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FLUG REVUE 12/2016

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<strong>12</strong> <strong>2016</strong><br />

Deutschland € 5,30 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

EXTRA<br />

Das Luft- und Raumfahrt-Magazin<br />

AMERIKAS NEUE<br />

RAUMSCHIFFE<br />

PILATUS PC-24<br />

Allzweck-Jet<br />

im Härtetest<br />

WONSAN<br />

Nordkoreas<br />

erste Airshow<br />

<strong>FLUG</strong>HAFEN LYON<br />

Internationaler<br />

Verkehr soll wachsen<br />

Letzter<br />

Ausweg aus<br />

DIE NEUE der Krise?<br />

AIRBERLIN<br />

JUNKERS F 13<br />

Der Neubau fliegt<br />

BRENNSTOFFZELLEN<br />

HY4: Der nächste Schritt<br />

zum sauberen Fliegen<br />

Österreich € 6,00, Schweiz sfr 10,<br />

Dänemark dkr 58, Benelux € 6,20,<br />

Slowakei € 8,40, Italien € 6,90<br />

ROYAL CANADIAN AIR FORCE<br />

Welcher Fighter folgt auf die Hornet?


SO HOCH.<br />

CHINOOK.<br />

Der H-47F Chinook setzt mit einem einzigartigen Leistungs- und Einsatzprofil weltweit den Maßstab für<br />

Mittelschwere bis Schwere Transporthubschrauber. Der H-47F Chinook ist leistungsstärker als je zuvor. Er ist<br />

mit modernster Flugsteuerungstechnik und einem vollintegrierten digitalen Cockpit ausgestattet und ist auch<br />

unter anspruchsvollsten Bedingungen voll einsetzbar: in großer Höhe, bei widriger Witterung, bei Tag oder<br />

Nacht. Ob Truppen- und Materialtransporte, Einsätze von Spezialeinheiten, Such- und Rettungsaktionen oder<br />

Katastrophenhilfe, es gibt nur einen, der alles kann. Der Chinook.


Dezember<br />

Kurs<br />

Der 10 000. Airbus ging<br />

an Singapore Airlines.<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Meilenstein<br />

28 Airbus A350<br />

7 Bell V-247 Vigilant<br />

82 Canadair DC-54M/<br />

DC-4M/C-4<br />

48 Chengdu J-10B Meng Long<br />

16 Junkers/Rimowa F 13<br />

56 DLR HY4<br />

88 Lockheed TF-104 Starfighter<br />

36 Pilatus PC-24<br />

Fotos: Airbus/Goussé, Patrick Holland-Moritz<br />

Als Air France im Mai 1974 den<br />

ersten zweistrahligen Großraumjet<br />

Airbus A300B2 übernahm,<br />

waren die Aussichten für Airbus angesichts<br />

mäßiger Verkaufserfolge keineswegs rosig. So<br />

manche Durststrecke musste überwunden werden,<br />

bis aus dem europäischen Herausforderer<br />

ein Unternehmen heranwuchs, das es mit dem<br />

US-Giganten Boeing aufnehmen konnte. Der große<br />

Durchbruch kam erst in den 90er Jahren mit<br />

dem revolutionären Airbus A320, der dank vieler<br />

Innovationen neue Maßstäbe setzte. Über 7250<br />

der mittlerweile von Airbus gelieferten 10000<br />

Verkehrsflugzeuge gehören zu dieser Standardrumpf-Familie,<br />

die in Form der neo-Versionen eine<br />

blendende Zukunft hat.<br />

Nicht alles, was Airbus anpackte, war aber ein<br />

Erfolg. Aktuelles Sorgenkind ist die A380: Dem<br />

größten Verkehrsjet der Welt fehlen noch viele<br />

Aufträge, um in die Gewinnzone zu kommen.<br />

Auch in anderen Bereichen der inzwischen breit<br />

aufgestellten Airbus Group (ehemals EADS) gibt<br />

es kostspielige Baustellen wie den Militärtransporter<br />

A400M. Dazu kommen aktuell die Absatzflaute<br />

bei den Hubschraubern und das absehbare<br />

Ende der Eurofighter-Produktion.<br />

Firmenchef Tom Enders und seine Kollegen<br />

haben also alle Hände voll zu tun, Airbus auf<br />

Kurs zu halten. Eine bessere Integration mit<br />

schlanken Strukturen und schnelleren Entscheidungswegen<br />

soll helfen, besser auf neue Herausforderungen<br />

zu reagieren. Denn die Konkurrenz<br />

schläft nicht, und in vielen Bereichen – Stichworte<br />

Drohnen und Digitalisierung – steht die Branche<br />

vor erheblichen Umwälzungen. Daher ist es wichtig,<br />

weiter genügend in Forschung und Entwicklung<br />

zu investieren, um auch langfristig die Nase<br />

vorn zu haben.<br />

Karl Schwarz<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats495<br />

Millionen Pfund (550 Mio. Euro) erwartet easyJet als Gewinn vor<br />

Steuern für das Geschäftsjahr <strong>2016</strong>. Das läge mehr als 25 Prozent<br />

unter der Rekordmarke von 686 Millionen Pfund im Jahr 2015.<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 3


46<br />

Nordkoreas Luftstreitkräfte boten<br />

auf ihrer ersten Airshow auch die<br />

Suchoi Su-25K auf.<br />

<strong>12</strong>/<strong>2016</strong><br />

TAKE-OFF<br />

INHALT<br />

16 Die neue Junkers F 13 fliegt<br />

Ein hundert Jahre alter Meilenstein der<br />

Luftfahrtgeschichte fliegt als kompletter<br />

Neubau in der Schweiz<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

22 Dreiteilung von airberlin<br />

Mit getrennten Sparten für Leasing,<br />

Linienflug und Charter will airberlin<br />

aus den roten Zahlen kommen<br />

28 Taiwans erste A350<br />

Der neue Zweistrahler von China Airlines<br />

soll mehr Nonstopstrecken erschließen<br />

30 Flughafen Lyon<br />

Frankreichs Nummer drei setzt auf Alpentourismus<br />

und internationale Langstrecken<br />

BUSINESS AVIATION<br />

36 Pilatus PC-24<br />

Die Schweizer liegen in der Erprobung<br />

ihres ersten Business Jets im Zeitplan<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

40 Royal Canadian Air Force<br />

Kanadas Luftstreitkräfte bewältigen mit<br />

einer modernen Flotte vielfältige Aufgaben<br />

46 Wonsan Air Festival<br />

Die erste Airshow in Nordkorea zeigt nur<br />

ausgewählte Muster<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

28<br />

China Airlines aus Taiwan hat ihren ersten<br />

Airbus A350-900 in Dienst gestellt.<br />

36<br />

Die PC-24 von Pilatus hat inzwischen etwa<br />

die Hälfte des Testprogramms geschafft.<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />

Mehr Infos: www.flugrevue.de/epaper


MILITÄRLUFTFAHRT<br />

48 Chengdu J-10B<br />

China entwickelt seinen modernen<br />

einstrahligen Kampfjet weiter<br />

52 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Eurofighter mit Boelcke-Anstrich beim<br />

Taktischen Luftwaffengeschwader 31<br />

TECHNIK<br />

56 Brennstoffzellen im Alltagstest<br />

Das DLR erprobt mit dem viersitzigen<br />

Passagierflieger HY4 ein neues<br />

Antriebskonzept<br />

HISTORIE<br />

82 Canadair DC-4M/C-54M North Star<br />

Merlin-Motoren von Rolls-Royce sorgten<br />

bei dem Verkehrsflugzeug aus den späten<br />

1940er Jahren für mehr Leistung, aber<br />

auch mehr Lärm<br />

30<br />

Mit mehr internationalen Flügen<br />

will Lyon seine Stellung in<br />

Frankreich ausbauen.<br />

www.flugrevue.de<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

68<br />

Für Forschungszwecke fliegt<br />

88 die TF-104G in den USA.<br />

36<br />

46<br />

30<br />

40<br />

22<br />

16<br />

56<br />

EXTRA<br />

RAUMFAHRT<br />

66 Editorial<br />

68 Private amerikanische Raumschiffe<br />

Boeing und SpaceX entwickeln bemannte<br />

Kapseln für Transporte zur ISS, doch<br />

Pro-bleme verzögern die ersten Flüge<br />

74 Wieder ein Europäer auf der ISS<br />

Der Franzose Thomas Pesquet startet<br />

nach sieben Jahren Training zu seiner<br />

ersten Langzeitmission<br />

76 Neue europäische Trägerrakete<br />

Die Ariane 6 soll deutlich billiger als ihre<br />

Vorgängerin werden, um im internationalen<br />

Wettbewerb zu bestehen<br />

80 Raumfahrt-News<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Dezember<br />

6 News<br />

34 AIRSpot<br />

35 Passagier und Kabine<br />

60 Briefing: Wetterradar<br />

62 Berufe: Sicherheitstrainer für Flugbegleiter<br />

63 Jobbörse<br />

86 Service Bücher, Modelle, Impressum<br />

88 Nachbrenner: Lockheed TF-104G<br />

90 Vorschau<br />

Fotos: Airbus, Airbus Safran Launchers, Luigino Caliaro,<br />

Flughafen Lyon, Pilatus, Dr. Séan Wilson;<br />

Titelfotos: AirTeamImages/Mathieu Pouliot, DND-MDN<br />

Canada, Flughafen Stuttgart, NASA, Rimowa<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 5


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Airbus/Goussé<br />

MEILENSTEIN FÜR EUROPAS <strong>FLUG</strong>ZEUGBAUER<br />

Airbus liefert das 10 000. Flugzeug aus<br />

Singapore Airlines hat am 14. Oktober das 10 000.<br />

Verkehrsflugzeug aus der Produktion des europäischen<br />

Herstellers Airbus übernommen. Airbus-Konzernchef<br />

Tom Enders übergab die mit einem Aufkleber am<br />

Heck geschmückte A350-900 (Kennung 9V-SMF) in Toulouse<br />

an SIA-Vorstandschef Goh Choon Phong. Airbus entstand<br />

Mitte der sechziger Jahre als zunächst lose Arbeitsgemeinschaft<br />

unterschiedlicher europäischer Flugzeughersteller<br />

und amerikanischer Zulieferer. Nach dem Erstlingswerk<br />

A300B (Erstflug 1972) und der kürzeren A310 (1982) wurde<br />

Airbus mit der revolutionären A320 (1987) zum Global<br />

Player. Ergänzt um die Großraummuster A340 und A330<br />

(1991 bzw. 1992) sowie um die A380 (2005) und den CFK-<br />

Twin A350 (2013), entstand ein dem amerikanischen Hersteller<br />

Boeing ebenbürtiger Branchenriese mit rund 50 Prozent<br />

Marktanteil. Im nächsten Heft der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> berichten<br />

wir ausführlicher über die Feierlichkeiten des heute<br />

einheitlichen Unternehmens Airbus.<br />

Sambia zeigt chinesischen Jettrainer L-15<br />

Als erster Exportkunde hat Sambia die Hongdu L-15Z erhalten. Der Jettrainer, der mit<br />

Unterstützung von Jakowlew entwickelt wurde, kann auch für leichte Kampfaufgaben verwendet<br />

werden. Zu diesem Zweck sind die sechs bestellten Flugzeuge der sambischen<br />

Luftstreitkräfte mit einem Radar ausgerüstet und können Waffen wie die PL-5E (Luft-Luft-<br />

Lenkwaffe), die TL-10/YJ-9E (Luft-Boden-Lenkflugkörper) oder den Kanonenbehälter PC-2AI<br />

(Kaliber 23 mm) tragen. Unterdessen haben offenbar auch die chinesischen Luftstreitkräfte<br />

ihre ersten Flugzeuge übernommen; sie werden als JL-10 bezeichnet.<br />

Foto: via Rupprecht<br />

Foto: Textron Aviation<br />

Citation Longitude fliegt<br />

Der bisher größte Cessna-Geschäftsreisejet hob am 8. Oktober zu<br />

seinem Erstflug ab. Ed Wenninger und Stuart Rogerson waren knapp über<br />

zwei Stunden in der Luft und arbeiteten das komplette geplante Programm<br />

ab. Der Prototyp wird vor allem für die Erweiterung des Flugbereichs verwendet.<br />

Die erste Serienmaschine, die in den kommenden Wochen folgt,<br />

soll sich auf die Systemtests konzentrieren.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Foto: Boeing<br />

Foto: Bombardier<br />

Grünes Licht für<br />

Bombardier CS300<br />

Die große C Series des kanadischen Flugzeugherstellers<br />

kommt ihrer Indienststellung<br />

bei airBaltic einen Schritt näher. Die<br />

europäische Flugsicherheitsagentur EASA<br />

hat die von Transport Canada erteilte Musterzulassung<br />

bestätigt. Künftige airBaltic-<br />

Strecken wurden probeweise abgeflogen,<br />

und die ersten Piloten der lettischen Airline<br />

haben ihr Type Rating absolviert. Die erste<br />

CS300 soll noch <strong>2016</strong> ausgeliefert werden.<br />

767BCF für Amazon<br />

Neun gebrauchte 767 wird Boeing für die<br />

Atlas Air Worldwide Holdings zu Frachtern<br />

umbauen. Boeing lässt die 767BCF (Boeing<br />

Converted Freighter) bei ST Aerospace<br />

umrüsten. Sie werden bei Atlas Air in den<br />

Farben von Amazon Prime Air eingesetzt.<br />

Boeing sagt für die nächsten 20 Jahre<br />

einen Bedarf für 400 Großraum-Umbaufrachter<br />

voraus, weshalb ST Aerospace<br />

bereits mit einer zweiter Umbaulinie in<br />

Schanghai oder Taipeh liebäugelt. Eine gute<br />

gebrauchte Boeing 767 gibt es für rund<br />

zehn Millionen Dollar, der Umbau kostet<br />

noch einmal um die 15 Millionen Dollar.<br />

Klimaabkommen für<br />

die Luftfahrt<br />

Die Luftfahrtindustrie soll sich stärker<br />

am Klimaschutz beteiligen. Das haben die<br />

Mitgliedsstaaten der internationalen Zivilluftfahrtorganisation<br />

ICAO beschlossen.<br />

Vereinbart wurde eine Deckelung der<br />

Treibhausgas-Emissionen ab dem Jahr 2021.<br />

Airlines sollen künftig Lizenzen für den<br />

Ausstoß von Kohlendioxid vorweisen müssen.<br />

Basiswert des CO 2 -Emissionen ist der<br />

Durchschnitt der Jahre 2019 und 2020. Das<br />

Carbon Offsetting and Reduction Scheme<br />

for International Aviation (CORSIA) soll zunächst<br />

von 2021 bis 2026 auf freiwilliger<br />

Basis umgesetzt werden. Nach Angaben<br />

der EU-Kommission nehmen 65 Staaten,<br />

inklusive aller EU-Länder, an dieser ersten<br />

Phase teil. Ab 2027 soll CORSIA für alle<br />

ICAO-Mitgliedsstaaten gelten.<br />

„Der Luftverkehr wird bei den<br />

deutschen Verbrauchern<br />

als besonders kundenfreundlich<br />

wahrgenommen.“<br />

Bell stellt V-247 Vigilant vor<br />

Matthias von Randow,<br />

Hauptgeschäftsführer des BDL<br />

Mit einem unbemannten Kipprotorflugzeug zielt Bell auf den möglichen Bedarf des<br />

US Marine Corps für ein größeres UAV, um nicht länger von den MQ-1 und MQ-9 der USAF<br />

abhängig zu sein. Das Modell V-247 Vigilant soll auf Erfahrungen mit Technologien zurückgreifen,<br />

die derzeit mit der bemannten V-280 Valor gewonnen werden. Wichtig sind flexible<br />

Einsatzmöglichkeiten zum Beispiel für die elektronische Kampfführung, die Aufklärung und<br />

den Begleitschutz. Außerdem muss die V-280 von Schiffen aus starten können. Die Vigilant<br />

hat eine Spannweite von 19,8 Metern und einen Rotordurchmesser von 9,1 Metern.<br />

Als Reisegeschwindigkeit gibt Bell 463 km/h bei einer Reichweite von 833 Kilometern an.<br />

Foto: Bell Helicopter<br />

Qatar-Großauftrag<br />

für Boeing<br />

30 Boeing 787-9 und 10 Boeing 777-<br />

300ER im Listenwert von 11,7 Mrd.<br />

Dollar hat Qatar Airways Mitte Oktober<br />

bei Boeing fest bestellt. Pikant ist eine<br />

ebenfalls unterzeichnete Absichtserklärung<br />

über den Kauf von bis zu 60<br />

Boeing 737 MAX im Listenwert von<br />

weiteren 6,9 Mrd. Dollar. Qatar hatte<br />

sich zuvor als Erst- und Großkunde für<br />

die konkurrierende A320neo entschieden,<br />

hat aber alle ihre Auslieferungen<br />

storniert oder verschoben, weil die Airline<br />

mit dem neo-Betrieb bei Hitzebedingungen<br />

noch nicht zufrieden ist.<br />

Im Netz<br />

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Foto: Boeing<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 7


Foto: Airbus Foto :USAF<br />

News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Qatar führt globale<br />

Flugzeugortung ein<br />

Als erste Fluggesellschaft setzt Qatar Airways<br />

von 2018 an das GlobalBeacon-System<br />

ein. Die Technologie von Aireon und FlightAware<br />

trackt alle mit ADS-B ausgestatteten<br />

Flugzeuge in Echtzeit. Anstelle der üblichen<br />

Funkempfänger am Boden nutzt das System<br />

Empfänger der Iridium-NEXT-Satelliten, was<br />

eine globale, minutengenaue Überwachung<br />

ermöglicht. Die Zivilluftfahrtorganisation<br />

ICAO empfiehlt die globale Ortung ab 2021.<br />

DROHNE FÜR WAFFENTESTS<br />

QF-16 ist einsatzbereit<br />

Das Air Combat Command der<br />

US Air Force erklärte für die<br />

ersten 15 zu Drohnen umgebauten<br />

F-16 am 23. September die<br />

„anfängliche Einsatzbereitschaft“. Die<br />

nun als QF-16 bezeichneten Drohnen<br />

fliegen von der Tyndall Air Force Base<br />

in Florida aus, wo sie bei der 82nd<br />

Aerial Target Squadron (ATRS) des<br />

53rd Wing eingesetzt werden. Mit der<br />

QF-16 verfügen die Zieldarsteller zum<br />

Polen kauft H225M<br />

Caracal doch nicht<br />

Die polnische Regierung hat die Gespräche<br />

mit Airbus Helicopters über den Kauf<br />

von 50 Caracals offiziell abgebrochen. Die<br />

H225M (EC725) war im April 2015 als neuer<br />

Hubschrauber für Transportaufgaben und<br />

Marineeinsätze ausgewählt worden. Nach<br />

der Parlamentswahl Ende 2015 kam allerdings<br />

die Partei Recht und Gerechtigkeit an die<br />

Regierung, die sich bereits in der Opposition<br />

gegen das Geschäft ausgesprochen hatte.<br />

ersten Mal über einen Jäger der vierten<br />

Generation, der aggressive Manöver<br />

bis zu 9 g verträgt. „Dieser Sprung<br />

nach vorn ermöglicht es uns, in Verbindung<br />

mit neuesten Elektronikbehältern<br />

die Flugzeuge und Waffen der<br />

fünften Generation angemessen zu<br />

evaluieren und zu testen“, sagte<br />

Oberst Matthew Garrison, Kommandeur<br />

des 82nd ATRS. Vorgänger der<br />

QF-16 war die QF-4.<br />

IABG schließt A350-<br />

Ermüdungstests ab<br />

Nach 86 400 simulierten Flügen, dem dreifachen<br />

„Design Life“ realer Flugzeuge, hat<br />

IABG in Erding eine 2014 begonnene Reihe<br />

von Ermüdungstests mit dem Airbus A350<br />

abgeschlossen. Testzelle EF2, ein A350-<br />

Original-Rumpfmittelteil mit Flügeln, wurde<br />

Tag und Nacht mit simulierten Flugzyklen<br />

malträtiert. Dabei kann man Alterungsprozesse<br />

beobachten, lange bevor reale Flugzeuge<br />

eine vergleichbare Einsatzdauer erreichen,<br />

die hier vollen 72 Einsatzjahren entsprechen.<br />

4000 Messkanäle lieferten die Daten zur<br />

Auswertung an Airbus und die Luftfahrtbehörden.<br />

Die ausgemusterte Testzelle wird<br />

nun bei Airbus zerlegt und im Detail studiert.<br />

C-130J Hercules für<br />

die Luftwaffe?<br />

Als Ergänzung der A400M will Deutschland<br />

„vier bis sechs“ Lockheed Martin C-130J<br />

beschaffen und diese auf einer französischen<br />

Basis stationieren. Eine entsprechende „politische<br />

Absichtserklärung“ wurde am 5. Oktober<br />

in Paris unterzeichnet. Bis Ende des Jahres<br />

sollen Details geklärt werden. Frankreich<br />

hatte im Februar <strong>2016</strong> die Beschaffung von<br />

vier C-130J angekündigt, von denen zwei in<br />

der Tankerrolle verwendet werden sollen.<br />

Erste A330neo in der Endmontage<br />

Mit der Verbindung von Flügeln und mittlerem Rumpf begann bei Airbus am<br />

27. September die Endmontage der ersten A330neo, einer A330-900. Airbus nutzt<br />

für die Montage der neuen A330-Generation im freien Wechsel die herkömmlichen<br />

A330-Produktionsstationen. Allerdings mussten diese für die neuen Triebwerkspylonen,<br />

die größeren Trent-7000-Triebwerke und die mit Sharklets verlängerte<br />

Spann weite angepasst werden. Nach der Endmontage folgen das Einschalten der<br />

Elektrik („power on“), die Triebwerksmontage und Bodentests. Das zweite Flugzeug<br />

sollte noch im November folgen.<br />

Foto: Airbus<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Danke!<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Leser lieben den Flughafen München.<br />

Verbindung leben<br />

Sie haben entschieden! Der Flughafen München wurde von über 2.000 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Lesern<br />

zum besten internationalen Airport gekürt. Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen! munich-airport.de<br />

Flughafen<br />

München


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

NASA VERGIBT NEUE AUFTRÄGE<br />

Grüne Experimentalflieger<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

Die NASA lässt ihr X-Flugzeugprogramm wieder aufleben,<br />

um Ökotechnologien zu erproben. Kürzlich<br />

wurden Aurora Flight Sciences, Dzyne Technologies,<br />

Lockheed Martin und Boeing mit der Ausarbeitung von<br />

Konzepten beauftragt. Aurora Flight Sciences ist verantwortlich<br />

für ein Großraumflugzeug, dessen Rumpf so geformt<br />

ist, dass er für Auftrieb sorgt und somit kleinere Tragflächen<br />

ermöglicht. Dzyne Technologies entwirft einen Nurflüger<br />

in der Größe eines Regionaljets. Lockheed Martin<br />

verfolgt das Konzept eines Hybrid Wing Body, eines Nurflüglers<br />

mit konventionellem T-förmigen Leitwerk (siehe Foto).<br />

Boeing geht mit einem Blended Wing Body und einem<br />

Flugzeug mit langen und schmalen, abgestrebten Tragflächen,<br />

sogenannten Truss-Braced Wings, ins Rennen.<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

1000. H-60M für die US Army<br />

Sikorsky in Stratford hat am 13. Oktober die 1000. H-60M an die<br />

amerikanischen Heeresflieger übergeben. Der Transporthubschrauber<br />

soll noch bis 2070 im Dienst bleiben. Bei der H-60M handelt es<br />

sich um die bereits dritte Generation der Black-Hawk-Familie, die<br />

unter anderem über stärkere Triebwerke, neue Rotorblätter und eine<br />

modernisierte Avionik verfügt. Die Lieferungen begannen 2007,<br />

und inzwischen hat die US Army 792 UH-60M sowie 208 HH-60M<br />

für den Rettungseinsatz erhalten. Insgesamt umfasst die Flotte der<br />

US-Heeresflieger derzeit 2135 Black Hawks. Neben der US Army<br />

fliegt die UH-60M-Version auch bei der USAF, der Nationalgarde<br />

und der Army Reserve sowie dem Department of State, dem Grenzschutz<br />

und dem FBI. Dazu kommen zehn Exportkunden.<br />

Erstflug der Jak-152<br />

In Irkutsk hob das neue Flugzeug für die Anfangsschulung, die<br />

Jakowlew Jak-152, zu seinem Jungfernflug ab. Nach Firmenangaben<br />

gibt es einen Auftrag für 150 Maschinen. Die Jak-152 befindet sich<br />

seit Langem in der Entwicklung, doch erst in den letzten Jahren stand<br />

offenbar genügend Geld für die Fertigstellung des Prototyps zur Verfügung.<br />

Der Doppelsitzer ist für die Grundausbildung bei Tag und<br />

Nacht vorgesehen. Er kann für das Navigationstraining und für Kunstflug<br />

verwendet werden. Nach Angaben des Staatskonzerns OAK soll<br />

die Serienfertigung der vom Konstruktionsbüro Jakowlew entwickelten<br />

Jak-152 im Flugzeugwerk in Irkutsk stattfinden. Der neue Trainer<br />

ist als Ersatz für die in Russland noch weit verbreiteten Jak-52 gedacht.<br />

Foto: OAK<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong>


Foto: USAF/Suddeth<br />

APKWS für die F-16<br />

Während die F-16 der USAF bereits mit der APKWS von BAE<br />

Systems im Einsatz ist, wird eine weitere Version der lasergelenkten<br />

Rakete getestet. Bei den Versuchen geht es darum, auch die<br />

Ausführung der Hydra 70 mit dem M282-Gefechtskopf von der<br />

F-16 und der A-10 aus einsetzen zu können. Damit wäre die Bekämpfung<br />

von leichten gepanzerten Fahrzeugen möglich. Für die<br />

generelle Zulassung waren unter anderem 14 Testschüsse nötig.<br />

A350-1000 beginnt Standläufe<br />

Mit laufenden Triebwerken war der erste Airbus A350-1000,<br />

Registrierung F-WMIL, am 20. Oktober erstmals bei Standläufen<br />

auf dem Toulouser Airbus-Vorfeld zu sehen. Unser Foto zeigt das<br />

erste Flugzeug mit frisch installierten Triebwerken am <strong>12</strong>. Oktober<br />

beim Roll-out. Der Erstflug soll noch vor Jahresende erfolgen.<br />

Die mit 73,78 Metern längste A350-Version nutzt mit dem hier<br />

432 Kilonewton starken Trent XWB das bisher stärkste Triebwerk<br />

an einem Airbus-Verkehrsflugzeug.<br />

Foto: Airbus<br />

THE GLOBAL<br />

SHOW FOR<br />

GENERAL<br />

AVIATION<br />

Friedrichshafen | Germany<br />

April 05 – 08, 2017<br />

www.aero-expo.com<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Bei Airbus Defence and Space, Dassault Aviation und Leonardo<br />

ist die zweijährige Definitionsphase des European MALE-<br />

RPAS angelaufen. In enger Zusammenarbeit mit den Streitkräften<br />

von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien werden<br />

die operationellen Anforderungen definiert.<br />

Eine Verschmelzung der Flugzeugbau-Tochter Airbus S.A.S.<br />

mit der Holding Airbus Group SE plant Airbus ab 2017. Das<br />

Konzernhauptquartier ist bereits nach Toulouse umgezogen.<br />

Dadurch will das Unternehmen seine Kosten senken.<br />

www.flugrevue.de<br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Günter Wicker/ Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />

