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<strong>02</strong> <strong>2017</strong><br />
Deutschland € 5,50 www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong><br />
Erstflug<br />
Das Luft- und<br />
gazin<br />
SEA LION FÜR<br />
DIE MARINE<br />
500.<br />
ASTRONAUT GERST<br />
Ein Flug zum Mond<br />
oder Mars, das wär´s!<br />
GULFSTREAM G500<br />
Hightech für<br />
die Oberklasse<br />
DREAMLINER<br />
Produktion in voller Fahrt<br />
ANGRIFF AUF LUFTHANSA<br />
Ryanair fliegt vom<br />
Drehkreuz Frankfurt aus<br />
WARTUNG IN HAMBURG<br />
Boxenstopp über Nacht<br />
Österreich € 6,30, Schweiz sfr 10, Benelux € 6,40, Italien € 7,20<br />
Dänemark dkr 60, Tschechien kc 210, Slowakei € 8,40<br />
SPECIAL OPERATIONS COMMAND<br />
Hercules in geheimer Mission
SO HOCH.<br />
CHINOOK.<br />
Der H-47F Chinook setzt mit einem einzigartigen Leistungs- und Einsatzprofil weltweit den Maßstab für<br />
Mittelschwere bis Schwere Transporthubschrauber. Der H-47F Chinook ist leistungsstärker als je zuvor. Er ist<br />
mit modernster Flugsteuerungstechnik und einem vollintegrierten digitalen Cockpit ausgestattet und ist auch<br />
unter anspruchsvollsten Bedingungen voll einsetzbar: in großer Höhe, bei widriger Witterung, bei Tag oder<br />
Nacht. Ob Truppen- und Materialtransporte, Einsätze von Spezialeinheiten, Such- und Rettungsaktionen oder<br />
Katastrophenhilfe, es gibt nur einen, der alles kann. Der Chinook.
Februar<br />
Kurs<br />
Alles wird anders<br />
Fluggeräte im Heft<br />
Der Lufthansa-Konzern<br />
setzt mehr auf seine Niedrigpreisairline<br />
Eurowings.<br />
44 Airbus NH90 NTH Sea Lion<br />
54 Bell Boeing CV-22 Osprey<br />
16 Boeing 787 Dreamliner<br />
30 Bombardier CS300<br />
40 Gulfstream G500<br />
54 Lockheed AC-130U<br />
Hercules<br />
50 Lockheed Martin F-35B<br />
10 Lockheed Martin KF-16<br />
88 Messerschmitt Me 262<br />
54 Pilatus U-28A<br />
82 Sikorsky R-4<br />
78 XCOR Lynx<br />
Fotos: Lufthansa, Patrick Holland-Moritz<br />
Von besinnlichen Zeiten konnte in<br />
den Wochen vor Weihnachten<br />
bei Lufthansa und airberlin keine<br />
Rede sein. Vielmehr waren die Spitzenmanager<br />
hektisch damit beschäftigt, sich für den härter<br />
werdenden Wettbewerb zu wappnen oder einfach<br />
nur das Überleben zu sichern. Die Zukunft der<br />
Erzrivalen ist dabei enger miteinander verwoben,<br />
als vielen Beteiligten lieb sein kann.<br />
Als Plus können die Lufthanseaten erst einmal<br />
den Wet-Lease-Deal verbuchen, der 33 Flugzeuge<br />
von airberlin zu Eurowings und fünf zu Austrian<br />
bringt. Die Eurowings Group bekommt auch den<br />
Zugriff auf die 51 Flugzeuge von Brussels Airlines,<br />
die Lufthansa zum 31. Dezember vollständig<br />
übernommen hat. Damit wird der Aufbau<br />
eines europäisch agierenden Billigablegers enorm<br />
beschleunigt. Den zusammengestückelten Gemischtwarenladen<br />
zu einer erfolgreichen Einheit<br />
schmieden muss Thorsten Dirks, Ex-Chef von<br />
Telefónica Deutschland.<br />
airberlin soll sich nach dem Wet-Lease-Geschäft<br />
und der Trennung von den Ferienflugaktivitäten<br />
(Notverkauf der Hälfte von Niki an Miteigentümer<br />
Etihad Aviation Group für 300 Millionen<br />
Euro) auf lukrative Geschäftsreisestrecken in<br />
Europa und Langstreckenflüge unter anderem als<br />
Zubringer für Etihad konzentrieren. Wie man damit<br />
überleben kann, muss Thomas Winkelmann<br />
überlegen, der von der Lufthansa auf den airberlin-Chefsessel<br />
wechselt. Oder soll er eher für alle<br />
Fälle die Übernahme durch Lufthansa vorbereiten?<br />
Etihad und auch die deutsche Politik hätten<br />
wohl nichts dagegen, denn ein Zusammenbruch<br />
würde nur Freiräume für Low-Cost Carrier wie<br />
Ryanair, easyJet oder Norwegian schaffen. Die<br />
Frage ist nur: Was ist mit den hohen Schulden, die<br />
airberlin in den letzten Jahren angehäuft hat?<br />
Karl Schwarz<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
Zahl<br />
des<br />
Monats34<br />
Milliarden Euro werden die Fluggesellschaften der Welt laut IATA-Prognose<br />
2016 an Gewinn erzielen – so viel wie noch nie. Auch die Nettoumsatzrendite<br />
liegt dank niedriger Ölpreise mit 5,1 Prozent auf Rekordniveau.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Digital<br />
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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 3
