> präsentierte<br />
Morszeck den Neubau in Dübendorf mit<br />
einem rauschenden Fest im Stil der „Goldenen<br />
Zwanziger Jahre“ erstmals öffentlich<br />
und nahm gleich freudestrahlend auf<br />
dem rechten Sitz im offenen Cockpit<br />
Platz. Die F 13 drehte elegant einige<br />
Platzrunden über Dübendorf und landete<br />
sanft auf der Grasbahn, bevor sie im<br />
gemäß des besonderen Anlasses dekorierten<br />
Flugzeughangar der Ju-Air der<br />
Star der Festgala wurde. Unter den Gästen<br />
war auch Bernd Junkers, Enkel von<br />
Hugo Junkers, der das Rimowa-Neubauvorhaben<br />
aus Sicht der gesamten Familie<br />
Junkers unterstützt.<br />
Bis November will Rimowa die F 13<br />
durch die Schweizer Zulassung bringen<br />
und die Einmot öffentlich vorführen. Als<br />
einen der ersten großen Auftritte kündigte<br />
Dieter Morszeck bereits das Experimentalflugzeugbauer-Treffen<br />
in Oshkosh<br />
2017 an, wo die F 13 bereits zum<br />
Ende der Bauphase ausgestellt worden<br />
war. Auch auf der Messe AERO in Friedrichshafen<br />
und in der Junkers-Stadt<br />
Dessau wird sie präsent sein.<br />
Wie bereits gemeldet, will Rimowa<br />
die neue F 13 nach Erteilung der Zulassung<br />
in Kleinserie bauen und zum Stückpreis<br />
von 2,2 Millionen Dollar anbieten.<br />
Mehrere amerikanische Sammler haben<br />
bereits ihr Interesse signalisiert.<br />
FR<br />
Die neue Junkers F 13<br />
Typ: <br />
einmotoriges Verkehrsflugzeug<br />
Besatzung: <br />
1 Pilot, 1 Mechaniker<br />
Passagiere: 4<br />
Antrieb: <br />
ein PW R-985 mit 450 PS<br />
Verbrauch: <br />
80 l/h<br />
Leermasse: <br />
1450 kg<br />
max. Zuladung: <br />
550 kg<br />
max. Startmasse: <br />
2000 kg<br />
Länge: <br />
9,60 m<br />
Höhe: <br />
3,11 m<br />
Spannweite: <br />
14,85 m<br />
Mindestgeschwindigkeit: <br />
86 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit: <br />
220 km/h<br />
Dienstgipfelhöhe: <br />
3660 m<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 21
Zivilluftfahrt<br />
airberlin plant Dreiteilung<br />
Flucht nach<br />
Nach jahrelangen<br />
Verlusten will airberlin<br />
durch eine Dreiteilung<br />
ihre unterschiedlichen<br />
Marktsegmente<br />
gezielter erreichen.<br />
Der Plan bringt die gesamte<br />
Luftfahrtbranche<br />
Fotos: Flink, airberlin<br />
Landung und Start zugleich. airberlin plant mit ihrer neuen<br />
„fokussierten Plattform-Strategie“ die Gesundung.<br />
in Bewegung.<br />
22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
vorn<br />
Von SEBASTIAN STEINKE<br />
Seit Jahren schreibt das airberlin<br />
enorme Verluste, alleine<br />
im ersten Halbjahr<br />
<strong>2016</strong> waren es rund 271 Millionen Euro.<br />
Das Unternehmen leistet sich eine kostspielige<br />
doppelte Verwaltung in Düsseldorf<br />
und Berlin und die expandierende<br />
britische Niedrigpreiskonkurrenz sitzt<br />
ihm im Nacken. Ende September zog<br />
Stefan Pichler, seit Februar 2015 airberlin-Chef,<br />
die Notbremse: Ein radikaler<br />
Umbau soll Deutschlands Nummer zwei<br />
retten und ihr unübersichtlich verschachteltes<br />
Unternehmenskonzept zwischen<br />
Oneworld-Netzwerkairline, Etihad-Zubringer,<br />
klassischem Charterfliegen<br />
und Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />
entwirren. Dazu plant Pichler eine Dreiteilung<br />
von airberlin: 38 Flugzeuge der<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 23
Zivilluftfahrt<br />
airberlin plant Dreiteilung<br />
airberlin konzentriert sich auf Hauptstrecken<br />
ab Berlin und Düsseldorf<br />
sowie ausgewählte Linienflüge.<br />
Fotos: Grothe, airberlin, Alun Morris Jones/AirTeamImages<br />
A320-Familie verleast er ab dem Sommerflugpan<br />
2017 mit Besatzungen und<br />
Wartung für sechs Jahre an den Lufthansa-Konzern.<br />
Zwei weitere Flugzeuge ohne<br />
Besatzung kommen als „dry lease“<br />
hinzu. Dies sieht ein, noch nicht unterzeichneter,<br />
Vertragsentwurf vor, von<br />
dem sich airberlin über die gesamte<br />
Laufzeit Einnahmen von 1,2 Milliarden<br />
Euro verspricht. Lufthansa kündigte dagegen<br />
an, die airberlin-Flugzeuge zu<br />
„marktüblichen Konditionen“ leasen zu<br />
wollen. Der Konzern will die einsatzbereit<br />
gemieteten Jets als kurzfristige Verstärkung<br />
seiner Niedrigpreistochter Eurowings<br />
nutzen und mit einem schnellen<br />
Wachstumsschub bei der Flottengröße<br />
auf den verschärften Expansionskurs der<br />
Billigflug-Riesen Ryanair und easyJet in<br />
Kontinentaleuropa reagieren.<br />
NEUES KERNGESCHÄFT ZIELT<br />
AUF GESCHÄFTSREISENDE<br />
Teil zwei der neuen Strategie sieht als<br />
Kerngeschäft künftig airberlin als Linienfluggesellschaft<br />
vor. Sie bedient ab<br />
Sommer 2017 von Düsseldorf und Berlin-Tegel<br />
aus mit einer Flotte von 40<br />
Flugzeugen der A320-Familie und mit<br />
18 Bombardier Q400 nach Profitabilität<br />
ausgewählte Verbindungen zu den wichtigsten<br />
europäischen Wirtschaftsstandorten.<br />
Sekundärflughäfen sollen weitgehend<br />
vermieden werden, denn dieser<br />
Unternehmensteil zielt nun betont auf<br />
Geschäftsreisende. Sie gelten als margenstarke<br />
Kundengruppe und sollen die<br />
saisonale Abhängigkeit vom üblicherweise<br />
schwankenden Ferienfluggeschäft<br />
verringern. Auch 17 Airbus A330-200<br />
gehören zum Kernbestand, den airberlin<br />
Die moderne Business Class an Bord der<br />
A330 soll Geschäftsreisende anlocken.<br />
Eurowings, hier eine A330, will mit<br />
kleineren airberlin-Jets wachsen.<br />
24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Die neue airberlin<br />
Berlin und Düsseldorf mit ihren lohnenden Einzugsgebieten bleiben die Dreh- und Angelpunkte<br />
der neuen airberlin. Um rund 50 Prozent soll die Flottengröße schrumpfen. Dabei werden Strecken<br />
abseits der Drehkreuze eingestellt und externe Standorte aufgelöst. Nur noch 77 Prozent der<br />
heutigen Routen werden bedient, sofern diese Gewinne versprechen. Die Passagierzahl wird<br />
dadurch von 30 auf 19 Millionen im Jahr sinken. Langstrecken insbesondere in die USA werden<br />
ausgebaut, wovon man sich höhere Erträge verspricht. Mit nur noch drei Typen – A320-Familie,<br />
A330 und Q400 – sollen Wartungskosten gesenkt und die Ersatzteilversorgung verbilligt werden.<br />
mit einer Flottengröße von insgesamt 75<br />
Flugzeugen plant. Dieser Unternehmensteil<br />
kann außerdem für den Großinvestor<br />
Etihad Airways sowohl Zubringerdienste<br />
für dessen Drehkreuz Abu<br />
Dhabi übernehmen als auch Langstrecken,<br />
etwa zwischen Deutschland und<br />
den USA, dank eigener Verkehrsrechte<br />
ergänzend für die Teilhaber aus Abu<br />
Dhabi bedienen. Mit ihrer hochwertigen,<br />
neuen Business Class nach Etihad-<br />
Vorbild dürfte airberlin im anspruchsvollen<br />
Liniengeschäft durchaus Chancen<br />
haben.<br />
TOURISMUSSPARTE WIRD MIT<br />
TUIFLY UND NIKI VEREINIGT<br />
Schließlich plant airberlin-Unternehmenschef<br />
Pichler als „dritten Streich“,<br />
das Touristikgeschäft mit 35 Jets in eine<br />
neue Holding in Österreich auszulagern,<br />
wo airberlin bereits die Tochter Niki<br />
Luftfahrt GmbH unterhält. Die neuen<br />
Tourismus-Holding-Teilhaber sollen airberlin-Großaktionär<br />
Etihad Airways (25<br />
Prozent) und TUIfly (25 Prozent) sein,<br />
während die restlichen 50 Prozent eine<br />
österreichische Stiftung hielte.<br />
Ferienflüge und Pauschalreisen sind<br />
seit einigen Jahren für Airlines und Reiseveranstalter<br />
wieder deutlich einträglicher<br />
geworden. Allerdings reagiert dieser<br />
Markt sehr empfindlich und schnell<br />
auf politische Unruhen und Terroranschläge,<br />
wie man zum Beispiel am jüngsten<br />
Einbruch des Geschäfts im östlichen<br />
Für 2017 hat airberlin mit der A330 mehr<br />
US-Flüge angekündigt.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 25
Zivilluftfahrt<br />
airberlin plant Dreiteilung<br />
Während der „Krankheitswelle“<br />
blieben die Jets von TUIfly am Boden.<br />
Fotos: Flink (2), Schwinn, HAMFive/AirTeamImages, TUIfly<br />
Diese A330-343 von Evelop Airlines<br />
startete für TUI aus Köln nach Mallorca.<br />
Für TUI flog auch diese griechische<br />
A320 von Orange2fly nach Köln/Bonn.<br />
Schon heute Partner, wollen beide<br />
Airlines unter ein gemeinsames Dach.<br />
Der Kern von airberlin behält seine<br />
Zubringerrolle für Etihad Airways.<br />
Mittelmeer sieht, wohingegen das westliche<br />
Mittelmeer gerade einen Boom erlebt.<br />
Die geplante, unerwartet enge Zusammenarbeit<br />
mit airberlin und flyniki<br />
trieb sogleich die TUIfly-Belegschaft auf<br />
die Barrikaden: Die Hannoveraner befürchteten<br />
angesichts der kargen Informationspolitik<br />
durch die TUIfly-Unternehmsführung,<br />
dass ihre Gehälter nach<br />
der Verschmelzung mit niedriger bezahlten<br />
Partnern stark sänken oder ihnen im<br />
Rahmen eines sogenannten Betriebsübergangs<br />
schon nach einem Jahr eine<br />
Auflösung aller bestehenden Verträge<br />
drohe.<br />
Weil die TUIfly-Piloten wegen ihres<br />
erst kürzlich unterzeichneten Tarifvertrags<br />
in der „Friedenspflicht“ standen,<br />
also nicht offiziell streiken durften, kam<br />
es stattdessen großflächig zu „wilden<br />
Streiks“ in Form kurzfristiger Krankmeldungen,<br />
die, genau zur Herbstreisewelle,<br />
zu einer tagelangen Lähmung des gesamten<br />
TUI-Flugbetriebs führten. Alleine<br />
am 7. Oktober fielen 108 Flüge mit<br />
9700 Passagieren aus. Mit Hilfe angemieteter<br />
Flugzeuge versuchte die Fluggesellschaft,<br />
ihre Feriengäste aus den Urlaubsgebieten<br />
nach Deutschland zurückzubringen.<br />
Bei Redaktionsschluss dieser<br />
Ausgabe hatte sich die Lage wieder beruhigt,<br />
nachdem TUIfly einen dreijährigen<br />
Bestandsschutz zugesichert hatte.<br />
Während die airberlin-Führung mit<br />
der radikalen Aufteilung aus einer fast<br />
hoffnungslosen finanziellen Lage zu entkommen<br />
versucht, trifft es die Mitarbeiter<br />
ihrer Verwaltungen in Düsseldorf und<br />
Berlin am härtesten: Bis zu <strong>12</strong>00 Stellen<br />
sollen hier abgebaut werden. Wenigstens<br />
will man diesen Mitarbeitern Anschlussbeschäftigungen<br />
bei der Etihad Group<br />
und deren Beteiligungspartnern in Europa<br />
und Abu Dhabi anbieten.<br />
FR<br />
26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
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Zivilluftfahrt<br />
Erste A350 für China Airlines<br />
Vom Airbus-Auslieferungszentrum<br />
in Toulouse reiste die<br />
A350 nonstop nach Taipeh.<br />
Diese Auslieferung ist für uns ein<br />
Meilenstein. Sie folgt einer Entscheidung<br />
von vor acht Jahren“,<br />
sagte China-Airlines-Vorstandschef Ho<br />
Nuan-hsuan (genannt „Chairman Ho“),<br />
Ende September in Toulouse. Ho steht<br />
seit Ende Juni der 1959 gegründeten taiwanesischen<br />
Fluggesellschaft vor. Immerhin<br />
14 Airbus A350-900 hat China<br />
Airlines fest bestellt und sechs Optionen<br />
erteilt. Ab Anfang 2017 sollen die ersten<br />
Großraum-Jets nach Europa, beispielsweise<br />
nach Amsterdam, Wien und Rom,<br />
eingesetzt werden. Schon Ende 2018<br />
soll das gesamte Auftragslos übergeben<br />
sein. Die ersten fünf Flugzeuge waren<br />
am Tag der Übergabe der ersten A350<br />
schon in der Endmontagehalle oder noch<br />
weiter fortgeschritten.<br />
Das China-Airlines-Ziel Frankfurt<br />
wird allerdings nicht so schnell vom<br />
Neuerwerb angeflogen werden. Hier ist<br />
die Nachfrage so groß, dass die Fluggesellschaft<br />
lieber ihre größere Boeing<br />
777-300ER einsetzt. Auf dem taiwanesischen<br />
A350-Flugplan könnte aber bald<br />
wieder das Europa-Ziel London stehen,<br />
wie Chairman Ho auf Nachfrage der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> bestätigte. Die Verhandlungen<br />
liefen noch, sodass derzeit kein<br />
Starttermin oder Londoner Flughafen<br />
festlägen. Bis 20<strong>12</strong> hatte China Airlines<br />
in der britischen Hauptstadt Heathrow<br />
bedient, dann machte der hohe Ölpreis<br />
die Route unrentabel.<br />
Ihr neuer Airbus A350 soll den Taiwanesen<br />
neue Europastrecken eröffnen,<br />
die mit dem Großraumtwin wirtschaflicher<br />
nonstop bedient werden können.<br />
Laut Airbus verbraucht die A350 etwa<br />
Nonstop fliegen mit<br />
der neuen A350<br />
China Airlines hat ihre erste A350 erhalten. Der neue<br />
Twin soll die Reisezeit zwischen Taiwan und Europa durch<br />
den Wegfall der Zwischenlandung verkürzen.<br />
bis zu 25 Prozent weniger Kerosin als ihre<br />
Vorgänger gleicher Größe.<br />
Weil Taiwan aus politischen Gründen<br />
den nordchinesischen Luftraum auf<br />
dem Weg nach Europa bisher nur eingeschränkt<br />
nutzen darf, muss die Airline<br />
oft Umwege fliegen. Bisher holen viele<br />
Europaflüge deshalb weit nach Süden<br />
aus. Auf vielen Strecken legte die A340-<br />
300 sogar in Bangkok zum Tanken eine<br />
Zwischenlandung ein. Mit der A350, so<br />
rechnet man bei China Airlines vor, spare<br />
man, ohne die Bodenzeiten, nun pro<br />
Nonstopflug bis zu vier Stunden Reisedauer<br />
ein. Gleichzeitig scheint die chinesische<br />
Luftfahrtbehörde CAAC ihre<br />
Überfluggenehmigungen zunehmend liberaler<br />
zu handhaben, sodass nun über<br />
Südchina neue Abkürzungen erlaubt<br />
werden.<br />
Parallel zur laufenden Flottenerneuerung<br />
verstärkt das Skyteam-Mitglied<br />
China Airlines gerade seine Kooperation<br />
mit den Allianzpartnern. So hat man mit<br />
KLM ab 2017 Codeshare-Flüge und das<br />
sogenannte „seat swapping“, den Tausch<br />
von Sitzplatzkontingenten an Bord, vereinbart.<br />
Die wichtigsten Märkte in Europa<br />
seien, in dieser Reihenfolge, Deutschland<br />
und die Niederlande, erläutert Airline-Chef<br />
Ho. Ab Januar 2017, dann ist<br />
auch die zweite A350 ausgeliefert, bediene<br />
man deshalb als erste reguläre<br />
Route die von Taipeh nach Amsterdam.<br />
Bis dahin wird der neue Zweistrahler<br />
auf kürzeren Flügen in Asien eingesetzt,<br />
damit die Piloten möglichst viele Starts<br />
und Landungen „sammeln“. Für das<br />
A350-Training leistet sich China Airlines<br />
28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
In ihrer „Premium Business Class“ setzt China Airlines auf diagonal<br />
installierte Schlafsessel, große Monitore und chinesisches Flair.<br />
Der neue China-Airlines-Chef „Chairman<br />
Ho“ (2. v. l.) kam zur Airbus-Übernahme.<br />
einen eigenen Flugsimulator. Mit modernster<br />
Ausbildung und Flotte wollen<br />
die Taiwanesen ihre Sicherheitsbilanz<br />
verbessern. Außerdem mieten andere<br />
A350-Betreiber, wie Vietnam Airlines,<br />
den Simulator.<br />
An Bord der A350 setzt China Airlines<br />
auf eine mit grauen Akzenten modern<br />
gestylte Dreiklassenkabine: Im Bug<br />
befindet sich die „Premium Business<br />
Class“ mit 32 Einzelsuiten mit Schlafsesseln<br />
in leicht diagonaler Anordnung<br />
(1+2+1) und mit großen Monitoren.<br />
Nach einem Küchenabteil mit rot beleuchteten<br />
„Teeschränkchen“ im chinesischen<br />
Stil folgt die Premium Economy<br />
Class mit 31 Sitzen (Anordnung 2+3+2)<br />
und dahinter die reguläre Economy<br />
Class mit 243 Plätzen (Anordnung<br />
3+3+3). Im Heck befinden sich, wie in<br />
der A350 typisch, die große Hauptküche<br />
mit U-förmigen Küchenschränken<br />
und darüber, in der Kabinendecke versteckt,<br />
das Ruheabteil für die Flugbegleiter.<br />
„Ihre Kabine hat uns viel Arbeit gemacht,<br />
aber sie ist toll geworden“, sagte<br />
der Chef aller Airbus-Programme, Didier<br />
Evrard, bei der Übergabe in Toulouse.<br />
Für China Airlines habe man sogar<br />
eine eigene, farbige LED-Kabinenlichtstimmung<br />
zum chinesischen Neujahrsfest<br />
entwickelt. Das schwierigste<br />
Detail für den Kunden aus Taiwan sei<br />
aber dessen Pflaumenblüten-Logo auf<br />
der Heckflosse gewesen, heißt es. Ein<br />
Kunstmaler aus Taiwan war angereist,<br />
um mit großen Armschwüngen manuell<br />
per Spezialpinsel das auf jeder Heckflosse<br />
leicht andersartige Blütensignet anzubringen.<br />
Der Maler hinterließ seinen<br />
Airbus-Kollegen aber eine genaue Anleitung,<br />
sodass die nächsten A350 nun<br />
komplett von Airbus lackiert werden<br />
können.<br />
Taiwan ist auch als Zulieferer ein zunehmend<br />
wichtiger industrieller Partner<br />
von Airbus. So liefert das taiwanesische<br />
Unternehmen Aerospace Industrial Development<br />
Corporation (AIDC) als sogenannter<br />
„Tier 1 Supplier“ für die Airbus-<br />
Programme A320 und A380 Rumpfverkleidungen<br />
aus Verbundwerkstoff sowie<br />
künftig eine Verlängerungs-Rumpfsektion<br />
mit einem Paar Notausgangsöffnungen<br />
für den Airbus A321neo.<br />
FR<br />
SEBASTIAN STEINKE<br />
Die Pflaumenblüte auf der<br />
Heckflosse wird einzeln von<br />
Hand aufgemalt.<br />
Fotos: Eurospot, FR/Steinke (3)<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 29
Aufbruch an der Rho<br />
Flughäfen<br />
Lyon vor großem Ausbau<br />
Fotos: Flughafen Lyon<br />
30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
ne<br />
Der Flughafen Lyon will mit<br />
Niedrigpreisairlines und<br />
Langstrecken wachsen und<br />
in Bezug auf internationale<br />
Flüge an Nizza vorbeiziehen.<br />
Das neue Terminal<br />
dafür ist schon im Bau.<br />
Von ANDREAS SPAETH<br />
Bei klarem Wetter bietet sich<br />
Passagieren auf dem Flughafen<br />
Lyon-Saint-Exupéry<br />
ein grandioses Alpenpanorama. Der<br />
Flughafen lebt an Winterwochenenden<br />
von Touristen aus Großbritannien und<br />
Irland, die in die anderthalb Busstunden<br />
entfernten Skigebiete streben. „Wintersportler<br />
machen unter drei Prozent<br />
unseres jährlichen Verkehrsaufkommens<br />
aus“, sagt Verkaufs- und Marketingchef<br />
Stéphane Geffroy im Gespräch mit der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Lyon. „Aber dank dieses<br />
Extraaufkommens in einer sonst verkehrsschwachen<br />
Zeit leiden wir weniger<br />
unter Saisonalität.“<br />
Der Flughafen Lyon wurde 1975 eröffnet.<br />
In Frankreich nimmt er mit für<br />
<strong>2016</strong> erwarteten über neun Millionen<br />
Passagieren (2015: 8,7 Millionen) den<br />
vierten Rang hinter den beiden Pariser<br />
Flughäfen sowie Nizza ein. Lyon will<br />
Frankreichs zweitgrößter internationaler<br />
Flughafen werden und primärer Startpunkt<br />
für Bewohner des Südosten des<br />
Landes. Das sind die Ziele, die der CEO<br />
des Flughafens, Philippe Bernand, vorgibt.<br />
Noch liegt Nizza bei internationalem<br />
Verkehr vor Lyon. Der Flughafen an<br />
der Côte d’Azur bekleidet mit zuletzt<br />
11,6 Millionen Passagieren Platz 37 in<br />
Europa, während Lyon aktuell auf Rang<br />
54 rangiert, hinter Köln/Bonn. Aber<br />
Lyon geht jetzt in die Offensive; seit<br />
2015 wächst das Aufkommen dank neuer<br />
Strecken. Schon 65 Prozent des Verkehrs<br />
sind grenzüberschreitend. Eine erfolgreiche<br />
Ansiedlung ist Emirates, die<br />
seit 20<strong>12</strong> fünfmal pro Woche kommt.<br />
Noch hat Lyon den Charme eines<br />
übersichtlichen, kleinen Flughafens.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 31
Flughäfen<br />
Lyon vor großem Ausbau<br />
Flughafen Lyon-Saint-Exupéry<br />
IATA-Code: LYS<br />
ICAO-Code: LFLL<br />
Flugbewegungen im September:<br />
10 204 (+ 5,4 Prozent)<br />
erwartete Passsagiere <strong>2016</strong>:<br />
über 9 Mio.<br />
Kapazität der drei<br />
Terminals: 9,5 Mio. Fluggäste<br />
Kapazität mit künftigem Terminal<br />
1: 15 Mio. Fluggäste<br />
Anteil von Niedrigpreis-Airlines<br />
am Gesamtaufkommen: 28 Prozent<br />
Luftfracht 2015: 48 800 t (plus 3,7 %)<br />
Das neue Terminal 1<br />
(im Vordergrund) soll<br />
bis Ende 2018<br />
komplett fertig sein.<br />
Fotos: Flughafen Lyon, Spaeth (1)<br />
Mehr geben die Verkehrsrechte nicht<br />
her. Das Passagieraufkommen ab Lyon<br />
stieg 2015 um über 13 Prozent. In diesem<br />
Jahr kamen tägliche Dienste mit der Boeing<br />
787 von Air Canada nach Montréal<br />