<strong>FLUG</strong>HAFENNEUBAU STEHT WEITER LEER<br />

BER-Öffnung 2017 bleibt unsicher<br />

Auch nach einer Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrats,<br />

Anfang Oktober, wird kein Termin für die Eröffnung<br />

des Flughafens BER genannt. Eine Inbetriebnahme<br />

noch 2017 sei „nicht 100-prozentig ausgeschlossen“, lautet<br />

die aktuelle Formulierung. Unterdessen hat die zuständige<br />

Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald<br />

den beantragten Umbau der Brandschutzanlage im BER-<br />

Terminal genehmigt. Bis 2018 soll in Schönefeld ein neues<br />

Interims-Regierungsterminal gebaut werden, um die Terminals<br />

weiter für die Passagierabfertigung nutzen zu können.<br />

Außerdem ist bis 2020 ein zusätzliches Aberfertigungsgebäude<br />

für acht Millionen Passagiere am Nordpier geplant.<br />

Berlin weist seit Jahren ein unerwartet hohes Passagierwachstum<br />

auf, sodass der BER-Flughafenneubau schon bei<br />

Eröffnung zu klein sein wird. Alleine im Monat September<br />

legte das Passagieraufkommen um zwölf Prozent zu.<br />

Foto: MTU Aero Engines<br />

Verbesserte Sicht<br />

Zwei Enhanced-Vision-Systeme für Business<br />

Jets sind kürzlich zugelassen worden: EVS-3000<br />

von Rockwell Collins für die Embraer Legacy<br />

450/500 und FalconEye von Dassault Aviation<br />

für die Falcon 2000S/LXS. Die Systeme sollen<br />

durch eine Kombination aus Wärmebildern und<br />

synthetischen Umgebungsdarstellungen die<br />

Situationswahrnehmung der Piloten verbessern.<br />

Serienmontage eröffnet<br />

MTU hat in München eine von weltweit drei Endmontagelinien<br />

für den A320neo-Antrieb PW-<br />

1100G-JM aufgebaut. Die Produktionsstätte wurde<br />

am 20. Oktober von MTU-CEO Reiner Winkler, der<br />

bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und<br />

Technikvorstand Rainer Martens (v. l.) eingeweiht.<br />

Foto: Dassault Aviation<br />

Probelauf für Ersatztriebwerk-Logistik<br />

Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo<br />

haben die Verladung eines Rolls-Royce<br />

Trent XWB geprobt. Zum Einsatz kam ein<br />

neuer Transportstand, mit dem das Triebwerk<br />

in einer Boeing 777F Platz findet.<br />

Der Test dient der Vorbereitung auf die<br />

Airbus-A350-Einführung bei Lufthansa.<br />

Foto: Lufthansa Technik<br />

<strong>12</strong> <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Fotos: Boeing, Airbus Foto: Airbus<br />

ERSTER <strong>FLUG</strong> DES TANKERS MIT NEUEM STANDARD<br />

A330 MRTT verbessert<br />

Airbus hat am 30. September in<br />

Getafe mit der Flugerprobung<br />

der ersten A330 MRTT in einer<br />

verbesserten Ausführung begonnen.<br />

Das Modell, das ab 2018 ausgeliefert<br />

werden soll, basiert auf dem<br />

neuesten zivilen Standard des Langstrecken-Verkehrsjets.<br />

Es hat unter<br />

anderem eine höhere Abflugmasse<br />

und soll einen günstigeren Verbrauch<br />

bieten. Auch die militärischen Systeme<br />

wurden überarbeitet. Kunden für<br />

die neue Variante sind Singapur,<br />

Frankreich, Südkorea und europäische<br />

Länder unter Führung der Niederlande,<br />

die zusammen 23 Maschinen<br />

bestellt haben. Bisher wurden 28<br />

A330 MRTT ausgeliefert.<br />

Personalien bei Airbus und Boeing<br />

Postenrochade beim Airbus-<br />

Konzern: Weil Patrick de Castelbajac<br />

als Company Secretary<br />

und Chief of Staff vorzeitig<br />

zur Airbus Group zurückkehrt,<br />

übernimmt Christian Scherer<br />

(rechts) den Chefposten bei<br />

ATR (Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit Leonardo). Scherer<br />

war zuvor unter anderem Verkaufschef<br />

der Militärsparte.<br />

Ihssane Mounir (links) ist zum neuen Verkaufschef bei Boeing Commercial Airplanes ernannt<br />

worden. Der 45-jährige Nachfolger von John Wojick ist studierter Luftfahrtingenieur<br />

und ging als Aerodynamiker zu Boeing. Als Nordasien-Verkaufschef von Boeing zog<br />

Mounir bereits mehrere Milliardenaufträge an Land. Er kündigte an, Airbus künftig bei<br />

Flugzeugverkäufen in China schlagen zu wollen.<br />

Dassault liefert erste<br />

Falcon 8X aus<br />

Antonov erhält<br />

US-Genehmigung<br />

Das US-Verkehrsministerium hat der<br />

Schwerlast-Frachtfluggesellschaft Antonov<br />

Airlines Ende September den Status<br />

eines „Foreign Air Carrier“ gewährt. Damit<br />

dürfen die Ukrainer künftig Charterflüge<br />

in die und aus den USA ohne die<br />

bisher nötige Einzelfallgenehmigung<br />

durchführen. Antonov befördert mit sieben<br />

An-<strong>12</strong>4-100, einer An-22 und einer<br />

An-225 Ladegut bis zu 150 Tonnen Gewicht<br />

und Fracht mit außergewöhnlichen<br />

Lademaßen, darunter große Triebwerke.<br />

Foto: Antonov Airlines Foto: Dassault Aviation<br />

Der griechische Charteranbieter Amjet<br />

Executive hat die erste Falcon 8X von Dassault<br />

Aviation übernommen. Der neue Ultralangstrecken-Business-Jet<br />

ist eine Weiterentwicklung<br />

der Falcon 7X, bietet Platz für 14<br />

Passagiere und kann ohne Zwischenstopp bis<br />

zu <strong>12</strong> 000 Kilometer zurücklegen. Das neue<br />

Flaggschiff des französischen Herstellers wurde<br />

2014 auf der Genfer Fachmesse EBACE<br />

erstmals vorgestellt. In Kürze sollen die<br />

nächsten Auslieferungen erfolgen; insgesamt<br />

befinden sich 27 weitere Flugzeuge in der<br />

Endmontage in Mérignac und Little Rock.<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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Take-Off<br />

Die neue Junkers F 13 fliegt<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Fotos: RIMOWA, STEINKE<br />

EIN<br />

AUS BLECH<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


TRAUM<br />

Dank eines flug- und Junkers-begeisterten Gepäckfabrikanten gibt es wieder<br />

eine fliegende Junkers F 13. Die vor fast 100 Jahren konzipierte Einmot wurde als<br />

erstes Passagierflugzeug aus Metall zum Meilenstein der Luftfahrtgeschichte.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 17


Take-Off<br />

Die neue Junkers F 13 fliegt<br />

Bisher sieht man die F 13 nur über<br />

Dübendorf. Das soll sich bald<br />

ändern. Auftritte in Oshkosh, auf<br />

der AERO und in Dessau sind<br />

bereits geplant.<br />

Die Neue hat bei der Ju-Air noch<br />

keine eigene Parkmarke.<br />

Der Flugplatz Dübendorf bei<br />

Zürich, hier die Grasbahn, ist für<br />

die Junkers F 13 alte Heimat. Die<br />

Schweizer Ad Astra betrieb das<br />

Muster hier schon in den zwanziger<br />

Jahren.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


F STEHT FÜR<br />

<strong>FLUG</strong>ZEUG<br />

Durchs offene Cockpit peitschen Propellerwind und Regen.<br />

Die Piloten riechen förmlich, ob der Motor richtig läuft. Er<br />

sorgt wenigstens im Fußraum auch für etwas Wärme.<br />

Zwei Ju 52 der JU-AIR begrüßten ihr neues Junkers-Familienmitglied<br />

„Annelise 2“ mit einem feierlichen Break über<br />

Dübendorf.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 19


Take-Off<br />

Die neue Junkers F 13 fliegt<br />

DER<br />

LECKERBISSEN<br />

FLIEGT<br />

Nach ihrem Flug parkte die F 13 als Star eines Gala-Abends für mehrere hundert<br />

Premierengäste in dem zum Festsaal umdekorierten Dübendorfer Ju-Hangar.<br />

Die fliegt sich wie ein<br />

großes Segelflugzeug,<br />

man braucht<br />

viel Rudereinsatz“, umschreibt der<br />

Schweizer Testpilot Oliver Bachmann<br />

gleich nach der Landung durchaus zufrieden<br />

die Flugeigenschaften der neuen<br />

Junkers F 13. Seit Anfang September ist<br />

das weltweit einzige flugfähige Exemplar<br />

dieses Musters, ein kompletter Neubau,<br />

in der Luft. Bachmann erprobt die als<br />

HB-RIM in der Flugzeugkategorie „Historic“<br />

in der Schweiz registrierte Einmot<br />

derzeit vom Flugplatz Dübendorf bei Zürich<br />

aus, wo auch die Schweizer Ju-Air<br />

mit ihren drei Ju 52 zu Hause ist. Gebaut<br />

hat das historische Luftfahrzeug mit der<br />

Fabriknummer 13-001 das eigens gegründete<br />

Unternehmen Rimowa Flugzeugwerke<br />

AG aus der Schweiz. Beteiligt<br />

waren Kaelin Aero Technologies aus<br />

Oberndorf am Neckar, MSW Aviation,<br />

Naef Flugmotoren, die AeroFEM GmbH<br />

und die Ju-Air. <strong>12</strong> 000 Baustunden erforderte<br />

der Neubau des Verkehrsflugzeugs<br />

von 1919.<br />

„Mit der Junkers F 13 hat alles begonnen.<br />

Sie hat es uns ermöglicht, neue<br />

Welten zu entdecken und unseren Horizont<br />

zu erweitern. Nun ist es an der Zeit,<br />

sie wiederzubeleben, um neue Höhen zu<br />

erklimmen und neue Perspektiven zu ermöglichen“,<br />

sagt Dieter Morszeck, Vorstandschef<br />

und Eigentümer des Gepäckherstellers<br />

Rimowa. Der flugbegeisterte<br />

Unternehmer, selbst Pilot, sponsert das<br />

Neubauprojekt. Er sieht eine enge Verwandtschaft<br />

zwischen den robusten und<br />

zuverlässigen Duralumin-Flugzeugen aus<br />

Dessau und den seit 1937 aus dem gleichen<br />

Werkstoff entwickelten Tropenkoffern,<br />

die, wie bei Junkers, durch ihr<br />

Wellblechprofil Festigkeit gewinnen.<br />

Der Plan, eine der fünf erhaltenen<br />

F 13 flugfähig zu machen oder gar neu zu<br />

bauen, entstand beim Mönchengladbacher<br />

Verein „Freunde historischer Luftfahrzeuge“,<br />

der Ersatz für eine abstellungsbedrohte<br />

Ju 52 (CASA 352) suchte.<br />

2013 stieß Dieter Morszeck zu dem Pro-<br />

Dieter Morszeck und Dominik Kaelin<br />

begutachten das neue Meisterstück. Vier<br />

Passagiere können in der F 13 mitfliegen.<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Ein Heckrad ersetzt den<br />

klassischen Hecksporn.<br />

Damit kann die neue<br />

F 13 auch auf festen<br />

Pisten starten, landen<br />

und rollen.<br />

Eine Charleston-Band und Schauspieler in 20er-Jahre-<br />

Kostümen sorgten für die passende Atmosphäre.<br />

Trittstufen auf der<br />

Flügeloberseite helfen<br />

den Passagieren zur<br />

Kabinentür.<br />

jekt und übernahm dessen Führung und<br />

auch die komplette Finanzierung. Dabei<br />

wurde schnell klar, dass keines der Originalflugzeuge<br />

wieder lufttüchtig gemacht<br />

werden kann.<br />

Weil es von der F 13 keine vollständigen<br />

Planzeichnungen mehr gibt, ließ<br />

Morszeck ein in Paris erhaltenes Originalflugzeug<br />

scannen und in moderne<br />

Konstruktionssoftware übersetzen. Mit<br />

diesen Daten baute die Firma Kaelin<br />

Aero Technologies im Schwarzwald die<br />

Strukturteile nach modernsten Luftfahrtstandards<br />

neu und lieferte sie zur Endmontage<br />

nach Dübendorf. Hier entstand,<br />

mit Hilfe der Experten von Ju-Air,<br />

schließlich das flugbereite Replikat, das<br />

für Passagierflüge vorgesehen ist. Weil es<br />

nur noch einen letzten lauffähigen L5-<br />

Original-Reihenmotor gibt, wichen die<br />

Experten aus Gründen der Ersatzteilversorgung<br />

auf einen grundüberholten Pratt<br />

& Whitney-Sternmotor R-985 Mini-<br />

Wasp aus, den Aero Recip in Kanada lieferte.<br />

Diese Variante ist keineswegs abwegig,<br />

auch die originale F 13 war für<br />

Exportmärkte teilweise mit Sternmotoren<br />

bestückt.<br />

Neu ist auch ein Heckrad statt des<br />

Schleifsporns, um der F 13 den Betrieb<br />

auf Asphaltplätzen zu erleichtern. Vor<br />

hundert Jahren startete und landete sie<br />

nur auf Rasenplätzen. Verbessert wurden<br />

ferner das Leitwerk und das – nun<br />

gebremste – Hauptfahrwerk. Es stammt<br />

von der eng verwandten Junkers W 34.<br />

Die Räder der F 13 kommen von einer<br />

North American T-6.<br />

Trotz aller Neuerungen versprüht<br />

die zierliche F 13 jede Menge alten<br />

Charme und wirkt neben der vergleichsweise<br />

bulligen Ju 52 wie ein Relikt aus<br />

sehr viel früheren Tagen. Mit ihrer geschlossenen<br />

und beheizten Fluggastkabine<br />

hatte sie einst völlig neue Maßstäbe<br />

beim Passagierkomfort gesetzt.<br />

SCHWEIZER ZULASSUNG<br />

NOCH FÜR NOVEMBER ERHOFFT<br />

Am 15. September <strong>2016</strong> präsentierte<br />

Morszeck den Neubau in Dübendorf mit<br />

einem rauschenden Fest im Stil der „Goldenen<br />

Zwanziger Jahre“ erstmals öffentlich<br />

und nahm gleich freudestrahlend auf<br />

dem rechten Sitz im offenen Cockpit<br />

Platz. Die F 13 drehte elegant einige<br />

Platzrunden über Dübendorf und landete<br />

sanft auf der Grasbahn, bevor sie im<br />

gemäß des besonderen Anlasses dekorierten<br />

Flugzeughangar der Ju-Air der<br />

Star der Festgala wurde. Unter den Gästen<br />

war auch Bernd Junkers, Enkel von<br />

Hugo Junkers, der das Rimowa-Neubauvorhaben<br />

aus Sicht der gesamten Familie<br />

Junkers unterstützt.<br />

Bis November will Rimowa die F 13<br />

durch die Schweizer Zulassung bringen<br />

und die Einmot öffentlich vorführen. Als<br />

einen der ersten großen Auftritte kündigte<br />

Dieter Morszeck bereits das Experimentalflugzeugbauer-Treffen<br />

in Oshkosh<br />

2017 an, wo die F 13 bereits zum<br />

Ende der Bauphase ausgestellt worden<br />

war. Auch auf der Messe AERO in Friedrichshafen<br />

und in der Junkers-Stadt<br />

Dessau wird sie präsent sein.<br />

Wie bereits gemeldet, will Rimowa<br />

die neue F 13 nach Erteilung der Zulassung<br />

in Kleinserie bauen und zum Stückpreis<br />

von 2,2 Millionen Dollar anbieten.<br />

Mehrere amerikanische Sammler haben<br />

bereits ihr Interesse signalisiert.<br />

FR<br />

Die neue Junkers F 13<br />

Typ: <br />

einmotoriges Verkehrsflugzeug<br />

Besatzung: <br />

1 Pilot, 1 Mechaniker<br />

Passagiere: 4<br />

Antrieb: <br />

ein PW R-985 mit 450 PS<br />

Verbrauch: <br />

80 l/h<br />

Leermasse: <br />

1450 kg<br />

max. Zuladung: <br />

550 kg<br />

max. Startmasse: <br />

2000 kg<br />

Länge: <br />

9,60 m<br />

Höhe: <br />

3,11 m<br />

Spannweite: <br />

14,85 m<br />

Mindestgeschwindigkeit: <br />

86 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit: <br />

220 km/h<br />

Dienstgipfelhöhe: <br />

3660 m<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 21


Zivilluftfahrt<br />

airberlin plant Dreiteilung<br />

Flucht nach<br />

Nach jahrelangen<br />

Verlusten will airberlin<br />

durch eine Dreiteilung<br />

ihre unterschiedlichen<br />

Marktsegmente<br />

gezielter erreichen.<br />

Der Plan bringt die gesamte<br />

Luftfahrtbranche<br />

Fotos: Flink, airberlin<br />

Landung und Start zugleich. airberlin plant mit ihrer neuen<br />

„fokussierten Plattform-Strategie“ die Gesundung.<br />

in Bewegung.<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


vorn<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Seit Jahren schreibt das airberlin<br />

enorme Verluste, alleine<br />

im ersten Halbjahr<br />

<strong>2016</strong> waren es rund 271 Millionen Euro.<br />

Das Unternehmen leistet sich eine kostspielige<br />

doppelte Verwaltung in Düsseldorf<br />

und Berlin und die expandierende<br />

britische Niedrigpreiskonkurrenz sitzt<br />

ihm im Nacken. Ende September zog<br />

Stefan Pichler, seit Februar 2015 airberlin-Chef,<br />

die Notbremse: Ein radikaler<br />

Umbau soll Deutschlands Nummer zwei<br />

retten und ihr unübersichtlich verschachteltes<br />

Unternehmenskonzept zwischen<br />

Oneworld-Netzwerkairline, Etihad-Zubringer,<br />

klassischem Charterfliegen<br />

und Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />

entwirren. Dazu plant Pichler eine Dreiteilung<br />

von airberlin: 38 Flugzeuge der<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 23


Zivilluftfahrt<br />

airberlin plant Dreiteilung<br />

airberlin konzentriert sich auf Hauptstrecken<br />

ab Berlin und Düsseldorf<br />

sowie ausgewählte Linienflüge.<br />

Fotos: Grothe, airberlin, Alun Morris Jones/AirTeamImages<br />

A320-Familie verleast er ab dem Sommerflugpan<br />

2017 mit Besatzungen und<br />

Wartung für sechs Jahre an den Lufthansa-Konzern.<br />

Zwei weitere Flugzeuge ohne<br />

Besatzung kommen als „dry lease“<br />

hinzu. Dies sieht ein, noch nicht unterzeichneter,<br />

Vertragsentwurf vor, von<br />

dem sich airberlin über die gesamte<br />

Laufzeit Einnahmen von 1,2 Milliarden<br />

Euro verspricht. Lufthansa kündigte dagegen<br />

an, die airberlin-Flugzeuge zu<br />

„marktüblichen Konditionen“ leasen zu<br />

wollen. Der Konzern will die einsatzbereit<br />

gemieteten Jets als kurzfristige Verstärkung<br />

seiner Niedrigpreistochter Eurowings<br />

nutzen und mit einem schnellen<br />

Wachstumsschub bei der Flottengröße<br />

auf den verschärften Expansionskurs der<br />

Billigflug-Riesen Ryanair und easyJet in<br />

Kontinentaleuropa reagieren.<br />

NEUES KERNGESCHÄFT ZIELT<br />

AUF GESCHÄFTSREISENDE<br />

Teil zwei der neuen Strategie sieht als<br />

Kerngeschäft künftig airberlin als Linienfluggesellschaft<br />

vor. Sie bedient ab<br />

Sommer 2017 von Düsseldorf und Berlin-Tegel<br />

aus mit einer Flotte von 40<br />

Flugzeugen der A320-Familie und mit<br />

18 Bombardier Q400 nach Profitabilität<br />

ausgewählte Verbindungen zu den wichtigsten<br />

europäischen Wirtschaftsstandorten.<br />

Sekundärflughäfen sollen weitgehend<br />

vermieden werden, denn dieser<br />

Unternehmensteil zielt nun betont auf<br />

Geschäftsreisende. Sie gelten als margenstarke<br />

Kundengruppe und sollen die<br />

saisonale Abhängigkeit vom üblicherweise<br />

schwankenden Ferienfluggeschäft<br />

verringern. Auch 17 Airbus A330-200<br />

gehören zum Kernbestand, den airberlin<br />

Die moderne Business Class an Bord der<br />

A330 soll Geschäftsreisende anlocken.<br />

Eurowings, hier eine A330, will mit<br />

kleineren airberlin-Jets wachsen.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Die neue airberlin<br />

Berlin und Düsseldorf mit ihren lohnenden Einzugsgebieten bleiben die Dreh- und Angelpunkte<br />

der neuen airberlin. Um rund 50 Prozent soll die Flottengröße schrumpfen. Dabei werden Strecken<br />

abseits der Drehkreuze eingestellt und externe Standorte aufgelöst. Nur noch 77 Prozent der<br />

heutigen Routen werden bedient, sofern diese Gewinne versprechen. Die Passagierzahl wird<br />

dadurch von 30 auf 19 Millionen im Jahr sinken. Langstrecken insbesondere in die USA werden<br />

ausgebaut, wovon man sich höhere Erträge verspricht. Mit nur noch drei Typen – A320-Familie,<br />

A330 und Q400 – sollen Wartungskosten gesenkt und die Ersatzteilversorgung verbilligt werden.<br />

mit einer Flottengröße von insgesamt 75<br />

Flugzeugen plant. Dieser Unternehmensteil<br />

kann außerdem für den Großinvestor<br />

Etihad Airways sowohl Zubringerdienste<br />

für dessen Drehkreuz Abu<br />

Dhabi übernehmen als auch Langstrecken,<br />

etwa zwischen Deutschland und<br />

den USA, dank eigener Verkehrsrechte<br />

ergänzend für die Teilhaber aus Abu<br />

Dhabi bedienen. Mit ihrer hochwertigen,<br />

neuen Business Class nach Etihad-<br />

Vorbild dürfte airberlin im anspruchsvollen<br />

Liniengeschäft durchaus Chancen<br />

haben.<br />

TOURISMUSSPARTE WIRD MIT<br />

TUIFLY UND NIKI VEREINIGT<br />

Schließlich plant airberlin-Unternehmenschef<br />

Pichler als „dritten Streich“,<br />

das Touristikgeschäft mit 35 Jets in eine<br />

neue Holding in Österreich auszulagern,<br />

wo airberlin bereits die Tochter Niki<br />

Luftfahrt GmbH unterhält. Die neuen<br />

Tourismus-Holding-Teilhaber sollen airberlin-Großaktionär<br />

Etihad Airways (25<br />

Prozent) und TUIfly (25 Prozent) sein,<br />

während die restlichen 50 Prozent eine<br />

österreichische Stiftung hielte.<br />

Ferienflüge und Pauschalreisen sind<br />

seit einigen Jahren für Airlines und Reiseveranstalter<br />

wieder deutlich einträglicher<br />

geworden. Allerdings reagiert dieser<br />

Markt sehr empfindlich und schnell<br />

auf politische Unruhen und Terroranschläge,<br />

wie man zum Beispiel am jüngsten<br />

Einbruch des Geschäfts im östlichen<br />

Für 2017 hat airberlin mit der A330 mehr<br />

US-Flüge angekündigt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

airberlin plant Dreiteilung<br />

Während der „Krankheitswelle“<br />

blieben die Jets von TUIfly am Boden.<br />

Fotos: Flink (2), Schwinn, HAMFive/AirTeamImages, TUIfly<br />

Diese A330-343 von Evelop Airlines<br />

startete für TUI aus Köln nach Mallorca.<br />

Für TUI flog auch diese griechische<br />

A320 von Orange2fly nach Köln/Bonn.<br />

Schon heute Partner, wollen beide<br />

Airlines unter ein gemeinsames Dach.<br />

Der Kern von airberlin behält seine<br />

Zubringerrolle für Etihad Airways.<br />

Mittelmeer sieht, wohingegen das westliche<br />

Mittelmeer gerade einen Boom erlebt.<br />

Die geplante, unerwartet enge Zusammenarbeit<br />

mit airberlin und flyniki<br />

trieb sogleich die TUIfly-Belegschaft auf<br />

die Barrikaden: Die Hannoveraner befürchteten<br />

angesichts der kargen Informationspolitik<br />

durch die TUIfly-Unternehmsführung,<br />

dass ihre Gehälter nach<br />

der Verschmelzung mit niedriger bezahlten<br />

Partnern stark sänken oder ihnen im<br />

Rahmen eines sogenannten Betriebsübergangs<br />

schon nach einem Jahr eine<br />

Auflösung aller bestehenden Verträge<br />

drohe.<br />

Weil die TUIfly-Piloten wegen ihres<br />

erst kürzlich unterzeichneten Tarifvertrags<br />

in der „Friedenspflicht“ standen,<br />

also nicht offiziell streiken durften, kam<br />

es stattdessen großflächig zu „wilden<br />

Streiks“ in Form kurzfristiger Krankmeldungen,<br />

die, genau zur Herbstreisewelle,<br />

zu einer tagelangen Lähmung des gesamten<br />

TUI-Flugbetriebs führten. Alleine<br />

am 7. Oktober fielen 108 Flüge mit<br />

9700 Passagieren aus. Mit Hilfe angemieteter<br />

Flugzeuge versuchte die Fluggesellschaft,<br />

ihre Feriengäste aus den Urlaubsgebieten<br />

nach Deutschland zurückzubringen.<br />

Bei Redaktionsschluss dieser<br />

Ausgabe hatte sich die Lage wieder beruhigt,<br />

nachdem TUIfly einen dreijährigen<br />

Bestandsschutz zugesichert hatte.<br />

Während die airberlin-Führung mit<br />

der radikalen Aufteilung aus einer fast<br />

hoffnungslosen finanziellen Lage zu entkommen<br />

versucht, trifft es die Mitarbeiter<br />

ihrer Verwaltungen in Düsseldorf und<br />

Berlin am härtesten: Bis zu <strong>12</strong>00 Stellen<br />

sollen hier abgebaut werden. Wenigstens<br />

will man diesen Mitarbeitern Anschlussbeschäftigungen<br />

bei der Etihad Group<br />

und deren Beteiligungspartnern in Europa<br />

und Abu Dhabi anbieten.<br />

FR<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

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Zivilluftfahrt<br />

Erste A350 für China Airlines<br />

Vom Airbus-Auslieferungszentrum<br />

in Toulouse reiste die<br />

A350 nonstop nach Taipeh.<br />

Diese Auslieferung ist für uns ein<br />

Meilenstein. Sie folgt einer Entscheidung<br />

von vor acht Jahren“,<br />

sagte China-Airlines-Vorstandschef Ho<br />

Nuan-hsuan (genannt „Chairman Ho“),<br />

Ende September in Toulouse. Ho steht<br />

seit Ende Juni der 1959 gegründeten taiwanesischen<br />

Fluggesellschaft vor. Immerhin<br />

14 Airbus A350-900 hat China<br />

Airlines fest bestellt und sechs Optionen<br />

erteilt. Ab Anfang 2017 sollen die ersten<br />

Großraum-Jets nach Europa, beispielsweise<br />

nach Amsterdam, Wien und Rom,<br />

eingesetzt werden. Schon Ende 2018<br />

soll das gesamte Auftragslos übergeben<br />

sein. Die ersten fünf Flugzeuge waren<br />

am Tag der Übergabe der ersten A350<br />

schon in der Endmontagehalle oder noch<br />

weiter fortgeschritten.<br />

Das China-Airlines-Ziel Frankfurt<br />

wird allerdings nicht so schnell vom<br />

Neuerwerb angeflogen werden. Hier ist<br />

die Nachfrage so groß, dass die Fluggesellschaft<br />

lieber ihre größere Boeing<br />

777-300ER einsetzt. Auf dem taiwanesischen<br />

A350-Flugplan könnte aber bald<br />

wieder das Europa-Ziel London stehen,<br />

wie Chairman Ho auf Nachfrage der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> bestätigte. Die Verhandlungen<br />

liefen noch, sodass derzeit kein<br />

Starttermin oder Londoner Flughafen<br />

festlägen. Bis 20<strong>12</strong> hatte China Airlines<br />

in der britischen Hauptstadt Heathrow<br />

bedient, dann machte der hohe Ölpreis<br />

die Route unrentabel.<br />

Ihr neuer Airbus A350 soll den Taiwanesen<br />

neue Europastrecken eröffnen,<br />

die mit dem Großraumtwin wirtschaflicher<br />

nonstop bedient werden können.<br />

Laut Airbus verbraucht die A350 etwa<br />

Nonstop fliegen mit<br />

der neuen A350<br />

China Airlines hat ihre erste A350 erhalten. Der neue<br />

Twin soll die Reisezeit zwischen Taiwan und Europa durch<br />

den Wegfall der Zwischenlandung verkürzen.<br />

bis zu 25 Prozent weniger Kerosin als ihre<br />

Vorgänger gleicher Größe.<br />

Weil Taiwan aus politischen Gründen<br />

den nordchinesischen Luftraum auf<br />

dem Weg nach Europa bisher nur eingeschränkt<br />

nutzen darf, muss die Airline<br />

oft Umwege fliegen. Bisher holen viele<br />

Europaflüge deshalb weit nach Süden<br />

aus. Auf vielen Strecken legte die A340-<br />

300 sogar in Bangkok zum Tanken eine<br />

Zwischenlandung ein. Mit der A350, so<br />

rechnet man bei China Airlines vor, spare<br />

man, ohne die Bodenzeiten, nun pro<br />

Nonstopflug bis zu vier Stunden Reisedauer<br />

ein. Gleichzeitig scheint die chinesische<br />

Luftfahrtbehörde CAAC ihre<br />

Überfluggenehmigungen zunehmend liberaler<br />

zu handhaben, sodass nun über<br />

Südchina neue Abkürzungen erlaubt<br />

werden.<br />

Parallel zur laufenden Flottenerneuerung<br />

verstärkt das Skyteam-Mitglied<br />

China Airlines gerade seine Kooperation<br />

mit den Allianzpartnern. So hat man mit<br />

KLM ab 2017 Codeshare-Flüge und das<br />

sogenannte „seat swapping“, den Tausch<br />

von Sitzplatzkontingenten an Bord, vereinbart.<br />

Die wichtigsten Märkte in Europa<br />

seien, in dieser Reihenfolge, Deutschland<br />

und die Niederlande, erläutert Airline-Chef<br />

Ho. Ab Januar 2017, dann ist<br />

auch die zweite A350 ausgeliefert, bediene<br />

man deshalb als erste reguläre<br />

Route die von Taipeh nach Amsterdam.<br />

Bis dahin wird der neue Zweistrahler<br />

auf kürzeren Flügen in Asien eingesetzt,<br />

damit die Piloten möglichst viele Starts<br />

und Landungen „sammeln“. Für das<br />

A350-Training leistet sich China Airlines<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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In ihrer „Premium Business Class“ setzt China Airlines auf diagonal<br />

