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FLUG REVUE 02/2017

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<strong>02</strong> <strong>2017</strong><br />

Deutschland € 5,50 www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />

Erstflug<br />

Das Luft- und<br />

gazin<br />

SEA LION FÜR<br />

DIE MARINE<br />

500.<br />

ASTRONAUT GERST<br />

Ein Flug zum Mond<br />

oder Mars, das wär´s!<br />

GULFSTREAM G500<br />

Hightech für<br />

die Oberklasse<br />

DREAMLINER<br />

Produktion in voller Fahrt<br />

ANGRIFF AUF LUFTHANSA<br />

Ryanair fliegt vom<br />

Drehkreuz Frankfurt aus<br />

WARTUNG IN HAMBURG<br />

Boxenstopp über Nacht<br />

Österreich € 6,30, Schweiz sfr 10, Benelux € 6,40, Italien € 7,20<br />

Dänemark dkr 60, Tschechien kc 210, Slowakei € 8,40<br />

SPECIAL OPERATIONS COMMAND<br />

Hercules in geheimer Mission


SO HOCH.<br />

CHINOOK.<br />

Der H-47F Chinook setzt mit einem einzigartigen Leistungs- und Einsatzprofil weltweit den Maßstab für<br />

Mittelschwere bis Schwere Transporthubschrauber. Der H-47F Chinook ist leistungsstärker als je zuvor. Er ist<br />

mit modernster Flugsteuerungstechnik und einem vollintegrierten digitalen Cockpit ausgestattet und ist auch<br />

unter anspruchsvollsten Bedingungen voll einsetzbar: in großer Höhe, bei widriger Witterung, bei Tag oder<br />

Nacht. Ob Truppen- und Materialtransporte, Einsätze von Spezialeinheiten, Such- und Rettungsaktionen oder<br />

Katastrophenhilfe, es gibt nur einen, der alles kann. Der Chinook.


Februar<br />

Kurs<br />

Alles wird anders<br />

Fluggeräte im Heft<br />

Der Lufthansa-Konzern<br />

setzt mehr auf seine Niedrigpreisairline<br />

Eurowings.<br />

44 Airbus NH90 NTH Sea Lion<br />

54 Bell Boeing CV-22 Osprey<br />

16 Boeing 787 Dreamliner<br />

30 Bombardier CS300<br />

40 Gulfstream G500<br />

54 Lockheed AC-130U<br />

Hercules<br />

50 Lockheed Martin F-35B<br />

10 Lockheed Martin KF-16<br />

88 Messerschmitt Me 262<br />

54 Pilatus U-28A<br />

82 Sikorsky R-4<br />

78 XCOR Lynx<br />

Fotos: Lufthansa, Patrick Holland-Moritz<br />

Von besinnlichen Zeiten konnte in<br />

den Wochen vor Weihnachten<br />

bei Lufthansa und airberlin keine<br />

Rede sein. Vielmehr waren die Spitzenmanager<br />

hektisch damit beschäftigt, sich für den härter<br />

werdenden Wettbewerb zu wappnen oder einfach<br />

nur das Überleben zu sichern. Die Zukunft der<br />

Erzrivalen ist dabei enger miteinander verwoben,<br />

als vielen Beteiligten lieb sein kann.<br />

Als Plus können die Lufthanseaten erst einmal<br />

den Wet-Lease-Deal verbuchen, der 33 Flugzeuge<br />

von airberlin zu Eurowings und fünf zu Austrian<br />

bringt. Die Eurowings Group bekommt auch den<br />

Zugriff auf die 51 Flugzeuge von Brussels Airlines,<br />

die Lufthansa zum 31. Dezember vollständig<br />

übernommen hat. Damit wird der Aufbau<br />

eines europäisch agierenden Billigablegers enorm<br />

beschleunigt. Den zusammengestückelten Gemischtwarenladen<br />

zu einer erfolgreichen Einheit<br />

schmieden muss Thorsten Dirks, Ex-Chef von<br />

Telefónica Deutschland.<br />

airberlin soll sich nach dem Wet-Lease-Geschäft<br />

und der Trennung von den Ferienflugaktivitäten<br />

(Notverkauf der Hälfte von Niki an Miteigentümer<br />

Etihad Aviation Group für 300 Millionen<br />

Euro) auf lukrative Geschäftsreisestrecken in<br />

Europa und Langstreckenflüge unter anderem als<br />

Zubringer für Etihad konzentrieren. Wie man damit<br />

überleben kann, muss Thomas Winkelmann<br />

überlegen, der von der Lufthansa auf den airberlin-Chefsessel<br />

wechselt. Oder soll er eher für alle<br />

Fälle die Übernahme durch Lufthansa vorbereiten?<br />

Etihad und auch die deutsche Politik hätten<br />

wohl nichts dagegen, denn ein Zusammenbruch<br />

würde nur Freiräume für Low-Cost Carrier wie<br />

Ryanair, easyJet oder Norwegian schaffen. Die<br />

Frage ist nur: Was ist mit den hohen Schulden, die<br />

airberlin in den letzten Jahren angehäuft hat?<br />

Karl Schwarz<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Zahl<br />

des<br />

Monats34<br />

Milliarden Euro werden die Fluggesellschaften der Welt laut IATA-Prognose<br />

2016 an Gewinn erzielen – so viel wie noch nie. Auch die Nettoumsatzrendite<br />

liegt dank niedriger Ölpreise mit 5,1 Prozent auf Rekordniveau.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Digital<br />

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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 3


54<br />

Erstmals mit Bewaffnung<br />

flogen die F-35B des US Marine<br />

Corps bei den jüngsten Tests<br />

auf der USS „America“.<br />

<strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />

INHALT<br />

TAKE-OFF<br />

16 Boeing baut den 500. Dreamliner<br />

Warum das einstige Sorgenkind doch noch<br />

ein Erfolg werden könnte<br />

ZIVILLUFTFAHRT<br />

24 Iberia ist wieder da<br />

Nach einer Radikalkur klettert Iberia mit<br />

neuer Flotte in die Gewinnzone<br />

30 Bombardier CS300 bei airBaltic<br />

An Bord des Überführungsflugs zum weltweit<br />

ersten Betreiber der großen CSeries<br />

36 Ryan-Main<br />

Fraport lockt Ryanair nach Frankfurt/Main,<br />

um am Wachstum der Billigflieger<br />

teilzuhaben<br />

BUSINESS AVIATION<br />

40 Gulfstream G500<br />

Der neue Geschäftsreisejet glänzt<br />

mit Hightech-Cockpit und PW800-<br />

Triebwerken<br />

MILITÄRLUFTFAHRT<br />

44 NH Industries NH90-NTH Sea Lion<br />

Bei Airbus Helicopters in Donauwörth<br />

haben die Flugversuche mit dem neuen<br />

Hubschrauber der Marine begonnen<br />

50 Lockheed Martin F-35B<br />

Während die Test weiterlaufen, gibt es<br />

neue Kritik am JSF-Programm<br />

4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

30<br />

Als neues Flaggschiff hat airBaltic die<br />

Bombardier CS300 im Dienst.<br />

24<br />

Im Steigflug ist die spanische Fluggesellschaft<br />

Iberia nach jahrelangem Sparkurs.<br />

Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />

Mehr Infos: www.flugrevue.de/epaper


MILITÄRLUFTFAHRT<br />

54 Special Ops in Hurlburt Field<br />

Der SOW 1 der USAF ist mit Hercules und<br />

CV-22 Osprey im Einsatz<br />

60 Freundeskreis Luftwaffe<br />

Das umfangreiche Besuchsprogramm <strong>2017</strong><br />

TECHNIK<br />

66 Nachtschicht bei Lufthansa Technik<br />

Wie Passagierjets in der Wartung wieder fit<br />

für den Liniendienst gemacht werden<br />

72 Leiserer Landeanflug<br />

Mit einem Pilotenassistenzsystem will das<br />

DLR die Flughafenanwohner entlasten<br />

RAUMFAHRT<br />

74 Bezos bläst zum Angriff<br />

Blue Origin entwickelt eigene Schwerlastraketen<br />

und macht SpaceX Konkurrenz<br />

78 Mit Leidenschaft, ohne Geld<br />

Die private US-Raumfahrtfirma XCOR<br />

arbeitet an einem zweisitzigen Raumgleiter<br />

80 Raumfahrt-News<br />

14<br />

Im Interview spricht Alexander<br />

Gerst über seine nächste ISS-Mission<br />

und seine Zukunftswünsche.<br />

www.flugrevue.de<br />

Das Low Noise Augmentation System des<br />

72 DLR unterstützt Piloten beim leisen Anflug.<br />

UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />

44<br />

14<br />

40<br />

54<br />

16<br />

36<br />

66<br />

Mit G500 und G600 hat Gulfstream eine<br />

40 neue Generation von Business Jets im Test.<br />

Fotos: AirTeamImages/Jorda, DLR, ESA, Gulfstream, Lockheed<br />

Martin/Short, Spaeth; Titelfotos: AirTeamImages/Bufalino,<br />

Lufthansa, Lufthansa Technik/Brandes, Schwarz, USAF<br />

EXKLUSIV<br />

Abonnenten der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> finden<br />

im Mittelteil das neue<br />

MAINTENANCE<br />

SPECIAL<br />

HISTORIE<br />

82 Sikorsky R-4<br />

Der erste Hubschrauber in Großserie<br />

RUBRIKEN<br />

3 Kurs im Februar<br />

6 Leserforum<br />

8 News<br />

14 VIP-Interview mit dem deutschen<br />

ESA-Astronauten Alexander Gerst<br />

35 Passagier und Kabine<br />

39 AIRSpot<br />

65 Berufe: Fernstudium Luft- und<br />

Raumfahrttechnik<br />

65 Jobbörse<br />

71 Briefing: Lichter<br />

86 Service Modelle, Bücher, Termine,<br />

Impressum<br />

88 Nachbrenner: Messerschmitt Me 262<br />

90 Vorschau


Leserforum<br />

redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 12/16<br />

Kanadas Nordstern<br />

Die „North Star“ ist mir noch in sehr guter<br />

Erinnerung – und im Ohr. Sie war das einzige<br />

Passagierflugzeug, das man – ohne es zu sehen<br />

– dank der Rolls-Royce-Merlin-Motoren<br />

schon gefühlte fünf Minuten vor der Landung<br />

hören konnte. Neben TCA flog BOAC<br />

mit diesem Typ in den 1950er Jahren Düsseldorf<br />

an. Es müsste also heißen: „... auf<br />

Routen wie London – Düsseldorf – Rom –<br />

Basra – Karatschi – Kalkutta – ...“! In den<br />

Jahren 1959/60 wurde diese Strecke von der<br />

de Havilland Comet 4 übernommen, zuletzt<br />

nur bis Teheran.<br />

Noch zwei Anmerkungen zum Raumfahrt-<br />

Extra: „Beim Wiedereintritt mit elf Kilometern<br />

pro Stunde“ verglüht kein Modul.<br />

Zum Foto aus dem All (S. 75) wäre es<br />

sicher für viele Leser interessant gewesen, zu<br />

erfahren, dass dort Spanien, Gibraltar und<br />

Marokko zu sehen sind.<br />

Alfred Rogowski, Mettmann<br />

•<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 01/17<br />

Höhenflug<br />

Sie schreiben im Artikel „Airbus liefert<br />

10 000. Flugzeug aus“ in der Bildunterschrift<br />

der F-WUAC: „Die A300, MSN1, F-WUAC<br />

wurde im Mai 1974 mit der Registrierung<br />

F-OCAZ an Air France geliefert.“ Leider<br />

daneben! Dabei wären die echten Fakten<br />

richtig interessant: MSN1 war die F-WUAB,<br />

die ein knappes Jahr nach dem Erstflug in<br />

F-OCAZ umregistriert, dann aber schon 1974<br />

stillgelegt wurde. Teile von ihr kann (konnte?)<br />

Schreiben lohnt sich!<br />

Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />

Monats haben wir ein 1:500-Modell<br />

eines Airbus A380 von Herpa verlost.<br />

Das Metallmodell in der Qantas-Wallabies-<br />

Lackierung hat einen Wert von 35,95 Euro<br />

und geht an unseren Leser Wilfried Waltrapp<br />

nach Poing.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/16<br />

China will die An-225 in Serie produzieren<br />

Die An-225 ist das einzige und größte zivile Transportflugzeug der Welt. Dennoch ist<br />

sie nur die konsequente Weiterentwicklung der An-124-100, mit zwei zusätzlichen<br />

Triebwerken, neuem Leitwerk und verlängerten Flügeln. Zur Zukunft der An-225 bin<br />

ich überzeugt, dass es genügend Transportaufträge in China gibt, sowohl im zivilen als<br />

auch im militärischen Bereich.<br />

Wilfried Waltrapp, Poing<br />

man im Deutschen Museum in München<br />

bestaunen. Die F-WUAC in Ihrem Bild war<br />

MSN2. Im Bild trägt die Maschine zu Promo-<br />

Zwecken die Farben von Air France auf der<br />

linken Seite, während auf der rechten Seite<br />

die Farben der Iberia angebracht waren. 1974<br />

ging die Maschine dann an TEA Belgium, wo<br />

sie – abgesehen von einem kurzen Einsatz<br />

für Air Algérie – bis 1990 mit der Kennung<br />

OO-TEF und dem Taufnamen „Aline“<br />

Urlauber flog. Auch eine Initiative zum Erhalt<br />

dieses einzig verbliebenen „kurzen“ A300B<br />

konnte letztlich nicht verhindern, dass Aline<br />

2003 dem Schrotthändler zum Opfer fiel. Die<br />

erste tatsächlich für Air France bestimmte<br />

Maschine sollte die F-BVGA, MSN5, werden.<br />

Wie auch die im Rahmen der Erprobung<br />

ebenfalls in Farben der Air France lackierte<br />

F-WUAA, MSN4, handelte es sich bei beiden<br />

schon um gestreckte Varianten, A300B2.<br />

Alexander Kern, Nürnberg<br />

WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />

Flugzeugüberholung<br />

in Hamburg wird eingestellt<br />

Das ist ein Armutszeugnis für Lufthansa, da<br />

die Technik immer für Sicherheit stand. Das<br />

ist der zweite Kahlschlag am Standort Hamburg.<br />

Herr Spohr, wo führen Sie die gute alte<br />

Lufthansa hin?<br />

Hans-Jürgen Meyer, via Facebook<br />

Mit der Lufthansa verbindet jeder auf der<br />

Welt deutsche Qualität und Zuverlässigkeit.<br />

Wer hier anfängt, Etikettenschwindel zu betreiben<br />

und meint, dass die Qualität anderswo<br />

auf der Welt billiger zu haben ist, wird<br />

früher oder später eine Bruchlandung hinlegen.<br />

Es enttäuscht mich, dass das Management<br />

nicht zum Standort Deutschland steht.<br />

Wenn das so weitergeht, dann ist das nicht<br />

mehr meine Lufthansa!<br />

Niels Kaufhold, via Facebook<br />

Foto: Flughafen München<br />

Meinung<br />

gefragt<br />

Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />

Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 711 182-1781<br />

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />

6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Leserreisen<br />

Top-Touren <strong>2017</strong><br />

Zu den besten<br />

Airshows der Welt<br />

Rasanter Warbird-Flugtag,<br />

Top-Fighter-Show oder<br />

berühmte Museen – unsere<br />

Leserreisen <strong>2017</strong> lassen das<br />

Herz eines jeden Flugzeugfans<br />

wieder höherschlagen.<br />

Buchen Sie schnell!<br />

Fotos: Butowski (2), Chowanietz, IWM, Schwarz, Slocum<br />

Flying Legends<br />

in Duxford<br />

7. – 9. Juli <strong>2017</strong><br />

Royal International<br />

Air Tattoo in Fairford<br />

14. – 17. Juli <strong>2017</strong><br />

MAKS in Shukowski<br />

und Monino<br />

16. – 20. August <strong>2017</strong><br />

Große USA-Tour<br />

nach Texas<br />

19. – 26. Oktober<br />

Bei der Flying-Legends-Show<br />

auf dem historischen Platz in<br />

Duxford werden jede Menge<br />

Spitfires, Mustangs und andere<br />

Warbirds aus ganz Europa<br />

wieder für Action sorgen.<br />

Zudem schauen wir bei der<br />

nahe gelegenen Shuttleworth<br />

Collection mit ihren raren<br />

Oldies vorbei.<br />

Der größte Militärflugtag der<br />

Welt steht diesmal im Zeichen<br />

von 70 Jahre US Air Force. Unter<br />

anderem haben die Thunderbirds<br />

ihr Kommen angekündigt. Auch<br />

sonst sind spektakuläre Flugvorführungen<br />

und seltene Besucher<br />

zu erwarten. Neben zwei Tagen<br />

in Fairford haben wir Museumsbesuche<br />

in Duxford und bei<br />

der Royal Navy in Yeovilton<br />

eingeplant.<br />

Einen interessanten Einblick<br />

in die neuesten russischen Entwicklungen<br />

gibt alle zwei Jahre<br />

die MAKS im Testzentrum<br />

Shukowski. Wir sind an zwei<br />

Tagen dort und sehen uns zudem<br />

das legendäre Museum der<br />

Luftstreitkräfte in Monino an.<br />

Sightseeing in Moskau rundet<br />

die Reise ab.<br />

Höhepunkt ist diesmal unsere Reise<br />

nach Texas, wo Sie die Gelegenheit<br />

haben, in einem Warbird selbst mitzufliegen!<br />

In Houston und Dallas<br />

sehen wir uns einige Museen an.<br />

Dazu kommt ein Abstecher zum<br />

Flugzeugträger „Lexington“, und natürlich<br />

darf ein Besuch beim NASA-<br />

Zentrum in Houston nicht fehlen. Bei<br />

den „Wings over Houston“ mit ihren<br />

umfangreichen Warbird-Vorführungen<br />

und dem Auftritt der Thunderbirds<br />

schnuppern wir Airshow-Luft.<br />

Die Reisepreise sind ab Mitte Januar verfügbar.<br />

Ausführlicher Prospekt<br />

und Buchungen exklusiv bei:<br />

DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />

Rossmarkt 12, 60311 Frankfurt<br />

Tel.: 069/23 27 05<br />

E-Mail: flugrevue-reisen@der.de


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

747-400 REIST EIGENS AUS COLORADO AN<br />

Supertanker löscht in Israel<br />

Der „Supertanker“, der größte<br />

Wasserbomber der Welt, eine<br />

umgebaute Boeing 747-400<br />

von Global Supertanker Services, ist<br />

Ende November zu einem interkontinentalen<br />

Löscheinsatz nach Israel gerufen<br />

worden. Von seiner Basis auf<br />

dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel<br />

Aviv brachte der Vierstrahler jeweils<br />

72 Tonnen Wasser über Waldbrandgebiete<br />

nordwestlich von Jerusalem<br />

und warf die Last als Schaummischung<br />

dort ab. Das Wiederauffüllen<br />

dauert 35 Minuten. Die 747-400<br />

ist erst seit September bei der FAA zugelassen.<br />

Sie nutzt eine moderne, elektronisch<br />

gesteuerte Abwurfanlage einer<br />

früher bei Evergreen eingesetzten<br />

Boeing 747-100 weiter. Der auf den<br />

Namen „Spirit of John Muir“ getaufte<br />

Jumbo flog in zwölf Stunden von Colorado<br />

zum Einsatz und kehrte nach<br />

erfolgreicher Brandbekämpfung drei<br />

Tage später zurück.<br />

Foto: Global SuperTanker<br />

Foto: General Atomics<br />

Verbesserter Predator B fliegt<br />

Der sogenannte Type-Certifiable Predator B von General<br />

Atomics ist am 17. November von der Gray Butte Flight Operations<br />

Facility in der Nähe von Palmdale aus zum Erstflug gestartet. Das typenzertifizierbare<br />

Luftfahrzeug erfüllt die Anforderungen der NATO<br />

an die Lufttüchtigkeit von UAV-Systemen (definiert in STANAG 4671)<br />

und des verbundenen britischen DEFSTAN 00-970. Die Qualifikationstests<br />

werden sich über die nächsten beiden Jahre erstrecken,<br />

so der Hersteller. Die ersten Auslieferungen an die britische Royal Air<br />

Force im Rahmen des Protector-Programms sind für Ende 2018 vorgesehen.<br />

GA-ASI baut für die Qualifikationstests drei firmeneigene<br />

Luftfahrzeuge und zwei Zellen für Belastungsversuche.<br />

Rega kauft sechs H145<br />

Als Ersatz für die EC145-Flotte hat die Schweizer Rettungsflugwacht<br />

Rega den Kauf von sechs neuen Airbus Helicopters H145 beschlossen.<br />

Der Vertrag wurde Anfang Dezember 2016 unterzeichnet.<br />

Insgesamt belaufen sich die Kosten inklusive medizinischer Ausrüstung<br />

auf 52 Millionen Franken (48 Mio. Euro). Die Rega plant eine<br />

Finanzierung ohne Fremdkapital und möchte die Umstellung auf die<br />

neuen Drehflügler ab Frühsommer 2018 vollziehen. Während die<br />

H145 an den Mittellandbasen in Zürich, Basel, Bern und Lausanne<br />

zum Einsatz kommen wird, setzt die Rega weiterhin den Hubschraubertyp<br />

Agusta Westland Da Vinci im Gebirge ein. Damit hält die<br />

Rettungsflugwacht an der Zwei-Typen-Flottenstrategie fest.<br />

Foto: Rega<br />

8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>


Foto: Leonardo<br />

Italien übernimmt ATR 72MP<br />

Die ersten beiden von vier bestellten ATR 72MP haben die<br />

italienischen Luftstreitkräfte übernommen. Sie sollen die Breguet<br />

Atlantic ablösen. Die für die Seeüberwachung, Such- und<br />

Rettungsdienste sowie Schmugglerbekämpfung umgebauten<br />

Regionalverkehrsflugzeuge erhalten bei der Aeronautica Militare<br />

die Bezeichnung P-72A. Entsprechend der 2014 unterschriebenen<br />

Vertragsergänzung sollen alle bei Leonardo in Turin ausgerüsteten<br />

Maschinen bis Ende <strong>2017</strong> geliefert sein.<br />

Kürzester A380-Flug der Welt<br />

Die 379 Kilometer kurze Route von Dubai nach Doha ist der<br />

kürzeste Liniendienst, den eine Airline mit dem Airbus A380 bedient.<br />

Emirates nahm die jeweils gut einstündigen Flüge am 1. Dezember<br />

auf. Unser Foto zeigt die Begrüßung bei der ersten Ankunft in Doha.<br />

Die neue Morgenverbindung soll vor allem Umsteigern aus Doha<br />

bequeme Anschlüsse via Dubai nach New York, London, Frankfurt,<br />

Manchester, Düsseldorf, Mailand, Paris, Rom und Amsterdam erschließen.<br />

Emirates hat 88 Airbus A380-800 im Bestand und setzt<br />

auf der neuen Kurzstrecke einen der Riesen mit Dreiklassenbestuhlung,<br />

2500 Unterhaltungskanälen und Duschen an Bord ein.<br />

Foto: Emirates<br />

„Eine Interimsflotte ist der beste<br />

Weg für Kanada.“<br />

Verteidigungsminister Harjit S. Sajjan zu den Plänen, zunächst 18 Super Hornet<br />

bei Boeing zu beschaffen und einen neuen Fighter-Wettbewerb zu starten<br />

Neue airberlin-Führung<br />

Lufthansa-Manager Thomas Winkelmann<br />

übernimmt am 1. Februar den Vorstandsvorsitz<br />

von airberlin. Er löst damit Stefan Pichler ab,<br />

der das Unternehmen verlässt. airberlin wird<br />

38 Flugzeuge für sechs Jahre an die Lufthansa<br />

Group verleasen – wo sie größtenteils bei Eurowings<br />

verkehren – und sich selbst auf Linienflüge<br />

ab Berlin und Düsseldorf konzentrieren.<br />

Winkelmann leitete von 2006 bis Ende 2015<br />

Germanwings und war zuletzt für das Lufthansa-Drehkreuz<br />

München zuständig.<br />

Heeresflieger verabschieden Bo 105<br />

Ein rekordverdächtiger Formationsflug mit 18 Hubschraubern markierte am<br />

13. Dezember 2016 den endgültigen Abschied der Bo 105 bei den Heeresfliegern. Als<br />

letzte Maschine landete die 87+62 nach der Runde über Bückeburg und Hannover in<br />

Celle. Dort hatte die Teileinheit 900 des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums<br />

als letzter Verband das Muster betrieben. Nach Tests bei einer Versuchsstaffel in<br />

Celle ab 1973 kamen ab Oktober 1979 insgesamt 100 Bo 105 M (Verbindungshubschrauber)<br />

und 2<strong>02</strong> Bo 105 P (PAH 1 für die Panzerabwehr) zur Auslieferung. Im Laufe<br />

der Jahre waren diese Hubschrauber 1,37 Millionen Stunden in der Luft.<br />

Foto: Rene Köhler<br />

Embraer verschiebt<br />

Markteinführung der<br />

E175-E2<br />

Der brasilianische Flugzeugbauer<br />

Embraer erwartet Zulassung und<br />

Indienststellung des überarbeiteten<br />

Regionaljets E175-E2 erst für 2<strong>02</strong>1<br />

und damit ein Jahr später als geplant.<br />

Grund dafür sei die anhaltende Nachfrage<br />

nach der aktuellen E175-Generation<br />

im nordamerikanischen Markt.<br />

Zudem gilt in den USA derzeit noch<br />

eine Beschränkung des maximalen<br />

Start gewichts (MTOW) von 39 009 kg<br />

für Regionalflugzeuge. Die E175-E2 hat<br />

ein MTOW von 44 650 kg.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 9


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

Foto: Lockheed Martin<br />

AUFTRAG ERTEILT<br />

Lockheed Martin modernisiert KF-16<br />

Die Fighting Falcons der südkoreanischen Luftstreitkräfte<br />

werden von Lockheed Martin für 1,2 Milliarden<br />

Dollar (1,1 Mrd. Euro) mit neuen Systemen ausgerüstet,<br />

um sie weiter konkurrenzfähig zu halten. Der Auftrag<br />

wird über das FMS-Programm des Pentagon abgewickelt.<br />

Er umfasst 134 Flugzeuge und soll bis Ende 2<strong>02</strong>5<br />

abgeschlossen sein. Die grundsätzliche Entscheidung für<br />

Lockheed Martin als Auftragnehmer war im Dezember<br />

2015 gefallen. Zuvor hatten die Südkoreaner einen Auftrag<br />

an BAE Systems wieder storniert. Das Modernisierungsprogramm<br />

für die KF-16 umfasst ein neues Radar mit aktiver<br />

elektronischer Strahlschwenkung (Northrop Grumman AN/<br />

APG-83), neue Rechner und ein großes Farbdisplay zentral<br />

zwischen den Beinen des Piloten. Neben den Fighting Falcons<br />

in Südkorea hofft Lockheed Martin auch, die Kampfflugzeuge<br />

anderer Kunden zu modernisieren.<br />

Klaus Richter<br />

ist neuer BDLI-Chef<br />

Seit Jahresbeginn <strong>2017</strong> ist Dr. Klaus<br />

Richter neuer Präsident des Bundesverbandes<br />

der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

(BDLI). Der 52-jährige Richter<br />

(Foto) folgt auf den in den Ruhestand verabschiedeten<br />

Bernhard Gerwert. Als Leiter<br />

des Einkaufs bei der Airbus Group und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Airbus<br />

Operations GmbH verfügt Richter über<br />

beste Branchenkontakte.<br />

Der BDLI vereint<br />

230 Mitgliedsunternehmen<br />

mit<br />

106 800 direkten<br />

Beschäftigten und<br />

34,7 Mrd. Euro Umsatz<br />

im Jahr. Der<br />

Verband ist auch<br />

Markeninhaber der<br />

Luftfahrtmesse ILA.<br />

Foto: Airbus<br />

C295W für Kanada<br />

Foto: Airbus<br />

Die kanadische Regierung hat den<br />

Airbus C295W für ihr Such-und-Rettungsflugzeug-Programm<br />

(Fixed-Wing Search<br />

and Rescue Program / FWSAR) ausgewählt.<br />

16 entsprechend ausgerüstete C295W<br />

sollen beschafft werden. Der Vertrag im<br />

Wert von 2,4 Milliarden Dollar (2,2 Mrd.<br />

Euro) umfasst zudem den In-Service-<br />

Support, der über ein Joint Venture zwischen<br />

Airbus Defence and Space und PAL<br />

Aerospace bereitgestellt wird. Die C295W<br />

ersetzen die überalterten CC-155 Buffalo<br />

(sechs Flugzeuge) und die CC-130H<br />

Hercules (13 Flugzeuge).<br />

Taktische Fähigkeiten<br />

für die A400M<br />

Airbus Defence and Space hat Anfang<br />

Dezember die sechste A400M an die Luftwaffe<br />

geliefert. Sie ist laut Hersteller die<br />

erste, die auch für taktische Missionen genutzt<br />

werden kann. Die Nachbesserungen<br />

betreffen insbesondere die Selbstschutzsysteme<br />

sowie die Fähigkeit zum Absetzen<br />

von Lasten und Fallschirmspringern. Zudem<br />

kann das Flugzeug auf unbefestigten<br />

Pisten starten und landen, im Tiefflug in<br />

einer Höhe von nur 150 Fuß über dem<br />

Boden operieren, andere Flugzeuge betanken<br />

und auch bei extrem hohen Temperaturen<br />

sicher starten und landen. Das<br />

Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-<br />

System / DASS) umfasst ein Flugkörperwarnsystem,<br />

einen Radar-Warnempfänger<br />

und ein erweiterbares Abwehrsystem mit<br />

Chaff-/Flare-Dispenser zur Störung von<br />

Radarsignalen.<br />

10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de


Drohne im kontrollierten Luftraum<br />

Eine Jetstream 31 von BAE Systems pendelt seit diesem Winter<br />

versuchsweise als „Drohne“ im kontrollierten Luftraum Großbritanniens.<br />

Die Testflüge zwischen Warton und Inverness werden nur bei<br />

Start und Landung von mitfliegenden Testpiloten gesteuert. Danach<br />

weicht die „Drohne“ autonom schlechtem Wetter und anderem Flugverkehr<br />

aus. Acht Kameras beobachten dazu ständig die Umgebung<br />

und das Bodenrelief, um dort jederzeit geeignete Notlandeflächen<br />

ausmachen zu können. Großbritannien will ab dem Jahr 2<strong>02</strong>0 unbemannte<br />

Luftfahrzeuge in seinem kontrollierten Luftraum zulassen.<br />

Überholung in Hamburg schließt<br />

Lufthansa Technik stellt im Lauf des Jahres <strong>2017</strong> die Überholung<br />

von Verkehrsflugzeugen in Hamburg ein. Die Tarifpartner hätten<br />

keine Lösung finden können, die eine wirtschaftliche Fortsetzung des<br />

Betriebs ermöglichen. Rund 300 Arbeitsplätze sind von der Schließung<br />

betroffen. Die Mitarbeiter sollen in andere Geschäftsbereiche<br />

versetzt werden oder beispielsweise in Altersteilzeit gehen. Betriebsbedingte<br />