und von Dakar im Senegal mit Aigle Azur<br />
sowie von Moskau mit Aeroflot hinzu.<br />
Neu sind seit August auch tägliche Flüge<br />
mit Flybe nach Hannover. Lyon bietet<br />
Nonstop-Verbindungen zu 91 internationalen<br />
Zielen. Auffällig sind die dichten<br />
Frequenzen nach Nordafrika, vor allem<br />
Algerien: Neun Ziele fliegt Air Algérie<br />
von Lyon aus an, teilweise wegen des hohen<br />
Aufkommens mit dem Airbus A330.<br />
Mit einer A330 bedient XL Airways<br />
France die Langstrecke zur Insel La Réunion,<br />
einem französischen Übersee-<br />
Département im Indischen Ozean.<br />
„Unterversorgt sind wir noch mit<br />
Verbindungen nach Skandinavien und<br />
Osteuropa“, sagt Stéphane Geffroy.<br />
Auch Flüge nach China und in die USA<br />
stehen auf der Wunschliste. Qatar Airways<br />
wird mittelfristig in Lyon erwartet,<br />
nachdem sie bereits die entsprechenden<br />
Verkehrsrechte besitzen.<br />
Besonders schnell wachsen in Lyon<br />
die Niedrigpreisairlines, ihr Anteil hat<br />
sich innerhalb von sieben Jahren verdoppelt<br />
und betrug zuletzt gut 28 Prozent.<br />
easyJet betreibt mit sieben stationierten<br />
Airbus-Jets hier ihre zweitgrößte französische<br />
Basis. Auch Transavia France hat<br />
inzwischen drei Boeing 737 stationiert.<br />
„Billigflieger werden hier bald auf einen<br />
Anteil von 40 Prozent kommen“, prophezeit<br />
Flughafen-Chef Philippe Bernand.<br />
Einige Turbulenzen hat Air France<br />
erlebt, die in Lyon vor Jahren zeitweise<br />
ein eigenes Drehkreuz betrieb, sich dann<br />
weitgehend zurückzog, und jetzt ihre<br />
Regionaltochter HOP! einsetzt. 38 Ziele<br />
und drei saisonale Destinationen werden<br />
von HOP! ab Lyon angeflogen. Dank<br />
kurzer Wege liegt die Mindestumsteigezeit<br />
bei nur 25 Minuten. 99 Prozent aller<br />
Umsteiger erreichen ihre Anschlüsse, be-<br />
HOP! führt die früheren Regionalverbindungen von Air France<br />
weiter und nutzt das zentral gelegene Lyon als Umsteigedrehkreuz.<br />
Der schon heute sehr weitläufige Flughafen könnte<br />
dank Geländereserven seine Größe noch verdoppeln.<br />
32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Nordafrika ist durch<br />
zahlreiche Liniengesellschaften<br />
mit Lyon<br />
verknüpft.<br />
PARIS BLEIBT TROTZ TGV<br />
DAS WICHTIGSTE ZIEL<br />
tont der Flughafen. Im Inland ist Paris<br />
das wichtigste Flugziel mit rund einer<br />
halben Million Passagiere im Jahr. Dabei<br />
benötigt der bereits 1981 eingeführte<br />
Hochgeschwindigkeitszug TGV vom<br />
Stadtzentrum bis Paris nur eine Stunde<br />
und 58 Minuten im Schnitt. Derzeit verfügt<br />
der Flughafen über drei Terminals.<br />
Die Gesamtkapazität liegt bei 9,5 Millionen<br />
Passagieren im Jahr. Für September<br />
2017 ist der Quantensprung geplant:<br />
Dann eröffnet der erste Abschnitt des<br />
größten Bauwerks in der Geschichte des<br />
Flughafens. Das neue Terminal 1, das bis<br />
Herbst 2018 vollständig in Betrieb geht,<br />
wird 70 000 Quadratmeter Fläche bieten.<br />
Es schafft alleine die Abfertigung<br />
von 15 Millionen Passagieren pro Jahr.<br />
Passagierkomfort wird großgeschrieben,<br />
auf drei Etagen werden 10 000 Quadratmeter<br />
allein für Restaurants, Entspannungsbereiche<br />
und Geschäfte reserviert.<br />
Terminal 1 verfügt über acht gebäudenahe<br />
Abfertigungspositionen, von denen<br />
zwei A380-tauglich sein werden.<br />
Neuerdings unterirdisch angebunden ist<br />
ein Satellitengebäude, das bisher mit<br />
Bussen bedient wurde und mit weiteren<br />
elf Vorfeld-Parkpositionen aufwartet, allerdings<br />
ohne Fluggastbrücken.<br />
Der Flughafen Lyon ist in der glücklichen<br />
Lage, mit seinen zwei parallelen<br />
Start- und Landebahnen über ausreichend<br />
Bahnkapazität zu verfügen, auch<br />
wenn die Pisten für unabhängigen<br />
Parallelbetrieb zu nahe beieinander liegen.<br />
„Wir können bis zu 53 Flugbewegungen<br />
pro Stunde abwickeln. Die kürzere<br />
Bahn dient meist für Landungen“,<br />
erklärt Stéphane Geffroy. Und Lyon hat<br />
noch einen Trumpf in der Hinterhand,<br />
um den es die meisten Airports beneiden<br />
dürften: Das Flughafenareal von 1150<br />
Hektar könnte auf die doppelte Größe<br />
erweitert werden. Derzeit gebe es aber<br />
keinerlei Anzeichen, wann der Flughafen<br />
in der Fläche expandieren werde, sagt<br />
der Marketingchef.<br />
FR<br />
Air Canada bedient Lyon neuerdings mit einer eigenen,<br />
täglichen Verbindung aus Montréal.<br />
Der TGV-Flughafenbahnhof wird von<br />
einem flügelförmigen Dach gekrönt.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 33
AirSpot<br />
In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />
besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />
beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />
Stefan Hofecker,<br />
Düsseldorf<br />
Ein veritabler Jet-Oldie ist die 24 Jahre<br />
alte, aber frisch lackierte Boeing 737-<br />
382, YR-CBK von Cobrex Trans. Erst seit<br />
September <strong>2016</strong> in rumänischen Diensten,<br />
wurde diese 737 schon 1992 für<br />
ILFC in Renton gebaut und flog bereits<br />
für TAP, Sterling, Aeris, ILFC, Aurela und<br />
Air Kyrgyzstan. Am 28. September startete<br />
sie von der Startbahn 23L in Düsseldorf<br />
nach Priština.<br />
Stefan Sjögren,<br />
Stockholm-Arlanda, Schweden<br />
Bombardier stellte seinen CS300-Prototyp,<br />
C-FFDO, Werknummer 55002, für<br />
technische Probeeinsätze ohne Passagierkabine<br />
Air Baltic zur Verfügung,<br />
bevor die Balten in Kürze ihre regulären<br />
ersten Kundenflugzeuge erhalten. Am<br />
6. Oktober traf der kanadisch registrierte<br />
Zweistrahler mit großen Air-Baltic-<br />
Aufschriften in Stockholm-Arlanda aus<br />
Riga ein.<br />
Rainer Spoddig,<br />
Köln Bonn Airport<br />
Im Auftrag ihres deutschen Charterkunden<br />
Avanti Air setzte CityJet ihren<br />
Suchoi Superjet 100-95B, EI-FWA am<br />
29. August zwischen Lyon und Köln ein.<br />
Danach startete der im Juni <strong>2016</strong> ausgelieferte<br />
Zweistrahler mit der Werknummer<br />
95002 wieder zu seiner Basis<br />
in Dublin. Von dort aus bedient er, gemeinsam<br />
mit seinem Schwesterflugzeug<br />
EI-FWB, häufig europäische Ziele.<br />
Daniel Schwinn,<br />
Frankfurt/Main<br />
Ein Jahr lang flog die Boeing 737-81Q,<br />
OM-HEX der slowakischen Air Explore<br />
in den Farben des Leasingkunden Iraqi<br />
Airways. Das 2001 gebaute Flugzeug<br />
mit 189 Sitzen in Economy-Bestuhlung<br />
soll aber seit dem 1. Oktober wieder die<br />
blau-weiß-rote Lackierung von Eigentümer<br />
Air Explore tragen. Unser Foto entstand<br />
am 29. September auf dem Flughafen<br />
Frankfurt am Main.<br />
34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
News PASSAGIER UND KABINE<br />
Qatar kommt neu<br />
nach Helsinki<br />
Foto: Micro Foto: British Airways<br />
Luxuriöser Zugang in Heathrow<br />
Erste-Klasse-Passagiere von British Airways und oneworld-Vielflieger mit passendem<br />
„Gold Executive Club“- oder „Emerald“-Status werden im Terminal 5 am Flughafen<br />
London-Heathrow ab April 2017 besonders komfortabel und isoliert von den sonstigen<br />
Passagiermassen zum Flugzeug geleitet. Der „First Wing“ führt durch zwei eigene<br />
Sicherheitsschleusen schneller in BAs „Galleries First Lounge“ oder den „Concorde<br />
Room“. Die Separierung der Premium-Fluggäste bei der Sicherheitskontrolle beschleunige<br />
auch die Abfertigung der regulär Reisenden, teilten BA und der Flughafen Heathrow mit.<br />
Trolley wird zum<br />
rollenden Kindersitz<br />
Micro Lazy Luggage nennt sich ein<br />
Schweizer Rollkoffer, der sich dank einer<br />
Sitzfläche, zweier Haltegriffe und Stützrädern<br />
zum rollenden Kinderfahrzeug verwandelt.<br />
Besonders für weitläufige Flughäfen<br />
dürfte sich das Gefährt eignen. Der<br />
Kunststoffkoffer wiegt knapp vier Kilogramm<br />
und<br />
bietet 26 Liter<br />
Stauraum. Zusammengeklappt<br />
nimmt<br />
er die Maße<br />
22 x 39 x 56 cm<br />
ein. Angekündigt<br />
ist ein Verkaufspreis<br />
von<br />
180 Schweizer<br />
Franken.<br />
Surfen im Flugzeug<br />
Die gesamte A320-Flotte von Lufthansa<br />
wird bis zum Frühjahr 2018 mit Antennen<br />
und Routern für den Internetempfang über<br />
Ka-Band-Satelliten ausgestattet. Damit sollen<br />
Passagiere künftig auch auf Kurz- und<br />
Mittelstrecken Zugang zu schnellem Internet<br />
erhalten. Neben einfachen E-Mail-<br />
Diensten soll auch Streaming möglich sein.<br />
Über die Nutzungspreise machte Lufthansa<br />
bisher keine Angaben.<br />
Pannen-Smartphone aus Flugzeugen verbannt<br />
Das Samsung Galaxy Note 7 darf wegen Brand- und Explosionsgefahr bei vielen Airlines<br />
nicht mehr an Bord – weder am Körper noch im Hand- oder aufgegebenen Gepäck. Einem<br />
Verbot des US-Verkehrsministeriums haben sich zahlreiche Fluggesellschaften weltweit angeschlossen,<br />
darunter auch airberlin und Lufthansa. In den vergangenen Wochen gab es mehrere<br />
Fälle, in denen sich Akkus überhitzten und Smartphones in Brand setzten.<br />
Foto: Lufthansa<br />
Mit einem Airbus A350 eröffnete Qatar<br />
Airways am 10. Oktober eine neue tägliche<br />
Verbindung von Doha nach Helsinki, Finnlands<br />
Asiendrehscheibe. Umgekehrt gewinnt<br />
Finnland via Doha Anschlussverbindungen<br />
nach Afrika, Australien und Indien.<br />
Die Finnen haben in den letzten zehn Jahren<br />
die Zahl ihrer Umsteigeverbindungen<br />
um 75 Prozent erhöht. Bis 2020 soll ihre<br />
Passagierzahl von heute 16,5 Millionen auf<br />
20 Millionen Fluggäste im Jahr wachsen.<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Passagiere der Economy Class auf<br />
airberlin-Langstreckenflügen können<br />
sich künftig Wunschgerichte von<br />
Berliner Szenerestaurants<br />
servieren lassen. Die Menüs kosten<br />
zwischen 19 und 37 Euro und<br />
müssen vorab online bestellt werden.<br />
Unterstützung bei Fragen zu Gepäck,<br />
Service und Flugstatus bietet Austrian<br />
Airlines über den Facebook-Messenger.<br />
Hinter myAustrian Messenger<br />
Service steht ein Computer, der<br />
Antworten auf Standardfragen liefert.<br />
Der in Chemnitz festgenommene<br />
Syrer Jaber Albakr soll einen<br />
Sprengstoffanschlag auf einen<br />
der Berliner Flughäfen vorbereitet<br />
haben. Der 22-jährige Tatverdächtige<br />
hatte sich jedoch noch in der U-Haft<br />
das Leben genommen.<br />
Ein neues Terminal für Turbopropflüge<br />
baut der Flughafen Singapur-<br />
Seletar bis 2018. Die Kapazität liegt<br />
bei 700 000 Passagieren im Jahr.<br />
Foto: Finavia<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 35
Zivilluftfahrt<br />
Pilatus PC-24<br />
Schweizer Flugwerk<br />
Die PC-24, der erste Business Jet aus der Schweiz, liegt in der Erprobung im Plan.<br />
Ende des kommenden Jahres sollen die ersten Exemplare des „Super Versatile<br />
Jet“ an die Kunden übergeben werden.<br />
Fotos: Pilatus<br />
Der erste Prototyp der PC-24 beim<br />
Jungfernflug mit ausgefahrenen Landeklappen<br />
über den Schweizer Alpen.<br />
36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
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Von MAX KÜHNL<br />
Bei etwas über 700 Flugstunden<br />
bei 400 Flügen steht<br />
der Zähler in der Erprobung<br />
der Pilatus PC-24, dem ersten<br />
Business Jet aus Schweizer Produktion.<br />
Damit liegen die Eidgenossen, die bisher<br />
vor allem durch ihre robuste Turbo prop<br />
PC-<strong>12</strong> bekannt sind, exakt im selbst gesteckten<br />
Zeitplan.<br />
Seit dem Erstflug des Prototyps im<br />
Mai 2015 läuft das Erprobungs- und<br />
Zulassungsprogramm wie am Schnürchen.<br />
Bereits nach der Premiere jubelte<br />
der Paul Mulcahy, einer der sechs Testpiloten:<br />
„Der Jet ist ein typisches Pilatus-Flugzeug.“<br />
So ist die Testmannschaft<br />
bislang auch noch auf keine eklatanten<br />
Probleme gestoßen. „Natürlich<br />
haben wir einzelne Punkte bemerkt“,<br />
berichtet Verwaltungsratspräsident Oscar<br />
Schwenk. „Aber der Sinn eines Prototyps<br />
ist ja, diese Dinge zu erkennen<br />
und anschließend abzustellen.“ Schlussendlich<br />
soll den Kunden ein kompromissloses<br />
Flugzeug angeboten werden –<br />
in sprichwörtlicher Schweizer Qualität.<br />
NICHT WENIGER ALS EINE<br />
EIGENE <strong>FLUG</strong>ZEUGKLASSE<br />
Pilatus spart nicht an vollmundigen Ankündigungen,<br />
wenn es um den ersten Jet<br />
des Herstellers geht. Er sei einmalig, da<br />
er die Vielseitigkeit einer Turboprop mit<br />
der Kabinengröße eines Medium-Light-<br />
Jets mit den Leistungsdaten eines Light-<br />
Jets kombiniert. Daher passe die PC-24<br />
nicht in die bestehenden Kategorien.<br />
Man habe daher die Kategorie „Super<br />
Versatile Jet“ für die PC-24 kreiert. Auf<br />
Deutsch bedeutet das nichts anderes als<br />
ein „super vielseitiger Business Jet“.<br />
Fakt ist, dass die PC-24 mit ihrer<br />
Länge von knapp 17 Metern exakt zwischen<br />
einer Cessna Citation XLS (16<br />
Meter) aus dem Light-Jet-Sektor und der<br />
Citation Latitude (19 Meter) aus der<br />
Medium-Kategorie liegt. Auch den Bestseller<br />
aus der Marktmitte, die Embraer<br />
Phenom 300, überragt der Schweizer<br />
Newcomer um gute eineinhalb Meter. In<br />
der Kabine ist Platz für sechs Passagiere<br />
in einer Clubanordnung mit einer dahinterliegenden<br />
Zweier-Sitzreihe. In der<br />
Phenom 300 finden die Fluggäste exakt<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 37
Zivilluftfahrt<br />
Pilatus PC-24<br />
Fotos: Pilatus<br />
dasselbe Layout vor. Das kann die XLS<br />
mit ihrem ausgeklügelten Raumkonzept<br />
und einer vorn längs montierten Sitzbank<br />
allerdings besser: Hier finden bis<br />
zu acht Fluggäste Platz, die dann aber<br />
nicht alle in großzügig verstellbaren Einzelsesseln<br />
entspannen können.<br />
Alleinstellungsmerkmal der PC-24 ist<br />
der große Frachtraum hinter der Kabine.<br />
Er ist über ein eigenes Frachttor (1,25 x<br />
1,30 m)zugänglich und erstreckt sich<br />
über den gesamten Rumpfquerschnitt.<br />
Das ist einzigartig unter den Business<br />
Jets. Im Cockpit treffen die beiden Piloten,<br />
wobei der Jet auch für Single-Pilot-<br />
Betrieb zugelassen ist, auf neueste, zusammen<br />
mit Honeywell entwickelte<br />
Avionik. Das Pilatus „Advanced Cockpit<br />
Environment“ (ACE) basiert auf dem Primus<br />
Apex und verfügt über vier große<br />
Displays, die mit ihren Einblendungsfunktionen<br />
dem Klassenstandard entsprechen.<br />
Highlights sind ein boden- und satellitenunabhängiges,<br />
internes Navigationssystem<br />
(IRS) sowie das serienmäßige<br />
Synthetic-Vision-System und die automatische<br />
Schubregelung.<br />
Am 1. August 2014 wurde die erste PC-24 im Rahmen einer großen Feier<br />
aus der Produktionshalle am Heimatflughafen in Stans gerollt.<br />
Das maximale Startgewicht von acht<br />
Tonnen entspricht dabei nahezu exakt<br />
dem Wert der Phenom, die amerikanische<br />
Konkurrenz übertrifft die PC-24 allerdings<br />
um eine (XLS) beziehungsweise<br />
fünf Tonnen (Latitude). Da die Pilatus<br />
daher auch mit einem begrenzten Kraftstoffvorrat<br />
von 2,7 Tonnen auskommen<br />
muss, liegt ihre Reichweite bei voller Beladung<br />
bei 3300 Kilometern. Die Embraer<br />
Phenom 300 kommt noch 300 Kilometer<br />
weiter, während die XLS weitere 200<br />
Kilometer zu fliegen vermag. Ihre große<br />
Schwester ist gleichwohl mit einem Aktionsradius<br />
von 5200 Kilometern ungeschlagen.<br />
Interessant ist dabei, dass die kleine<br />
PC-24 mit einer maximalen Nutzlast von<br />
1135 Kilogramm auf dem Niveau der<br />
deutlich größeren Citation Latitude<br />
liegt. Doch auch hier kann die Phenom<br />
300 noch tapfer mithalten.<br />
Bei der großgeschriebenen Vielseitigkeit<br />
fährt die Pilatus neben dem Frachttor<br />
dann aber einen weiteren Trumpf auf: Als<br />
einziger Business Jet ist sie für den Einsatz<br />
auf unbefestigten Naturpisten geeignet.<br />
Damit wird die PC-24 auch für Einsätze<br />
beispielsweise der „Flying Doctors“<br />
in Australien und Afrika interessant. Zusammen<br />
mit einer Startstrecke von 820<br />
Metern unter Standardbedingungen eröffnen<br />
sich für den Besitzer des Super<br />
Versatile Jet rund doppelt so viele ansteu-<br />
38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Auf Naturpisten kann die PC-24 ebenfalls<br />
landen, was sie für den Einsatz in<br />
raueren Gefilden prädestiniert.<br />
Das Cockpit folgt mit dem Honeywell Primus System dem<br />
aktuellen Standard mit konfigurierbaren Displays.<br />
erbare Flughäfen wie für die Konkurrenzmodelle.<br />
Möglich machen diese Fähigkeiten<br />
die beiden Williams-International-FJ-<br />
44-4A-Triebwerke mit jeweils 15,<strong>12</strong> Kilonewton<br />
Schubleistung.<br />
Im November 2017 soll es dann so<br />
weit sein: Ziemlich genau zwei Jahre nach<br />
Beginn des Testprogramms will Pilatus<br />
den ersten Jet an einen Kunden übergeben,<br />
und zwar an Planesense in den USA.<br />
Die Produktion über die ersten drei Jahre,<br />
in Zahlen sind das 84 Flugzeuge, konnte<br />
der Hersteller innerhalb weniger Tage<br />
nach der Vorstellung auf der EBACE<br />
2014 verkaufen. Darunter seien neben<br />
Flottenkunden auch diverse Privatleute,<br />
wie der ehemalige Nestlé-Chef und Privatpilot<br />
Peter Brabeck-Letmathe. In einem<br />
Interview mit dem Schweizer Magazin<br />
„Blick“ sagte er, er wolle den Jet künftig<br />
zum Pendeln zwischen seiner Heimat<br />
und seinem Domizil auf Ibiza nutzen.<br />
DIE ERSTEN DREI JAHRE<br />
SIND AUSVERKAUFT<br />
Doch bis es so weit ist, muss die PC-<br />
24 für die Zulassung durch die EASA<br />
rund 1700 Flugstunden absolvieren.<br />
Nachdem im November 2015 ein zweiter<br />
Prototyp zum ersten Testflugzeug<br />
hinzugestoßen ist, soll bis Ende diesen<br />
Jahres noch ein dritter folgen. Die Hälfte<br />
des Programms wird dabei in der<br />
Schweiz absolviert, die andere Hälfte in<br />
Spanien (Granada-Jaén, mit Lufträumen<br />
auch über dem Mittelmeer),<br />
Schottland und den<br />
USA. So war der<br />
P02 im Sonner für<br />
Systemtests bei Honeywell<br />
in Phoenix<br />
und zuvor in der<br />
Klimakammer der US Air Force auf der<br />
Eglin AFB in Florida.<br />
Die Zeichen stehen also gut, dass die<br />
PC-24 ihren Weg zur Zulassung so zuverlässig<br />
und reibungslos abspult wie ein<br />
Schweizer Uhrwerk.<br />
FR<br />
Die Einzelsitze der PC-24 lassen sich weit nach hinten<br />
neigen und ermöglichen entspanntes Reisen.<br />
Die Ausstattungslinien der Kabine heißen „Zermatt“,<br />
„St Moritz“ oder „Aspen“ und sollen Geborgenheit vermitteln.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 39
Militärluftfahrt<br />
Kanadische Luftstreitkräfte<br />
Von HENRI-PIERRE<br />
GROLLEAU / KS<br />
Unser beim Such- und Rettungsdienst<br />
abzudeckendes<br />
Gebiet reicht von der<br />
US-Grenze im Süden bis zum Nordpol<br />
und jeweils 2200 Kilometer auf den Atlantik<br />
und den Pazifik hinaus. Das ist eines<br />
der größten SAR-Gebiete der Welt,<br />
mit oft schwierigen Wetterbedingungen“,<br />
stellt Generalleutnant Michael J.<br />
Hood die Dimension der Aufgabe he-<br />
raus. Hood ist seit Juli 2015 Kommandeur<br />
der kanadischen Luftstreitkräfte,<br />
die mit der Canadian Forces Station<br />
Alert die „nördlichste ständig bewohnte<br />
Station der Welt“ betreiben. Dort sind<br />
vier CH-146 Griffon und eine CH-147F<br />
Chinook stationiert.<br />
Neben den SAR-Crews sind auch die<br />
Kampfjetpiloten für die Luftraumüberwachung<br />
ständig in Alarmbereitschaft<br />
(Quick Reaction Alert). „Unsere permanenten<br />
QRA-Stationen für die CF-18<br />
sind in Cold Lake, Alberta, und Bagotville,<br />
Québec“, erläutert Hood gegenüber<br />
der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. „In den letzten<br />
Jahren sehen wir eine Zunahme von russischen<br />
Aktivitäten auch in der Arktis.<br />
Im Notfall würden wir auf vorgeschobene<br />