installierte Schlafsessel, große Monitore und chinesisches Flair.<br />

Der neue China-Airlines-Chef „Chairman<br />

Ho“ (2. v. l.) kam zur Airbus-Übernahme.<br />

einen eigenen Flugsimulator. Mit modernster<br />

Ausbildung und Flotte wollen<br />

die Taiwanesen ihre Sicherheitsbilanz<br />

verbessern. Außerdem mieten andere<br />

A350-Betreiber, wie Vietnam Airlines,<br />

den Simulator.<br />

An Bord der A350 setzt China Airlines<br />

auf eine mit grauen Akzenten modern<br />

gestylte Dreiklassenkabine: Im Bug<br />

befindet sich die „Premium Business<br />

Class“ mit 32 Einzelsuiten mit Schlafsesseln<br />

in leicht diagonaler Anordnung<br />

(1+2+1) und mit großen Monitoren.<br />

Nach einem Küchenabteil mit rot beleuchteten<br />

„Teeschränkchen“ im chinesischen<br />

Stil folgt die Premium Economy<br />

Class mit 31 Sitzen (Anordnung 2+3+2)<br />

und dahinter die reguläre Economy<br />

Class mit 243 Plätzen (Anordnung<br />

3+3+3). Im Heck befinden sich, wie in<br />

der A350 typisch, die große Hauptküche<br />

mit U-förmigen Küchenschränken<br />

und darüber, in der Kabinendecke versteckt,<br />

das Ruheabteil für die Flugbegleiter.<br />

„Ihre Kabine hat uns viel Arbeit gemacht,<br />

aber sie ist toll geworden“, sagte<br />

der Chef aller Airbus-Programme, Didier<br />

Evrard, bei der Übergabe in Toulouse.<br />

Für China Airlines habe man sogar<br />

eine eigene, farbige LED-Kabinenlichtstimmung<br />

zum chinesischen Neujahrsfest<br />

entwickelt. Das schwierigste<br />

Detail für den Kunden aus Taiwan sei<br />

aber dessen Pflaumenblüten-Logo auf<br />

der Heckflosse gewesen, heißt es. Ein<br />

Kunstmaler aus Taiwan war angereist,<br />

um mit großen Armschwüngen manuell<br />

per Spezialpinsel das auf jeder Heckflosse<br />

leicht andersartige Blütensignet anzubringen.<br />

Der Maler hinterließ seinen<br />

Airbus-Kollegen aber eine genaue Anleitung,<br />

sodass die nächsten A350 nun<br />

komplett von Airbus lackiert werden<br />

können.<br />

Taiwan ist auch als Zulieferer ein zunehmend<br />

wichtiger industrieller Partner<br />

von Airbus. So liefert das taiwanesische<br />

Unternehmen Aerospace Industrial Development<br />

Corporation (AIDC) als sogenannter<br />

„Tier 1 Supplier“ für die Airbus-<br />

Programme A320 und A380 Rumpfverkleidungen<br />

aus Verbundwerkstoff sowie<br />

künftig eine Verlängerungs-Rumpfsektion<br />

mit einem Paar Notausgangsöffnungen<br />

für den Airbus A321neo.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Die Pflaumenblüte auf der<br />

Heckflosse wird einzeln von<br />

Hand aufgemalt.<br />

Fotos: Eurospot, FR/Steinke (3)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 29


Aufbruch an der Rho<br />

Flughäfen<br />

Lyon vor großem Ausbau<br />

Fotos: Flughafen Lyon<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

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ne<br />

Der Flughafen Lyon will mit<br />

Niedrigpreisairlines und<br />

Langstrecken wachsen und<br />

in Bezug auf internationale<br />

Flüge an Nizza vorbeiziehen.<br />

Das neue Terminal<br />

dafür ist schon im Bau.<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Bei klarem Wetter bietet sich<br />

Passagieren auf dem Flughafen<br />

Lyon-Saint-Exupéry<br />

ein grandioses Alpenpanorama. Der<br />

Flughafen lebt an Winterwochenenden<br />

von Touristen aus Großbritannien und<br />

Irland, die in die anderthalb Busstunden<br />

entfernten Skigebiete streben. „Wintersportler<br />

machen unter drei Prozent<br />

unseres jährlichen Verkehrsaufkommens<br />

aus“, sagt Verkaufs- und Marketingchef<br />

Stéphane Geffroy im Gespräch mit der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Lyon. „Aber dank dieses<br />

Extraaufkommens in einer sonst verkehrsschwachen<br />

Zeit leiden wir weniger<br />

unter Saisonalität.“<br />

Der Flughafen Lyon wurde 1975 eröffnet.<br />

In Frankreich nimmt er mit für<br />

<strong>2016</strong> erwarteten über neun Millionen<br />

Passagieren (2015: 8,7 Millionen) den<br />

vierten Rang hinter den beiden Pariser<br />

Flughäfen sowie Nizza ein. Lyon will<br />

Frankreichs zweitgrößter internationaler<br />

Flughafen werden und primärer Startpunkt<br />

für Bewohner des Südosten des<br />

Landes. Das sind die Ziele, die der CEO<br />

des Flughafens, Philippe Bernand, vorgibt.<br />

Noch liegt Nizza bei internationalem<br />

Verkehr vor Lyon. Der Flughafen an<br />

der Côte d’Azur bekleidet mit zuletzt<br />

11,6 Millionen Passagieren Platz 37 in<br />

Europa, während Lyon aktuell auf Rang<br />

54 rangiert, hinter Köln/Bonn. Aber<br />

Lyon geht jetzt in die Offensive; seit<br />

2015 wächst das Aufkommen dank neuer<br />

Strecken. Schon 65 Prozent des Verkehrs<br />

sind grenzüberschreitend. Eine erfolgreiche<br />

Ansiedlung ist Emirates, die<br />

seit 20<strong>12</strong> fünfmal pro Woche kommt.<br />

Noch hat Lyon den Charme eines<br />

übersichtlichen, kleinen Flughafens.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 31


Flughäfen<br />

Lyon vor großem Ausbau<br />

Flughafen Lyon-Saint-Exupéry<br />

IATA-Code: LYS<br />

ICAO-Code: LFLL<br />

Flugbewegungen im September:<br />

10 204 (+ 5,4 Prozent)<br />

erwartete Passsagiere <strong>2016</strong>:<br />

über 9 Mio.<br />

Kapazität der drei<br />

Terminals: 9,5 Mio. Fluggäste<br />

Kapazität mit künftigem Terminal<br />

1: 15 Mio. Fluggäste<br />

Anteil von Niedrigpreis-Airlines<br />

am Gesamtaufkommen: 28 Prozent<br />

Luftfracht 2015: 48 800 t (plus 3,7 %)<br />

Das neue Terminal 1<br />

(im Vordergrund) soll<br />

bis Ende 2018<br />

komplett fertig sein.<br />

Fotos: Flughafen Lyon, Spaeth (1)<br />

Mehr geben die Verkehrsrechte nicht<br />

her. Das Passagieraufkommen ab Lyon<br />

stieg 2015 um über 13 Prozent. In diesem<br />

Jahr kamen tägliche Dienste mit der Boeing<br />

787 von Air Canada nach Montréal<br />

und von Dakar im Senegal mit Aigle Azur<br />

sowie von Moskau mit Aeroflot hinzu.<br />

Neu sind seit August auch tägliche Flüge<br />

mit Flybe nach Hannover. Lyon bietet<br />

Nonstop-Verbindungen zu 91 internationalen<br />

Zielen. Auffällig sind die dichten<br />

Frequenzen nach Nordafrika, vor allem<br />

Algerien: Neun Ziele fliegt Air Algérie<br />

von Lyon aus an, teilweise wegen des hohen<br />

Aufkommens mit dem Airbus A330.<br />

Mit einer A330 bedient XL Airways<br />

France die Langstrecke zur Insel La Réunion,<br />

einem französischen Übersee-<br />

Département im Indischen Ozean.<br />

„Unterversorgt sind wir noch mit<br />

Verbindungen nach Skandinavien und<br />

Osteuropa“, sagt Stéphane Geffroy.<br />

Auch Flüge nach China und in die USA<br />

stehen auf der Wunschliste. Qatar Airways<br />

wird mittelfristig in Lyon erwartet,<br />

nachdem sie bereits die entsprechenden<br />

Verkehrsrechte besitzen.<br />

Besonders schnell wachsen in Lyon<br />

die Niedrigpreisairlines, ihr Anteil hat<br />

sich innerhalb von sieben Jahren verdoppelt<br />

und betrug zuletzt gut 28 Prozent.<br />

easyJet betreibt mit sieben stationierten<br />

Airbus-Jets hier ihre zweitgrößte französische<br />

Basis. Auch Transavia France hat<br />

inzwischen drei Boeing 737 stationiert.<br />

„Billigflieger werden hier bald auf einen<br />

Anteil von 40 Prozent kommen“, prophezeit<br />

Flughafen-Chef Philippe Bernand.<br />

Einige Turbulenzen hat Air France<br />

erlebt, die in Lyon vor Jahren zeitweise<br />

ein eigenes Drehkreuz betrieb, sich dann<br />

weitgehend zurückzog, und jetzt ihre<br />

Regionaltochter HOP! einsetzt. 38 Ziele<br />

und drei saisonale Destinationen werden<br />

von HOP! ab Lyon angeflogen. Dank<br />

kurzer Wege liegt die Mindestumsteigezeit<br />

bei nur 25 Minuten. 99 Prozent aller<br />

Umsteiger erreichen ihre Anschlüsse, be-<br />

HOP! führt die früheren Regionalverbindungen von Air France<br />

weiter und nutzt das zentral gelegene Lyon als Umsteigedrehkreuz.<br />

Der schon heute sehr weitläufige Flughafen könnte<br />

dank Geländereserven seine Größe noch verdoppeln.<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

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Nordafrika ist durch<br />

zahlreiche Liniengesellschaften<br />

mit Lyon<br />

verknüpft.<br />

PARIS BLEIBT TROTZ TGV<br />

DAS WICHTIGSTE ZIEL<br />

tont der Flughafen. Im Inland ist Paris<br />

das wichtigste Flugziel mit rund einer<br />

halben Million Passagiere im Jahr. Dabei<br />

benötigt der bereits 1981 eingeführte<br />

Hochgeschwindigkeitszug TGV vom<br />

Stadtzentrum bis Paris nur eine Stunde<br />

und 58 Minuten im Schnitt. Derzeit verfügt<br />

der Flughafen über drei Terminals.<br />

Die Gesamtkapazität liegt bei 9,5 Millionen<br />

Passagieren im Jahr. Für September<br />

2017 ist der Quantensprung geplant:<br />

Dann eröffnet der erste Abschnitt des<br />

größten Bauwerks in der Geschichte des<br />

Flughafens. Das neue Terminal 1, das bis<br />

Herbst 2018 vollständig in Betrieb geht,<br />

wird 70 000 Quadratmeter Fläche bieten.<br />

Es schafft alleine die Abfertigung<br />

von 15 Millionen Passagieren pro Jahr.<br />

Passagierkomfort wird großgeschrieben,<br />

auf drei Etagen werden 10 000 Quadratmeter<br />

allein für Restaurants, Entspannungsbereiche<br />

und Geschäfte reserviert.<br />

Terminal 1 verfügt über acht gebäudenahe<br />

Abfertigungspositionen, von denen<br />

zwei A380-tauglich sein werden.<br />

Neuerdings unterirdisch angebunden ist<br />

ein Satellitengebäude, das bisher mit<br />

Bussen bedient wurde und mit weiteren<br />

elf Vorfeld-Parkpositionen aufwartet, allerdings<br />

ohne Fluggastbrücken.<br />

Der Flughafen Lyon ist in der glücklichen<br />

Lage, mit seinen zwei parallelen<br />

Start- und Landebahnen über ausreichend<br />

Bahnkapazität zu verfügen, auch<br />

wenn die Pisten für unabhängigen<br />

Parallelbetrieb zu nahe beieinander liegen.<br />

„Wir können bis zu 53 Flugbewegungen<br />

pro Stunde abwickeln. Die kürzere<br />

Bahn dient meist für Landungen“,<br />

erklärt Stéphane Geffroy. Und Lyon hat<br />

noch einen Trumpf in der Hinterhand,<br />

um den es die meisten Airports beneiden<br />

dürften: Das Flughafenareal von 1150<br />

Hektar könnte auf die doppelte Größe<br />

erweitert werden. Derzeit gebe es aber<br />

keinerlei Anzeichen, wann der Flughafen<br />

in der Fläche expandieren werde, sagt<br />

der Marketingchef.<br />

FR<br />

Air Canada bedient Lyon neuerdings mit einer eigenen,<br />

täglichen Verbindung aus Montréal.<br />

Der TGV-Flughafenbahnhof wird von<br />

einem flügelförmigen Dach gekrönt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 33


AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie sehenswerte Fotos von<br />

besonderen Flugzeugen und fliegenden Raritäten aus aller Welt, die unseren Lesern<br />

beim Aircraft Spotting vor die Kameralinse gekommen sind.<br />

Stefan Hofecker,<br />

Düsseldorf<br />

Ein veritabler Jet-Oldie ist die 24 Jahre<br />

alte, aber frisch lackierte Boeing 737-<br />

382, YR-CBK von Cobrex Trans. Erst seit<br />

September <strong>2016</strong> in rumänischen Diensten,<br />

wurde diese 737 schon 1992 für<br />

ILFC in Renton gebaut und flog bereits<br />

für TAP, Sterling, Aeris, ILFC, Aurela und<br />

Air Kyrgyzstan. Am 28. September startete<br />

sie von der Startbahn 23L in Düsseldorf<br />

nach Priština.<br />

Stefan Sjögren,<br />

Stockholm-Arlanda, Schweden<br />

Bombardier stellte seinen CS300-Prototyp,<br />

C-FFDO, Werknummer 55002, für<br />

technische Probeeinsätze ohne Passagierkabine<br />

Air Baltic zur Verfügung,<br />

bevor die Balten in Kürze ihre regulären<br />

ersten Kundenflugzeuge erhalten. Am<br />

6. Oktober traf der kanadisch registrierte<br />

Zweistrahler mit großen Air-Baltic-<br />

Aufschriften in Stockholm-Arlanda aus<br />

Riga ein.<br />

Rainer Spoddig,<br />

Köln Bonn Airport<br />

Im Auftrag ihres deutschen Charterkunden<br />

Avanti Air setzte CityJet ihren<br />

Suchoi Superjet 100-95B, EI-FWA am<br />

29. August zwischen Lyon und Köln ein.<br />

Danach startete der im Juni <strong>2016</strong> ausgelieferte<br />

Zweistrahler mit der Werknummer<br />

95002 wieder zu seiner Basis<br />

in Dublin. Von dort aus bedient er, gemeinsam<br />

mit seinem Schwesterflugzeug<br />

EI-FWB, häufig europäische Ziele.<br />

Daniel Schwinn,<br />

Frankfurt/Main<br />

Ein Jahr lang flog die Boeing 737-81Q,<br />

OM-HEX der slowakischen Air Explore<br />

in den Farben des Leasingkunden Iraqi<br />

Airways. Das 2001 gebaute Flugzeug<br />

mit 189 Sitzen in Economy-Bestuhlung<br />

soll aber seit dem 1. Oktober wieder die<br />

blau-weiß-rote Lackierung von Eigentümer<br />

Air Explore tragen. Unser Foto entstand<br />

am 29. September auf dem Flughafen<br />

Frankfurt am Main.<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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News PASSAGIER UND KABINE<br />

Qatar kommt neu<br />

nach Helsinki<br />

Foto: Micro Foto: British Airways<br />

Luxuriöser Zugang in Heathrow<br />

Erste-Klasse-Passagiere von British Airways und oneworld-Vielflieger mit passendem<br />

„Gold Executive Club“- oder „Emerald“-Status werden im Terminal 5 am Flughafen<br />

London-Heathrow ab April 2017 besonders komfortabel und isoliert von den sonstigen<br />

Passagiermassen zum Flugzeug geleitet. Der „First Wing“ führt durch zwei eigene<br />

Sicherheitsschleusen schneller in BAs „Galleries First Lounge“ oder den „Concorde<br />

Room“. Die Separierung der Premium-Fluggäste bei der Sicherheitskontrolle beschleunige<br />

auch die Abfertigung der regulär Reisenden, teilten BA und der Flughafen Heathrow mit.<br />

Trolley wird zum<br />

rollenden Kindersitz<br />

Micro Lazy Luggage nennt sich ein<br />

Schweizer Rollkoffer, der sich dank einer<br />

Sitzfläche, zweier Haltegriffe und Stützrädern<br />

zum rollenden Kinderfahrzeug verwandelt.<br />

Besonders für weitläufige Flughäfen<br />

dürfte sich das Gefährt eignen. Der<br />

Kunststoffkoffer wiegt knapp vier Kilogramm<br />

und<br />

bietet 26 Liter<br />

Stauraum. Zusammengeklappt<br />

nimmt<br />

er die Maße<br />

22 x 39 x 56 cm<br />

ein. Angekündigt<br />

ist ein Verkaufspreis<br />

von<br />

180 Schweizer<br />

Franken.<br />

Surfen im Flugzeug<br />

Die gesamte A320-Flotte von Lufthansa<br />

wird bis zum Frühjahr 2018 mit Antennen<br />

und Routern für den Internetempfang über<br />

Ka-Band-Satelliten ausgestattet. Damit sollen<br />

Passagiere künftig auch auf Kurz- und<br />

Mittelstrecken Zugang zu schnellem Internet<br />

erhalten. Neben einfachen E-Mail-<br />

Diensten soll auch Streaming möglich sein.<br />

Über die Nutzungspreise machte Lufthansa<br />

bisher keine Angaben.<br />

Pannen-Smartphone aus Flugzeugen verbannt<br />

Das Samsung Galaxy Note 7 darf wegen Brand- und Explosionsgefahr bei vielen Airlines<br />

nicht mehr an Bord – weder am Körper noch im Hand- oder aufgegebenen Gepäck. Einem<br />

Verbot des US-Verkehrsministeriums haben sich zahlreiche Fluggesellschaften weltweit angeschlossen,<br />

darunter auch airberlin und Lufthansa. In den vergangenen Wochen gab es mehrere<br />

Fälle, in denen sich Akkus überhitzten und Smartphones in Brand setzten.<br />

Foto: Lufthansa<br />

Mit einem Airbus A350 eröffnete Qatar<br />

Airways am 10. Oktober eine neue tägliche<br />

Verbindung von Doha nach Helsinki, Finnlands<br />

Asiendrehscheibe. Umgekehrt gewinnt<br />

Finnland via Doha Anschlussverbindungen<br />

nach Afrika, Australien und Indien.<br />

Die Finnen haben in den letzten zehn Jahren<br />

die Zahl ihrer Umsteigeverbindungen<br />

um 75 Prozent erhöht. Bis 2020 soll ihre<br />

Passagierzahl von heute 16,5 Millionen auf<br />

20 Millionen Fluggäste im Jahr wachsen.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Passagiere der Economy Class auf<br />

airberlin-Langstreckenflügen können<br />

sich künftig Wunschgerichte von<br />

Berliner Szenerestaurants<br />

servieren lassen. Die Menüs kosten<br />

zwischen 19 und 37 Euro und<br />

müssen vorab online bestellt werden.<br />

Unterstützung bei Fragen zu Gepäck,<br />

Service und Flugstatus bietet Austrian<br />

Airlines über den Facebook-Messenger.<br />

Hinter myAustrian Messenger<br />

Service steht ein Computer, der<br />

Antworten auf Standardfragen liefert.<br />

Der in Chemnitz festgenommene<br />

Syrer Jaber Albakr soll einen<br />

Sprengstoffanschlag auf einen<br />

der Berliner Flughäfen vorbereitet<br />

haben. Der 22-jährige Tatverdächtige<br />

hatte sich jedoch noch in der U-Haft<br />

das Leben genommen.<br />

Ein neues Terminal für Turbopropflüge<br />

baut der Flughafen Singapur-<br />

Seletar bis 2018. Die Kapazität liegt<br />

bei 700 000 Passagieren im Jahr.<br />

Foto: Finavia<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 35


Zivilluftfahrt<br />

Pilatus PC-24<br />

Schweizer Flugwerk<br />

Die PC-24, der erste Business Jet aus der Schweiz, liegt in der Erprobung im Plan.<br />

Ende des kommenden Jahres sollen die ersten Exemplare des „Super Versatile<br />

Jet“ an die Kunden übergeben werden.<br />

Fotos: Pilatus<br />

Der erste Prototyp der PC-24 beim<br />

Jungfernflug mit ausgefahrenen Landeklappen<br />

über den Schweizer Alpen.<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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Von MAX KÜHNL<br />

Bei etwas über 700 Flugstunden<br />

bei 400 Flügen steht<br />

der Zähler in der Erprobung<br />

der Pilatus PC-24, dem ersten<br />

Business Jet aus Schweizer Produktion.<br />

Damit liegen die Eidgenossen, die bisher<br />

vor allem durch ihre robuste Turbo prop<br />

PC-<strong>12</strong> bekannt sind, exakt im selbst gesteckten<br />

Zeitplan.<br />

Seit dem Erstflug des Prototyps im<br />

Mai 2015 läuft das Erprobungs- und<br />

Zulassungsprogramm wie am Schnürchen.<br />

Bereits nach der Premiere jubelte<br />

der Paul Mulcahy, einer der sechs Testpiloten:<br />

„Der Jet ist ein typisches Pilatus-Flugzeug.“<br />

So ist die Testmannschaft<br />

bislang auch noch auf keine eklatanten<br />

Probleme gestoßen. „Natürlich<br />

haben wir einzelne Punkte bemerkt“,<br />

berichtet Verwaltungsratspräsident Oscar<br />

Schwenk. „Aber der Sinn eines Prototyps<br />

ist ja, diese Dinge zu erkennen<br />

und anschließend abzustellen.“ Schlussendlich<br />

soll den Kunden ein kompromissloses<br />

Flugzeug angeboten werden –<br />

in sprichwörtlicher Schweizer Qualität.<br />

NICHT WENIGER ALS EINE<br />

EIGENE <strong>FLUG</strong>ZEUGKLASSE<br />

Pilatus spart nicht an vollmundigen Ankündigungen,<br />

wenn es um den ersten Jet<br />

des Herstellers geht. Er sei einmalig, da<br />

er die Vielseitigkeit einer Turboprop mit<br />

der Kabinengröße eines Medium-Light-<br />

Jets mit den Leistungsdaten eines Light-<br />

Jets kombiniert. Daher passe die PC-24<br />

nicht in die bestehenden Kategorien.<br />

Man habe daher die Kategorie „Super<br />

Versatile Jet“ für die PC-24 kreiert. Auf<br />

Deutsch bedeutet das nichts anderes als<br />

ein „super vielseitiger Business Jet“.<br />

Fakt ist, dass die PC-24 mit ihrer<br />

Länge von knapp 17 Metern exakt zwischen<br />

einer Cessna Citation XLS (16<br />

Meter) aus dem Light-Jet-Sektor und der<br />

Citation Latitude (19 Meter) aus der<br />

Medium-Kategorie liegt. Auch den Bestseller<br />

aus der Marktmitte, die Embraer<br />

Phenom 300, überragt der Schweizer<br />

Newcomer um gute eineinhalb Meter. In<br />

der Kabine ist Platz für sechs Passagiere<br />

in einer Clubanordnung mit einer dahinterliegenden<br />

Zweier-Sitzreihe. In der<br />

Phenom 300 finden die Fluggäste exakt<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 37


Zivilluftfahrt<br />

Pilatus PC-24<br />

Fotos: Pilatus<br />

dasselbe Layout vor. Das kann die XLS<br />

mit ihrem ausgeklügelten Raumkonzept<br />

und einer vorn längs montierten Sitzbank<br />

allerdings besser: Hier finden bis<br />

zu acht Fluggäste Platz, die dann aber<br />

nicht alle in großzügig verstellbaren Einzelsesseln<br />

entspannen können.<br />

Alleinstellungsmerkmal der PC-24 ist<br />

der große Frachtraum hinter der Kabine.<br />

Er ist über ein eigenes Frachttor (1,25 x<br />

1,30 m)zugänglich und erstreckt sich<br />

über den gesamten Rumpfquerschnitt.<br />

Das ist einzigartig unter den Business<br />

Jets. Im Cockpit treffen die beiden Piloten,<br />

wobei der Jet auch für Single-Pilot-<br />

Betrieb zugelassen ist, auf neueste, zusammen<br />

mit Honeywell entwickelte<br />

Avionik. Das Pilatus „Advanced Cockpit<br />

Environment“ (ACE) basiert auf dem Primus<br />

Apex und verfügt über vier große<br />

Displays, die mit ihren Einblendungsfunktionen<br />

dem Klassenstandard entsprechen.<br />

Highlights sind ein boden- und satellitenunabhängiges,<br />

internes Navigationssystem<br />

(IRS) sowie das serienmäßige<br />

Synthetic-Vision-System und die automatische<br />

Schubregelung.<br />

Am 1. August 2014 wurde die erste PC-24 im Rahmen einer großen Feier<br />

aus der Produktionshalle am Heimatflughafen in Stans gerollt.<br />

Das maximale Startgewicht von acht<br />

Tonnen entspricht dabei nahezu exakt<br />

dem Wert der Phenom, die amerikanische<br />

Konkurrenz übertrifft die PC-24 allerdings<br />

um eine (XLS) beziehungsweise<br />

fünf Tonnen (Latitude). Da die Pilatus<br />

daher auch mit einem begrenzten Kraftstoffvorrat<br />

von 2,7 Tonnen auskommen<br />

muss, liegt ihre Reichweite bei voller Beladung<br />

bei 3300 Kilometern. Die Embraer<br />

Phenom 300 kommt noch 300 Kilometer<br />

weiter, während die XLS weitere 200<br />

Kilometer zu fliegen vermag. Ihre große<br />

Schwester ist gleichwohl mit einem Aktionsradius<br />

von 5200 Kilometern ungeschlagen.<br />

Interessant ist dabei, dass die kleine<br />

PC-24 mit einer maximalen Nutzlast von<br />

1135 Kilogramm auf dem Niveau der<br />

deutlich größeren Citation Latitude<br />

liegt. Doch auch hier kann die Phenom<br />

300 noch tapfer mithalten.<br />

Bei der großgeschriebenen Vielseitigkeit<br />

fährt die Pilatus neben dem Frachttor<br />

dann aber einen weiteren Trumpf auf: Als<br />

einziger Business Jet ist sie für den Einsatz<br />

auf unbefestigten Naturpisten geeignet.<br />

Damit wird die PC-24 auch für Einsätze<br />

beispielsweise der „Flying Doctors“<br />

in Australien und Afrika interessant. Zusammen<br />

mit einer Startstrecke von 820<br />

Metern unter Standardbedingungen eröffnen<br />

sich für den Besitzer des Super<br />

Versatile Jet rund doppelt so viele ansteu-<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Auf Naturpisten kann die PC-24 ebenfalls<br />

landen, was sie für den Einsatz in<br />

raueren Gefilden prädestiniert.<br />

Das Cockpit folgt mit dem Honeywell Primus System dem<br />

aktuellen Standard mit konfigurierbaren Displays.<br />

erbare Flughäfen wie für die Konkurrenzmodelle.<br />

Möglich machen diese Fähigkeiten<br />

die beiden Williams-International-FJ-<br />

44-4A-Triebwerke mit jeweils 15,<strong>12</strong> Kilonewton<br />

Schubleistung.<br />

Im November 2017 soll es dann so<br />

weit sein: Ziemlich genau zwei Jahre nach<br />

Beginn des Testprogramms will Pilatus<br />

den ersten Jet an einen Kunden übergeben,<br />

und zwar an Planesense in den USA.<br />

Die Produktion über die ersten drei Jahre,<br />

in Zahlen sind das 84 Flugzeuge, konnte<br />

der Hersteller innerhalb weniger Tage<br />

nach der Vorstellung auf der EBACE<br />

2014 verkaufen. Darunter seien neben<br />

Flottenkunden auch diverse Privatleute,<br />

wie der ehemalige Nestlé-Chef und Privatpilot<br />

Peter Brabeck-Letmathe. In einem<br />

Interview mit dem Schweizer Magazin<br />

„Blick“ sagte er, er wolle den Jet künftig<br />

zum Pendeln zwischen seiner Heimat<br />

und seinem Domizil auf Ibiza nutzen.<br />

DIE ERSTEN DREI JAHRE<br />

SIND AUSVERKAUFT<br />

Doch bis es so weit ist, muss die PC-<br />

24 für die Zulassung durch die EASA<br />

rund 1700 Flugstunden absolvieren.<br />

Nachdem im November 2015 ein zweiter<br />

Prototyp zum ersten Testflugzeug<br />

hinzugestoßen ist, soll bis Ende diesen<br />

Jahres noch ein dritter folgen. Die Hälfte<br />

des Programms wird dabei in der<br />

Schweiz absolviert, die andere Hälfte in<br />

Spanien (Granada-Jaén, mit Lufträumen<br />

auch über dem Mittelmeer),<br />

Schottland und den<br />

USA. So war der<br />

P02 im Sonner für<br />

Systemtests bei Honeywell<br />

in Phoenix<br />

und zuvor in der<br />

Klimakammer der US Air Force auf der<br />

Eglin AFB in Florida.<br />

Die Zeichen stehen also gut, dass die<br />

PC-24 ihren Weg zur Zulassung so zuverlässig<br />

und reibungslos abspult wie ein<br />

Schweizer Uhrwerk.<br />

FR<br />

Die Einzelsitze der PC-24 lassen sich weit nach hinten<br />

neigen und ermöglichen entspanntes Reisen.<br />

Die Ausstattungslinien der Kabine heißen „Zermatt“,<br />

„St Moritz“ oder „Aspen“ und sollen Geborgenheit vermitteln.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 39