54<br />
Erstmals mit Bewaffnung<br />
flogen die F-35B des US Marine<br />
Corps bei den jüngsten Tests<br />
auf der USS „America“.<br />
<strong>02</strong>/<strong>2017</strong><br />
INHALT<br />
TAKE-OFF<br />
16 Boeing baut den 500. Dreamliner<br />
Warum das einstige Sorgenkind doch noch<br />
ein Erfolg werden könnte<br />
ZIVILLUFTFAHRT<br />
24 Iberia ist wieder da<br />
Nach einer Radikalkur klettert Iberia mit<br />
neuer Flotte in die Gewinnzone<br />
30 Bombardier CS300 bei airBaltic<br />
An Bord des Überführungsflugs zum weltweit<br />
ersten Betreiber der großen CSeries<br />
36 Ryan-Main<br />
Fraport lockt Ryanair nach Frankfurt/Main,<br />
um am Wachstum der Billigflieger<br />
teilzuhaben<br />
BUSINESS AVIATION<br />
40 Gulfstream G500<br />
Der neue Geschäftsreisejet glänzt<br />
mit Hightech-Cockpit und PW800-<br />
Triebwerken<br />
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
44 NH Industries NH90-NTH Sea Lion<br />
Bei Airbus Helicopters in Donauwörth<br />
haben die Flugversuche mit dem neuen<br />
Hubschrauber der Marine begonnen<br />
50 Lockheed Martin F-35B<br />
Während die Test weiterlaufen, gibt es<br />
neue Kritik am JSF-Programm<br />
4 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
30<br />
Als neues Flaggschiff hat airBaltic die<br />
Bombardier CS300 im Dienst.<br />
24<br />
Im Steigflug ist die spanische Fluggesellschaft<br />
Iberia nach jahrelangem Sparkurs.<br />
Das komplette Heft gibt es auch als E-Paper.<br />
Mehr Infos: www.flugrevue.de/epaper
MILITÄRLUFTFAHRT<br />
54 Special Ops in Hurlburt Field<br />
Der SOW 1 der USAF ist mit Hercules und<br />
CV-22 Osprey im Einsatz<br />
60 Freundeskreis Luftwaffe<br />
Das umfangreiche Besuchsprogramm <strong>2017</strong><br />
TECHNIK<br />
66 Nachtschicht bei Lufthansa Technik<br />
Wie Passagierjets in der Wartung wieder fit<br />
für den Liniendienst gemacht werden<br />
72 Leiserer Landeanflug<br />
Mit einem Pilotenassistenzsystem will das<br />
DLR die Flughafenanwohner entlasten<br />
RAUMFAHRT<br />
74 Bezos bläst zum Angriff<br />
Blue Origin entwickelt eigene Schwerlastraketen<br />
und macht SpaceX Konkurrenz<br />
78 Mit Leidenschaft, ohne Geld<br />
Die private US-Raumfahrtfirma XCOR<br />
arbeitet an einem zweisitzigen Raumgleiter<br />
80 Raumfahrt-News<br />
14<br />
Im Interview spricht Alexander<br />
Gerst über seine nächste ISS-Mission<br />
und seine Zukunftswünsche.<br />
www.flugrevue.de<br />
Das Low Noise Augmentation System des<br />
72 DLR unterstützt Piloten beim leisen Anflug.<br />
UNSERE TITELTHEMEN finden Sie hier<br />
44<br />
14<br />
40<br />
54<br />
16<br />
36<br />
66<br />
Mit G500 und G600 hat Gulfstream eine<br />
40 neue Generation von Business Jets im Test.<br />
Fotos: AirTeamImages/Jorda, DLR, ESA, Gulfstream, Lockheed<br />
Martin/Short, Spaeth; Titelfotos: AirTeamImages/Bufalino,<br />
Lufthansa, Lufthansa Technik/Brandes, Schwarz, USAF<br />
EXKLUSIV<br />
Abonnenten der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> finden<br />
im Mittelteil das neue<br />
MAINTENANCE<br />
SPECIAL<br />
HISTORIE<br />
82 Sikorsky R-4<br />
Der erste Hubschrauber in Großserie<br />
RUBRIKEN<br />
3 Kurs im Februar<br />
6 Leserforum<br />
8 News<br />
14 VIP-Interview mit dem deutschen<br />
ESA-Astronauten Alexander Gerst<br />
35 Passagier und Kabine<br />
39 AIRSpot<br />
65 Berufe: Fernstudium Luft- und<br />
Raumfahrttechnik<br />
65 Jobbörse<br />
71 Briefing: Lichter<br />
86 Service Modelle, Bücher, Termine,<br />
Impressum<br />
88 Nachbrenner: Messerschmitt Me 262<br />
90 Vorschau
Leserforum<br />
redaktion@flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 12/16<br />
Kanadas Nordstern<br />
Die „North Star“ ist mir noch in sehr guter<br />
Erinnerung – und im Ohr. Sie war das einzige<br />
Passagierflugzeug, das man – ohne es zu sehen<br />
– dank der Rolls-Royce-Merlin-Motoren<br />
schon gefühlte fünf Minuten vor der Landung<br />
hören konnte. Neben TCA flog BOAC<br />
mit diesem Typ in den 1950er Jahren Düsseldorf<br />
an. Es müsste also heißen: „... auf<br />
Routen wie London – Düsseldorf – Rom –<br />
Basra – Karatschi – Kalkutta – ...“! In den<br />
Jahren 1959/60 wurde diese Strecke von der<br />
de Havilland Comet 4 übernommen, zuletzt<br />
nur bis Teheran.<br />