Kündigungen schließt Lufthansa Technik aus. Flugzeugüberholungen<br />

sollen künftig an den Standorten in Budapest, Sofia,<br />

Shannon, auf Malta, in Puerto Rico und Manila angeboten werden.<br />

Foto: BAE Systems<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Kürzlich hat das Einsatzgeschwader der Luftwaffe in Mazar<br />

e-Sharif die 30 000. Flugstunde mit dem unbemannten<br />

Aufklärungssystem Heron 1 von IAI erreicht. Bereits im<br />

Frühjahr 2010 wurden drei Systeme der Heron 1 in Dienst<br />

gestellt. Die technisch-logistischen Aufgaben für den Betrieb<br />

werden hierbei durch die Industrie wahrgenommen.<br />

Menschliches Versagen war die Absturzursache von LaMia<br />

Flug 2933, bei dem am 28. November nahe Medellin ein Avro<br />

RJ85 abstürzte und 71 Insassen ums Leben kamen. Dies ergab<br />

die Untersuchung der bolivianischen Regierung. Der Pilot<br />

und Miteigentümer war ohne ausreichenden Kraftstoffvorrat<br />

für die geplante Strecke und ohne ausreichende Flugerfahrung<br />

geflogen. Das Flugzeug stürzte nach Warteschleifen mit<br />

versagenden Triebwerken in gebirgigem Gelände ab.<br />

Die Deutsche Lufthansa hat am 19. Dezember ihren<br />

ersten Airbus A350-900, D-AIXA, übernommen und den<br />

Zweistrahler am 21. Dezember von Toulouse nach München<br />

überführt.<br />

767 wird zum Umbaufrachter<br />

Foto: Lufthansa Technik – Gregor Schlaeger<br />

Das Unternehmen Evergreen Aviation Technologies Corp.<br />

wird für Boeing gebrauchte 767-300-Passagierflugzeuge in Frachter<br />

umbauen. Die als 767-300BCF (Boeing Converted Freighters) bezeichneten<br />

Zweistrahler mit offizieller Herstellerlizenz entstehen ab 2018<br />

in einer Werft in Taiwan. Die Nutzlast liegt bei 52 Tonnen, die Reichweite<br />

bei 5930 Kilometern, und die maximale Startmasse beträgt<br />

187 Tonnen. 24 Paletten passen auf das Hauptdeck, das ein seitliches<br />

Frachttor vor dem Flügel erhält.<br />

Foto: Boeing<br />

SEPECAT Jaguar<br />

der indischen<br />

Luftwaffe erhält<br />

System-Upgrade<br />

Die indischen Luftstreitkräfte haben die Freigabe für den Einsatz ihrer SEPECAT Jaguar mit<br />

dem System-Upgrade DARIN-III erteilt. Das DARIN-III-Programm (Display, Angriff, Reichweite und<br />

inertiales Navigationssystem) enthält Neuerungen in der gesamten Avionik. 120 der momentan<br />

160 von Indien eingesetzten Jaguar sollen das Upgrade erhalten. Die Überholung der Flugzeuge bei<br />

Hindustan Aeronautics soll in Bangalore erfolgen.<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 11


News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />

PATROUILLE DE FRANCE ERHÄLT BESUCH<br />

Jetmen fliegen in Formation<br />

7000. Triebwerk in<br />

Dahlewitz produziert<br />

Der britische Hersteller Rolls-Royce hat<br />

Anfang Dezember das 7000. in Dahlewitz<br />

montierte Triebwerk ausgeliefert. Das<br />

Jubi läumstriebwerk ist ein BR710 für eine<br />

Gulfstream G550. Neben dem BR710 werden<br />

am Standort unweit von Berlin weitere Triebwerke<br />

für Business Jets wie das BR725 und<br />

das Tay 611-8C produziert, aber auch das<br />

V2500 für die A320-Familie von Airbus. Hier<br />

befindet sich zudem das neue Testzentrum für<br />

Leistungsgetriebe. Im Jahr <strong>2017</strong> soll dort auch<br />

die Endmontage des A350-Triebwerks Trent<br />

XWB beginnen. Derzeit sind in Dahlewitz<br />

2300 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Gleich drei „Jetmen“, mit vierstrahligen Rucksack-Tragflächen ausgestattete<br />

Piloten, haben Ende November für Filmaufnahmen der Kunstflugformation<br />

Patrouille de France mit ihren Alpha Jets einen spektakulären<br />

Besuch abgestattet. Die drei Jetmen Yves Rossy, Vincent Reffet und<br />

Fred Fugen sprangen dabei aus einem Hubschrauber ab und näherten sich der<br />

Formation mit einem Tempo von 270 km/h auf bis zu fünf Meter. Nach entsprechenden<br />

Vorbereitungen und Tests mit zwei Alpha Jets erfolgte der große<br />

Formationsflug mit acht Alpha Jets und drei Jetmen. Die Jetmen landeten an<br />

Fallschirmen, die sie nach dem Leerfliegen ihrer Tanks auslösten.<br />

Neues Cockpit für die Boeing E-3A<br />

Die erste von 14 E-3A mit Cockpit-Upgrades wurde von Boeing<br />

im Dezember offiziell an den AWACS-Verband der NATO in Geilenkirchen<br />

übergeben. Das Flugzeug mit der Nummer 459 war bereits<br />

am 17. November von Seattle nach Deutschland überführt worden.<br />

Die Umrüstung und die anschließenden Tests hatten über drei Jahre<br />

gedauert. Das Modernisierungsprogramm war notwendig, um die<br />

E-3A auch weiterhin ohne Beschränkungen mit aktuellen Navigationssystemen<br />

im zivilen Luftraum betreiben zu können.<br />

Foto: Jetman – Ewan Cowie<br />

Im Netz<br />

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Foto: Boeing Foto: Rolls-Royce<br />

Foto: Norwegian<br />

Norwegian-Basis Düsseldorf<br />

Ab März <strong>2017</strong> wird die norwegische Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />

Norwegian von Düsseldorf aus fünf spanische Ferienziele<br />

bedienen. Bald danach soll der rheinische Drehkreuzflughafen<br />

auch skandinavische Destinationen aufnehmen, zur neuen<br />

„Basis“ der Airline mit mehr stationierten Flugzeugen werden<br />

und längerfristig auch Langstreckenflüge der Norweger erhalten.<br />

Wegen zunehmender Slotknappheit hat DUS tagsüber künftig<br />

60 Flugbewegungen pro Stunde beim Land NRW beantragt.<br />

12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de


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Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />

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VIP-Interview<br />

Im Mai 2016 wurde der ESA-Astronaut Alexander Gerst für seine zweite Langzeitmission im All nominiert.<br />

2018 wird der 40-Jährige als erster Deutscher auf der ISS das Kommando führen. Im Interview spricht der<br />

gebürtige Künzelsauer über sein Training, die Zukunft der ISS und seine Ambitionen als Raumfahrer.<br />

Ist der zweite Flug zur Internationalen<br />

Raumstation genauso aufregend<br />

wie der erste, oder ist das<br />

schon fast ein bisschen Routine?<br />

Routine darf es nicht werden. In der<br />

Raumfahrt arbeiten wir an der Grenze<br />

des technologisch Machbaren. Man<br />

muss sich immer den Respekt davor<br />

bewahren. Das stellt sich auch automatisch<br />

ein, wenn man auf einer Rakete<br />

mit 300 Tonnen Treibstoff sitzt. Klar,<br />

ein Teil der Aufregung ist weg – die<br />

Anspannung vor einem Flug, weil man<br />

nicht weiß, was auf einen zukommt.<br />

Diese Gedanken kann ich nun getrost<br />

beiseite schieben. Ich freue mich<br />

darauf, dass ich jetzt Kapazitäten frei<br />

habe, einige Dinge bewusster wahrzunehmen.<br />

Die Geräusche bei meinem<br />

ersten Start habe ich zum Beispiel<br />

komplett vergessen.<br />

Was ist bei der Mission 2018<br />

anders als 2014?<br />

Zum einen werde ich auf dem Pilotensitz<br />

der Sojus fliegen, das ist der linke Sitz<br />

neben dem Kommandanten der Kapsel.<br />

Dafür gibt es zusätzliches Training. Im<br />

Prinzip habe ich das ganze Jahr 2016<br />

damit verbracht, mich in die Tiefen und<br />

Details des Flugkontrollsystems einzuarbeiten,<br />

um zu lernen, wie man eine<br />

Sojus-Kapsel steuert. Das geht so weit,<br />

dass ich mit zwei Joysticks an der Raumstation<br />

andocken oder die Kapsel manuell<br />

in die Atmosphäre fliegen muss.<br />

Das übt man auch in der Zentrifuge bei<br />

5 oder 6 g Beschleunigung. Das ist nicht<br />

ganz einfach, es macht aber riesigen<br />

Spaß, so ein Raumschiff komplett kennenzulernen.<br />

Zum anderen werde ich in<br />

der zweiten Hälfte meiner Mission<br />

Kommandant auf der ISS sein. Schon im<br />

Training bin ich nicht nur für mich selbst<br />

zuständig, sondern auch für meine Crew.<br />

Das ist eine spannende Aufgabe.<br />

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem<br />

bisherigen Trainingsstand?<br />

Sehr zufrieden. Für mich ist es jetzt<br />

leichter, weil ich einschätzen kann, was<br />

„Ein Flug zum<br />

Mond oder zum<br />

Mars, das wär’s!“<br />

wichtig ist. Vor dem ersten Flug war das<br />

schwierig. Im Training bekommt man<br />

sehr viele Informationen, und man muss<br />

selbst entscheiden, worauf es ankommt.<br />

Es ist aber nicht so, dass wir die Füße<br />

auf den Schreibtisch legen, es sind immer<br />

noch Zwölf-Stunden-Arbeitstage.<br />

Ihre letzte Mission hieß „Blue Dot“<br />

und war mit einer klaren Botschaft<br />

verbunden. Wie wird das 2018<br />

sein?<br />

Wir haben uns schon einen Namen<br />

überlegt, er wird allerdings erst im April<br />

<strong>2017</strong> bekannt gegeben. Aber es geht darum,<br />

dass wir zeigen, wie wichtig die<br />

Raumstation für unsere Erde ist, dass<br />

wir wichtige Erkenntnisse zurückbringen.<br />

In jedem Wissenschaftszweig gibt<br />

es eine Lücke, weil man bestimmte Dinge<br />

aufgrund der Gravitation nicht auf<br />

Foto: ESA<br />

der Erde erforschen kann. Die Raumstation<br />

ist das einzige Labor, wo wir<br />

diese Experimente durchführen können.<br />

Die zweite Botschaft ist, dass die Raumstation<br />

auch unser erster Schritt weiter<br />

in den Kosmos ist. Dort testen wir<br />

Lebenserhaltungssysteme, die wir brauchen,<br />

wenn wir zum Mond oder zum<br />

Mars fliegen wollen.<br />

Die ISS kann wohl maximal bis<br />

2<strong>02</strong>8 betrieben werden. Wie geht<br />

es danach weiter?<br />

Die europäische Raumfahrtagentur hat<br />

dafür schon Pläne. Einer davon ist das<br />

Orion-Modul, das die ESA zusammen<br />

mit der NASA baut. Die ESA ist für das<br />

Antriebsmodul verantwortlich. Es ist<br />

das erste Mal, dass die Amerikaner bei<br />

einem solchen Explorationsvehikel einen<br />

internationalen Partner auf den kritischen<br />

Pfad gelassen haben. Das ist ein<br />

schönes Kompliment, aber für uns auch<br />

eine Möglichkeit, weiter in den Weltraum<br />

zu fliegen. Das alleine ist aber<br />

noch kein Programm, das groß genug<br />

wäre. Deshalb untersucht die ESA gerade,<br />

welche Elemente man mit Partnern<br />

der internationalen Explorationsstrategie<br />

bauen könnte: ein Habitat, das man<br />

im Weltraum auf dem Weg zum Mond<br />

„parken“ kann, oder eben auch Habitate<br />

auf dem Mond selbst.<br />

Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund<br />

die Rolle Chinas? Als<br />

Konkurrenz oder als potenziellen<br />

Kooperationspartner?<br />

Beides. Konkurrenz belebt das Geschäft.<br />

Die Chinesen machen große Schritte,<br />

und ich finde das gut. Letztendlich arbeiten<br />

wir für dasselbe Ziel. Im Moment<br />

ist das noch eher ein Wettlauf, aber die<br />

ESA hat schon immer gesagt, dass sie<br />

offen ist für Kooperationen. Ich sehe<br />

künftige Weltraumexploration als internationale<br />

Zusammenarbeit. Es wäre<br />

schön, wenn alle mit dabei wären.<br />

Was ist Ihr persönlicher Traum als<br />

Astronaut?<br />

14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


„Die Erde sieht immer<br />

wieder anders aus.“<br />

Ein Flug zum Mond oder zum Mars, das<br />

wär’s! Ich kriege Gänsehaut, wenn ich<br />

mir das vorstelle. Wann es wieder eine<br />

Landung auf dem Mond gibt, ist zwar<br />

schwierig vorherzusagen. Aber das<br />

Orion-Modul ist Realität, es ist schon<br />

gebaut und wird im Moment getestet.<br />

Damit ist es in absehbarer Zeit greifbar<br />

und möglich, dass wir weiter hinaus in<br />

den Weltraum fliegen, um den Mond<br />

herum zum Beispiel. Ich würde mich<br />

wahnsinnig freuen, wenn ich dabei eine<br />

Rolle spielen könnte, in welcher Form<br />

auch immer.<br />

Was interessiert Sie als Wissenschaftler<br />

am Mond?<br />

Sehr wahrscheinlich ist der Mond aus<br />

der Erde heraus entstanden. Das eröffnet<br />

die Möglichkeit, den Mond als Archiv<br />

zu benutzen. Wir können daraus<br />

lernen, wie die Erde zusammengesetzt<br />

ist, wie sich unser Planet entwickelt hat.<br />

Der Mond hat auch logistische Vorteile.<br />

Wir könnten dort vielleicht einmal Helium-3<br />

als Energiespeicher abbauen. Der<br />

Mond gibt uns auch die Möglichkeit,<br />

besser Ausschau zu halten – beispielsweise<br />

auf der Rückseite ein Teleskop zu<br />

bauen oder auch irgendwann eine Basis<br />

zu entwickeln, von der aus man Asteroiden<br />

ablenken könnte. Generell geht<br />

es um Grundlagenforschung: Wie können<br />

wir da draußen leben? Wie ist der<br />

Mond aufgebaut? Gibt es dort Wasser?<br />

Können wir dabei lernen, wie wir weiter<br />

zum Mars fliegen?<br />

Durch Ihre Popularität bringen<br />

Sie die Raumfahrt wieder ins Gespräch.<br />

Welchen Nutzen ziehen<br />

Sie selbst aus Ihrer Bekanntheit?<br />

Ich habe es immer als Privileg gesehen,<br />

dass ich in den Weltraum fliegen und<br />

diese Erfahrung machen konnte. Aber<br />

für mich war es auch immer eine Pflicht,<br />

dieses Privileg weiterzugeben. Das hat<br />

natürlich Vor- und Nachteile für mein<br />

Privatleben. Es ist nicht immer ganz<br />

einfach, mit der Popularität umzugehen.<br />

Aber es gibt auch schöne Momente.<br />

Wenn man beispielsweise vor 2000 Studenten<br />

oder einer Schulklasse redet<br />

und die Begeisterung spürt. Wenn ich<br />

die Gesellschaft vielleicht ein bisschen<br />

zum Guten verändern kann, indem ich<br />

mehr Jungen und Mädchen dazu bringe,<br />

an ihren Traum zu glauben und daran<br />

zu arbeiten, ist das für mich ein riesiges<br />

Kompliment.<br />

Auf was freuen Sie sich bei Ihrer<br />

zweiten Mission auf der ISS am<br />

meisten?<br />

Da gibt es einiges. Der Blick aus der<br />

Cupola, diese Vielfalt! Die Erde sieht<br />

immer wieder anders aus. Und ich habe<br />

auch immer gern im Wissenschaftsmodul<br />

gearbeitet. Das liegt vielleicht auch<br />

daran, dass ich Wissenschaftler bin. Die<br />

Bandbreite der Experimente macht großen<br />

Spaß. Und ich freue mich auch auf<br />

die Situation an Bord, die Freundschaft.<br />

Wenn ich mich an meine letzte Mission<br />

zurückerinnere, da gab es viele großartige<br />

Momente mit meinen Mannschaftskameraden.<br />

FR<br />

Die Fragen stellte Ulrike Ebner<br />

Mehr im<br />

Internet:<br />

In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter berichtet Alexander Gerst aus seinem Training in den USA und<br />

Russland: www.facebook.com/ESAAlexGerst, www.twitter.com/astro_alex<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 15


Take-Off<br />

Boeing baut 500. Dreamliner<br />

BON<br />

16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de


JOUR 787<br />

Boeing hat Anfang Dezember den 500. produzierten<br />

Dreamliner übergeben. Die Fertigung der zur Familie<br />

heranwachsenden 787 in Charleston und Everett läuft<br />

nach einer schwierigen Anlaufphase endlich rund.<br />

Von SEBASTIAN STEINKE<br />

Der 500. Dreamliner gehört der Leasingfirma<br />

AerCap. Er fliegt bei Air France.<br />

Foto: Paul Marais-Hayer/Airteamimages<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 17


Take-Off<br />

Boeing baut 500. Dreamliner<br />

Fotos: Javi Sanchez Utzet /Adrian Jack/AirTeamImages, Boeing (4)<br />

Als „Kung Fu Panda“ wirbt dieser<br />

Dreamliner von Hainan Airlines<br />

neuerdings für einen Trickfilm.<br />

Das moderne Glascockpit der 787<br />

verfügt trotz elektronischer<br />

Flugsteuerung über Steuerhörner.<br />

Dank der Ähnlichkeit zur 777 gilt<br />

für beide Muster eine einheitliche<br />

Musterberechtigung.<br />

Die 787-10 für 330 Passagiere<br />

wird als größtes Familienmitglied<br />

auf 63,80 Meter Rumpflänge<br />

gestreckt.<br />

18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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DELHI<br />

NONSTOP<br />

Schon seit 2012 bedient Air India Frankfurt mit<br />

ihrem Flaggschiff Boeing 787.<br />

Boeing hat im neuen Dreamliner-Montagewerk in Charleston<br />

Anfang Dezember mit der Endmontage der ersten 787-10<br />

begonnen. Sie soll von hier aus <strong>2017</strong> zum Erstflug starten.<br />

Diese Boeing 787-8 erprobt in Seattle bereits das künftige<br />

Triebwerk für die 787-10, das Trent 1000 TEN (Thrust, Efficiency,<br />

New Technology / Schub, Effizienz, neue Technologie).<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 19


Take-Off<br />

Boeing baut 500. Dreamliner<br />

Die britische CAA hat gemessen, dass<br />

die 787 in London durchschnittlich<br />

sieben Dezibel leiser als die 767 und<br />

acht Dezibel leiser als die A330 ist.<br />

SPARSAMER<br />

UND LEISER<br />

Diese Landung am<br />

2. Dezember 2016<br />

auf dem Flughafen<br />

Paris-Charles de Gaulle markierte einen<br />

gleich dreifachen Meilenstein: den ersten<br />

Dreamliner im Bestand von Air France,<br />

den 50. Dreamliner im Eigentum der<br />

Leasingfirma AerCap und den 500. bei<br />

Boeing gebauten Dreamliner, sofern man<br />

die Prototypen mitrechnet.<br />

„Die Boeing 787 markiert eine neue<br />

Stufe bei unserer Flottenmodernisierung,<br />

und sie wird unseren Kunden das Beste<br />

aus unserem Angebot offerieren“,<br />

schwärmte der neue Air-France-Vorstandschef<br />

Franck Terner von seinem geleasten<br />

Neuzugang. Für die Gruppe Air<br />

France KLM ist es bereits die neunte 787<br />

im Gesamtbestand. Die Fluggesellschaft<br />

hat ihren neuesten Langstreckenjet, wie<br />

heute tpyisch, mit Wi-Fi an Bord, aber<br />

ohne Erste Klasse konfigurieren lassen.<br />

Die Business Class im Bug ist mit 30 Mini-Suiten<br />

und diagonal platzierten<br />

Schlafsesseln sehr komfortabel; 21 Sitze<br />

gibt es in der Premium Economy Class<br />

und 225 in der Economy Class. Ab dem<br />

9. Januar wird der Dreamliner regulär<br />

zwischen Paris und Kairo eingesetzt werden.<br />

Im April <strong>2017</strong> folgt das nächste<br />

Flugzeug, welches ab Mai die Route von<br />

Paris nach Montreal bedienen wird. Die<br />

Gruppe Air France KLM hat insgesamt<br />

18 Boeing 787-9 und sieben 787-10 fest<br />

bestellt und least weitere zwölf 787-9,<br />

darunter das aktuelle Flugzeug, über<br />

Aer Cap. Das niederländische Unternehmen<br />

ist mit 83 Bestellungen der größte<br />

Kunde der Boeing 787 in der gesamten<br />

Leasingbranche.<br />

„Wir sind stolz, dass Air France dieses<br />

Meilenstein-Flugzeug einsetzen wird.<br />

Wir gratulieren aber auch AerCap zur<br />

50. Boeing 787 und bedanken uns für<br />

das anhaltende Vertrauen in den Dreamliner“,<br />

sagte Boeing Vice-Chairman Ray<br />

Conner zur Übergabe. Conner hat entscheidenden<br />

Anteil daran, dass sich Boeings<br />

Langstreckenflugzeug heute endlich<br />

in ruhigem Fahrwasser bewegt. Gegenüber<br />

der Zeitung „Puget Sound Business<br />

Journal“ aus Seattle erinnerte er sich: „In<br />

Sachen 787 waren wir 2008 am Höhepunkt<br />

der Probleme angelangt. Wir sollten<br />

im Mai liefern und hatten immer<br />

noch Produktionsprobleme. Meine neue<br />

Aufgabe war es, das Programm wieder<br />

auf Kurs zu bringen und mit allen Lieferanten<br />

Klartext zu reden.“ Conner bewies<br />

beim Umgang mit den Zulieferern,<br />

die vorher auf zahlreiche technische,<br />

Boeing-seitige Änderungen in letzter Sekunde<br />

Rücksicht nehmen mussten, viel<br />

Fingerspitzengefühl. Auch 2013 rettete<br />

Conner, nun als neuer Chef der Boeing-<br />

Zivilflugsparte, die Situation, als in kurzer<br />

Folge die Bordakkus japanischer<br />

Dreamliner überhitzten. In einer Serie<br />

von Konferenzen mit den Boeing-Ingenieuren<br />

zauberte er Änderungen an den<br />

Stromspeichern und eine feuerfeste<br />

Stahlbox mit „Überlauf“ ins Freie aus<br />

dem Ärmel. Die pragmatisch-rustikale<br />

Lösung überzeugte Kunden und Zulassungsbehörden.<br />

Der Dreamliner entging<br />

einem längeren Grounding.<br />

Boeings Hightech-Programm 787,<br />

mit 1210 festen Bestellungen nach Stück-<br />

20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>


Die diagonal angeordneten Schlafsessel in<br />

den Mini-Suiten der neuen Business Class von<br />

Air France bieten besonders viel Privatsphäre.<br />

zahl schon heute ein glänzender Verkaufserfolg,<br />

hat eine schwierige Kindheit<br />

hinter sich: Der Hersteller plante nach<br />

Abschluss des internen Forschungsprojekts<br />

„Yellowstone“ (Bernstein) den<br />

Schwenk hin zu leichteren und wirtschaftlicheren<br />

Zweistrahlern aus Kohlefaserverbundwerkstoff.<br />

Weil aber die<br />

komplette Umstellung der Fabriken und<br />

die Umschulung des Personals zu teuer<br />

geworden wären, suchte man sich externe<br />

Risikopartner als wesentliche Zulieferer,<br />

darunter die größten japanischen Industriekonzerne,<br />

aber auch viel kleinere<br />

und weniger erfahrene Partner. Ein enges<br />

Vertragskorsett sollte die Einhaltung des<br />

ehrgeizig kurz geplanten Programmhochlaufs<br />

mit Hilfe dieses globalen Liefernetzwerks<br />

erzwingen.<br />

Doch schon beim gehetzten Roll-out<br />

des ersten, innen noch unvollständig ausgestatteten<br />

Prototyps am 8. Juli 2007<br />

(US-Schreibweise: 7-8-7) wurde deutlich,<br />

dass sich der ambitionierte Zeitplan<br />

des auch im Hinblick auf die elektrische<br />

Systemarchitektur revolutionären Flugzeugs<br />

nicht würde halten lassen. Auch<br />

der Serienanlauf verspätete sich wegen<br />

zahlreicher Änderungen und unvollständiger<br />

Zulieferungen. Erst mit der gestreckten<br />

und verbesserten 787-9 fand<br />

Boeing endlich das erhoffte Erfolgsmodell.<br />

Kehrseite der Medaille sind die hohen<br />

Anlaufkosten des Programms, die<br />

sich angeblich auf 29 Milliarden Dollar<br />

“Der Stolz<br />

Afrikas“,<br />

die 787<br />

bei Kenya<br />

Airways.<br />

Der „R2-D2“-<br />

Jet gehört zur<br />

„Star Wars“-Flotte<br />

von ANA aus Japan.<br />

Nach dem Schöpfergott hat Aeromexico ihre erste Boeing 787-9, XA-ADL, auf<br />

den Namen „Quetzalcoatl“ getauft und mit traditionellen Motiven geschmückt.<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 21<br />

Fotos: AirTeamImages/Dipankar Bhakta/Matthieu Douhaire (2) / Javi Sanchez Utzet


Take-Off<br />

Boeing baut 500. Dreamliner<br />

Ein Dreamliner der Geschäftsreiseversion<br />

Boeing BBJ 787 landet in Genf.<br />

TUIs Dreamliner im legendären<br />

Endanflug auf St. Maarten.<br />

Air Austral gehört zu den Nutzern<br />

modernisierter Vorserien-787-8.<br />

summieren. Bei einer projektierten Absatzmenge<br />

von 1300 Flugzeugen müsste<br />

jeder dieser Jets mit einem relativ hohen<br />

Gewinn von 30 Millionen Dollar verkauft<br />

werden, um die Kosten einzuspielen.<br />

Anderenfalls müsste Boeing mehr<br />

Flugzeuge verkaufen.<br />

Die Chancen dafür steigen: Gerade<br />

hat die Endmontage der ersten, nochmals<br />

gestreckten Version 787-10 in<br />

Charleston begonnen, und in Seattle<br />

startete bereits die erste Test-787-8 mit<br />

den Trent-1000-TEN-Triebwerken der<br />

787-10. Boeing versucht, die enormen<br />

Investitionen auf eine ganze Familie umzulegen,<br />

und nutzt das Flügeldesign des<br />

Dreamliners sogar noch – angepasst –<br />

bei der neuen 777X mit. Auf lange Sicht<br />

geht der Hersteller beim 787-Programm<br />

deshalb von einer Rentabilität im üblichen<br />

Bereich aus. Dazu soll auch der aktuelle<br />

Produktionshochlauf auf zunächst<br />

12 und dann 14 Flugzeuge im Monat beitragen,<br />

wobei Boeing anteilig immer<br />

mehr große Versionen verkaufen will,<br />

die margenstärker sind.<br />

FR<br />

Fotos: AirTeamImages/Alex Peake/Jan Severijns/Paul Marais-Hayer<br />

22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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Zivilluftfahrt<br />

Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />

Musterschüler<br />

Nach der Beinahe-Pleite 2013 hat Iberia Flotte,<br />

Produkt, Erscheinungsbild und Netzwerk erneuert<br />

und macht wieder Gewinn.<br />

Iberia<br />

Gegen neue Wettbewerber und alte<br />

Konkurrenten tritt Iberia nun schlanker und<br />

mit maßgeschneiderten Angeboten an.<br />

24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Von ANDREAS SPAETH<br />

Damals, im März 2013, als<br />

Luis Gallego den Chefposten<br />

bei Iberia übernahm,<br />

war der spanische Flag Carrier „ein<br />

Zombie“, sagt der CEO heute. „Wir sind<br />

fast gestorben“, so Gallego. Der operative<br />

Verlust für 2012 betrug 351 Millionen<br />

Euro. Das scheint lange her, obwohl<br />

es nicht mehr als vier Jahre sind. Heute<br />

ist Iberia der Musterschüler in der International<br />

Airlines Group (IAG), der Holding,<br />

in deren Besitz sich sowohl British<br />

Airways als auch Iberia befinden. „Der<br />

Zukunftsplan umfasste 32 einzelne Initiativen,<br />

und ihre Umsetzung führte dazu,<br />

dass die Verluste schon 2013 halbiert<br />

werden konnten“, sagt Marco Sansavini,<br />

Chief Commercial Officer (CCO) von<br />

Iberia, im exklusiven Interview mit der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Madrid. 2014 schafften<br />

die Spanier den ersten operativen<br />

Gewinn seit 2007, immerhin 50 Millionen<br />

Euro. Im Jahr darauf bewies sich<br />

Iberia als Musterschüler mit der höchsten<br />

Gewinnsteigerung innerhalb der<br />

IAG Group, mit 247 Millionen Euro<br />

operativem Plus.<br />

VOM HOFFNUNGSLOSEN FALL<br />

ZURÜCK ZUM WACHSTUM<br />

„Drei externe Faktoren haben uns gleichzeitig<br />

getroffen: die Finanzkrise, der<br />

Vormarsch der Billigflieger in Europa<br />

und das Erstarken südamerikanischer<br />

Airlines in Madrid“, analysiert Sansavini.<br />

Der Italiener kennt sich aus mit Krisenairlines,<br />

war er doch zuvor in gleicher<br />

Funktion bei Alitalia tätig. „Madrid ist<br />

ein guter Kompromiss aus den Kulturen<br />

Nord- und Südeuropas. Hier gibt es effizientere<br />

Infrastrukturen und Arbeitsprozesse<br />

als in Italien und eine wesentlich<br />

bessere Disziplin. Außerdem ist das Terminal<br />

4 in Madrid-Barajas fühlbar geeigneter<br />

als das Alitalia-Terminal in Rom-<br />

Fiumicino“, vergleicht Sansavini. Die<br />

Einschnitte für die Fluggesellschaft waren<br />

hart: Die Kapazität wurde 2013 um<br />

15 Prozent reduziert, etliche Routen wie<br />

nach Havanna und Santo Domingo eingestellt.<br />

Insgesamt 3150 Mitarbeiter<br />

mussten gehen, darunter die Hälfte aller<br />

Manager. Die verbliebenen 16500 Angestellten<br />

mussten Gehaltseinbußen von 7<br />

Fotos: Rui Alves/AirTeamImages<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 25