Militärluftfahrt<br />

Kanadische Luftstreitkräfte<br />

Von HENRI-PIERRE<br />

GROLLEAU / KS<br />

Unser beim Such- und Rettungsdienst<br />

abzudeckendes<br />

Gebiet reicht von der<br />

US-Grenze im Süden bis zum Nordpol<br />

und jeweils 2200 Kilometer auf den Atlantik<br />

und den Pazifik hinaus. Das ist eines<br />

der größten SAR-Gebiete der Welt,<br />

mit oft schwierigen Wetterbedingungen“,<br />

stellt Generalleutnant Michael J.<br />

Hood die Dimension der Aufgabe he-<br />

raus. Hood ist seit Juli 2015 Kommandeur<br />

der kanadischen Luftstreitkräfte,<br />

die mit der Canadian Forces Station<br />

Alert die „nördlichste ständig bewohnte<br />

Station der Welt“ betreiben. Dort sind<br />

vier CH-146 Griffon und eine CH-147F<br />

Chinook stationiert.<br />

Neben den SAR-Crews sind auch die<br />

Kampfjetpiloten für die Luftraumüberwachung<br />

ständig in Alarmbereitschaft<br />

(Quick Reaction Alert). „Unsere permanenten<br />

QRA-Stationen für die CF-18<br />

sind in Cold Lake, Alberta, und Bagotville,<br />

Québec“, erläutert Hood gegenüber<br />

der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. „In den letzten<br />

Jahren sehen wir eine Zunahme von russischen<br />

Aktivitäten auch in der Arktis.<br />

Im Notfall würden wir auf vorgeschobene<br />

Basen verlegen.“ Auch Tankerunterstützung<br />

der Amerikaner ist verfügbar,<br />

denn die Kanadier sind voll in das<br />

NORAD (North American Aerospace<br />

Defense Command) der US Air Force integriert.<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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Weites Land<br />

Die Royal Canadian Air Force ist zu Hause und bei internationalen<br />

Einsätzen stark gefordert. Bei der Flottenerneuerung geht es nun um<br />

die Nachfolge für die CF-18 Hornet.<br />

Kanadas CF-18 wurden immer wieder<br />

modernisiert. Noch 70 Flugzeuge stehen<br />

in Bagotville und Cold Lake im Einsatz.<br />

Neben den Standardaufgaben im<br />

Land selbst sind die Flugzeuge de RCAF<br />

häufig auch für Übungen und die Unterstützung<br />

bei Naturkatastrophen in aller<br />

Welt unterwegs. Als NATO-Mitglied unterstützen<br />

sie Einsätze wie das verstärkte<br />

Air Policing im Baltikum nach der Ukraine-Krise.<br />

Bis Februar <strong>2016</strong> waren CF-<br />

18 zudem beim Kampf gegen den sogenannten<br />

„Islamischen Staat“ dabei. „Eine<br />

unserer CC-150 Polaris unterstützt<br />

als Tanker nach wie vor die Alliierten,<br />

und wir haben eine CP-140 Aurora für<br />

die Überlandaufklärung vor Ort“, so Generalmajor<br />

Hood. Bis Juni <strong>2016</strong> wurden<br />

knapp 1400 Einsätze über Syrien und<br />

dem Irak geflogen.<br />

EINSÄTZE IN EUROPA<br />

UND NAHOST<br />

Für solche Auslandsmissionen hat die<br />

RCAF mit dem 2nd Wing in Bagotville<br />

eine spezielle Unterstützungseinheit aufgestellt.<br />

Sie nimmt den normalen Staffeln<br />

bei der Verlegung und Versorgung<br />

viel Arbeit ab. Eine Optimierung in diesem<br />

Bereich ist notwendig, denn obwohl<br />

die RCAF laut Hood die besten Werte<br />

aller Teilstreitkräfte bei der Rekrutierung<br />

von Fachkräften hat, gibt es doch<br />

in einigen Bereichen wie der Wartung<br />

gewisse Engpässe. „Seit der Verkleinerung<br />

der Streitkräfte in den 1990er Jahren<br />

nutzen wir vermehrt zivile Firmen,<br />

und das werden wir auch auf absehbare<br />

Zeit so machen“, ist sich Hood sicher.<br />

Fotos:DND-MDN Canada/Habib<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 41


Militärluftfahrt<br />

Kanadische Luftstreitkräfte<br />

Die CC-177 Globemaster III sind für<br />

Transporte in aller Welt stark gefragt.<br />

Beim fliegenden Personal gibt es dagegen<br />

momentan keine Probleme. „Nach<br />

einigen mageren Jahren sind wir gerade<br />

dabei, die Flugstundenzahlen anzuheben.<br />

2015 flogen unsere CF-18-Piloten<br />

im Schnitt 170 Stunden, die Besatzungen<br />

des Cormorant-Hubschraubers brachten<br />

es sogar auf 350 Stunden“, so Hood.<br />

Was die Hornet-Flotte betrifft, so wurden<br />

2015 im Rahmen einer Umstrukturierung<br />

zwei Staffeln neu aufgestellt, die<br />

401 Tactical Fighter Squadron in Cold<br />

Lake und die 433 Escadron Tactique de<br />

Chasse in Bagotville. „Damit sind wir<br />

flexibler, die Aufgaben wie NORAD und<br />

Auslandseinsätze zu erfüllen.“<br />

Die CF-18 müssen wohl noch bis<br />

mindestens 2025 fliegen, was für die<br />

strukturell verstärkten Maschinen kein<br />

Problem ist. Auch von der Ausstattung<br />

her sind die Hornets seit einem zweistufigen<br />

Modernisierungsprogramm im<br />

letzten Jahrzehnt auf einem guten Stand.<br />

Bei den 77 noch vorhandenen Kampfjets<br />

wurden unter anderem das APG-73-Radar<br />

und ein neues IFF-System installiert.<br />

Auch die AMRAAM-Lenkwaffe ist jetzt<br />

Standard. Dazu kommen Link 16, das<br />

Helmdisplay für die Piloten (JHMCS)<br />

und neue Warnempfänger sowie der<br />

Zielbehälter Sniper XR. Gegenwärtig<br />

wird laut Hood untersucht, was noch an<br />

Fotos: Grollau, DND-MDN Canada<br />

Als Tanker stehen fünf Airbus CC-150 zur Verfügung. Sie sollen<br />

lang-fristig durch ein neues Muster ersetzt werden.<br />

Nach diversen Verbesserungsprogrammen bleibt<br />

die CP-140M bis nach 2030 im Dienst.<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

neuen Systemen denkbar ist, um die<br />

Wirksamkeit der Hornet zu erhalten.<br />

Die Überlegungen sind notwendig, da<br />

die Royal Canadian Air Force bezüglich<br />

ihres künftigen Kampfflugzeugs derzeit<br />

in der Luft hängt.<br />

Die Beschaffung der F-35 Lightning<br />

II, bei der Kanada ein Programmpartner<br />

ist, stand trotz aller Kritik lange Zeit<br />

nicht in Frage. Die neue Regierung unter<br />

Justin Trudeau lehnt einen Kauf allerdings<br />

als viel zu teuer ab. Derzeit werden<br />

alle möglichen Optionen abgeklopft,<br />

von der Beschaffung der F/A-18E/F Super<br />

Hornet bis hin zu einem neuen Fighterwettbewerb<br />

mit allen bekannten Anwww.flugrevue.de


Mit der Einführung der 15 Boeing CH-147F Chinook<br />

ist die RCAF sehr zufrieden.<br />

Derzeit wird ein Nachfolger für die noch in Comox fliegenden<br />

CC-115 Buffalo gesucht.<br />

bietern. „Wir beraten die Regierung“, ist<br />

dazu die sehr zurückhaltende Aussage<br />

von Generalleutnant Hood.<br />

DIE CH-148 SOLLEN 2017<br />

ENDLICH EINSATZBEREIT SEIN<br />

Die Einführung eines neuen Kampfflugzeugs<br />

wäre ein weiterer Mosaikstein in<br />

der langfristig angelegten Modernisierung<br />

der kanadischen Luftstreitkräfte.<br />

Bereits abgeschlossen ist zum Beispiel<br />

die Beschaffung von neuen Transportern<br />

in Form der CC-130J Hercules und der<br />

Boeing CC-177 Globemaster. Gerade die<br />

fünf in Trenton stationierten Globemaster<br />

sind bei internationalen Einsätzen<br />

Für Rettungseinsätze steht die CH-149 Cormorant bereit.<br />

Sie ist in Comox, Gander und Greenwood stationiert.<br />

stark gefragt und flogen zum Beispiel<br />

schon französische Truppen für dringende<br />

Aufgaben nach Afrika.<br />

Bei den Hubschraubern ist Hook mit<br />

den gerade gelieferten Boeing CH-147F<br />

Chinook sehr zufrieden. „Das Programm<br />

war im Zeit- und Kostenrahmen, und<br />

wir können in Kürze die volle Einsatzbereitschaft<br />

erklären. Mit ihren Langstreckentanks<br />

können die Chinooks jede<br />

Ecke unseres Landes erreichen.“ Wenig<br />

erfreulich sind dagegen die Erfahrungen<br />

bei der Beschaffung der Sikorsky CH-<br />

148 Cyclone als Ersatz für die Sea Kings.<br />

Endlose Verzögerung und immer noch<br />

nicht erfüllte technische Spezifikationen<br />

waren zu beklagen. Seit der Unterzeichnung<br />

des geänderten Vertrags 2013 sei<br />

man nun aber im Plan. „Wir erwarten<br />

die Einsatzbereitschaft für 2017“, so<br />

Hood.<br />

Royal Canadian Air Force<br />

Airbus CC-150 PolarisTrenton<br />

BAE Systems CT-155 Hawk Alberta, Moose Jaw<br />

Bell CH-139 Jet Ranger Portage la Prairie<br />

Bell CH-146 Griffon<br />

Alberta, Bagotville, Borden, Edmonton,<br />

<br />

Gagetown, Goose Bay, Petawawa,<br />

Portage la Prairie, St. Hubert, Trenton, Valcartier<br />

Boeing CC-177 Globemaster Trenton<br />

Boeing CF-18 Hornet Alberta, Bagotville<br />

Boeing CH-147F Chinook Petawawa<br />

Bombardier CC-144 Challenger Ottawa<br />

Canadair CT-114 Tutor<br />

Moose Jaw<br />

de Havilland CC-115 Buffalo Comox<br />

de Havilland CC-138 Twin Otter Yellowknife<br />

de Havilland CT-142 Dash 8 Winnipeg<br />

Grob G <strong>12</strong>0<br />

Portage la Prairie<br />

Leonardo CH-149 Cormorant<br />

<br />

Comox, Gander, Greenwood<br />

Lockheed Martin CC-130H<br />

<br />

Greenwood, Winnipeg<br />

Lockheed Martin CC-130J HerculesTrenton<br />

Lockheed Martin CP-140 Aurora<br />

<br />

Greenwood, Comox<br />

Raytheon CT-156 Harvard II Moose Jaw<br />

Sikorsky CH-<strong>12</strong>4 Sea King Shearwater<br />

Sikorsky CH-148 Cyclone Gander, Greenwood<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 43


Militärluftfahrt<br />

Kanadische Luftstreitkräfte<br />

Beim NFTC werden auf der<br />

CT-155 Hawk auch ausländische<br />

Piloten geschult.<br />

Die Snowbirds sind nach wie vor mit<br />

der Tutor von Canadair ausgerüstet.<br />

Für Verbindungsflüge sind<br />

Challenger-Jets vorhanden.<br />

Die CC-138 Twin Otter soll neue<br />

Tragflächen bekommen.<br />

Fotos: DND-MDN Canada<br />

Was die Bell CH-146 Griffon betrifft,<br />

so steht in den nächsten ein oder zwei<br />

Jahren die Entscheidung für eine begrenzte<br />

Modernisierung oder eine Ersatzbeschaffung<br />

an.<br />

UNBEMANNTE <strong>FLUG</strong>GERÄTE<br />

SIND AB 2025 GEPLANT<br />

Noch <strong>2016</strong> soll dagegen der Wettbewerb<br />

um die Lieferung eines neuen Such- und<br />

Rettungsflugzeugs (FWSAR = Fixed<br />

Wing SAR) zum Abschluss gebracht<br />

werden. Es stehen sich die üblichen<br />

Konkurrenten Leonardo C-27J Spartan<br />

und Airbus C295 gegenüber plus Embraer<br />

als Außenseiter mit seiner KC-<br />

390. Darüber hinaus will Hood die in<br />

Yellowknife stationierten Twin Otter mit<br />

neuen Flügeln ausrüsten. Nach FWSAR<br />

und dem neuen Fighter könnte sich die<br />

RCAF dem Kauf von neuen Tankern/<br />

Transportern zuwenden, die ab der zweiten<br />

Hälfte der 2020er Jahre die CC-150<br />

Polaris (Airbus A310) ersetzen sollen.<br />

Die CP-140M Aurora (Orion) für die<br />

Seeüberwachung und U-Boot-Jagd will<br />

man dagegen bis nach 2030 nutzen. 14<br />

Flugzeuge wurden mit neuen Flügeln<br />

versehen und erhielten moderne Systeme.<br />

Die geplante Aufrüstung zum Block<br />

4 wird Link 16, neue Selbstschutz- und<br />

Kommunikationssysteme umfassen.<br />

Schließlich befasst sich die Royal Canadian<br />

Air Force derzeit erstmals mit<br />

dem Kauf eines unbemannten Fluggeräts.<br />

„Wir haben das Projekt JUSTAS für<br />

Joint Unmanned Surveillance Target Acquisition<br />

System gestartet“, sagt Generalleutnant<br />

Hood. „Was wir suchen, ist ein<br />

MALE (medium altitude, long endurance<br />

– d. Red.) als Ergänzung für unsere CP-<br />

140M Aurora für die Aufklärung über<br />

Wasser und über Land.“ Die Indienststellung<br />

könnte 2025 erfolgen.<br />

FR<br />

Die Griffon (Bell 4<strong>12</strong>) sind in Kanada<br />

„Mädchen für alles“.<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Fliegende<br />

Legenden<br />

www.klassiker-der-luftfahrt.de<br />

Jetzt neu im Handel


Militärluftfahrt<br />

Wonsan Air Festival<br />

Nordkoreas erste Airshow<br />

Wohl vor allem für devisenträchtige Luftfahrtfans veranstalteten die nord koreanischen<br />

Luftstreitkräfte Ende September ihren ersten Flugtag. In der Hafenstadt Wonsan gab<br />

es einige ausgewählte Einsatzmuster zu sehen.<br />

Schon im letzten Herbst hatte Juche<br />

Travel Services den Eröffnungsflug<br />

zum neu errichteten Kalma<br />

International Airport bei Wonsan für seine<br />

internationale Klientel vermarktet,<br />

die fasziniert ist von dem stark abgeschotteten<br />

Land des Diktators Kim Jongun.<br />

Nun fand dort das Wonsan Air Festival<br />

statt, und „mehrere Hundert“ Touristen<br />

buchten den Trip zu Preisen ab <strong>12</strong>75<br />

Euro (ab Peking). Sie standen am 24.<br />

September zusammen mit etwa 18 000<br />

Nordkoreanern an der Bahn, um die erste<br />

Airshow des Landes zu sehen.<br />

Das Flugprogramm begann mit einigen<br />

Hughes MD 500E, die Nordkoreas<br />

Militär eigentlich gar nicht besitzen<br />

dürfte. Beschafft wurden die Helikopter<br />

ab Mitte 1983 unter dem Deckmantel ziviler<br />

Verwendung über die in Hollywood<br />

ansässige Associated Industries. Insgesamt<br />

85 MD 500E schafften es ins Land,<br />

bevor die restlichen 15 bestellten Maschinen<br />

beschlagnahmt wurden. Einige<br />

der Helikopter sind mit Panzerabwehrraketen<br />

russischer Herkunft (AT-3 „Sagger“)<br />

bestückt.<br />

Die weiteren Vorführungen wurden<br />

dann von russischen Mustern bestritten.<br />

Ein Höhepunkt für die Massen war da-<br />

Nordkorea gehört zu den<br />

zahlreichen Mi-8-Kunden.<br />

Modelle aller<br />

Art waren im<br />

Angebot.<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong>


Flotte Vorführung<br />

der MD 500E.<br />

Il-76MD-Transporter<br />

fliegen bei Air Koryo.<br />

Die MiG-29 ist das<br />

modernste Muster.<br />

Piloten zeigten<br />

sich auf dem<br />

Vorfeld.<br />

bei die Formation von zwei MiG-21bis<br />

mit den Pilotinnen Jo Kyum Hyang und<br />

Rim Sol, den „Blumen des Himmels“.<br />

Die MiG-21 dürften nach wie vor das<br />

Rückgrat der nordkoreanischen Luftstreitkräfte<br />

sein. Ab 1963 kamen über<br />

200 Maschinen ins Land. Zuletzt wurden<br />

1999 rund 30 MiG-21bis illegal aus<br />

Kasachstan beschafft – zu einem Preis<br />

von angeblich nur acht Millionen Dollar.<br />

Das modernste Muster der Nordkoreaner<br />

ist die Mikojan MiG-29, von der<br />

sowohl die „Fulcrum-A“ als auch die<br />

„Fulcrum-C“ in der Luft zu sehen waren.<br />

Einige C-Varianten wurden in den<br />

1990er Jahren sogar im Flugzeugwerk<br />

Panghyon montiert. Die Flotte soll derzeit<br />

rund 30 Maschinen umfassen, darunter<br />

einige Doppelsitzer.<br />

Zu den verfügbaren Kampfjets gehört<br />

auch die Suchoi Su-25K. Angeblich<br />

wurden zwischen 1987 und 1989 insgesamt<br />

32 Einsitzer und vier Doppelsitzer<br />

geliefert. Sie sind heute wie die MiG-29<br />

beim 55th Kumsong Guard Air Regiment<br />

in Sunchon im Einsatz. Daneben<br />

wurde auch die Mi-8MTW-1 „Hip-<br />

H“ und die Antonow An-2/Y-5 vorgeflogen.<br />

Von dem Doppeldecker sind um<br />

die 300 in Nordkorea im Einsatz, unter<br />

anderem, um Spezialkräfte abzusetzen.<br />

Sehr zur Enttäuschung der Fans blendete<br />

die Auswahl der gezeigten Muster ältere<br />

Modelle wie die Il-28 „Beagle“, die<br />

MiG-15, die MiG-17, die MiG-19 oder<br />

die MiG-23ML aus, die alle noch im<br />

Dienst stehen sollen. Quasi zur Entschädigung<br />

gab es dann am 25. September<br />

die Gelegenheit, mit Oldies der Staatsfluggesellschaft<br />

Air Koryo zu Rundflügen<br />

zu starten. Bei Preisen von 150 Euro<br />

für einen Trip in der Iljuschin Il-18 oder<br />

250 Euro für einen Flug in der Il-62<br />

konnte man kaum nein sagen.<br />

FR<br />

DR. SÉAN WILSON / KS<br />

Die MiG-21bis sind das<br />

Rückgrat der Flotte.<br />

Fotos: Lutz Schönfeld (1), Dr. Séan Wilson<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 47


Militärluftfahrt<br />

Chengdu J-10B Meng Long<br />

Drachenfamilie<br />

Die in Chengdu entwickelte J-10 steht etwas im Schatten der neuen<br />

chinesischen Stealth-Muster. Dabei spielt sie bei der Modernisierung<br />

der Streitkräfte aktuell eine viel wichtigere Rolle.<br />

Die J-10B ist unter anderem mit<br />

PL-10-Lenkwaffen bestückt.<br />

M<br />

Von ANDREAS RUPPRECHT<br />

eng Long, der kraftvolle<br />

Drache, gehört mit<br />

inzwischen knapp 500<br />

gebauten Maschinen zu den wichtigsten<br />

aktuellen Kampfflugzeugen der chinesischen<br />

Streitkräfte. Ähnlich den westlichen<br />

Mustern Eurofighter und Rafale<br />

reichen die Wurzeln der Entwicklung<br />

der J-10 bei der Chengdu Aircraft Corporation<br />

(CAC) mindestens in die frühen<br />

1980er Jahre zurück (siehe Kasten<br />

Seite 50). Deshalb wird das Muster derzeit<br />

auch in einer deutlich überarbeiteten<br />

Version produziert. Die J-10B unterscheidet<br />

sich von ihrem Vorgänger nicht<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Das WS-10B-Triebwerk<br />

wird immer noch getestet.<br />

nur durch neue Systeme, sondern vor allem<br />

durch eine neue Lufteinlaufgeometrie<br />

in Form eines DSI-Einlaufs (Diverterless<br />

Supersonic Inlet), der ähnlich wie<br />

bei der F-35 Lightning II ohne bewegliche<br />

Teile auskommt.<br />

WEITERENTWICKLUNG<br />

MIT NEUEM LUFTEINLAUF<br />

Nachdem ab Mitte 2005 erste Berichte<br />

über die Weiterentwicklung aufgetaucht<br />

waren, wurde diese Version dann tatsächlich<br />

Ende 2008 erstmals vorgestellt<br />

und absolvierte ihren Erstflug am<br />

23. Dezember. Ziel war es offensichtlich,<br />

ein Modell zu entwickeln, das über<br />

Fotos: China Internet via Rupprecht<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 49


Militärluftfahrt<br />

Chengdu J-10B Meng Long<br />

Die J-10C soll weiter verbesserte<br />

Systeme erhalten.<br />

deutlich verbesserte Mehrzweckeigenschaften<br />

verfügt; die J-10A dagegen wird<br />

überwiegend als taktischer Jäger eingesetzt.<br />

Neben den bereits genannten Änderungen<br />

wies die neue Version noch weitere<br />

Modifikationen auf: Das bislang<br />

runde Radom wurde durch eine ovales,<br />

deutlich schräg angesetztes ersetzt, die J-<br />

10B verfügt über ein Infrarot-Zielsuchsystem<br />

in einer Verkleidung vor dem<br />

Cockpit. Die beiden charakteristischen<br />

Finnen am Heck wie auch das Seitenleitwerk<br />

wurden überarbeitet, um die Ra-<br />

darrückstrahlfläche zu reduzieren. Auch<br />

sonst weist der Rumpf einen höheren<br />

Anteil an modernen Materialien auf.<br />

Vor allem das Radom wurde als<br />

deutlicher Hinweis auf ein AESA-Radar<br />

(Radar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung)<br />

interpretiert. Da nach dem<br />

Erstflug in recht rascher Sequenz bis<br />

2011 vier weitere Prototypen folgten –<br />

darunter die Nr. 1035 erstmals mit dem<br />

chinesischen WS-10B-Triebwerk –, waren<br />

die Erwartungen groß, dass die neue<br />

Version bereits um 20<strong>12</strong>/13 in Dienst<br />

gehen könnte.<br />

Dies hat sich dann doch bis Ende<br />

2014 verzögert, angeblich weil sowohl<br />

das vom 14. Institut entwickelte, im X-<br />

Band arbeitende AESA-Radar wie auch<br />

das WS-10B immer noch nicht serienreif<br />

waren beziehungsweise sich die Integration<br />

der gesamten Avionik komplexer<br />

gestaltete. Die Folge war, dass CAC mit<br />

der modifizierten Version des bewährten<br />

Triebwerks Saturn AL-31FN Serie 3 mit<br />

etwas höherem Schub (137 kN) erneut<br />

auf einen Antrieb russischer Herkunft<br />

zurückgriff und zunächst eine kleine<br />

Vorserie von etwa acht Maschinen für<br />

Entwicklung seit den 1980er Jahren: Die lange Geschichte der J-10<br />

Fotos: China Internet via Ruprecht<br />

Rückblickend betrachtet begann die Geschichte der Chengdu J-10<br />

Meng Long mit der Suche nach einem geeigneten Nachfolger für die<br />

J-7-Serie (Lizenzversion der MiG-21). Nach etwa dreijährigen Studien<br />

erhielt der Entwurf der Chengdu Aircraft Corporation (CAC) den<br />

Zuschlag. Dabei braucht sich die J-10 hinsichtlich Auslegung und<br />

Ausstattung nicht hinter anderen Mustern der vierten Generation zu<br />

verstecken: Sie folgt wie schon die IAI Lavi oder der Eurofighter dem<br />

Trend einer Delta-Canard-Auslegung, besitzt ein leistungsfähiges<br />

Typ-1473G-Radar (auch bekannt als KLJ-10), ein modernes Cockpit mit<br />

Bildschirmanzeigen, ein Fly-by-Wire-Flugsteuerungssystem und eine<br />

umfangreiche elektronische Ausstattung.<br />

Nachdem 1986 endgültig die Anforderungen der PLAAF festgeschrieben<br />

worden waren, begann eine lange und nicht ganz reibungslose<br />

Entwicklungsphase, die 1997 mit der Fertigstellung des ersten Prototyps<br />

ein wichtiges Etappenziel erreichte. Das Spannende an dieser Phase war,<br />

dass CAC aus ganz unterschiedlichen Bereichen „Hilfe“ in Anspruch<br />

nahm. Auch wenn es hierzu noch immer sehr kontroverse Ansichten<br />

gibt, wie weit diese Kooperationen gingen, so lässt sich sicher nicht<br />

leugnen, dass russische Ingenieure an der Integration des Saturn<br />

AL-31FN beteiligt waren und vor allem die geheimen Kontakte zur<br />

israelischen IAI eine große Rolle gespielt haben.<br />

Der Erstflug einer J-10 mit dem russischen Aggregat erfolgte knapp ein<br />

Jahr nach dem Roll-out am 23. März 1998. Die anschließende<br />

Flugerprobung verlief recht reibungslos, und die ersten Serienmodelle<br />

der J-10A wurden Anfang 2004 in Dienst gestellt.<br />

Bis 2014 wurden in sieben Produktionsblöcken etwa 230 Maschinen<br />

gefertigt. Ein Teil davon sind die landgestützte Marineversion J-10AH<br />

und die J-10AY für das Kunstflugteam „1. August“ (Ba Yi). Parallel zum<br />

Einsitzer J-10A folgte ab 2003 noch der Zweisitzer J-10AS (sowie<br />

J-10ASH und J-10SY), erkennbar am zweiten Cockpit und dem<br />

voluminösen Rumpfbuckel für die Avionik. Von der Zweisitzerversion<br />

liefen in drei Blöcken etwa 90 Maschinen vom Band. Mit dieser ersten<br />

Generation konnten insgesamt zehn Regimenter beziehungsweise<br />

Brigaden der PLAAF ausgerüstet werden.<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Der Doppelsitzer J-10AS<br />