Noch zwei Anmerkungen zum Raumfahrt-<br />
Extra: „Beim Wiedereintritt mit elf Kilometern<br />
pro Stunde“ verglüht kein Modul.<br />
Zum Foto aus dem All (S. 75) wäre es<br />
sicher für viele Leser interessant gewesen, zu<br />
erfahren, dass dort Spanien, Gibraltar und<br />
Marokko zu sehen sind.<br />
Alfred Rogowski, Mettmann<br />
•<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 01/17<br />
Höhenflug<br />
Sie schreiben im Artikel „Airbus liefert<br />
10 000. Flugzeug aus“ in der Bildunterschrift<br />
der F-WUAC: „Die A300, MSN1, F-WUAC<br />
wurde im Mai 1974 mit der Registrierung<br />
F-OCAZ an Air France geliefert.“ Leider<br />
daneben! Dabei wären die echten Fakten<br />
richtig interessant: MSN1 war die F-WUAB,<br />
die ein knappes Jahr nach dem Erstflug in<br />
F-OCAZ umregistriert, dann aber schon 1974<br />
stillgelegt wurde. Teile von ihr kann (konnte?)<br />
Schreiben lohnt sich!<br />
Unter allen Leserbrief-Autoren des vergangenen<br />
Monats haben wir ein 1:500-Modell<br />
eines Airbus A380 von Herpa verlost.<br />
Das Metallmodell in der Qantas-Wallabies-<br />
Lackierung hat einen Wert von 35,95 Euro<br />
und geht an unseren Leser Wilfried Waltrapp<br />
nach Poing.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> 11/16<br />
China will die An-225 in Serie produzieren<br />
Die An-225 ist das einzige und größte zivile Transportflugzeug der Welt. Dennoch ist<br />
sie nur die konsequente Weiterentwicklung der An-124-100, mit zwei zusätzlichen<br />
Triebwerken, neuem Leitwerk und verlängerten Flügeln. Zur Zukunft der An-225 bin<br />
ich überzeugt, dass es genügend Transportaufträge in China gibt, sowohl im zivilen als<br />
auch im militärischen Bereich.<br />
Wilfried Waltrapp, Poing<br />
man im Deutschen Museum in München<br />
bestaunen. Die F-WUAC in Ihrem Bild war<br />
MSN2. Im Bild trägt die Maschine zu Promo-<br />
Zwecken die Farben von Air France auf der<br />
linken Seite, während auf der rechten Seite<br />
die Farben der Iberia angebracht waren. 1974<br />
ging die Maschine dann an TEA Belgium, wo<br />
sie – abgesehen von einem kurzen Einsatz<br />
für Air Algérie – bis 1990 mit der Kennung<br />
OO-TEF und dem Taufnamen „Aline“<br />
Urlauber flog. Auch eine Initiative zum Erhalt<br />
dieses einzig verbliebenen „kurzen“ A300B<br />
konnte letztlich nicht verhindern, dass Aline<br />
2003 dem Schrotthändler zum Opfer fiel. Die<br />
erste tatsächlich für Air France bestimmte<br />
Maschine sollte die F-BVGA, MSN5, werden.<br />
Wie auch die im Rahmen der Erprobung<br />
ebenfalls in Farben der Air France lackierte<br />
F-WUAA, MSN4, handelte es sich bei beiden<br />
schon um gestreckte Varianten, A300B2.<br />
Alexander Kern, Nürnberg<br />
WWW.<strong>FLUG</strong><strong>REVUE</strong>.DE<br />
Flugzeugüberholung<br />
in Hamburg wird eingestellt<br />
Das ist ein Armutszeugnis für Lufthansa, da<br />
die Technik immer für Sicherheit stand. Das<br />
ist der zweite Kahlschlag am Standort Hamburg.<br />
Herr Spohr, wo führen Sie die gute alte<br />
Lufthansa hin?<br />
Hans-Jürgen Meyer, via Facebook<br />
Mit der Lufthansa verbindet jeder auf der<br />
Welt deutsche Qualität und Zuverlässigkeit.<br />
Wer hier anfängt, Etikettenschwindel zu betreiben<br />
und meint, dass die Qualität anderswo<br />
auf der Welt billiger zu haben ist, wird<br />
früher oder später eine Bruchlandung hinlegen.<br />
Es enttäuscht mich, dass das Management<br />
nicht zum Standort Deutschland steht.<br />
Wenn das so weitergeht, dann ist das nicht<br />
mehr meine Lufthansa!<br />
Niels Kaufhold, via Facebook<br />
Foto: Flughafen München<br />
Meinung<br />
gefragt<br />
Gerne veröffentlichen wir Ihre Meinung. Schicken Sie uns Ihren Leserbrief (für Rückfragen bitte unbedingt mit<br />
Adresse und Telefonnummer) an: E-Mail: redaktion@flugrevue.de, Fax: +49 711 182-1781<br />
Die in Leserbriefen geäußerte Meinung muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns die Kürzung von Leserbriefen aus redaktionellen Gründen vor.<br />
6 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>-Leserreisen<br />
Top-Touren <strong>2017</strong><br />
Zu den besten<br />
Airshows der Welt<br />
Rasanter Warbird-Flugtag,<br />
Top-Fighter-Show oder<br />
berühmte Museen – unsere<br />
Leserreisen <strong>2017</strong> lassen das<br />
Herz eines jeden Flugzeugfans<br />
wieder höherschlagen.<br />