Basen verlegen.“ Auch Tankerunterstützung<br />
der Amerikaner ist verfügbar,<br />
denn die Kanadier sind voll in das<br />
NORAD (North American Aerospace<br />
Defense Command) der US Air Force integriert.<br />
40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Weites Land<br />
Die Royal Canadian Air Force ist zu Hause und bei internationalen<br />
Einsätzen stark gefordert. Bei der Flottenerneuerung geht es nun um<br />
die Nachfolge für die CF-18 Hornet.<br />
Kanadas CF-18 wurden immer wieder<br />
modernisiert. Noch 70 Flugzeuge stehen<br />
in Bagotville und Cold Lake im Einsatz.<br />
Neben den Standardaufgaben im<br />
Land selbst sind die Flugzeuge de RCAF<br />
häufig auch für Übungen und die Unterstützung<br />
bei Naturkatastrophen in aller<br />
Welt unterwegs. Als NATO-Mitglied unterstützen<br />
sie Einsätze wie das verstärkte<br />
Air Policing im Baltikum nach der Ukraine-Krise.<br />
Bis Februar <strong>2016</strong> waren CF-<br />
18 zudem beim Kampf gegen den sogenannten<br />
„Islamischen Staat“ dabei. „Eine<br />
unserer CC-150 Polaris unterstützt<br />
als Tanker nach wie vor die Alliierten,<br />
und wir haben eine CP-140 Aurora für<br />
die Überlandaufklärung vor Ort“, so Generalmajor<br />
Hood. Bis Juni <strong>2016</strong> wurden<br />
knapp 1400 Einsätze über Syrien und<br />
dem Irak geflogen.<br />
EINSÄTZE IN EUROPA<br />
UND NAHOST<br />
Für solche Auslandsmissionen hat die<br />
RCAF mit dem 2nd Wing in Bagotville<br />
eine spezielle Unterstützungseinheit aufgestellt.<br />
Sie nimmt den normalen Staffeln<br />
bei der Verlegung und Versorgung<br />
viel Arbeit ab. Eine Optimierung in diesem<br />
Bereich ist notwendig, denn obwohl<br />
die RCAF laut Hood die besten Werte<br />
aller Teilstreitkräfte bei der Rekrutierung<br />
von Fachkräften hat, gibt es doch<br />
in einigen Bereichen wie der Wartung<br />
gewisse Engpässe. „Seit der Verkleinerung<br />
der Streitkräfte in den 1990er Jahren<br />
nutzen wir vermehrt zivile Firmen,<br />
und das werden wir auch auf absehbare<br />
Zeit so machen“, ist sich Hood sicher.<br />
Fotos:DND-MDN Canada/Habib<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 41
Militärluftfahrt<br />
Kanadische Luftstreitkräfte<br />
Die CC-177 Globemaster III sind für<br />
Transporte in aller Welt stark gefragt.<br />
Beim fliegenden Personal gibt es dagegen<br />
momentan keine Probleme. „Nach<br />
einigen mageren Jahren sind wir gerade<br />
dabei, die Flugstundenzahlen anzuheben.<br />
2015 flogen unsere CF-18-Piloten<br />
im Schnitt 170 Stunden, die Besatzungen<br />
des Cormorant-Hubschraubers brachten<br />
es sogar auf 350 Stunden“, so Hood.<br />
Was die Hornet-Flotte betrifft, so wurden<br />
2015 im Rahmen einer Umstrukturierung<br />
zwei Staffeln neu aufgestellt, die<br />
401 Tactical Fighter Squadron in Cold<br />
Lake und die 433 Escadron Tactique de<br />
Chasse in Bagotville. „Damit sind wir<br />
flexibler, die Aufgaben wie NORAD und<br />
Auslandseinsätze zu erfüllen.“<br />
Die CF-18 müssen wohl noch bis<br />
mindestens 2025 fliegen, was für die<br />
strukturell verstärkten Maschinen kein<br />
Problem ist. Auch von der Ausstattung<br />
her sind die Hornets seit einem zweistufigen<br />
Modernisierungsprogramm im<br />
letzten Jahrzehnt auf einem guten Stand.<br />
Bei den 77 noch vorhandenen Kampfjets<br />
wurden unter anderem das APG-73-Radar<br />
und ein neues IFF-System installiert.<br />
Auch die AMRAAM-Lenkwaffe ist jetzt<br />
Standard. Dazu kommen Link 16, das<br />
Helmdisplay für die Piloten (JHMCS)<br />
und neue Warnempfänger sowie der<br />
Zielbehälter Sniper XR. Gegenwärtig<br />
wird laut Hood untersucht, was noch an<br />
Fotos: Grollau, DND-MDN Canada<br />
Als Tanker stehen fünf Airbus CC-150 zur Verfügung. Sie sollen<br />
lang-fristig durch ein neues Muster ersetzt werden.<br />
Nach diversen Verbesserungsprogrammen bleibt<br />
die CP-140M bis nach 2030 im Dienst.<br />
42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
neuen Systemen denkbar ist, um die<br />
Wirksamkeit der Hornet zu erhalten.<br />
Die Überlegungen sind notwendig, da<br />
die Royal Canadian Air Force bezüglich<br />
ihres künftigen Kampfflugzeugs derzeit<br />
in der Luft hängt.<br />
Die Beschaffung der F-35 Lightning<br />
II, bei der Kanada ein Programmpartner<br />
ist, stand trotz aller Kritik lange Zeit<br />
nicht in Frage. Die neue Regierung unter<br />
Justin Trudeau lehnt einen Kauf allerdings<br />
als viel zu teuer ab. Derzeit werden<br />
alle möglichen Optionen abgeklopft,<br />
von der Beschaffung der F/A-18E/F Super<br />
Hornet bis hin zu einem neuen Fighterwettbewerb<br />
mit allen bekannten Anwww.flugrevue.de
Mit der Einführung der 15 Boeing CH-147F Chinook<br />
ist die RCAF sehr zufrieden.<br />
Derzeit wird ein Nachfolger für die noch in Comox fliegenden<br />
CC-115 Buffalo gesucht.<br />
bietern. „Wir beraten die Regierung“, ist<br />
dazu die sehr zurückhaltende Aussage<br />
von Generalleutnant Hood.<br />
DIE CH-148 SOLLEN 2017<br />
ENDLICH EINSATZBEREIT SEIN<br />
Die Einführung eines neuen Kampfflugzeugs<br />
wäre ein weiterer Mosaikstein in<br />
der langfristig angelegten Modernisierung<br />
der kanadischen Luftstreitkräfte.<br />
Bereits abgeschlossen ist zum Beispiel<br />
die Beschaffung von neuen Transportern<br />
in Form der CC-130J Hercules und der<br />
Boeing CC-177 Globemaster. Gerade die<br />
fünf in Trenton stationierten Globemaster<br />
sind bei internationalen Einsätzen<br />
Für Rettungseinsätze steht die CH-149 Cormorant bereit.<br />
Sie ist in Comox, Gander und Greenwood stationiert.<br />
stark gefragt und flogen zum Beispiel<br />
schon französische Truppen für dringende<br />
Aufgaben nach Afrika.<br />
Bei den Hubschraubern ist Hook mit<br />
den gerade gelieferten Boeing CH-147F<br />
Chinook sehr zufrieden. „Das Programm<br />
war im Zeit- und Kostenrahmen, und<br />
wir können in Kürze die volle Einsatzbereitschaft<br />
erklären. Mit ihren Langstreckentanks<br />
können die Chinooks jede<br />
Ecke unseres Landes erreichen.“ Wenig<br />
erfreulich sind dagegen die Erfahrungen<br />
bei der Beschaffung der Sikorsky CH-<br />
148 Cyclone als Ersatz für die Sea Kings.<br />
Endlose Verzögerung und immer noch<br />
nicht erfüllte technische Spezifikationen<br />
waren zu beklagen. Seit der Unterzeichnung<br />
des geänderten Vertrags 2013 sei<br />
man nun aber im Plan. „Wir erwarten<br />
die Einsatzbereitschaft für 2017“, so<br />
Hood.<br />
Royal Canadian Air Force<br />
Airbus CC-150 PolarisTrenton<br />
BAE Systems CT-155 Hawk Alberta, Moose Jaw<br />
Bell CH-139 Jet Ranger Portage la Prairie<br />
Bell CH-146 Griffon<br />
Alberta, Bagotville, Borden, Edmonton,<br />
<br />
Gagetown, Goose Bay, Petawawa,<br />
Portage la Prairie, St. Hubert, Trenton, Valcartier<br />
Boeing CC-177 Globemaster Trenton<br />
Boeing CF-18 Hornet Alberta, Bagotville<br />
Boeing CH-147F Chinook Petawawa<br />
Bombardier CC-144 Challenger Ottawa<br />
Canadair CT-114 Tutor<br />
Moose Jaw<br />
de Havilland CC-115 Buffalo Comox<br />
de Havilland CC-138 Twin Otter Yellowknife<br />
de Havilland CT-142 Dash 8 Winnipeg<br />
Grob G <strong>12</strong>0<br />
Portage la Prairie<br />
Leonardo CH-149 Cormorant<br />
<br />
Comox, Gander, Greenwood<br />
Lockheed Martin CC-130H<br />
<br />
Greenwood, Winnipeg<br />
Lockheed Martin CC-130J HerculesTrenton<br />
Lockheed Martin CP-140 Aurora<br />
<br />
Greenwood, Comox<br />
Raytheon CT-156 Harvard II Moose Jaw<br />
Sikorsky CH-<strong>12</strong>4 Sea King Shearwater<br />
Sikorsky CH-148 Cyclone Gander, Greenwood<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 43
Militärluftfahrt<br />
Kanadische Luftstreitkräfte<br />
Beim NFTC werden auf der<br />
CT-155 Hawk auch ausländische<br />
Piloten geschult.<br />
Die Snowbirds sind nach wie vor mit<br />
der Tutor von Canadair ausgerüstet.<br />
Für Verbindungsflüge sind<br />
Challenger-Jets vorhanden.<br />
Die CC-138 Twin Otter soll neue<br />
Tragflächen bekommen.<br />
Fotos: DND-MDN Canada<br />
Was die Bell CH-146 Griffon betrifft,<br />
so steht in den nächsten ein oder zwei<br />
Jahren die Entscheidung für eine begrenzte<br />
Modernisierung oder eine Ersatzbeschaffung<br />
an.<br />
UNBEMANNTE <strong>FLUG</strong>GERÄTE<br />
SIND AB 2025 GEPLANT<br />
Noch <strong>2016</strong> soll dagegen der Wettbewerb<br />
um die Lieferung eines neuen Such- und<br />
Rettungsflugzeugs (FWSAR = Fixed<br />
Wing SAR) zum Abschluss gebracht<br />
werden. Es stehen sich die üblichen<br />
Konkurrenten Leonardo C-27J Spartan<br />
und Airbus C295 gegenüber plus Embraer<br />
als Außenseiter mit seiner KC-<br />
390. Darüber hinaus will Hood die in<br />
Yellowknife stationierten Twin Otter mit<br />
neuen Flügeln ausrüsten. Nach FWSAR<br />
und dem neuen Fighter könnte sich die<br />
RCAF dem Kauf von neuen Tankern/<br />
Transportern zuwenden, die ab der zweiten<br />
Hälfte der 2020er Jahre die CC-150<br />
Polaris (Airbus A310) ersetzen sollen.<br />
Die CP-140M Aurora (Orion) für die<br />
Seeüberwachung und U-Boot-Jagd will<br />
man dagegen bis nach 2030 nutzen. 14<br />
Flugzeuge wurden mit neuen Flügeln<br />
versehen und erhielten moderne Systeme.<br />
Die geplante Aufrüstung zum Block<br />
4 wird Link 16, neue Selbstschutz- und<br />
Kommunikationssysteme umfassen.<br />
Schließlich befasst sich die Royal Canadian<br />
Air Force derzeit erstmals mit<br />
dem Kauf eines unbemannten Fluggeräts.<br />
„Wir haben das Projekt JUSTAS für<br />
Joint Unmanned Surveillance Target Acquisition<br />
System gestartet“, sagt Generalleutnant<br />
Hood. „Was wir suchen, ist ein<br />
MALE (medium altitude, long endurance<br />
– d. Red.) als Ergänzung für unsere CP-<br />
140M Aurora für die Aufklärung über<br />
Wasser und über Land.“ Die Indienststellung<br />
könnte 2025 erfolgen.<br />
FR<br />
Die Griffon (Bell 4<strong>12</strong>) sind in Kanada<br />
„Mädchen für alles“.<br />
44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Fliegende<br />
Legenden<br />
www.klassiker-der-luftfahrt.de<br />
Jetzt neu im Handel
Militärluftfahrt<br />
Wonsan Air Festival<br />
Nordkoreas erste Airshow<br />
Wohl vor allem für devisenträchtige Luftfahrtfans veranstalteten die nord koreanischen<br />
Luftstreitkräfte Ende September ihren ersten Flugtag. In der Hafenstadt Wonsan gab<br />
es einige ausgewählte Einsatzmuster zu sehen.<br />
Schon im letzten Herbst hatte Juche<br />
Travel Services den Eröffnungsflug<br />
zum neu errichteten Kalma<br />
International Airport bei Wonsan für seine<br />
internationale Klientel vermarktet,<br />
die fasziniert ist von dem stark abgeschotteten<br />
Land des Diktators Kim Jongun.<br />
Nun fand dort das Wonsan Air Festival<br />
statt, und „mehrere Hundert“ Touristen<br />
buchten den Trip zu Preisen ab <strong>12</strong>75<br />
Euro (ab Peking). Sie standen am 24.<br />
September zusammen mit etwa 18 000<br />
Nordkoreanern an der Bahn, um die erste<br />
Airshow des Landes zu sehen.<br />
Das Flugprogramm begann mit einigen<br />
Hughes MD 500E, die Nordkoreas<br />
Militär eigentlich gar nicht besitzen<br />
dürfte. Beschafft wurden die Helikopter<br />
ab Mitte 1983 unter dem Deckmantel ziviler<br />
Verwendung über die in Hollywood<br />
ansässige Associated Industries. Insgesamt<br />
85 MD 500E schafften es ins Land,<br />
bevor die restlichen 15 bestellten Maschinen<br />
beschlagnahmt wurden. Einige<br />
der Helikopter sind mit Panzerabwehrraketen<br />
russischer Herkunft (AT-3 „Sagger“)<br />
bestückt.<br />
Die weiteren Vorführungen wurden<br />
dann von russischen Mustern bestritten.<br />
Ein Höhepunkt für die Massen war da-<br />
Nordkorea gehört zu den<br />
zahlreichen Mi-8-Kunden.<br />
Modelle aller<br />
Art waren im<br />
Angebot.<br />
46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong>
Flotte Vorführung<br />
der MD 500E.<br />
Il-76MD-Transporter<br />
fliegen bei Air Koryo.<br />
Die MiG-29 ist das<br />
modernste Muster.<br />
Piloten zeigten<br />
sich auf dem<br />
Vorfeld.<br />
bei die Formation von zwei MiG-21bis<br />
mit den Pilotinnen Jo Kyum Hyang und<br />
Rim Sol, den „Blumen des Himmels“.<br />
Die MiG-21 dürften nach wie vor das<br />
Rückgrat der nordkoreanischen Luftstreitkräfte<br />
sein. Ab 1963 kamen über<br />
200 Maschinen ins Land. Zuletzt wurden<br />
1999 rund 30 MiG-21bis illegal aus<br />
Kasachstan beschafft – zu einem Preis<br />
von angeblich nur acht Millionen Dollar.<br />
Das modernste Muster der Nordkoreaner<br />
ist die Mikojan MiG-29, von der<br />
sowohl die „Fulcrum-A“ als auch die<br />
„Fulcrum-C“ in der Luft zu sehen waren.<br />
Einige C-Varianten wurden in den<br />
1990er Jahren sogar im Flugzeugwerk<br />
Panghyon montiert. Die Flotte soll derzeit<br />
rund 30 Maschinen umfassen, darunter<br />
einige Doppelsitzer.<br />
Zu den verfügbaren Kampfjets gehört<br />
auch die Suchoi Su-25K. Angeblich<br />
wurden zwischen 1987 und 1989 insgesamt<br />
32 Einsitzer und vier Doppelsitzer<br />
geliefert. Sie sind heute wie die MiG-29<br />
beim 55th Kumsong Guard Air Regiment<br />
in Sunchon im Einsatz. Daneben<br />
wurde auch die Mi-8MTW-1 „Hip-<br />
H“ und die Antonow An-2/Y-5 vorgeflogen.<br />
Von dem Doppeldecker sind um<br />
die 300 in Nordkorea im Einsatz, unter<br />
anderem, um Spezialkräfte abzusetzen.<br />
Sehr zur Enttäuschung der Fans blendete<br />
die Auswahl der gezeigten Muster ältere<br />
Modelle wie die Il-28 „Beagle“, die<br />
MiG-15, die MiG-17, die MiG-19 oder<br />
die MiG-23ML aus, die alle noch im<br />
Dienst stehen sollen. Quasi zur Entschädigung<br />
gab es dann am 25. September<br />
die Gelegenheit, mit Oldies der Staatsfluggesellschaft<br />
Air Koryo zu Rundflügen<br />
zu starten. Bei Preisen von 150 Euro<br />
für einen Trip in der Iljuschin Il-18 oder<br />
250 Euro für einen Flug in der Il-62<br />
konnte man kaum nein sagen.<br />
FR<br />
DR. SÉAN WILSON / KS<br />
Die MiG-21bis sind das<br />
Rückgrat der Flotte.<br />
Fotos: Lutz Schönfeld (1), Dr. Séan Wilson<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 47
Militärluftfahrt<br />
Chengdu J-10B Meng Long<br />
Drachenfamilie<br />
Die in Chengdu entwickelte J-10 steht etwas im Schatten der neuen<br />
chinesischen Stealth-Muster. Dabei spielt sie bei der Modernisierung<br />
der Streitkräfte aktuell eine viel wichtigere Rolle.<br />
Die J-10B ist unter anderem mit<br />
PL-10-Lenkwaffen bestückt.<br />
M<br />
Von ANDREAS RUPPRECHT<br />
eng Long, der kraftvolle<br />
Drache, gehört mit<br />
inzwischen knapp 500<br />
gebauten Maschinen zu den wichtigsten<br />
aktuellen Kampfflugzeugen der chinesischen<br />
Streitkräfte. Ähnlich den westlichen<br />
Mustern Eurofighter und Rafale<br />
reichen die Wurzeln der Entwicklung<br />
der J-10 bei der Chengdu Aircraft Corporation<br />
(CAC) mindestens in die frühen<br />
1980er Jahre zurück (siehe Kasten<br />
Seite 50). Deshalb wird das Muster derzeit<br />
auch in einer deutlich überarbeiteten<br />
Version produziert. Die J-10B unterscheidet<br />
sich von ihrem Vorgänger nicht<br />
48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Das WS-10B-Triebwerk<br />
wird immer noch getestet.<br />
nur durch neue Systeme, sondern vor allem<br />
durch eine neue Lufteinlaufgeometrie<br />
in Form eines DSI-Einlaufs (Diverterless<br />
Supersonic Inlet), der ähnlich wie<br />
bei der F-35 Lightning II ohne bewegliche<br />
Teile auskommt.<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
MIT NEUEM LUFTEINLAUF<br />
Nachdem ab Mitte 2005 erste Berichte<br />
über die Weiterentwicklung aufgetaucht<br />
waren, wurde diese Version dann tatsächlich<br />
Ende 2008 erstmals vorgestellt<br />
und absolvierte ihren Erstflug am<br />
23. Dezember. Ziel war es offensichtlich,<br />
ein Modell zu entwickeln, das über<br />
Fotos: China Internet via Rupprecht<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 49
Militärluftfahrt<br />
Chengdu J-10B Meng Long<br />
Die J-10C soll weiter verbesserte<br />
Systeme erhalten.<br />
deutlich verbesserte Mehrzweckeigenschaften<br />
verfügt; die J-10A dagegen wird<br />
überwiegend als taktischer Jäger eingesetzt.<br />
Neben den bereits genannten Änderungen<br />
wies die neue Version noch weitere<br />
Modifikationen auf: Das bislang<br />
runde Radom wurde durch eine ovales,<br />
deutlich schräg angesetztes ersetzt, die J-<br />
10B verfügt über ein Infrarot-Zielsuchsystem<br />
in einer Verkleidung vor dem<br />
Cockpit. Die beiden charakteristischen<br />
Finnen am Heck wie auch das Seitenleitwerk<br />
wurden überarbeitet, um die Ra-<br />
darrückstrahlfläche zu reduzieren. Auch<br />
sonst weist der Rumpf einen höheren<br />
Anteil an modernen Materialien auf.<br />
Vor allem das Radom wurde als<br />
deutlicher Hinweis auf ein AESA-Radar<br />
(Radar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung)<br />
interpretiert. Da nach dem<br />
Erstflug in recht rascher Sequenz bis<br />
2011 vier weitere Prototypen folgten –<br />
darunter die Nr. 1035 erstmals mit dem<br />
chinesischen WS-10B-Triebwerk –, waren<br />
die Erwartungen groß, dass die neue<br />
Version bereits um 20<strong>12</strong>/13 in Dienst<br />
gehen könnte.<br />
Dies hat sich dann doch bis Ende<br />
2014 verzögert, angeblich weil sowohl<br />
das vom 14. Institut entwickelte, im X-<br />
Band arbeitende AESA-Radar wie auch<br />
das WS-10B immer noch nicht serienreif<br />
waren beziehungsweise sich die Integration<br />
der gesamten Avionik komplexer<br />
gestaltete. Die Folge war, dass CAC mit<br />
der modifizierten Version des bewährten<br />
Triebwerks Saturn AL-31FN Serie 3 mit<br />
etwas höherem Schub (137 kN) erneut<br />
auf einen Antrieb russischer Herkunft<br />
zurückgriff und zunächst eine kleine<br />
Vorserie von etwa acht Maschinen für<br />
Entwicklung seit den 1980er Jahren: Die lange Geschichte der J-10<br />
Fotos: China Internet via Ruprecht<br />
Rückblickend betrachtet begann die Geschichte der Chengdu J-10<br />
Meng Long mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für die<br />
J-7-Serie (Lizenzversion der MiG-21). Nach etwa dreijährigen Studien<br />
erhielt der Entwurf der Chengdu Aircraft Corporation (CAC) den<br />
Zuschlag. Dabei braucht sich die J-10 hinsichtlich Auslegung und<br />
Ausstattung nicht hinter anderen Mustern der vierten Generation zu<br />
verstecken: Sie folgt wie schon die IAI Lavi oder der Eurofighter dem<br />
Trend einer Delta-Canard-Auslegung, besitzt ein leistungsfähiges<br />
Typ-1473G-Radar (auch bekannt als KLJ-10), ein modernes Cockpit mit<br />
Bildschirmanzeigen, ein Fly-by-Wire-Flugsteuerungssystem und eine<br />
umfangreiche elektronische Ausstattung.<br />
Nachdem 1986 endgültig die Anforderungen der PLAAF festgeschrieben<br />
worden waren, begann eine lange und nicht ganz reibungslose<br />
Entwicklungsphase, die 1997 mit der Fertigstellung des ersten Prototyps<br />
ein wichtiges Etappenziel erreichte. Das Spannende an dieser Phase war,<br />
dass CAC aus ganz unterschiedlichen Bereichen „Hilfe“ in Anspruch<br />
nahm. Auch wenn es hierzu noch immer sehr kontroverse Ansichten<br />
gibt, wie weit diese Kooperationen gingen, so lässt sich sicher nicht<br />
leugnen, dass russische Ingenieure an der Integration des Saturn<br />
AL-31FN beteiligt waren und vor allem die geheimen Kontakte zur<br />
israelischen IAI eine große Rolle gespielt haben.<br />
Der Erstflug einer J-10 mit dem russischen Aggregat erfolgte knapp ein<br />
Jahr nach dem Roll-out am 23. März 1998. Die anschließende<br />
Flugerprobung verlief recht reibungslos, und die ersten Serienmodelle<br />
der J-10A wurden Anfang 2004 in Dienst gestellt.<br />
Bis 2014 wurden in sieben Produktionsblöcken etwa 230 Maschinen<br />
gefertigt. Ein Teil davon sind die landgestützte Marineversion J-10AH<br />
und die J-10AY für das Kunstflugteam „1. August“ (Ba Yi). Parallel zum<br />
Einsitzer J-10A folgte ab 2003 noch der Zweisitzer J-10AS (sowie<br />
J-10ASH und J-10SY), erkennbar am zweiten Cockpit und dem<br />
voluminösen Rumpfbuckel für die Avionik. Von der Zweisitzerversion<br />