ging an alle Verbände.<br />

Das Kunstflugteam „1. August“<br />

ist mit der J-10AY ausgerüstet.<br />

Daten Chengdu J-10B<br />

Allgemeine Angaben<br />

Muster <br />

Jäger/Jagdbomber<br />

Hersteller Chengdu Aircraft Corporation<br />

Besatzung 1 oder 2<br />

Antrieb <br />

1 Saturn AL-31FN<br />

Schub mit Nachbrenner 132 kN<br />

Abmessungen<br />

Länge 17,00 m<br />

Höhe<br />

5,87 m<br />

Spannweite 9,75 m<br />

Flügelfläche 33,1 m 2<br />

Massen<br />

Leermasse ca. 9750 kg<br />

Außenlasten<br />

6000 - 8000 kg<br />

max. Startmasse<br />

ca. 19 000 kg<br />

Flugleistungen<br />

max. Fluggeschwindigkeit Mach 1.8<br />

Einsatzradius<br />

ca. 550 km<br />

Bewaffnung<br />

11 Außenlaststationen für Lenkwaffen,<br />

Bomben, Zusatztanks und Zielbehälter<br />

die Erprobung fertigte. Auch das eigentlich<br />

geplante Radar wurde durch ein Interimsmuster<br />

– ein X-Band-PESA (Radar<br />

mit passiver Strahlschwenkung)<br />

vom 607. Institut ersetzt. Alle 55 zwischen<br />

Dezember 2013 und Oktober<br />

2015 gefertigten Maschinen entsprechen<br />

diesem Standard und werden als J-10B<br />

Block 01 bezeichnet.<br />

J-10C-MODELL SEIT 2013<br />

IM <strong>FLUG</strong>TEST<br />

Parallel dazu erfolgte bereits im Dezember<br />

2013 der Erstflug der ersten J-10B<br />

Block 02, die wenig später in J-10C umbenannt<br />

wurde. Dieses Modell soll nun<br />

tatsächlich über das ursprünglich geplante<br />

AESA-Radar sowie weitere Systemverbesserungen<br />

verfügen, es wird allerdings<br />

immer noch vom russischen<br />

AL-31FN Serie 3 angetrieben. Das wohl<br />

definitive WS-10B wurde in der Zwischenzeit<br />

in die letzten beiden J-10B (1-<br />

54 und 1-55) installiert und beide Maschinen<br />

kurz vor Jahresende 2015 zur<br />

Erprobung an das Flugtestzentrum abgegeben.<br />

Gerüchten zufolge sollen erst ab<br />

Block 03 alle Maschinen mit einem<br />

nochmals leistungsgesteigerten WS-10B<br />

(mit ca. 140 kN) ausgerüstet werden.<br />

Es gibt Spekulationen, dass mit der J-<br />

10D ein nochmals verbessertes Modell<br />

bereits in Entwicklung ist. Es scheint<br />

demnach, als hätten sich CAC und die<br />

Luftstreitkräfte (PLAAF = People‘s Liberation<br />

Army Air Force) darauf verständigt,<br />

mit der zweiten Generation der<br />

J-10 blockweise Verbesserungen einfließen<br />

zu lassen, während parallel die Fertigung<br />

weiterläuft. Somit wurden in der<br />

Zwischenzeit zwei Regimenter auf die J-<br />

10B umgerüstet, und seit Mai <strong>2016</strong> erhielt<br />

zumindest eine Einheit auch die J-<br />

10C. Zu diesen schrittweisen Verbesserungen<br />

auf dem Weg zu einem echten<br />

Mehrzweckjäger zählt auch die Integration<br />

eines IR-/Laser-Zielsuchbehälters<br />

vom Typ K/JDC01A sowie lasergelenkter<br />

Bomben, sodass die J-10 demnächst<br />

in der Lage sein sollte, selbstständig Präzisionsangriffe<br />

zu fliegen.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 51


Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Wie in jedem Jahr ist unsere Geschäftsstelle<br />

in diesen Wochen damit beschäftigt,<br />

den allgemeinen Rahmen für das<br />

Veranstaltungsprogramm 2017 zu organisieren<br />

und konkrete Vereinbarungen<br />

mit den Veranstaltern zu treffen.<br />

Unser Generalsekretär bemüht sich, eine<br />

bunte Angebotspalette zu erstellen, um<br />

den verschiedenen Wünschen unserer<br />

Mitglieder nach Möglichkeit zu entsprechen.<br />

Hierbei erwarten wir gerne Ihre<br />

Mitarbeit in Form von Anregungen,<br />

Empfehlungen und Wünschen, die dazu<br />

beitragen sollen, das Jahresprogramm<br />

thematisch breit zu gestalten.<br />

Hinweise, die wir nach Veranstaltungen<br />

unserer Sektionen erhalten haben, nehmen<br />

wir gerne auf und prüfen eine Berücksichtigung<br />

in unserem Angebot für<br />

2017.<br />

Unsere Geschäftsstelle ist auf aktuelle<br />

Kommunikationsdaten unserer Mitglieder<br />

angewiesen! Falls sich bei Ihnen Veränderungen<br />

ergeben haben sollten, die<br />

uns noch nicht mitgeteilt worden sind,<br />

bitten wir um Ihre Nachricht.<br />

Erinnerung an Boelc<br />

Mit einem sonderlackierten Eurofighter erinnert das Taktische<br />

Luftwaffengeschwader 31 an den legendären Jagdflieger<br />

Oswald Boelcke, dessen Tod sich zum 100. Mal jährt.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Dezember Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Siegfried Petzel (86), Wolfgang Grunwald<br />

(85), Günter-J. Neuber (82), Kurt Sturm<br />

(82), Heinrich Fischer (81), Christmuth<br />

Eberlein (81), Günter Jaunig (80), Helmut<br />

Verwey (75), Franz Dunkel (75), Klaus<br />

Unterberg (75), Dr. Arno Schieck (75),<br />

Peter Baumgartl (70), Norbert Riedl (70),<br />

Gerhard Möhrenschlager (70), Wolfgang<br />

Habermann (70), Henri Merz (70), Klaus<br />

Deichselberger (50), Dirk Stiegele (50),<br />

Guido Schoplick (50).<br />

Jubiläums-Transall fliegt nach Eindhoven<br />

Die in den Landesfarben Schleswig-Holsteins lackierte Jubiläums-Transall des<br />

Lufttransportgeschwaders 63 hat ihren letzten Flug gemacht. Künftig steht die<br />

„50+95“ vor dem Gebäude des European Air Transport Command in Eindhoven.<br />

Der Kommodore des LTG 63, Oberst Hartmut Zitzewitz, und sein<br />

Stellvertreter Oberstleutnant Bernd Loibl persönlich haben den Transporter von<br />

Hohn aus in die Niederlande geflogen. Ein wenig Wehmut war dabei, als die<br />

Jubiläumsmaschine zu ihrem letzten Flug in den blauen Himmel startete. „Nicht<br />

nur das Geschwader, nicht nur ich, sondern auch die Bevölkerung in Schleswig-<br />

Holstein hat eine Beziehung zu dem Flugzeug. Das durften wir an unserem<br />

‚Tag der Bundeswehr‘ feststellen, und insofern ist es schon etwas Besonderes,<br />

die 50+95 abzugeben“, sagte Oberst Zitzewitz, dem der Abschied von der<br />

Transall nicht so ganz leicht fiel.<br />

Oberst Zitzewitz findet, dass die Jubiläumsmaschine beim EATC in Eindhoven<br />

richtig steht: „Wenn es nicht Hohn sein kann, dann ist die internationale<br />

Bühne von Eindhoven der richtige Platz.“ Bevor sie auf den Sockel kommt,<br />

bauten die Mechaniker noch aus, was brauchbar ist, zum Beispiel Triebwerke,<br />

Propeller, Instrumente und Komponenten der Klimaanlage. Diese Teile lagert<br />

die Luftwaffe für noch fliegende Transalls ein. So könnten zumindest Stücke<br />

des Flugzeugs tatsächlich wieder zurück nach Hohn kommen. MÜLLER / KS<br />

Seit 1961 ist der in Nörvenich stationierte<br />

Verband nach Hauptmann Oswald<br />

Boelcke benannt, der als Vater der<br />

Luftkampftaktik gilt. Noch heute tragen<br />

die Geschwaderangehörigen den Geist<br />

des Jagdfliegers aus dem Ersten Weltkrieg<br />

weiter. So wurde der Eurofighter<br />

auch als „Spirit of Oswald Boelcke“ benannt.<br />

Das Design des Seitenleitwerks<br />

zeigt auf der rechten Seite eine Albatros<br />

D II und ihre technischen Daten. Mit diesem<br />

Jagdflugzeug war Boelcke 1916 tödwww.flugrevue.de


Auf der Unterseite<br />

ist das<br />

Geschwaderwappen<br />

angebracht.<br />

Die Folierung des Jets war ein erheblicher Aufwand.<br />

ke<br />

Eine Leitwerksseite<br />

zeigt die D II, mit der<br />

Oswald Boelcke abstürzte.<br />

Foto: Luftwaffe, EATC (1)<br />

lich verunglückt. Auf der linken Seite<br />

sind ein Portrait und eine Abbildung des<br />

Ordens „Pour le Mérite“ zu sehen. Kaiser<br />

Wilhelm II. hatte Boelcke diese Auszeichnung<br />

zu seinem achten Luftsieg<br />

verliehen. Die Unterseite des Fliegers<br />

zeigt das geflügelte Schwert vom Verbandsabzeichen<br />

des Geschwaders „Boelcke“.<br />

Hinter den Schriftzeilen auf dem<br />

Rücken des Jets verbirgt sich die „Dicta<br />

Boelcke“. In dieser Schrift beschrieb er<br />

Luftkampftaktiken, die sich in den<br />

Grundzügen bis heute erhalten haben.<br />

Der Entwurf für die Sonderlackierung<br />

stammt von Oberstleutnant der Reserve<br />

Bodo Heinrichs. Erstmalig „lackierte“<br />

das Geschwader den Jet mit einem<br />

anderen Verfahren. Folien wurden<br />

bedruckt und beschnitten, um sie anschließend<br />

auf dem Flugzeug anzubringen.<br />

„Beim Entwurf musste ich deshalb<br />

die Rundungen des Flugzeuges berücksichtigen,<br />

weil diese die Motive verzerren<br />

können“, schildert Heinrichs. Der<br />

Vorteil an der Folierung: Der komplette<br />

Entwurf konnte digital erstellt werden.<br />

Das ermöglichte es, mehr Details in das<br />

Design aufzunehmen. Die fertigen Folien<br />

mussten in stundenlanger Handarbeit<br />

auf der Maschine angebracht werden.<br />

Ein Team von Folierungsspezialisten<br />

übernahm diese aufwendige Arbeit. FR<br />

T. ZUKUNFT / KS<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis <strong>12</strong> Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 /10,<br />

Postfach 906110, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, 02828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 302728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter Clemens Teuchert,<br />

Oerkhaushof 24, 40723 Hilden<br />

Tel. 0172 / 2524069<br />

E-Mail GAF.ass@t-online.de<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 53


Markt<br />

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54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> www.flugrevue.de


Das Büro des Freundeskreises Luftwaffe e.V. ist montags bis donnerstags von<br />

9.00 bis <strong>12</strong>.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51<strong>12</strong>7 Köln<br />

%JÈS@GECP'BCLRGjI?RGMLQLSKKCP"#888"GC+?LB?RQPCDCPCLX+GREJGCBQLSKKCPUGPBQCN?P?RKGRECRCGJR<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (SWIFT/BIC)<br />

Name des Kontoinhabers (falls abweichend):<br />

Datum, Ort, Unterschrift:<br />

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Was will der Freundeskreis<br />

Luftwaffe ?<br />

Seit 1984 besteht der Freundeskreis<br />

Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

Mehrere Informationsveranstaltungen<br />

DÝP(SECLBJGAFCjLBCLHÈFPJGAFQR?RR<br />

bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

QCJ@QRECkMECLUGPB<br />

Darüber hinaus werden Informationsbesuche<br />

bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

Rund 1400 Mitglieder zählt der Freundeskreis<br />

Luftwaffe im In- und Ausland.<br />

Anzeigenannahme: Fax 0711/182-1027 oder jruprecht@motorpresse.de<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 55


Technik<br />

Brennstoffzellenflugzeug HY4 fliegt<br />

Brennstoffzellen sollen die<br />

Luftfahrt grüner machen<br />

Wenn es nach dem Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) geht, ist die viersitzige HY4 nur der erste<br />

Schritt auf dem Weg zu größeren Passagierflugzeugen.<br />

So still ist es am Stuttgarter Flughafen<br />

sonst nur nachts: In der<br />

Mittagszeit haben die beiden Testpiloten<br />

Johannes Anton und Nejc Faganelj<br />

am 29. September den Luftraum<br />

über dem Airport zehn Minuten lang für<br />

sich und das Experimentalflugzeug<br />

HY4. Sie fliegen mehrere Platzrunden in<br />

einer Höhe von etwa 500 Fuß. Als das<br />

Flugzeug mit der auffälligen Doppelrumpfkonstruktion<br />

über die Zuschauer<br />

des Erstflugs schwebt, ist nur ein leises<br />

Brummen der Propeller zu hören. „Die<br />

HY4 fliegt sich ein bisschen ungewöhnlich,<br />

weil wir abseits der Mitte nach<br />

rechts versetzt sitzen, und sie reagiert<br />

etwas langsamer als andere Flugzeuge“,<br />

sagt Johannes Anton, technischer Pilot<br />

des DLR, nach der Landung. „Aber sie<br />

ist vibrationsarm und fast komplett lautlos.<br />

Wenn man anschließend auf ein<br />

Flugzeug mit Verbrennungsmotor umsteigt,<br />

kommt es einem vor wie eine<br />

Dampfmaschine.“<br />

Verantwortlich für die ungewohnte<br />

Akustik der HY4 ist der vom DLR entwickelte<br />

Antriebsstrang. Er besteht aus vier<br />

in Serie geschalteten Niedertemperatur-<br />

Brennstoffzellen mit Polymermembran<br />

des kanadischen Herstellers Hydrogenics.<br />

Hinzu kommen zwei Wasserstofftanks<br />

und zwei Lithium-Ionen-Hochleistungsbatterien.<br />

Die Brennstoffzellen wandeln<br />

den mitgeführten Wasserstoff mit Sauerstoff<br />

aus der Luft in Wasser und elektrische<br />

Energie um. Damit wird ein permanenterregter<br />

Synchronmotor angetrieben,<br />

über den ein langsam drehender Zweiblattpropeller<br />

für den Vortrieb sorgt. Mit<br />

einer Leistung von 80 Kilowatt ermöglicht<br />

der Elektromotor, dessen Hersteller<br />

das DLR nicht nennen will, eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 200 km/h und eine<br />

Reisegeschwindigkeit von 145 km/h. Die<br />

Batterien kommen als Unterstützung bei<br />

Start und Steigflug zum Einsatz. Wird der<br />

benötigte Wasserstoff durch Elektrolyse<br />

mit Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt,<br />

fliegt die HY4 nach Angaben des<br />

DLR komplett emissionsfrei.<br />

FORSCHER ERWARTEN 750<br />

KILOMETER REICHWEITE<br />

Die HY4 basiert auf der Taurus G4, die<br />

wiederum aus zwei Rümpfen des Elektroseglers<br />

Taurus Electro G2 des Projektpartners<br />

Pipistrel besteht. Das Engagement<br />

des slowenischen Flugzeugherstellers<br />

erklärt auch, warum der inoffizielle<br />

Erstflug bereits am 22. September<br />

am Flughafen Cerklje in Ostslowenien<br />

stattfand. Brennstoffzellen, Motor und<br />

Propeller sitzen in der Mitte zwischen<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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Nicht nur am Boden emissionsfrei: Nach dem Erstflug schieben der Stuttgarter Flughafenchef Georg<br />

Fundel, Prof. André Thess, der Pipistrel-Geschäftsführer Ivo Boscarol und Prof. Josef Kallo (ab 3. v. l.)<br />

mit DLR-Mitarbeitern die HY4 auf ihre Parkposition.<br />

den beiden Kabinen. In ihnen finden jeweils<br />

zwei Personen Platz, ein Pilot und<br />

drei Passagiere. Hinter den Sitzen sind<br />

die Batterien sowie Tanks für je neun<br />

Kilogramm Wasserstoff verbaut.<br />

Das Cockpit unterscheidet sich in einigen<br />

Punkten von denen anderer Flugzeuge<br />

dieser Größe. „In der Mittelkonsole<br />

ist ein zusätzliches Display, um das<br />

Antriebssystem zu überwachen“, erklärt<br />

Johannes Anton. Darauf sehen die Piloten<br />

beispielsweise Temperaturen und<br />

Drücke der Brennstoffzellen und Subsysteme.<br />

Zudem wurden Schalter für<br />

die Bedienung einzelner Komponenten<br />

eingebaut. So kann unter anderem der<br />

Ausfall einer Brennstoffzelle simuliert<br />

werden.<br />

Mit einer Reichweite zwischen 750<br />

(mit Druckwasserstoff) und 1500 Kilometern<br />

(mit Flüssigwasserstoff) sehen<br />

die DLR-Forscher Einsatzmöglichkeiten<br />

der HY4 auf Kurzstrecken. „Kleine Passagierflugzeuge<br />

wie die HY4 können<br />

sehr bald im Regionalverkehr als Electric<br />

Air Taxis eingesetzt werden und eine<br />

flexible und schnelle Alternative zu bestehenden<br />

Transportmitteln bieten“, sagt<br />

Prof. Josef Kallo, HY4-Projektleiter und<br />

Professor an der Universität Ulm, die für<br />

Die HY4 hob eine Woche vor ihrem<br />

offiziellen Erstflug in Stuttgart<br />

bereits in Slowenien ab.<br />

Fotos: DLR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 57


Technik<br />

Brennstoffzellenflugzeug HY4 fliegt<br />

Technische Daten – HY4<br />

Abmessungen<br />

Länge<br />

Spannweite <br />

7,4 m<br />

21,36 m<br />

Antrieb<br />

Motorleistung<br />

80 kW<br />

Dauerleistung<br />

Brennstoffzelle/Batterie 45 kW/45 kW<br />

Batteriekapazität ca. 21 kWh bei 1 °C<br />

Antriebsleistung im Reiseflug 26 kW<br />

Gewicht<br />

Leergewicht<br />

(ohne Brennstoffzelle/Batterie)<br />

Gewicht des Powermoduls<br />

mit Treibstoffspeicher<br />

Maximalgewicht<br />

ca. 630 kg<br />

ca. 400 kg<br />

1500 kg<br />

Geschwindigkeit und Reichweite<br />

Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h<br />

Reisefluggeschwindigkeit 145 km/h<br />

Reichweite <br />

750 bis 1500 km<br />

die Leistungselektronik des Brennstoffzellenflugzeugs<br />

verantwortlich ist.<br />

Nach dem Erstflug wird der Antriebsstrang<br />

nun noch einmal im Labor<br />

getestet. Im März 2017 soll die eigentliche<br />

Flugerprobung beginnen und bis<br />

Oktober dauern. Dabei stehen Zuverlässigkeit<br />

und Effizienz im Alltagsbetrieb<br />

im Fokus. Die HY4 bleibt dafür am<br />

Flughafen Stuttgart, der das Projekt mit<br />

180 000 Euro unterstützt. Dort befindet<br />

sich auch eine Wasserstofftankstelle.<br />

Nach den Flugtests will die DLR-Ausgründung<br />

H2Fly in die Produktentwicklung<br />

einsteigen. „Wir wollen nach drei<br />

Jahren einen ersten Prototyp eines Antriebsstrangs<br />

entwickelt haben, der auch<br />

in anderen Plattformen eingesetzt werden<br />

kann“, sagt Kallo. In fünf bis zehn<br />

Jahren könnten Brennstoffzellenflugzeuge<br />

nach seiner Ansicht vier bis acht Passagiere<br />

auf Kurzstrecken befördern.<br />

ERSTER BRENNSTOFFZELLEN-<br />

FLIEGER HOB SCHON 2008 AB<br />

HY4 ist nicht das erste Flugzeug, das<br />

seine Antriebsenergie aus Brennstoffzellen<br />

gewinnt. Schon 2008 flog eine modifizierte<br />

zweisitzige Diamond HK36 Super<br />

Dimona in Spanien mit einem von<br />

Boeing Research & Technology Europe<br />

entwickelten Hybridsystem aus Brennstoffzellen<br />

und Batterien. Und auch das<br />

DLR hat in den vergangenen zehn Jahren<br />

unter anderem mit der Antares<br />

DLR-H2, einem umgebauten einsitzigen<br />

Elektromotorsegler von Lange Aviation,<br />

Erfahrungen mit Wasserstoff-Brennstoffzellen<br />

gesammelt. Doch HY4 hat mit<br />

vier Sitzen eine größere Kapazität – und<br />

die Visionen der DLR-Wissenschaftler<br />

und ihrer Partner aus Industrie und Forschung<br />

gehen noch deutlich weiter.<br />

Boeing stellte 2008 klar, dass man<br />

Brennstoffzellen nicht als primäre Energiequelle<br />

für größere Passagierflugzeuge<br />

sehe, sondern höchstens als Alternative<br />

zur Auxiliary Power Unit (Hilfstriebwerk).<br />

„Große Passagierflugzeuge werden<br />

auf absehbare Zeit noch mit konventionellen<br />

Antrieben fliegen“, bestätigt<br />

Thess. Auch für Langstrecken ist das<br />

Brennstoffzellen-Batterie-System in Sachen<br />

Energiedichte Kerosin unterlegen.<br />

Dennoch sieht er Potenziale in der Luftfahrt:<br />

„Unser Ziel ist es, den Brennstoffzellen-Antriebsstrang<br />

weiter zu verbessern<br />

und ihn langfristig auch in Regionalflugzeugen<br />

mit bis zu 19 Passagieren<br />

zum Einsatz zu bringen.“ Dafür arbeitet<br />

das DLR zusammen mit der Airbus<br />

Group und Siemens, 20 Universitätsinstituten<br />

und der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Deutscher Forschungszentren. Die Allianz<br />

wurde im Juni auf der Internationalen<br />

Luft- und Raumfahrtmesse ILA in<br />

Berlin angekündigt. Kallo geht sogar<br />

noch weiter: Er hält einen 40-Sitzer mit<br />

einer Reichweite von 1000 Kilometern<br />

für technologisch möglich. Bis dahin ist<br />

es jedoch ein weiter Weg. 15 bis 20 Jahre<br />

könnte die Entwicklung dauern.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Fotos: DLR (2), Ebner (2), Flughafen Stuttgart<br />

Der Arbeitsplatz der Piloten befindet sich in der rechten<br />

der beiden Kabinen der HY4.<br />

Johannes Anton (li.) vom DLR und Nejc Faganelj von<br />

Pipistrel saßen beim Erstflug am Steuer.<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

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Niedertemperatur-Brennstoffzellen<br />

Elektromotor<br />

Wasserstofftank<br />

Lithium-Polymer-Batterie<br />

Wasserstofftank<br />

Lithium-Polymer-Batterie<br />

Die ungewöhnliche Katamaran-Form der HY4 vereinfacht<br />

Einbau und Wartung des Antriebsstrangs.<br />

Ein zusätzliches Display dient der<br />

Überwachung des Antriebs.<br />

Blick unter die Motorhaube: Vier Brennstoffzellen wandeln Wasserstoff und<br />

Sauerstoff in Strom um, der einen 80 Kilowatt starken Elektromotor antreibt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 59


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE 020<br />

Wetterradar<br />

Turbulenzen beunruhigen viele Passagiere.<br />

Doch meist sind sie für Mensch<br />

und Maschine völlig harmlos. Gefährlich<br />

werden sie erst im Zusammenhang mit<br />

Gewittern: Hier lauern darüberhinaus<br />

Gefahren in Form von Hagel und Vereisung,<br />

starken Auf- und Abwinden sowie<br />

Blitzen, die bei einem Einschlag eine<br />

technische Überprüfung des Flugzeugs<br />

nach sich ziehen.<br />

Daher navigieren Piloten so gut wie<br />

möglich um Gewitter herum. Tagsüber<br />

sind die dunklen Wolkentürme gut zu<br />

erkennen. Bei Nacht hilft in den allermeisten<br />

Verkehrsflugzeugen, und mittlerweile<br />

auch in vielen kleineren Business<br />

Jets, das Wetterradar. Es ist überwiegend<br />

unter einer Verkleidung in der<br />

Nase des Flugzeugs eingebaut, dem sogenannten<br />

Radom. Das eigentliche Radar<br />

besteht aus einer Sende- und Empfangsantenne,<br />

die im Sendebereich des<br />

X-Bandes, also etwa zehn Gigahertz,<br />

sendet. Diese hohe Frequenz ist aufgrund<br />

des geringen Bauraums und der<br />

damit verbundenen kompakten Bauweise<br />

der Antenne nötig.<br />

Die Wellenlänge ist darauf ausgelegt,<br />

von Wassertropfen und Eiskristallen,<br />

also den Bestandteilen von Wolken,<br />

reflektiert zu werden. Diese Signale<br />

werden aus einem Winkel von 60 Grad,<br />

also 30 zu jeder Seite, vor dem Flugzeug<br />

wieder empfangen und den Piloten<br />

anschließend auf dem Navigationsdisplay<br />

im Cockpit dargestellt.<br />

Je nach der Stärke des empfangenen<br />

Signals lassen sich Rückschlüsse auf die<br />

Konzentration von Wasser in der Luft<br />

und damit die Dichte der Wolken ziehen.<br />

Gewittertürme, die am Tag meist<br />

dunkelgrau erscheinen, besitzen die<br />

größte Dichte an Wassertropfen. Auf<br />

dem Navigationsdisplay direkt vor den<br />

Piloten werden diese Radarechos mit<br />

Blick auf die Flugroute dargestellt. Das<br />

schwächste Echo wird grün angezeigt,<br />

gelb, rot und magenta veranschaulichen<br />

die stärkeren Bereiche. Diese gilt es unbedingt<br />

zu vermeiden. Die Airlines haben<br />

daher Betriebsverfahren festgelegt,<br />

in welchem Abstand ein Gewitter umflogen<br />

werden muss beziehungsweise<br />

wann es überflogen werden darf. In<br />

Äquatornähe, wo die Wolken teilweise<br />

bis in 13 Kilometer Höhe reichen, ist<br />

das nicht möglich.<br />

Um zu erkennen, wie sich das Gewitter<br />

in vertikaler Richtung verhält, kann<br />

die Neigung des Radars im Cockpit verstellt<br />

werden. So sehen die Piloten die<br />

Wolkenkonzentration nicht nur auf der<br />

aktuellen Flughöhe sondern können<br />

auch einen Eindruck gewinnen, bis in<br />

welche Höhe sich das Gewitter erstreckt<br />

– oder umgekehrt, wie weit die Wolken<br />

an den Boden heranreichen, falls sie sich<br />

gerade im Sinkflug befinden.<br />

MAX KÜHNL<br />

FR<br />

Fotos: Christian Winter<br />

Links von der Flugroute ist die Gewitterwolke mit<br />

den entsprechenden Kernen (rot) zu sehen.<br />

Unter dem Radom ist die Sende- und Empfangsantenne des Wetterradars<br />

eingebaut, hier bei einer Boeing 737.<br />

60 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

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Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart.<br />

Registergericht Stuttgart HRA 9302. Geschäftsführer:<br />

Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung<br />

und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann, Dr. Michael Rathje,<br />

Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, als leistender Unternehmer.<br />

AG Hamburg, HRB 95752.<br />

Ja, ich möchte <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit 40 % Preisvorteil lesen. Best.-Nr. 1525390<br />

Ich bestelle das Jahresabo (<strong>12</strong> Ausgaben) zum rabattierten Preis für Studenten, Schüler<br />

und Auszubildende von zzt. nur 38,16 € (A: 43,20 €; CH: 72.00 SFr.; weitere Auslandspreise<br />

auf Anfrage). Damit ich in den Genuss des Rabatts komme, lege ich dieser Bestellung<br />

eine gültige Immatrikulationsbescheinigung oder Schülerausweiskopie bei oder sende<br />

sie digital per E-Mail zusammen mit den Angaben zur Abo-Lieferadresse an abo@dpv.de.<br />