Zivilluftfahrt<br />

Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />

Die Business Class, hier in der A340-600,<br />

bietet „Mini-Suiten“ mit Trennwänden.<br />

26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


17 Airbus A340-600 sind heute die<br />

Flaggschiffe der Iberia-Flotte. Neue<br />

A350-900 sollen sie ablösen.<br />

bis 14 Prozent hinnehmen. „Die Situation<br />

damals war so bedrohlich, dass jeder<br />

den Ernst der Lage begriff“, sagt Sansavini.<br />

„Nur durch die Zustimmung zu diesen<br />

massiven Maßnahmen konnten die<br />

riesigen Verluste gestoppt werden und<br />

steht Iberia heute da, wo sie jetzt ist.“<br />

Die heutige Iberia ist kaum wiederzuerkennen:<br />

Das (leider ziemlich austauschbare)<br />

neue Erscheinungsbild verzichtet<br />

auf die Königskrone im Logo; sie<br />

ist nur noch in Miniatur vor dem Kennzeichen<br />

zu sehen. Allein Leitwerk und<br />

Heck sind farbig gehalten und repräsentieren<br />

mit Rot und Gelb die Farben der<br />

spanischen Flagge. Rund drei Viertel der<br />

reinen Airbus-Flotte wurden bereits neu<br />

lackiert. Den neuen Look tragen teilweise<br />

brandneue Flugzeuge.<br />

„Die Flottenerneuerung während der<br />

Restrukturierung hätten wir uns ohne<br />

die Finanzhilfe der IAG niemals leisten<br />

können“, sagt Marco Sansavini. Einige<br />

der derzeit zwölf Airbus A330-200 (vier<br />

im Bestand) sowie A330-300 (acht im<br />

Bestand) sind erst jüngst geliefert worden,<br />

neun kommen bis Ende <strong>2017</strong> hinzu.<br />

Die fünf A340-300 wurden dagegen im<br />

Herbst 2016 stillgelegt. Ab 2018 erhält<br />

die Airline dann die ersten von 16 bestellten<br />

A350-900, die langfristig die 17<br />

A340-600 beerben werden. Auch wenn<br />

es in der IAG Group entsprechende<br />

Meldungen gab, so hat Iberia derzeit<br />

keine Pläne, gebraucht gekaufte A380<br />

einzusetzen. „Unser Fokus liegt eher auf<br />

hohen Frequenzen. Wir bedienen New<br />

York, Mexico City und Buenos Aires<br />

zweimal täglich oder Lima zehnmal wöchentlich“,<br />

erklärt der CCO.<br />

NÄCHSTES ZIEL:<br />

PROFITABLE LANGSTRECKEN<br />

Außerdem ist Iberia dabei, stillgelegte<br />

Routen wieder aufzunehmen. Das gilt<br />

für Flüge nach Havanna, Santo Domingo<br />

und Montevideo, die erst im Rahmen<br />

der Restrukturierung aufgegeben worden<br />

waren. Ferner werden die Ziele Johannesburg<br />

und San Juan/Puerto Rico<br />

wiederbelebt, die einige Jahre nicht angeflogen<br />

wurden. Neu im Streckennetz<br />

sind asiatische Ziele; dort war Iberia seit<br />

fast zwanzig Jahren gar nicht vertreten.<br />

Seit Juni 2016 fliegt sie Schanghai an,<br />

seit Oktober Tokio-Narita, wo Iberia<br />

Fotos: Simon Wilson/Rui Alves/AirTeamImages<br />

dem Joint Venture der Oneworld-Partner<br />

British Airways, Finnair und Japan Airlines<br />

beitreten darf.<br />

Ganz klar liegt der Schwerpunkt auf<br />

Mittel- und Südamerika. Hier bedienen<br />

die Spanier derzeit 20 Ziele. Aber gerade<br />

auf ihrem wichtigsten Markt ist der<br />

Wettbewerb härter geworden, durch Airlines<br />

aus dem Zielgebiet wie LATAM<br />

oder Avianca, aber auch den spanischen<br />

Konkurrenten Air Europa. „Unser Fokus<br />

liegt jetzt darauf, unsere Langstrecken<br />

profitabel zu machen und nicht noch<br />

mehr neue Routen zu eröffnen“, sagt<br />

Sansavini. „Unser Ziel ist es auch, unsere<br />

Präsenz auf europäischen Routen zu<br />

erhöhen.“<br />

DREI MARKEN IM<br />

DEUTSCHLANDVERKEHR<br />

Besonders stark ist Iberia in Deutschland<br />

vertreten, mit 147 Flügen pro Woche<br />

zu fünf Flughäfen. „Mit einem gesunden<br />

Mix aus Iberia, Iberia Express<br />

und Air Nostrum“, sagt der CCO. Air<br />

Nostrum ist Iberias Regionalpartner, der<br />

auch Düsseldorf bedient. Bereits vor etwa<br />

fünf Jahren hatten die Spanier ihren<br />

eigenen Low-Cost-Ableger gegründet,<br />

heute betreibt Iberia Express 19 A320<br />

und zwei A321. Schon 2015 wurde die<br />

Europaflotte von Iberia sowie der Flugzeugpark<br />

von Iberia Express jeweils um<br />

drei Flugzeuge aufgestockt, dieses Jahr<br />

um je eins. „Beide wachsen mit der gleichen<br />

Geschwindigkeit“, so Sansavini.<br />

Iberia Express betreibt mit Business- und<br />

Economy-Kabinen sowohl Punkt-zu-<br />

Punkt-Verkehre wie klassische Billigflugrouten<br />

(etwa Stuttgart – Palma) als auch<br />

Zubringerverkehr für Langstrecken wie<br />

Berlin – Madrid. Auch für alle Flüge vom<br />

spanischen Festland auf die Balearen und<br />

Kanaren ist Iberia Express zuständig.<br />

„Wir haben verschiedene Vehikel, um<br />

unterschiedliche Marksegmente profitabel<br />

zu bedienen“, so Sansavini. „Iberia<br />

Express ist gegenüber den besten Billigfliegern<br />

Europas wettbewerbsfähig, sie<br />

ist für uns sowohl für Wachstum als<br />

auch für Zubringerdienste nach Madrid<br />

wichtig.“ Immerhin 17 Prozent aller Passagiere<br />

steigen in Madrid auf die Langstrecke<br />

um, 55 Prozent fliegen im Punktzu-Punkt-Verkehr<br />

in die Hauptstadt; die<br />

restlichen 28 Prozent wechseln auf Mit-<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 27


Zivilluftfahrt<br />

Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />

Diese sonderlackierte A330 wirbt<br />

für „Madrid, das Herz Spaniens“.<br />

Iberia – Daten und Fakten<br />

IATA-Code: IB<br />

ICAO-Code: IBE<br />

Eigentümer<br />

International Airlines<br />

Group (IAG)<br />

Betriebsaufnahme<br />

28. Juni 1927<br />

Mitarbeiter 16564<br />

Beförderte Passagiere<br />

2013: 10,6 Mio.<br />

2014: 10,7 Mio.<br />

2015: 16,5 Mio.<br />

Flotte<br />

(inklusive Iberia Express)<br />

Airbus A319: 16<br />

Airbus A320: 32<br />

Airbus A321: 17<br />

Airbus A330-200: 7<br />

Airbus A330-300: 8<br />

Airbus A340-600: 17<br />

Flugzeugbestellungen<br />

Airbus A320: 7<br />

Airbus A320neo: 15<br />

Airbus A321neo: 5<br />

Airbus A330-200: 5<br />

Airbus A350-900: 16<br />

Eine CRJ1000 von Iberia Regional<br />

rollt vor das Terminal 4 in Madrid.<br />

Drehkreuz<br />

Madrid-Barajas<br />

Streckennetz<br />

17 Inlandsziele in Spanien<br />

sowie 61 Destinationen in<br />

36 Ländern, darunter fünf<br />

in Deutschland<br />

www.iberia.com<br />

Iberia Express ist die Niedrigpreistochter<br />

der spanischen Airline.<br />

Fotos: Markus Altmann, 4x6zk-moni shafir/Jan Severijns/ Airteamimages<br />

telstreckenflügen in Barajas das Flugzeug.<br />

„Genau deswegen brauchen wir<br />

einen günstiger produzierenden Ableger“,<br />

argumentiert der CCO. Zumal die<br />

Konkurrenz durch Low Cost Carrier in<br />

Spanien so hoch ist wie sonst in Europa<br />

nur noch in Großbritannien – ihr Marktanteil<br />

liegt bei 50 Prozent.<br />

Der Flughafen Madrid ist für Iberia<br />

ein Segen: „Das ist einer unserer größten<br />

Vorzüge. Terminal 4 wurde als Drehkreuz<br />

konzipiert, und Barajas ist nicht<br />

Slot-beschränkt“, sagt der CCO. Und<br />

was Iberia in Madrid bieten kann, ist in<br />

Europa keineswegs selbstverständlich:<br />

„Alle Langstreckenflüge und die meisten<br />

Mittelstrecken haben bei uns eine Gate-<br />

Position mit Fluggastbrücke.“<br />

BEIM UMBAU IST DER<br />

HALBE WEG GESCHAFFT<br />

Lange mangelte es Iberia in den Augen<br />

vieler Passagiere sowohl an der Servicementalität,<br />

an der Konsistenz ihres Produkts<br />

und ihres Auftretens als auch an<br />

der Bordausstattung. Auch hier wurde<br />

durch intensives Training Hand angelegt:<br />

„Es gehört jetzt zu unseren wichtigsten<br />

Werten, Service-Empathie zu bieten.<br />

Auch Pünktlichkeit ist einer unserer<br />

wichtigsten Grundsätze, an dem man die<br />

Transformation sieht“, sagt Marco Sansavini.<br />

An Bord ihrer neuen Airbus<br />

A330, aber auch in den umgerüsteten<br />

Airbus A340-600 bietet die spanische<br />

Fluggesellschaft inzwischen ein Produkt,<br />

das man ihr früher eher nicht zugetraut<br />

hätte. Das reicht von modernen Sitzen<br />

bis hin zu schnellem WLAN im Ku-Band<br />

(in den jüngsten A330-200). „Ende des<br />

Jahres wird unser Langstreckenprodukt<br />

einheitlich sein“, bestätigt Carolina Sandra<br />

Martinoli, Direktorin des Iberia-<br />

Kundenservice. „Wir sind einen langen<br />

Weg gegangen. Die Rückmeldungen<br />

werden besser, aber wir haben noch viel<br />

Arbeit vor uns.“ Nachdem im April 2013<br />

die neuen Tarifverträge mit den Besatzungen<br />

abgeschlossen wurden, konnte<br />

man den grundlegenden Kulturwechsel<br />

angehen. „Wir haben unsere Transformation<br />

erst zur Hälfte geschafft“, beschwört<br />

Marco Sansavini seine Mitarbeiter,<br />

jetzt nicht nachzulassen im Bemühen,<br />

die neue Iberia dauerhaft zu etablieren,<br />

auch in den Köpfen.<br />

FR<br />

28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong>


Fliegende<br />

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Zivilluftfahrt<br />

Erste CS300 ausgeliefert<br />

30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Balten-Flaggschiff<br />

Bombardier hat die erste C Series CS300 an airBaltic übergeben. Die Kanadier<br />

hoffen auf schwarze Zahlen ab dem Jahr 2<strong>02</strong>0.<br />

Fotos: Bombardier<br />

Von ANDREAS SPAETH<br />

Die Chefs von Bombardier<br />

empfanden es als Triumph,<br />

und der wurde gebührend<br />

gefeiert an diesem Novembermorgen bei<br />

der Übergabe der ersten CS300 an air-<br />

Baltic in Montreal. Zwei Jahre zuvor<br />

hatten sie versprochen, die immer wieder<br />

verzögerte C Series 2016 auszuliefern<br />

– die Basisversion CS100 im zweiten<br />

Quartal und die längere CS300 bis<br />

Jahresende. Swiss hatte tatsächlich den<br />

ersten von fünf Jets im Juli übernehmen<br />

können. Und nun ging die größere Variante<br />

für Erstbetreiber airBaltic noch im<br />

November an den Kunden. „Zwei unterschiedliche<br />

Versionen eines ganz neuen<br />

Flugzeugs innerhalb von fünf Monaten<br />

abzuliefern hat noch niemand in dieser<br />

Branche geschafft, und wir haben sogar<br />

noch einen Tag weniger als fünf Monate<br />

gebraucht“, rief Rob Dewar, Programmchef<br />

und „Vater der C Series“ in den<br />

dunklen Hangar. Dort schwenkten 1500<br />

Mitarbeiter begeistert airBaltic-Schilder.<br />

Dies sei ein „riesiger Meilenstein“, so<br />

Dewar. „Jetzt bekommt die C Series<br />

Schwung, und das wird sich in Bestellungen<br />

niederschlagen.“ Und tatsächlich,<br />

am selben Tag, an dem airBaltic die Ankunft<br />

ihrer ersten CS300 in Riga feierte,<br />

konnte Bombardier erstmals seit Juni eine<br />

Neubestellung vermelden, auch wenn<br />

das noch nicht der erhoffte Durchbruch<br />

ist: Zwei CS300 gehen an Air Tanzania<br />

in Ostafrika. Damit steht das Orderbuch<br />

bei immer noch mageren 360 Festbestellungen,<br />

123 für die CS100 und 237 für<br />

die CS300.<br />

IST DIE BOMBARDIER CS300<br />

DIE BESSERE A319NEO?<br />

Bombardier-Chef Alain Bellemare gibt<br />

sich kämpferisch und optimistisch: „Vor<br />

einem Jahr dachten die Leute, die C Series<br />

und mit ihr Bombardier würde den<br />

Bach runtergehen. Jetzt sehen wir einen<br />

störungsfreien, perfekten Start in den Liniendienst.<br />

Was für ein Turnaround!“<br />

Noch steckt das Mittelstreckenflugzeug<br />

tief in den roten Zahlen, John Leahy von<br />

Airbus brandmarkt sie sogar als „gescheitertes<br />

Geschäftsmodell“. Das ficht<br />

Alain Bellemare aber nicht an: „Bis 2<strong>02</strong>0<br />

ist die C Series profitabel“, versprach er.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 31


Zivilluftfahrt<br />

Erste CS300 ausgeliefert<br />

Auf dem Überführungsflug nach<br />

Europa wird Kanadas Küste passiert.<br />

airBaltic hatte ihre ersten C-Series-<br />

Jets zu einem Zeitpunkt bestellt, als nahezu<br />

niemand in der Branche Vertrauen<br />

in das Programm hatte, Ende 2012 – eine<br />

von nur zwei Orders in jenem Jahr.<br />

„Heute sehen wir, dass dies das bessere<br />

Flugzeug ist gegenüber dem, was Airbus<br />

und Boeing uns angeboten haben“, sagt<br />

Martin Gauss, CEO von airBaltic. „Wir<br />

in Lettland sind eines der kleinsten Länder<br />

Europas, und die Tatsache, dass wir<br />

jetzt die ersten sind, die den größten kanadischen<br />

Jet übernehmen, spricht für<br />

sich.“ Pauls Calitis, Flugbetriebschef<br />

und Kapitän des Auslieferungsflugs nach<br />

Riga, war dagegen ehrlich genug, es<br />

einen „langen, schwierigen, aber erfolgreichen<br />

Prozess“ zu nennen bis zur<br />

Übernahme der ersten von 20 von air-<br />

Baltic bestellten CS300.<br />

SWISS IST MIT IHRER<br />

C SERIES ZUFRIEDEN<br />

Gauss ist besonders stolz darauf, dass<br />

airBaltic der weltweit erste CS300-Betreiber<br />

ist. „Airbus hat alles versucht,<br />

dass wir stattdessen die A319neo nehmen,<br />

aber das wäre für airBaltic nicht so<br />

günstig gewesen, weil die CS300 die<br />

besten Betriebskosten ihrer Klasse aufweist.“<br />

Für Gauss zählt vor allem, dass<br />

die CS300 zwischen 17 und 20 Prozent<br />

weniger Kerosin verbrauchen wird als<br />

die derzeit betriebenen Boeing 737-300<br />

und -500. „Wir haben sie anfangs mit<br />

der A319neo und der Boeing 737 MAX<br />

7 verglichen, aber keine davon kann mit<br />

der CS300 konkurrieren, weil die zu<br />

schwer sind.“<br />

Peter Koch, Chefpilot für das neue<br />

Muster bei Swiss, die ab Mai <strong>2017</strong> insgesamt<br />

15 CS300 bekommen wird, sagte<br />

während der Zeremonie im Gespräch<br />

mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>: „Für ein brandneues<br />

Flugzeug schlägt sich die C Series<br />

besser als erwartet, und wir haben ein<br />

tolles Feedback von den Passagieren.“<br />

Der Rumpf der CS300 ist gegenüber<br />

dem Basismodell um 3,70 Meter gestreckt,<br />

airBaltic und Swiss bringen jeweils<br />

bis zu 145 Passagiere darin unter;<br />

125 sind es in der CS100 von Swiss.<br />

„Wir werden die ersten sieben unserer<br />

CS300 in Genf stationieren“, verrät Peter<br />

Koch. Eine CS100 geht ebenfalls<br />

nach Genf, speziell für Flüge zum London<br />

City Airport. Dort ist ein besonders<br />

steiler Anflug vorgeschrieben, für den<br />

nur die CS100 bis Anfang <strong>2017</strong> zertifiziert<br />

sein wird.<br />

Die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> begleitete gleich<br />

nach der Übergabe exklusiv die erste<br />

CS300, MSN 55003, Kennzeichen YL-<br />

CSA, über den Atlantik. Das Flugzeug<br />

hatte zuvor etwa 20 Flugstunden auf<br />

Testflügen absolviert. Die errechnete<br />

Flugzeit zum Zwischenstopp Stockholm-<br />

Arlanda war sechs Stunden und 40 Minuten<br />

und damit etwas länger als auf der<br />

direkten Route. Für ETOPS-Flüge ist die<br />

Fotos: Bombardier (1), Spaeth<br />

C Series noch nicht zugelassen. Die Kabine<br />

ist beim Einsteigen um 3.30 Uhr in<br />

der Nacht grün erleuchtet, in der Firmenfarbe<br />

von airBaltic. Mit seinem<br />

„Mood Lighting“-System wie in 787 und<br />

A350 zeigt das Flugzeug, dass es sich als<br />

echter Airliner versteht.<br />

Die Zweistrahler aus Kanada müssen<br />

sich hinter den neuesten Langstrecken-<br />

32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Wie die 737 hat die C Series keine<br />

Klappen am Hauptfahrwerk.<br />

Programmchef Rob Dewar (rechts)<br />

übergibt die C Series an Martin Gauss.<br />

Mit großen Fenstern und viel Platz an<br />

Bord setzt die C Series Maßstäbe.<br />

Die C-Series-Produktion soll bis <strong>2017</strong><br />

auf über 30 Jets gesteigert werden.<br />

Grüne Stimmungsbeleuchtung beim<br />

Boarding zum Flug nach Riga.<br />

modellen A350 und 787 von Airbus beziehungsweise<br />

Boeing nicht verstecken,<br />

die Kabine erinnert sehr an die größerer<br />

Flugzeuge. Die wesentlich vergrößerten<br />

Fenster und die hohe Kabinendecke verstärken<br />

das Gefühl, in einem Großraumjet<br />

zu fliegen, obwohl die C Series natürlich<br />

ein Standardrumpf-Flugzeug ist mit<br />

einer Fünfer-Sitzanordnung von 2+3 pro<br />

Reihe. airBaltic hat ihre Kabine mit 145<br />

„Slim Plus“-Sitzen von Zodiac bestuhlt,<br />

die mit hellgrauem, fast weißem Leder<br />

bezogen sind. Obwohl der Sitzabstand<br />

nur 30 Zoll (76,2 cm) beträgt, fühlen<br />

sich die Sitze sehr geräumig an, dank ihrer<br />

dünnen Bauweise. Alle Mittelsitze<br />

auf der rechten Kabinenseite sind mit 19<br />

Zoll (48,26 cm) etwas breiter, alle anderen<br />

weisen mit 18,5 Zoll immer noch eine<br />

großzügige Breite auf, während eine<br />

A320 üblicherweise nur 17 Zoll bietet.<br />

Um 3.57 Uhr erwachen die Triebwerke<br />

zum Leben, sie sind in der Kabine<br />

nur auf sehr gedämpfte Weise zu hören.<br />

„Wir haben nicht die gleichen Probleme<br />

mit dem Getriebefan, über die<br />

Airbus-320neo-Betreiber klagen, denn<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 33


Zivilluftfahrt<br />

Erste CS300 ausgeliefert<br />

Roter Teppich beim ersten Linienflug<br />

am 14. Dezember ab Riga.<br />

die verwenden das PW1100G, während<br />

es hier das PW1500G ist“, erklärt Gerhard<br />

Ramcke. Der Hamburger ist seit<br />

zwölf Jahren bei airBaltic und jetzt<br />

Chefpilot auf dem neuen Muster. Während<br />

das Anlassen dieses Triebwerkstyps<br />

üblicherweise Minuten dauern<br />

kann, geht es hier zügig vonstatten, weil<br />

die Motoren noch kurz zuvor liefen.<br />

Um 4.13 Uhr, über zwei Stunden später<br />

als geplant, hebt Flug BT9801 in Richtung<br />

Stockholm ab. Die Startmasse<br />

heute beträgt 57 Tonnen und liegt damit<br />

zehn Tonnen unter der maximalen<br />

Startmasse der CS300.<br />

DER „REGIONALJET“ SCHAFFT<br />

6100 KILOMETER STRECKE<br />

Nach zwei Stunden Flug in Richtung Osten<br />

geht über der Küste Neufundlands<br />

die Sonne auf. Der hintere Teil der Kabine<br />

ist zum „Schlafabteil“ geworden,<br />

während sich weiter vorn einige der insgesamt<br />

18 Mitflieger in der Galley treffen<br />

oder hinter den Piloten stehen. Natürlich<br />

ist es einer der wichtigsten Vorzüge<br />

eines Auslieferungsflugs, dass die<br />

Cockpittür offen bleibt.<br />

Die Route führt an der Südspitze<br />

Grönlands vorbei. Aus 41 000 Fuß Höhe<br />

leuchten verschneite Bergketten orangefarben<br />

in der Wintersonne, und tiefe<br />

Fjorde gleiten vorbei. Nach dreieinhalb<br />

Stunden Tageslicht geht die Sonne bereits<br />

wieder unter, kurz darauf fliegt die<br />

Nächtliche Vorflugkontrolle. Das hochmoderne Triebwerk<br />

PW1500G ist 50 Prozent leiser als herkömmliche Antriebe.<br />

Der schlanke Flügel und die markante<br />

Nase kennzeichnen die C Series.<br />

CS300 schon über Norwegen. Sie setzt<br />

in Stockholm-Arlanda um 16.54 Uhr zur<br />

Landung an, nach sechs Stunden, 40 Minuten<br />

und 39 Sekunden.<br />

Die zurückgelegten 5800 Kilometer<br />

liegen im Bereich des Machbaren der<br />

CS300 auch mit einer vollen Ladung<br />

Passagiere. Bombardier gibt die maximale<br />

Reichweite mit 6112 Kilometern<br />

an. airBaltic plant, ihr neues Glanzstück<br />

im Linienverkehr an den Persischen<br />

Golf einzusetzen, vermutlich nach Abu<br />

Dhabi. Für diese Entfernung von 4300<br />

Kilometern sind etwa fünfeinhalb Flugstunden<br />

zu veranschlagen. Das schafft<br />

die CS300 in beide Richtungen, ohne<br />

Zuladungsbeschränkung. Auf dem Papier<br />

gibt es bereits Gedankenspiele, die<br />

CS100 – die airBaltic bisher nicht bestellt<br />

hat – mit 48 Sitzen der Business<br />

Class auf der Route von Riga nach New<br />

York zu betreiben.<br />

FR<br />

Fotos: Bombardier (2), Spaeth<br />

34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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News PASSAGIER UND KABINE<br />

Foto: San Francisco International Airport Foto: Bundespolizei<br />

Grenzkontrolle am Selbstbedienungs-Kiosk<br />

Die Bundespolizei erprobt am Frankfurter Flughafen ein neues Selbstabfertigungssystem<br />

für Fluggäste. Einreisende aus sogenannten Non-Schengen-Staaten erfassen<br />

an den Terminals ihre persönlichen Angaben selbst, biometrische Daten eingeschlossen.<br />

Diese Informationen werden automatisiert vorgeprüft und das Ergebnis an die anschließend<br />

zu passierenden, bemannten Einreiseschalter übermittelt. Die Neuentwicklung<br />

entstand im Rahmen der Smart-Borders-Initiative der EU-Kommission und soll die Grenz -<br />

abfertigung beschleunigen. Die Testphase soll bis Mitte <strong>2017</strong> dauern.<br />

Tiere gegen Stress<br />

und Angst<br />

Am Flughafen San Francisco tragen<br />

besonders geduldige und kontaktfreudige<br />

Streicheltiere zur Entspannung von gestressten<br />

und ängstlichen Fluggästen bei.<br />

Mehr als 300 Hunde, Katzen und Kaninchen<br />

gehören zur sogenannten „Wag<br />

Brigade“ (Wedel-Brigade). Sie wurden von<br />

der Tierschutzorganisation San Francisco<br />

SPCA für die tiergestützte Therapie zertifiziert<br />

und sind an Westen mit der Aufschrift<br />

„Streichel mich“ zu erkennen. Seit<br />

Anfang Dezember wird die „Wag Brigade“<br />

von einem ungewöhnlichen Neuzugang<br />

verstärkt, dem Hausschwein LiLou. Gestartet<br />

wurde die Tierinitiative bereits 2013.<br />

17 Stunden nonstop<br />

Die australische Airline Qantas bietet ab<br />

März 2018 erstmals Nonstopflüge zwischen<br />

Perth und London-Heathrow an. Auf der<br />

14 500 Kilometer langen Route kommt die<br />

kleinste Dreamliner-Version Boeing 787-9<br />

zum Einsatz. Um die 17 Stunden lange Reise<br />

so angenehm wie möglich zu machen,<br />

werde großer Wert auf Passagierkomfort<br />

gelegt, so Alan Joyce, CEO der Qantas<br />

Group. „Deshalb bieten un sere Economy-<br />

Sitze Eigenschaften, die andere Fluggesellschaften<br />

für die Premium Economy reservieren“,<br />

sagte Joyce. Auch die Business Class<br />

werde aufgewertet. Alle Serviceabläufe an<br />

Bord und die Essenszeiten sollen so umgestellt<br />

werden, dass die Entstehung von<br />

Jetlag möglichst reduziert wird. Die ersten<br />

Flüge sollen ab April <strong>2017</strong> buchbar sein.<br />

Foto: Qantas<br />

Modulare Kabinen<br />

für Großraumjets<br />

Airbus nimmt flexible Kabinendesigns für<br />

künftige Flugzeuge ins Visier: A 3 , die Airbus-eigene<br />

Ideenschmiede im Silicon Valley,<br />

stellte kürzlich ihr Konzept „Transpose“ vor,<br />

das die aufwendige Umrüstung von Kabinen<br />

auf wenige Stunden oder gar Minuten<br />

verkürzen soll. Vorbild sind die Frachterversionen<br />

großer Verkehrsflugzeuge. Als<br />

Beispiele für Module nennt A 3 eine Kinderspielzone<br />

oder auch ein Fitnessstudio. Schon<br />

in wenigen Jahren könnten die ersten Flugzeuge<br />

mit „Transpose“-Kabinen fliegen.<br />

❱❱❱ kurz notiert<br />

Das im Aufbau befindliche European<br />

Aviation Network (EAN)<br />

von Telekom und Inmarsat wurde im<br />

November bei einem Testflug über<br />

Südengland erprobt. Das EAN<br />

verbindet ein LTE-basiertes Bodennetz<br />

mit Internetübertragung über<br />

Satellit. Es soll von Mitte <strong>2017</strong> an<br />

einen zuverlässigen Breitband-<br />

Internetzugang in Flugzeugen bieten.<br />

Eurowings fliegt seit Mitte<br />

De zember immer donnerstags von<br />

Köln/Bonn aus nach Havanna. Die<br />

kubanische Hauptstadt ist das elfte<br />

Langstreckenziel der Niedrigpreis-<br />

Airline des Lufthansa-Konzerns.<br />

Die Bordverpflegung der italienischen<br />

Fluggesellschaft Alitalia wurde zum<br />

siebten Mal in Folge als „Best<br />

Airline Cuisine“ ausgezeichnet.<br />

Der Preis wird von der US-Zeitschrift<br />

„Global Traveler“ vergeben und<br />

basiert auf einer Umfrage unter mehr<br />

als 22 000 Vielfliegern.<br />

Foto: Screenshot A 3 -Video<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 35