Buchen Sie schnell!<br />
Fotos: Butowski (2), Chowanietz, IWM, Schwarz, Slocum<br />
Flying Legends<br />
in Duxford<br />
7. – 9. Juli <strong>2017</strong><br />
Royal International<br />
Air Tattoo in Fairford<br />
14. – 17. Juli <strong>2017</strong><br />
MAKS in Shukowski<br />
und Monino<br />
16. – 20. August <strong>2017</strong><br />
Große USA-Tour<br />
nach Texas<br />
19. – 26. Oktober<br />
Bei der Flying-Legends-Show<br />
auf dem historischen Platz in<br />
Duxford werden jede Menge<br />
Spitfires, Mustangs und andere<br />
Warbirds aus ganz Europa<br />
wieder für Action sorgen.<br />
Zudem schauen wir bei der<br />
nahe gelegenen Shuttleworth<br />
Collection mit ihren raren<br />
Oldies vorbei.<br />
Der größte Militärflugtag der<br />
Welt steht diesmal im Zeichen<br />
von 70 Jahre US Air Force. Unter<br />
anderem haben die Thunderbirds<br />
ihr Kommen angekündigt. Auch<br />
sonst sind spektakuläre Flugvorführungen<br />
und seltene Besucher<br />
zu erwarten. Neben zwei Tagen<br />
in Fairford haben wir Museumsbesuche<br />
in Duxford und bei<br />
der Royal Navy in Yeovilton<br />
eingeplant.<br />
Einen interessanten Einblick<br />
in die neuesten russischen Entwicklungen<br />
gibt alle zwei Jahre<br />
die MAKS im Testzentrum<br />
Shukowski. Wir sind an zwei<br />
Tagen dort und sehen uns zudem<br />
das legendäre Museum der<br />
Luftstreitkräfte in Monino an.<br />
Sightseeing in Moskau rundet<br />
die Reise ab.<br />
Höhepunkt ist diesmal unsere Reise<br />
nach Texas, wo Sie die Gelegenheit<br />
haben, in einem Warbird selbst mitzufliegen!<br />
In Houston und Dallas<br />
sehen wir uns einige Museen an.<br />
Dazu kommt ein Abstecher zum<br />
Flugzeugträger „Lexington“, und natürlich<br />
darf ein Besuch beim NASA-<br />
Zentrum in Houston nicht fehlen. Bei<br />
den „Wings over Houston“ mit ihren<br />
umfangreichen Warbird-Vorführungen<br />
und dem Auftritt der Thunderbirds<br />
schnuppern wir Airshow-Luft.<br />
Die Reisepreise sind ab Mitte Januar verfügbar.<br />
Ausführlicher Prospekt<br />
und Buchungen exklusiv bei:<br />
DER Deutsches Reisebüro GmbH & Co. OHG<br />
Rossmarkt 12, 60311 Frankfurt<br />
Tel.: 069/23 27 05<br />
E-Mail: flugrevue-reisen@der.de
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
747-400 REIST EIGENS AUS COLORADO AN<br />
Supertanker löscht in Israel<br />
Der „Supertanker“, der größte<br />
Wasserbomber der Welt, eine<br />
umgebaute Boeing 747-400<br />
von Global Supertanker Services, ist<br />
Ende November zu einem interkontinentalen<br />
Löscheinsatz nach Israel gerufen<br />
worden. Von seiner Basis auf<br />
dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel<br />
Aviv brachte der Vierstrahler jeweils<br />
72 Tonnen Wasser über Waldbrandgebiete<br />
nordwestlich von Jerusalem<br />
und warf die Last als Schaummischung<br />
dort ab. Das Wiederauffüllen<br />
dauert 35 Minuten. Die 747-400<br />
ist erst seit September bei der FAA zugelassen.<br />
Sie nutzt eine moderne, elektronisch<br />
gesteuerte Abwurfanlage einer<br />
früher bei Evergreen eingesetzten<br />
Boeing 747-100 weiter. Der auf den<br />
Namen „Spirit of John Muir“ getaufte<br />
Jumbo flog in zwölf Stunden von Colorado<br />
zum Einsatz und kehrte nach<br />
erfolgreicher Brandbekämpfung drei<br />
Tage später zurück.<br />
Foto: Global SuperTanker<br />
Foto: General Atomics<br />
Verbesserter Predator B fliegt<br />
Der sogenannte Type-Certifiable Predator B von General<br />
Atomics ist am 17. November von der Gray Butte Flight Operations<br />
Facility in der Nähe von Palmdale aus zum Erstflug gestartet. Das typenzertifizierbare<br />
Luftfahrzeug erfüllt die Anforderungen der NATO<br />
an die Lufttüchtigkeit von UAV-Systemen (definiert in STANAG 4671)<br />
und des verbundenen britischen DEFSTAN 00-970. Die Qualifikationstests<br />
werden sich über die nächsten beiden Jahre erstrecken,<br />
so der Hersteller. Die ersten Auslieferungen an die britische Royal Air<br />
Force im Rahmen des Protector-Programms sind für Ende 2018 vorgesehen.<br />
GA-ASI baut für die Qualifikationstests drei firmeneigene<br />
Luftfahrzeuge und zwei Zellen für Belastungsversuche.<br />
Rega kauft sechs H145<br />
Als Ersatz für die EC145-Flotte hat die Schweizer Rettungsflugwacht<br />
Rega den Kauf von sechs neuen Airbus Helicopters H145 beschlossen.<br />