liefen in drei Blöcken etwa 90 Maschinen vom Band. Mit dieser ersten<br />
Generation konnten insgesamt zehn Regimenter beziehungsweise<br />
Brigaden der PLAAF ausgerüstet werden.<br />
50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Der Doppelsitzer J-10AS<br />
ging an alle Verbände.<br />
Das Kunstflugteam „1. August“<br />
ist mit der J-10AY ausgerüstet.<br />
Daten Chengdu J-10B<br />
Allgemeine Angaben<br />
Muster <br />
Jäger/Jagdbomber<br />
Hersteller Chengdu Aircraft Corporation<br />
Besatzung 1 oder 2<br />
Antrieb <br />
1 Saturn AL-31FN<br />
Schub mit Nachbrenner 132 kN<br />
Abmessungen<br />
Länge 17,00 m<br />
Höhe<br />
5,87 m<br />
Spannweite 9,75 m<br />
Flügelfläche 33,1 m 2<br />
Massen<br />
Leermasse ca. 9750 kg<br />
Außenlasten<br />
6000 - 8000 kg<br />
max. Startmasse<br />
ca. 19 000 kg<br />
Flugleistungen<br />
max. Fluggeschwindigkeit Mach 1.8<br />
Einsatzradius<br />
ca. 550 km<br />
Bewaffnung<br />
11 Außenlaststationen für Lenkwaffen,<br />
Bomben, Zusatztanks und Zielbehälter<br />
die Erprobung fertigte. Auch das eigentlich<br />
geplante Radar wurde durch ein Interimsmuster<br />
– ein X-Band-PESA (Radar<br />
mit passiver Strahlschwenkung)<br />
vom 607. Institut ersetzt. Alle 55 zwischen<br />
Dezember 2013 und Oktober<br />
2015 gefertigten Maschinen entsprechen<br />
diesem Standard und werden als J-10B<br />
Block 01 bezeichnet.<br />
J-10C-MODELL SEIT 2013<br />
IM <strong>FLUG</strong>TEST<br />
Parallel dazu erfolgte bereits im Dezember<br />
2013 der Erstflug der ersten J-10B<br />
Block 02, die wenig später in J-10C umbenannt<br />
wurde. Dieses Modell soll nun<br />
tatsächlich über das ursprünglich geplante<br />
AESA-Radar sowie weitere Systemverbesserungen<br />
verfügen, es wird allerdings<br />
immer noch vom russischen<br />
AL-31FN Serie 3 angetrieben. Das wohl<br />
definitive WS-10B wurde in der Zwischenzeit<br />
in die letzten beiden J-10B (1-<br />
54 und 1-55) installiert und beide Maschinen<br />
kurz vor Jahresende 2015 zur<br />
Erprobung an das Flugtestzentrum abgegeben.<br />
Gerüchten zufolge sollen erst ab<br />
Block 03 alle Maschinen mit einem<br />
nochmals leistungsgesteigerten WS-10B<br />
(mit ca. 140 kN) ausgerüstet werden.<br />
Es gibt Spekulationen, dass mit der J-<br />
10D ein nochmals verbessertes Modell<br />
bereits in Entwicklung ist. Es scheint<br />
demnach, als hätten sich CAC und die<br />
Luftstreitkräfte (PLAAF = People‘s Liberation<br />
Army Air Force) darauf verständigt,<br />
mit der zweiten Generation der<br />
J-10 blockweise Verbesserungen einfließen<br />
zu lassen, während parallel die Fertigung<br />
weiterläuft. Somit wurden in der<br />
Zwischenzeit zwei Regimenter auf die J-<br />
10B umgerüstet, und seit Mai <strong>2016</strong> erhielt<br />
zumindest eine Einheit auch die J-<br />
10C. Zu diesen schrittweisen Verbesserungen<br />
auf dem Weg zu einem echten<br />
Mehrzweckjäger zählt auch die Integration<br />
eines IR-/Laser-Zielsuchbehälters<br />
vom Typ K/JDC01A sowie lasergelenkter<br />
Bomben, sodass die J-10 demnächst<br />
in der Lage sein sollte, selbstständig Präzisionsangriffe<br />
zu fliegen.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 51
Freundeskreis Luftwaffe<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Leserinnen<br />
und Leser, verehrte Mitglieder!<br />
Wie in jedem Jahr ist unsere Geschäftsstelle<br />
in diesen Wochen damit beschäftigt,<br />
den allgemeinen Rahmen für das<br />
Veranstaltungsprogramm 2017 zu organisieren<br />
und konkrete Vereinbarungen<br />
mit den Veranstaltern zu treffen.<br />
Unser Generalsekretär bemüht sich, eine<br />
bunte Angebotspalette zu erstellen, um<br />
den verschiedenen Wünschen unserer<br />
Mitglieder nach Möglichkeit zu entsprechen.<br />
Hierbei erwarten wir gerne Ihre<br />
Mitarbeit in Form von Anregungen,<br />
Empfehlungen und Wünschen, die dazu<br />
beitragen sollen, das Jahresprogramm<br />
thematisch breit zu gestalten.<br />
Hinweise, die wir nach Veranstaltungen<br />
unserer Sektionen erhalten haben, nehmen<br />
wir gerne auf und prüfen eine Berücksichtigung<br />
in unserem Angebot für<br />
2017.<br />
Unsere Geschäftsstelle ist auf aktuelle<br />
Kommunikationsdaten unserer Mitglieder<br />
angewiesen! Falls sich bei Ihnen Veränderungen<br />
ergeben haben sollten, die<br />
uns noch nicht mitgeteilt worden sind,<br />
bitten wir um Ihre Nachricht.<br />
Erinnerung an Boelc<br />
Mit einem sonderlackierten Eurofighter erinnert das Taktische<br />
Luftwaffengeschwader 31 an den legendären Jagdflieger<br />
Oswald Boelcke, dessen Tod sich zum 100. Mal jährt.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Botho Engelien, Präsident<br />
Zum Geburtstag<br />
Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />
Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />
im Dezember Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />
Siegfried Petzel (86), Wolfgang Grunwald<br />
(85), Günter-J. Neuber (82), Kurt Sturm<br />
(82), Heinrich Fischer (81), Christmuth<br />
Eberlein (81), Günter Jaunig (80), Helmut<br />
Verwey (75), Franz Dunkel (75), Klaus<br />
Unterberg (75), Dr. Arno Schieck (75),<br />
Peter Baumgartl (70), Norbert Riedl (70),<br />
Gerhard Möhrenschlager (70), Wolfgang<br />
Habermann (70), Henri Merz (70), Klaus<br />
Deichselberger (50), Dirk Stiegele (50),<br />
Guido Schoplick (50).<br />
Jubiläums-Transall fliegt nach Eindhoven<br />
Die in den Landesfarben Schleswig-Holsteins lackierte Jubiläums-Transall des<br />
Lufttransportgeschwaders 63 hat ihren letzten Flug gemacht. Künftig steht die<br />
„50+95“ vor dem Gebäude des European Air Transport Command in Eindhoven.<br />
Der Kommodore des LTG 63, Oberst Hartmut Zitzewitz, und sein<br />
Stellvertreter Oberstleutnant Bernd Loibl persönlich haben den Transporter von<br />
Hohn aus in die Niederlande geflogen. Ein wenig Wehmut war dabei, als die<br />
Jubiläumsmaschine zu ihrem letzten Flug in den blauen Himmel startete. „Nicht<br />
nur das Geschwader, nicht nur ich, sondern auch die Bevölkerung in Schleswig-<br />
Holstein hat eine Beziehung zu dem Flugzeug. Das durften wir an unserem<br />
‚Tag der Bundeswehr‘ feststellen, und insofern ist es schon etwas Besonderes,<br />
die 50+95 abzugeben“, sagte Oberst Zitzewitz, dem der Abschied von der<br />
Transall nicht so ganz leicht fiel.<br />
Oberst Zitzewitz findet, dass die Jubiläumsmaschine beim EATC in Eindhoven<br />
richtig steht: „Wenn es nicht Hohn sein kann, dann ist die internationale<br />
Bühne von Eindhoven der richtige Platz.“ Bevor sie auf den Sockel kommt,<br />
bauten die Mechaniker noch aus, was brauchbar ist, zum Beispiel Triebwerke,<br />
Propeller, Instrumente und Komponenten der Klimaanlage. Diese Teile lagert<br />
die Luftwaffe für noch fliegende Transalls ein. So könnten zumindest Stücke<br />
des Flugzeugs tatsächlich wieder zurück nach Hohn kommen. MÜLLER / KS<br />
Seit 1961 ist der in Nörvenich stationierte<br />
Verband nach Hauptmann Oswald<br />
Boelcke benannt, der als Vater der<br />
Luftkampftaktik gilt. Noch heute tragen<br />
die Geschwaderangehörigen den Geist<br />
des Jagdfliegers aus dem Ersten Weltkrieg<br />
weiter. So wurde der Eurofighter<br />
auch als „Spirit of Oswald Boelcke“ benannt.<br />
Das Design des Seitenleitwerks<br />
zeigt auf der rechten Seite eine Albatros<br />
D II und ihre technischen Daten. Mit diesem<br />
Jagdflugzeug war Boelcke 1916 tödwww.flugrevue.de
Auf der Unterseite<br />
ist das<br />
Geschwaderwappen<br />
angebracht.<br />
Die Folierung des Jets war ein erheblicher Aufwand.<br />
ke<br />
Eine Leitwerksseite<br />
zeigt die D II, mit der<br />
Oswald Boelcke abstürzte.<br />
Foto: Luftwaffe, EATC (1)<br />
lich verunglückt. Auf der linken Seite<br />
sind ein Portrait und eine Abbildung des<br />
Ordens „Pour le Mérite“ zu sehen. Kaiser<br />
Wilhelm II. hatte Boelcke diese Auszeichnung<br />
zu seinem achten Luftsieg<br />
verliehen. Die Unterseite des Fliegers<br />
zeigt das geflügelte Schwert vom Verbandsabzeichen<br />
des Geschwaders „Boelcke“.<br />
Hinter den Schriftzeilen auf dem<br />
Rücken des Jets verbirgt sich die „Dicta<br />
Boelcke“. In dieser Schrift beschrieb er<br />
Luftkampftaktiken, die sich in den<br />
Grundzügen bis heute erhalten haben.<br />
Der Entwurf für die Sonderlackierung<br />
stammt von Oberstleutnant der Reserve<br />
Bodo Heinrichs. Erstmalig „lackierte“<br />
das Geschwader den Jet mit einem<br />
anderen Verfahren. Folien wurden<br />
bedruckt und beschnitten, um sie anschließend<br />
auf dem Flugzeug anzubringen.<br />
„Beim Entwurf musste ich deshalb<br />
die Rundungen des Flugzeuges berücksichtigen,<br />
weil diese die Motive verzerren<br />
können“, schildert Heinrichs. Der<br />
Vorteil an der Folierung: Der komplette<br />
Entwurf konnte digital erstellt werden.<br />
Das ermöglichte es, mehr Details in das<br />
Design aufzunehmen. Die fertigen Folien<br />
mussten in stundenlanger Handarbeit<br />
auf der Maschine angebracht werden.<br />
Ein Team von Folierungsspezialisten<br />
übernahm diese aufwendige Arbeit. FR<br />
T. ZUKUNFT / KS<br />
Geschäftsstelle<br />
Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />
Luftwaffe ist von Montag bis<br />
Donnerstag von 9 bis <strong>12</strong> Uhr besetzt.<br />
Tel. +49 2203 64815<br />
Fax +49 2203 800397<br />
Homepage<br />
www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />
E-Mail<br />
office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
Anschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />
Geschäftsstelle, Wahn 504 /10,<br />
Postfach 906110, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
Bankverbindung<br />
VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />
BIC: GENODED1RST<br />
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Referent für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />
E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
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Leiter Rainer Appelt,<br />
Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />
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Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />
Tel./Fax 08106 / 302728<br />
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Leiter Günther Hoffmann,<br />
Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />
Tel. 030 / 36804392<br />
E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />
Sektion Nörvenich<br />
Leiter Clemens Teuchert,<br />
Oerkhaushof 24, 40723 Hilden<br />
Tel. 0172 / 2524069<br />
E-Mail GAF.ass@t-online.de<br />
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54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> www.flugrevue.de
Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />
9.00 bis <strong>12</strong>.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />
0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />
Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />
Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />
Postfach 90 61 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />
Name, Vorname:<br />
Straße, Hausnr.:<br />
PLZ, Ort:<br />
Geburtsdatum, Nationalität:<br />
Beruf, Telefon, E-Mail:<br />
Unterschrift:<br />
Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />
Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />
Mitglieds-Nr.:<br />
(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />
Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />
schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />
duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />
Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />
%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />
Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />
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Mitglied werden im Freundeskreis Luftwaffe<br />
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Was will der Freundeskreis<br />
Luftwaffe ?<br />
Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />
Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />
hat, die Kommunikation und die<br />
Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />
und Allgemeinheit zu fördern.<br />
Er ist unabhängig und überparteilich<br />
und daher offen für alle, die sich mit<br />
der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />
verbunden fühlen. Besonders bei der<br />
Jugend will der Freundeskreis nicht<br />
nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />
sondern auch die Begeisterung für das<br />
Fliegen fördern.<br />
Mehrere Informationsveranstaltungen<br />
DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />
bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />
werden können, sondern auch<br />
QCJ@QRECkMECLUGPB<br />
Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />
bei der Bundeswehr, den<br />
Aliierten und der Industrie angeboten.<br />
Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />
Luftwaffe im In- und Ausland.<br />
Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 55
Technik<br />
Brennstoffzellenflugzeug HY4 fliegt<br />
Brennstoffzellen sollen die<br />
Luftfahrt grüner machen<br />
Wenn es nach dem Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) geht, ist die viersitzige HY4 nur der erste<br />
Schritt auf dem Weg zu größeren Passagierflugzeugen.<br />
So still ist es am Stuttgarter Flughafen<br />
sonst nur nachts: In der<br />
Mittagszeit haben die beiden Testpiloten<br />
Johannes Anton und Nejc Faganelj<br />
am 29. September den Luftraum<br />
über dem Airport zehn Minuten lang für<br />
sich und das Experimentalflugzeug<br />
HY4. Sie fliegen mehrere Platzrunden in<br />
einer Höhe von etwa 500 Fuß. Als das<br />
Flugzeug mit der auffälligen Doppelrumpfkonstruktion<br />
über die Zuschauer<br />
des Erstflugs schwebt, ist nur ein leises<br />
Brummen der Propeller zu hören. „Die<br />
HY4 fliegt sich ein bisschen ungewöhnlich,<br />
weil wir abseits der Mitte nach<br />
rechts versetzt sitzen, und sie reagiert<br />
etwas langsamer als andere Flugzeuge“,<br />
sagt Johannes Anton, technischer Pilot<br />
des DLR, nach der Landung. „Aber sie<br />
ist vibrationsarm und fast komplett lautlos.<br />
Wenn man anschließend auf ein<br />
Flugzeug mit Verbrennungsmotor umsteigt,<br />
kommt es einem vor wie eine<br />
Dampfmaschine.“<br />
Verantwortlich für die ungewohnte<br />
Akustik der HY4 ist der vom DLR entwickelte<br />
Antriebsstrang. Er besteht aus vier<br />
in Serie geschalteten Niedertemperatur-<br />
Brennstoffzellen mit Polymermembran<br />
des kanadischen Herstellers Hydrogenics.<br />
Hinzu kommen zwei Wasserstofftanks<br />
und zwei Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterien.<br />
Die Brennstoffzellen wandeln<br />
den mitgeführten Wasserstoff mit Sauerstoff<br />
aus der Luft in Wasser und elektrische<br />
Energie um. Damit wird ein permanenterregter<br />
Synchronmotor angetrieben,<br />
über den ein langsam drehender Zweiblattpropeller<br />
für den Vortrieb sorgt. Mit<br />
einer Leistung von 80 Kilowatt ermöglicht<br />
der Elektromotor, dessen Hersteller<br />
das DLR nicht nennen will, eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 200 km/h und eine<br />
Reisegeschwindigkeit von 145 km/h. Die<br />
Batterien kommen als Unterstützung bei<br />
Start und Steigflug zum Einsatz. Wird der<br />
benötigte Wasserstoff durch Elektrolyse<br />
mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt,<br />
fliegt die HY4 nach Angaben des<br />
DLR komplett emissionsfrei.<br />
FORSCHER ERWARTEN 750<br />
KILOMETER REICHWEITE<br />
Die HY4 basiert auf der Taurus G4, die<br />
wiederum aus zwei Rümpfen des Elektroseglers<br />
Taurus Electro G2 des Projektpartners<br />
Pipistrel besteht. Das Engagement<br />
des slowenischen Flugzeugherstellers<br />
erklärt auch, warum der inoffizielle<br />
Erstflug bereits am 22. September<br />
am Flughafen Cerklje in Ostslowenien<br />
stattfand. Brennstoffzellen, Motor und<br />
Propeller sitzen in der Mitte zwischen<br />
56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
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Nicht nur am Boden emissionsfrei: Nach dem Erstflug schieben der Stuttgarter Flughafenchef Georg<br />
Fundel, Prof. André Thess, der Pipistrel-Geschäftsführer Ivo Boscarol und Prof. Josef Kallo (ab 3. v. l.)<br />
mit DLR-Mitarbeitern die HY4 auf ihre Parkposition.<br />
den beiden Kabinen. In ihnen finden jeweils<br />
zwei Personen Platz, ein Pilot und<br />
drei Passagiere. Hinter den Sitzen sind<br />
die Batterien sowie Tanks für je neun<br />
Kilogramm Wasserstoff verbaut.<br />
Das Cockpit unterscheidet sich in einigen<br />
Punkten von denen anderer Flugzeuge<br />
dieser Größe. „In der Mittelkonsole<br />
ist ein zusätzliches Display, um das<br />
Antriebssystem zu überwachen“, erklärt<br />
Johannes Anton. Darauf sehen die Piloten<br />
beispielsweise Temperaturen und<br />
Drücke der Brennstoffzellen und Subsysteme.<br />
Zudem wurden Schalter für<br />
die Bedienung einzelner Komponenten<br />
eingebaut. So kann unter anderem der<br />
Ausfall einer Brennstoffzelle simuliert<br />
werden.<br />
Mit einer Reichweite zwischen 750<br />
(mit Druckwasserstoff) und 1500 Kilometern<br />
(mit Flüssigwasserstoff) sehen<br />
die DLR-Forscher Einsatzmöglichkeiten<br />
der HY4 auf Kurzstrecken. „Kleine Passagierflugzeuge<br />
wie die HY4 können<br />
sehr bald im Regionalverkehr als Electric<br />
Air Taxis eingesetzt werden und eine<br />
flexible und schnelle Alternative zu bestehenden<br />
Transportmitteln bieten“, sagt<br />
Prof. Josef Kallo, HY4-Projektleiter und<br />
Professor an der Universität Ulm, die für<br />
Die HY4 hob eine Woche vor ihrem<br />
offiziellen Erstflug in Stuttgart<br />
bereits in Slowenien ab.<br />
Fotos: DLR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 57
Technik<br />
Brennstoffzellenflugzeug HY4 fliegt<br />
Technische Daten – HY4<br />
Abmessungen<br />
Länge<br />
Spannweite <br />
7,4 m<br />
21,36 m<br />
Antrieb<br />
Motorleistung<br />
80 kW<br />
Dauerleistung<br />
Brennstoffzelle/Batterie 45 kW/45 kW<br />
Batteriekapazität ca. 21 kWh bei 1 °C<br />
Antriebsleistung im Reiseflug 26 kW<br />
Gewicht<br />
Leergewicht<br />
(ohne Brennstoffzelle/Batterie)<br />
Gewicht des Powermoduls<br />
mit Treibstoffspeicher<br />
Maximalgewicht<br />
ca. 630 kg<br />
ca. 400 kg<br />
1500 kg<br />
Geschwindigkeit und Reichweite<br />
Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h<br />
Reisefluggeschwindigkeit 145 km/h<br />
Reichweite <br />
750 bis 1500 km<br />
die Leistungselektronik des Brennstoffzellenflugzeugs<br />
verantwortlich ist.<br />
Nach dem Erstflug wird der Antriebsstrang<br />
nun noch einmal im Labor<br />
getestet. Im März 2017 soll die eigentliche<br />
Flugerprobung beginnen und bis<br />
Oktober dauern. Dabei stehen Zuverlässigkeit<br />
und Effizienz im Alltagsbetrieb<br />
im Fokus. Die HY4 bleibt dafür am<br />
Flughafen Stuttgart, der das Projekt mit<br />
180 000 Euro unterstützt. Dort befindet<br />
sich auch eine Wasserstofftankstelle.<br />
Nach den Flugtests will die DLR-Ausgründung<br />
H2Fly in die Produktentwicklung<br />
einsteigen. „Wir wollen nach drei<br />
Jahren einen ersten Prototyp eines Antriebsstrangs<br />
entwickelt haben, der auch<br />
in anderen Plattformen eingesetzt werden<br />
kann“, sagt Kallo. In fünf bis zehn<br />
Jahren könnten Brennstoffzellenflugzeuge<br />
nach seiner Ansicht vier bis acht Passagiere<br />
auf Kurzstrecken befördern.<br />
ERSTER BRENNSTOFFZELLEN-<br />
FLIEGER HOB SCHON 2008 AB<br />
HY4 ist nicht das erste Flugzeug, das<br />
seine Antriebsenergie aus Brennstoffzellen<br />
gewinnt. Schon 2008 flog eine modifizierte<br />
zweisitzige Diamond HK36 Super<br />
Dimona in Spanien mit einem von<br />
Boeing Research & Technology Europe<br />
entwickelten Hybridsystem aus Brennstoffzellen<br />
und Batterien. Und auch das<br />
DLR hat in den vergangenen zehn Jahren<br />
unter anderem mit der Antares<br />
DLR-H2, einem umgebauten einsitzigen<br />