Zivilluftfahrt<br />

Ryanair kommt nach Frankfurt<br />

Fotos: Fraport, Flughafen Memmingen, Steinke<br />

Ryan-Main<br />

Alarmstimmung unter den deutschen Airlines: Der irische Niedrigpreis-<br />

Branchenriese Ryanair kommt ab dem Sommer <strong>2017</strong> nach Frankfurt am Main<br />

und macht Deutschlands größtes Drehkreuz sofort zu einer „Basis“.<br />

Von SEBASTIAN STEINKE Frankfurt/Main“, scherzten Ryanair-<br />

Marketingvorstand Kenny Jacobs und<br />

Blau-gelb lackierte 737 sind<br />

in Frankfurt kein völlig ungewohnter<br />

Anblick, und<br />

doch war diese am 2. November landende<br />

Boeing eine Überraschung. Niemand<br />

anderes als Branchenschreck Ryanair<br />

rollte vor das Frankfurter Terminal 2,<br />

um nebenan in der Fraport-Zentrale zur<br />

Pressekonferenz mit Fraport-Chef Stefan<br />

Schulte zu bitten. „Michael O‘Leary haben<br />

wir in Dublin eingesperrt, denn er<br />

hat mal gesagt, wir fliegen niemals nach<br />

der kaufmännische Geschäftsführer David<br />

O‘Brien zur Einstimmung.<br />

„Ich freue mich, Ryanair am Standort<br />

zu begrüßen, eine große und führende<br />

Fluggesellschaft“, schmeichelte Stefan<br />

Schulte seinem neuen Kunden, der<br />

alleine im Monat Oktober mit seinen<br />

350 Boeing 737-800 elf Millionen Passagiere<br />

beförderte und 95 Prozent Auslastung<br />

erreichte. „Wir haben schon seit<br />

unserer Zeit in Hahn eine lange Partnerschaft,<br />

und wir sehen deutliche Marktveränderungen,<br />

auf die wir reagieren<br />

müssen. Wir müssen und wir wollen uns<br />

für Low Cost öffen“, umriss der Flughafen-Konzernchef<br />

die Lage. Immer mehr<br />

Punkt-zu-Punkt-Verkehr zum Niedrigpreis<br />

vernetze Europa. Der Marktanteil<br />

werde von 30 auf über 60 Prozent klettern.<br />

Gerade Internetbuchungen erfolgten<br />

besonders oft bei den Niedrigpreis-<br />

Airlines.<br />

„Wenn Kunden in diesem Marktsegment<br />

fliegen wollen, müssen wir es anbieten“,<br />

sagte Schulte. Weil Frankfurt<br />

dies bisher versäumt habe, verringere<br />

36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong><br />

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Der Premierenflug<br />

rollt hier vor das neue<br />

Zuhause im Terminal 2.<br />

Fraport-Chef Schulte<br />

beim strategischen<br />

Handschlag.<br />

Bisher setzte Ryanair<br />

vorwiegend auf<br />

Sekundärflughäfen.<br />

sich bereits das Einzugsgebiet des Drehkreuzflughafens.<br />

So wanderten Kunden<br />

ab Limburg und nördlich davon nach<br />

Köln ab, und Fluggäste aus Karlsruhe<br />

und südlich davon zu süddeutschen Alternativen<br />

mit günstigen Angeboten.<br />

Ein Drehkreuz wie Frankfurt lebe<br />

außerdem von möglichst vielen Verbindungen.<br />

Für mehr und neue Ziele sei<br />

Ryanair ein sehr starker Partner. Die<br />

Airline fliege 200 Flughäfen in Europa<br />

an, nur 80 davon könne man bisher ab<br />

Frankfurt direkt erreichen. „Wir rücken<br />

damit aber nicht vom Hub-Produkt ab“,<br />

stellte Schulte klar. Vielmehr wolle er<br />

die Drehkreuzrolle Frankfurts weiterentwickeln<br />

und künftig ein sehr viel breiteres<br />

Spektrum anbieten: von der schnörkellosen<br />

Niedrigpreis-Airline bis hin zu<br />

neuen Komplettpaketen im absoluten<br />

Luxusbereich.<br />

Ryanair nimmt ihre Frankfurter<br />

Dienste mit dem Sommerflugplan im<br />

März <strong>2017</strong> auf mit den Ferienzielen Palma<br />

de Mallorca, Alicante, Malaga und<br />

Faro. Dafür werden schon zum Start<br />

zwei Flugzeuge fest in Hessen stationiert,<br />

was Frankfurt nach Ryanair-Lesart<br />

in den Rang einer Basis erhebt und<br />

längerfristige Wachstumspläne verrät.<br />

„Wir sind da und gehen nicht mehr<br />

weg“, kündigte Ryanair-Geschäftsführer<br />

O‘Brien an. „Das ist nur der Prolog von<br />

dem, was wir hier vorhaben, noch nicht<br />

mal das erste Kapitel.“ 400 000 Passagiere<br />

erwarten die Iren in ihrem ersten<br />

Frankfurter Betriebsjahr. Im Gegenzug<br />

helfe Fraport bei der Neuansiedlung mit<br />

„Anreizen“, räumte Stefan Schulte ein.<br />

Diese gewähre Fraport aber in der Anlaufphase<br />

jeweils allen Neukunden und<br />

den Bestandskunden auf zusätzlichen<br />

Routen. Typisch seien Nachlässe auf die<br />

Flughafenentgelte von etwa 40 bis 50<br />

Prozent im ersten Jahr. In den beiden<br />

Folgejahren gehe dieser Rabatt dann<br />

stark sinkend bis auf Null zurück.<br />

Auf die Gebührenermäßigungen für<br />

den Branchenriesen Ryanair reagierten<br />

vor allem die anderen Airlines in Frankfurt<br />

gereizt. Condor-Chef Ralf Teckentrup<br />

sprach auf einem Branchenabend<br />

wörtlich von einer „richtig großen Sauerei“.<br />

Frankfurts Homecarrier Condor<br />

müsse von einem Mallorca-Ticket für 90<br />

Euro Entgelte in Höhe von 30 Euro an<br />

Fraport abführen, während man Ryanair<br />

hierfür nur 15 Euro berechne. Fraportwww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong> 37


Fotos: Fraport (3), Berliner Flughäfen, Ryanair<br />

Zivilluftfahrt<br />

Ryanair kommt nach Frankfurt<br />

Fraport braucht neues<br />

Wachstum für die<br />

ausgebauten Anlagen.<br />

Auch in Berlin-<br />

Schönefeld, hier das<br />

neue Terminal D,<br />

wächst Ryanair stark.<br />

Mit WOW-air warb Fraport<br />

bereits die nächste Low-<br />

Cost-Airline an.<br />

Schickere Kabinen<br />

sollen Geschäftsleute<br />

zu Ryanair locken.<br />

Ryanair wird<br />

an Frankfurts<br />

internationalem<br />

Terminal 2<br />

abgefertigt.<br />

Großkunde und Lufthansa-Konzernchef<br />

Carsten Spohr drohte sogar an, ab Sommer<br />

<strong>2017</strong> ebenfalls nur noch die Ryanair-Sätze<br />

an Fraport entrichten zu wollen,<br />

was einen Umsatzausfall von 200<br />

bis 300 Millionen Euro für den Flughafen<br />

bedeuten könnte.<br />

Daraufhin kippte das genehmigende<br />

Hessische Verkehrsministerium den für<br />

Ryanair geplanten Neukundenrabatt<br />

und ersetzte ihn durch eine allgemeinere<br />

Belohnung für alle Airlines, die in<br />

Frankfurt ein hohes Passagierwachstum<br />

erzielen. Nach der neuesten, ab Januar<br />

<strong>2017</strong> geltenden Fraport-Entgeltordnung<br />

werden nun zwei Arten von Flügen gefördert:<br />

1. neue Interkontinentalziele,<br />

die mindestens drei Flugplanperioden<br />

zuvor nicht bedient wurden, 2. Strecken<br />

im Europaverkehr, die höhere Passagierzahlen<br />

aufweisen; hiervon ausgenommen<br />

sind alle innerdeutschen Flüge.<br />

Lufthansa befürchtet auch mit der<br />

neuen Regelung eine Diskriminierung<br />

der alteingesessenen Airlines. Es dürfe<br />

nicht sein, dass zwei Airlines für die Bedienung<br />

derselben Route unterschiedliche<br />

Gebühren entrichteten. Harry Hohmeister,<br />

Vorstand des Ressorts Hub Management<br />

bei Lufthansa, drohte Mitte<br />

Dezember sogar mit einer Klage gegen<br />

die neue Gebührenordnung. Außerdem<br />

werde Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings<br />

nach Frankfurt kommen, um von<br />

hier aus Ziele außerhalb des Lufthansa-<br />

Zubringerverkehrs direkt zu bedienen.<br />

Für den Frankfurter Flughafen ist<br />

die neue Öffnung für Low-Cost-Airlines<br />

auch ein Ausweg aus dem stagnierenden<br />

Heimatmarkt. Für die ersten drei<br />

Quartale des Geschäftsjahres 2016 meldete<br />

der Konzern Fraport AG für den<br />

Rhein-Main-Flughafen eine leicht negative<br />

Passagierentwicklung und stagnierende<br />

Umsätze, auch für die Geschäfte<br />

am Flughafen.<br />

Mit ihrer Verlagerung zu den großen<br />

Flughäfen will Ryanair mehr Geschäftsreisende<br />

erreichen. Diese werden mit<br />

umbuchbaren Tarifmodellen, bevorzugtem<br />

Boarding, zwei Stück kostenlosem<br />

Handgepäck und schickeren „Sky-<br />

Interior“-Kabinen von Boeing umworben.<br />

Von ihrer Strategie, immer den billigsten<br />

Preis auf einer Route anzubieten,<br />

will Ryanair aber nicht abrücken. Derzeit<br />

liegt ihr Durchschnittspreis pro<br />

Flugsegment knapp über 40 Euro. FR<br />

38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong><br />

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AirSpot<br />

In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie Fotos von besonderen Flugzeugmustern,<br />

exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen Orten, seltenen Lackierungen<br />

und fliegenden Raritäten aus der Welt der Flugzeug-Spotter.<br />

Eurospot,<br />

Toulouse, Frankreich<br />

Mit einer temperamentvollen Steilkurve<br />

gleich nach dem Abheben verabschiedete<br />

sich der fabrikneue Airbus A330-<br />

2<strong>02</strong>, MSN1748, LV-GIF von Aerolineas<br />

Argentinas am 2. November beim Start<br />

zum Überführungsflug von Toulouse<br />

nach Buenos Aires. Der Twin mit General-Electric-CF6-80E1A4-Triebwerken<br />

hat 24 Sessel in der Business Class und<br />

248 Sitze in der Economy Class.<br />

Christian Hansen,<br />

Berlin-Tegel<br />

Für einen Jumbo-Sonderflug der<br />

Berliner Philharmoniker in die USA kam<br />

Lufthansa mit ihrer 20<strong>02</strong> gebauten<br />

Boeing 747-430, Werknummer 1299,<br />

D-ABTL am 7. November eigens nach<br />

Berlin-Tegel. Hier scheucht Flug LH342<br />

nach Newark beim Start nahe der<br />

militärischen Abfertigungsanlagen in<br />

Tegel-Nord Vögel auf.<br />

Mirko Krogmeier,<br />

Paderborn/Lippstadt<br />

Als Europas letzte betriebsfähige<br />

Boeing 737-200 gilt die 737-2V6(A),<br />

VP-CAQ von Jet Connections Ltd. aus<br />

dem britischen Oxford. Die 1981 gebaute,<br />

gepflegt wirkende 737 in Geschäftsreiseausführung<br />

flog schon für<br />

Petrolair und Privatair in der Schweiz<br />

und dann für mehrere Eigentümer in<br />

den USA. Das Flugzeug ist im Steuerparadies<br />

Cayman-Inseln registriert.<br />

Marcus Steidele,<br />

Skanderborg-Nord, Dänemark<br />

Als Blickfang und Konferenzraum an<br />

der Autobahn E45 von Flensburg nach<br />

Aarhus hat die dänische Werbeagentur<br />

HC Gruppen eine Boeing 727-276,<br />

die frühere G-BNNI von Dan Air und<br />

VH-TBK von Australian Airlines, aufgestellt.<br />

Als Spaß kündigten die Dänen<br />

auf einem Schild daneben auch gleich<br />

noch den Bau eines eigenen „Flughafens<br />

Ost-Jütland“ an.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 39


Business Aviation<br />

Gulfstream G500 im Testprogramm<br />

Neues Paar<br />

Gulfstream modernisiert seine Palette und entwickelt parallel das Duo G500 und<br />

G600 von Grund auf neu. Erstmals werden Triebwerke von Pratt & Whitney Canada<br />

verwendet, und das neue Symmetry Flight Deck bietet aktive Sidesticks.<br />

Gleichteile sparen Geld und vereinfachen<br />

den Betrieb. Was in<br />

der Automobilindustrie bis zur<br />

Perfektion praktiziert wird, wurde von<br />

Airbus bereits Ende des letzten Jahrhunderts<br />

auf Flugzeuge übertragen und<br />

macht auch vor den Business Jets nicht<br />

halt. Dassault hat es mit dem Paar Falcon<br />

7X und 8X vorgemacht, Gulfstream<br />

zieht jetzt mit den Zweistrahlern G500<br />

und G600 nach. Die gleichen und doch<br />

ungleichen Geschwister sollen mit etwa<br />

einem Jahr Versatz Ende <strong>2017</strong> beziehungsweise<br />

2018 ihren Dienst antreten.<br />

Nicht verwechselt werden darf die<br />

nun kommende G500 mit der „alten“<br />

G500, die 2004 in Dienst gestellt wurde<br />

und eine abgespeckte Variante der bis<br />

heute gebauten und erfolgreichen G550<br />

ist. Die etwa 45 Millionen Dollar (ca. 43<br />

Mio. Euro) teure G500 wird dann die<br />

Nachfolge der G450 antreten, deren<br />

Produktionsende zum Jahr 2018<br />

Gulfstream bereits bekannt gegeben hat.<br />

In Branchenkreisen wird spekuliert, ob<br />

der G550 mit der G600 ein ähnliches<br />

Schicksal widerfahren wird. Deren Abmessungen<br />

sind nahezu identisch, die<br />

600 unterliegt ihr bei der Reichweite<br />

zwar um 1<strong>02</strong>0 Kilometer, verfügt allerdings<br />

über die deutlich modernere Architektur<br />

und Technologie im Cockpit.<br />

Wer nicht weiter als 9260 Kilometer<br />

weit reisen will, ist mit der G500 sehr<br />

gut bedient. Für Strecken bis 11 480<br />

Kilometer steht die G600 bereit. Die<br />

größere Reichweite wird mit größeren<br />

Tanks erkauft. Der eineinhalb Meter längere<br />

Rumpf kommt auch der Kabine<br />

zugute, sodass sich die entsprechend<br />

längere Flugzeit in einem weniger gedrungenen<br />

Ambiente genießen lässt. Ansonsten<br />

nutzen beide Modelle dieselbe<br />

Grundstruktur mit den für Gulf stream<br />

typischen großen, ovalen Seitenfenstern.<br />

NEU ENTWICKELTES<br />

SYMMETRY FLIGHT DECK<br />

40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

Beiden gemein ist damit auch das, worauf<br />

der Hersteller besonders stolz ist:<br />

Symmetry Flight Deck ist die Marketingwww.flugrevue.de


Die G500 startete am 18. Mai 2015<br />

zum Erstflug. Vier Prototypen sind<br />

inzwischen im Einsatz.<br />

Gulfstream Aerospace G500<br />

Allgemeine Angaben<br />

Typ Langstrecken-Geschäftsreisejet<br />

Hersteller<br />

Gulfstream Aerospace,<br />

<br />

Savannah, Georgia, USA<br />

Besatzung 2<br />

Passagiere maximal 19<br />

Antrieb 2 x Pratt & Whitney Canada PW814GA<br />

Startschub <br />

2 x 67,36 kN<br />

Abmessungen<br />

Länge 27,78 m<br />

Höhe 7,78 m<br />

Spannweite<br />

26,55 m<br />

Kabinenlänge 12,65 m<br />

Kabinenhöhe<br />

1,93 m<br />

Kabinenbreite<br />

2,41 m<br />

Kabinenvolumen 48,56 m 3<br />

Gepäckraumvolumen 4,96 m 3<br />

Massen<br />

Leermasse mit<br />

3 Besatzungsmitgliedern 21 137 kg<br />

max. Nutzlast<br />

2495 kg<br />

Nutzlast mit max. Kraftstoff 815 kg<br />

max. Kraftstoff<br />

13 085 kg<br />

max. Startmasse<br />

34 860 kg<br />

max. Landemasse<br />

29 190 kg<br />

Flugleistungen<br />

Langstrecken-<br />

Reisegeschwindigkeit Mach 0.85 / 904 km/h<br />

Hochgeschwindigkeits-<br />

Reiseflug<br />

Mach 0.9 / 956 km/h<br />

maximale Reiseflughöhe <br />

15 545 m<br />

Startstrecke (max. Startmasse) 1585 m<br />

Reichweite<br />

bei Mach 0.85<br />

9260 km<br />

bei Mach 0.9 <br />

7035 km<br />

jeweils mit 8 Passagieren und Reserven<br />

Die G600 hob am 17. Dezember<br />

2016 in Savannah zu ihrem knapp<br />

dreistündigen Erstflug ab.<br />

Fotos: Gulfstream<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 41


Business Aviation<br />

Gulfstream G500 im Testprogramm<br />

Die Ausstattung genügt gehobenen Ansprüchen. Das<br />

Maximum von 19 Passagieren wird selten genutzt.<br />

Einige Sitze lassen sich in Betten verwandeln. Ansonsten gehören<br />

gute Kommunikationssysteme zur Grundausstattung.<br />

Fotos: Gulfstream, Mitropoulos (3)<br />

bezeichnung des neuartigen Cockpits.<br />

Dahinter verbirgt sich ein Instrumentenbrett,<br />

das speziell auf den Zweimannbetrieb<br />

ausgelegt ist. Alle Anzeigen und<br />

Displays sind in gleicher Form auf beiden<br />

Seiten vorhanden, Schalter und Bedienknöpfe<br />

sind von beiden Seiten aus<br />

gleich gut zu erreichen.<br />

TOUCHSCREENS<br />

UND SIDESTICKS<br />

Herzstück des Cockpits und zugleich eine<br />

Premiere für die Amerikaner sind<br />

Sidesticks, die in eine Fly-by-Wire Steuerung<br />

münden. Laut Flugtestpilot Eric<br />

Holmberg orientiert sich das Design am<br />

Kampfjet F-35. Im Vergleich zu den<br />

sonst meist nicht miteinander gekoppelten<br />

Joysticks anderer Flugzeugmodelle<br />

bewegen sich die in der G500/G600<br />

synchron. Das hat den Vorteil, dass der<br />

jeweils nicht-fliegende Pilot stets durch<br />

seine Hand auf dem Steuerknüppel intuitiv<br />

spürt, was sein Kollege macht, und<br />

eine eventuelle Gefahrensituation nicht<br />

erst über die Instrumente interpretieren<br />

muss. Den Piloten im „Loop“ zu halten,<br />

das ist allgemein die dem Cockpit zugrunde<br />

liegende Philosophie. So hat sich<br />

Gulfstream gegen ein automatisches<br />

Trimmsystem entschieden, die Piloten<br />

müssen manuell trimmen, sobald der<br />

Autopilot ausgeschaltet ist.<br />

Ein weiteres Novum ist die Bedienkonsole<br />

an der Cockpitdecke: Hier kommen<br />

fast ausschließlich Touchscreens<br />

zum Einsatz. Lediglich die häufig genutzten<br />

Schalter, wie die für die Lichter,<br />

sind noch herkömmlich ausgeführt. Diese<br />

Herangehensweise erlaube es, das<br />

Flugzeug in einer viel kürzeren Zeit vom<br />

Einschalten bis zur fertigen Startkonfiguration<br />

vorzubereiten, da sich die meisten<br />

Systeme um sich selbst kümmern<br />

und keinen Input des Piloten benötigen.<br />

Die Interaktion mit dem Flugmanagement-System<br />

findet ebenfalls über<br />

Touchscreens statt. Die Navigationsanzeigen<br />

lassen sich mittels Joystick, der<br />

auch einen Cursor auf dem Display steuern<br />

kann, frei nach Flugphase konfigurieren.<br />

So können beispielsweise Anflugkarten<br />

eingeblendet sowie Triebwerksparameter<br />

größer und kleiner angezeigt<br />

werden. Am Boden gibt es zur Unterstützung<br />

beim Rollen eine 3D-Karte.<br />

Diese Karte ähnelt einem Navigationssystem<br />

im Auto und erleichtert es den<br />

Piloten, Rollwege korrekt zu identifizieren<br />

und die Anweisungen des Lotsen<br />

schnell umzusetzen. Ein Synthetic Vision<br />

System, das die Sicht bei Schlechtwetteranflügen<br />

durch Infrarotkamera<br />

und Rückgriff auf Kartendaten verbessert,<br />

ist in dieser Klasse mittlerweile fast<br />

obligatorisch.<br />

Ungestört sollen auch die Passagiere<br />

sein. Für bis zu 19 ist die Kabine beider<br />

Modelle zugelassen, und sie kann in unzähligen<br />

individualisierbaren Versionen<br />

bestückt werden. Dort kommt die gleiche<br />

Ausstattung wie in Gulfstreams<br />

Die fünfte G500 (Production 1) fliegt seit August 2016. Sie hat eine volle Innenausstattung<br />

mit zwei Toiletten und einem großen Küchenblock.<br />

Die Bruchversuche sind erfolgreich<br />

abgeschlossen. Nun stehen Dauertests an.<br />

42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Große Bildschirme dominieren im Cockpit. Auch ein Head-up-Display zählt zur<br />

Ausrüstung. Systemanzeigen auch an der Decke verwenden Touchscreens.<br />

Die neuen Sidesticks sind<br />

gekoppelt.<br />

Spitzenmodell G650 zum Einsatz. Bis zu<br />

vier Zonen für Arbeit, Essen oder Schlafen<br />

sind in der G600 möglich.<br />

Angetrieben werden beide Modelle<br />

mit Triebwerken aus der jüngsten Pratt<br />

&Whitney-Canada-Serie PW800 in zwei<br />

unterschiedlichen Schubratings. Die<br />

Neuentwicklung wurde 2015 zertifiziert<br />

und wird ihr Debüt an den Gulfstream-<br />

Geschwistern geben. Eine weitere Version<br />

war für die inzwischen eingestampfte<br />

Cessna Citation Columbus vorgesehen.<br />

Derzeit befindet sich die G500 im<br />

Zulassungsprogramm, welches <strong>2017</strong> abgeschlossen<br />

werden soll. Insgesamt sind<br />

vier Prototypen in der Luft. Während die<br />

ersten beiden für das Erfliegen des Flugspektrums<br />

eingesetzt wurden, konzentrierte<br />

sich der dritte auf die einzelnen<br />

Systeme an Bord. Parallel zu den Flugtests,<br />

die im Oktober die Marke von<br />

1600 Stunden überschritten hatten,<br />

führt Gulfstream umfangreiche Tests am<br />

Boden durch. So wurde zum Beispiel im<br />

Juni 2016 der Bruchtest bei 150 Prozent<br />

der maximalen Belastung bestanden. Die<br />

Ermüdungsversuche, die über die dreifache<br />

Lebensdauer laufen, sollten vor<br />

Ende 2016 begonnen haben. Darüber hinaus<br />

wurden Klimatests im McKinley<br />

Climatic Laboratory auf der Eglin AFB<br />

durchgeführt.<br />

LIEFERUNGEN SOLLEN<br />

ENDE <strong>2017</strong> BEGINNEN<br />

Eine große Rolle spielen auch Versuchsläufe<br />

auf dem sogenannten „Iron Bird“.<br />

Auf einem Metallskelett sind sämtliche<br />

Flugzeugsysteme wie Elektrik, Fahrwerke,<br />

Flugsteuerung und Hydraulik<br />

installiert und durchlaufen in Echtzeit<br />

Flugzyklen. Gesteuert wird die Prüfvorrichtung<br />

aus einem Cockpitsimulator.<br />

Insgesamt wurden auf dem Teststand bereits<br />

57 000 Flugstunden simuliert. So<br />

konnte der Hersteller kostengünstig und<br />

bereits früh in der Entwicklungsphase<br />

etwaige Schwachstellen erkennen und<br />

abstellen. So kommt es auch, dass nur<br />

etwa 20 Prozent der Testflüge der Erprobung<br />

durch den Hersteller dienen. Der<br />

Großteil der realen Flüge ist notwendig,<br />

um den Anforderungen der Zulassungsbehörden<br />

zu genügen.<br />

Mit dem fünften, mit einer vollständigen<br />

Kabinenausstattung versehenen<br />

Flugzeug wird aktuell die Zuverlässigkeit<br />

der Komfortfunktionen im täglichen<br />

Flugbetrieb getestet. Parallel dazu läuft<br />

bereits die Endmontagelinie mit ersten<br />

Serienflugzeugen hoch. Gulfstream hat<br />

daher die ursprünglich für 2018 geplante<br />

erste Auslieferung auf das vierte<br />

Quartal <strong>2017</strong> vorverlegt.<br />

Um etwa ein Jahr zeitversetzt folgt<br />

die G600, die ebenfalls einen kleinen<br />

Vorsprung auf die Planung herausgearbeitet<br />

hat. Die Testpiloten Scott Martin<br />

und Todd Abler starteten mit dem ersten<br />

Prototyp am 17. Dezember 2016 zum<br />

Jungfernflug.<br />

FR<br />

MAX KÜHNL<br />

Hitze- und Kältetests (-40/+55 Grad Celsius) wurden mit dem Prototyp T2 im<br />

McKinley-Klimalabor auf der Eglin AFB in Florida durchgeführt.<br />

Bei der G500 werden PW814GA von<br />

Pratt & Whitney Canada verwendet.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 43


Der Seelö<br />

Militärluftfahrt<br />

Neuer Marinehubschrauber NH90 NTH<br />

44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Offiziell wurde der erste Sea Lion am<br />

8. Dezember in Donauwörth vorgestellt.<br />

Im Rahmen einer umstrittenen<br />

Vertragsanpassung<br />

bei den Militärhubschrauberprogrammen<br />

NH90 und<br />

Tiger erhält die Marine<br />

18 Sea Lions. Der spezielle<br />

Naval Transport Helicopter<br />

soll ab 2019 die kaum noch<br />

in der Luft zu haltenden<br />

Sea Kings ersetzen.<br />

Von KARL SCHWARZ<br />

we<br />

Schon seit Jahren ist die Not<br />

bei der Marine groß: Die<br />

Zahl der Flugstunden des<br />

Westland Sea King Mk 41 bewegt sich<br />

seit 2007 unter der „operativen Forderung“<br />

und seit 2009 auch unter dem<br />

„Minimum“. Laut dem neuesten Bericht<br />

des Verteidigungsministeriums waren<br />

von 21 noch vorhandenen Hubschraubern<br />

durchschnittlich vier einsatzbereit.<br />

Damit konnte gerade einmal der zivile<br />

und militärische SAR-Dienst über See<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Ein Ersatz für die ab 1974 eingeführten<br />

Sea Kings ist also dringend. Und<br />

nachdem eine 2010 gestartete Ausschreibung<br />

für einen neuen Marinehubschrauber<br />

nicht zu einer Beschaffung<br />

geführt hatte, blieb der Marine keine<br />

Wahl: Im Rahmen der im März 2013 getroffenen<br />

Grundsatzvereinbarung des<br />

Verteidigungsministeriums mit Airbus<br />

Helicopters wurde der Kauf von 18<br />

NH90 NTH Sea Lion festgelegt. Dieser<br />

dient praktisch als Ausgleich für die<br />

Stückzahlreduzierungen beim Heeres-<br />

Foto: Karl Schwarz<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 45


Militärluftfahrt<br />

Neuer Marinehubschrauber NH90 NTH<br />

hubschrauber NH90 TTH (nur noch 80<br />

in Einsatzverbänden) und beim Kampfhubschrauber<br />

Tiger (nur noch 40 in Einsatzverbänden).<br />

Im gleichen Atemzug<br />

wurden auch die Anforderungen an die<br />

Ausstattung des neuen Marinehubschraubers<br />

drastisch heruntergeschraubt.<br />

Er dient nun ausschließlich als<br />

Ersatz für die Sea Kings, hat also mit<br />

Schiffsbekämpfung und U-Boot-Jagd<br />

nichts zu tun.<br />

AUFGABENVIELFALT<br />

VON LAND UND SCHIFF<br />

Es verbleiben sechs vergleichsweise einfachere<br />

Aufgaben, als da sind:<br />

• Materialtransport mit einer maximalen<br />

Zuladung von 4,2 Tonnen. Am Lasthaken<br />

können Fahrzeuge und andere<br />

Lasten bis zu vier Tonnen zum Einsatzort<br />

verbracht werden.<br />

• Personentransport. Laut Hersteller<br />

finden 14 Soldaten in voller Ausrüstung<br />

im Sea Lion Platz. Alternativ können bis<br />

zu neun erkrankte oder verletzte Personen<br />

liegend transportiert werden.<br />

• Boarding-Operationen zur Überprüfung<br />

von Handelsschiffen im Rahmen<br />

von Embargoüberwachung und Missionen<br />

gegen die Piraterie. Dafür müssen<br />

Teams von etwa zwölf Soldaten per Fast<br />

Roping abgesetzt werden.<br />

• Taktischer Transport von Spezialkräften<br />

ins Einsatzgebiet und ihre Rückverbringung.<br />

Bei solchen Einsätzen können<br />

zwei M3M-MGs (Kaliber 12,7 mm)<br />

in der Kabine eingerüstet werden.<br />

Strahlende Gesichter bei der offiziellen Feier in Donauwörth. Das Programm ist<br />

wichtig für den deutschen Standort von Airbus Helicopters.<br />

• Maritime Aufklärung mit dem<br />

360-Grad-Radar (Thales European Naval<br />

Radar) und dem im Bug aufgehängten,<br />

drehbaren Sensorbehälter (Infrarotund<br />

TV-Kamera, Laser-Entfernungsmesser).<br />

Darüber hinaus sind Systeme zur<br />

Erfassung und Identifizierung von elektromagnetischen<br />

Ausstrahlungen eingerüstet.<br />

AIS (Automatic Identification<br />

System) zeigt die Position von Schiffen.<br />

Mit Link 11 kann das Lagebild mit<br />

Schiffen eines Einsatzverbands ausgetauscht<br />

werden.<br />

• Such- und Rettungsdienst über See,<br />

sowohl zivil entsprechend den Vorgaben<br />

der ICAO, als auch militärisch. Dafür<br />

gibt es eine umfassende Kommunikationsausstattung<br />

wie digitaler Behördenfunk<br />

(BOS), Seefunk und Satellitenkommunikation.<br />

46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Zur Ausstattung<br />

gehören ESM-<br />

Antennen,<br />

Satcom und<br />

beiklappbares<br />

Heck (von oben).<br />

Seinen Erstflug absolvierte der NH90 NTH am 1. Dezember 2016.<br />

Die Kabine des NH90 NTH ist 4,8 m lang, 2,0 m breit und 1,58 m hoch. Sie bietet Platz für medizinische Ausrüstung (hinten)<br />

und eine Konsole des Systembedieners. Bis zu 14 Soldaten in voller Ausrüstung können transportiert werden.<br />

Fotos: Airbus Helicopters, Schwarz (4)<br />

Wie gut der Sea Lion diese Aufgaben<br />

erfüllen kann, darüber gibt es nach wie<br />

vor unterschiedliche Auffassungen. Jedenfalls<br />

macht es keinen guten Eindruck,<br />

wenn der neueste Hubschrauber<br />

der Marine nach Auskunft von Rüstungs-Staatssekretärin<br />

Katrin Suder nur<br />

„analog eines zivil zugelassenen Category-B-Hubschschraubers<br />

zertifiziert“<br />

wird. Für zivile SAR-Einsätze sind nach<br />

den Vorschriften von JAR-OPS 3 Hubschrauber<br />

der Category A einzusetzen,<br />

die dank höherer Leistungsreserven bei<br />

Triebwerksproblemen im Schwebeflug<br />

deutlich mehr Sicherheit bieten.<br />

Von solcher Kritik zeigt sich das Ministerium<br />

gewohnt unbeeindruckt: Der<br />

Sea Lion werde „seine vorgesehenen<br />

Aufträge erfüllen können“, so Suder. Außerdem<br />

wird auf die Erfahrungen der<br />

Verbündeten verwiesen, die ihre NH90-<br />

Marinehubschrauber bereits seit Jahren<br />

auch für SAR-Aufgaben verwenden.<br />

Dies gilt insbesondere für die Franzosen,<br />

auf deren Caiman-Modell des NH90 die<br />

deutsche Sea-Lion-Version aufbaut.<br />

Die Entwicklung sollte daher nicht<br />

allzu schwierig sein. Nur 100 Flugstunden<br />

hat Airbus Helicopters wohl angesetzt,<br />

zumal Versuche auf Schiffen (Einwww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 47