Der Vertrag wurde Anfang Dezember 2016 unterzeichnet.<br />
Insgesamt belaufen sich die Kosten inklusive medizinischer Ausrüstung<br />
auf 52 Millionen Franken (48 Mio. Euro). Die Rega plant eine<br />
Finanzierung ohne Fremdkapital und möchte die Umstellung auf die<br />
neuen Drehflügler ab Frühsommer 2018 vollziehen. Während die<br />
H145 an den Mittellandbasen in Zürich, Basel, Bern und Lausanne<br />
zum Einsatz kommen wird, setzt die Rega weiterhin den Hubschraubertyp<br />
Agusta Westland Da Vinci im Gebirge ein. Damit hält die<br />
Rettungsflugwacht an der Zwei-Typen-Flottenstrategie fest.<br />
Foto: Rega<br />
8 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>
Foto: Leonardo<br />
Italien übernimmt ATR 72MP<br />
Die ersten beiden von vier bestellten ATR 72MP haben die<br />
italienischen Luftstreitkräfte übernommen. Sie sollen die Breguet<br />
Atlantic ablösen. Die für die Seeüberwachung, Such- und<br />
Rettungsdienste sowie Schmugglerbekämpfung umgebauten<br />
Regionalverkehrsflugzeuge erhalten bei der Aeronautica Militare<br />
die Bezeichnung P-72A. Entsprechend der 2014 unterschriebenen<br />
Vertragsergänzung sollen alle bei Leonardo in Turin ausgerüsteten<br />
Maschinen bis Ende <strong>2017</strong> geliefert sein.<br />
Kürzester A380-Flug der Welt<br />
Die 379 Kilometer kurze Route von Dubai nach Doha ist der<br />
kürzeste Liniendienst, den eine Airline mit dem Airbus A380 bedient.<br />
Emirates nahm die jeweils gut einstündigen Flüge am 1. Dezember<br />
auf. Unser Foto zeigt die Begrüßung bei der ersten Ankunft in Doha.<br />
Die neue Morgenverbindung soll vor allem Umsteigern aus Doha<br />
bequeme Anschlüsse via Dubai nach New York, London, Frankfurt,<br />
Manchester, Düsseldorf, Mailand, Paris, Rom und Amsterdam erschließen.<br />
Emirates hat 88 Airbus A380-800 im Bestand und setzt<br />
auf der neuen Kurzstrecke einen der Riesen mit Dreiklassenbestuhlung,<br />
2500 Unterhaltungskanälen und Duschen an Bord ein.<br />
Foto: Emirates<br />
„Eine Interimsflotte ist der beste<br />
Weg für Kanada.“<br />
Verteidigungsminister Harjit S. Sajjan zu den Plänen, zunächst 18 Super Hornet<br />
bei Boeing zu beschaffen und einen neuen Fighter-Wettbewerb zu starten<br />
Neue airberlin-Führung<br />
Lufthansa-Manager Thomas Winkelmann<br />
übernimmt am 1. Februar den Vorstandsvorsitz<br />
von airberlin. Er löst damit Stefan Pichler ab,<br />
der das Unternehmen verlässt. airberlin wird<br />
38 Flugzeuge für sechs Jahre an die Lufthansa<br />
Group verleasen – wo sie größtenteils bei Eurowings<br />
verkehren – und sich selbst auf Linienflüge<br />
ab Berlin und Düsseldorf konzentrieren.<br />
Winkelmann leitete von 2006 bis Ende 2015<br />
Germanwings und war zuletzt für das Lufthansa-Drehkreuz<br />
München zuständig.<br />
Heeresflieger verabschieden Bo 105<br />
Ein rekordverdächtiger Formationsflug mit 18 Hubschraubern markierte am<br />
13. Dezember 2016 den endgültigen Abschied der Bo 105 bei den Heeresfliegern. Als<br />
letzte Maschine landete die 87+62 nach der Runde über Bückeburg und Hannover in<br />
Celle. Dort hatte die Teileinheit 900 des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums<br />
als letzter Verband das Muster betrieben. Nach Tests bei einer Versuchsstaffel in<br />
Celle ab 1973 kamen ab Oktober 1979 insgesamt 100 Bo 105 M (Verbindungshubschrauber)<br />
und 2<strong>02</strong> Bo 105 P (PAH 1 für die Panzerabwehr) zur Auslieferung. Im Laufe<br />
der Jahre waren diese Hubschrauber 1,37 Millionen Stunden in der Luft.<br />
Foto: Rene Köhler<br />
Embraer verschiebt<br />
Markteinführung der<br />
E175-E2<br />
Der brasilianische Flugzeugbauer<br />
Embraer erwartet Zulassung und<br />
Indienststellung des überarbeiteten<br />
Regionaljets E175-E2 erst für 2<strong>02</strong>1<br />
und damit ein Jahr später als geplant.<br />
Grund dafür sei die anhaltende Nachfrage<br />
nach der aktuellen E175-Generation<br />
im nordamerikanischen Markt.<br />
Zudem gilt in den USA derzeit noch<br />
eine Beschränkung des maximalen<br />
Start gewichts (MTOW) von 39 009 kg<br />
für Regionalflugzeuge. Die E175-E2 hat<br />
ein MTOW von 44 650 kg.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 9
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
Foto: Lockheed Martin<br />
AUFTRAG ERTEILT<br />
Lockheed Martin modernisiert KF-16<br />