Elektromotorsegler von Lange Aviation,<br />
Erfahrungen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen<br />
gesammelt. Doch HY4 hat mit<br />
vier Sitzen eine größere Kapazität – und<br />
die Visionen der DLR-Wissenschaftler<br />
und ihrer Partner aus Industrie und Forschung<br />
gehen noch deutlich weiter.<br />
Boeing stellte 2008 klar, dass man<br />
Brennstoffzellen nicht als primäre Energiequelle<br />
für größere Passagierflugzeuge<br />
sehe, sondern höchstens als Alternative<br />
zur Auxiliary Power Unit (Hilfstriebwerk).<br />
„Große Passagierflugzeuge werden<br />
auf absehbare Zeit noch mit konventionellen<br />
Antrieben fliegen“, bestätigt<br />
Thess. Auch für Langstrecken ist das<br />
Brennstoffzellen-Batterie-System in Sachen<br />
Energiedichte Kerosin unterlegen.<br />
Dennoch sieht er Potenziale in der Luftfahrt:<br />
„Unser Ziel ist es, den Brennstoffzellen-Antriebsstrang<br />
weiter zu verbessern<br />
und ihn langfristig auch in Regionalflugzeugen<br />
mit bis zu 19 Passagieren<br />
zum Einsatz zu bringen.“ Dafür arbeitet<br />
das DLR zusammen mit der Airbus<br />
Group und Siemens, 20 Universitätsinstituten<br />
und der Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher Forschungszentren. Die Allianz<br />
wurde im Juni auf der Internationalen<br />
Luft- und Raumfahrtmesse ILA in<br />
Berlin angekündigt. Kallo geht sogar<br />
noch weiter: Er hält einen 40-Sitzer mit<br />
einer Reichweite von 1000 Kilometern<br />
für technologisch möglich. Bis dahin ist<br />
es jedoch ein weiter Weg. 15 bis 20 Jahre<br />
könnte die Entwicklung dauern.<br />
FR<br />
ULRIKE EBNER<br />
Fotos: DLR (2), Ebner (2), Flughafen Stuttgart<br />
Der Arbeitsplatz der Piloten befindet sich in der rechten<br />
der beiden Kabinen der HY4.<br />
Johannes Anton (li.) vom DLR und Nejc Faganelj von<br />
Pipistrel saßen beim Erstflug am Steuer.<br />
58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
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Niedertemperatur-Brennstoffzellen<br />
Elektromotor<br />
Wasserstofftank<br />
Lithium-Polymer-Batterie<br />
Wasserstofftank<br />
Lithium-Polymer-Batterie<br />
Die ungewöhnliche Katamaran-Form der HY4 vereinfacht<br />
Einbau und Wartung des Antriebsstrangs.<br />
Ein zusätzliches Display dient der<br />
Überwachung des Antriebs.<br />
Blick unter die Motorhaube: Vier Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff und<br />
Sauerstoff in Strom um, der einen 80 Kilowatt starken Elektromotor antreibt.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 59
Briefing<br />
Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />
FOLGE 020<br />
Wetterradar<br />
Turbulenzen beunruhigen viele Passagiere.<br />
Doch meist sind sie für Mensch<br />
und Maschine völlig harmlos. Gefährlich<br />
werden sie erst im Zusammenhang mit<br />
Gewittern: Hier lauern darüberhinaus<br />
Gefahren in Form von Hagel und Vereisung,<br />
starken Auf- und Abwinden sowie<br />
Blitzen, die bei einem Einschlag eine<br />
technische Überprüfung des Flugzeugs<br />
nach sich ziehen.<br />
Daher navigieren Piloten so gut wie<br />
möglich um Gewitter herum. Tagsüber<br />
sind die dunklen Wolkentürme gut zu<br />
erkennen. Bei Nacht hilft in den allermeisten<br />
Verkehrsflugzeugen, und mittlerweile<br />
auch in vielen kleineren Business<br />
Jets, das Wetterradar. Es ist überwiegend<br />
unter einer Verkleidung in der<br />
Nase des Flugzeugs eingebaut, dem sogenannten<br />
Radom. Das eigentliche Radar<br />
besteht aus einer Sende- und Empfangsantenne,<br />
die im Sendebereich des<br />
X-Bandes, also etwa zehn Gigahertz,<br />
sendet. Diese hohe Frequenz ist aufgrund<br />
des geringen Bauraums und der<br />
damit verbundenen kompakten Bauweise<br />
der Antenne nötig.<br />
Die Wellenlänge ist darauf ausgelegt,<br />
von Wassertropfen und Eiskristallen,<br />
also den Bestandteilen von Wolken,<br />
reflektiert zu werden. Diese Signale<br />
werden aus einem Winkel von 60 Grad,<br />
also 30 zu jeder Seite, vor dem Flugzeug<br />
wieder empfangen und den Piloten<br />
anschließend auf dem Navigationsdisplay<br />
im Cockpit dargestellt.<br />
Je nach der Stärke des empfangenen<br />
Signals lassen sich Rückschlüsse auf die<br />
Konzentration von Wasser in der Luft<br />
und damit die Dichte der Wolken ziehen.<br />
Gewittertürme, die am Tag meist<br />
dunkelgrau erscheinen, besitzen die<br />
größte Dichte an Wassertropfen. Auf<br />
dem Navigationsdisplay direkt vor den<br />
Piloten werden diese Radarechos mit<br />
Blick auf die Flugroute dargestellt. Das<br />
schwächste Echo wird grün angezeigt,<br />
gelb, rot und magenta veranschaulichen<br />
die stärkeren Bereiche. Diese gilt es unbedingt<br />
zu vermeiden. Die Airlines haben<br />
daher Betriebsverfahren festgelegt,<br />
in welchem Abstand ein Gewitter umflogen<br />
werden muss beziehungsweise<br />
wann es überflogen werden darf. In<br />
Äquatornähe, wo die Wolken teilweise<br />
bis in 13 Kilometer Höhe reichen, ist<br />
das nicht möglich.<br />
Um zu erkennen, wie sich das Gewitter<br />
in vertikaler Richtung verhält, kann<br />
die Neigung des Radars im Cockpit verstellt<br />
werden. So sehen die Piloten die<br />
Wolkenkonzentration nicht nur auf der<br />
aktuellen Flughöhe sondern können<br />
auch einen Eindruck gewinnen, bis in<br />
welche Höhe sich das Gewitter erstreckt<br />
– oder umgekehrt, wie weit die Wolken<br />
an den Boden heranreichen, falls sie sich<br />
gerade im Sinkflug befinden.<br />
MAX KÜHNL<br />
FR<br />
Fotos: Christian Winter<br />
Links von der Flugroute ist die Gewitterwolke mit<br />
den entsprechenden Kernen (rot) zu sehen.<br />
Unter dem Radom ist die Sende- und Empfangsantenne des Wetterradars<br />
eingebaut, hier bei einer Boeing 737.<br />
60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
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gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren<br />
Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />
Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />
IBAN<br />
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Geldinstitut<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74,<br />
20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen<br />
von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />
der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />
Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />
mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />
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Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />
Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />
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EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />
Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />
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Berufe in der Luftfahrt<br />
Notfall- und<br />
Service-Trainer<br />
Damit Flugbegleiter in Notfällen schnell und richtig<br />
reagieren, werden sie von speziellen Trainern geschult.<br />
Notfalltrainer ist bei uns kein separater<br />
Beruf, sondern sie arbeiten<br />
hier im Bereich Safety und<br />
Service Training“, erläutert Uta Dressel,<br />
Sprecherin bei Lufthansa Flight Training.<br />
Das Sicherheitstraining sei die<br />
wichtigste Säule der Flugbegleiterausbildung.<br />
Dabei geht es um die vier großen<br />
Kapitel Notfallverfahren, Humanfaktoren,<br />
Service Trainings und Erste Hilfe.<br />
Bei LH in München und Frankfurt sind<br />
alleine 70 SEP-Trainer (Safety & Emergency<br />
Procedures / Sicherheit und Notverfahren)<br />
tätig. Sie durchlaufen eine bis<br />
zu zwölfmonatige Zusatzausbildung.<br />
Häufig sind sie aktive Flugbegleiter, die<br />
zusätzlich zu ihrem normalen Flugdienst<br />
als Ausbilder arbeiten. Im Bereich Human<br />
Factors sind zehn Trainer tätig,<br />
meistens mit sozialwissenschaftlichem<br />
Hintergrund, etwa einem Lehramts- oder<br />
Psychologiestudium. 50 Lufthansa-Flugbegleiter,<br />
alle mit mindestens zwei Jahren<br />
Flugerfahrung, arbeiten in diesem Bereich.<br />
Das Service-Training halten 60<br />
Mitarbeiter mit Trainerausbildung ab,<br />
die dafür von der Konzernairline zu Lufthansa<br />
Flight Training abgeordnet wer-<br />
Fotos: Airbus, Lufthansa Flight Training / Alexandra Vosding<br />
Tür-Training im Airbus A380-Trainer „CEET“ in Frankfurt.<br />
Flugbegleiter bei der Notrutschen-Schulung.<br />
62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
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In dieser Ausgabe<br />
Berufsbild:<br />
Safety & Emergency<br />
Procedures Trainer<br />
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auf Kreuzfahrt<br />
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in Deutschland und der Schweiz.<br />
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Airbus-Evakuierungstest<br />
für eine A380 mit 873<br />
Insassen.<br />
den. Die Erfahrung als Lehrflugbegleiter<br />
oder SEP-Trainer<br />
kann beim späteren Aufstieg<br />
zum Purser helfen.<br />
Je nach Bedarf werden<br />
die Stellen ausgeschrieben<br />
und nach einem Auswahlverfahren<br />
besetzt. Die Zusatzaufgaben<br />
werden nach<br />
individuell vereinbarten Arbeitszeiten<br />
vergütet. Das<br />
Erste-Hilfe-Training halten<br />
dagegen externe Dienstleister<br />
ab. Hier sind Rettungsassistenten<br />
und Krankenschwestern<br />
im Einsatz.<br />
Das Sicherheitstraining<br />
der Flugbegleiter findet im<br />
Klassenraum, an individuellen<br />
Computer-Lernstationen<br />
und in Originalflugzeugen<br />
oder originalgetreu nachgebauten<br />
Trainingskabinen<br />
statt. Hier müssen, selbst bei<br />
künstlich vernebelter Kabine,<br />
lauten Geräuschen und<br />
Dunkelheit, alle Handgriffe<br />
sitzen und Evakuierungen in<br />
Normzeit bewältigt werden.<br />
Natürlich nur, wenn der vorgesehene<br />
Notausgang auch<br />
Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste des Landes NRW mit Sitz in<br />
Duisburg ist ein Servicezentrum für die Polizeibehörden des Landes in den<br />
Bereichen Technik, Einsatz und Verkehr und übernimmt zudem landesweite<br />
Unterstützungs- und Koordinierungs-/Beratungsaufgaben insbesondere in<br />
Haushalts-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten sowie in<br />
Angelegenheiten der Führung und Steuerung.<br />
Am Dienstort Düsseldorf sind im Dezernat 43 - Polizeifliegerstaffel -, Sachgebiet 43.4 - Technischer Betrieb -, zum nächstmöglichen Zeitpunkt je eine Stelle als<br />
1.) Certifying Technician / Freigabeberechtigtes Personal<br />
Fachbereich Flugwerk/Triebwerk (Part-66 CAT B1/B1.3)<br />
und<br />
2.) Mechanic Technician / Freigabeberechtigte/r Mechaniker/in<br />
Fachbereich Flugwerk/Triebwerk (Part-66 CAT A)<br />
unbefristet mit einer/m Tarifbeschäftigten zu besetzen. Die Besetzung der vakanten Stellen steht unter dem Vorbehalt zur Verfügung stehender Haushaltsmittel.<br />
1. Stellenbewertung<br />
Die Arbeitsverhältnisse richten sich nach dem Tarifvertrag für den<br />
öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Bei Erfüllung der tarifrechtlichen<br />
Voraussetzungen ist eine Eingruppierung (abhängig von<br />
Qualifikationen und Berufserfahrung)<br />
• zu 1.) bis einschließlich Entgeltgruppe 10 TV-L möglich.<br />
• zu 2.) bis einschließlich Entgeltgruppe 9 TV-L möglich.<br />
2. Formale Voraussetzungen<br />
• zu 1.) Gültige Lizenz für Freigabeberechtigtes Personal CAT<br />
B1/B1.3 gem. Anhang III VO (EU) 1321/2014 mit Eintrag<br />
eines Luftfahrzeugmusters und einschlägiger praktischer<br />
Berufserfahrung.<br />
• zu 2.) Gültige Lizenz für Freigabeberechtigtes Personal CAT A<br />
gem. Anhang III VO (EU) 1321/2014.<br />
3. Aufgaben<br />
Das Sachgebiet 43.4 ist zuständig für die Wartung und Instandhaltung<br />
sowie Führung und Prüfung der Aufrechterhaltung der<br />
Lufttüchtigkeit der landeseigenen Luftfahrzeuge.<br />
Die Aufgabenbereiche der Stelleninhaber umfassen insbesondere<br />
folgende Tätigkeitsbereiche:<br />
• Wartung, Instandhaltung und Reparatur an Flugwerk/<br />
Triebwerk der Polizeihubschrauber<br />
• Arbeiten im Rahmen periodischer oder kalenderzeitgemäßer<br />
Inspektionen nach Herstellervorschrift<br />
• Einstellarbeiten an der Triebwerksregelung sowie am Trag- und<br />
Steuerwerk<br />
• Behebung von im laufenden Einsatzflugbetrieb aufkommenden<br />
Beanstandungen/Mängeln<br />
• Durchführung von Prüfflügen<br />
• Führung der Wartung bezogenen technischen Dokumentation<br />
4. Organisatorische Anbindung<br />
Das Sachgebiet 43.4 ist eines von vier Sachgebieten innerhalb des<br />
Dezernats 43. Sie sind der Sachgebietsleitung unterstellt.<br />
5. Erfolgssichernde Kompetenzmerkmale<br />
5.1 Aufgabenbezogene Kompetenzen<br />
• gute Englischkenntnisse, insbesondere im technischen Englisch,<br />
• Kenntnisse des Europäischen Luftrechts,<br />
• Organisations- und Planungsfähigkeit,<br />
• PC-Kenntnisse (MS-Office-Produkte)<br />
5.2 Persönliche Kompetenzen<br />
• Sicheres Auftreten, Eigenständigkeit, Eigenverantwortung,<br />
• Lernbereitschaft<br />
5.3 Soziale Kompetenzen<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Kommunikationsfähigkeit<br />
Das Land NRW fördert die berufliche Entwicklung von Frauen. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders begrüßt. In den Bereichen, in<br />
denen Frauen noch unterrepräsentiert sind, werden sie bei gleicher Eignung, Leistung und Befähigung nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes<br />
bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Der Arbeitsplatz kann auch mit<br />
Teilzeitkräften besetzt werden.<br />
Das Land NRW bemüht sich bevorzugt um die Einstellung schwerbehinderter Menschen und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des<br />
§ 2 SGB IX; Bewerbungen schwerbehinderter und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des § 2 SGB IX sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Die Ausschreibung wendet sich ausdrücklich auch an Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Für weitere Informationen stehen Ihnen als Ansprechpartner<br />
• Herr PD Ettler (Tel. 0203/4175 - 4300) - Dezernatsleiter - und<br />
• Herr EPHK Miebach (Tel. 0203/4175 - 4340) - Sachgebietsleiter 43.4 - für fachliche Fragen sowie<br />
• Herr RAR Kowollik (Tel. 0203/4175 - 7106) - Personalstelle - für Fragen zum Bewerbungsverfahren gerne zur Verfügung.<br />
Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Richten Sie diese bitte mit aussagekräftigen Unterlagen in deutscher Sprache (insbesondere lückenloser<br />
beruflicher Werdegang, Qualifikationsnachweise, Abschluss- und Arbeitszeugnisse) bis zum 11.11.<strong>2016</strong> unter Angabe der Geschäftsnummer<br />
zu 1). 66-16 (CAT B1/B1.3), zu 2). 66-16 (CAT A) an das<br />
Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW | Personalstelle | Schifferstr. 10 | 47059 Duisburg<br />
oder bevorzugt per E-Mail unter Angabe der o.a. Geschäftsnummer an: tarifbereich.lzpd@polizei.nrw.de<br />
Bei Bewerbungen auf dem Postweg verzichten Sie bitte auf Bewerbungsmappen, da Ihre Unterlagen nicht zurückgesendet werden.<br />
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„DIE ARBEIT ALS LEHR<strong>FLUG</strong>BEGLEITER ODER TRAINER HILFT BEIM AUFSTIEG.“<br />
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benutzbar ist und die<br />
Rutschpartie nicht in scharfkantigen<br />
Trümmern oder gar<br />
Brandnestern enden würde.<br />
Dann sperren die Flugbegleiter<br />
den betreffenden Notausgang<br />
ab und leiten die Passagiere<br />
um. Binnen 90 Sekunden<br />
muss ein voll besetztes<br />
Flugzeug durch die Hälfte<br />
seiner Notausgänge evakuiert<br />
sein, so schreiben es die<br />
Zulassungsbehörden vor.<br />
Im Airbus-A380-„Cabin<br />
Emergency Evacuation Trainer“<br />
(CEET) der Lufthansa<br />
in Frankfurt kann man die<br />
verschiedensten Brandszenarien,<br />
wie sie in Waschräumen<br />
und Küchen passieren,<br />
realistisch nachstellen und<br />
die Brandbekämpfung üben.<br />
Viele Schulungsthemen<br />
betreffen aber auch den ganz<br />
normalen Flugalltag. Die Inhalte<br />
reichen, gemäß IATA-<br />
Richtlinien, vom Umgang<br />
mit elektronischen Zigaretten<br />
an Bord über das Verhalten<br />
bei Turbulenzen bis hin<br />
zu Sicherheitsmaßnahmen<br />
gegen Randalierer, die sogenannten<br />
„unruly passengers“.<br />
Auch der sicherheitsgerechte<br />
Umgang mit Kindern, medizinischen<br />
Notfällen sowie<br />
Maßnahmen gegen die eigene<br />
Erschöpfung auf sehr langen<br />
Flügen stehen auf dem<br />
Trainingsplan.<br />
FR<br />
SEBASTIAN STEINKE<br />
Auf der Suche nach<br />
einer neuen Stelle<br />
im Luftfahrtbereich?<br />
Auf flugrevue.de<br />
finden Sie aktuelle<br />
Angebote.<br />
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Fotos: ASL, Boeing, ESA<br />
Mit der Ariane 6<br />
blasen die<br />
Europäer zum<br />
Angriff auf SpaceX.<br />
2020 soll die neue<br />
Trägerrakete erstmals<br />
fliegen.<br />
Raumfahrt<br />
BEMANNTE RAUMKAPSELN<br />
Private Unternehmen entwickeln<br />
die neue Raumschiff-Generation<br />
THOMAS PESQUET<br />
Der nächste Europäer reist zur<br />
Internationalen Raumstation<br />
EXTRA
Raumfahrt-EXTRA<br />
Editorial<br />
Die NASA konzentriert<br />
sich auf die Vorbereitung<br />
von Mars-Reisen in den<br />
2030ern.<br />
Neue<br />
Allianzen<br />
für die<br />
Raumfahrt<br />
Fotos: ESA, NASA<br />
Die Raumfahrt ist längst<br />
nicht mehr nur reine<br />
Staatsangelegenheit. Vor<br />
allem jenseits des Atlantiks entwickeln private<br />
Firmen eigene Raketen, Raumschiffe<br />
und neuartige Raumstationen. Ohne kommerzielle<br />
Unternehmen wie SpaceX und Orbital<br />
ATK wäre die Versorgung der ISS mittlerweile<br />
undenkbar. Auch in Europa wächst<br />
das zarte Pflänzchen der Kommerzialisierung,<br />
allerdings ohne Milliardäre wie Elon<br />
Musk oder Jeff Bezos im Hintergrund. Airbus<br />
Defence and Space beispielsweise ist mit<br />
Partner Safran nicht nur finanziell an der<br />
Entwicklung der europäischen Trägerrakete<br />
Ariane 6 beteiligt, sondern sucht sich mit<br />
dem Joint Venture OneWeb Satellites oder<br />
dem europäischen Datenrelaissystem EDRS<br />
neue Erlösquellen. Das geht zwar nicht ganz<br />
ohne staatliche Unterstützung, aber Raumfahrt<br />
ist eben keine Branche wie jede andere.<br />
Dennoch ist ein stärkeres finanzielles<br />
Engagement der Industrie nicht nur wünschenswert,<br />
sondern nötig, damit die Raumfahrt<br />
nicht stehen bleibt. Das eröffnet staatlichen<br />
Institutionen wie der NASA oder der<br />
ESA die Möglichkeit, sich mit ihren begrenzten<br />
Mitteln auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren:<br />
mit Sonden ferne Planeten zu erkunden,<br />
eine bemannte Mission zum Mars<br />
voranzubringen und Grundlagenforschung<br />
zu betreiben – momentan auf der ISS und<br />
nach 2024 im Rahmen eines<br />
internationalen Nachfolgeprojekts.<br />
Missionen also, die sich<br />
kaum kommerzialisieren lassen<br />
und die nicht nur der Erforschung<br />
des Weltalls dienen,<br />
sondern letztlich für ein besseres<br />
Verständnis vieler irdischer<br />
Phänomene wichtig sind.<br />
Ulrike Ebner<br />
Redakteurin Raumfahrt<br />
ESA-Generaldirektor Wörner plädiert für ein<br />
Dorf auf dem Mond als Nachfolge der ISS.<br />
66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Geprägt von einer unvergleichlichen<br />
Erfolgsgeschichte steht Arianespace<br />
vollkommen im Dienste seiner<br />
Kunden und der Verpflichtung, zur<br />
Verbesserung des Lebens auf der Erde<br />
als Garant des unabhängigen Zugangs<br />
zum Weltraum für kommerzielle und<br />
institutionelle Missionen beizutragen.<br />
Mit gesteigerter Leistung und<br />
höherer Kapazität bei gleichzeitig<br />
niedrigeren Beförderungskosten für<br />
Satelliten aller Klassen auf jedweden<br />
Orbit werden die kommenden<br />
Träger Ariane 6 und Vega C diese<br />
Garantie noch weiter zementieren.