Fotos: Schwarz<br />

Militärluftfahrt<br />

Neuer Marinehubschrauber<br />

Endmontage und Ausrüstung der 18 Sea Lions werden in Donauwörth durchgeführt.<br />

Eine zweite Maschine für die Versuche soll im Juni <strong>2017</strong> fliegen.<br />

satzgruppenversorger der „Berlin“-Klasse)<br />

wegen bereits vorhandener Qualifikationen<br />

nicht notwendig sind. Dennoch<br />

ist man bei der Integration neuer Systeme<br />

natürlich nie vor Überraschungen gefeit.<br />

Und auch die behördlichen Abnahmeprozesse<br />

verschlingen Zeit.<br />

LIEFERUNGEN AB<br />

HERBST 2019 GEPLANT<br />

Vizeadmiral<br />

Andreas Krause,<br />

Inspekteur der<br />

Marine:<br />

Über vier Jahre stehen dafür zwischen<br />

der offiziellen Auftragsvergabe am<br />

10. Juni 2015 und dem geplanten Auslieferungsbeginn<br />

im Oktober 2019 zur Verfügung.<br />

Auch wenn man laut neuestem<br />

BMVg-Bericht mit der Critical Design<br />

Review drei Monate im Verzug ist, „wird<br />

weiterhin von einer vertragskonformen<br />

Auslieferung der ersten Hubschrauber<br />

ausgegangen“. Ein hoffnungsvoller Meilenstein<br />

dafür war der Erstflug des ersten,<br />

noch nicht mit wichtigen Systemen<br />

ausgerüsteten Sea Lion am 1. Dezember<br />

2016. Eine Woche später folgte in Donauwörth<br />

die offizielle Präsentation.<br />

Derweil war der zweite Sea-Lion-Prototyp<br />

in der Fertigung weit fortgeschritten.<br />

Er soll ab kommenden Juni für Flugversuche<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Wie bereits erwähnt, sollen die Lieferungen<br />

der neuen Hubschrauber im Oktober<br />

2019 beginnen. Schon im ersten<br />

Jahr ist die Übergabe von drei Maschinen<br />

vorgesehen. Jeweils sechs weitere<br />

sollen 2<strong>02</strong>0 und 2<strong>02</strong>1 folgen, die restlichen<br />

drei im Jahr darauf. Oberstes Ziel<br />

ist es dabei, die SAR-Rolle des Sea King<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>2 übernehmen zu können.<br />

Dieser Plan fordert nicht nur die Industrie,<br />

auch die Marine hat bis dahin so<br />

einige Hürden zu überwinden, um einen<br />

bruchfreien Übergang zwischen Sea<br />

King und Sea Lion zu gewährleisten.<br />

Gerade im Personalbereich ist es schwierig,<br />

aktuelle Einsatzanforderungen und<br />

notwendige Ausbildungen unter einen<br />

Hut zu bringen. Immerhin hat man mit<br />

der Ausbildung von technischem und<br />

fliegerischem Personal (Piloten, Bordmechaniker,<br />

Luftfahrzeugoperationsoffiziere)<br />

schon begonnen. Dabei stützt man<br />

sich auf die Heereseinrichtungen in Bückeburg<br />

(Pilotenausbildung) und Faßberg<br />

(Techniker) ab. Darüber hinaus<br />

sind beim Marinefliegergeschwader 5 in<br />

Nordholz Änderungen an den vorhandenen<br />

Gebäuden und Neubauten zum Beispiel<br />

für den separat beschafften Simulator<br />

nötig. Und nicht zu vergessen: Der<br />

Sea Lion wird nach den neuen Regularien<br />

der DEMAR (German Military Airworthiness<br />

Requirements) betrieben, die<br />

mit denen der zivilen Luftfahrt vergleichbar<br />

sind. Dazu kommt die Verwendung<br />

der SASPF-Software für Betrieb<br />

und Materialbewirtschaftung, die auf<br />

Schiffen noch nicht eingesetzt wurde.<br />

Insgesamt werden für die Beschaffung<br />

des Sea Lion 1,456 Milliarden Euro<br />

veranschlagt. Sie werden laut einer Unterrichtung<br />

des Haushaltsausschusses<br />

„teilweise finanziert aus einer Gutschrift<br />

des Auftragnehmers für bereits geleistete<br />

Zahlungen für die nicht mehr abzunehmenden<br />

40 NH90-Heer“. Verträge<br />

für die Wartung sind darin nicht enthalten.<br />

Generell werde beim NH90 derzeit<br />

an einer Straffung des Wartungskonzepts<br />

gearbeitet. In diesem Zusammenhang<br />

fallen beim Sea Lion 18 Millionen<br />

Euro zusätzlich an für „Maßnahmen zur<br />

Erhöhung der Verfügbarkeit, die im<br />

Rahmen der Task Force Drehflügler beschlossen<br />

wurden“.<br />

Mehr Kundenzufriedenheit ist für<br />

den Hersteller nach all dem Ärger der<br />

vergangenen Jahre mit technischen Problemen<br />

und geringer Verfügbarkeit – zuletzt<br />

waren beim Heer im Schnitt neun<br />

von 48 NH90 TTH einsatzbereit – sehr<br />

wichtig. Nur so lassen sich weitere Kunden<br />

gewinnen oder bestehende Kunden<br />

zu neuen Aufträgen animieren. Bei der<br />

deutschen Marine steht nach dem Sea-<br />

King-Ersatz ab 2<strong>02</strong>5 die Ablösung der<br />

Bordhubschrauber Sea Lynx an. Entsprechende<br />

Planungen haben laut Vizeadmiral<br />

Andreas Krause bereits begonnen.<br />

Airbus Helicopters beziehungsweise<br />

NH Industries will da natürlich ein<br />

gewichtiges Wort mitreden. Schließlich<br />

gibt es bereits eine voll ausgerüstete und<br />

bewaffnete NFH-Variante des NH90<br />

(NATO Frigate Helicopter), die zum<br />

Beispiel in den Niederlanden seit 2010<br />

im Einsatz ist.<br />

FR<br />

„ WIR BENÖTIGEN DEN NACHFOLGER<br />

FÜR DEN SEA KING DRINGEND!“<br />

48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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Militärluftfahrt<br />

F-35B auf der USS „America“<br />

Die F-35B landet nach der Mission senkrecht auf<br />

kleinen Trägerschiffen wie der USS „America“.<br />

Foto: US Navy<br />

50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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Von KARL SCHWARZ<br />

Während die Tests der F-35 Lightning II<br />

mit Hochdruck weitergehen, gerät das<br />

Programm durch einen Tweet des künftigen<br />

US-Präsidenten unter Druck.<br />

TESTS<br />

UND<br />

TWEETS<br />

Donald Trump ist nicht zimperlich,<br />

wenn es um die<br />

Kritik an Rüstungsprogrammen<br />

geht. Nachdem er am<br />

6. Dezember die Pläne für eine neue Air<br />

Force One in einem Tweet zerrissen hatte<br />

(„ ... die Kosten sind außer Kontrolle,<br />

mehr als vier Milliarden Dollar. Auftrag<br />

stornieren!“), war am 12. Dezember die<br />

F-35 an der Reihe: „Das F-35-Programm<br />

und die Kosten sind außer Kontrolle.<br />

Milliarden Dollar für militärische (und<br />

andere) Beschaffungen können und<br />

werden nach dem 20. Januar eingespart“,<br />

ließ er wissen.<br />

Das ist Wasser auf die Mühlen der<br />

F-35-Kritiker. Die argumentieren aber<br />

weniger emotional, sondern auf Basis<br />

von Fakten. J. Michael Gilmore, Director<br />

of Operational Test and Evaluation<br />

des Pentagon, listete zum Beispiel in<br />

einem Mitte Oktober verfassten Memo<br />

an den zuständigen Beschaffungs-<br />

Staatssekretär die jüngsten Verzögerungen<br />

und Probleme im Entwicklungsprogramm<br />

(SDD = Systems Design and<br />

Development) auf. So verzögerte sich<br />

die Freigabe der neuen Missionssoftware<br />

3FR6 von Februar auf voraussichtlich<br />

Dezember 2016. Grund dafür war<br />

unter anderem, dass die Programmierer<br />

noch Nachbesserungen am Block 3FR5<br />

vornehmen mussten, um die Durchführung<br />

diverser Waffenversuche zu ermöglichen.<br />

Von Januar bis September seien nur<br />

2069 Missionssystem-Testpunkte abgearbeitet<br />

worden statt der geplanten<br />

3189. Besonders hinter dem Plan liegt<br />

man bei den Versuchen mit der Bordkanone<br />

der F-35A. Hier leidet wegen kleiner<br />

Gier-Inputs durch das Öffnen der<br />

Mündungsklappe die Zielgenauigkeit –<br />

ein Problem, das man mit Software-Anpassungen<br />

beheben will.<br />

Insgesamt gibt es noch 146 nicht abgearbeitete<br />

Reports zu Problemen der<br />

Kategorie 1 und 1033 der Kategorie 2.<br />

Das für den Betrieb sehr wichtige Autonomic<br />

Logistics Information System ist<br />

ebenfalls von Verzögerungen betroffen.<br />

Die Version 2.0.2, ohne die die USAF eigentlich<br />

keine anfängliche Einsatzbereitschaft<br />

erklären wollte, ist nun erst Anfang<br />

<strong>2017</strong> verfügbar. Erst dann können<br />

auch die Warte des Militärs Triebwerks-<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 51


Militärluftfahrt<br />

F-35B auf der USS „America“<br />

20 F-35B passen ohne<br />

Probleme auf die LHA 6.<br />

DIE F-35B SOLL DIE<br />

OFFENSIVFÄHIGKEITEN VERBESSERN<br />

Die Piloten sind mangels Head-up-Display<br />

auf ihr Helmvisier angewiesen.<br />

Auch Nachtflugversuche standen auf<br />

der USS „America“ auf dem Plan.<br />

Adir in Israel<br />

Israel gehört seit Langem zu den bevorzugten Kunden für amerikanische<br />

Waffensysteme, und die F-35I macht da keine Ausnahme.<br />

Nach Italien (mit eigener Endmontagelinie) sind die Luftstreitkräfte des<br />

Landes die ersten, die den neuen Fighter vor Ort haben. Am 12.<br />

Dezember trafen die ersten zwei von bisher 33 bestellten „Adir“<br />

(der Mächtige) nach einem Überführungsflug aus den USA auf der<br />

Nevatim Air Base ein. Zur Willkommensfeier waren Staatspräsident<br />

Reuven Rivlin und Ministerpräsident Netanjahu ebenso<br />

gekommen wie der US-Verteidigungsminister Ashton Carter. Nach<br />

einem gründlichen Check über Nacht begann die Staffel „Goldener<br />

Adler“ am nächsten Tag mit den Übungsflügen. Die Zeit für die<br />

Eingewöhnung und die Entwicklung der Taktik drängt, denn bis<br />

Dezember <strong>2017</strong> soll die Einsatzbereitschaft hergestellt<br />

sein. Die F-35I wird auch auf diverse israelische Systeme, insbesondere<br />

im Bereich elektronische Kampfführung, zurückgreifen.<br />

Erstmals wurde das Waffenhandling<br />

mit der F-35B an Deck geübt.<br />

52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Für den Kurzstart wird der Hubfan<br />

hinter dem Cockpit angeworfen und<br />

die Schubdüse gedreht.<br />

Drei Staffeln waren an den<br />

Versuchen im November beteiligt.<br />

Fotos: Lockheed Martin, IAF – Ofer Berkovich (1), US Navy (1)<br />

daten eingeben. Bisher muss dies von<br />

Personal des Herstellers Pratt & Whitney<br />

gemacht werden.<br />

Insgesamt sieht Gilmore wenig<br />

Chancen, dass die SDD-Phase bis August<br />

<strong>2017</strong> abgeschlossen werden kann.<br />

Somit ist auch der Beginn der Truppenerprobung<br />

gefährdet. Außerdem räumt<br />

selbst das JSF-Programmbüro ein, dass<br />

für die noch ausstehenden Arbeiten<br />

rund 530 Millionen Dollar zusätzlich benötigt<br />

werden. Das Geld will man durch<br />

Einsparungen in anderen Bereichen des<br />

Fighter-Programms generieren.<br />

TESTS AUF DER USS „AMERICA“<br />

Unbeeindruckt von solchen unerfreulichen<br />

Nachrichten laufen die diversen<br />

Testprogramme mit Hochdruck weiter.<br />

F-35B des US Marine Corps waren zum<br />

Beispiel vom 28. Oktober bis Ende November<br />

2016 auf dem Landungsschiff<br />

USS „America“ (LHA 6), um unter anderem<br />

den Development Test III (DT-III)<br />

durchzuführen. Dabei ging es darum,<br />

den zulässigen Flugbereich zu erweitern<br />

(Startgeschwindigkeiten bei unterschiedlichen<br />

Massen und Randbedingungen,<br />

asymmetrische Beladung etc.). Erstmals<br />

wurden auch Waffenbeladungsversuche<br />

an Deck durchgeführt. Dazu hatte die<br />

Crew der USS „America“ 72 Laserbomben<br />

(GBU-12) und 40 GBU-32 mit GPS-<br />

Sensor bereitgestellt. Die Deckmannschaft<br />

war zuvor auf der F-35-Basis in<br />

Yuma in das neue Muster eingewiesen<br />

worden. Unter anderem gilt es zu beachten,<br />

dass die F-35 viel mehr Schub generiert<br />

als eine AV-8B Harrier und enger<br />

drehen kann.<br />

Waren zunächst sieben F-35B an<br />

Deck, so erhöhte sich die Zahl gegen Ende<br />

der Versuche auf ein Dutzend Maschinen<br />

der Staffeln VX-23, VMX-1 und<br />

VMA-211. Zusammen mit zwei MV-<br />

22B, einer UH-1Y und einer AH-1Z Viper<br />

wurden verbundene Luftoperationen<br />

durchgeführt. Sechs F-35 griffen dabei<br />

die Flugabwehrstellungen des Gegners<br />

an, während zwei Lightning II als Begleitschutz<br />

für die MV-22B fungierten.<br />

Ein interessantes Experiment war auch<br />

das Zusammenspiel der F-35B als fliegender<br />

Sensor für die Zielzuweisung von<br />

SM-6-Lenkwaffen, die von Zerstörern<br />

mit dem Aegis-System abgefeuert wurden.<br />

19 Piloten des US Marine Corps<br />

wurden für Trägeroperationen qualifiziert<br />

(vorher nur acht).<br />

WEITERES FERTIGUNGSLOS<br />

Derweil führte eine andere F-35B von<br />

Edwards Air Force Base aus Versuche<br />

mit der Raytheon Paveway IV durch, einer<br />

lasergelenkten Bombe, die speziell<br />

für die Flugzeuge der Royal Air Force<br />

vorgesehen ist. An der Integration der<br />

Luft-Luft-Lenkwaffe ASRAAM wird<br />

ebenfalls gearbeitet.<br />

Was die Produktion der F-35 betrifft,<br />

so wurde nun das Vorserienlos 9 (LRIP<br />

9) beauftragt. Weil man sich auch nach<br />

15 Monaten Verhandlungen mit Lockheed<br />

Martin nicht einigen konnte, legte<br />

das US-Verteidigungsministerium die<br />

Konditionen dabei einseitig fest. LRIP 9<br />

umfasst 45 F-35A, 13 F-35B und zwei F-<br />

35C für die Navy im Wert von 6,1 Milliarden<br />

Dollar plus 1,4 Milliarden für die<br />

separat bestellten 66 Triebwerke von<br />

Pratt & Whitney. Dies entspreche einer<br />

Kostensenkung von im Schnitt 3,7 Prozent<br />

gegenüber LRIP 8, so das Pentagon.<br />

Ob Donald Trump mit solchen Mini-<br />

Schritten zufrieden ist, wird sich nach<br />

der Amtsübergabe im Januar zeigen. FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 53


Militärluftfahrt<br />

1st Special Operations Wing<br />

Gefragte<br />

Spezialisten<br />

Mit Hercules, Osprey<br />

und U-28A erfüllt<br />

der 1st SOW der<br />

US Air Force rund um<br />

den Globus wichtige<br />

Aufgaben. Wir haben<br />

uns in Hurlburt Field<br />

in Florida umgesehen..<br />

54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Die schwer bewaffnete<br />

AC-130U „Spooky“<br />

fliegt bei der 4th Special<br />

Operations Squadron.<br />

Wenn es um aktuelle Einsätze<br />

geht, hüllen sich<br />

die Angehörigen des<br />

Special Operations Command der USAF<br />

in Schweigen. Das gilt auch für Captain<br />

Megan Moulton, der bei der 15th Special<br />

Operations Squadron (SOS) die<br />

Hercules-Version MC-130H Combat Talon<br />

II fliegt. „Die Mission dieser Staffel<br />

ist es, Soldaten und Material in feindlichen<br />

Gebieten abzusetzen und dort wieder<br />

herauszuholen“, umschreibt Moulton<br />

seine Aufgaben beim Besuch der<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Hurlburt Field in Flo-<br />

Von RICCARDO NICCOLI / KS<br />

Foto: USAF<br />

rida. „Darüber hinaus können wir Fallschirmjäger<br />

und Material aus der Luft<br />

absetzen sowie die CV-22 Osprey und<br />

die HH-60G in der Luft betanken.“<br />

Neue Universal-Schlauchbehälter machen<br />

einen Wechsel je nach Mission nun<br />

überflüssig.<br />

Bei den Einsätzen wie beim Training<br />

arbeiten die Crews der 15th SOS mit<br />

Spezialkräften von US Navy, Army und<br />

Marines zusammen. Schulungsflüge finden<br />

daher nicht nur über den Übungsplätzen<br />

bei Eglin AFB statt, sondern führen<br />

zum Beispiel auch nach Fort Campwww.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 55


Militärluftfahrt<br />

1st Special Operations Wing<br />

Bis zu 24 Soldaten<br />

haben in der CV-22B<br />

Osprey Platz.<br />

Auf Langstreckenflügen<br />

kann die Osprey auch<br />

an der KC-10 tanken.<br />

4th Special Operations<br />

Squadron,<br />

16 Lockheed Martin AC-130U<br />

„Spooky II“ seit 1994<br />

8th Special Operations<br />

Squadron,<br />

14 Bell Boeing CV-22B Osprey,<br />

einsatzbereit seit März 2009<br />

15th Special Operations<br />

Squadron, 9 Lockheed Martin<br />

MC-130H Combat Talon II seit<br />

den 1990er Jahren<br />

34th Special Operations<br />

Squadron,<br />

9 Pilatus U-28A,<br />

aufgestellt im April 2010<br />

319th Special Operations<br />

Squadron,<br />

9 Pilatus U-28A,<br />

aufgestellt im Oktober 2005<br />

In der Hubschrauberkonfiguration<br />

landet die<br />

CV-22B auf engen Plätzen.<br />

56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Die 8th Special<br />

Operations Squadron hat<br />

14 CV-22B im Bestand.<br />

bell in Tennessee oder nach Colorado<br />

und Washington.<br />

Dank ihrer umfangreichen Sensorausstattung<br />

inklusive AN/APQ-170-Geländefolgeradar<br />

kann die MC-130H<br />

auch bei schlechtem Wetter im Tiefflug<br />

bis auf 75 Meter heruntergehen. Dazu<br />

kommen ein AAQ-36-Wärmebildsensor<br />

und GPS. Mit ihrem SATCOM-System<br />

bleibt die Talon stets mit der Einsatzleitstelle<br />

in Kontakt. Für den Selbstschutz<br />

sorgen diverse Warnsysteme und das<br />

AN/AAQ-24 LAIRCM zur Bekämpfung<br />

von anfliegenden Lenkwaffen mit Laser.<br />

Die Crew der seit 1984 beschafften<br />

MC-130H besteht aus sechs oder sieben<br />

Personen, darunter einem Bediener für<br />

die EloKa-Systeme. Bis zu 76 Soldaten<br />

finden im Frachtraum Platz. Die Piloten<br />

der Talon II durchlaufen zunächst die<br />

normale Ausbildung auf der C-130 Hercules,<br />

bevor sie dann beim 58th Special<br />

Operations Wing in Kirtland AFB in<br />

New Mexico für die besonderen Anforderung<br />

geschult werden. Dort werden<br />

bis zu 90 Prozent der Übungsflüge bei<br />

Nacht durchgeführt.<br />

Neben der 15th SOS ist auch die 4th<br />

SOS in Hurlburt Field mit einer Version<br />

der Hercules ausgerüstet – in diesem Fall<br />

mit der schwer bewaffneten AC-130U<br />

„Spooky II“. Sie verfügt über drei seitlich<br />

feuernde Waffen: die Haubitze<br />

M1<strong>02</strong> (Kaliber 105 mm), die Bofors-Kanone<br />

(60 mm) und das fünfläufige Gat-<br />

ling MG GAU12/U (25 mm). „Die AC-<br />

130U hat normalerweise 100 Granaten<br />

für die Haubitze, 410 Schuss für die<br />

40-mm-Kanone und 3000 Schuss für die<br />

Gatling an Bord“, erläutert Captain Albert<br />

Young.<br />

Dank der Sensoren kann die Lockheed<br />

AC-130U mit zwei Waffen gleichzeitig<br />

zwei verschiedene Ziele ins Visier<br />

nehmen. Über dem Gefechtsfeld ist der<br />

Transporter dabei in kreisförmigen Orbits<br />

unterwegs. „Unsere Aufgabe ist die<br />

Luftnahunterstützung, und wir sind stolz<br />

darauf, die Bodentruppen zu schützen“,<br />

so Captain Young. „Normalerweise feuert<br />

der Sensorbediener die Waffen ab,<br />

aber auch der Pilot, der Navigator oder<br />

der Feuerleitoffizier können das übernehmen.<br />

Deshalb ist die Crew-Zusammenarbeit<br />

in der AC-130 sehr, sehr wichtig.“<br />

CV-22B OSPREY<br />

WIRD ZUVERLÄSSIGER<br />

Insgesamt sind 13 Mann an Bord der<br />

AC-130U, darunter zwei Piloten, zwei<br />

Sensorbediener, ein Flugingenieur, vier<br />

Schützen, ein Ladungsmeister und ein<br />

EloKa-Bediener. Zu den Sensoren zählen<br />

das AN/APQ-180-Radar, das auch Radarkarten<br />

erstellt, ein FLIR im Bug sowie<br />

das spezielle AN/AAQ-39 Gunship<br />

Multispectral Sensor System. Da die AC-<br />

130 im Gegensatz zur AC-130H druckbelüftet<br />

ist, kann sie in günstigeren Höhen<br />

fliegen.<br />

Die 4th SOS fliegt mit ihren „Spookies“<br />

rund 7000 Stunden pro Jahr. Dazu<br />

kommen viele Simulatorstunden, um die<br />

Crewkoordination zu üben. Wichtig bei<br />

Übungen wie „Emerald Warrior“ ist die<br />

Zusammenarbeit mit anderen Kampfflugzeugen<br />

wie A-10 und F-16, die ebenfalls<br />

bei der Luftnahunterstützung eingesetzt<br />

werden.<br />

Ergänzt werden die Hercules-Staffeln<br />

in Hurlburt durch die 8th SOS mit ihren<br />

CV-22B Osprey. Das Kipprotormuster<br />

ist seit Herbst 2006 beim 1st Special<br />

Operations Wing im Dienst und erreichte<br />

im März 2009 seine anfängliche Einsatzbereitschaft.<br />

Seither ging es in den<br />

Irak, nach Mali und nach Afghanistan.<br />

Die älteste CV-22B hat inzwischen<br />

2240 Stunden erreicht. „Die Zuverlässigkeit<br />

hat sich sehr gebessert, dank der<br />

Anstrengungen der Industrie“, lobt Captain<br />

John Lohse. Allerdings müssen immer<br />

noch alle 210 Flugstunden umfangreiche<br />

Checks durchgeführt werden (A-<br />

Phase). Die Taumelscheiben der Rotoren<br />

sind alle 420 Stunden zum Wechsel fällig.<br />

Außerdem laufen nach wie vor Verbesserungsprogramme,<br />

insbesondere bei<br />

der Software. Auch ein neues Head-up-<br />

Display und ein neuer Helm mit Farbdisplay<br />

wurden jüngst eingeführt<br />

Gegenüber den MH-53-Hubschraubern<br />

bietet die CV-22B eine viel höhere<br />

Geschwindigkeit und Reichweite, um<br />

Soldaten hinter den feindlichen Linien<br />

Fotos: USAF, Riccardo Niccoli (1)<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 57


Militärluftfahrt<br />

1st Special Operations Wing<br />

Fallschirmspringer<br />

werden mit der<br />

MC-130H abgesetzt.<br />

Allgemeine Transportaufgaben<br />

erfüllt<br />

die Pilatus U-28A.<br />

Fotos: USAF, Niccoli (1)<br />

abzusetzen oder bei Gefahr herauszuholen.<br />

Für den Tiefflug ist die Osprey mit<br />

dem AN/APQ-186-Geländefolgeradar<br />

ausgerüstet. Das Kipprotormuster kann<br />

damit auf 30 Meter heruntergehen. Der<br />

leistungsstarke Autopilot erlaubt unter<br />

anderem den automatischen Übergang<br />

in den Schwebeflug.<br />

Zur Crew der CV-22B gehören neben<br />

Mission Commander und Pilot zwei<br />

Flugingenieure, die auch die Aufgaben<br />

des Ladungsmeisters und des Bordschützen<br />

übernehmen. Allerdings gibt es nur<br />

ein 12,7-mm-Browning-MG auf der<br />

Heckrampe. Der Selbstschutz wurde<br />

durch eine Panzerung der Kabine verbessert.<br />

Für die Osprey rekrutiert das Special<br />

Operations Command Piloten, die zuvor<br />

Hercules oder Hubschrauber geflogen<br />

haben. Die Grundausbildung für das<br />

Muster findet beim US Marine Corps in<br />

New River, North Carolina, statt. Sie<br />

umfasst 25 bis 30 Stunden sowie 50 bis<br />

60 Stunden im Simulator. Anschließend<br />

geht es zu einem sechs- bis neunmonatigen<br />

Kurs nach Kirtland AFB in Ohio.<br />

Aber auch nach der Ankunft in Hurlburt<br />

geht die Ausbildung weiter. Unter anderem<br />

müssen noch die Luftbetankung<br />

und die Landung auf Hubschrauberträgern<br />

erlernt werden, was weitere neun<br />

Monate dauert.<br />

PILATUS PC-12 ALS<br />

LEICHTER TRANSPORTER<br />

Weniger „glamourös“ als Hercules und<br />

Osprey sind die U-28A der 34th und<br />

319th Special Operations Squadron.<br />

Hierbei handelt es sich um eine militärische<br />

Version der Pilatus PC-12. Sie wurde<br />

mit Datenlinks, Selbstschutzsystemen<br />

und sonstiger militärischer Ausrüstung<br />

versehen, um neben Verbindungsflügen<br />

auch Aufklärungsaufgaben übernehmen<br />

zu können. Die U-28A zeichnen sich<br />

durch eine hohe Zuverlässigkeit aus. Sie<br />

werden von Industriepartnern gewartet<br />

und fliegen teilweise im zivilen Anstrich,<br />

um auf normalen Plätzen weniger aufzufallen.<br />

Während CV-22B und U-28A relativ<br />

neu in Hurlburt sind, steht bei den älteren<br />

Hercules ein Generationswechsel an.<br />

Wie üblich werden von der neuen J-Version<br />

des Transporters über die Jahre<br />

auch Spezialversionen abgeleitet. Derzeit<br />

befindet sich zum Beispiel die AC-<br />

130J Ghostrider in Hurlburt in der Erprobung.<br />

Ende Oktober wurde der erste<br />

Abwurf einer Small Diameter Bomb mit<br />

Laser-Zielsuchkopf durchgeführt. Das<br />

neue Gunship soll aber zunächst auf<br />

dem Stützpunkt Cannon in New Mexico<br />

in Dienst gehen und dort die AC-130W<br />

Stinger ersetzen.<br />

FR<br />

Nachteinsätze<br />

gehören zum<br />

Standard (hier<br />

eine MC-130H).<br />

58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>


digital<br />

Jetzt als<br />

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Freundeskreis Luftwaffe<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Leserinnen<br />

und Leser, verehrte Mitglieder!<br />

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in<br />

das vor uns liegende neue Jahr und einen<br />

rundum erfreulichen und glücklichen<br />

Verlauf.<br />

Auf diesen Seiten veröffentlichen wir unseren<br />

vorläufigen Veranstaltungskalender<br />

<strong>2017</strong>. Bitte beachten Sie, dass es sich<br />

hierbei um die von unserer Geschäftsstelle<br />

zentral organisierten Maßnahmen<br />

handelt, die in einzelnen Fällen noch<br />

Planungsstatus haben und der Bestätigung<br />

des Veranstalters bedürfen. Die<br />

Verbindlichkeit ist in jedem Fall mit<br />

der Ausschreibung gegeben.<br />

Darüber hinaus organisieren unsere Sektionen<br />

Berlin, Dresden, München und<br />

Nörvenich Veranstaltungen, die von der<br />

jeweiligen Sektion auf unserer Homepage<br />

zu gegebener Zeit ausgeschrieben<br />

werden. Wir freuen uns, wenn wir auch<br />

in diesem Jahr wieder Ihren regen<br />

Zuspruch erhalten und die mühevolle<br />

Arbeit unserer Planer eine angemessene<br />

Wertschätzung erfährt.<br />

In den Sommerferien <strong>2017</strong> haben wir<br />

drei Zeitblöcke für die Durchführung<br />

von Informationswochen für Jugendliche<br />

(16 bis 18 Jahre) bei Einsatzgeschwadern<br />

der Luftwaffe und der Offizierschule eingeplant.<br />

Termine und Veranstalter werden<br />

wir in der Ausgabe 3/<strong>2017</strong> und auf<br />

unserer Homepage veröffentlichen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Botho Engelien, Präsident<br />

Infos aus erster Hand<br />

Auch in diesem Jahr bietet der Freundeskreis Luftwaffe e.V.<br />

wieder eine breite Palette an interessanten Veranstaltungen<br />

für seine Mitglieder.<br />

Das geplante Programm beginnt<br />

im März mit Besuchen bei Airbus<br />

Helicopters Deutschland in<br />

Donauwörth und der Deutschen Flugsicherung,<br />

diesmal in Köln. Dazu<br />

kommt eine Tour zum Lufttransportgeschwader<br />

61 in Penzing, das bald aufgelöst<br />

wird. Im April geht es zum Internationalen<br />

Hubschrauber-Ausbildungszentrum<br />

in Bückeburg, zum Waffensystem-<br />

Unterstützungszentrum der Luftwaffe in<br />

Erding sowie zum Triebwerkshersteller<br />

MTU Aero Engines in München.<br />

Der Mai bietet dann die Gelegenheit,<br />

das Taktische Luftwaffengeschwader 71<br />

„Richthofen“ in Wittmund kennenzulernen.<br />

Das dicht gedrängte Programm umfasst<br />

auch einen Besuch bei der Flugbereitschaft<br />

BMVg in Wahn, bei der US-<br />

Army in Ansbach-Katterbach, beim Ausbildungszentrum<br />

Spezielle Operationen<br />

in Pfullendorf und beim Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt in Köln.<br />