Die Fighting Falcons der südkoreanischen Luftstreitkräfte<br />
werden von Lockheed Martin für 1,2 Milliarden<br />
Dollar (1,1 Mrd. Euro) mit neuen Systemen ausgerüstet,<br />
um sie weiter konkurrenzfähig zu halten. Der Auftrag<br />
wird über das FMS-Programm des Pentagon abgewickelt.<br />
Er umfasst 134 Flugzeuge und soll bis Ende 2<strong>02</strong>5<br />
abgeschlossen sein. Die grundsätzliche Entscheidung für<br />
Lockheed Martin als Auftragnehmer war im Dezember<br />
2015 gefallen. Zuvor hatten die Südkoreaner einen Auftrag<br />
an BAE Systems wieder storniert. Das Modernisierungsprogramm<br />
für die KF-16 umfasst ein neues Radar mit aktiver<br />
elektronischer Strahlschwenkung (Northrop Grumman AN/<br />
APG-83), neue Rechner und ein großes Farbdisplay zentral<br />
zwischen den Beinen des Piloten. Neben den Fighting Falcons<br />
in Südkorea hofft Lockheed Martin auch, die Kampfflugzeuge<br />
anderer Kunden zu modernisieren.<br />
Klaus Richter<br />
ist neuer BDLI-Chef<br />
Seit Jahresbeginn <strong>2017</strong> ist Dr. Klaus<br />
Richter neuer Präsident des Bundesverbandes<br />
der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
(BDLI). Der 52-jährige Richter<br />
(Foto) folgt auf den in den Ruhestand verabschiedeten<br />
Bernhard Gerwert. Als Leiter<br />
des Einkaufs bei der Airbus Group und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Airbus<br />
Operations GmbH verfügt Richter über<br />
beste Branchenkontakte.<br />
Der BDLI vereint<br />
230 Mitgliedsunternehmen<br />
mit<br />
106 800 direkten<br />
Beschäftigten und<br />
34,7 Mrd. Euro Umsatz<br />
im Jahr. Der<br />
Verband ist auch<br />
Markeninhaber der<br />
Luftfahrtmesse ILA.<br />
Foto: Airbus<br />
C295W für Kanada<br />
Foto: Airbus<br />
Die kanadische Regierung hat den<br />
Airbus C295W für ihr Such-und-Rettungsflugzeug-Programm<br />
(Fixed-Wing Search<br />
and Rescue Program / FWSAR) ausgewählt.<br />
16 entsprechend ausgerüstete C295W<br />
sollen beschafft werden. Der Vertrag im<br />
Wert von 2,4 Milliarden Dollar (2,2 Mrd.<br />
Euro) umfasst zudem den In-Service-<br />
Support, der über ein Joint Venture zwischen<br />
Airbus Defence and Space und PAL<br />
Aerospace bereitgestellt wird. Die C295W<br />
ersetzen die überalterten CC-155 Buffalo<br />
(sechs Flugzeuge) und die CC-130H<br />
Hercules (13 Flugzeuge).<br />
Taktische Fähigkeiten<br />
für die A400M<br />
Airbus Defence and Space hat Anfang<br />
Dezember die sechste A400M an die Luftwaffe<br />
geliefert. Sie ist laut Hersteller die<br />
erste, die auch für taktische Missionen genutzt<br />
werden kann. Die Nachbesserungen<br />
betreffen insbesondere die Selbstschutzsysteme<br />
sowie die Fähigkeit zum Absetzen<br />
von Lasten und Fallschirmspringern. Zudem<br />
kann das Flugzeug auf unbefestigten<br />
Pisten starten und landen, im Tiefflug in<br />
einer Höhe von nur 150 Fuß über dem<br />
Boden operieren, andere Flugzeuge betanken<br />
und auch bei extrem hohen Temperaturen<br />
sicher starten und landen. Das<br />
Selbstschutzsystem (Defensive Aids Sub-<br />
System / DASS) umfasst ein Flugkörperwarnsystem,<br />
einen Radar-Warnempfänger<br />
und ein erweiterbares Abwehrsystem mit<br />
Chaff-/Flare-Dispenser zur Störung von<br />
Radarsignalen.<br />
10 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de
Drohne im kontrollierten Luftraum<br />
Eine Jetstream 31 von BAE Systems pendelt seit diesem Winter<br />
versuchsweise als „Drohne“ im kontrollierten Luftraum Großbritanniens.<br />
Die Testflüge zwischen Warton und Inverness werden nur bei<br />
Start und Landung von mitfliegenden Testpiloten gesteuert. Danach<br />
weicht die „Drohne“ autonom schlechtem Wetter und anderem Flugverkehr<br />
aus. Acht Kameras beobachten dazu ständig die Umgebung<br />
und das Bodenrelief, um dort jederzeit geeignete Notlandeflächen<br />
ausmachen zu können. Großbritannien will ab dem Jahr 2<strong>02</strong>0 unbemannte<br />
Luftfahrzeuge in seinem kontrollierten Luftraum zulassen.<br />
Überholung in Hamburg schließt<br />
Lufthansa Technik stellt im Lauf des Jahres <strong>2017</strong> die Überholung<br />
von Verkehrsflugzeugen in Hamburg ein. Die Tarifpartner hätten<br />
keine Lösung finden können, die eine wirtschaftliche Fortsetzung des<br />
Betriebs ermöglichen. Rund 300 Arbeitsplätze sind von der Schließung<br />