Raumfahrt-EXTRA<br />
Neue Raumkapseln<br />
Privattaxi ins All<br />
Die ersten bemannten Flüge der privaten US-Raumkapseln verzögern<br />
sich aufgrund von technischen Problemen noch bis 2018. Dann soll<br />
auch das NASA-Raumschiff Orion unbemannt den Mond umfliegen.<br />
68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
In etwa drei Jahren soll der CST-100<br />
Starliner von Boeing erstmals<br />
Astronauten zur ISS bringen.<br />
Von RUDOLF HOFSTÄTTER<br />
Das nächste bemannte US-<br />
Raumschiff wird von privaten<br />
kommerziellen Anbietern<br />
sein – von Boeing und SpaceX.<br />
So will die NASA die Abhängigkeit von<br />
den russischen Sojus-Kapseln überwinden.<br />
Erstmals seit Jahren würden amerikanische<br />
Astronauten wieder vom eigenen<br />
Territorium ins All starten, anstatt<br />
70 Millionen Dollar für einen Platz in<br />
der Sojus zu bezahlen. Boeing erhält dafür<br />
von der NASA 4,2 Milliarden Dollar,<br />
SpaceX 2,6 Milliarden Dollar – das entspricht<br />
den Kosten für 100 Sojus-Tickets.<br />
US-Astronauten reisen mit der jeweils<br />
nur einmal verwendbaren Sojus,<br />
die Platz für drei Personen bietet, seit<br />
2001 regelmäßig zur Internationalen<br />
Raumstation ISS. Der Preis ist für sechs<br />
Monate Allaufenthalt eher günstig. Mit<br />
dem Space Shuttle kostete ein zehntägiger<br />
Flug eine Milliarde Dollar.<br />
Im aktuellen Lagebericht vom September<br />
<strong>2016</strong> stellt der NASA-Generalinspektor<br />
Paul K. Martin fest: „Das<br />
Commercial-Crew-Programm zeigt weiter<br />
mehrere Herausforderungen, die<br />
Foto: Boeing<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 69
Raumfahrt-EXTRA<br />
Neue Raumkapseln<br />
Fotos: NASA (4), SpaceX (2)<br />
wahrscheinlich den ersten Routineflug<br />
von NASA-Astronauten zur ISS bis Ende<br />
2018 verzögern, also um drei Jahre<br />
gegenüber der ursprünglichen Planung.“<br />
Boeing selbst erwartet den ersten bemannten<br />
Flug seines Raumschiffs Starliner<br />
CST-100 (CST-100 steht für Crew<br />
Space Transportation in Bahnen über<br />
100 Kilometern Höhe) frühestens für<br />
Dezember 2018. Wie es mit SpaceX<br />
weitergeht, ist nach der Explosion einer<br />
Falcon-9-Trägerrakete am 1. September<br />
noch ungewiss. Der Lagebericht bestätigt,<br />
dass die Verspätung der ersten, für<br />
2015 geplanten Starts wegen Budgetkürzungen<br />
durch den US-Kongress entstanden<br />
ist. Die weitere Verzögerung habe<br />
jedoch mit technischen Herausforderungen<br />
der Raumschiffe selbst zu tun. Auch<br />
andere Insider sagen, dass Boeing und<br />
SpaceX erste bemannte Testflüge frühestens<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2018<br />
durchführen könnten. Entsprechend hat<br />
die NASA für 2018 bereits auf Sojus gebucht.<br />
Wichtiger wird sein, dass die<br />
Raumfahrtbehörde den Kapseln bescheinigen<br />
kann, dass sie für den Transport<br />
Die Kapseln im Vergleich<br />
von Astronauten wirklich sicher sind.<br />
Das könnte noch nachträgliche Änderungen<br />
bewirken und für weitere Verzögerungen<br />
sorgen, hält der Inspektor für<br />
möglich. So oder so trainieren bereits<br />
vier Commercial-Crew-Astronauten für<br />
die Reise mit den privaten Raumtaxis.<br />
WIEDERVERWENDBAR UND<br />
MIT RETTUNGSSYSTEM<br />
CST-100 Dragon V2 Orion<br />
Hersteller Boeing SpaceX NASA/Lockheed Martin<br />
max. Durchmesser 4,56 m 3,7 m 5,0 m<br />
Höhe 5,03 m 6,1 m 3,0 m<br />
Anzahl Sitze 7 7 4 - 6<br />
Trockenmasse k. A. 4200 kg 8 777 kg<br />
Antrieb<br />
4 Startabbruch-<br />
Triebwerke à 178 kN,<br />
24 Schubdüsen<br />
à 6,7 kN (beides von<br />
Aerojet Rocketdyne)<br />
8 Superdracos<br />
à 72 kN<br />
1 Haupttriebwerk à 26,7 kN, <strong>12</strong><br />
Schubdüsen à 711 N,<br />
3 Feststoff-Triebwerke für den<br />
Einsatz bei Startabbruch<br />
(alles von Aerojet Rocketdyne)<br />
Wiederverwendbarkeit<br />
bis zu 10-mal bis zu 10-mal Crewmodul wiederverwendbar,<br />
Servicemodul zunächst nicht<br />
Trägerrakete zunächst Atlas 5 Falcon 9 SLS<br />
Mit Orion will die<br />
NASA eines Tages<br />
zum Mars fliegen.<br />
Boeing ist nicht nur der weltgrößte Hersteller<br />
von Flugzeugen und Hubschraubern,<br />
sondern auch einer der größten<br />
Auftragnehmer der US-Regierung in der<br />
Raumfahrt. Boeing Space in St. Louis,<br />
Missouri, war und ist maßgeblich an Raketen,<br />
Raumschiffen wie Apollo, dem<br />
Space Shuttle, an der ISS sowie an Satelliten<br />
beteiligt. Das neue Raumschiff<br />
CST-100 Starliner baut Boeing im Kennedy<br />
Space Center in Florida. Die Kapsel<br />
soll bis zu sieben Astronauten zur<br />
ISS, zur geplanten privaten Raumstation<br />
von Bigelow Aerospace und Weltraumtouristen<br />
des US-Reisebüros Space Adventures<br />
in den Erdorbit und zurück<br />
bringen. Das Raumschiff soll bis zu zehn<br />
Mal wiederverwendet werden, einzig das<br />
zylindrische Antriebsmodul mit den Solarzellen<br />
muss jedes Mal neu sein. Der<br />
CST-100 nutzt bewährte Herstellungsprozesse<br />
und Systeme von Flugzeugen,<br />
dem Space Shuttle und der ISS. Aus seinen<br />
Passagierjets übernimmt Boeing das<br />
blaue LED-Bordlicht Sky Lighting, das<br />
der Crew das Gefühl eines blauen Himmels<br />
geben und das Kapselinnere größer<br />
wirken lassen soll. Für mehr Komfort<br />
sorgen auch kabellose Internet-Tablets<br />
anstatt dicker, unpraktischer Handbücher.<br />
Mit dem Dockingsystem am Bug<br />
der Kapsel kann das Schiff bis zu sechs<br />
Monate lang an die Station gekoppelt<br />
bleiben.<br />
Für die ersten Starts von Florida aus<br />
wurde die bewährte Rakete Atlas 5 von<br />
United Launch Alliance gewählt. Der<br />
Starliner könnte auch auf einem anderen<br />
Raketentyp starten. Bei Problemen der<br />
startenden Rakete wird an der Spitze der<br />
70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Die Dragon V2 ist eine<br />
Weiterentwicklung des<br />
Frachters von SpaceX.<br />
Astronauten testen die Dockingluke<br />
an einem Orion-Modell in Houston.<br />
Kapsel eine Rettungsrakete aktiviert, um<br />
die Crew schnell und sicher aus der Gefahrenzone<br />
zu evakuieren. Die Kapsel<br />
geht dann am Fallschirm vor Florida auf<br />
dem Meer nieder. Die Sojus und Chinas<br />
Shenzhou haben die Rettungsrakete<br />
SAS, mit deren Hilfe 1983 zwei Kosmonauten<br />
sogar die Explosion einer Trägerrakete<br />
überlebten. Im Normalfall landet<br />
die Boeing-Kapsel nach ihrem Ausflug<br />
zur ISS auf dem US-Raketengelände<br />
White Sands in New Mexico. Drei<br />
Bremsfallschirme und große Airbags am<br />
Kapselboden sollen die Landung vorwiegend<br />
auf festen Grund ermöglichen.<br />
Auf festem Boden soll künftig auch<br />
die Kapsel der Konkurrenz SpaceX landen<br />
– allerdings raketengebremst. „So<br />
sollte ein Raumschiff im 21. Jahrhundert<br />
landen“, sagte der SpaceX-Gründer Elon<br />
Musk bei der Vorstellung der bemannten<br />
Dragon V2 im Mai 2014. Das ist allerdings<br />
noch Zukunftsmusik. Anfangs<br />
wird die Kapsel wie die unbemannte<br />
Frachtversion Dragon an Fallschirmen<br />
auf dem Meer niedergehen. Mit Dragon<br />
hat SpaceX seit 20<strong>12</strong> neun Versorgungsflüge<br />
zur ISS durchgeführt, nur der<br />
Transport im Juni 2015 kam durch einen<br />
Fehlstart der Falcon 9 nicht zustande.<br />
Die Dragon V2 soll wie Boeings CST-<br />
100 bis zu sieben Astronauten zur ISS<br />
und zurück auf die Erde bringen. Neu<br />
gegenüber der flugerprobten, unbemannten<br />
Dragon sind ein integrierter<br />
ERSATZ FÜR DAS SPACE SHUTTLE<br />
Dockingmechanismus am Bug der Kapsel.<br />
Er ermöglicht das automatische Andocken<br />
an der ISS oder anderen künftigen<br />
Raumstationen ohne den bisher nötigen<br />
Roboterarm.<br />
Ein Fortschritt bei der neuen Dragon<br />
sind acht schubstarke Kapseltriebwerke<br />
Superdraco, ebenfalls von SpaceX ent-<br />
Ende 2015 fanden Schwebeversuche für raketengebremste<br />
Landungen mit der Dragon V2 statt.<br />
Boeings CST-100 Starliner<br />
landet an Fallschirmen.<br />
Airbags bremsen den Aufprall des<br />
CST-100 zusätzlich ab.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 71
Raumfahrt-EXTRA<br />
Neue Raumkapseln<br />
Im Crewmodul von Orion finden je nach Art der<br />
Mission vier bis sechs Personen Platz.<br />
Die Dragon V2 kann wie der CST-100 bis zu<br />
sieben Astronauten befördern.<br />
Fotos: Boeing, NASA, SpaceX (3)<br />
wickelt. Sie dienen im Notfall der raschen<br />
Evakuierung des Raumschiffs in<br />
eine sichere Entfernung von einer defekten<br />
Rakete. Sie sollen später auch die bereits<br />
erwähnten raketengebremsten Landungen<br />
ermöglichen. Jedes der additiv<br />
gefertigten Superdracos liefert bis zu<br />
72 Kilonewton Schub. Auf dem Prüfstand<br />
in Texas hat SpaceX die neuen<br />
Triebwerke bereits erfolgreich getestet.<br />
Auch das Rettungssystem wurde im<br />
Frühjahr 2015 schon erprobt.<br />
Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre<br />
mit dem Hitzeschild PICA, einer<br />
von der NASA früher entwickelten Technologie,<br />
wird das Äußere der Kapsel von<br />
der bis 2000 Grad Celsius heißen Reibung<br />
stark gegrillt. Der Boden der Kapsel<br />
soll einen weiter verbesserten Hitzeschutzschild<br />
für mehrere Flüge erhalten,<br />
betont Musk: „Das soll die Dragon V2<br />
völlig wiederverwendbar machen.“ Auch<br />
die Triebwerke sollen durch Instandhaltung<br />
zwischen den Flügen mehrmals benutzt<br />
werden.<br />
Indem die NASA den Transport in<br />
die Erdumlaufbahn an Privatunternehmen<br />
überträgt, werden bei der Raumfahrtbehörde<br />
selbst Ressourcen für die<br />
Entwicklung von interplanetarer Transporttechnologie<br />
frei. Das neue NASA-<br />
MIT ORION ZUM MOND UND WEITER<br />
Raumschiff Orion war nach dem Unfall<br />
des Space Shuttle Columbia von der US-<br />
Regierung im Jahr 2006 bei der Lockheed<br />
Martin Corporation in Auftrag gegeben<br />
worden. Dazu passend wird derzeit<br />
auch die neue Schwerlastrakete SLS<br />
(Space Launch System) mit 77 Tonnen<br />
Frachtkapazität entwickelt.<br />
AMERIKANER UND EUROPÄER<br />
ARBEITEN ZUSAMMEN<br />
Mit der Orion sollen Astronauten in den<br />
2020er Jahren zum Mond und zu Asteroiden<br />
und in den 2030er Jahren zum<br />
Mars reisen. Mit einem angedockten<br />
Wohnmodul können die Ressourcen der<br />
Kapsel vier bis sechs Astronauten längere<br />
Zeit versorgen. Die Crewkapsel soll<br />
am Ende der Mission an Fallschirmen im<br />
Pazifischen Ozean landen. Ein wichtiger<br />
Sicherheitsfaktor gegenüber dem Space<br />
Shuttle ist ein Rettungssystem bei Notfällen<br />
der startenden Rakete. Es handelt<br />
sich um eine schmale Feststoffrakete<br />
ähnlich wie bei Sojus und Shenzhou.<br />
Anders als CST-100<br />
Starliner und Dragon<br />
V2 hat die Orion-<br />
Kapsel ihren ersten<br />
unbemannten Flug, EFT-1 (Exploration<br />
Flight Test), bereits hinter sich. Am<br />
5. Dezember 2014 startete sie auf einer<br />
Delta-4-Rakete, umflog zweimal die Erde<br />
und landete nach viereinhalb Stunden<br />
im Pazifik, wo sie von der US-Navy geborgen<br />
wurde. Ein Hauptziel dieses<br />
Testflugs war, den Hitzeschutz auf die<br />
Probe zu stellen. Dazu raste die Kapsel<br />
mit einer Geschwindigkeit von 32 000<br />
Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre,<br />
wobei sich der fünf Meter Durchmesser<br />
große Boden auf 2200 Grad Celsius<br />
und das Kapselgehäuse auf 1700 Grad<br />
Celsius erhitzten.<br />
Das Servicemodul der Orion stammt<br />
aus Europa und wird von der europäischen<br />
Raumfahrtagentur ESA und Airbus<br />
Defence and Space entwickelt. Es<br />
72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
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Wie in Boeing-Flugzeugen sollen blaue LEDs<br />
im CST-100 die Kabine größer wirken lassen.<br />
basiert auf dem Raumfrachter ATV (Automated<br />
Transfer Vehicle) und steuert<br />
für die Kapsel wichtige Systemfunktionen<br />
bei: Antrieb, Energie, Temperaturregelung,<br />
Wasser und Atemluft für die Astronauten.<br />
Zudem beherbergt es das<br />
Haupttriebwerk und die Schubdüsen der<br />
Orion sowie den Treibstoff für Orbittransfers.<br />
Beim Wiedereintritt mit elf Kilometern<br />
pro Stunde verglüht das Modul<br />
in der Atmosphäre. Das Servicemodul<br />
soll das Raumschiff beim nächsten Test<br />
im All versorgen. Bei der unbemannten<br />
Exploration Mission 1 soll Ende 2018<br />
die Rakete SLS die Orion in eine Bahn<br />
zum Mond, zweimal um den Erdtrabanten<br />
und zurück zur Erde bringen. Die<br />
erste bemannte Orion der Exploration<br />
Mission 2 soll 2021 mit vier Astronauten<br />
zwanzig Tage lang dieselbe Bahn fliegen.<br />
Dabei handelt es sich um die erste<br />
Kooperation von ESA und NASA an einem<br />
bemannten Raumschiff für Missionen<br />
zu anderen Himmelskörpern. FR<br />
Acht Superdraco-Triebwerke dienen der Dragon V2 als Rettungssystem,<br />
sollen später aber auch Landungen ohne Fallschirm ermöglichen.<br />
Im Fall eines Problems beim Raketenstart<br />
werden die Superdracos aktiviert.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 73
Raumfahrt-EXTRA<br />
ESA-Astronaut Thomas Pesquet<br />
Sieben Jahre musste der Franzose<br />
Thomas Pesquet auf seinen ersten<br />
Flug zur Internationalen Raumstation<br />
ISS warten. Doch das hat nicht nur<br />
Nachteile: „Ich bereite mich seit Langem<br />
auf diese Reise ins All vor. Das gibt eine<br />
gewisse Sicherheit“, sagt der 38-Jährige.<br />
Der studierte Luft- und Raumfahrtingenieur<br />
und ausgebildete Linienpilot wurde<br />
im Mai 2009 zusammen mit den beiden<br />
Italienern Luca Parmitano und Samantha<br />
Cristoforetti, dem Dänen Andreas<br />
Mogensen, Alexander Gerst aus<br />
Deutschland und dem Briten Timothy<br />
Peake unter mehr als 8000 Bewerbern<br />
von der ESA ausgewählt. Er ist der<br />
Jüngste dieser Astronautenklasse und<br />
der Letzte, der zu seinem Erstflug zur<br />
ISS aufbricht. Am 16. November ist es<br />
so weit: Von Baikonur aus wird Pesquet<br />
zusammen mit der NASA-Astronautin<br />
Peggy Whitson und dem russischen Kosmonauten<br />
und Kommandanten Oleg Nowizki<br />
zu einer Langzeitmission starten.<br />
Zuvor lernte Pesquet Russisch, absolvierte<br />
Parabelflüge, schlug sich bei<br />
mehreren Survivaltrainings in sengender<br />
Hitze und eisiger Kälte durch und wanderte<br />
mit Teamkollegen durch Höhlen<br />
auf Sardinien. Er übte Spacewalks unter<br />
Wasser bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde<br />
NASA in Houston und vor<br />
der Küste Floridas. Nach hunderten<br />
Stunden im Simulator kennt er die Systeme<br />
der Raumkapsel Sojus und der ISS<br />
in- und auswendig. „Wir trainieren alle<br />
möglichen Notfälle und Fehler immer<br />
und immer wieder. Wir sollen mit jeder<br />
Trockenübungen<br />
Unzählige Trainingseinheiten hat Thomas<br />
Pesquet absolviert, seit er 2009 für das<br />
ESA-Astronautenkorps ausgewählt<br />
wurde. Nun darf er endlich zur ISS.<br />
Situation umgehen können. Auf technischer<br />
Seite gibt es nichts, wovor wir<br />
Angst haben müssten“, sagt Pesquet.<br />
Der anspruchsvollste Teil der Vorbereitung<br />
war für Pesquet im Rückblick das<br />
mehrtägige Winter-Überlebenstraining<br />
in Russland. „Ich hatte Hunger, es war<br />
kalt, und ich habe nachts kaum geschlafen.<br />
Dennoch habe ich eigentlich nur<br />
Mission Proxima<br />
gute Erinnerungen – an Momente des<br />
Lachens, Momente der Kameradschaft.“<br />
Das viele Training wird sich bei seinem<br />
180 Tage langen Aufenthalt im All<br />
auszahlen. „Wir haben ein sehr vollgepacktes<br />
Programm, vielleicht voller als<br />
üblich“, sagt er. Auf dem Plan der Expedition<br />
50/51 stehen vier Außenbordeinsätze:<br />
zwei Ende des Jahres, um Batteri-<br />
Der Name Proxima für Thomas Pesquets Mission wurde 2015 bei<br />
einem Wettbewerb aus mehr als 1300 Vorschlägen ausgewählt.<br />
Proxima ist der Stern, der der Sonne am nächsten ist. Pesquet<br />
ist der zehnte Franzose im All und wird während seiner sechs Monate<br />
auf der ISS den Expeditionen 50 und 51 angehören. Die Rückkehr zur<br />
Erde ist für den 15. Mai 2017 geplant. Als nächster Europäer fliegt<br />
der Italiener Paolo Nespoli ins All. Der dann 60-jährige ESA-Astronaut<br />
startet im Mai für fünf Monate zur ISS. Es wird nach 2007 und 2010<br />
seine dritte Mission auf der Internationalen Raumstation sein.<br />
74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
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Beim Höhlentraining der ESA geht<br />
es um Orientierung und Teamwork.<br />
Auf dem Trainingsplan standen auch<br />
Landungen im Wasser.<br />
180 Tage lang wird<br />
Pesquet die Erde aus dem<br />
All beobachten können.<br />
Peggy Whitson, Oleg Nowizki und<br />
Thomas Pesquet (v. l.) fliegen zur ISS.<br />
Pesquet ist bei den<br />
Expeditionen 50 und 51<br />
Flugingenieur.<br />
Fotos: ESA, NASA (2)<br />
en an zwei Solarpaneelen auf der Backbordseite<br />
der Station auszutauschen,<br />
und noch einmal zwei im April 2017,<br />
wenn ein Dragon-Frachter von SpaceX<br />
weiteres Equipment zur ISS bringt. Ob<br />
das Raumschiff des privaten US-Unternehmens<br />
wirklich fliegen kann, ist nach<br />
der Explosion einer Falcon-9-Rakete<br />
Anfang September allerdings noch unklar.<br />
Ebenfalls noch nicht entschieden<br />
ist, ob Pesquet bei einem, allen oder keinem<br />
der Spacewalks dabei sein wird.<br />
VERSUCHSKANINCHEN UND<br />
FORSCHER IN EINER PERSON<br />
Langweilig wird dem Franzosen aber<br />
auch so nicht werden, denn ein Hauptteil<br />
seiner Arbeit dreht sich um Wissenschaft.<br />
„Wir haben rund 50 Experimente<br />
aus allen Fachgebieten: Materialwissenschaft,<br />
Physik, Medizin, Physiologie.“<br />
Im europäischen Columbus-Modul wird<br />
Pesquet beispielsweise viel Zeit mit dem<br />
ESA-Trainingssystem MARES (Muscle<br />
Atrophy Research and Exercise System)<br />
zur Untersuchung von Muskelschwund<br />
verbringen. Ein weiteres Experiment soll<br />
das schwindende Sehvermögen im All<br />
und seine Ursachen untersuchen. Erstmals<br />
bei einer Langzeitmission getestet<br />
wird ein neuer Raumanzug, der die fehlende<br />
Schwerkraft durch Druck auf den<br />
Körper ausgleichen und dadurch Rückenschmerzen<br />
verhindern soll. Pesquet<br />
wird aber auch Versuche mit antibakteriellen<br />
Materialien durchführen, die in<br />
künftigen Raumschiffen und -stationen,<br />
aber auch an stark frequentierten öffentlichen<br />
Orten eingesetzt werden könnten.<br />
Erprobt wird zudem ein tragbares Ultraschallgerät,<br />
das von der Erde aus gesteuert<br />
werden kann. So könnten Ärzte<br />
Astronauten oder Menschen an weit entfernten<br />
Orten einfach untersuchen.<br />