Ein Höhepunkt ist die Visite bei den Königlich<br />

Niederländischen Luftstreitkräften<br />

in Leeuwarden.<br />

Für den Juni sind Besuchstermine<br />

beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

51 „Immelmann“ in Kropp, bei Airbus<br />

DS Optronics in Oberkochen und bei<br />

Zum Geburtstag<br />

Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />

Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />

im Februar Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />

Prof. Ludwig Strobel (94), Rudolf Tauber<br />

(93), Dr. Gerhard Grassmann (90), Dieter<br />

Rabold (89), Lothar Roth (85), Franz-Helmut<br />

Dichtel (84), Günter Lutz (83), Manfred<br />

Geweniger (83), Karl Hölzl (83), Rainer<br />

Stromann (81), Michael Konrad Sikorski<br />

(75), Gerd Zeidtler (70), Reiner Noll (60).<br />

Das TaktLwG 71 in Wittmund<br />

steht auf dem Besuchsplan.<br />

www.flugrevue.de<br />

Fotos: Bundeswehr/ Vennemann, Stefan Peterson


Infos zum Tornado<br />

gibt es in Büchel.<br />

Airbus Defence & Space auf dem Flugplatz<br />

Manching angesetzt. Im Juli folgen<br />

dann Freundeskreis-Besuche beim Taktischen<br />

Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“<br />

in Laage, dem NATO-AWACS-<br />

E-3A-Verband in Geilenkirchen und am<br />

Hauptsitz der Deutschen Flugsicherung<br />

in Langen. Besonders spannend dürfte<br />

auch eine Führung beim 52nd Fighter<br />

Wing der USAFE in Spangdahlem sein.<br />

Der August führt zum Einsatzführungsbereich<br />

3 in Schönewalde sowie<br />

zur ebenfalls dort stationierten Lufttransportgruppe<br />

des Hubschraubergeschwaders<br />

64 mit ihren CH-53GA-Hubschraubern.<br />

Beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />

33 in Büchel können sich<br />

die Mitglieder über den Tornado-Flugbetrieb<br />

informieren und beim Taktischen<br />

Lufwaffengeschwader 74 in Neuburg<br />

über den Eurofighter.<br />

Im September geht es dann zur Deutschen<br />

Flugsicherung nach Bremen, zum<br />

Taktischen Luftwaffengeschwader 31<br />

„Boelcke“ in Nörvenich und zu Grob<br />

Aircraft in Tussenhausen. Das Luftwaffenmuseum<br />

in Berlin-Gatow steht im<br />

Oktober ebenso auf dem Plan wie das<br />

Fraunhofer-Institut in Bonn-Wachtberg,<br />

das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt in Wessling und MT-Aerospace<br />

in Augsburg. Den Ausklang bilden<br />

im November Besuche beim Hubschraubergeschwader<br />

64 in Laupheim und<br />

beim Ausbildungszentrum für abbildende<br />

Aufklärung in Fürstenfeldbruck. FR<br />

KARL SCHWARZ<br />

Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />

Luftwaffe ist von Montag bis<br />

Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />

Tel. +49 2203 64815<br />

Fax +49 2203 800397<br />

Homepage<br />

www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />

E-Mail<br />

office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />

Postfach 906110, 51127 Köln<br />

Bankverbindung<br />

VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />

BIC: GENODED1RST<br />

IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />

Referent für Presseund<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />

E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />

Anmeldung<br />

Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />

teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />

am<br />

Anmeldeschluss<br />

Airbus Helicopters Deutschland GmbH 21.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />

84409 Donauwörth<br />

DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 28.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />

51147 Köln<br />

Lufttransportgeschwader 61 30.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />

86929 Penzing<br />

Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />

Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />

wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />

Name<br />

Vorname<br />

Straße PLZ Ort<br />

Geburtsdatum<br />

Mitglieds-Nr.<br />

Geburtsort<br />

Personalausweis-Nr.<br />

Einverständniserklärung: Ich bin damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten an den Veranstalter<br />

und an den Vertreter des Freundeskreises Lw. e.V. für die o.a. Veranstaltungen weitergegeben werden.<br />

Mit der Veröffentlichung meines Bildes in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Homepage bin ich ebenfalls einverstanden.<br />

Datum<br />

Sektion Dresden<br />

Leiter Rainer Appelt,<br />

Minna-Herzlieb-Str. 41, <strong>02</strong>828 Görlitz<br />

Tel. 03581 / 765514<br />

E-Mail m.r.appelt@web.de<br />

Sektion München<br />

Leiter Heinz Gerrits,<br />

Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />

Tel./Fax 08106 / 3<strong>02</strong>728<br />

E-Mail c.h.gerrits@t-online.de<br />

Sektion Berlin<br />

Leiter Günther Hoffmann,<br />

Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />

Tel. 030 / 36804392<br />

E-Mail guenther_hoffmann@alice-dsl.de<br />

Sektion Nörvenich<br />

Leiter Clemens Teuchert,<br />

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9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />

0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />

Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />

Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />

Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />

Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />

Name, Vorname:<br />

Straße, Hausnr.:<br />

PLZ, Ort:<br />

Geburtsdatum, Nationalität:<br />

Beruf, Telefon, E-Mail:<br />

Unterschrift:<br />

Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />

Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />

Mitglieds-Nr.:<br />

(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />

Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />

schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />

duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />

Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />

Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51127 Köln<br />

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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />

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Luftwaffe, der sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, die Kommunikation und die<br />

Begegnung zwischen Luftfahrt, Luftwaffe<br />

und Allgemeinheit zu fördern.<br />

Er ist unabhängig und überparteilich<br />

und daher offen für alle, die sich mit<br />

der Bundeswehr und mit der Luftwaffe<br />

verbunden fühlen. Besonders bei der<br />

Jugend will der Freundeskreis nicht<br />

nur das Interesse an der Luftwaffe,<br />

sondern auch die Begeisterung für das<br />

Fliegen fördern.<br />

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bei denen nicht nur Verbände besichtigt<br />

werden können, sondern auch<br />

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bei der Bundeswehr, den<br />

Aliierten und der Industrie angeboten.<br />

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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 63


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64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de


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Per Fernstudium<br />

zum Ingenieur<br />

Für Berufstätige ist ein Fernstudium eine gute Möglichkeit,<br />

Arbeit und Studium zu vereinbaren. Ein Angebot für<br />

Luft- und Raumfahrtinteressierte gibt es an der TU Dresden.<br />

Das Studium abseits des Campus<br />

wird immer beliebter. Laut einer<br />

Befragung der privaten Internationalen<br />

Hochschule Bad Honnef – Bonn<br />

(IUBH) waren 2016 knapp 160 000<br />

Menschen in Deutschland in einem<br />

Fernstudiengang eingeschrieben. Demnach<br />

sind besonders wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fächer wie BWL oder VWL<br />

beliebt. Auch im Luftfahrtbereich existieren<br />

entsprechende Angebote: An der<br />

IUBH kann man beispielsweise Aviation<br />

Für Luft- und Raumfahrtingenieure<br />

bieten sich unter anderem bei Flugzeugherstellern<br />

spannende Perspektiven.<br />

Management studieren. Je nach Vorbildung<br />

schließt man mit einem Bachelor<br />

oder Master of Arts ab.<br />

In Sachen Ingenieurs-Fernstudium<br />

ist die Situation deutschlandweit schwieriger:<br />

Verschiedene Hochschulen, zum<br />

Beispiel die Uni Stuttgart, bieten zwar<br />

Luft- und Raumfahrttechnik als Teilzeitstudium<br />

an, aber keinen entsprechenden<br />

Fernstudiengang. Allerdings ist es an der<br />

Technischen Universität (TU) Dresden<br />

bereits seit den 90er Jahren möglich,<br />

TU Dresden<br />

Fernstudierende<br />

sehen die Uni nur<br />

bei Prüfungen,<br />

Gruppenkonsultationen<br />

und<br />

Laborpraktika.<br />

Das Maschinenbau-Fernstudium<br />

beginnt jeweils im Wintersemester.<br />

Bewerbungen sind bis zum 15. September<br />

möglich. Voraussetzung<br />

ist die allgemeine Hochschulreife;<br />

für ein Aufbaustudium ist ein erster<br />

Hochschulabschluss nötig.<br />

Weitere Infos: http://tu-dresden.de/<br />

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Luft- und Raumfahrttechnik zu spezialisieren.<br />

Das Maschinenbaustudium wird<br />

mit den Abschlüssen<br />

Diplom und<br />

Bachelor angeboten.<br />

Die Inhalte sind<br />

im Fernstudium nach<br />

In dieser Ausgabe<br />

Angaben der TU<br />

Dresden dieselben<br />

wie im Präsenzstudium.<br />

Dazu gehören in<br />

der Luft- und Raumfahrtvertiefung<br />

unter<br />

anderem Aerodynamik, Luftfahrzeugauslegung,<br />

Raumfahrtsysteme und Luftfahrtantriebe.<br />

Wie bei allen Fernstudiengängen<br />

müssen Interessierte allerdings viel Zeit<br />

mitbringen. Das Diplom-Fernstudium<br />

dauert 20 Semester. Es ist unterteilt in<br />

acht Semester Grundstudium und zwölf<br />

Semester Hauptstudium, in dem die<br />

Vertiefung Luft- und Raumfahrttechnik<br />

gewählt werden kann. Beim zwölf Semester<br />

dauernden Bachelor steht die<br />

Vertiefung erst ab dem neunten Semester<br />

zur Wahl. Wer bereits einen Bachelor<br />

in Maschinenbau besitzt, kann sich in<br />

einem achtsemestrigen Fern-Aufbaustudium<br />

direkt auf Luft- und Raumfahrttechnik<br />

spezialisieren und das Diplom<br />

machen.<br />

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Fotos: Airbus, TU Dresden<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 65


Technik<br />

Flugzeugwartung<br />

Schlaflos in<br />

Fuhlsbüttel<br />

Wenn am Flughafen abends die Lichter ausgehen,<br />

dann herrscht in der Wartung Hochbetrieb. Wir<br />

haben eine Nachtschicht bei Lufthansa Technik in<br />

Hamburg begleitet.<br />

Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />

Von ULRIKE EBNER<br />

Um kurz vor drei Uhr morgens<br />

erweckt Nils Borkheim<br />

das Triebwerk Nummer<br />

1 des Airbus A321, D-AIDL zum<br />

Leben. „Engine 1 start, start valve<br />

open.“ Dann lässt er das zweite IAE<br />

V2500 an. In seinem dunkelblauen Anzug<br />

sieht Borkheim, 34, nicht nur aus<br />

wie ein Pilot, er kennt sich im Cockpit<br />

auch ebenso gut aus. Tatsächlich ist der<br />

66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

großgewachsene Hanseat mit dem dunklen<br />

Vollbart Wartungsleiter vom Dienst<br />

bei Lufthansa Technik in Hamburg. Er<br />

koordiniert in dieser Nacht die Maintenance-Arbeiten<br />

an insgesamt 23 Flugzeugen,<br />

ist Ansprechpartner für Mitarbeiter<br />

und Kunden – und führt wichtige<br />

Prozeduren wie den Triebwerksstandlauf<br />

in der Lärmschutzhalle selbst durch.<br />

Auf dem Copiloten-Platz neben<br />

Borkheim sitzt ein junger Mechaniker,<br />

der jeden Schritt dokumentiert: Uhrzeiwww.flugrevue.de


Gegen 21.45 Uhr öffnen<br />

sich die Hallentore, draußen<br />

warten bereits die ersten<br />

Flugzeuge auf die Wartung.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 67


Technik<br />

Flugzeugwartung<br />

Fünf Flugzeuge<br />

sind in dieser Nacht<br />

für größere Arbeiten<br />

in der Halle.<br />

ten, Öldrücke, Treibstofffluss, Drehzahlen,<br />

Temperaturen. Alle Werte sind in<br />

Ordnung. Nach fünf Minuten im Leerlauf<br />

werden die Triebwerke heruntergefahren,<br />

wie beim Start gemäß einer<br />

schier endlosen Checkliste. Die A321<br />

von Lufthansa ist nach einem Ölfilterwechsel<br />

wieder fit für den Liniendienst.<br />

ETWA 30 MITARBEITER FÜR<br />

FAST EBENSO VIELE <strong>FLUG</strong>ZEUGE<br />

Die Wartung ist so etwas wie der ADAC<br />

der Luftfahrt, sagt Borkheim. „Es ist unsere<br />

Aufgabe, das Flugzeug so schnell<br />

wie möglich wieder in die Luft zu bringen.“<br />

Ein Flugzeug am Boden kostet Airlines<br />

nicht nur viel Geld, sondern im Ta-<br />

gesgeschäft auch das Vertrauen der Passagiere.<br />

Bis zu 27 Flugzeuge sind pro<br />

Nacht in Hamburg zur Wartung. Zu den<br />

Kunden gehören neben Lufthansa und<br />

Germanwings unter anderem easyJet,<br />

TAP Portugal, Air France, Emirates und<br />

KLM. Weltweit unterhält Lufthansa<br />

Technik rund 60 Wartungsstationen.<br />

Die „Delta Lima“ ist eines von fünf<br />

Flugzeugen, an dem die Mechaniker im<br />

Rahmen des wöchentlichen Service-<br />

Checks (S-Check) in dieser Nacht größere<br />

Arbeiten durchführen. Bis zu 40<br />

Mannstunden sind dafür jeweils nötig.<br />

Nachdem die fünf Airbusse – zwei A321<br />

und drei A319 – in die Halle 4 geschleppt<br />

wurden, reinigt zunächst ein<br />

Putztrupp die Flugzeuge außen und innen.<br />

Die Maintenance-Mitarbeiter überprüfen,<br />

ob Klappen und Ruder korrekt<br />

funktionieren. Nur das hohe Singen der<br />

Hydraulik und das Heulen der Staubsauger<br />

unterbrechen die arbeitsame Stille.<br />

Von 22 bis 6 Uhr haben die rund 30<br />

Mitarbeiter ein straffes Pensum. Denn<br />

trotz genauer Planung kann viel passieren:<br />

dass ein Bauteil repariert werden<br />

muss, das nicht in der Übergabe vermerkt<br />

ist; dass Ersatzteile nicht auf die<br />

Schnelle verfügbar sind oder dass jemand<br />

aus Versehen die Notrutsche aktiviert<br />

und damit den Zeitplan über den<br />

Haufen wirft. „Das ist alles schon vorgekommen“,<br />

sagt Borkheim. Als War-<br />

Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />

Sitze, Schalter, Bordküchen, Toiletten: In der Kabine wird alles genau<br />

kontrolliert und bei Schäden repariert.<br />

Die Flugzeuge werden über ein dickes Kabel an<br />

den Bodenstrom angeschlossen.<br />

68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Ein Airbus A319 bekommt eine neue<br />

Bremse am linken Hauptfahrwerk.<br />

Der Wechsel eines rund 100 Kilogramm<br />

schweren Rads dauert nur 15 Minuten.<br />

tungsleiter muss er die Übersicht bewahren.<br />

Und am Ende entscheiden, ob ein<br />

Flugzeug wieder in die Luft kann.<br />

Der 70er-Jahre Streifen „Airport“ hat<br />

in Borkheims Kindheit maßgeblich seinen<br />

Berufswunsch geprägt. Wie der<br />

Chefmechaniker Joe Patroni, verkörpert<br />

durch George Kennedy, den überheblichen<br />

Piloten einer im Schnee feststeckenden<br />

Boeing 707 in die Schranken<br />

weist – „Da wusste ich: Das will ich werden!“,<br />

sagt er und lächelt. Seit 18 Jahren<br />

arbeitet er bei Lufthansa Technik. Die<br />

Boeing 737 (inklusive NG) und den Airbus<br />

A320 (inklusive neo) kennt er inund<br />

auswendig, früher arbeitete er auch<br />

an A300, A310, A330 und Boeing 757.<br />

Für jedes Flugzeug liegt an einem Arbeitsplatz<br />

ein fingerdicker Papierstapel,<br />

in dem die einzelnen Schritte des S-<br />

Checks beschrieben sind. Gibt es Risse,<br />

Korrosion, Leckagen? Zudem werden<br />

Wasser, Hydraulikflüssigkeit und Öl aufgefüllt,<br />

die Reifenluft kontrolliert, Fahrwerksschächte<br />

inspiziert. Je nach Flugzeug<br />

kommen weitere Aufgaben dazu.<br />

DIE MECHANIKER<br />

SIND WAHRE ALLESKÖNNER<br />

An der A319, D-AGWY von Germanwings<br />

steht ein Bremswechsel am linken<br />

Hauptfahrwerk auf den Plan. Die A320-<br />

Familie ist mit Mehrscheibenbremsen<br />

aus Carbon ausgestattet, die nicht nur<br />

höhere Temperaturen aushalten, sondern<br />

auch leichter als die früher üblichen<br />

Stahlbremsen sind. Doch es bedarf<br />

immer noch zweier Mechaniker, um die<br />

neue Bremse auf die Radachse zu hieven.<br />

Etwas Feingefühl ist nötig, um die<br />

Läufer in die richtige Position zu bringen.<br />

Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel<br />

anziehen. Das 100 Kilogramm<br />

schwere Rad montieren. Nach einer guten<br />

halben Stunde hat die A319 frische<br />

Bremskraft zur Verfügung.<br />

Von Rädern und Bremsen über Triebwerke<br />

bis zur Kabine: Die Fluggerätmechaniker<br />

in der Wartung sind Allrounder.<br />

Nur bei Spezialfällen kommen Experten<br />

anderer Abteilungen dazu. „Es ist<br />

Mitarbeiter inspizieren die Fahrwerksschächte<br />

und Triebwerke.<br />

Zur Wartung gehört eine gründliche<br />

Sichtüberprüfung von außen.<br />

Auch der Zustand der Räder und<br />

Fahrwerke wird überprüft.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 69


Technik<br />

Flugzeugwartung<br />

In der Lärmschutzhalle können auch nachts<br />

Triebwerksstandläufe durchgeführt werden.<br />

wie im Zirkus: Einer schreit und alle<br />

kommen angerannt“, beschreibt Borkheim<br />

die Zusammenarbeit.<br />

ZUR MAINTENANCE GEHÖRT<br />

AUCH BÜROARBEIT<br />

Die großen Arbeitspakete sind abgehakt,<br />

doch die Germanwings-A319 hat den<br />

Check noch nicht ganz hinter sich. Ein<br />

Mitarbeiter auf einer mobilen Hebebühne<br />

überprüft die Logo Lights auf dem<br />

Höhenleitwerk. Ein anderer Mechaniker<br />

in einem weißen Schutzanzug fettet die<br />

Lager der Fahrwerke. In der Wartung<br />

wird auf jedes Detail geachtet. Nicht immer<br />

laufen die Arbeiten unter den komfortablen<br />

Bedingungen der Halle ab.<br />

Borkheim erinnert sich, wie er mit Kollegen<br />

bei minus 18 Grad Celsius auf dem<br />

Vorfeld eine Bremse an einer Boeing 737<br />

gewechselt hat. So kalt ist es in dieser<br />

Nacht zum Glück nicht. Trotzdem fährt<br />

Borkheim mit dem Auto aufs Vorfeld,<br />

um beim Rest seiner Mannschaft nach<br />

dem Rechten zu sehen. Dort nehmen die<br />

Mitarbeiter 18 Flugzeuge beim täglichen<br />

Ramp Check unter die Lupe, kontrollieren<br />

unter anderem Reifen und Bremsen,<br />

füllen Öl und Hydraulikflüssigkeit nach.<br />

Es ist eine ruhige Nachtschicht ohne<br />

Zwischenfälle. Gegen vier Uhr sind an<br />

den Flugzeugen alle Arbeiten abgeschlossen.<br />

Feierabend bedeutet das für<br />

Borkheims Team allerdings nicht. Die<br />

Mitarbeiter verlegen ihren Arbeitsplatz<br />

ins Büro, denn zur Wartung gehört jede<br />

Menge Papierkram. „Wir produzieren<br />

täglich rund 2500 Blatt Papier, denn die<br />

Airlines müssen für jedes Flugzeug die<br />

Dokumentation für die letzten zehn Jahre<br />

nachweisen“, erklärt Borkheim. Lufthansa<br />

Technik ist aber dabei, auf eine<br />

papierlose Wartung umzustellen.<br />

Als Borkheim gegen fünf Uhr vom<br />

Vorfeld zur Halle zurückfährt, kommt<br />

ihm das erste Flugzeug an einem Schleppfahrzeug<br />

entgegen, die A319, D-AILF.<br />

Der 20 Jahre alte Lufthansa-Airbus hebt<br />

in etwa einer Stunde zum Liniendienst<br />

ab. Für die Mitarbeiter der Nachtschicht<br />

heißt das: Feierabend in Sicht. FR<br />

Wartungsleiter Nils Borkheim (links) sitzt beim<br />

„engine run-up“ selbst im Cockpit.<br />

Jeder Arbeitsschritt wird dokumentiert und mit Siegel und<br />

Unterschrift abgezeichnet.<br />

Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />

70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Briefing<br />

Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />

FOLGE <strong>02</strong>2<br />

Lichter<br />

5<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Bei diesem Airbus A380 gut zu erkennen: die Start- und Landescheinwerfer<br />

sowie die Positionslichter an den Flügelspitzen.<br />

Einige blinken, andere leuchten<br />

durchgehend: An Verkehrsflugzeugen<br />

gibt es verschiedene Lampen, die der Beleuchtung<br />

der Start- und Landebahn sowie<br />

der Rollwege, aber auch bestimmter<br />

Bereiche des Flugzeugs selbst dienen.<br />

Positionslichter (navigation lights)<br />

befinden sich an den Spitzen der Tragflächen<br />

und am hinteren Teil des Flugzeugs.<br />

Diese ständig leuchtenden Lichter<br />

in unterschiedlichen Farben sind für<br />

Flugzeuge vorgeschrieben, die zwischen<br />

Sonnenuntergang und Sonnenaufgang<br />

fliegen. So ist nachts erkennbar, in welche<br />

Richtung sie sich bewegen.<br />

An jeder Flügelspitze und im Heckkonus<br />

sitzen Stroboskoplampen (strobe<br />

lights). Das starke, weiße Blitzlicht dient<br />

der Kollisionsvermeidung und wird normalerweise<br />

erst kurz vor dem Start angeschaltet.<br />

Bei Airbus-Flugzeugen blitzen<br />

diese Lichter zwei Mal nacheinander,<br />

bei anderen Herstellern nur einmal.<br />

Der Kapitän kann jedoch anordnen, die<br />

Blitzlichter auszuschalten, beispielsweise<br />

wenn sie beim Wolkenflug blenden.<br />

Blinkend erscheinen auch die roten<br />

Drehwarnlichter (beacon lights) auf der<br />

Flugzeugober- und -unterseite. Sie sollen<br />

ebenfalls helfen, Kollisionen zu vermeiden.<br />

Verkehrsflugzeuge müssen mindestens<br />

ein Stroboskop- oder Drehwarnlicht<br />

haben. Die meisten sind mit beiden<br />

Beleuchtungsarten ausgestattet. Außerdem<br />

zeigen eingeschaltete Drehwarnlichter<br />

am Boden an, dass die Triebwerke<br />

laufen oder angelassen werden. Antikollisionslichter<br />

müssen am Tag und in<br />

der Nacht eingeschaltet sein.<br />

Mit Hilfe des nach vorne gerichteten<br />

Rollscheinwerfers (taxi light) im Bugfahrwerk<br />

oder in der Vorderkante der<br />

Flügelansätze können Piloten die Rollwege<br />

im Dunkeln besser sehen. Ergänzend<br />

dienen seitliche Rollscheinwerfer<br />

(taxi turn-off lights) am Bugfahrwerk als<br />

Kurvenlicht beim Abbiegen. Vor dem<br />

Start wird der Startscheinwerfer (takeoff<br />

light) eingeschaltet, der ebenfalls am<br />

Bugfahrwerk sitzt. Tags und nachts empfiehlt<br />

die US-Luftfahrtbehörde FAA<br />

beim Landeanflug, ab einer Höhe von<br />

1<br />

An dieser Zeichnung<br />

des Airbus A320<br />

sieht man die Posi<br />

-<br />

tionslichter (1, 2, 3)<br />

sowie die seitlichen<br />

Rollscheinwerfer (4)<br />

und den Startscheinwerfer<br />

(5).<br />

unter 10 000 Fuß, die weißen Landescheinwerfer<br />

(landing lights) zu aktivieren,<br />

die in den Flügelvorderkanten eingebaut<br />

sind.<br />

Um Triebwerke und Tragflächenvorderkanten<br />

bei Dunkelheit auf möglichen<br />

Eisansatz zu kontrollieren, sind an der<br />

Seite des Flugzeugrumpfes sogenannte<br />

wing and engine scan lights angebracht.<br />

Optional sind Logolampen (logo<br />

lights) auf der Oberseite des Höhenleitwerks.<br />

Sie dienen in erster Linie dazu,<br />

das Airline-Logo auf dem Seitenleitwerk<br />

in Szene zu setzen, machen das Flugzeug<br />

aber auch besser sichtbar.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Fotos: Airbus<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 71


Technik<br />

Avionik<br />

Mit dem DLR-Forschungsflugzeug<br />

A320 ATRA<br />

wurden Ende September ’74<br />

Anflüge auf den Frankfurter<br />

Flughafen durchgeführt.<br />

Leiser landen<br />

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat<br />

ein Pilotenassistenzsystem entwickelt, das den Anfluglärm<br />

verringern soll. Erste Testflüge waren vielversprechend.<br />

Weniger Lärm beim Landeanflug:<br />

Das klingt vor allem für<br />

Flughafenanwohner verheißungsvoll.<br />

Aufwendige Triebwerksmodifikationen<br />

oder aerodynamische Verbesserungen<br />

am Flugzeug braucht es dafür<br />

nicht unbedingt. Ein Display im Cockpit<br />

und eine ausgeklügelte Software reichen<br />

– fertig ist das Pilotenassistenzsystem,<br />

das vom Institut für Flugsystemtechnik<br />

des DLR entwickelt wurde. Das „Low<br />

Noise Augmentation System“ (LNAS)<br />

soll Piloten dabei unterstützen, während<br />

der arbeitsintensiven Landung die jeweils<br />

nötigen Handlungen zum optimalen<br />

Zeitpunkt durchzuführen. Dadurch<br />

soll ein möglichst großer Teil des Anflugs<br />

im leisen und treibstoffsparenden<br />

Triebwerksleerlauf stattfinden und der<br />

Einsatz der Störklappen auf ein Minimum<br />

reduziert werden.<br />

Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit<br />

eine sehr aufwendige Optimierung,<br />

denn ein Landeanflug ist komplex. Bei<br />

einem Präzisionsanflug werden bei der<br />

jeweils entsprechenden Geschwindigkeit<br />

auf einer Höhe von etwa 3000 Fuß (ca.<br />

915 m) über dem Boden die Klappen<br />

Lärmentlastende Routenführung<br />

Das DLR arbeitet aktuell an einem weiteren Projekt für<br />

leisere Landeanflüge, das auf die Ausweitung lärmentlastender<br />

Anflüge abzielt. Bislang wird der Flugverkehr<br />

aufgrund internationaler Regularien nur in Randzeiten um<br />

dicht besiedelte Gebiete herumgelenkt. Das DLR-Institut<br />

für Flugführung hat ein Sicherheitskonzept entwickelt,<br />

das die lärmentlastende Routenführung, basierend auf<br />

modernen Navigationstechnologien, auch in Hochverkehrszeiten<br />

ermöglichen soll. Das Verfahren wurde im<br />

September und Oktober in Echtzeitsimulationen zusammen<br />

mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) getestet.<br />

auf Stufe 1 gesetzt. Auf spätestens 2000<br />

Fuß wird das Fahrwerk ausgefahren.<br />

Auf 1000 Fuß muss das Flugzeug für die<br />

Landung konfiguriert sein, das heißt, die<br />

Anfluggeschwindigkeit muss erreicht<br />

sein, die Klappen sind auf „full“ und die<br />

Triebwerke nicht mehr im Leerlauf, um<br />

im Zweifel durchstarten zu können.<br />

WENIGER <strong>FLUG</strong>LÄRM DURCH<br />

HÖHERE PRÄZISION<br />

Für das Energiemanagement im Anflug<br />

müssen unter anderem das Gewicht des<br />

Flugzeugs und der sich ständig ändernde<br />

Wind berücksichtigt werden. Der Bordcomputer,<br />

das Flight Management System<br />

(FMS) eines Verkehrsflugzeugs, berechnet<br />

zwar bereits das wirtschaftlichste<br />

Anflugprofil, aber: „In der Praxis ist es<br />

für den menschlichen Bediener fast nicht<br />

möglich, ein ideales Profil zu fliegen“,<br />

sagt Prof. Stefan Levedag, Leiter des<br />

DLR-Instituts für Flugsystemtechnik.<br />

Grund dafür sind Vorgaben der Flugsicherung,<br />

beispielsweise bestimmte Geschwindigkeiten<br />

an bestimmten Punkten,<br />

kurzfristige Bahnänderungen oder<br />

eine kürzere oder längere Streckenführung<br />

als vom Piloten erwartet. Heute ist<br />

es die handwerkliche Leistung des Piloten,<br />

die jeweiligen Handlungen zum<br />

richtigen Zeitpunkt durchzuführen. Hier<br />

72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

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Ablauf eines Landeanflugs<br />

Es gibt verschiedene Anflugverfahren. Beim dargestellten Low Drag Low Power Approach (LDLP)<br />

werden Klappen und Fahrwerk möglichst spät ausgefahren, um Lärm zu verringern.<br />