betroffen. Die Mitarbeiter sollen in andere Geschäftsbereiche<br />
versetzt werden oder beispielsweise in Altersteilzeit gehen. Betriebsbedingte<br />
Kündigungen schließt Lufthansa Technik aus. Flugzeugüberholungen<br />
sollen künftig an den Standorten in Budapest, Sofia,<br />
Shannon, auf Malta, in Puerto Rico und Manila angeboten werden.<br />
Foto: BAE Systems<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Kürzlich hat das Einsatzgeschwader der Luftwaffe in Mazar<br />
e-Sharif die 30 000. Flugstunde mit dem unbemannten<br />
Aufklärungssystem Heron 1 von IAI erreicht. Bereits im<br />
Frühjahr 2010 wurden drei Systeme der Heron 1 in Dienst<br />
gestellt. Die technisch-logistischen Aufgaben für den Betrieb<br />
werden hierbei durch die Industrie wahrgenommen.<br />
Menschliches Versagen war die Absturzursache von LaMia<br />
Flug 2933, bei dem am 28. November nahe Medellin ein Avro<br />
RJ85 abstürzte und 71 Insassen ums Leben kamen. Dies ergab<br />
die Untersuchung der bolivianischen Regierung. Der Pilot<br />
und Miteigentümer war ohne ausreichenden Kraftstoffvorrat<br />
für die geplante Strecke und ohne ausreichende Flugerfahrung<br />
geflogen. Das Flugzeug stürzte nach Warteschleifen mit<br />
versagenden Triebwerken in gebirgigem Gelände ab.<br />
Die Deutsche Lufthansa hat am 19. Dezember ihren<br />
ersten Airbus A350-900, D-AIXA, übernommen und den<br />
Zweistrahler am 21. Dezember von Toulouse nach München<br />
überführt.<br />
767 wird zum Umbaufrachter<br />
Foto: Lufthansa Technik – Gregor Schlaeger<br />
Das Unternehmen Evergreen Aviation Technologies Corp.<br />
wird für Boeing gebrauchte 767-300-Passagierflugzeuge in Frachter<br />
umbauen. Die als 767-300BCF (Boeing Converted Freighters) bezeichneten<br />
Zweistrahler mit offizieller Herstellerlizenz entstehen ab 2018<br />
in einer Werft in Taiwan. Die Nutzlast liegt bei 52 Tonnen, die Reichweite<br />
bei 5930 Kilometern, und die maximale Startmasse beträgt<br />
187 Tonnen. 24 Paletten passen auf das Hauptdeck, das ein seitliches<br />
Frachttor vor dem Flügel erhält.<br />
Foto: Boeing<br />
SEPECAT Jaguar<br />
der indischen<br />
Luftwaffe erhält<br />
System-Upgrade<br />
Die indischen Luftstreitkräfte haben die Freigabe für den Einsatz ihrer SEPECAT Jaguar mit<br />
dem System-Upgrade DARIN-III erteilt. Das DARIN-III-Programm (Display, Angriff, Reichweite und<br />
inertiales Navigationssystem) enthält Neuerungen in der gesamten Avionik. 120 der momentan<br />
160 von Indien eingesetzten Jaguar sollen das Upgrade erhalten. Die Überholung der Flugzeuge bei<br />
Hindustan Aeronautics soll in Bangalore erfolgen.<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 11
News ZIVIL- UND MILITÄRLUFTFAHRT<br />
PATROUILLE DE FRANCE ERHÄLT BESUCH<br />
Jetmen fliegen in Formation<br />
7000. Triebwerk in<br />
Dahlewitz produziert<br />
Der britische Hersteller Rolls-Royce hat<br />
Anfang Dezember das 7000. in Dahlewitz<br />
montierte Triebwerk ausgeliefert. Das<br />
Jubi läumstriebwerk ist ein BR710 für eine<br />
Gulfstream G550. Neben dem BR710 werden<br />
am Standort unweit von Berlin weitere Triebwerke<br />
für Business Jets wie das BR725 und<br />
das Tay 611-8C produziert, aber auch das<br />
V2500 für die A320-Familie von Airbus. Hier<br />
befindet sich zudem das neue Testzentrum für<br />
Leistungsgetriebe. Im Jahr <strong>2017</strong> soll dort auch<br />
die Endmontage des A350-Triebwerks Trent<br />
XWB beginnen. Derzeit sind in Dahlewitz<br />
2300 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Gleich drei „Jetmen“, mit vierstrahligen Rucksack-Tragflächen ausgestattete<br />
Piloten, haben Ende November für Filmaufnahmen der Kunstflugformation<br />
Patrouille de France mit ihren Alpha Jets einen spektakulären<br />
Besuch abgestattet. Die drei Jetmen Yves Rossy, Vincent Reffet und<br />
Fred Fugen sprangen dabei aus einem Hubschrauber ab und näherten sich der<br />
Formation mit einem Tempo von 270 km/h auf bis zu fünf Meter. Nach entsprechenden<br />
Vorbereitungen und Tests mit zwei Alpha Jets erfolgte der große<br />
Formationsflug mit acht Alpha Jets und drei Jetmen. Die Jetmen landeten an<br />
Fallschirmen, die sie nach dem Leerfliegen ihrer Tanks auslösten.<br />
Neues Cockpit für die Boeing E-3A<br />
Die erste von 14 E-3A mit Cockpit-Upgrades wurde von Boeing<br />