Neben wissenschaftlichen Versuchen,<br />
Instandhaltungsarbeiten an der<br />
ISS und den obligatorischen zwei Stunden<br />
Sport pro Tag gehört es auch zu Pesquets<br />
Aufgaben, mit der Öffentlichkeit<br />
zu kommunizieren – ob über soziale Medien<br />
wie Twitter, Facebook und Instagram,<br />
seinen persönlichen Blog bei der<br />
ESA oder eine wöchentliche Radiosendung<br />
bei France Info. Dass er das in seiner<br />
knappen Freizeit machen muss, stört<br />
ihn aber nicht weiter: „Als Kind war ich<br />
frustriert darüber, dass es so wenige Informationen<br />
über Raumfahrt gab. Heute<br />
bemühen wir uns, unsere Erfahrungen<br />
mit möglichst vielen Menschen zu teilen<br />
und sie dadurch auf unsere Reise mitzunehmen.“<br />
FR<br />
ULRIKE EBNER<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 75
Raumfahrt-EXTRA<br />
Ariane 6<br />
Europas Billig-Rakete<br />
Günstiger soll sie werden und dabei so zuverlässig sein wie ihre Vorgängerin: Bei<br />
der Ariane 6 versucht Airbus Safran Launchers den Spagat zwischen Kosten und<br />
Qualität, um im Trägerraketen-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Fotos: ASL, DLR (2)<br />
76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
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Von ULRIKE EBNER<br />
Den Hauptunterschied zwischen<br />
dem aktuellen und<br />
dem künftigen Arbeitspferd<br />
unter den europäischen Trägerraketen<br />
fasst Gerald Hagemann in einem<br />
Satz zusammen: „Die Ariane 5 wurde<br />
getrieben durch Technologie. Die Ariane<br />
6 hat den Fokus auf den Kosten.“ Hagemann<br />
ist bei Airbus Safran Launchers<br />
(ASL) für Raumfahrtantriebe zuständig.<br />
Das Anfang 2015 von Airbus Defence<br />
and Space und Safran gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />
ist für Entwicklung<br />
und Bau der Ariane 6 verantwortlich.<br />
Sie soll von 2020 an das bisherige<br />
Flaggschiff Ariane 5 ablösen, in einer<br />
Übergangszeit bis 2023 werden<br />
beide Raketen parallel betrieben. Denn<br />
die Ariane 5 ist zwar äußerst zuverlässig<br />
– im Oktober gelang der 74. erfolgreiche<br />
Start in Folge –, aber im internationalen<br />
Vergleich zu teuer. „Es geht nicht nur<br />
um SpaceX, sondern auch um China,<br />
Russland, Japan und Indien“, sagt Hagemann.<br />
Für den Start einer Ariane 5 müssen<br />
Kunden rund 160 Millionen Euro<br />
berappen. Bei SpaceX gibt es einen Start<br />
mit einer neuen Falcon 9 schon für 62<br />
Millionen Dollar (rund 56 Mio. Euro).<br />
Eine bereits verwendete SpaceX-Rakete<br />
kann 8,3 Tonnen Nutzlast künftig noch<br />
deutlich günstiger in einen geostationären<br />
Orbit bringen.<br />
ZWEITE CHANCE FÜR DEN<br />
OBERSTUFENMOTOR VINCI<br />
Geplant sind bei der Ariane 6 Einsparungen<br />
von bis zu 50 Prozent im Vergleich<br />
zu ihrer Vorgängerin. Damit will<br />
man mit dem Startpreis pro Kilogramm<br />
Nutzlast von SpaceX mindestens gleichziehen<br />
oder ihn sogar unterbieten. Rund<br />
drei Milliarden Euro kostet die Raketenentwicklung,<br />
davon kommen 2,4 Milliarden<br />
Euro von der europäischen Raumfahrtagentur<br />
ESA. Mit einer Investition<br />
von etwa 400 Millionen Euro trägt die<br />
Industrie zwar nur einen relativ geringen<br />
finanziellen Anteil, doch erstmals in der<br />
europäischen Raumfahrtgeschichte sind<br />
kommerzielle Unternehmen voll für Entwicklung<br />
und Industrialisierung einer<br />
Trägerrakete verantwortlich.<br />
Anders als SpaceX setzt ASL bei der<br />
Ariane 6 nicht auf Wiederverwendbarkeit,<br />
denn dafür wären deutlich mehr als<br />
die derzeit angepeilten zehn bis elf Starts<br />
pro Jahr nötig. Nichtsdestotrotz arbeiten<br />
die Ingenieure bereits an Nachfolgekonzepten<br />
(siehe Infokasten auf S. 78). Kosteneinsparungen<br />
sollen bei der Ariane 6<br />
zum einen durch eine schlankere Unternehmensstruktur<br />
bei ASL und optimierte<br />
Abläufe erreicht werden, zum anderen<br />
auch durch die Übernahme vorhandener<br />
Komponenten.<br />
So wird die Erststufe abgeleitet von<br />
der Ariane 5 ECA (Evolution Cryotechnique<br />
Type A), die hauptsächlich für<br />
kommerzielle Satellitenstarts genutzt<br />
wird. Als Antrieb der Ariane 6 dient das<br />
Vulcain 2.1 – eine Überarbeitung des in<br />
den 1980er Jahren für die Ariane 5 entwickelten<br />
Haupttriebwerks. Das Vulcain<br />
funktioniert nach dem Nebenstromverfahren,<br />
bei dem ein Teil des Wasserstoffs<br />
und des flüssigen Sauerstoffs in einem<br />
Vorbrenner gezündet wird, um so Pumpen<br />
für die Treibstoff- und Oxidatorförderung<br />
anzutreiben. Das Vulcain 2.1<br />
bietet einen Vakuumschub von 137 Tonnen,<br />
also etwa zwei Tonnen mehr als der<br />
jetzige Ariane-5-Hauptantrieb. Um Kosten<br />
zu sparen, setzt ASL beim Vulcain<br />
2.1 unter anderem auf additive Fertigung.<br />
Beispielsweise erhält das Triebwerk<br />
einen Gasgenerator, der anstatt aus<br />
hunderten Einzelteilen nur noch aus drei<br />
gedruckten Metallkomponenten besteht.<br />
Zudem werden elektrische Pumpen und<br />
eine Auxiliary Power Unit (APU/ Hilfstriebwerk)<br />
verwendet, damit der Tank<br />
auch ohne laufendes Triebwerk bedrückt<br />
werden kann. Jeweils 350 Tonnen zusätzlichen<br />
Schub beim Start liefern die neuen<br />
Feststoffbooster P<strong>12</strong>0. Sie werden auch<br />
an der Erststufe der kleineren europäischen<br />
Vega-C-Rakete genutzt, die momentan<br />
von Avio und der italienischen<br />
Raumfahrtagentur ASI entwickelt wird.<br />
In der Ariane-6-Oberstufe kommt mit<br />
dem Vinci ein Triebwerk zum Einsatz,<br />
das eigentlich für die Ariane 5 ME (Midlife<br />
Evolution) gedacht war. Die Arbeiten<br />
an Vinci begannen bereits um die<br />
Jahrtausendwende, doch ins Weltall geflogen<br />
ist der Raketenmotor noch nie.<br />
„Die Entwicklung wurde nach dem Fehlstart<br />
einer Ariane 5 im Jahr 2002 zurückgestellt“,<br />
erklärt Hagemann. Nachdem<br />
die von Deutschland favorisierte<br />
Weiterentwicklung der Ariane 5 Ende<br />
2014 zugunsten der von Frankreich bevorzugten<br />
Ariane 6 gestrichen wurde,<br />
bekommt das kryogene Oberstufentriebwerk<br />
nun eine neue Chance.<br />
Dabei setzen die Entwickler beim<br />
Vinci-Antrieb auf das Expander-Cycle-<br />
Verfahren: Der flüssige Wasserstoff umströmt<br />
zur Kühlung zuerst die Brennkammer,<br />
wird dabei verdampft und<br />
treibt dann eine Turbopumpe für die<br />
Treibstoffförderung an. Als Oxidator<br />
wird flüssiger Sauerstoff verwendet. Das<br />
Besondere an Vinci: Es ist wiederzündbar.<br />
„Dadurch kann die Ariane 6 Nutzlasten<br />
in andere Orbits befördern, als<br />
das bisher möglich ist“, sagt Hagemann.<br />
Interessant ist das unter anderem für<br />
Transporte zur ISS, das Aussetzen von<br />
Galileo-Satelliten – und für Missionen in<br />
den tieferen Weltraum.<br />
KOSTEN SPAREN DURCH<br />
GEDRUCKTE METALLTEILE<br />
Weil das Vinci nicht mehr ganz neu ist,<br />
überarbeitet ASL das Triebwerk. Das<br />
bisherige System mit Zündkerzen soll<br />
durch eine Laserzündung ersetzt werden.<br />
Anstelle zusätzlicher Tanks wäre<br />
dann nur eine kleine Elektronikbox nötig,<br />
die den 200 Watt starken Laser steuert.<br />
Das würde Kosten sparen. Anders<br />
als in der ursprünglich entwickelten Version,<br />
bei der auf die beengteren Raumverhältnisse<br />
der Ariane 5 ME Rücksicht<br />
In Lampoldshausen entsteht derzeit<br />
ein Prüstand für ganze Oberstufen.<br />
Im Höhenteststand (vorne links) wird<br />
das Vinci im Vakuum erprobt.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 77
Raumfahrt-EXTRA<br />
Ariane 6<br />
53 m<br />
Blick in die Zukunft<br />
ASL entwickelt für die Ariane-6-Nachfolge<br />
bereits den Hauptstufenmotor Prometheus,<br />
betrieben mit Methan und Flüssigsauerstoff. Er<br />
soll aus noch mehr gedruckten Bauteilen bestehen<br />
und nur ein Zehntel so viel kosten wie das<br />
Vulcain. Das Wiedereintrittskonzept Adeline<br />
(Advanced Expendable Launcher with Innovative<br />
Engine Economy) von Airbus Defence and Space<br />
sieht vor, die Haupttriebwerke und die Avionik<br />
nach einem Start zu bergen und aufzubereiten.<br />
Ein erster Testflug ist für 2025 geplant.<br />
Das Oberstufentriebwerk Vinci liefert<br />
18 Tonnen Schub im Vakuum.<br />
31 m<br />
genommen werden musste, wird das<br />
Vinci nun keine Ausfahrdüse mehr benötigen.<br />
Neu entwickelt wird mit <strong>12</strong>2<br />
Einspritzelementen auch der Einspritzkopf,<br />
durch den Treibstoff und Oxidator<br />
unter hohem Druck strömen. Er soll aus<br />
Inconel additiv gefertigt werden. „Die<br />
Entwicklung läuft gerade, dazu sollen<br />
Tests auf dem europäischen Forschungsund<br />
Technologieprüfstand P8 in Lampoldshausen<br />
stattfinden“, so Hagemann.<br />
Im baden-württembergischen Lampoldshausen<br />
befindet sich eines der modernsten<br />
Testzentren für Raketentriebwerke<br />
in Europa. Betrieben wird es vom<br />
Deutschen Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR). Zwischen Ende April<br />
und September durchlief das Vinci dort<br />
bereits zehn Tests, die der Entwicklung<br />
und Qualifikation dienen. Erprobt wurde<br />
dabei unter anderem die Wiederzünd-<br />
barkeit im Vakuum. Das Vinci ist in<br />
Lampoldshausen ein alter Bekannter:<br />
Das jüngste Triebwerk war bereits das<br />
fünfte, das dort auf einem Prüfstand erprobt<br />
wurde. Im Januar 2017 soll hier<br />
auch das Hauptstufentriebwerk Vulcain<br />
2.1 eine Testkampagne durchlaufen. Im<br />
französischen Vernon stehen bei ASL<br />
übrigens die gleichen Prüfstände wie in<br />
Lampoldshausen, dort wird die finale<br />
Qualifikation der Raketenmotoren<br />
durchgeführt. Momentan entsteht in<br />
Lampoldshausen im Auftrag der ESA eine<br />
neue, in Europa einzigartige Anlage<br />
mit der Bezeichnung P 5.2. Baubeginn<br />
des etwa 35 Meter langen, 45 Meter<br />
breiten und 30 Meter hohen Prüfstands<br />
war im Juni 2014. Rund 40 Millionen<br />
lässt sich die ESA die Anlage kosten.<br />
Von 2018 an sollen hier Tests ganzer<br />
Ariane-6-Oberstufen durchgeführt wer-<br />
Fotos: Airbus DS, DLR, Eric Forterre/Safran, ESA<br />
Ariane 5 ECA<br />
Startmasse:<br />
780 t<br />
Nutzlast:<br />
10 t GTO<br />
Durchmesser: 5,4 m<br />
Hauptmotor: Vulcain 2<br />
Boosterraketen:<br />
2 x 240 t Festtreibstoff<br />
<br />
3 m Durchmesser<br />
Oberstufenmotor:HM7B<br />
Kommerzielle Aufträge 2015<br />
Ariane 5: 14<br />
Proton: 1<br />
Atlas 5: 1<br />
Gesamt<br />
25<br />
Falcon 9: 9<br />
78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
62 m<br />
Der in den 1980er Jahren entwickelte Vulcain-Antrieb wird für die Ariane 6<br />
überarbeitet. Das Bild zeigt ein Vulcain 2 bei einem Heißlauftest.<br />
den, dazu gehören Versuche zur Be- und<br />
Enttankung sowie Heißlauftests. Komplette<br />
Oberstufen können dort später<br />
qualifiziert werden.<br />
REICHT DIE INSTITUTIONELLE<br />
NACHFRAGE AUS?<br />
Die Verwendung vorhandener Komponenten<br />
wie Vinci und P<strong>12</strong>0-Feststoffbooster<br />
hat außer Einsparungen bei den<br />
reinen Entwicklungskosten einen weiteren<br />
Vorteil: „Dadurch müssen wir relativ<br />
wenig neue Infrastruktur für die Ariane<br />
6 entwickeln“, sagt Hagemann. Zudem<br />
ist geplant, die Ariane 6, anders als die<br />
Ariane 5, am europäischen Weltraumbahnhof<br />
Kourou in Französisch-Guayana<br />
horizontal und nicht senkrecht zusammenzubauen.<br />
Das soll die Integration<br />
günstiger machen, weil beispielsweise<br />
keine Kräne nötig sind und die Zusammenarbeit<br />
der Mitarbeiter vereinfacht<br />
wird. Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />
die Reduzierung der Kosten ist die Produktion<br />
möglichst hoher Stückzahlen.<br />
ASL und die Zulieferer wollen später<br />
jährlich elf Haupt- und Oberstufen sowie<br />
35 Booster fertigen.<br />
Die Ariane 6 wird nach einem Baukastenprinzip<br />
konfiguriert: Die mittelschwere<br />
Variante Ariane 62 mit einer<br />
Startmasse von rund 500 Tonnen soll<br />
mit zwei Boostern nicht-geostationäre<br />
Missionen fliegen und ist vor allem für<br />
institutionelle Starts gedacht, also für<br />
Kunden wie die EU-Kommission und die<br />
ESA. Die schwere Variante Ariane 64<br />
mit einer Startmasse von 900 Tonnen<br />
kann mit vier Boostern geostationäre<br />
Orbits bedienen und ist für kommerzielle<br />
Anwendungen geeignet. Damit für<br />
ASL und den Raketenbetreiber und -vermarkter<br />
Arianespace – an dem ASL einen<br />
Anteil von 74 Prozent übernimmt –<br />
das Geschäft aufgeht, sollen auf jede der<br />
beiden Varianten jährlich fünf bis sechs<br />
Starts entfallen. Ob es gerade im staatlichen<br />
Bereich genügend Missionen dafür<br />
gibt, wird von Branchenkennern bezweifelt.<br />
Eine verbindliche Zusage der ESA-<br />
Mitgliedsstaaten steht noch aus. Bemannte<br />
Starts mit der Ariane 6 sind bislang<br />
nicht geplant. „Aber wir sind offen<br />
für Diskussionen“, sagt Alain Charmeau,<br />
CEO von ASL.<br />
FR<br />
Ariane 64<br />
Startmasse:<br />
900 t<br />
Nutzlast: 10,5 t GTO<br />
Durchmesser: 5,4 m<br />
Hauptmotor: Vulcain 2.1<br />
Boosterraketen:<br />
4 x <strong>12</strong>0 t Festtreibstoff<br />
<br />
3 m Durchmesser<br />
Oberstufentriebwerk:Vinci<br />
16 m<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 79
News Raumfahrt-EXTRA<br />
EUROPÄISCH-<br />
RUSSISCHE MISSION<br />
EXOMARS<br />
Schiaparelli<br />
ist abgestürzt<br />
Bei der Marslandung des ExoMars-Landemoduls Schiaparelli<br />
am 19. Oktober hat es Probleme gegeben. Der Kontakt war<br />
kurz vor dem Aufsetzen auf die Oberfläche abgebrochen. Fotos<br />
des Mars Reconaissance Orbiter der NASA deuten darauf hin, dass das Landegerät<br />
aus großer Höhe mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde auf den Mars<br />
aufgeschlagen ist. Möglicherweise ist Schiaparelli auch beim Aufprall explodiert,<br />
weil die Treibstofftanks noch gefüllt waren. Die Bremstriebwerke hätten zwar gezündet,<br />
allerdings kürzer als geplant, so die ESA. Die Sensordaten werden nun analysiert, um<br />
die genauen Ursachen für den Absturz herauszufinden. Mit dem Lander wollte die ESA<br />
Schlüsseltechnologien für weitere Marsmissionen erproben. Geglückt ist hingegen das Einschwenken<br />
des ExoMars-Satelliten Trace Gas Orbiter (TGO) in die Marsumlaufbahn. Der<br />
TGO soll die Zusammensetzung der Marsatmosphäre genauer unter die Lupe nehmen.<br />
Foto: ESA/ATG medialab<br />
Drei Neue auf der ISS<br />
Wechsel auf der Internationalen Raumstation: Am 19. Oktober starteten der NASA-<br />
Astronaut Shane Kimborough und die beiden russischen Kosmonauten Sergei Ryschikow und<br />
Andrei Borissenko (v. l.) von Baikonur aus zu einem rund viermonatigen Aufenthalt im All.<br />
Einige Tage später, am 30. Oktober, sollten der Russe Anatoli Iwanischin, der Japaner Takuya<br />
Onishi und die Amerikanerin Kate Rubins nach vier Monaten auf der ISS zur Erde zurückkehren.<br />
Für Kimborough und Borissenko ist es bereits der zweite Aufenthalt auf der ISS, Ryschikow<br />
fliegt zum ersten Mal zur Raumstation.<br />
Foto: NASA<br />
Foto: SNC<br />
Dream Chaser für Europa?<br />
Die europäische Nutzung des amerikanischen, unbemannten Mini-<br />
Space-Shuttles wird geprüft. Der Hersteller Sierra Nevada Corporation, die<br />
europäische Raumfahrtagentur ESA sowie die Unternehmen Telespazio<br />
und OHB wollen die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit bewerten. Der<br />
noch in der Entwicklung befindliche Dream Chaser soll überall auf der Welt<br />
auf üblichen Landebahnen landen können und ist wiederverwendbar.<br />
80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />
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Foto: SpaceX<br />
Marsflüge mit SpaceX<br />
Der SpaceX-Gründer Elon Musk hat beim International<br />
Astronautical Congress in Guadalajara, Mexiko, seine Pläne<br />
für ein interplanetares Transportsystem vorgestellt. Es besteht<br />
aus einer Schwerlastrakete, einem Raumschiff für mehr als<br />
100 Passagiere, einem Betankungssystem im Orbit und einer<br />
Treibstofffabrik auf dem Mars. Damit will Musk den Grundstein<br />
für eine Besiedelung des Roten Planeten legen. Mehr<br />
dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />
Chinas Raumlabor ist bemannt<br />
Zwei chinesische Taikonauten haben am 19. Oktober mit einem<br />
Shenzou-11-Raumschiff erstmals an der neuen Raumstation<br />
Tiangong-2 angedockt. Jing Haipeng und Chen Dong sollen für<br />
30 Tage im All bleiben und verschiedene Experimente durchführen.<br />
China hat das Raumlabor, das aus nur einem Modul besteht, erst<br />
am 15. September in den Erdorbit gebracht.<br />
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Name, Vorname<br />
Straße, Nr.<br />
Geburtsdatum<br />
Der private, russische Airline-Konzern S7 Group steigt als<br />
Investor in das Schweizer Satellitenstartunternehmen Sea<br />
Launch ein. Der kommerzielle Anbieter nutzt ausgediente<br />
sowjetische Zenit-3SL als Trägerraketen, die von einer<br />
umgebauten Bohrplattform in Äquatornähe starten.<br />
Erstmals seit einem Startunfall vor zwei Jahren hob am<br />
18. Oktober eine Antares-Rakete mit einem Cygnus-<br />
Frachter zu einem Versorgungsflug zur ISS ab. Die modifizierte<br />
Trägerrakete von Orbital ATK sollte ursprünglich im<br />
August von Wallops Island, Virginia, starten, doch Probleme<br />
mit Technik und Wetter führten zu Verzögerungen.<br />
Die private US-Raumfahrtfirma Blue Origin hat Anfang<br />
Oktober erfolgreich das Rettungssystem ihrer Raumkapsel im<br />
Flug getestet. Die Kapsel trennte sich in einer Höhe von 4893<br />
Metern von der Suborbitalrakete New Shepard, entfernte sich<br />
mit Hilfe des Rettungsmotors und landete an Fallschirmen. Im<br />
Rahmen dieser Flugerprobung glückte außerdem die bereits<br />
fünfte senkrechte Landung der New-Shepard-Rakete.<br />
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mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />
kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
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DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />
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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />
Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />
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Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />
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Historie<br />
Das Werk in Cartierville wurde<br />
von Canadian Vickers gebaut.<br />
Canadair C-54GM/DC-4M/C-4<br />
Kanadas<br />
Nordstern<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die kanadische Staatsfirma mit der North-Star-Familie<br />
in den Verkehrsflugzeugbau ein. Die auf Basis der Douglas DC-4 entstandenen Modelle<br />