Das Gratis-Extra meiner Wahl erhalte ich nach Zahlungseingang und solange der Vorrat<br />

reicht, Ersatz lieferungen sind vorbehalten. Nach einem Jahr kann ich das Abo jederzeit<br />

kündigen.<br />

Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />

Name, Vorname<br />

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Straße, Nr.<br />

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Wohnort<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren.<br />

Deshalb bin ich damit einverstanden, dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe<br />

gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren<br />

Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses<br />

Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

Ich bezahle per Bankeinzug und erhalte eine Gratis-Ausgabe zusätzlich.<br />

IBAN<br />

BIC<br />

Geldinstitut<br />

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74,<br />

20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen<br />

von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von<br />

der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die<br />

Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit<br />

meinem Kredit institut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung.<br />

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Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen.<br />

Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor<br />

Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur<br />

Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />

die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a<br />

EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart,<br />

Telefon: + 49 (0)711 3206-8899, Telefax: +49 (0)711 182-2550, E-Mail: flugrevue@dpv.de<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

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Berufe in der Luftfahrt<br />

Notfall- und<br />

Service-Trainer<br />

Damit Flugbegleiter in Notfällen schnell und richtig<br />

reagieren, werden sie von speziellen Trainern geschult.<br />

Notfalltrainer ist bei uns kein separater<br />

Beruf, sondern sie arbeiten<br />

hier im Bereich Safety und<br />

Service Training“, erläutert Uta Dressel,<br />

Sprecherin bei Lufthansa Flight Training.<br />

Das Sicherheitstraining sei die<br />

wichtigste Säule der Flugbegleiterausbildung.<br />

Dabei geht es um die vier großen<br />

Kapitel Notfallverfahren, Humanfaktoren,<br />

Service Trainings und Erste Hilfe.<br />

Bei LH in München und Frankfurt sind<br />

alleine 70 SEP-Trainer (Safety & Emergency<br />

Procedures / Sicherheit und Notverfahren)<br />

tätig. Sie durchlaufen eine bis<br />

zu zwölfmonatige Zusatzausbildung.<br />

Häufig sind sie aktive Flugbegleiter, die<br />

zusätzlich zu ihrem normalen Flugdienst<br />

als Ausbilder arbeiten. Im Bereich Human<br />

Factors sind zehn Trainer tätig,<br />

meistens mit sozialwissenschaftlichem<br />

Hintergrund, etwa einem Lehramts- oder<br />

Psychologiestudium. 50 Lufthansa-Flugbegleiter,<br />

alle mit mindestens zwei Jahren<br />

Flugerfahrung, arbeiten in diesem Bereich.<br />

Das Service-Training halten 60<br />

Mitarbeiter mit Trainerausbildung ab,<br />

die dafür von der Konzernairline zu Lufthansa<br />

Flight Training abgeordnet wer-<br />

Fotos: Airbus, Lufthansa Flight Training / Alexandra Vosding<br />

Tür-Training im Airbus A380-Trainer „CEET“ in Frankfurt.<br />

Flugbegleiter bei der Notrutschen-Schulung.<br />

62 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


7605947-4-1.QXD_Layout 1 07.10.16 15<br />

In dieser Ausgabe<br />

Berufsbild:<br />

Safety & Emergency<br />

Procedures Trainer<br />

7601982-4-1.QXD_Layout 1 04.10.16 14:21 Seite 1<br />

Instruktor Flugsimulator<br />

auf Kreuzfahrt<br />

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Vollpension sowie Grundgehalt und Provision<br />

an Bord. Außerdem suchen wir noch Instruktoren<br />

auf Stundenbasis für unsere Standorte<br />

in Deutschland und der Schweiz.<br />

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Airbus-Evakuierungstest<br />

für eine A380 mit 873<br />

Insassen.<br />

den. Die Erfahrung als Lehrflugbegleiter<br />

oder SEP-Trainer<br />

kann beim späteren Aufstieg<br />

zum Purser helfen.<br />

Je nach Bedarf werden<br />

die Stellen ausgeschrieben<br />

und nach einem Auswahlverfahren<br />

besetzt. Die Zusatzaufgaben<br />

werden nach<br />

individuell vereinbarten Arbeitszeiten<br />

vergütet. Das<br />

Erste-Hilfe-Training halten<br />

dagegen externe Dienstleister<br />

ab. Hier sind Rettungsassistenten<br />

und Krankenschwestern<br />

im Einsatz.<br />

Das Sicherheitstraining<br />

der Flugbegleiter findet im<br />

Klassenraum, an individuellen<br />

Computer-Lernstationen<br />

und in Originalflugzeugen<br />

oder originalgetreu nachgebauten<br />

Trainingskabinen<br />

statt. Hier müssen, selbst bei<br />

künstlich vernebelter Kabine,<br />

lauten Geräuschen und<br />

Dunkelheit, alle Handgriffe<br />

sitzen und Evakuierungen in<br />

Normzeit bewältigt werden.<br />

Natürlich nur, wenn der vorgesehene<br />

Notausgang auch<br />

Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste des Landes NRW mit Sitz in<br />

Duisburg ist ein Servicezentrum für die Polizeibehörden des Landes in den<br />

Bereichen Technik, Einsatz und Verkehr und übernimmt zudem landesweite<br />

Unterstützungs- und Koordinierungs-/Beratungsaufgaben insbesondere in<br />

Haushalts-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten sowie in<br />

Angelegenheiten der Führung und Steuerung.<br />

Am Dienstort Düsseldorf sind im Dezernat 43 - Polizeifliegerstaffel -, Sachgebiet 43.4 - Technischer Betrieb -, zum nächstmöglichen Zeitpunkt je eine Stelle als<br />

1.) Certifying Technician / Freigabeberechtigtes Personal<br />

Fachbereich Flugwerk/Triebwerk (Part-66 CAT B1/B1.3)<br />

und<br />

2.) Mechanic Technician / Freigabeberechtigte/r Mechaniker/in<br />

Fachbereich Flugwerk/Triebwerk (Part-66 CAT A)<br />

unbefristet mit einer/m Tarifbeschäftigten zu besetzen. Die Besetzung der vakanten Stellen steht unter dem Vorbehalt zur Verfügung stehender Haushaltsmittel.<br />

1. Stellenbewertung<br />

Die Arbeitsverhältnisse richten sich nach dem Tarifvertrag für den<br />

öffentlichen Dienst der Länder (TV-L). Bei Erfüllung der tarifrechtlichen<br />

Voraussetzungen ist eine Eingruppierung (abhängig von<br />

Qualifikationen und Berufserfahrung)<br />

• zu 1.) bis einschließlich Entgeltgruppe 10 TV-L möglich.<br />

• zu 2.) bis einschließlich Entgeltgruppe 9 TV-L möglich.<br />

2. Formale Voraussetzungen<br />

• zu 1.) Gültige Lizenz für Freigabeberechtigtes Personal CAT<br />

B1/B1.3 gem. Anhang III VO (EU) 1321/2014 mit Eintrag<br />

eines Luftfahrzeugmusters und einschlägiger praktischer<br />

Berufserfahrung.<br />

• zu 2.) Gültige Lizenz für Freigabeberechtigtes Personal CAT A<br />

gem. Anhang III VO (EU) 1321/2014.<br />

3. Aufgaben<br />

Das Sachgebiet 43.4 ist zuständig für die Wartung und Instandhaltung<br />

sowie Führung und Prüfung der Aufrechterhaltung der<br />

Lufttüchtigkeit der landeseigenen Luftfahrzeuge.<br />

Die Aufgabenbereiche der Stelleninhaber umfassen insbesondere<br />

folgende Tätigkeitsbereiche:<br />

• Wartung, Instandhaltung und Reparatur an Flugwerk/<br />

Triebwerk der Polizeihubschrauber<br />

• Arbeiten im Rahmen periodischer oder kalenderzeitgemäßer<br />

Inspektionen nach Herstellervorschrift<br />

• Einstellarbeiten an der Triebwerksregelung sowie am Trag- und<br />

Steuerwerk<br />

• Behebung von im laufenden Einsatzflugbetrieb aufkommenden<br />

Beanstandungen/Mängeln<br />

• Durchführung von Prüfflügen<br />

• Führung der Wartung bezogenen technischen Dokumentation<br />

4. Organisatorische Anbindung<br />

Das Sachgebiet 43.4 ist eines von vier Sachgebieten innerhalb des<br />

Dezernats 43. Sie sind der Sachgebietsleitung unterstellt.<br />

5. Erfolgssichernde Kompetenzmerkmale<br />

5.1 Aufgabenbezogene Kompetenzen<br />

• gute Englischkenntnisse, insbesondere im technischen Englisch,<br />

• Kenntnisse des Europäischen Luftrechts,<br />

• Organisations- und Planungsfähigkeit,<br />

• PC-Kenntnisse (MS-Office-Produkte)<br />

5.2 Persönliche Kompetenzen<br />

• Sicheres Auftreten, Eigenständigkeit, Eigenverantwortung,<br />

• Lernbereitschaft<br />

5.3 Soziale Kompetenzen<br />

• Teamfähigkeit<br />

• Kommunikationsfähigkeit<br />

Das Land NRW fördert die berufliche Entwicklung von Frauen. Bewerbungen von Frauen werden daher besonders begrüßt. In den Bereichen, in<br />

denen Frauen noch unterrepräsentiert sind, werden sie bei gleicher Eignung, Leistung und Befähigung nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes<br />

bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Der Arbeitsplatz kann auch mit<br />

Teilzeitkräften besetzt werden.<br />

Das Land NRW bemüht sich bevorzugt um die Einstellung schwerbehinderter Menschen und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des<br />

§ 2 SGB IX; Bewerbungen schwerbehinderter und gleichgestellter behinderter Menschen im Sinne des § 2 SGB IX sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Die Ausschreibung wendet sich ausdrücklich auch an Menschen mit Migrationshintergrund.<br />

Für weitere Informationen stehen Ihnen als Ansprechpartner<br />

• Herr PD Ettler (Tel. 0203/4175 - 4300) - Dezernatsleiter - und<br />

• Herr EPHK Miebach (Tel. 0203/4175 - 4340) - Sachgebietsleiter 43.4 - für fachliche Fragen sowie<br />

• Herr RAR Kowollik (Tel. 0203/4175 - 7106) - Personalstelle - für Fragen zum Bewerbungsverfahren gerne zur Verfügung.<br />

Ich freue mich auf Ihre Bewerbung. Richten Sie diese bitte mit aussagekräftigen Unterlagen in deutscher Sprache (insbesondere lückenloser<br />

beruflicher Werdegang, Qualifikationsnachweise, Abschluss- und Arbeitszeugnisse) bis zum 11.11.<strong>2016</strong> unter Angabe der Geschäftsnummer<br />

zu 1). 66-16 (CAT B1/B1.3), zu 2). 66-16 (CAT A) an das<br />

Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW | Personalstelle | Schifferstr. 10 | 47059 Duisburg<br />

oder bevorzugt per E-Mail unter Angabe der o.a. Geschäftsnummer an: tarifbereich.lzpd@polizei.nrw.de<br />

Bei Bewerbungen auf dem Postweg verzichten Sie bitte auf Bewerbungsmappen, da Ihre Unterlagen nicht zurückgesendet werden.<br />

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„DIE ARBEIT ALS LEHR<strong>FLUG</strong>BEGLEITER ODER TRAINER HILFT BEIM AUFSTIEG.“<br />

8145032-11-1.QXD_Layout 1 10.10.16 11:<strong>12</strong> Seite 1<br />

benutzbar ist und die<br />

Rutschpartie nicht in scharfkantigen<br />

Trümmern oder gar<br />

Brandnestern enden würde.<br />

Dann sperren die Flugbegleiter<br />

den betreffenden Notausgang<br />

ab und leiten die Passagiere<br />

um. Binnen 90 Sekunden<br />

muss ein voll besetztes<br />

Flugzeug durch die Hälfte<br />

seiner Notausgänge evakuiert<br />

sein, so schreiben es die<br />

Zulassungsbehörden vor.<br />

Im Airbus-A380-„Cabin<br />

Emergency Evacuation Trainer“<br />

(CEET) der Lufthansa<br />

in Frankfurt kann man die<br />

verschiedensten Brandszenarien,<br />

wie sie in Waschräumen<br />

und Küchen passieren,<br />

realistisch nachstellen und<br />

die Brandbekämpfung üben.<br />

Viele Schulungsthemen<br />

betreffen aber auch den ganz<br />

normalen Flugalltag. Die Inhalte<br />

reichen, gemäß IATA-<br />

Richtlinien, vom Umgang<br />

mit elektronischen Zigaretten<br />

an Bord über das Verhalten<br />

bei Turbulenzen bis hin<br />

zu Sicherheitsmaßnahmen<br />

gegen Randalierer, die sogenannten<br />

„unruly passengers“.<br />

Auch der sicherheitsgerechte<br />

Umgang mit Kindern, medizinischen<br />

Notfällen sowie<br />

Maßnahmen gegen die eigene<br />

Erschöpfung auf sehr langen<br />

Flügen stehen auf dem<br />

Trainingsplan.<br />

FR<br />

SEBASTIAN STEINKE<br />

Auf der Suche nach<br />

einer neuen Stelle<br />

im Luftfahrtbereich?<br />

Auf flugrevue.de<br />

finden Sie aktuelle<br />

Angebote.<br />

www.flugrevue.de


Fotos: ASL, Boeing, ESA<br />

Mit der Ariane 6<br />

blasen die<br />

Europäer zum<br />

Angriff auf SpaceX.<br />

2020 soll die neue<br />

Trägerrakete erstmals<br />

fliegen.<br />

Raumfahrt<br />

BEMANNTE RAUMKAPSELN<br />

Private Unternehmen entwickeln<br />

die neue Raumschiff-Generation<br />

THOMAS PESQUET<br />

Der nächste Europäer reist zur<br />

Internationalen Raumstation<br />

EXTRA


Raumfahrt-EXTRA<br />

Editorial<br />

Die NASA konzentriert<br />

sich auf die Vorbereitung<br />

von Mars-Reisen in den<br />

2030ern.<br />

Neue<br />

Allianzen<br />

für die<br />

Raumfahrt<br />

Fotos: ESA, NASA<br />

Die Raumfahrt ist längst<br />

nicht mehr nur reine<br />

Staatsangelegenheit. Vor<br />

allem jenseits des Atlantiks entwickeln private<br />

Firmen eigene Raketen, Raumschiffe<br />

und neuartige Raumstationen. Ohne kommerzielle<br />

Unternehmen wie SpaceX und Orbital<br />

ATK wäre die Versorgung der ISS mittlerweile<br />

undenkbar. Auch in Europa wächst<br />

das zarte Pflänzchen der Kommerzialisierung,<br />

allerdings ohne Milliardäre wie Elon<br />

Musk oder Jeff Bezos im Hintergrund. Airbus<br />

Defence and Space beispielsweise ist mit<br />

Partner Safran nicht nur finanziell an der<br />

Entwicklung der europäischen Trägerrakete<br />

Ariane 6 beteiligt, sondern sucht sich mit<br />

dem Joint Venture OneWeb Satellites oder<br />

dem europäischen Datenrelaissystem EDRS<br />

neue Erlösquellen. Das geht zwar nicht ganz<br />

ohne staatliche Unterstützung, aber Raumfahrt<br />

ist eben keine Branche wie jede andere.<br />

Dennoch ist ein stärkeres finanzielles<br />

Engagement der Industrie nicht nur wünschenswert,<br />

sondern nötig, damit die Raumfahrt<br />

nicht stehen bleibt. Das eröffnet staatlichen<br />

Institutionen wie der NASA oder der<br />

ESA die Möglichkeit, sich mit ihren begrenzten<br />

Mitteln auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren:<br />

mit Sonden ferne Planeten zu erkunden,<br />

eine bemannte Mission zum Mars<br />

voranzubringen und Grundlagenforschung<br />

zu betreiben – momentan auf der ISS und<br />

nach 2024 im Rahmen eines<br />

internationalen Nachfolgeprojekts.<br />

Missionen also, die sich<br />

kaum kommerzialisieren lassen<br />

und die nicht nur der Erforschung<br />

des Weltalls dienen,<br />

sondern letztlich für ein besseres<br />

Verständnis vieler irdischer<br />

Phänomene wichtig sind.<br />

Ulrike Ebner<br />

Redakteurin Raumfahrt<br />

ESA-Generaldirektor Wörner plädiert für ein<br />

Dorf auf dem Mond als Nachfolge der ISS.<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Geprägt von einer unvergleichlichen<br />

Erfolgsgeschichte steht Arianespace<br />

vollkommen im Dienste seiner<br />

Kunden und der Verpflichtung, zur<br />

Verbesserung des Lebens auf der Erde<br />

als Garant des unabhängigen Zugangs<br />

zum Weltraum für kommerzielle und<br />

institutionelle Missionen beizutragen.<br />

Mit gesteigerter Leistung und<br />

höherer Kapazität bei gleichzeitig<br />

niedrigeren Beförderungskosten für<br />

Satelliten aller Klassen auf jedweden<br />

Orbit werden die kommenden<br />

Träger Ariane 6 und Vega C diese<br />

Garantie noch weiter zementieren.


Raumfahrt-EXTRA<br />

Neue Raumkapseln<br />

Privattaxi ins All<br />

Die ersten bemannten Flüge der privaten US-Raumkapseln verzögern<br />

sich aufgrund von technischen Problemen noch bis 2018. Dann soll<br />

auch das NASA-Raumschiff Orion unbemannt den Mond umfliegen.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


In etwa drei Jahren soll der CST-100<br />

Starliner von Boeing erstmals<br />

Astronauten zur ISS bringen.<br />

Von RUDOLF HOFSTÄTTER<br />

Das nächste bemannte US-<br />

Raumschiff wird von privaten<br />

kommerziellen Anbietern<br />

sein – von Boeing und SpaceX.<br />

So will die NASA die Abhängigkeit von<br />

den russischen Sojus-Kapseln überwinden.<br />

Erstmals seit Jahren würden amerikanische<br />

Astronauten wieder vom eigenen<br />

Territorium ins All starten, anstatt<br />

70 Millionen Dollar für einen Platz in<br />

der Sojus zu bezahlen. Boeing erhält dafür<br />

von der NASA 4,2 Milliarden Dollar,<br />

SpaceX 2,6 Milliarden Dollar – das entspricht<br />

den Kosten für 100 Sojus-Tickets.<br />

US-Astronauten reisen mit der jeweils<br />

nur einmal verwendbaren Sojus,<br />

die Platz für drei Personen bietet, seit<br />

2001 regelmäßig zur Internationalen<br />

Raumstation ISS. Der Preis ist für sechs<br />

Monate Allaufenthalt eher günstig. Mit<br />

dem Space Shuttle kostete ein zehntägiger<br />

Flug eine Milliarde Dollar.<br />

Im aktuellen Lagebericht vom September<br />

<strong>2016</strong> stellt der NASA-Generalinspektor<br />

Paul K. Martin fest: „Das<br />

Commercial-Crew-Programm zeigt weiter<br />

mehrere Herausforderungen, die<br />

Foto: Boeing<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 69


Raumfahrt-EXTRA<br />

Neue Raumkapseln<br />

Fotos: NASA (4), SpaceX (2)<br />

wahrscheinlich den ersten Routineflug<br />

von NASA-Astronauten zur ISS bis Ende<br />

2018 verzögern, also um drei Jahre<br />

gegenüber der ursprünglichen Planung.“<br />

Boeing selbst erwartet den ersten bemannten<br />

Flug seines Raumschiffs Starliner<br />

CST-100 (CST-100 steht für Crew<br />

Space Transportation in Bahnen über<br />

100 Kilometern Höhe) frühestens für<br />

Dezember 2018. Wie es mit SpaceX<br />

weitergeht, ist nach der Explosion einer<br />

Falcon-9-Trägerrakete am 1. September<br />

noch ungewiss. Der Lagebericht bestätigt,<br />

dass die Verspätung der ersten, für<br />

2015 geplanten Starts wegen Budgetkürzungen<br />

durch den US-Kongress entstanden<br />

ist. Die weitere Verzögerung habe<br />

jedoch mit technischen Herausforderungen<br />

der Raumschiffe selbst zu tun. Auch<br />

andere Insider sagen, dass Boeing und<br />

SpaceX erste bemannte Testflüge frühestens<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2018<br />

durchführen könnten. Entsprechend hat<br />

die NASA für 2018 bereits auf Sojus gebucht.<br />

Wichtiger wird sein, dass die<br />

Raumfahrtbehörde den Kapseln bescheinigen<br />

kann, dass sie für den Transport<br />

Die Kapseln im Vergleich<br />

von Astronauten wirklich sicher sind.<br />

Das könnte noch nachträgliche Änderungen<br />

bewirken und für weitere Verzögerungen<br />

sorgen, hält der Inspektor für<br />

möglich. So oder so trainieren bereits<br />

vier Commercial-Crew-Astronauten für<br />

die Reise mit den privaten Raumtaxis.<br />

WIEDERVERWENDBAR UND<br />

MIT RETTUNGSSYSTEM<br />

CST-100 Dragon V2 Orion<br />

Hersteller Boeing SpaceX NASA/Lockheed Martin<br />

max. Durchmesser 4,56 m 3,7 m 5,0 m<br />

Höhe 5,03 m 6,1 m 3,0 m<br />

Anzahl Sitze 7 7 4 - 6<br />

Trockenmasse k. A. 4200 kg 8 777 kg<br />

Antrieb<br />

4 Startabbruch-<br />

Triebwerke à 178 kN,<br />

24 Schubdüsen<br />

à 6,7 kN (beides von<br />

Aerojet Rocketdyne)<br />

8 Superdracos<br />

à 72 kN<br />

1 Haupttriebwerk à 26,7 kN, <strong>12</strong><br />

Schubdüsen à 711 N,<br />

3 Feststoff-Triebwerke für den<br />

Einsatz bei Startabbruch<br />

(alles von Aerojet Rocketdyne)<br />

Wiederverwendbarkeit<br />

bis zu 10-mal bis zu 10-mal Crewmodul wiederverwendbar,<br />

Servicemodul zunächst nicht<br />

Trägerrakete zunächst Atlas 5 Falcon 9 SLS<br />

Mit Orion will die<br />

NASA eines Tages<br />

zum Mars fliegen.<br />

Boeing ist nicht nur der weltgrößte Hersteller<br />

von Flugzeugen und Hubschraubern,<br />

sondern auch einer der größten<br />

Auftragnehmer der US-Regierung in der<br />

Raumfahrt. Boeing Space in St. Louis,<br />

Missouri, war und ist maßgeblich an Raketen,<br />

Raumschiffen wie Apollo, dem<br />

Space Shuttle, an der ISS sowie an Satelliten<br />

beteiligt. Das neue Raumschiff<br />

CST-100 Starliner baut Boeing im Kennedy<br />

Space Center in Florida. Die Kapsel<br />

soll bis zu sieben Astronauten zur<br />

ISS, zur geplanten privaten Raumstation<br />

von Bigelow Aerospace und Weltraumtouristen<br />

des US-Reisebüros Space Adventures<br />

in den Erdorbit und zurück<br />

bringen. Das Raumschiff soll bis zu zehn<br />

Mal wiederverwendet werden, einzig das<br />

zylindrische Antriebsmodul mit den Solarzellen<br />

muss jedes Mal neu sein. Der<br />

CST-100 nutzt bewährte Herstellungsprozesse<br />

und Systeme von Flugzeugen,<br />

dem Space Shuttle und der ISS. Aus seinen<br />

Passagierjets übernimmt Boeing das<br />

blaue LED-Bordlicht Sky Lighting, das<br />

der Crew das Gefühl eines blauen Himmels<br />

geben und das Kapselinnere größer<br />

wirken lassen soll. Für mehr Komfort<br />

sorgen auch kabellose Internet-Tablets<br />

anstatt dicker, unpraktischer Handbücher.<br />

Mit dem Dockingsystem am Bug<br />

der Kapsel kann das Schiff bis zu sechs<br />

Monate lang an die Station gekoppelt<br />

bleiben.<br />

Für die ersten Starts von Florida aus<br />

wurde die bewährte Rakete Atlas 5 von<br />

United Launch Alliance gewählt. Der<br />

Starliner könnte auch auf einem anderen<br />

Raketentyp starten. Bei Problemen der<br />

startenden Rakete wird an der Spitze der<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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Die Dragon V2 ist eine<br />

Weiterentwicklung des<br />

Frachters von SpaceX.<br />

Astronauten testen die Dockingluke<br />

an einem Orion-Modell in Houston.<br />

Kapsel eine Rettungsrakete aktiviert, um<br />

die Crew schnell und sicher aus der Gefahrenzone<br />

zu evakuieren. Die Kapsel<br />

geht dann am Fallschirm vor Florida auf<br />

dem Meer nieder. Die Sojus und Chinas<br />

Shenzhou haben die Rettungsrakete<br />

SAS, mit deren Hilfe 1983 zwei Kosmonauten<br />

sogar die Explosion einer Trägerrakete<br />

überlebten. Im Normalfall landet<br />

die Boeing-Kapsel nach ihrem Ausflug<br />

zur ISS auf dem US-Raketengelände<br />

White Sands in New Mexico. Drei<br />

Bremsfallschirme und große Airbags am<br />

Kapselboden sollen die Landung vorwiegend<br />

auf festen Grund ermöglichen.<br />

Auf festem Boden soll künftig auch<br />

die Kapsel der Konkurrenz SpaceX landen<br />

– allerdings raketengebremst. „So<br />

sollte ein Raumschiff im 21. Jahrhundert<br />

landen“, sagte der SpaceX-Gründer Elon<br />

Musk bei der Vorstellung der bemannten<br />

Dragon V2 im Mai 2014. Das ist allerdings<br />

noch Zukunftsmusik. Anfangs<br />

wird die Kapsel wie die unbemannte<br />

Frachtversion Dragon an Fallschirmen<br />

auf dem Meer niedergehen. Mit Dragon<br />

hat SpaceX seit 20<strong>12</strong> neun Versorgungsflüge<br />

zur ISS durchgeführt, nur der<br />

Transport im Juni 2015 kam durch einen<br />

Fehlstart der Falcon 9 nicht zustande.<br />

Die Dragon V2 soll wie Boeings CST-<br />

100 bis zu sieben Astronauten zur ISS<br />

und zurück auf die Erde bringen. Neu<br />

gegenüber der flugerprobten, unbemannten<br />

Dragon sind ein integrierter<br />

ERSATZ FÜR DAS SPACE SHUTTLE<br />

Dockingmechanismus am Bug der Kapsel.<br />

Er ermöglicht das automatische Andocken<br />

an der ISS oder anderen künftigen<br />

Raumstationen ohne den bisher nötigen<br />

Roboterarm.<br />

Ein Fortschritt bei der neuen Dragon<br />

sind acht schubstarke Kapseltriebwerke<br />

Superdraco, ebenfalls von SpaceX ent-<br />

Ende 2015 fanden Schwebeversuche für raketengebremste<br />

Landungen mit der Dragon V2 statt.<br />

Boeings CST-100 Starliner<br />

landet an Fallschirmen.<br />

Airbags bremsen den Aufprall des<br />

CST-100 zusätzlich ab.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 71


Raumfahrt-EXTRA<br />

Neue Raumkapseln<br />

Im Crewmodul von Orion finden je nach Art der<br />

Mission vier bis sechs Personen Platz.<br />

Die Dragon V2 kann wie der CST-100 bis zu<br />

sieben Astronauten befördern.<br />

Fotos: Boeing, NASA, SpaceX (3)<br />

wickelt. Sie dienen im Notfall der raschen<br />

Evakuierung des Raumschiffs in<br />

eine sichere Entfernung von einer defekten<br />

Rakete. Sie sollen später auch die bereits<br />

erwähnten raketengebremsten Landungen<br />

ermöglichen. Jedes der additiv<br />

gefertigten Superdracos liefert bis zu<br />

72 Kilonewton Schub. Auf dem Prüfstand<br />

in Texas hat SpaceX die neuen<br />

Triebwerke bereits erfolgreich getestet.<br />

Auch das Rettungssystem wurde im<br />

Frühjahr 2015 schon erprobt.<br />

Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre<br />

mit dem Hitzeschild PICA, einer<br />

von der NASA früher entwickelten Technologie,<br />

wird das Äußere der Kapsel von<br />

der bis 2000 Grad Celsius heißen Reibung<br />

stark gegrillt. Der Boden der Kapsel<br />

soll einen weiter verbesserten Hitzeschutzschild<br />

für mehrere Flüge erhalten,<br />

betont Musk: „Das soll die Dragon V2<br />

völlig wiederverwendbar machen.“ Auch<br />

die Triebwerke sollen durch Instandhaltung<br />

zwischen den Flügen mehrmals benutzt<br />

werden.<br />

Indem die NASA den Transport in<br />

die Erdumlaufbahn an Privatunternehmen<br />

überträgt, werden bei der Raumfahrtbehörde<br />

selbst Ressourcen für die<br />

Entwicklung von interplanetarer Transporttechnologie<br />

frei. Das neue NASA-<br />

MIT ORION ZUM MOND UND WEITER<br />

Raumschiff Orion war nach dem Unfall<br />

des Space Shuttle Columbia von der US-<br />

Regierung im Jahr 2006 bei der Lockheed<br />

Martin Corporation in Auftrag gegeben<br />

worden. Dazu passend wird derzeit<br />

auch die neue Schwerlastrakete SLS<br />

(Space Launch System) mit 77 Tonnen<br />

Frachtkapazität entwickelt.<br />

AMERIKANER UND EUROPÄER<br />

ARBEITEN ZUSAMMEN<br />

Mit der Orion sollen Astronauten in den<br />

2020er Jahren zum Mond und zu Asteroiden<br />

und in den 2030er Jahren zum<br />

Mars reisen. Mit einem angedockten<br />

Wohnmodul können die Ressourcen der<br />

Kapsel vier bis sechs Astronauten längere<br />

Zeit versorgen. Die Crewkapsel soll<br />

am Ende der Mission an Fallschirmen im<br />

Pazifischen Ozean landen. Ein wichtiger<br />

Sicherheitsfaktor gegenüber dem Space<br />

Shuttle ist ein Rettungssystem bei Notfällen<br />

der startenden Rakete. Es handelt<br />

sich um eine schmale Feststoffrakete<br />

ähnlich wie bei Sojus und Shenzhou.<br />

Anders als CST-100<br />

Starliner und Dragon<br />

V2 hat die Orion-<br />

Kapsel ihren ersten<br />

unbemannten Flug, EFT-1 (Exploration<br />

Flight Test), bereits hinter sich. Am<br />

5. Dezember 2014 startete sie auf einer<br />

Delta-4-Rakete, umflog zweimal die Erde<br />

und landete nach viereinhalb Stunden<br />

im Pazifik, wo sie von der US-Navy geborgen<br />

wurde. Ein Hauptziel dieses<br />

Testflugs war, den Hitzeschutz auf die<br />

Probe zu stellen. Dazu raste die Kapsel<br />

mit einer Geschwindigkeit von 32 000<br />

Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre,<br />

wobei sich der fünf Meter Durchmesser<br />

große Boden auf 2200 Grad Celsius<br />

und das Kapselgehäuse auf 1700 Grad<br />

Celsius erhitzten.<br />

Das Servicemodul der Orion stammt<br />

aus Europa und wird von der europäischen<br />

Raumfahrtagentur ESA und Airbus<br />

Defence and Space entwickelt. Es<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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Wie in Boeing-Flugzeugen sollen blaue LEDs<br />