Horizontalflug<br />

7000 ft<br />

3000 ft<br />

2000 ft<br />

1000 ft<br />

Sinkpunkt<br />

~30 nm<br />

Sinkflug im<br />

Triebwerksleerlauf<br />

LDLP<br />

Gleitpfad<br />

Zwischenflughöhe<br />

~16 nm<br />

Verzögerungspunkt<br />

Klappen Stufe 1<br />

Klappen Stufe 2<br />

auf Gleitpfad<br />

~9 nm ~6 nm<br />

Fahrwerk<br />

Klappen Stufe 3/4<br />

~3 nm 0 nm<br />

soll das LNAS ansetzen und helfen, auch<br />

mit den Lotsenvorgaben einen lärmarmen<br />

Landeanflug durchzuführen. „Tendenziell<br />

sagt einem das System, man soll<br />

die Klappen später setzen als im normalen<br />

Betrieb“, erklärt der DLR-Testpilot<br />

Hans-Jürgen Berns.<br />

Das System wurde, nach einigen<br />

Tests im Simulator sowie ersten Forschungsflügen<br />

in Hannover und Braunschweig,<br />

Ende September im DLR-Forschungsflugzeug<br />

A320 ATRA im täglichen<br />

Hochbetrieb am Frankfurter Flughafen<br />

erprobt. Am Steuer saßen<br />

Linienpiloten von Condor, Lufthansa,<br />

Germanwings und Niki. Unter Aufsicht<br />

von DLR-Testpiloten führten sie fünf<br />

Versuchsreihen mit insgesamt 74 Anflügen<br />

durch, zum Teil mit, zum Teil ohne<br />

das LNAS. Gleichzeitig wurde der Anfluglärm<br />

mit Hilfe zahlreicher Messstellen<br />

im Umfeld des Flughafens aufgezeichnet<br />

und anschließend den einzelnen Flugzuständen<br />

zugeordnet. Das DLR führt derzeit<br />

zudem Nachsimulationen durch, um<br />

die Lärmsituation unterhalb der Anflugbahnen<br />

vollständig zu erfassen.<br />

Die ersten Ergebnisse der Flugtests,<br />

die das DLR auf der internationalen Konferenz<br />

für aktiven Schallschutz, ICANA,<br />

Ende November in Frankfurt präsentierte,<br />

sind vielversprechend. „Bereits jetzt<br />

zeigt sich, dass das Prinzip Lärmminderung<br />

durch präzisere Handlungsabläufe<br />

beim Einsatz von Klappen und Fahrwerk<br />

während der Anflüge funktioniert“, sagt<br />

Prof. Klaus-Uwe Hahn, Leiter der Abteilung<br />

Flugdynamik und Simulation des<br />

DLR-Instituts für Flugsystemtechnik.<br />

Selbst unter den schwierigen Bedingungen<br />

im Volllastbetrieb am Frankfurter<br />

Flughafen seien die LNAS-unterstützten<br />

Anflüge um bis zu mehr als ein Dezibel<br />

im Maximalpegel leiser. Zudem sinke<br />

der Kerosinverbrauch auf den letzten 25<br />

Meilen um zehn Prozent.<br />

Das LNAS läuft auf dem Electronic<br />

Flight Bag (EFB), einer Art Tablet-PC,<br />

auf dem zum Beispiel Navigationskarten<br />

und Handbücher gespeichert sind. Das<br />

EFB wurde zur Implementierung ausgewählt,<br />

weil es keine sicherheitskritische<br />

Einrichtung im Cockpit ist. So ist kein<br />

Eingriff in die Avionik nötig, was auch<br />

für eine künftige Zulassung vorteilhaft<br />

ist. Das System holt sich die Daten des<br />

aktuellen Flugs aus dem FMS.<br />

WEITERE ERPROBUNG IN<br />

LINIEN<strong>FLUG</strong>ZEUGEN GEPLANT<br />

Die Vorgaben der Flugsicherung muss<br />

die Crew, normalerweise der nicht fliegende<br />

Pilot, manuell eingeben. Daraus<br />

berechnet das LNAS das optimale aktuelle<br />

Anflugprofil. Es wird auf dem Display<br />

dargestellt: Markiert sind die idealen<br />

Zeitpunkte für das Setzen der Landeklappen,<br />

das Erreichen der Zwischenflughöhe<br />

und das Ausfahren des<br />

Fahrwerks. Die Rückmeldungen der Piloten<br />

sind laut DLR durchweg positiv,<br />

auch wenn die Arbeitsbelastung im<br />

Cockpit durch das LNAS zunächst einmal<br />

nicht geringer wird. „Sie beurteilten<br />

das Assistenzsystem als äußerst hilfreich,<br />

insbesondere in schwierigen Situationen,<br />

wie beispielsweise bei starkem<br />

Rückenwind oder hohen Geschwindigkeitsvorgaben<br />

durch die Luftverkehrskontrolle“,<br />

so Hahn.<br />

Das LNAS soll nun weiter erprobt<br />

werden – im Alltagsbetrieb verschiedener<br />

Fluggesellschaften. Condor, Lufthansa<br />

und Germanwings hätten bereits Interesse<br />

signalisiert. Bis ein solches Assistenzsystem<br />

eingeführt wird, könnten<br />

aber noch einige Jahre vergehen. Dazu<br />

müsste es eine kommerzielle Firma übernehmen,<br />

die es auch auf andere Flugzeugmuster<br />

überträgt.<br />

FR<br />

ULRIKE EBNER<br />

Das EFB-Display zeigt die idealen<br />

Zeitpunkte für das Klappensetzen.<br />

Ein Messingenieur des DLR überwacht<br />

die Daten der Testflüge.<br />

Der DLR-Testpilot Hans-Jürgen Berns<br />

erprobt das LNAS mit Linienpiloten.<br />

Fotos: DLR (3), Ebner<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 73


Raumfahrt<br />

Blue Origin<br />

Die Milliardärsrakete<br />

Das private Raumfahrtunternehmen des Amazon-Gründers Jeff<br />

Bezos will SpaceX Konkurrenz machen – mit großen, wiederverwendbaren<br />

Trägerraketen. Die erste soll noch vor Ende dieses<br />

Jahrzehnts fliegen.<br />

Von FRANK WUNDERLICH-PFEIFFER<br />

Blue Origin will es wissen. Bisher<br />

hat die Firma von Jeff Bezos<br />

nur die kleine New-Shepard-Rakete<br />

gebaut. Sie soll noch <strong>2017</strong><br />

erstmals Menschen in einer Kapsel bis<br />

an die Grenze zum Weltraum und zurück<br />

bringen. Der nächste Schritt in der<br />

Entwicklung heißt New Glenn. Es ist eine<br />

neue Rakete, mit der Blue Origin<br />

noch vor 2<strong>02</strong>0 zum ersten Mal in den<br />

Erdorbit fliegen will. Und sie wird größer,<br />

sehr viel größer sein. Die New Shepard<br />

war noch einstufig mit einem einzi-<br />

gen BE-3-Wasserstofftriebwerk. Sein<br />

Schub von 490 Kilonewton reicht für<br />

den kurzen Flug mit einer kleinen Kapsel<br />

auf 100 Kilometer Höhe und die anschließende<br />

Landung völlig aus.<br />

Wie viel größer die neue Rakete sein<br />

wird, zeigt schon die Tatsache, dass das<br />

BE-3-Triebwerk dort nur noch in der<br />

dritten Stufe zu finden sein wird. Denn<br />

Blue Origin entwickelt schon seit längerer<br />

Zeit ein größeres Triebwerk unter<br />

der Bezeichnung BE-4. Es wird mit Methan<br />

und flüssigem Sauerstoff betrieben<br />

und soll mit 2400 Kilonewton fast den<br />

fünffachen Schub liefern. Bekannt wurde<br />

das BE-4 bisher vor allem als Ersatztriebwerk<br />

für das RD-180 (<strong>FLUG</strong> RE-<br />

VUE 10/2016). In der neuen Vulcan-<br />

Rakete von United Launch Alliance<br />

(ULA) könnte das russische Triebwerk<br />

in der ersten Stufe durch zwei BE-4 ersetzt<br />

werden.<br />

Die erste Stufe der New Glenn wird<br />

auch von BE-4-Triebwerken angetrieben,<br />

und zwar werden es nicht weniger<br />

als sieben sein. Das reicht aus, um eine<br />

74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

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Blue Origin will die New Glenn in einer zwei- und einer dreistufigen Variante<br />

bauen. Im Vergleich zu anderen Raketen wird ihre Dimension deutlich.<br />

Fotos: Blue Origin (2), NASA/Kim Shiflett<br />

Fünf Mal ist die Suborbital-Rakete New Shepard bereits gestartet und gelandet.<br />

Die dabei erprobten Technologien fließen in das Orbital-Programm ein.<br />

Rakete mit 1400 Tonnen Gewicht zu<br />

starten und noch genug Schub für die<br />

Beschleunigung zu haben. Eines der BE-<br />

4 soll auch in der zweiten Stufe zum<br />

Einsatz kommen. Dafür wird es mit einer<br />

größeren Düse ausgestattet als das in<br />

der ersten Stufe. Die Düse sorgt dafür,<br />

dass die Austrittsgeschwindigkeit und<br />

damit der Schub erhöht werden.<br />

Mit einer Höhe von 95 Metern wird<br />

die New Glenn fast so groß sein wie die<br />

amerikanische Mondrakete Saturn V,<br />

auch wenn sie mit einem Durchmesser<br />

von sieben Metern deutlich schlanker<br />

ausfällt. Das Startgewicht entspricht etwa<br />

dem der geplanten Falcon Heavy von<br />

SpaceX oder der Hälfte einer Saturn V.<br />

HAUPTMOTOR HAT POTENZIAL<br />

ZU NOCH HÖHERER LEISTUNG<br />

Genauso wie bei SpaceX‘ Falcon 9 soll<br />

die erste Stufe wieder zur Erde zurückkehren.<br />

Für die Landung werden die<br />

sechs äußeren Triebwerke abgestellt und<br />

nur das mittlere Triebwerk mit minimalem<br />

Schub betrieben. Die Stufe soll, wie<br />

die Falcon 9, auf einem Schiff landen<br />

und wiederverwendet werden. Tatsächlich<br />

hatte Blue Origin schon 2014 versucht,<br />

dieses treibstoffsparende Landeverfahren<br />

zum Patent anzumelden, bei<br />

dem die Rakete nicht zur Startrampe<br />

zurückfliegt. Aber 2015 entschied ein<br />

Gericht, dass die Firma darauf keinen<br />

Anspruch hat, denn Raketenlandungen<br />

auf dem Meer werden schon mindestens<br />

seit den 1990er Jahren diskutiert.<br />

Auch wenn die neuen BE-4-Triebwerke<br />

mit Methan betrieben werden,<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 75


Raumfahrt<br />

Blue Origin<br />

In Kent, Washington, produziert Blue Origin die<br />

BE-4-Triebwerke. Die New Glenn soll künftig in einer<br />

Fabrik in Cape Canaveral gebaut werden.<br />

entsprechen sie in der Funktionsweise<br />

weitgehend dem Hauptstromverfahren<br />

im russischen RD-180, das als Treibstoff<br />

Kerosin verwendet. Um den Schub von<br />

2400 Kilonewton zu erreichen, muss das<br />

BE-4 pro Sekunde etwa 800 Kilogramm<br />

Treibstoff verbrennen. Zuvor muss das<br />

Methan aber in die Brennkammer gepumpt<br />

werden, gegen einen Druck von<br />

140 Bar. Um die dafür nötigen Pumpen<br />

anzutreiben, wird flüssiger Sauerstoff<br />

mit etwas Methan vermischt und verbrannt.<br />

Dadurch entsteht heißes Gas unter<br />

hohem Druck, mit dem eine Turbine<br />

angetrieben wird, die wiederum die<br />

Pumpe antreibt. Das Gas hat aber immer<br />

noch einen hohen Anteil an unverbranntem<br />

Sauerstoff, der anschließend<br />

in die Brennkammer des Triebwerks geleitet<br />

und mitverbrannt wird. Der heiße<br />

Sauerstoff ist sehr korrosiv, was die<br />

Konstruktion schwieriger macht.<br />

Beim BE-3 kommen die heißen Gase<br />

für den Turbinenbetrieb direkt aus einem<br />

kühleren Bereich der Brennkammer<br />

des Triebwerks. Das führt aber zu einem<br />

Verlust an Schubkraft. Die Technik des<br />

BE-4 ist in den USA noch relativ neu.<br />

Deshalb hat das Triebwerk auch nur den<br />

halben Brennkammerdruck des RD-180.<br />

Das reduziert die Ansprüche an die Bauteile<br />

und erlaubt eine kürzere Entwicklungszeit.<br />

Sollte das Triebwerk eines Tages<br />

mit dem gleichen Druck betrieben<br />

werden können wie das RD-180, hätte<br />

es bei gleicher Baugröße den doppelten<br />

Fotos: Blue Origin (3), NPO Energomash, ULA<br />

Das BE-4 soll nicht nur an der New Glenn zum Einsatz<br />

kommen, sondern auch an der Vulcan von ULA.<br />

Das BE-4 (rechts) aus amerikanischer Produktion gilt als Kandidat,<br />

das russische RD-180 der Atlas V zu ersetzen.<br />

76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

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Schub. Dazu müsste aber nicht nur die<br />

Brennkammer den höheren Druck aushalten.<br />

Die Pumpen müssten mehr als<br />

die vierfache Leistung bringen, denn sie<br />

müssten nicht nur den doppelten Druck<br />

überwinden, sondern auch die doppelte<br />

Menge Treibstoff durch Kühlkanäle und<br />

Einspritzdüsen pumpen. Es wäre nicht<br />

das erste Triebwerk, das so eine große<br />

Leistungssteigerung vollzieht. Die Merlin<br />

1C von SpaceX erreichten beim ersten<br />

Falcon-9-Start nur einen Schub von<br />

420 Kilonewton. Das neueste Merlin 1D<br />

kommt mit einer etwas größeren Brennkammer<br />

auf den doppelten Schub.<br />

BLUE ORIGIN WILL KÜNFTIG<br />

ASTRONAUTEN BEFÖRDERN<br />

Der Name der neuen Blue-Origin-Rakete<br />

deutet an, wofür sie gedacht ist. Die kleine<br />

New Shepard bekam ihren Namen<br />

von Alan Shepard, dem ersten Amerikaner,<br />

der mit einer Rakete einen kurzen<br />

Flug in den Weltraum machte. Die große<br />

New Glenn ist nach John Glenn benannt,<br />

dem ersten Amerikaner, der die Erde im<br />

Weltraum umrunde und kürzlich im Alter<br />

von 95 Jahren verstorben ist (siehe S.<br />

80). Die Rakete soll dementsprechend<br />

nicht nicht nur Satelliten in den Weltraum<br />

bringen, sondern eines Tages auch<br />

Astronauten.<br />

Blue Origin arbeitet schon seit 2010<br />

mit Unterstützung der NASA an einem<br />

eigenen Orbital-Raumschiff. Rund 26<br />

Millionen US-Dollar schießt die amerikanische<br />

Raumfahrtbehörde im Rahmen<br />

des Commercial-Crew-Development-Programms<br />

zu. Bisher hält sich Blue Origin<br />

mit der Veröffentlichung technischer<br />

Technische Daten<br />

New Glenn bedeutet ein Riesensprung in Sachen Größe und Leistung.<br />

New Shepard New Glenn<br />

Höhe ~ 15 m (ohne Kapsel) 82 m (zweistufige Variante)<br />

Durchmesser ~ 3,5 m 7 m<br />

Startmasse ~ 40 t 1400 t<br />

95 m (dreistufige Variante)<br />

Triebwerke 1 x BE-3 (Wasserstoff/Sauerstoff) 8 x BE-4 (Methan/Sauerstoff)<br />

Schub auf Meereshöhe 490 kN<br />

Details aber zurück. Bekannt ist bislang<br />

lediglich, dass das Raumschiff eine bikonische<br />

Form haben soll, die ein größeres<br />

Volumen als herkömmliche Kapseln<br />

und ein geringeres Gewicht als ein<br />

Raumgleiter ermöglicht.<br />

Die dritte Stufe der New Glenn ist<br />

für alle Aufgaben gedacht, bei denen<br />

Nutzlasten in hohe Orbits gebracht werden<br />

sollen. Das BE-3 ist, dank des Wasserstoffs<br />

als Treibstoff, deutlich effizienter<br />

als die methanbetriebenen BE-<br />

4-Triebwerke. Das macht sich besonders<br />

in der letzten Stufe bezahlt, wenn das<br />

zusätzliche Gewicht der übrigen Stufen<br />

schon abgetrennt wurde. Durch diese<br />

Konstruktion dürfte die Rakete auch eine<br />

höhere Nutzlast als die ähnlich<br />

schwere Falcon Heavy von SpaceX haben.<br />

Dort kommen nur die kerosinbetriebenen<br />

Merlin-Triebwerke zum Einsatz,<br />

um die Entwicklungs- und Baukosten<br />

der Rakete möglichst niedrig zu halten.<br />

Im Gegensatz zu den ersten beiden<br />

1 x BE-3U (Oberstufe)<br />

17 MN<br />

Stufen benötigt die dritte Stufe der New<br />

Glenn ein für den Betrieb im Vakuum<br />

optimiertes BE-3-Triebwerk mit größerer<br />

Düse, eine neue Konstruktion der<br />

Treibstofftanks und zusätzliche Anlagen<br />

an der Startrampe zum Auftanken der<br />

dritten Stufe.<br />

Welche Auswirkungen der zusätzliche<br />

Aufwand auf die Kosten hat, weiß<br />

niemand. Zu den Startkosten der Rakete<br />

hat sich das Unternehmen bisher noch<br />

nicht geäußert. Die technischen Daten<br />

der Triebwerke sind nur deshalb bekannt<br />

geworden, weil ihre Entwicklung<br />

auch von der NASA und der Air Force<br />

mitfinanziert wird. Die Rakete ist dagegen<br />

ein reines Blue-Origin-Projekt. Anders<br />

als SpaceX ist die Firma von Jeff<br />

Bezos bisher vor allem durch eine sehr<br />

zurückhaltende Informationspolitik bekannt<br />

geworden. Dafür hat Bezos mit<br />

seinem Unternehmen Amazon auch<br />

deutlich mehr Kapital, um teure Projekte<br />

selbst umzusetzen.<br />

FR<br />

Blue Origin begann vor mehr als vier Jahren mit der<br />

Entwicklung des BE-4. <strong>2017</strong> soll es zugelassen werden.<br />

Über das Orbital-Raumschiff von Blue Origin, hier das<br />

Bild einer Strömungssimulation, ist nicht viel bekannt.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 77


Raumfahrt<br />

Raumgleiter Lynx<br />

Der Unvollendete<br />

Das private US-Raumfahrtunternehmen XCOR arbeitet seit Jahren an dem wiederverwendbaren<br />

Raumgleiter Lynx – ohne finanzstarke Investoren, dafür mit viel Elan.<br />

Ein Werkstattbesuch in Mojave, Kalifornien.<br />

Daten Lynx<br />

Länge 8,51 m<br />

Spannweite 7,3 m<br />

Höhe 2,2 m<br />

Besatzung 2 (inklusive Pilot)<br />

Antrieb 4 XR-5K18, wiederzündbar<br />

max. Schub 51,6 kN<br />

Der Raumgleiter Lynx soll einmal<br />

Weltraumtouristen befördern.<br />

Startbahn 30, Flugplatz Mojave,<br />

Kalifornien. Lynx, das Raketenflugzeug<br />

des privaten Weltraumunternehmens<br />

XCOR, steht am Anfang<br />

der Runway. Testpilot Harry van Hulten<br />

startet die vier Triebwerke. Nach einer<br />

kurzen Startstrecke steigt Lynx in einem<br />

Winkel von 30 Grad, geht dann in den<br />

Senkrechtflug über und erreicht dabei<br />

eine Geschwindigkeit von Mach 2.9. In<br />

kürzester Zeit färbt sich der Himmel<br />

schwarz, und es eröffnet sich ein atemberaubender<br />

Blick auf Kalifornien. Der<br />

Scheitelpunkt wird in etwa 100 Kilometern<br />

erreicht, dann geht es in einer Parabel<br />

wieder Richtung Erde. Der Endanflug<br />

erfolgt wie beim Space Shuttle in<br />

einem Winkel von 20 Grad. Nach etwa<br />

1500 Metern Rollweg steht Lynx wieder.<br />

Der Traum ist vorüber, denn der Flug<br />

hat im XCOR-Simulator stattgefunden.<br />

Steht man vor dem alten Hangar 61<br />

des Air and Space Port Mojave in Kalifornien,<br />

ist es kaum vorstellbar, dass hier<br />

Raumfahrzeuge und Raketentriebwerke<br />

entwickelt und gebaut werden. Nur das<br />

Logo auf dem weißen Dach verrät, dass<br />

Im alten Hangar 61 des Air and Space Port Mojave<br />

befinden sich die Werkstätten von XCOR.<br />

XCOR-Testpilot Harry van Hulten, ein<br />

ehemaliger F-16-Pilot, im Lynx-Simulator.<br />

Auf dem noch unlackierten Rumpf des Lynx Mark 1<br />

sind die Unterschriften von Kunden verewigt.


Das Raketentriebwerk XR-5M15 wurde für bemannte<br />

Raumfahrzeuge entwickelt und in der Wüste getestet.<br />

Ein XCOR-Ingenieur arbeitet am<br />

Lynx-Hauptantrieb XR-5K18.<br />

sich hinter diesen Wänden eine private<br />

Raumfahrtfirma verbirgt. XCOR wurde<br />

1999 unter anderem mit dem Ziel gegründet,<br />

einmal Suborbitalflüge für<br />

Weltraumtouristen und Forschungsinstitutionen<br />

anzubieten.<br />

GÜNSTIGE RAKETENMOTOREN<br />

Aufbau Lynx<br />

Kanzel<br />

knapp 4,2 Quadratmeter<br />

Fläche für gute Aussicht<br />

Cockpit<br />

Platz für zwei<br />

Personen<br />

Hitzeschild<br />

für die Absorption der<br />

hohen Temperaturen<br />

beim Wiedereintritt<br />

Behälter<br />

für wissenschaftliche<br />

Experimente<br />

In einem kleinen Nachbargebäude steht<br />

ein Mock-up des zweisitzigen Lynx. Mit<br />

seinen Deltaflügeln und dem weißen<br />

Rumpf mit schwarzer Unterseite ähnelt<br />

er dem Space Shuttle. Daneben steht die<br />

EZ-Rocket, eine Long-EZ, die von einem<br />

Raketenmotor so groß wie eine<br />

Bierdose angetrieben wurde und am<br />

21. Juli 2001 erstmals flog. Sie war der<br />

erste Versuchsträger von XCOR. Die<br />

EZ-Rocket ist das bisher einzige Raketenflugzeug,<br />

mit dem ein Touch-and-Go<br />

geflogen wurde.<br />

Zurück im Hangar 61, geht es zunächst<br />

durch ein Labyrinth aus Stahlschränken<br />

und Regalen in einen großen,<br />

offenen Bereich vor den Hallentoren.<br />

Hier steht ein Triebwerk des Lynx, das<br />

XR-5K18, eine Eigenentwicklung von<br />

XCOR. Einer der entscheidenden Unterschiede<br />

zu herkömmlichen Raketentriebwerken<br />

ist die Verwendung von<br />

Kolben- statt Turbopumpen. Sie sind<br />

einfach im Aufbau und zuverlässig. Dadurch<br />

lassen sich enorm Kosten sparen.<br />

Zudem kann eine Pumpe zwei Triebwerke<br />

gleichzeitig versorgen.<br />

Jeremy Voigt, Entwickler und Konstrukteur<br />

von XCOR, trägt seit Kurzem<br />

den Titel „Lead Engineer“. Seine Visitenkarte<br />

hat er mit einem Kugelschreiber<br />

aktualisiert. Mit seinem jugendlichen<br />

Aussehen macht er eher den Eindruck<br />

eines Studenten als den eines Raketeningenieurs.<br />

Er arbeitet gerade am Reaktionskontrollsystem<br />

(Reaction Control<br />

System, RCS). Mit ihm wird der Lynx<br />

gesteuert, wenn er außerhalb der Atmosphäre<br />

fliegt. Auf einem Werkstattwagen<br />

steht ein Triebwerk des RCS, das<br />

3 N 22. Es ist sehr einfach im Aufbau,<br />

entwickelt einen Schub von 177 Newton<br />

und hat mit mehr als 2000 Zündungen<br />

bereits seine Tauglichkeit bewiesen.<br />

Statt der üblicherweise benutzten hochgiftigen,<br />

hypergolen Treibstoffe wird eine<br />

eigene Treibstoffkombination verwendet,<br />

deren Zusammensetzung ein<br />

Treibstofftank<br />

fasst 750 kg<br />

Vier XR-5K18-Triebwerke mit<br />

Kerosin und flüssigem Sauerstoff<br />

betrieben, wiederzündbar<br />

und laut XCOR mehr als<br />

5000-mal zu verwenden<br />

Rumpf und Flügel<br />

aus Verbundwerkstoffen<br />

für<br />

möglichst geringes<br />

Gewicht<br />

Fotos: XCOR (4), Hans Jürgen Zimmermann (3)<br />

Lynx-Versionen<br />

Lynx bietet Platz für nur einen Weltraumpassagier,<br />

soll aber pro Tag bis zu fünfmal ins All fliegen<br />

können. Die im Bau befindliche Version Mark 1 dient<br />

in erster Linie der Erprobung aller Systeme und der<br />

Ausbildung zukünftiger Piloten. Die geplante maximale<br />

Flughöhe wird rund 62 km betragen. Mark 2<br />

soll eine Höhe von über 100 km erreichen und die<br />

ersten Passagiere befördern. Mark 3 soll mittels eines<br />

externen Behälters Nutzlasten wie wissenschaftliche<br />

Experimente befördern und Mikrosatelliten starten<br />

können. Ein Flug dauert etwa 30 Minuten, mit einer<br />

Phase der Schwerelosigkeit von fast sechs Minuten.<br />

Der aktuelle Preis für einen Flug liegt bei 150 000<br />

US-Dollar und damit deutlich unter dem anderer<br />

Anbieter. Bisher sind 300 Tickets verkauft worden.<br />

Firmengeheimnis ist. Für die Steuerung<br />

werden zwölf dieser Schubdüsen an<br />

Bug, Heck und Flügelspitzen benötigt.<br />

Auf der anderen Seite der Halle steht<br />

der Lynx Mark 1, der Raumgleiter, mit<br />

dem die erste Serie von Flügen stattfinden<br />

soll. Der Rumpf ist unlackiert, die<br />

Flügel fehlen noch. Bis zum Erstflug<br />

wird es wohl noch dauern. Der ursprüngliche<br />

Termin wurde immer wieder<br />

verschoben, und mittlerweile gibt es keine<br />

Angaben mehr dazu. Im Gegensatz<br />

zu anderen privaten Raumfahrtfirmen<br />

fehlen XCOR finanzstarke Investoren<br />

wie Elon Musk, Richard Branson oder<br />

Paul Allen. Deshalb kündigte das Unternehmen<br />

Ende Mai 2016 an, sich zunächst<br />

auf die Entwicklung des mit flüssigem<br />

Sauerstoff und flüssigem Wasserstoff<br />

betriebenen Oberstufentriebwerks<br />

8H21 zu fokussieren. United Launch<br />

Alliance (ULA) hat Interesse daran bekundet,<br />

es in der neuen Vulcan-Rakete<br />

einzusetzen. Aufgeben will XCOR den<br />

Lynx aber nicht. Denn eines Tages soll er<br />

an die Grenze zum Weltraum fliegen,<br />

nicht nur im Simulator.<br />

FR<br />

HANS JÜRGEN ZIMMERMANN<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 79


News RAUMFAHRT<br />

ZUM TOD VON JOHN GLENN<br />

Zurück zu den Sternen<br />

Neuer Hauptaktionär<br />

Airbus Safran Launchers (ASL) ist mit 74<br />

Prozent der Anteile Hauptaktionär von Arianespace.<br />

Das Gemeinschaftsunternehmen<br />

von Airbus Defence and Space und Safran<br />

übernahm die Anteile des mit rund 35 Prozent<br />

bisher größten Aktionärs, der französischen<br />

Raumfahrtbehörde CNES. Als Tochtergesellschaft<br />

von ASL bleibt Arianespace ein<br />

eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Evry<br />

bei Paris, Anlagen in Kourou in Französisch-<br />

Guayana und Büros in Washington, D. C., Tokio<br />

und Singapur. Das Unternehmen betreibt<br />

die Trägerraketen Ariane 5, Sojus (zusammen<br />

mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos)<br />

und Vega. Insgesamt sind 19 europäische<br />

Unternehmen an Arianespace beteiligt.<br />

Foto: ESA<br />

Geld für die ExoMars-<br />

Mission und die ISS<br />

Bei der ESA-Ministerratskonferenz Anfang<br />

Dezember in Luzern bewilligten die für Raumfahrt<br />

zuständigen Minister Mittel in Höhe<br />

von 10,3 Milliarden Euro. Deutschland stellt<br />

zwei Milliarden Euro bereit und ist damit der<br />

stärkste Beitragszahler. Die Beteiligung an der<br />

Internationalen Raumstation wird bis 2<strong>02</strong>4<br />

verlängert. Auch der zweite Teil der ExoMars-<br />

Mission kann 2<strong>02</strong>0 durchgeführt werden.<br />

Der amerikanische Pilot, Astronaut<br />

und Politiker John Herschel<br />

Glenn ist am 8. Dezember<br />

2016 in Ohio im Alter von 95<br />

Jahren gestorben. Im Zweiten Weltkrieg<br />

und im Koreakrieg flog er für<br />

die US-Marine 149 Kampfeinsätze,<br />

war dann Testpilot und studierte an<br />

der Universität Maryland. 1959 bis<br />

1964 gehörte er zum ersten Astronautenteam<br />

der NASA. Berühmt<br />

wurde Glenn am 20. Februar 1962,<br />

als er in der Kapsel Mercury-6 der<br />

erste Amerikaner im Erdorbit war.<br />

1974 bis 1998 vertrat er den Staat<br />

Ohio als Senator der Demokraten im<br />

Kongress. Mit 77 Jahren nahm Glenn<br />

1998 im Space Shuttle Discovery<br />

noch an einem Raumflug teil, er war<br />

damit der älteste Mensch im All.<br />

Foto: NASA<br />

VSS Unity absolviert<br />

ersten Gleitflug<br />

Das zweite SpaceShipTwo<br />

von Virgin Galactic ist am<br />

3. Dezember erstmals alleine im<br />

Gleitflug geflogen. Der Flugtest,<br />

bei dem die Piloten Mark Stucky<br />

und Dave Mackay am Steuer<br />

saßen, dauerte eine Stunde 20<br />

Minuten. Rund zehn Minuten<br />

wurden im Gleitflug aus 50 000<br />

Fuß (15 240 m) absolviert. Dabei<br />

erreichte der Raumgleiter eine<br />

Geschwindigkeit von Mach 0.6.<br />

Zuvor war er mit dem Mutterschiff<br />

WhiteKnightTwo gekoppelt.<br />

Für die VSS Unity war es<br />

der fünfte Testflug, bislang<br />

blieb der Raumgleiter aber immer<br />

die komplette Zeit mit dem<br />

Mutterschiff verbunden.<br />

Foto: Virgin Galactic Foto: Arianespace<br />

80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />

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SpaceX verliert Auftrag<br />

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Fotos: NASA Foto: SpaceX<br />