wurden mit leistungsstärkeren Rolls-Royce-Merlin-Motoren bestückt.<br />
VON THIJS POSTMA / KS<br />
Einziger ausländischer Käufer war<br />
die BOAC, die eine Alternative zur<br />
Avro Tudor benötigte.<br />
Während des Zweiten<br />
Weltkriegs hatten amerikanische<br />
und britische<br />
Firmen in Kanada diverse Flugzeugfabriken<br />
aufgebaut. Der Regierung mit<br />
Premierminister Mackenzie King war<br />
sehr daran gelegen, diesen neuen Industriezweig<br />
zu erhalten. Als sich Canadian<br />
Vickers entschied, aus dem Flugzeugbau<br />
auszusteigen, wurde deshalb das<br />
Werk in Cartierville bei Montreal vom<br />
Staat übernommen und ab Ende 1944<br />
unter dem Namen Canadair Ltd. weitergeführt.<br />
Als eines der Projekte für die Nachkriegszeit<br />
wurde der Bau von Verkehrs-<br />
82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Kleine Info<br />
Baujahr: 1946 bis 1949<br />
Stückzahl: 70<br />
Herstellungsland: Kanada<br />
Die Technikabteilung von Trans-Canada hatte großen<br />
Einfluss auf die Konstruktion der DC-4M.<br />
Fotos: Archiv Postma<br />
flugzeugen ins Auge gefasst. Man besorgte<br />
sich bei Douglas eine Lizenz für<br />
die DC-4 (beziehungsweise C-54 in der<br />
Militärversion). Gleich nachdem in den<br />
USA 1945 viele überzählige Werke<br />
dichtgemacht wurden, deckte sich Canadair<br />
auch noch zu äußerst günstigen<br />
Schrottpreisen (200 Dollar pro Tonne<br />
Flugzeugteile, 40 Dollar pro Tonne Produktionsvorrichtungen)<br />
mit jeder Menge<br />
Komponenten der C-54 ein.<br />
Der Plan war es allerdings nicht, die<br />
DC-4/C-54 einfach eins zu eins weiterzubauen.<br />
Vielmehr gab es schon seit<br />
dem Jahr 1943 Studien der Trans-Canada<br />
Airlines, die eine Anpassung des<br />
Musters an gesteigerte Anforderungen<br />
mit Hilfe des Rolls-Royce-Merlin-<br />
Motors vorsahen.<br />
Der V<strong>12</strong> leistete mit 1315 Kilowatt<br />
(1760 PS) deutlich mehr als der bislang<br />
verwendete R-2000-Sternmotor von<br />
Pratt & Whitney (1080 kW) und erlaubte<br />
dank zweistufigen Ladern problemlos<br />
eine Reiseflughöhe über dem Wetter.<br />
Zudem konnten die Merlins zollfrei aus<br />
Großbritannien eingeführt werden.<br />
Neben dem neuen Motor legte TCA<br />
besonders Wert auf eine druckbelüftete<br />
Kabine, um das Reisen auf langen transkontinentalen<br />
Strecken und über den<br />
Atlantik angenehmer zu machen. Entsprechend<br />
wurden an der Konstruktion<br />
der DC-4 verschiedene Änderungen<br />
vorgenommen. Unter anderem wurden<br />
die Tragflächen im Innenbereich verstärkt.<br />
Auch die Elektrik war komplett<br />
neu. Das Fahrwerk übernahm man von<br />
der DC-6. Im Endeffekt war die als<br />
North Star bezeichnete DC-4M-2 (M<br />
für Merlin) also eine Mischung aus<br />
Komponenten der DC-4 und der DC-6<br />
mit weiteren Anpassungen durch die<br />
Kanadier.<br />
Der erste, als DC-4M-X bezeichnete<br />
Prototyp war in Cartierville im Sommer<br />
1946 fertig. Robert J. Brush, ein von<br />
Douglas ausgeliehener Testpilot, und<br />
Alexander J. Lilly von Canadair starteten<br />
am 15. Juli zum Erstflug. Im September<br />
wurde eine erste Langstreckendemonstration<br />
nach Vancouver und<br />
Santa Monica geflogen.<br />
TRANS-CANADA LEIHT SICH<br />
<strong>FLUG</strong>ZEUGE DER RCAF<br />
Unterdessen lief in Cartierville bereits<br />
die Produktion eines ersten Loses von<br />
sechs Flugzeugen, die als Transporter<br />
für die Royal Canadian Air Force vorgesehen<br />
waren. Diese hatte 24 Flugzeuge<br />
bestellt. Der Bedarf von Trans-Canada<br />
Airlines war allerdings derart dringend,<br />
dass die Maschinen als DC-4M-1 vorübergehend<br />
an die Fluggesellschaft ausgeliehen<br />
wurden. Das erste Flugzeug<br />
wurde im November 1946 in Dienst gestellt,<br />
und nach einer ausgiebigen Streckenerprobung<br />
wurde am 15. April<br />
1947 der Transatlantikdienst zwischen<br />
Montreal (Dorval) und London via<br />
Prestwick aufgenommen.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 83
Historie<br />
Technische Daten<br />
Canadair DC-4M<br />
Hersteller: Canadair Ltd.<br />
Typ: Verkehrsflugzeug<br />
Antrieb: 4 Rolls-Royce Merlin 622<br />
Leistung: 1315 kW (1760 PS)<br />
Länge: 28,49 m<br />
Höhe: 8,38 m<br />
Spannweite: 35,81 m<br />
Flügelfläche: 135,3 m 2<br />
Leermasse: 22 655 kg<br />
max. Startmasse: 36 095 kg<br />
Höchstgeschwindigkeit: 4<strong>12</strong> km/h<br />
Reisegeschwindigkeit: 385 km/h<br />
Reiseflughöhe: 7620 m<br />
Startstrecke: 1770 m<br />
Landestrecke: 975 m<br />
Reichweite:<br />
4850 km mit vollem Tank,<br />
2540 km mit voller Nutzlast<br />
Historie pur<br />
finden Sie im<br />
der Luftfahrt<br />
Spannende Dokumentationen<br />
über historische Flugzeuge<br />
und ihre faszinierende Technik.<br />
Ausgabe 1 ab dem<br />
28. November<br />
am Kiosk<br />
84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Für die RCAF flog die C-54M<br />
nach Asien und Europa.<br />
Das Cockpit entspricht dem Standard<br />
der späten 1940er Jahre.<br />
Ab Oktober 1947 wurden auch die<br />
von TCA bestellten 20 DC-4M-2 ausgeliefert.<br />
Sie hatten rechteckige Fenster,<br />
Druckkabinen sowie eine auf 36 196<br />
Kilogramm erhöhte maximale Abflugmasse.<br />
Die Airline nutzte ihre North<br />
Stars bis Mitte 1961. Die RCAF wurde<br />
ab September 1947 mit 17 North Star<br />
Mk 1 (C-54GM) ausgerüstet, mit einer<br />
Abflugmasse von 35 380 Kilogramm.<br />
Sie wurden der No 426 Transport Squadron<br />
in Dorval zugeteilt, die am 1. April<br />
1948 den regulären Flugbetrieb aufgenommen<br />
hatte. Ab Juli 1950 waren<br />
die North Stars unter Führung des US<br />
Military Air Transport Service stark in<br />
die Versorgung der UN-Truppen im Koreakrieg<br />
eingebunden. Danach waren<br />
sie lange für die Unterstützung von<br />
Jagdverbänden in Deutschland, Frankreich<br />
und Großbritannien im Einsatz.<br />
Die Außerdienststellung wurde am 8.<br />
Dezember 1965 in Trenton gefeiert.<br />
In den 1960er Jahren flog die DC-4M für<br />
kleine Charterfluggesellschaften.<br />
Obwohl die Lizenzbedingungen von<br />
Douglas den Export der North Star offenbar<br />
stark einschränkten, nutzte Canadair<br />
die Möglichkeit, die sich in<br />
Großbritannien bot: Nachdem sich die<br />
Avro Tudor als ungeeignet für die Anforderungen<br />
der British Overseas Aircraft<br />
Corporation (BOAC) erwiesen<br />
hatte, bestellte diese am 30. September<br />
1948 insgesamt 22 Flugzeuge. Der Preis<br />
für die Flotte lag inklusive Ersatzteilen<br />
bei 16,6 Millionen kanadischen Dollar.<br />
BOAC führte die Flugzeuge, die von<br />
Canadair als C-4 bezeichnet wurden,<br />
als „Argonaut“-Klasse und vergab individuelle<br />
Namen wie „Antaeus“, „Adonis“,<br />
„Arion“ oder „Althea“.<br />
Ihren Erstflug absolvierte die C-4<br />
am 6. März 1949 mit Al Lilly und Bill<br />
Longhurst. Die Lieferungen begannen<br />
bereits am 21. März. In den folgenden<br />
Monaten wurde die Streckenerprobung<br />
durchgeführt, bevor dann ab August<br />
der Einsatz auf Routen wie London –<br />
Rom – Kairo – Basra – Karatschi – Kalkutta<br />
– Rangun – Bangkok – Hongkong<br />
begann. Anfang 1950 nahm BOAC<br />
auch Südatlantikdienste mit der Argonaut<br />
ins Programm. Queen Elizabeth<br />
flog mit einer Argonaut im Februar<br />
1952 als neue Königin von Nairobi<br />
nach England zurück. Der letzte C-4-Linienflug<br />
bei BOAC war bereits am 8.<br />
April 1960.<br />
MOTORENLÄRM BLEIBT<br />
STÄNDIGES PROBLEM<br />
Neben BOAC bestellte noch Canadian<br />
Pacific Airlines die C-4-1. Vier Flugzeuge<br />
wurden ab Mai 1949 ausgeliefert<br />
und kamen zunächst auf der Transpazifik-Strecke<br />
von Vancouver nach Australien<br />
zum Einsatz. Die letzten wurden<br />
schon 1951 wieder außer Dienst gestellt<br />
und an TCA verkauft. Viele der Flugzeuge<br />
fanden später neue Käufer wie<br />
British Midland Airways, Overseas Aviation<br />
und andere Charterfluggesellschaften.<br />
Vier Argonauts gingen 1960<br />
auch an die Royal Rhodesian Air Force.<br />
Die Konstruktion hatte sich nach<br />
anfänglichen Schwierigkeiten mit den<br />
Merlin-Motoren als robust und zuverlässig<br />
erwiesen. Ein Kritikpunkt ließ<br />
sich aber trotz Änderungen an der Abgasführung<br />
nie abstellen: Die Motoren<br />
mit ihren Ladern waren so laut, dass in<br />
der Kabine Lärmwerte von bis zu 110<br />
Dezibel gemessen wurden.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 85
Service BÜCHER UND MODELLE<br />
[ 2 ]<br />
[ 1 ]<br />
[ 3 ]<br />
[ 4 ] [ 5 ] [ 6 ]<br />
Revell<br />
Für alle Fans des Eurofighters<br />
[ 1 ] in der deutschen Luftwaffe<br />
hat Revell jetzt den Einsitzer im<br />
Maßstab 1:72 aufgelegt. Der Bausatz<br />
verfügt über viele bewegliche<br />
Teile wie Luftbremse oder<br />
Cockpithaube. Es stehen verschiedene<br />
Bemalungsvarianten<br />
zur Verfügung, unter anderem<br />
auch die der 30+90 des Richthofen-Geschwaders/TaktLwG<br />
71.<br />
Der Jäger wird im November in<br />
den Handel kommen und 19,95<br />
Euro kosten (Art.-Nr. 03952). Im<br />
Minimaßstab 1:400 gibt es seit<br />
neuestem den Airbus A350-900<br />
[ 3 ] in typischer Lufthansa-Lackierung.<br />
Der zweistrahlige Langstreckenjet<br />
zeichnet sich durch<br />
eine besonders leise und komfortable<br />
Passagierkabine aus. Die<br />
A350 vereint außerdem modernste<br />
Aerodynamik mit neuesten<br />
Triebwerken und einer zu 53<br />
Prozent aus CFK-Verbundwerkstoff<br />
bestehenden Struktur. Dadurch<br />
sinkt der Treibstoffverbrauch<br />
pro Sitz um 25 Prozent im<br />
Vergleich zu gleich großen Vorgängerflugzeugen.<br />
Die A350 ist<br />
bereits eines der erfolgreichsten<br />
Flugzeugprogramme und wird<br />
von Airlines in der ganzen Welt<br />
bestellt (Art.-Nr. 03938, 22,95<br />
Euro).<br />
Herpa<br />
In der Snap-Fit-Reihe von Herpa<br />
bereichert seit Oktober die<br />
Boeing 747-400 [ 4 ] von Rossiya<br />
Airlines (Art.-Nr. 61<strong>12</strong>44, 19,95<br />
Euro) im Maßstab 1:250 den Modellmarkt.<br />
Der Jumbo trägt die<br />
neuesten Farben der russischen<br />
Airline, die ihn für Inlandsflüge<br />
von der insolventen Transaero<br />
Airlines übernahm. Für alle Fußballfreunde,<br />
und insbesondere<br />
BVB-Fans, gibt es jetzt einen<br />
ganz speziellen Mannschafts(air)-<br />
bus: den Eurowings Airbus<br />
A320, D-AIZR [ 5 ]. Er ist ganz in<br />
Metall gehalten und verstärkt<br />
Herpas 1:500-Modell-Flotte (Art-<br />
Nr. 529600, 27,95 Euro). Auch<br />
aus Toulouse stammt der airberlin-Airbus<br />
A321 [ 6 ]. Das Metallmodell<br />
im Maßstab 1:500 wurde<br />
aufgrund der hohen Nachfrage<br />
nach vielen Jahren in einer neuen<br />
Auflage vorgestellt, diesmal jedoch<br />
aufgerüstet mit Sharklets<br />
und der neuen Kennung D-ABCQ<br />
(Art.-Nr. 528443-001, 25,95 Euro).<br />
Sport zum Zweiten: Um den<br />
Sieg der Rugby-Weltmeisterschaft<br />
2011 zu feiern, erhielten<br />
neben der (bereits von Herpa<br />
produzierten) A320 unter anderem<br />
auch die Boeing 777-300ER<br />
[ 2 ] die Farben der neuseeländischen<br />
Nationalmannschaft. Die<br />
„All Blacks“-Boeing mit der Kennung<br />
ZK-OKQ ist hochwertig<br />
Flugzeuge in diesem Heft<br />
Boeing CC-177<br />
Chengdu J-10<br />
Junkers F 13<br />
1:500 Herpa<br />
1:72 Dragon<br />
ganz aus Metall gefertigt und hat<br />
den Maßstab 1:500 (Art.-Nr.<br />
523189-001, 32,95 Euro).<br />
Aus den Reihen der Luftwaffe erreicht<br />
Anfang des kommenden<br />
Jahres der Panavia Tornado des<br />
TaktLwG 51 „Immelmann“ in<br />
1:200 die Läden. Seit Januar <strong>2016</strong><br />
beteiligt sich die Luftwaffe unter<br />
anderem mit vier Aufklärern an<br />
der Operation „Counter Daesh“<br />
im Kampf gegen die Terrororganisation<br />
„Islamischer Staat“. Das<br />
Metallmodell ist mit dem Recce-<br />
Lite-Aufklärungsbehälter ausgerüstet,<br />
wie er über Syrien und<br />
dem Irak eingesetzt wird. Die<br />
Kennung ist 46+45 (Art.-Nr.<br />
558266, 34,95 Euro).<br />
1:72 Herpa A; 1:72 Revell;<br />
1:48 Franklin Mint Collection<br />
86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
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Mach 2 Luftschlachten B-47 Stratojet Fiat G.91 Propliner<br />
Gerade ist in Norwegen<br />
wieder eine F-104 restauriert<br />
worden, der Erstflug nach<br />
langjähriger Pause war ein<br />
Medienereignis. In seinem<br />
Buch „Mach 2: Meine Jahre<br />
im Cockpit des Starfighters”<br />
beschreibt Rolf Stünkel die<br />
Stationen seiner Ausbildung<br />
zum Marineflieger. Was den<br />
Leser aber wohl am meisten<br />
interessiert, ist die Beschreibung<br />
des Fliegens mit dem<br />
Starfighter, der oft als „Rakete<br />
mit Stummelflügeln” tituliert<br />
wurde. Packend schildert der<br />
Autor seine Erfahrungen auf<br />
den 248 Seiten. Erschienen<br />
im Tredition-Verlag.<br />
ISBN: 978-3-7345-4232-9.<br />
Erhältlich für 11,90 Euro.<br />
Vom Blitzkrieg gegen Polen<br />
und der Luftschlacht um<br />
England bis hin zu den<br />
Kämpfen auf den Marianen<br />
berichtet Christopher Shores<br />
aus Archiven und Quellen.<br />
Dokumentarfotos ergänzen<br />
und erläutern die Schilderungen<br />
ebenso wie die sehr<br />
gelungenen Zeichnungen,<br />
welche die entscheidenden<br />
Kampfhandlungen im Detail<br />
wiedergeben. Auch die jeweiligen<br />
Asse und die während<br />
der Schlachten eingesetzten<br />
Flugzeuge werden vorgestellt<br />
und Luftkämpfe ausführlich<br />
beschrieben. Erschienen im<br />
Motorbuch Verlag.<br />
ISBN: 978-3-613-03938-4.<br />
Erhältlich für 19,95 Euro.<br />
Der elfte Band der Warplane-<br />
Reihe beschäftigt sich mit der<br />
Boeing B-47 Stratojet. Nico<br />
Braas erläutert in englischer<br />
Sprache auf 56 Seiten mit<br />
Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen<br />
die Entwicklung,<br />
Erprobung und Nutzung des<br />
großen Boeing- Sechsstrahlers.<br />
Leider ist die Bildqualität nicht<br />
durchgängig gut, und manche<br />
Aufnahmen und Zeichnungen<br />
sind etwas verpixelt. Technische<br />
Details und Informationen<br />
zu den verschiedenen<br />
Versionen des Stratojets und<br />
den genutzten Triebwerken<br />
runden das Bild ab. Erschienen<br />
im Violaero Verlag.<br />
ISBN 978-90-8616-241-3.<br />
Erhältlich für 13,95 Euro.<br />
In der englischsprachigen<br />
Warplane-Reihe ist jetzt eine<br />
besonders für die deutschen<br />
Leser interessante Ausgabe<br />
erschienen. Band 10 beschäfitigt<br />
sich ausgiebig mit der Fiat<br />
G.91. Auf vielen Farbbildern<br />
werden die verschiedenen<br />
Einsatzorte der „Gina“ auch<br />
bei der Luftwaffe gezeigt<br />
und die technischen Daten<br />
angegeben. Das breite Ein -<br />
satzspektrum bei den unterschiedlichsten<br />
Luftwaffen<br />
dieser Welt spiegelt die Vielfalt<br />
des Fiat-Entwurfs wider. Auch<br />
sind „Ginas“ in Sonderbemalung<br />
zu sehen. Erschienen<br />
im Violaero Verlag.<br />
ISBN 978-90-8616-170-6.<br />
Erhältlich für 13,95 Euro.<br />
Bis in die 1960er Jahre waren<br />
die klassischen Propellermaschinen<br />
wie Super Constellation<br />
oder DC-6 das Rückgrat<br />
der Verkehrsfliegerei. Dann<br />
wurden sie schnell durch<br />
neuere Jets verdrängt und verschwanden<br />
von der Bildfläche.<br />
Mit seinem Buch „Klassische<br />
Propliner“ bietet Wolfgang<br />
Borgmann die Möglichkeit,<br />
diese „gute, alte Zeit“ noch<br />
mal Revue passieren zu<br />
lassen. Auf 176 Seiten zeigen<br />
seltene Bilder und technische<br />
Informationen ein gutes<br />
Gesamtbild der einstigen<br />
Sterne am Himmel. Erschienen<br />
im Motorbuch Verlag.<br />
ISBN: 978-3-613-03896-7.<br />
Erhältlich für 29,90 Euro.<br />
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Nachbrenner<br />
Lockheed TF-104G Starfighter<br />
Starfighter Aerospace ist die einzige Firma,<br />
die zivil zugelassene F-104 ihr Eigen nennt.<br />
Neben Airshowauftritten wird auch für<br />
Forschungsprogramme geflogen.<br />
Von LUIGINO CALIARO / KS; Foto: LUIGINO CALIARO<br />
Rick Svetkoff war schon etwas verrückt,<br />
als er 1995 eine doppelsitzige CF-104D<br />
und zwei einsitzige CF-104 kaufte, um<br />
damit das erste zivile Demo-Team mit überschallschnellen<br />
Jets zu gründen. Jahrelang waren die ehemals von der Royal<br />
Canadian Air Force genutzten Starfighter ein Highlight<br />
auf vielen Flugtagen in den USA. In letzter Zeit haben sie<br />
sich aber rar gemacht, denn das Hauptaugenmerk der Fir-<br />
88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />
www.flugrevue.de
Bemannte<br />
Rakete<br />
ma Starfighter Aerospace hat sich inzwischen auf Flüge im<br />
Bereich der Forschung und der Unterstützung von militärischen<br />
Entwicklungsprogrammen und Übungen verlagert.<br />
Die Geschäfte laufen dabei so gut, dass 2011 in Italien zusätzlich<br />
drei TF-104G und eine F-104S-ASA/M aus den<br />
Beständen der Aeronautica Militare beschafft wurden.<br />
Nach einer gründlichen Überholung und der langwierigen<br />
Ausstattung mit neuen Systemen stehen sie nun ebenfalls<br />
für potenzielle Kunden bereit. „Selbst heute ist der Starfighter<br />
noch eines der wenigen Flugzeuge, das schnell und<br />
ohne Mühe Mach 2 erreichen kann und über eine beeindruckende<br />
Steigrate verfügt. Wir können in unter vier Minuten<br />
auf 30 000 Meter steigen“, erläutert Chefpilot Piercarlo<br />
Ciacchi. Damit könnte sich die F-104 sogar als Startplattform<br />
für kleine Höhenforschungsraketen eignen, die<br />
auf <strong>12</strong>0 Kilometer steigen (Projekt Star Lab).<br />
FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 89
Vorschau<br />
01/17 Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am <strong>12</strong>. Dezember <strong>2016</strong><br />
AIRBUS-PRODUKTION<br />
Rekordmarke<br />
10 000 Flugzeuge hat Airbus inzwischen gebaut, und die Produktionsraten sollen<br />
weiter steigen. Wir zeigen die Erfolgsmodelle des europäischen Herstellers, der<br />
immer wieder mit Innovationen glänzte.<br />
LUFTWAFFEN-BEDARF<br />
Schwere Jungs<br />
Die Luftwaffe will ihre in die Jahre<br />
gekommenen CH-53 baldmöglichst<br />
ersetzen. Was haben die Kandidaten<br />
Boeing CH-47 Chinook und Sikorsky<br />
CH-53K zu bieten?<br />
NBAA IN ORLANDO<br />
Jet-Markt<br />
Die Business-Jet-Branche traf sich<br />
Anfang November in Orlando. Lesen<br />
Sie aktuell, was die Hersteller im<br />
Angebot haben, und ob sich die<br />
Aussichten wieder aufhellen.<br />
Marspläne<br />
Milliardär Elon Musk hat seine verwegenen<br />
Pläne für Reisen zum Mars<br />
im Detail vorgestellt. Sind die<br />
Riesenraketen und Großraumschiffe<br />
mehr als Science-Fiction?<br />
Fotos: Airbus/Goussé, SpaceX, NBAA, Bundeswehr/Vennemann<br />
Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />
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