im CST-100 die Kabine größer wirken lassen.<br />

basiert auf dem Raumfrachter ATV (Automated<br />

Transfer Vehicle) und steuert<br />

für die Kapsel wichtige Systemfunktionen<br />

bei: Antrieb, Energie, Temperaturregelung,<br />

Wasser und Atemluft für die Astronauten.<br />

Zudem beherbergt es das<br />

Haupttriebwerk und die Schubdüsen der<br />

Orion sowie den Treibstoff für Orbittransfers.<br />

Beim Wiedereintritt mit elf Kilometern<br />

pro Stunde verglüht das Modul<br />

in der Atmosphäre. Das Servicemodul<br />

soll das Raumschiff beim nächsten Test<br />

im All versorgen. Bei der unbemannten<br />

Exploration Mission 1 soll Ende 2018<br />

die Rakete SLS die Orion in eine Bahn<br />

zum Mond, zweimal um den Erdtrabanten<br />

und zurück zur Erde bringen. Die<br />

erste bemannte Orion der Exploration<br />

Mission 2 soll 2021 mit vier Astronauten<br />

zwanzig Tage lang dieselbe Bahn fliegen.<br />

Dabei handelt es sich um die erste<br />

Kooperation von ESA und NASA an einem<br />

bemannten Raumschiff für Missionen<br />

zu anderen Himmelskörpern. FR<br />

Acht Superdraco-Triebwerke dienen der Dragon V2 als Rettungssystem,<br />

sollen später aber auch Landungen ohne Fallschirm ermöglichen.<br />

Im Fall eines Problems beim Raketenstart<br />

werden die Superdracos aktiviert.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 73


Raumfahrt-EXTRA<br />

ESA-Astronaut Thomas Pesquet<br />

Sieben Jahre musste der Franzose<br />

Thomas Pesquet auf seinen ersten<br />

Flug zur Internationalen Raumstation<br />

ISS warten. Doch das hat nicht nur<br />

Nachteile: „Ich bereite mich seit Langem<br />

auf diese Reise ins All vor. Das gibt eine<br />

gewisse Sicherheit“, sagt der 38-Jährige.<br />

Der studierte Luft- und Raumfahrtingenieur<br />

und ausgebildete Linienpilot wurde<br />

im Mai 2009 zusammen mit den beiden<br />

Italienern Luca Parmitano und Samantha<br />

Cristoforetti, dem Dänen Andreas<br />

Mogensen, Alexander Gerst aus<br />

Deutschland und dem Briten Timothy<br />

Peake unter mehr als 8000 Bewerbern<br />

von der ESA ausgewählt. Er ist der<br />

Jüngste dieser Astronautenklasse und<br />

der Letzte, der zu seinem Erstflug zur<br />

ISS aufbricht. Am 16. November ist es<br />

so weit: Von Baikonur aus wird Pesquet<br />

zusammen mit der NASA-Astronautin<br />

Peggy Whitson und dem russischen Kosmonauten<br />

und Kommandanten Oleg Nowizki<br />

zu einer Langzeitmission starten.<br />

Zuvor lernte Pesquet Russisch, absolvierte<br />

Parabelflüge, schlug sich bei<br />

mehreren Survivaltrainings in sengender<br />

Hitze und eisiger Kälte durch und wanderte<br />

mit Teamkollegen durch Höhlen<br />

auf Sardinien. Er übte Spacewalks unter<br />

Wasser bei der amerikanischen Raumfahrtbehörde<br />

NASA in Houston und vor<br />

der Küste Floridas. Nach hunderten<br />

Stunden im Simulator kennt er die Systeme<br />

der Raumkapsel Sojus und der ISS<br />

in- und auswendig. „Wir trainieren alle<br />

möglichen Notfälle und Fehler immer<br />

und immer wieder. Wir sollen mit jeder<br />

Trockenübungen<br />

Unzählige Trainingseinheiten hat Thomas<br />

Pesquet absolviert, seit er 2009 für das<br />

ESA-Astronautenkorps ausgewählt<br />

wurde. Nun darf er endlich zur ISS.<br />

Situation umgehen können. Auf technischer<br />

Seite gibt es nichts, wovor wir<br />

Angst haben müssten“, sagt Pesquet.<br />

Der anspruchsvollste Teil der Vorbereitung<br />

war für Pesquet im Rückblick das<br />

mehrtägige Winter-Überlebenstraining<br />

in Russland. „Ich hatte Hunger, es war<br />

kalt, und ich habe nachts kaum geschlafen.<br />

Dennoch habe ich eigentlich nur<br />

Mission Proxima<br />

gute Erinnerungen – an Momente des<br />

Lachens, Momente der Kameradschaft.“<br />

Das viele Training wird sich bei seinem<br />

180 Tage langen Aufenthalt im All<br />

auszahlen. „Wir haben ein sehr vollgepacktes<br />

Programm, vielleicht voller als<br />

üblich“, sagt er. Auf dem Plan der Expedition<br />

50/51 stehen vier Außenbordeinsätze:<br />

zwei Ende des Jahres, um Batteri-<br />

Der Name Proxima für Thomas Pesquets Mission wurde 2015 bei<br />

einem Wettbewerb aus mehr als 1300 Vorschlägen ausgewählt.<br />

Proxima ist der Stern, der der Sonne am nächsten ist. Pesquet<br />

ist der zehnte Franzose im All und wird während seiner sechs Monate<br />

auf der ISS den Expeditionen 50 und 51 angehören. Die Rückkehr zur<br />

Erde ist für den 15. Mai 2017 geplant. Als nächster Europäer fliegt<br />

der Italiener Paolo Nespoli ins All. Der dann 60-jährige ESA-Astronaut<br />

startet im Mai für fünf Monate zur ISS. Es wird nach 2007 und 2010<br />

seine dritte Mission auf der Internationalen Raumstation sein.<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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Beim Höhlentraining der ESA geht<br />

es um Orientierung und Teamwork.<br />

Auf dem Trainingsplan standen auch<br />

Landungen im Wasser.<br />

180 Tage lang wird<br />

Pesquet die Erde aus dem<br />

All beobachten können.<br />

Peggy Whitson, Oleg Nowizki und<br />

Thomas Pesquet (v. l.) fliegen zur ISS.<br />

Pesquet ist bei den<br />

Expeditionen 50 und 51<br />

Flugingenieur.<br />

Fotos: ESA, NASA (2)<br />

en an zwei Solarpaneelen auf der Backbordseite<br />

der Station auszutauschen,<br />

und noch einmal zwei im April 2017,<br />

wenn ein Dragon-Frachter von SpaceX<br />

weiteres Equipment zur ISS bringt. Ob<br />

das Raumschiff des privaten US-Unternehmens<br />

wirklich fliegen kann, ist nach<br />

der Explosion einer Falcon-9-Rakete<br />

Anfang September allerdings noch unklar.<br />

Ebenfalls noch nicht entschieden<br />

ist, ob Pesquet bei einem, allen oder keinem<br />

der Spacewalks dabei sein wird.<br />

VERSUCHSKANINCHEN UND<br />

FORSCHER IN EINER PERSON<br />

Langweilig wird dem Franzosen aber<br />

auch so nicht werden, denn ein Hauptteil<br />

seiner Arbeit dreht sich um Wissenschaft.<br />

„Wir haben rund 50 Experimente<br />

aus allen Fachgebieten: Materialwissenschaft,<br />

Physik, Medizin, Physiologie.“<br />

Im europäischen Columbus-Modul wird<br />

Pesquet beispielsweise viel Zeit mit dem<br />

ESA-Trainingssystem MARES (Muscle<br />

Atrophy Research and Exercise System)<br />

zur Untersuchung von Muskelschwund<br />

verbringen. Ein weiteres Experiment soll<br />

das schwindende Sehvermögen im All<br />

und seine Ursachen untersuchen. Erstmals<br />

bei einer Langzeitmission getestet<br />

wird ein neuer Raumanzug, der die fehlende<br />

Schwerkraft durch Druck auf den<br />

Körper ausgleichen und dadurch Rückenschmerzen<br />

verhindern soll. Pesquet<br />

wird aber auch Versuche mit antibakteriellen<br />

Materialien durchführen, die in<br />

künftigen Raumschiffen und -stationen,<br />

aber auch an stark frequentierten öffentlichen<br />

Orten eingesetzt werden könnten.<br />

Erprobt wird zudem ein tragbares Ultraschallgerät,<br />

das von der Erde aus gesteuert<br />

werden kann. So könnten Ärzte<br />

Astronauten oder Menschen an weit entfernten<br />

Orten einfach untersuchen.<br />

Neben wissenschaftlichen Versuchen,<br />

Instandhaltungsarbeiten an der<br />

ISS und den obligatorischen zwei Stunden<br />

Sport pro Tag gehört es auch zu Pesquets<br />

Aufgaben, mit der Öffentlichkeit<br />

zu kommunizieren – ob über soziale Medien<br />

wie Twitter, Facebook und Instagram,<br />

seinen persönlichen Blog bei der<br />

ESA oder eine wöchentliche Radiosendung<br />

bei France Info. Dass er das in seiner<br />

knappen Freizeit machen muss, stört<br />

ihn aber nicht weiter: „Als Kind war ich<br />

frustriert darüber, dass es so wenige Informationen<br />

über Raumfahrt gab. Heute<br />

bemühen wir uns, unsere Erfahrungen<br />

mit möglichst vielen Menschen zu teilen<br />

und sie dadurch auf unsere Reise mitzunehmen.“<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 75


Raumfahrt-EXTRA<br />

Ariane 6<br />

Europas Billig-Rakete<br />

Günstiger soll sie werden und dabei so zuverlässig sein wie ihre Vorgängerin: Bei<br />

der Ariane 6 versucht Airbus Safran Launchers den Spagat zwischen Kosten und<br />

Qualität, um im Trägerraketen-Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Fotos: ASL, DLR (2)<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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Von ULRIKE EBNER<br />

Den Hauptunterschied zwischen<br />

dem aktuellen und<br />

dem künftigen Arbeitspferd<br />

unter den europäischen Trägerraketen<br />

fasst Gerald Hagemann in einem<br />

Satz zusammen: „Die Ariane 5 wurde<br />

getrieben durch Technologie. Die Ariane<br />

6 hat den Fokus auf den Kosten.“ Hagemann<br />

ist bei Airbus Safran Launchers<br />

(ASL) für Raumfahrtantriebe zuständig.<br />

Das Anfang 2015 von Airbus Defence<br />

and Space und Safran gegründete Gemeinschaftsunternehmen<br />

ist für Entwicklung<br />

und Bau der Ariane 6 verantwortlich.<br />

Sie soll von 2020 an das bisherige<br />

Flaggschiff Ariane 5 ablösen, in einer<br />

Übergangszeit bis 2023 werden<br />

beide Raketen parallel betrieben. Denn<br />

die Ariane 5 ist zwar äußerst zuverlässig<br />

– im Oktober gelang der 74. erfolgreiche<br />

Start in Folge –, aber im internationalen<br />

Vergleich zu teuer. „Es geht nicht nur<br />

um SpaceX, sondern auch um China,<br />

Russland, Japan und Indien“, sagt Hagemann.<br />

Für den Start einer Ariane 5 müssen<br />

Kunden rund 160 Millionen Euro<br />

berappen. Bei SpaceX gibt es einen Start<br />

mit einer neuen Falcon 9 schon für 62<br />

Millionen Dollar (rund 56 Mio. Euro).<br />

Eine bereits verwendete SpaceX-Rakete<br />

kann 8,3 Tonnen Nutzlast künftig noch<br />

deutlich günstiger in einen geostationären<br />

Orbit bringen.<br />

ZWEITE CHANCE FÜR DEN<br />

OBERSTUFENMOTOR VINCI<br />

Geplant sind bei der Ariane 6 Einsparungen<br />

von bis zu 50 Prozent im Vergleich<br />

zu ihrer Vorgängerin. Damit will<br />

man mit dem Startpreis pro Kilogramm<br />

Nutzlast von SpaceX mindestens gleichziehen<br />

oder ihn sogar unterbieten. Rund<br />

drei Milliarden Euro kostet die Raketenentwicklung,<br />

davon kommen 2,4 Milliarden<br />

Euro von der europäischen Raumfahrtagentur<br />

ESA. Mit einer Investition<br />

von etwa 400 Millionen Euro trägt die<br />

Industrie zwar nur einen relativ geringen<br />

finanziellen Anteil, doch erstmals in der<br />

europäischen Raumfahrtgeschichte sind<br />

kommerzielle Unternehmen voll für Entwicklung<br />

und Industrialisierung einer<br />

Trägerrakete verantwortlich.<br />

Anders als SpaceX setzt ASL bei der<br />

Ariane 6 nicht auf Wiederverwendbarkeit,<br />

denn dafür wären deutlich mehr als<br />

die derzeit angepeilten zehn bis elf Starts<br />

pro Jahr nötig. Nichtsdestotrotz arbeiten<br />

die Ingenieure bereits an Nachfolgekonzepten<br />

(siehe Infokasten auf S. 78). Kosteneinsparungen<br />

sollen bei der Ariane 6<br />

zum einen durch eine schlankere Unternehmensstruktur<br />

bei ASL und optimierte<br />

Abläufe erreicht werden, zum anderen<br />

auch durch die Übernahme vorhandener<br />

Komponenten.<br />

So wird die Erststufe abgeleitet von<br />

der Ariane 5 ECA (Evolution Cryotechnique<br />

Type A), die hauptsächlich für<br />

kommerzielle Satellitenstarts genutzt<br />

wird. Als Antrieb der Ariane 6 dient das<br />

Vulcain 2.1 – eine Überarbeitung des in<br />

den 1980er Jahren für die Ariane 5 entwickelten<br />

Haupttriebwerks. Das Vulcain<br />

funktioniert nach dem Nebenstromverfahren,<br />

bei dem ein Teil des Wasserstoffs<br />

und des flüssigen Sauerstoffs in einem<br />

Vorbrenner gezündet wird, um so Pumpen<br />

für die Treibstoff- und Oxidatorförderung<br />

anzutreiben. Das Vulcain 2.1<br />

bietet einen Vakuumschub von 137 Tonnen,<br />

also etwa zwei Tonnen mehr als der<br />

jetzige Ariane-5-Hauptantrieb. Um Kosten<br />

zu sparen, setzt ASL beim Vulcain<br />

2.1 unter anderem auf additive Fertigung.<br />

Beispielsweise erhält das Triebwerk<br />

einen Gasgenerator, der anstatt aus<br />

hunderten Einzelteilen nur noch aus drei<br />

gedruckten Metallkomponenten besteht.<br />

Zudem werden elektrische Pumpen und<br />

eine Auxiliary Power Unit (APU/ Hilfstriebwerk)<br />

verwendet, damit der Tank<br />

auch ohne laufendes Triebwerk bedrückt<br />

werden kann. Jeweils 350 Tonnen zusätzlichen<br />

Schub beim Start liefern die neuen<br />

Feststoffbooster P<strong>12</strong>0. Sie werden auch<br />

an der Erststufe der kleineren europäischen<br />

Vega-C-Rakete genutzt, die momentan<br />

von Avio und der italienischen<br />

Raumfahrtagentur ASI entwickelt wird.<br />

In der Ariane-6-Oberstufe kommt mit<br />

dem Vinci ein Triebwerk zum Einsatz,<br />

das eigentlich für die Ariane 5 ME (Midlife<br />

Evolution) gedacht war. Die Arbeiten<br />

an Vinci begannen bereits um die<br />

Jahrtausendwende, doch ins Weltall geflogen<br />

ist der Raketenmotor noch nie.<br />

„Die Entwicklung wurde nach dem Fehlstart<br />

einer Ariane 5 im Jahr 2002 zurückgestellt“,<br />

erklärt Hagemann. Nachdem<br />

die von Deutschland favorisierte<br />

Weiterentwicklung der Ariane 5 Ende<br />

2014 zugunsten der von Frankreich bevorzugten<br />

Ariane 6 gestrichen wurde,<br />

bekommt das kryogene Oberstufentriebwerk<br />

nun eine neue Chance.<br />

Dabei setzen die Entwickler beim<br />

Vinci-Antrieb auf das Expander-Cycle-<br />

Verfahren: Der flüssige Wasserstoff umströmt<br />

zur Kühlung zuerst die Brennkammer,<br />

wird dabei verdampft und<br />

treibt dann eine Turbopumpe für die<br />

Treibstoffförderung an. Als Oxidator<br />

wird flüssiger Sauerstoff verwendet. Das<br />

Besondere an Vinci: Es ist wiederzündbar.<br />

„Dadurch kann die Ariane 6 Nutzlasten<br />

in andere Orbits befördern, als<br />

das bisher möglich ist“, sagt Hagemann.<br />

Interessant ist das unter anderem für<br />

Transporte zur ISS, das Aussetzen von<br />

Galileo-Satelliten – und für Missionen in<br />

den tieferen Weltraum.<br />

KOSTEN SPAREN DURCH<br />

GEDRUCKTE METALLTEILE<br />

Weil das Vinci nicht mehr ganz neu ist,<br />

überarbeitet ASL das Triebwerk. Das<br />

bisherige System mit Zündkerzen soll<br />

durch eine Laserzündung ersetzt werden.<br />

Anstelle zusätzlicher Tanks wäre<br />

dann nur eine kleine Elektronikbox nötig,<br />

die den 200 Watt starken Laser steuert.<br />

Das würde Kosten sparen. Anders<br />

als in der ursprünglich entwickelten Version,<br />

bei der auf die beengteren Raumverhältnisse<br />

der Ariane 5 ME Rücksicht<br />

In Lampoldshausen entsteht derzeit<br />

ein Prüstand für ganze Oberstufen.<br />

Im Höhenteststand (vorne links) wird<br />

das Vinci im Vakuum erprobt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 77


Raumfahrt-EXTRA<br />

Ariane 6<br />

53 m<br />

Blick in die Zukunft<br />

ASL entwickelt für die Ariane-6-Nachfolge<br />

bereits den Hauptstufenmotor Prometheus,<br />

betrieben mit Methan und Flüssigsauerstoff. Er<br />

soll aus noch mehr gedruckten Bauteilen bestehen<br />

und nur ein Zehntel so viel kosten wie das<br />

Vulcain. Das Wiedereintrittskonzept Adeline<br />

(Advanced Expendable Launcher with Innovative<br />

Engine Economy) von Airbus Defence and Space<br />

sieht vor, die Haupttriebwerke und die Avionik<br />

nach einem Start zu bergen und aufzubereiten.<br />

Ein erster Testflug ist für 2025 geplant.<br />

Das Oberstufentriebwerk Vinci liefert<br />

18 Tonnen Schub im Vakuum.<br />

31 m<br />

genommen werden musste, wird das<br />

Vinci nun keine Ausfahrdüse mehr benötigen.<br />

Neu entwickelt wird mit <strong>12</strong>2<br />

Einspritzelementen auch der Einspritzkopf,<br />

durch den Treibstoff und Oxidator<br />

unter hohem Druck strömen. Er soll aus<br />

Inconel additiv gefertigt werden. „Die<br />

Entwicklung läuft gerade, dazu sollen<br />

Tests auf dem europäischen Forschungsund<br />

Technologieprüfstand P8 in Lampoldshausen<br />

stattfinden“, so Hagemann.<br />

Im baden-württembergischen Lampoldshausen<br />

befindet sich eines der modernsten<br />

Testzentren für Raketentriebwerke<br />

in Europa. Betrieben wird es vom<br />

Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR). Zwischen Ende April<br />

und September durchlief das Vinci dort<br />

bereits zehn Tests, die der Entwicklung<br />

und Qualifikation dienen. Erprobt wurde<br />

dabei unter anderem die Wiederzünd-<br />

barkeit im Vakuum. Das Vinci ist in<br />

Lampoldshausen ein alter Bekannter:<br />

Das jüngste Triebwerk war bereits das<br />

fünfte, das dort auf einem Prüfstand erprobt<br />

wurde. Im Januar 2017 soll hier<br />

auch das Hauptstufentriebwerk Vulcain<br />

2.1 eine Testkampagne durchlaufen. Im<br />

französischen Vernon stehen bei ASL<br />

übrigens die gleichen Prüfstände wie in<br />

Lampoldshausen, dort wird die finale<br />

Qualifikation der Raketenmotoren<br />

durchgeführt. Momentan entsteht in<br />

Lampoldshausen im Auftrag der ESA eine<br />

neue, in Europa einzigartige Anlage<br />

mit der Bezeichnung P 5.2. Baubeginn<br />

des etwa 35 Meter langen, 45 Meter<br />

breiten und 30 Meter hohen Prüfstands<br />

war im Juni 2014. Rund 40 Millionen<br />

lässt sich die ESA die Anlage kosten.<br />

Von 2018 an sollen hier Tests ganzer<br />

Ariane-6-Oberstufen durchgeführt wer-<br />

Fotos: Airbus DS, DLR, Eric Forterre/Safran, ESA<br />

Ariane 5 ECA<br />

Startmasse:<br />

780 t<br />

Nutzlast:<br />

10 t GTO<br />

Durchmesser: 5,4 m<br />

Hauptmotor: Vulcain 2<br />

Boosterraketen:<br />

2 x 240 t Festtreibstoff<br />

<br />

3 m Durchmesser<br />

Oberstufenmotor:HM7B<br />

Kommerzielle Aufträge 2015<br />

Ariane 5: 14<br />

Proton: 1<br />

Atlas 5: 1<br />

Gesamt<br />

25<br />

Falcon 9: 9<br />

78 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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62 m<br />

Der in den 1980er Jahren entwickelte Vulcain-Antrieb wird für die Ariane 6<br />

überarbeitet. Das Bild zeigt ein Vulcain 2 bei einem Heißlauftest.<br />

den, dazu gehören Versuche zur Be- und<br />

Enttankung sowie Heißlauftests. Komplette<br />

Oberstufen können dort später<br />

qualifiziert werden.<br />

REICHT DIE INSTITUTIONELLE<br />

NACHFRAGE AUS?<br />

Die Verwendung vorhandener Komponenten<br />

wie Vinci und P<strong>12</strong>0-Feststoffbooster<br />

hat außer Einsparungen bei den<br />

reinen Entwicklungskosten einen weiteren<br />

Vorteil: „Dadurch müssen wir relativ<br />

wenig neue Infrastruktur für die Ariane<br />

6 entwickeln“, sagt Hagemann. Zudem<br />

ist geplant, die Ariane 6, anders als die<br />

Ariane 5, am europäischen Weltraumbahnhof<br />

Kourou in Französisch-Guayana<br />

horizontal und nicht senkrecht zusammenzubauen.<br />

Das soll die Integration<br />

günstiger machen, weil beispielsweise<br />

keine Kräne nötig sind und die Zusammenarbeit<br />

der Mitarbeiter vereinfacht<br />

wird. Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />

die Reduzierung der Kosten ist die Produktion<br />

möglichst hoher Stückzahlen.<br />

ASL und die Zulieferer wollen später<br />

jährlich elf Haupt- und Oberstufen sowie<br />

35 Booster fertigen.<br />

Die Ariane 6 wird nach einem Baukastenprinzip<br />

konfiguriert: Die mittelschwere<br />

Variante Ariane 62 mit einer<br />

Startmasse von rund 500 Tonnen soll<br />

mit zwei Boostern nicht-geostationäre<br />

Missionen fliegen und ist vor allem für<br />

institutionelle Starts gedacht, also für<br />

Kunden wie die EU-Kommission und die<br />

ESA. Die schwere Variante Ariane 64<br />

mit einer Startmasse von 900 Tonnen<br />

kann mit vier Boostern geostationäre<br />

Orbits bedienen und ist für kommerzielle<br />

Anwendungen geeignet. Damit für<br />

ASL und den Raketenbetreiber und -vermarkter<br />

Arianespace – an dem ASL einen<br />

Anteil von 74 Prozent übernimmt –<br />

das Geschäft aufgeht, sollen auf jede der<br />

beiden Varianten jährlich fünf bis sechs<br />

Starts entfallen. Ob es gerade im staatlichen<br />

Bereich genügend Missionen dafür<br />

gibt, wird von Branchenkennern bezweifelt.<br />

Eine verbindliche Zusage der ESA-<br />

Mitgliedsstaaten steht noch aus. Bemannte<br />

Starts mit der Ariane 6 sind bislang<br />

nicht geplant. „Aber wir sind offen<br />

für Diskussionen“, sagt Alain Charmeau,<br />

CEO von ASL.<br />

FR<br />

Ariane 64<br />

Startmasse:<br />

900 t<br />

Nutzlast: 10,5 t GTO<br />

Durchmesser: 5,4 m<br />

Hauptmotor: Vulcain 2.1<br />

Boosterraketen:<br />

4 x <strong>12</strong>0 t Festtreibstoff<br />

<br />

3 m Durchmesser<br />

Oberstufentriebwerk:Vinci<br />

16 m<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong> 79


News Raumfahrt-EXTRA<br />

EUROPÄISCH-<br />

RUSSISCHE MISSION<br />

EXOMARS<br />

Schiaparelli<br />

ist abgestürzt<br />

Bei der Marslandung des ExoMars-Landemoduls Schiaparelli<br />

am 19. Oktober hat es Probleme gegeben. Der Kontakt war<br />

kurz vor dem Aufsetzen auf die Oberfläche abgebrochen. Fotos<br />

des Mars Reconaissance Orbiter der NASA deuten darauf hin, dass das Landegerät<br />

aus großer Höhe mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde auf den Mars<br />

aufgeschlagen ist. Möglicherweise ist Schiaparelli auch beim Aufprall explodiert,<br />

weil die Treibstofftanks noch gefüllt waren. Die Bremstriebwerke hätten zwar gezündet,<br />

allerdings kürzer als geplant, so die ESA. Die Sensordaten werden nun analysiert, um<br />

die genauen Ursachen für den Absturz herauszufinden. Mit dem Lander wollte die ESA<br />