Das Telekommunikationsunternehmen Inmarsat hat den<br />

bei SpaceX gebuchten Start des Condosat-Satelliten storniert<br />

und dafür Arianespace den Auftrag erteilt. Grund sei die Verzögerung<br />

bei SpaceX nach der Explosion einer Falcon 9 während<br />

der Startvorbereitung Anfang September. Nun soll eine<br />

Ariane 5 den Inmarsat-Satelliten Mitte <strong>2017</strong> von Kourou aus in<br />

den Orbit bringen. SpaceX kündigte am 7. Dezember 2016 an,<br />

dass die Falcon 9 im frühen Januar wieder starten soll.<br />

Sojus: Seit 50 Jahren im Dienst<br />

Die erste Sojus-Rakete startete das erste Sojus-Raumschiff am<br />

28. November 1966 in Baikonur. Unter dem Namen Kosmos-133<br />

wurde es vorerst noch unbemannt getestet. Seither wurden 130 bemannte<br />

Sojus-Raumschiffe, 150 unbemannte, von der Sojus-Kapsel<br />

abgeleitete Progress-Frachtraumschiffe und insgesamt mehr als<br />

1000 Sojus-Raketen in zehn Modifikationen mit Satelliten und<br />

Raumsonden gestartet. Die<br />

Sojus-Rakete ist die am meisten<br />

eingesetzte Trägerrakete der<br />

Welt. Sie startet von Baikonur,<br />

Plessezk, Kourou und Wostotschny<br />

aus. Die Erststufe, bestehend<br />

aus vier Boostern mit<br />

RD-107-Triebwerken, und die<br />

zentrale Zweitstufe mit RD-108<br />

gehen auf den Entwurf der ersten<br />

Raumfahrtrakete R-7 Semjorka<br />

vom Konstruktionsbüro OKB-1<br />

von Sergej Koroljow zurück.<br />

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mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis<br />

kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />

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separat mitgeteilt. – Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

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Historie<br />

Eine YR-4B wurde 1944 im großen<br />

Windkanal der NACA in Langley getestet.<br />

Sikorsky R-4<br />

Hubschrauber-Pionier<br />

Nach vielen Experimenten gelang es Igor Sikorsky mit<br />

der R-4, den ersten Helikopter der Welt in die Großserienfertigung<br />

zu bringen.<br />

Zu Beginn der Flugtests der XR-4<br />

war noch ein kleiner Zusatzrotor<br />

oben am Heck installiert.<br />

<br />

VON KARL SCHWARZ<br />

Schon 1909, im Alter von<br />

gerade einmal 20 Jahren,<br />

machte sich Igor Iwanowitsch<br />

Sikorski in seiner Heimatstadt<br />

Kiew an die Konstruktion eines Hubschraubers.<br />

Der allerdings blieb erfolglos.<br />

Später wurde der begnadete Konstrukteur<br />

durch seine Riesenflugzeuge<br />

wie die Ilja Muromez berühmt. Nach<br />

seiner Emigration in die Vereinigten<br />

Staaten beschäftigte sich die 1923 gegründete<br />

Sikorsky Manufacturing Company<br />

vor allem mit dem Bau von Flugbooten.<br />

Igor Sikorsky selbst war jedoch<br />

weiter an der Theorie der Drehflügler<br />

interessiert und reichte zum Beispiel<br />

1931 Patente zu dem Thema ein.<br />

Als die Nachfrage nach Flugbooten<br />

nachließ, wollte die United Aircraft<br />

Corporation ihre Sikorsky-Division<br />

schließen. Zum Glück gelang es Igor Si-<br />

82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

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Kurzinfo<br />

Baujahr: 1942 – 1945<br />

Stückzahl: 131<br />

Herstellungsland: USA<br />

Die Sikorsky R-4 war auch bei einer Antarktisexpedition<br />

der Amerikaner mit dabei.<br />

Fotos: Sikorsky, NASA; National Archives<br />

korsky aber Ende 1938, Konzernchef<br />

Eugene Wilson davon zu überzeugen,<br />

ihm Gelder für ein Hubschrauber-Forschungsprogramm<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen. Ergebnis war das Versuchsmodell<br />

VS-300, das am 14. September<br />

1939 zum ersten, noch gefesselten<br />

Schwebeflug abhob.<br />

Die VS-300A wurde am 20. Mai<br />

1940 erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt.<br />

Ihre Leistungen beeindruckten<br />

auch das US-Militär. Obwohl das US<br />

Army Air Corps bereits in die von erheblichen<br />

Steuerungsproblemen geplagte<br />

Platt LePage XR-1 investiert hatte,<br />

wurden 50 000 Dollar bereitgestellt. Sikorsky<br />

schlug am 14. August 1940 vor,<br />

dafür das zweisitzige Modell VS-316 zu<br />

bauen. Der entsprechende Vertrag für<br />

die XR-4 folgte am 10. Januar 1941.<br />

Die Konstruktion und der Bau des<br />

auch als S-47 geführten Hubschraubers<br />

nahmen ungefähr ein Jahr in Anspruch,<br />

wobei die Erfahrungen der weiteren<br />

Tests mit der VS-300 einflossen. So verzichtete<br />

man auf die zunächst noch vorgesehenen<br />

zusätzlichen kleinen seitlichen<br />

Rotoren am Heck. Vom Aufbau<br />

her blieb die Zelle ein geschweißtes<br />

Stahlrohrgestell, das vorwiegend mit<br />

Stoff bespannt war. Die beiden Piloten<br />

saßen nebeneinander in einem verglasten<br />

Cockpit. Dahinter war ein Sternmotor<br />

Scarab R-500-1 von Warner eingebaut.<br />

Er wurde durch ein großes Gebläse<br />

gekühlt und war über eine Kupplung<br />

mit dem Getriebe verbunden. Die Rotorblätter<br />

hatten einen Stahlholm mit<br />

Holzrippen- und Nasenbeplankung sowie<br />

eine Stoffbespannung.<br />

Nach Bodenläufen hob die XR-4 am<br />

14. Januar 1942 mit Les Morris im<br />

Cockpit in Stratford, Connecticut, zum<br />

Erstflug ab. Am 20. April 1942 ließ sich<br />

eine Delegation der US Army Air Force<br />

unter Leitung von Lt. Col. H. Frank<br />

Gregory den Helikopter vorführen. Gezeigt<br />

wurde unter anderem, wie im<br />

Schwebeflug ein Passagier über eine<br />

Strickleiter einsteigt.<br />

Nach zwanzig Flugstunden stand<br />

auf Wunsch der Army Air Force die<br />

Überführung nach Dayton in Ohio an.<br />

Sie begann am 13. Mai und umfasste in<br />

16 Flügen eine Strecke von 1145 Kilometern.<br />

Zur weiteren Erprobung auf<br />

dem Wright Field diente auch eine Demonstration<br />

über dem Eriesee, wobei<br />

Hydrophone von General Electric zur<br />

Lokalisierung von U-Booten verwendet<br />

wurden. Im Januar 1943 erhielt Sikorsky<br />

die XR-4 zurück.<br />

Unterdessen hatte die US Army Air<br />

Force am 21. Dezember 1942 zunächst<br />

15 weitere Hubschrauber als YR-4A in<br />

Auftrag gegeben. Eine Ergänzung des<br />

Vertrags fügte im Januar 1943 dann 14<br />

Maschinen hinzu. Die erste YR-4A lieferte<br />

Sikorsky Anfang Juli 1943 aus. Im<br />

Laufe des Jahres ging es darum, die Einsatzmöglichkeiten<br />

des neuen Musters<br />

auszuloten. So führte Frank Gregory im<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 83


Historie<br />

Technische Daten<br />

Sikorsky R-4B<br />

Hersteller: Sikorsky Aircraft, Bridgeport,<br />

Connecticut, USA<br />

Besatzung: 2<br />

Antrieb: Warner R-550-3<br />

Leistung: 150 kW (200 PS)<br />

Rumpflänge: 10,7 m<br />

Länge über drehende Rotoren: 14,65 m<br />

Höhe: 3,78 m<br />

Hauptrotordurchmesser: 11,58 m<br />

Heckrotordurchmesser: 2,44 m<br />

Leermasse: 916 kg<br />

Kraftstoff: 114 l<br />

max. Startmasse: 1153 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit: 132 km/h<br />

Marschgeschwindigkeit: 105 km/h<br />

Dienstgipfelhöhe: 3660 m<br />

Reichweite: 246 km<br />

84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Sowohl die Royal Navy als auch die RAF erhielten<br />

R-4B, die als Hoverfly I im Einsatz waren.<br />

Fotos: Sikorsky, Royal Navy, USAF; Zeichnungen: Michele Marsan<br />

Eine überlebende R-4B steht<br />

heute im Museum der US Air Force<br />

in Dayton, Ohio.<br />

Mai Starts und Landungen auf einer<br />

Plattform auf dem Tankschiff „Bunker<br />

Hill“ durch. Weitere Tests auf der<br />

„James Parker“ folgten im Juli; dabei<br />

wurden die Helikopter mit Schwimmern<br />

ausgerüstet.<br />

Neben der Army Air Force erhielten<br />

auch die US Navy und das Marine<br />

Corps einige YR-4 für Versuchszwecke.<br />

Am 1. Januar 1944 wurde bei der Coast<br />

Guard Station auf dem Floyd Bennett<br />

Field in New York die Navy Helicopter<br />

School eröffnet. Sie stand schon zwei<br />

Tage später im Rampenlicht, als der<br />

Zerstörer USS „Turner“ im Ambrose-<br />

Kanal vor New Jersey explodierte und<br />

sank. Bei Schneetreiben und schlechter<br />

Sicht brachte Lt Cdr. Frank A. Erickson<br />

mit einer HNS-1 (Navy-Bezeichnung<br />

der R-4) Blutplasma vom Battery Park<br />

in New York in nur 14 Minuten zum<br />

Sandy-Hook-Krankenhaus in New Jersey<br />

– mit dem Auto hätte es Stunden<br />

gedauert.<br />

RETTUNGSAKTIONEN UNTER<br />

SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN<br />

Die YR-4B bewährte sich aber nicht<br />

nur in den USA selbst. Einige Exemplare<br />

hatte man für Kalt- und Heißwetterversuche<br />

bis nach Alaska und nach<br />

Indien verschifft. Dort führte Second<br />

Lieutenant Carter Harman von der<br />

USAAF am 26. und 27. April 1944 die<br />

erste militärische Rettungsaktion mit<br />

einem Hubschrauber durch. Von Lalaghat<br />

aus flog er alleine 800 Kilometer<br />

nach Aberdeen in Burma, wo eine Stinson<br />

L-1 Vigilant hinter den feindlichen<br />

Linien abgeschossen worden war. Einzeln<br />

flog er zwei Verletzte zu einer<br />

Sandbank aus. Spektakuläre Rettungsaktionen<br />

mit der R-4 wurden auch in<br />

Igor Sikorsky selbst hing bei einer<br />

Demonstration an der Winde.<br />

den folgenden Jahren durchgeführt. Im<br />

April 1945 wurde einer der Hubschrauber<br />

der Coast Guard demontiert in einer<br />

C-54 nach Goose Bay, Neufundland,<br />

gebracht, um von dort aus die Besatzung<br />

einer im Norden Labradors abgestürzten<br />

PBY der Royal Canadian Air<br />

Force in Sicherheit zu bringen. Darüber<br />

hinaus wurde die HNS-1 im Januar<br />

1947 als erster Hubschrauber von der<br />

USCGC „Northwind“ in der Antarktis<br />

eingesetzt.<br />

Nach dem Bau der YR-4 erhielt Igor<br />

Sikorsky am 26. Februar 1944 einen<br />

Auftrag zur Fertigung von 100 R-4B,<br />

die alle bis Januar 1945 ausgeliefert<br />

wurden. Obwohl der Vertrag über die<br />

USAAF lief, gingen die Helikoter zum<br />

Teil an die US Navy (20 HNS-1) und<br />

wurden nach Großbritannien exportiert.<br />

Dort standen sie unter dem Namen<br />

Hoverfly I bei der Royal Navy und<br />

der Royal Air Force im Dienst. Unter<br />

anderem wurde die No. 529 Squadron<br />

ab August 1944 vom Cierva-Autogyro<br />

Rota (C.30A) auf das Sikorsky-Muster<br />

umgerüstet.<br />

Die R-4 wurde somit der erste Hubschrauber,<br />

der in einer großen Serie gefertigt<br />

wurde und dem Drehflügler allgemein<br />

zum Durchbruch verhalf. Seine<br />

Einsatzzeit war allerdings begrenzt,<br />

denn schnell folgten neue, leistungsstärkere<br />

Modelle wie die Sikorsky R-5 und<br />

R-6 oder der leichte Mehrzweckhubschrauber<br />

Bell Model 47.<br />

FR<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 85


Service MODELLE, BÜCHER UND TERMINE<br />

[ 1 ]<br />

[ 2 ]<br />

[ 3 ]<br />

Herpa<br />

Im neuen Jahr gibt es beim Miniaturmodellhersteller<br />

Herpa einige<br />

Neuheiten zu bestaunen. Den<br />

Anfang macht die Tupolew Tu-<br />

134 der Aeroflot in 1:500 [ 1 ]<br />

Der russische Jet mit der Kennung<br />

CCCP-65667 flog in den<br />

1970er Jahren bei der Airline in<br />

der auffälligen Bluebird-Lackierung.<br />

Diese Farbgebung war ausschließlich<br />

der Tu-134-Flotte vorbehalten<br />

(Art-Nr. 529938, 29,95<br />

Euro). Aus dem vorherigen Jahrzehnt<br />

stammt die Boeing 707-<br />

320 der Sabena in 1:200 [ 2 ].<br />

Das Modell ist vollständig aus<br />

Metall gefertigt. Mit diesem unter<br />

der Kennung OO-SJA registrierten<br />

Flugzeug war Sabena der<br />

erste Betreiber der 707 in Europa.<br />

Der erste kommerzielle Flug fand<br />

am 19. Januar 1960 von Brüssel<br />

nach Leopoldville im damaligen<br />

Belgisch-Kongo statt (Art-Nr.<br />

558280, 78,95 Euro). Gekrönt<br />

werden die Neuerscheinungen<br />

von einem echten Schwergewicht:<br />

der Antonow An-124<br />

[ 3 ] der ukrainischen Antonov<br />

Airlines im Maßstab 1:500. Bei<br />

dem Modell handelt es sich um<br />

eine veränderte Nachauflage eines<br />

älteren Exemplars des Transporters<br />

(Art-Nr. 526777-001,<br />

34,95 Euro).<br />

Fliegende Legenden<br />

„Warbirds – Fliegende Legenden“ bildet<br />

auf 191 Seiten ein breites Spektrum<br />

von Flugzeugmustern aus der Zeit des<br />

Ersten und Zweiten Weltkriegs ab. Seit<br />

Jahren bereist Andreas Zeitler die Welt,<br />

um fliegende Legenden vornehmlich<br />

auf Airshows zu fotografieren. Der<br />

halbseitige Text gibt leider nur einen<br />

oberflächlichen Einblick in die Geschichte<br />

der jeweiligen Muster.<br />

Russia´s Warplanes Flugboote 166 Tage im All<br />

Im zweiten Band der Reihe über<br />

russische Militärflugzeuge befasst sich<br />

Piotr Butowski mit großer Detailkenntnis<br />

mit Bombern, Transportern und<br />

Trainern, inklusive diversen Projekten.<br />

Die durchgängig gut aufgenommenen<br />

Farbfotos der verschiedenen Typen geben<br />

einen guten Eindruck in die große<br />

Vielfalt der Muster. Leider ist das Buch<br />

bisher nur auf Englisch erhältlich.<br />

Eine besondere und faszinierende Luftfahrzeuggattung<br />

bilden die Flugboote.<br />

Die ersten Muster entstanden bereits<br />

zu Zeiten des Ersten Weltkrieges, und<br />

noch heute sind Flugboote nicht mehr<br />

aus der Luftfahrt wegzudenken. In<br />

dieser Ausgabe des Typenkompasses<br />

werden die bekanntesten Modelle<br />

seit 1935 auf 128 Seiten im Detail<br />

vorgestellt.<br />

Rund 400 000 Fotos nahm der<br />

deutsche Astronaut Alexander Gerst<br />

während seines sechsmonatigen Aufenthalts<br />

auf der ISS im Jahr 2014 auf.<br />

Der Bildband versammelt eine zum Teil<br />

bisher unveröffentlichte Auswahl von<br />

etwa 180 Fotos. Schilderungen Gersts,<br />

aufgezeichnet von GEO-Reporter Lars<br />

Abromeit, nehmen den Leser auf eine<br />

Reise in den Weltraum mit.<br />

Erschienen im Motorbuch Verlag,<br />

ISBN 978-3-613-03900-1, erhältlich<br />

für 29,95 Euro.<br />

Erschienen bei Harpia Publishing,<br />

ISBN 978-0997309201, erhältlich<br />

für ca. 36 Euro.<br />

Erschienen im Motorbuch Verlag,<br />

ISBN 978-3-613-03901-8, erhältlich<br />

für 12 Euro.<br />

Erschienen im Frederking & Thaler<br />

Verlag, ISBN 978-3-95416-198-0,<br />

erhältlich für 39,99 Euro.<br />

Wertung • • • • <br />

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86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Foto: Messe Friedrichshafen<br />

Der Reigen der Luftfahrtmessen in Europa beginnt traditionell mit der AERO<br />

in Friedrichshafen. Sie bietet dieses Jahr vom 5. bis 8. April wieder<br />

einen kompletten Überblick über die Neuheiten in der Allgemeinen Luftfahrt,<br />

von Segelflugzeugen über Ultraleichte und Einmots bis hin zu Geschäftsreisejets,<br />

Avionik und Zubehör. Infos unter www.aero-expo.com oder Telefon<br />

+49 7541 708-404.<br />

• 12. – 13. Januar<br />

II. RotorDrone Forum,<br />

Bückeburg<br />

Hubschrauberzentrum e.V.,<br />

31675 Bückeburg, Tel.: +49 5722-<br />

5533, info@hubschraubermuseum.de,<br />

www.hubschraubermuseum.de<br />

• 14. – 18. Februar<br />

Aero India, Air Force Station<br />

Yelahanka, Bangalore, Indien<br />

www.aeroindia.in<br />

• 25. – 26. Februar<br />

Royal New Zealand Air Force<br />

Air Tattoo,<br />

RNZAF Basis Ohakea<br />

www.airforce.mil.nz<br />

• 28. Februar – 5. März<br />

Australian International Airshow,<br />

Avalon<br />

Tel.: +61 3 5282 0500,<br />

E-Mail: airshow@amda.com.au,<br />

http://airshow.com.au/airshow<strong>2017</strong>/<br />

index.asp<br />

• 2. – 3. März<br />

U.T.SEC, Nürnberg<br />

Unmanned Technologies and Security,<br />

NürnbergMesse GmbH, Tel.: +49<br />

9118606 8749, www.utsec.de<br />

• 7. – 9. März<br />

HAI Heli-Expo, Dallas,<br />

Texas, USA<br />

Helicopter Association International,<br />

Alexandria, VA 22314-2898, USA<br />

Tel.: +1 7036834646,<br />

E-Mail: heliexpo@rotor.org,<br />

http://heliexpo.rotor.org<br />

• 21. – 25. März<br />

LIMA <strong>2017</strong>, Langkawi International<br />

Maritime and Aerospace<br />

Exhibition, Malaysia<br />

www.limaexhibition.com<br />

• 4. – 6. April<br />

Aircraft Interiors Expo, Hamburg<br />

Tel.: +44 208271 2174, E-Mail:<br />

aixhamburg.helpline@reedexpo.co.uk,<br />

www.aircraftinteriorsexpo.com<br />

• 5. – 8. April<br />

AERO, Friedrichshafen<br />

Messe Friedrichshafen, Neue<br />

Messe 1, 88046 Friedrichshafen,<br />

Tel.: +49 7541 708404,<br />

E-Mail: info@messe-fn.de,<br />

www.aero-expo.com<br />

• 14. – 16. April<br />

Classic Fighters Omaka Airshow,<br />

Blenheim, Neuseeland<br />

www.classicfighters.co.nz<br />

• 22. – 24. Mai<br />

EBACE, Genf, Schweiz<br />

European Business Aviation Association,<br />

Avenue de Tervuren, 13 a-b/Box 5,<br />

1040 Brüssel, Belgien, Tel.: +32 2<br />

7660070, E-Mail: info-eu@ebace.aero,<br />

www.ebace.aero<br />

• 25. – 27. Mai<br />

HeliRussia <strong>2017</strong>, Moskau,<br />

Russland<br />

Crocus Expo IEC, Moscow Ring<br />

Road, 1434<strong>02</strong>, Moscow region,<br />

Krasnogorsk, Russland, Tel: +7 495<br />

9263883, www.helirussia.ru/en/<br />

• 19. – 25. Juni<br />

International Paris Airshow,<br />

Paris-Le Bourget,<br />

Frankreich<br />

www.siae.fr/en/<br />

• 9. – 10. Juli<br />

Flying Legends, Duxford,<br />

Großbritannien<br />

Imperial War Museum, Duxford,<br />

www.flyinglegends.com<br />

• 14. – 16. Juli<br />

Royal International Air Tattoo,<br />

Fairford, Großbritannien<br />

RAF Fairford, Gloucestershire,<br />

www.airtattoo.com<br />

• 24. – 30. Juli<br />

EAA AirVenture, Oshkosh, USA<br />

EAA Aviation Center, 3000 Poberezny<br />

Road, Oshkosh, Wisconsin 549<strong>02</strong>,<br />

USA, www.eaa.org/en/airventure<br />

• 15. – 20. August<br />

MAKS, Shukowski bei Moskau<br />

Aviasalon PLC , 140160 Zhukovsky-2,<br />

Moskau, Russland, Tel.: +7 495<br />

5567786, E-Mail: aviasalon@maks.ru,<br />

www.airshow.ru<br />

• 10. – 12. Oktober<br />

NBAA Convention,<br />

Las Vegas, USA<br />

National Business Aviation Association,<br />

Washington, DC 20005, USA,<br />

Tel.: +1 2<strong>02</strong> 783 9000, info@nbaa.org,<br />

www.nbaa.org/events/bace/<strong>2017</strong>/<br />

• 12. – 16. November<br />

Dubai Air Show, Dubai,<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

www.dubaiairshow.aero/welcomedubai-airshow-<strong>2017</strong><br />

Impressum<br />

Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />

AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM<br />

(Hrsg: FREUNDESKREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />

Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart, E-Mail:<br />

redaktion@flugrevue.de, Internet: www.flugrevue.de, Redaktionstelefon:<br />

+49 711 182-2800, Fax: -1781, Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />

Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Stellv. Chefredakteur (verant. i. S. d.<br />

Presserechts): Karl Schwarz Luftverkehr, Airport: Sebastian Steinke<br />

Business Aviation: Maximilian Kühnl Militärluftfahrt, Hubschrauber:<br />

Karl Schwarz Raumfahrt, Technik: Ulrike Ebner Historie: Philipp<br />

Prinzing Produktionsleitung: Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta<br />

Clever Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout:<br />

MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro:<br />

MOTORRAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine<br />

Pröschild (i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat: Iris<br />

Schaber Ständige freie Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas<br />

Spaeth<br />

Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />

70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49 711<br />

182-1779, Internet: www.motorpresse.de Leitung Geschäftsbereich<br />

Luft- und Raumfahrt: Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und<br />

Leitung Digitale Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement:<br />

Natalie Lehn<br />

Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 711 182-2814, E-Mail:<br />

rwittstamm@motorpresse.de Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

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motorpresse.de Vertrieb, Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb<br />

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Wittingen (Printed in Germany)<br />

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Die Mitglieder des Freundeskreises Luftwaffe e. V. erhalten die<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> im Rahmen ihrer Mitgliedschaft im Abonnement.<br />

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subscription price for USA is $ 80 per annum. K.O.P.: German Language<br />

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mailing offices. Postmaster: send address changes to: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>,<br />

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NJ 07631.<br />

Anzeigenvertretungen im Ausland: USA: International Aviation<br />

Magazine Group, Ed Hirsch, 12901 S.W. 64th Court, Miami, FL<br />

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Defense & Communication, Fabio Lancellotti, 48 Boulevard<br />

Jean-Jaurès, F-92110 Clichy, Tel.: +33 1 47307180, E-Mail: earchambeaud@defcommunication.com<br />

Italien: Rosy Pommerschein, Via<br />

Reno 2c, I-00198 Rom, Tel.: +39 06 8554126, E-Mail: pommerschein<br />

@tin.it Polen: Wojciech Luczak, Agencja Lotnicza Altair, ul. Fabryczna<br />

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Krasnokholmskaya nab, App. 132, RU-115172 Moskau, Tel.: +7 495<br />

9121346, E-Mail: ylarm-lml@mtu-net.ru<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,50 (A: € 6,30, CH:<br />

sfr 10,00), Jahresabopreis Inland: € 66,00, Jahresabo preis Ausland: A:<br />

€ 72,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker der<br />

Luftfahrt zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />

Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben Klassiker der Luftfahrt<br />

€ 96,30 (A: € 107,60; CH: sfr 172,10; übrige Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

Studenten erhalten gegen Vorlage einer Immatrikulationsbescheinigung<br />

das Abo mit einem Preisvorteil von 40 % gegenüber dem Kioskkauf<br />

zum Preis von € 39,60 (A: € 45,36; CH: sfr 72,00; weitere Auslandspreise<br />

auf Anfrage).<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste <strong>2017</strong>. © by Motor Presse Stuttgart GmbH<br />

& Co. KG. Gerichtsstand Stuttgart und Hamburg. Alle Rechte,<br />

auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der fotomechanischen,<br />

elektronischen oder digitalen Wiedergabe von<br />

Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sind vorbehalten. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Zeichnungen<br />

und Datenträger wird keine Haftung übernommen.<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 87


Nachbrenner<br />

Messerschmitt Me 262<br />

Jet-Legende<br />

Historie pur<br />

finden Sie im<br />

der Luftfahrt<br />

Spannende Dokumentationen<br />

über historische Flugzeuge<br />

und ihre faszinierende Technik.<br />

Ausgabe 2<br />

ab dem 9. Januar<br />

am Kiosk<br />

Die Me 262 ging 1944 als<br />

erster Strahljäger in den Einsatz.<br />

Heute erinnern drei fliegende<br />

Nachbauten an den legendären Jet.<br />

Von KARL SCHWARZ / UG; Foto: UWE GLASER<br />

Wolfgang Czaia hat in den letzten 50<br />

Jahren 28 000 Flugstunden auf mehr<br />

als 150 verschiedenen Mustern absolviert,<br />

aber auch für ihn ist es ein „Privileg,<br />

... diese Legende heute fliegen zu dürfen … und dazu<br />

beizutragen, ein Stück deutscher Luftfahrtgeschichte am Leben<br />

zu erhalten“.<br />

Die Rede ist von der Messerschmitt Me 262, genauer gesagt,<br />

den bei den Legend Flyers in Everett fertiggestellten<br />

88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


Nachbauten, die der erfahrene Testpilot eingeflogen hat. Auch<br />

heute noch sitzt der inzwischen 76-jährige Czaia des Öfteren<br />

im Cockpit der „Weißen 3“. Sie gehört zu Jerry Yagens Warbirdsammlung<br />

in Virginia Beach und trägt die Farben des Flugzeugs<br />

von Hans Guido Mutke, mit dem dieser im April 1945 in<br />

die Schweiz floh. Flugfähige Exemplare haben zudem die Messerschmitt-Stiftung<br />

in Manching und die Collings Foundation<br />

in Houston. Für Czaia, der inzwischen 120 Stunden auf der<br />

Me 262 aufweisen kann, war der Jäger aufgrund seiner Flugeigenschaften<br />

und -leistungen seiner Zeit um Jahre voraus. Besonders<br />

lobt er das gutmütige Verhalten im Grenzbereich und<br />

das logisch ausgelegte Cockpit. Mit den in den Nachbauten<br />

verwendeten CJ610-Turbinen von General Electric steht zudem<br />

mehr als genug Leistung zur Verfügung. Aufgrund von<br />

FAA-Vorschriften ist die „Schwalbe“ aber auf 740 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit beschränkt. Mehr über Czaias Flugeindrücke<br />

von dem legendären Jet lesen Sie in Klassiker der Luftfahrt<br />

2/<strong>2017</strong>, erhältlich ab 9. Januar am Kiosk.<br />

FR<br />

www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 89


Vorschau<br />

03/17<br />

Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 6. Februar <strong>2017</strong><br />

NASA-PLÄNE<br />

X-Flugzeuge<br />

Die NASA will mit neuen Versuchsflugzeugen fortschrittliche Konzepte für<br />

die Zukunft auch in der Luft testen. In der nächsten Ausgabe finden Sie eine<br />

Übersicht über den aktuellen Stand der hochinteressanten Projekte.<br />

Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />

FLYBE<br />

Regional-Champion<br />

Die britische Flybe hat sich zur größten<br />

Regionalfluggesellschaft Europas<br />

hochgearbeitet. Der weitere Expansionskurs<br />

schließt auch neue Strecken<br />

ab Deutschland mit ein.<br />

MV-22 OSPREY<br />

Kipprotor<br />

Nach schwierigen Entwicklungsjahren<br />

hat das US Marine Corps seine Osprey-<br />

Staffeln weltweit im Einsatz. Eine Reportage<br />

berichtet von den Erfahrungen der<br />

in Miramar stationierten VMM-363.<br />

AW139<br />

Bestseller<br />

Die Verkaufszahl der AW139 von<br />

Leonardo Helicopters marschiert auf<br />

die 1000 zu. Was macht den Erfolg<br />

des Mehrzweckhubschraubers aus?<br />

Fotos: AgustaWestland, Ted Carlson, Flybe, NASA<br />

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Jetzt <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> im günstigen Probeabo testen. Sie sparen 35% zum Kioskpreis!<br />

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Falls Sie nach dem Test keine weiteren Hefte wünschen, sagen Sie spätestens 14 Tage nach Erhalt der 2. Ausgabe ab. Ansonsten erhalten Sie<br />

die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> weiter hin monatlich zu den im Impressum angegebenen Preisen mit jeder zeitigem Kündigungsrecht.<br />

90 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />

www.flugrevue.de


THE GLOBAL SHOW<br />

FOR GENERAL AVIATION<br />

Friedrichshafen | Germany | April 05 – 08, <strong>2017</strong><br />

www.aero-expo.com<br />

EDNY: N 47 40.3 E 009 30.7<br />

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A350 Gründe,<br />

uns zu vertrauen.<br />

Wir gratulieren<br />

der Lufthansa<br />

zur Flotteneinführung<br />

der A350!<br />

Airlines wissen, was Airlines brauchen. Deshalb sind<br />

wir die beste Wahl für den umfassenden Support<br />

des Airbus A350. Wir sind schon vor Beginn des<br />

Flugbetriebs auf alle Aspekte der Instandhaltung<br />

vorbereitet. Wir haben die nötige Technik und Ausstattung,<br />

aber wir wissen auch, was nötig ist, um<br />

eine Airline zuverlässig in der Luft zu halten. Dank<br />

unserer jahrzehntelangen Erfahrung können wir<br />

neue Flugzeugtypen schnell und kostensparend in<br />

bestehende Flotten integrieren. Das macht uns zum<br />

idealen Partner für A350 auf der ganzen Welt.<br />

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