Schlüsseltechnologien für weitere Marsmissionen erproben. Geglückt ist hingegen das Einschwenken<br />

des ExoMars-Satelliten Trace Gas Orbiter (TGO) in die Marsumlaufbahn. Der<br />

TGO soll die Zusammensetzung der Marsatmosphäre genauer unter die Lupe nehmen.<br />

Foto: ESA/ATG medialab<br />

Drei Neue auf der ISS<br />

Wechsel auf der Internationalen Raumstation: Am 19. Oktober starteten der NASA-<br />

Astronaut Shane Kimborough und die beiden russischen Kosmonauten Sergei Ryschikow und<br />

Andrei Borissenko (v. l.) von Baikonur aus zu einem rund viermonatigen Aufenthalt im All.<br />

Einige Tage später, am 30. Oktober, sollten der Russe Anatoli Iwanischin, der Japaner Takuya<br />

Onishi und die Amerikanerin Kate Rubins nach vier Monaten auf der ISS zur Erde zurückkehren.<br />

Für Kimborough und Borissenko ist es bereits der zweite Aufenthalt auf der ISS, Ryschikow<br />

fliegt zum ersten Mal zur Raumstation.<br />

Foto: NASA<br />

Foto: SNC<br />

Dream Chaser für Europa?<br />

Die europäische Nutzung des amerikanischen, unbemannten Mini-<br />

Space-Shuttles wird geprüft. Der Hersteller Sierra Nevada Corporation, die<br />

europäische Raumfahrtagentur ESA sowie die Unternehmen Telespazio<br />

und OHB wollen die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit bewerten. Der<br />

noch in der Entwicklung befindliche Dream Chaser soll überall auf der Welt<br />

auf üblichen Landebahnen landen können und ist wiederverwendbar.<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> RAUMFAHRT EXTRA <strong>2016</strong><br />

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Foto: SpaceX<br />

Marsflüge mit SpaceX<br />

Der SpaceX-Gründer Elon Musk hat beim International<br />

Astronautical Congress in Guadalajara, Mexiko, seine Pläne<br />

für ein interplanetares Transportsystem vorgestellt. Es besteht<br />

aus einer Schwerlastrakete, einem Raumschiff für mehr als<br />

100 Passagiere, einem Betankungssystem im Orbit und einer<br />

Treibstofffabrik auf dem Mars. Damit will Musk den Grundstein<br />

für eine Besiedelung des Roten Planeten legen. Mehr<br />

dazu lesen Sie in der nächsten Ausgabe der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>.<br />

Chinas Raumlabor ist bemannt<br />

Zwei chinesische Taikonauten haben am 19. Oktober mit einem<br />

Shenzou-11-Raumschiff erstmals an der neuen Raumstation<br />

Tiangong-2 angedockt. Jing Haipeng und Chen Dong sollen für<br />

30 Tage im All bleiben und verschiedene Experimente durchführen.<br />

China hat das Raumlabor, das aus nur einem Modul besteht, erst<br />

am 15. September in den Erdorbit gebracht.<br />

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Vertrieb: Belieferung, Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz), Christina Dohmann,<br />

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Der private, russische Airline-Konzern S7 Group steigt als<br />

Investor in das Schweizer Satellitenstartunternehmen Sea<br />

Launch ein. Der kommerzielle Anbieter nutzt ausgediente<br />

sowjetische Zenit-3SL als Trägerraketen, die von einer<br />

umgebauten Bohrplattform in Äquatornähe starten.<br />

Erstmals seit einem Startunfall vor zwei Jahren hob am<br />

18. Oktober eine Antares-Rakete mit einem Cygnus-<br />

Frachter zu einem Versorgungsflug zur ISS ab. Die modifizierte<br />

Trägerrakete von Orbital ATK sollte ursprünglich im<br />

August von Wallops Island, Virginia, starten, doch Probleme<br />

mit Technik und Wetter führten zu Verzögerungen.<br />

Die private US-Raumfahrtfirma Blue Origin hat Anfang<br />

Oktober erfolgreich das Rettungssystem ihrer Raumkapsel im<br />

Flug getestet. Die Kapsel trennte sich in einer Höhe von 4893<br />

Metern von der Suborbitalrakete New Shepard, entfernte sich<br />

mit Hilfe des Rettungsmotors und landete an Fallschirmen. Im<br />

Rahmen dieser Flugerprobung glückte außerdem die bereits<br />

fünfte senkrechte Landung der New-Shepard-Rakete.<br />

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PLZ<br />

Telefon<br />

Wohnort<br />

Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden, dass<br />

mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft<br />

mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

DIREKTBESTELLUNG: flugrevue@dpv.de Bitte Bestell-Nr. angeben<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg, Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut<br />

an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir<br />

separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Ich bezahle per Rechnung.<br />

Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />

dem Sie die erste bestellte Aus gabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anfor derungen von Art. 246a § 1<br />

Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />

widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

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Historie<br />

Das Werk in Cartierville wurde<br />

von Canadian Vickers gebaut.<br />

Canadair C-54GM/DC-4M/C-4<br />

Kanadas<br />

Nordstern<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die kanadische Staatsfirma mit der North-Star-Familie<br />

in den Verkehrsflugzeugbau ein. Die auf Basis der Douglas DC-4 entstandenen Modelle<br />

wurden mit leistungsstärkeren Rolls-Royce-Merlin-Motoren bestückt.<br />

VON THIJS POSTMA / KS<br />

Einziger ausländischer Käufer war<br />

die BOAC, die eine Alternative zur<br />

Avro Tudor benötigte.<br />

Während des Zweiten<br />

Weltkriegs hatten amerikanische<br />

und britische<br />

Firmen in Kanada diverse Flugzeugfabriken<br />

aufgebaut. Der Regierung mit<br />

Premierminister Mackenzie King war<br />

sehr daran gelegen, diesen neuen Industriezweig<br />

zu erhalten. Als sich Canadian<br />

Vickers entschied, aus dem Flugzeugbau<br />

auszusteigen, wurde deshalb das<br />

Werk in Cartierville bei Montreal vom<br />

Staat übernommen und ab Ende 1944<br />

unter dem Namen Canadair Ltd. weitergeführt.<br />

Als eines der Projekte für die Nachkriegszeit<br />

wurde der Bau von Verkehrs-<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

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Kleine Info<br />

Baujahr: 1946 bis 1949<br />

Stückzahl: 70<br />

Herstellungsland: Kanada<br />

Die Technikabteilung von Trans-Canada hatte großen<br />

Einfluss auf die Konstruktion der DC-4M.<br />

Fotos: Archiv Postma<br />

flugzeugen ins Auge gefasst. Man besorgte<br />

sich bei Douglas eine Lizenz für<br />

die DC-4 (beziehungsweise C-54 in der<br />

Militärversion). Gleich nachdem in den<br />

USA 1945 viele überzählige Werke<br />

dichtgemacht wurden, deckte sich Canadair<br />

auch noch zu äußerst günstigen<br />

Schrottpreisen (200 Dollar pro Tonne<br />

Flugzeugteile, 40 Dollar pro Tonne Produktionsvorrichtungen)<br />

mit jeder Menge<br />

Komponenten der C-54 ein.<br />

Der Plan war es allerdings nicht, die<br />

DC-4/C-54 einfach eins zu eins weiterzubauen.<br />

Vielmehr gab es schon seit<br />

dem Jahr 1943 Studien der Trans-Canada<br />

Airlines, die eine Anpassung des<br />

Musters an gesteigerte Anforderungen<br />

mit Hilfe des Rolls-Royce-Merlin-<br />

Motors vorsahen.<br />

Der V<strong>12</strong> leistete mit 1315 Kilowatt<br />

(1760 PS) deutlich mehr als der bislang<br />

verwendete R-2000-Sternmotor von<br />

Pratt & Whitney (1080 kW) und erlaubte<br />

dank zweistufigen Ladern problemlos<br />

eine Reiseflughöhe über dem Wetter.<br />

Zudem konnten die Merlins zollfrei aus<br />

Großbritannien eingeführt werden.<br />

Neben dem neuen Motor legte TCA<br />

besonders Wert auf eine druckbelüftete<br />

Kabine, um das Reisen auf langen transkontinentalen<br />

Strecken und über den<br />

Atlantik angenehmer zu machen. Entsprechend<br />

wurden an der Konstruktion<br />

der DC-4 verschiedene Änderungen<br />

vorgenommen. Unter anderem wurden<br />

die Tragflächen im Innenbereich verstärkt.<br />

Auch die Elektrik war komplett<br />

neu. Das Fahrwerk übernahm man von<br />

der DC-6. Im Endeffekt war die als<br />

North Star bezeichnete DC-4M-2 (M<br />

für Merlin) also eine Mischung aus<br />

Komponenten der DC-4 und der DC-6<br />

mit weiteren Anpassungen durch die<br />

Kanadier.<br />

Der erste, als DC-4M-X bezeichnete<br />

Prototyp war in Cartierville im Sommer<br />

1946 fertig. Robert J. Brush, ein von<br />

Douglas ausgeliehener Testpilot, und<br />

Alexander J. Lilly von Canadair starteten<br />

am 15. Juli zum Erstflug. Im September<br />

wurde eine erste Langstreckendemonstration<br />

nach Vancouver und<br />

Santa Monica geflogen.<br />

TRANS-CANADA LEIHT SICH<br />

<strong>FLUG</strong>ZEUGE DER RCAF<br />

Unterdessen lief in Cartierville bereits<br />

die Produktion eines ersten Loses von<br />

sechs Flugzeugen, die als Transporter<br />

für die Royal Canadian Air Force vorgesehen<br />

waren. Diese hatte 24 Flugzeuge<br />

bestellt. Der Bedarf von Trans-Canada<br />

Airlines war allerdings derart dringend,<br />

dass die Maschinen als DC-4M-1 vorübergehend<br />

an die Fluggesellschaft ausgeliehen<br />

wurden. Das erste Flugzeug<br />

wurde im November 1946 in Dienst gestellt,<br />

und nach einer ausgiebigen Streckenerprobung<br />

wurde am 15. April<br />

1947 der Transatlantikdienst zwischen<br />

Montreal (Dorval) und London via<br />

Prestwick aufgenommen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Canadair DC-4M<br />

Hersteller: Canadair Ltd.<br />

Typ: Verkehrsflugzeug<br />

Antrieb: 4 Rolls-Royce Merlin 622<br />

Leistung: 1315 kW (1760 PS)<br />

Länge: 28,49 m<br />

Höhe: 8,38 m<br />

Spannweite: 35,81 m<br />

Flügelfläche: 135,3 m 2<br />

Leermasse: 22 655 kg<br />

max. Startmasse: 36 095 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 4<strong>12</strong> km/h<br />

Reisegeschwindigkeit: 385 km/h<br />

Reiseflughöhe: 7620 m<br />

Startstrecke: 1770 m<br />

Landestrecke: 975 m<br />

Reichweite:<br />

4850 km mit vollem Tank,<br />

2540 km mit voller Nutzlast<br />

Historie pur<br />

finden Sie im<br />

der Luftfahrt<br />

Spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge<br />

und ihre faszinierende Technik.<br />

Ausgabe 1 ab dem<br />

28. November<br />

am Kiosk<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Für die RCAF flog die C-54M<br />

nach Asien und Europa.<br />

Das Cockpit entspricht dem Standard<br />

der späten 1940er Jahre.<br />

Ab Oktober 1947 wurden auch die<br />

von TCA bestellten 20 DC-4M-2 ausgeliefert.<br />

Sie hatten rechteckige Fenster,<br />

Druckkabinen sowie eine auf 36 196<br />

Kilogramm erhöhte maximale Abflugmasse.<br />

Die Airline nutzte ihre North<br />

Stars bis Mitte 1961. Die RCAF wurde<br />

ab September 1947 mit 17 North Star<br />

Mk 1 (C-54GM) ausgerüstet, mit einer<br />

Abflugmasse von 35 380 Kilogramm.<br />

Sie wurden der No 426 Transport Squadron<br />

in Dorval zugeteilt, die am 1. April<br />

1948 den regulären Flugbetrieb aufgenommen<br />

hatte. Ab Juli 1950 waren<br />

die North Stars unter Führung des US<br />

Military Air Transport Service stark in<br />

die Versorgung der UN-Truppen im Koreakrieg<br />

eingebunden. Danach waren<br />

sie lange für die Unterstützung von<br />

Jagdverbänden in Deutschland, Frankreich<br />

und Großbritannien im Einsatz.<br />

Die Außerdienststellung wurde am 8.<br />

Dezember 1965 in Trenton gefeiert.<br />

In den 1960er Jahren flog die DC-4M für<br />

kleine Charterfluggesellschaften.<br />

Obwohl die Lizenzbedingungen von<br />

Douglas den Export der North Star offenbar<br />

stark einschränkten, nutzte Canadair<br />

die Möglichkeit, die sich in<br />

Großbritannien bot: Nachdem sich die<br />

Avro Tudor als ungeeignet für die Anforderungen<br />

der British Overseas Aircraft<br />

Corporation (BOAC) erwiesen<br />

hatte, bestellte diese am 30. September<br />

1948 insgesamt 22 Flugzeuge. Der Preis<br />

für die Flotte lag inklusive Ersatzteilen<br />

bei 16,6 Millionen kanadischen Dollar.<br />

BOAC führte die Flugzeuge, die von<br />

Canadair als C-4 bezeichnet wurden,<br />

als „Argonaut“-Klasse und vergab individuelle<br />

Namen wie „Antaeus“, „Adonis“,<br />

„Arion“ oder „Althea“.<br />

Ihren Erstflug absolvierte die C-4<br />

am 6. März 1949 mit Al Lilly und Bill<br />

Longhurst. Die Lieferungen begannen<br />

bereits am 21. März. In den folgenden<br />

Monaten wurde die Streckenerprobung<br />

durchgeführt, bevor dann ab August<br />

der Einsatz auf Routen wie London –<br />

Rom – Kairo – Basra – Karatschi – Kalkutta<br />

– Rangun – Bangkok – Hongkong<br />

begann. Anfang 1950 nahm BOAC<br />

auch Südatlantikdienste mit der Argonaut<br />

ins Programm. Queen Elizabeth<br />

flog mit einer Argonaut im Februar<br />

1952 als neue Königin von Nairobi<br />

nach England zurück. Der letzte C-4-Linienflug<br />

bei BOAC war bereits am 8.<br />

April 1960.<br />

MOTORENLÄRM BLEIBT<br />

STÄNDIGES PROBLEM<br />

Neben BOAC bestellte noch Canadian<br />

Pacific Airlines die C-4-1. Vier Flugzeuge<br />

wurden ab Mai 1949 ausgeliefert<br />

und kamen zunächst auf der Transpazifik-Strecke<br />

von Vancouver nach Australien<br />

zum Einsatz. Die letzten wurden<br />

schon 1951 wieder außer Dienst gestellt<br />

und an TCA verkauft. Viele der Flugzeuge<br />

fanden später neue Käufer wie<br />

British Midland Airways, Overseas Aviation<br />

und andere Charterfluggesellschaften.<br />

Vier Argonauts gingen 1960<br />

auch an die Royal Rhodesian Air Force.<br />

Die Konstruktion hatte sich nach<br />

anfänglichen Schwierigkeiten mit den<br />

Merlin-Motoren als robust und zuverlässig<br />

erwiesen. Ein Kritikpunkt ließ<br />

sich aber trotz Änderungen an der Abgasführung<br />

nie abstellen: Die Motoren<br />

mit ihren Ladern waren so laut, dass in<br />

der Kabine Lärmwerte von bis zu 110<br />

Dezibel gemessen wurden.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Dezember <strong>2016</strong> 85


Service BÜCHER UND MODELLE<br />

[ 2 ]<br />

[ 1 ]<br />

[ 3 ]<br />

[ 4 ] [ 5 ] [ 6 ]<br />

Revell<br />

Für alle Fans des Eurofighters<br />

[ 1 ] in der deutschen Luftwaffe<br />

hat Revell jetzt den Einsitzer im<br />

Maßstab 1:72 aufgelegt. Der Bausatz<br />

verfügt über viele bewegliche<br />

Teile wie Luftbremse oder<br />

Cockpithaube. Es stehen verschiedene<br />

Bemalungsvarianten<br />

zur Verfügung, unter anderem<br />

auch die der 30+90 des Richthofen-Geschwaders/TaktLwG<br />

71.<br />

Der Jäger wird im November in<br />

den Handel kommen und 19,95<br />

Euro kosten (Art.-Nr. 03952). Im<br />

Minimaßstab 1:400 gibt es seit<br />

neuestem den Airbus A350-900<br />

[ 3 ] in typischer Lufthansa-Lackierung.<br />

Der zweistrahlige Langstreckenjet<br />

zeichnet sich durch<br />

eine besonders leise und komfortable<br />

Passagierkabine aus. Die<br />

A350 vereint außerdem modernste<br />

Aerodynamik mit neuesten<br />

Triebwerken und einer zu 53<br />

Prozent aus CFK-Verbundwerkstoff<br />

bestehenden Struktur. Dadurch<br />

sinkt der Treibstoffverbrauch<br />

pro Sitz um 25 Prozent im<br />

Vergleich zu gleich großen Vorgängerflugzeugen.<br />

Die A350 ist<br />

bereits eines der erfolgreichsten<br />

Flugzeugprogramme und wird<br />

von Airlines in der ganzen Welt<br />

bestellt (Art.-Nr. 03938, 22,95<br />

Euro).<br />

Herpa<br />

In der Snap-Fit-Reihe von Herpa<br />

bereichert seit Oktober die<br />

Boeing 747-400 [ 4 ] von Rossiya<br />

Airlines (Art.-Nr. 61<strong>12</strong>44, 19,95<br />

Euro) im Maßstab 1:250 den Modellmarkt.<br />

Der Jumbo trägt die<br />

neuesten Farben der russischen<br />

Airline, die ihn für Inlandsflüge<br />

von der insolventen Transaero<br />

Airlines übernahm. Für alle Fußballfreunde,<br />

und insbesondere<br />

BVB-Fans, gibt es jetzt einen<br />

ganz speziellen Mannschafts(air)-<br />

bus: den Eurowings Airbus<br />

A320, D-AIZR [ 5 ]. Er ist ganz in<br />

Metall gehalten und verstärkt<br />

Herpas 1:500-Modell-Flotte (Art-<br />

Nr. 529600, 27,95 Euro). Auch<br />

aus Toulouse stammt der airberlin-Airbus<br />

A321 [ 6 ]. Das Metallmodell<br />

im Maßstab 1:500 wurde<br />

aufgrund der hohen Nachfrage<br />

nach vielen Jahren in einer neuen<br />

Auflage vorgestellt, diesmal jedoch<br />

aufgerüstet mit Sharklets<br />

und der neuen Kennung D-ABCQ<br />

(Art.-Nr. 528443-001, 25,95 Euro).<br />

Sport zum Zweiten: Um den<br />

Sieg der Rugby-Weltmeisterschaft<br />

2011 zu feiern, erhielten<br />

neben der (bereits von Herpa<br />

produzierten) A320 unter anderem<br />

auch die Boeing 777-300ER<br />

[ 2 ] die Farben der neuseeländischen<br />

Nationalmannschaft. Die<br />

„All Blacks“-Boeing mit der Kennung<br />

ZK-OKQ ist hochwertig<br />

Flugzeuge in diesem Heft<br />

Boeing CC-177<br />

Chengdu J-10<br />

Junkers F 13<br />

1:500 Herpa<br />

1:72 Dragon<br />

ganz aus Metall gefertigt und hat<br />

den Maßstab 1:500 (Art.-Nr.<br />

523189-001, 32,95 Euro).<br />

Aus den Reihen der Luftwaffe erreicht<br />

Anfang des kommenden<br />

Jahres der Panavia Tornado des<br />

TaktLwG 51 „Immelmann“ in<br />

1:200 die Läden. Seit Januar <strong>2016</strong><br />

beteiligt sich die Luftwaffe unter<br />

anderem mit vier Aufklärern an<br />

der Operation „Counter Daesh“<br />

im Kampf gegen die Terrororganisation<br />

„Islamischer Staat“. Das<br />

Metallmodell ist mit dem Recce-<br />

Lite-Aufklärungsbehälter ausgerüstet,<br />

wie er über Syrien und<br />

dem Irak eingesetzt wird. Die<br />

Kennung ist 46+45 (Art.-Nr.<br />

558266, 34,95 Euro).<br />

1:72 Herpa A; 1:72 Revell;<br />

1:48 Franklin Mint Collection<br />

86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Mach 2 Luftschlachten B-47 Stratojet Fiat G.91 Propliner<br />

Gerade ist in Norwegen<br />

wieder eine F-104 restauriert<br />

worden, der Erstflug nach<br />

langjähriger Pause war ein<br />

Medienereignis. In seinem<br />

Buch „Mach 2: Meine Jahre<br />

im Cockpit des Starfighters”<br />

beschreibt Rolf Stünkel die<br />

Stationen seiner Ausbildung<br />

zum Marineflieger. Was den<br />

Leser aber wohl am meisten<br />

interessiert, ist die Beschreibung<br />

des Fliegens mit dem<br />

Starfighter, der oft als „Rakete<br />

mit Stummelflügeln” tituliert<br />

wurde. Packend schildert der<br />

Autor seine Erfahrungen auf<br />

den 248 Seiten. Erschienen<br />

im Tredition-Verlag.<br />

ISBN: 978-3-7345-4232-9.<br />

Erhältlich für 11,90 Euro.<br />

Vom Blitzkrieg gegen Polen<br />

und der Luftschlacht um<br />

England bis hin zu den<br />

Kämpfen auf den Marianen<br />

berichtet Christopher Shores<br />

aus Archiven und Quellen.<br />

Dokumentarfotos ergänzen<br />

und erläutern die Schilderungen<br />

ebenso wie die sehr<br />

gelungenen Zeichnungen,<br />

welche die entscheidenden<br />

Kampfhandlungen im Detail<br />

wiedergeben. Auch die jeweiligen<br />

Asse und die während<br />

der Schlachten eingesetzten<br />

Flugzeuge werden vorgestellt<br />

und Luftkämpfe ausführlich<br />

beschrieben. Erschienen im<br />

Motorbuch Verlag.<br />

ISBN: 978-3-613-03938-4.<br />

Erhältlich für 19,95 Euro.<br />

Der elfte Band der Warplane-<br />

Reihe beschäftigt sich mit der<br />

Boeing B-47 Stratojet. Nico<br />

Braas erläutert in englischer<br />

Sprache auf 56 Seiten mit<br />

Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen<br />

die Entwicklung,<br />

Erprobung und Nutzung des<br />

großen Boeing- Sechsstrahlers.<br />

Leider ist die Bildqualität nicht<br />

durchgängig gut, und manche<br />

Aufnahmen und Zeichnungen<br />

sind etwas verpixelt. Technische<br />

Details und Informationen<br />

zu den verschiedenen<br />

Versionen des Stratojets und<br />

den genutzten Triebwerken<br />

runden das Bild ab. Erschienen<br />

im Violaero Verlag.<br />

ISBN 978-90-8616-241-3.<br />

Erhältlich für 13,95 Euro.<br />

In der englischsprachigen<br />

Warplane-Reihe ist jetzt eine<br />

besonders für die deutschen<br />

Leser interessante Ausgabe<br />

erschienen. Band 10 beschäfitigt<br />

sich ausgiebig mit der Fiat<br />

G.91. Auf vielen Farbbildern<br />

werden die verschiedenen<br />

Einsatzorte der „Gina“ auch<br />

bei der Luftwaffe gezeigt<br />

und die technischen Daten<br />

angegeben. Das breite Ein -<br />

satzspektrum bei den unterschiedlichsten<br />

Luftwaffen<br />

dieser Welt spiegelt die Vielfalt<br />

des Fiat-Entwurfs wider. Auch<br />

sind „Ginas“ in Sonderbemalung<br />

zu sehen. Erschienen<br />

im Violaero Verlag.<br />

ISBN 978-90-8616-170-6.<br />

Erhältlich für 13,95 Euro.<br />

Bis in die 1960er Jahre waren<br />

die klassischen Propellermaschinen<br />

wie Super Constellation<br />

oder DC-6 das Rückgrat<br />

der Verkehrsfliegerei. Dann<br />

wurden sie schnell durch<br />

neuere Jets verdrängt und verschwanden<br />

von der Bildfläche.<br />

Mit seinem Buch „Klassische<br />

Propliner“ bietet Wolfgang<br />

Borgmann die Möglichkeit,<br />

diese „gute, alte Zeit“ noch<br />

mal Revue passieren zu<br />

lassen. Auf 176 Seiten zeigen<br />

seltene Bilder und technische<br />

Informationen ein gutes<br />

Gesamtbild der einstigen<br />

Sterne am Himmel. Erschienen<br />

im Motorbuch Verlag.<br />

ISBN: 978-3-613-03896-7.<br />

Erhältlich für 29,90 Euro.<br />

Wertung •••• Wertung •••• Wertung ••• Wertung •••<br />

Wertung ••••<br />

Impressum<br />

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Luftfahrt zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />

Inland <strong>12</strong> Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben Klassiker der Luftfahrt<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 87


Nachbrenner<br />

Lockheed TF-104G Starfighter<br />

Starfighter Aerospace ist die einzige Firma,<br />

die zivil zugelassene F-104 ihr Eigen nennt.<br />

Neben Airshowauftritten wird auch für<br />

Forschungsprogramme geflogen.<br />

Von LUIGINO CALIARO / KS; Foto: LUIGINO CALIARO<br />

Rick Svetkoff war schon etwas verrückt,<br />

als er 1995 eine doppelsitzige CF-104D<br />

und zwei einsitzige CF-104 kaufte, um<br />

damit das erste zivile Demo-Team mit überschallschnellen<br />

Jets zu gründen. Jahrelang waren die ehemals von der Royal<br />

Canadian Air Force genutzten Starfighter ein Highlight<br />

auf vielen Flugtagen in den USA. In letzter Zeit haben sie<br />

sich aber rar gemacht, denn das Hauptaugenmerk der Fir-<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong><br />

www.flugrevue.de


Bemannte<br />

Rakete<br />

ma Starfighter Aerospace hat sich inzwischen auf Flüge im<br />

Bereich der Forschung und der Unterstützung von militärischen<br />

Entwicklungsprogrammen und Übungen verlagert.<br />

Die Geschäfte laufen dabei so gut, dass 2011 in Italien zusätzlich<br />

drei TF-104G und eine F-104S-ASA/M aus den<br />

Beständen der Aeronautica Militare beschafft wurden.<br />

Nach einer gründlichen Überholung und der langwierigen<br />

Ausstattung mit neuen Systemen stehen sie nun ebenfalls<br />

für potenzielle Kunden bereit. „Selbst heute ist der Starfighter<br />

noch eines der wenigen Flugzeuge, das schnell und<br />

ohne Mühe Mach 2 erreichen kann und über eine beeindruckende<br />

Steigrate verfügt. Wir können in unter vier Minuten<br />

auf 30 000 Meter steigen“, erläutert Chefpilot Piercarlo<br />

Ciacchi. Damit könnte sich die F-104 sogar als Startplattform<br />

für kleine Höhenforschungsraketen eignen, die<br />

auf <strong>12</strong>0 Kilometer steigen (Projekt Star Lab).<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> DEZEMBER <strong>2016</strong> 89


Vorschau<br />

01/17 Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am <strong>12</strong>. Dezember <strong>2016</strong><br />

AIRBUS-PRODUKTION<br />

Rekordmarke<br />

10 000 Flugzeuge hat Airbus inzwischen gebaut, und die Produktionsraten sollen<br />

weiter steigen. Wir zeigen die Erfolgsmodelle des europäischen Herstellers, der<br />

immer wieder mit Innovationen glänzte.<br />

LUFTWAFFEN-BEDARF<br />

Schwere Jungs<br />

Die Luftwaffe will ihre in die Jahre<br />

gekommenen CH-53 baldmöglichst<br />

ersetzen. Was haben die Kandidaten<br />

Boeing CH-47 Chinook und Sikorsky<br />

CH-53K zu bieten?<br />

NBAA IN ORLANDO<br />

Jet-Markt<br />

Die Business-Jet-Branche traf sich<br />

Anfang November in Orlando. Lesen<br />

Sie aktuell, was die Hersteller im<br />

Angebot haben, und ob sich die<br />

Aussichten wieder aufhellen.<br />

Marspläne<br />

Milliardär Elon Musk hat seine verwegenen<br />

Pläne für Reisen zum Mars<br />

im Detail vorgestellt. Sind die<br />

Riesenraketen und Großraumschiffe<br />

mehr als Science-Fiction?<br />

Fotos: Airbus/Goussé, SpaceX, NBAA, Bundeswehr/Vennemann<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

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