im Dezember offiziell an den AWACS-Verband der NATO in Geilenkirchen<br />
übergeben. Das Flugzeug mit der Nummer 459 war bereits<br />
am 17. November von Seattle nach Deutschland überführt worden.<br />
Die Umrüstung und die anschließenden Tests hatten über drei Jahre<br />
gedauert. Das Modernisierungsprogramm war notwendig, um die<br />
E-3A auch weiterhin ohne Beschränkungen mit aktuellen Navigationssystemen<br />
im zivilen Luftraum betreiben zu können.<br />
Foto: Jetman – Ewan Cowie<br />
Im Netz<br />
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Foto: Boeing Foto: Rolls-Royce<br />
Foto: Norwegian<br />
Norwegian-Basis Düsseldorf<br />
Ab März <strong>2017</strong> wird die norwegische Niedrigpreis-Fluggesellschaft<br />
Norwegian von Düsseldorf aus fünf spanische Ferienziele<br />
bedienen. Bald danach soll der rheinische Drehkreuzflughafen<br />
auch skandinavische Destinationen aufnehmen, zur neuen<br />
„Basis“ der Airline mit mehr stationierten Flugzeugen werden<br />
und längerfristig auch Langstreckenflüge der Norweger erhalten.<br />
Wegen zunehmender Slotknappheit hat DUS tagsüber künftig<br />
60 Flugbewegungen pro Stunde beim Land NRW beantragt.<br />
12 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de
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Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />
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VIP-Interview<br />
Im Mai 2016 wurde der ESA-Astronaut Alexander Gerst für seine zweite Langzeitmission im All nominiert.<br />
2018 wird der 40-Jährige als erster Deutscher auf der ISS das Kommando führen. Im Interview spricht der<br />
gebürtige Künzelsauer über sein Training, die Zukunft der ISS und seine Ambitionen als Raumfahrer.<br />
Ist der zweite Flug zur Internationalen<br />
Raumstation genauso aufregend<br />
wie der erste, oder ist das<br />
schon fast ein bisschen Routine?<br />
Routine darf es nicht werden. In der<br />
Raumfahrt arbeiten wir an der Grenze<br />
des technologisch Machbaren. Man<br />
muss sich immer den Respekt davor<br />
bewahren. Das stellt sich auch automatisch<br />
ein, wenn man auf einer Rakete<br />
mit 300 Tonnen Treibstoff sitzt. Klar,<br />
ein Teil der Aufregung ist weg – die<br />
Anspannung vor einem Flug, weil man<br />
nicht weiß, was auf einen zukommt.<br />
Diese Gedanken kann ich nun getrost<br />
beiseite schieben. Ich freue mich<br />
darauf, dass ich jetzt Kapazitäten frei<br />
habe, einige Dinge bewusster wahrzunehmen.<br />
Die Geräusche bei meinem<br />
ersten Start habe ich zum Beispiel<br />
komplett vergessen.<br />
Was ist bei der Mission 2018<br />
anders als 2014?<br />
Zum einen werde ich auf dem Pilotensitz<br />
der Sojus fliegen, das ist der linke Sitz<br />
neben dem Kommandanten der Kapsel.<br />
Dafür gibt es zusätzliches Training. Im<br />
Prinzip habe ich das ganze Jahr 2016<br />
damit verbracht, mich in die Tiefen und<br />
Details des Flugkontrollsystems einzuarbeiten,<br />
um zu lernen, wie man eine<br />
Sojus-Kapsel steuert. Das geht so weit,<br />
dass ich mit zwei Joysticks an der Raumstation<br />
andocken oder die Kapsel manuell<br />
in die Atmosphäre fliegen muss.<br />
Das übt man auch in der Zentrifuge bei<br />
5 oder 6 g Beschleunigung. Das ist nicht<br />
ganz einfach, es macht aber riesigen<br />
Spaß, so ein Raumschiff komplett kennenzulernen.<br />
Zum anderen werde ich in<br />
der zweiten Hälfte meiner Mission<br />
Kommandant auf der ISS sein. Schon im<br />
Training bin ich nicht nur für mich selbst<br />
zuständig, sondern auch für meine Crew.<br />
Das ist eine spannende Aufgabe.<br />
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem<br />
bisherigen Trainingsstand?<br />
Sehr zufrieden. Für mich ist es jetzt<br />
leichter, weil ich einschätzen kann, was<br />
„Ein Flug zum<br />
Mond oder zum<br />
Mars, das wär’s!“<br />
wichtig ist. Vor dem ersten Flug war das<br />
schwierig. Im Training bekommt man<br />
sehr viele Informationen, und man muss<br />
selbst entscheiden, worauf es ankommt.<br />
Es ist aber nicht so, dass wir die Füße<br />
auf den Schreibtisch legen, es sind immer<br />
noch Zwölf-Stunden-Arbeitstage.<br />
Ihre letzte Mission hieß „Blue Dot“<br />
und war mit einer klaren Botschaft<br />
verbunden. Wie wird das 2018<br />
sein?<br />
Wir haben uns schon einen Namen<br />
überlegt, er wird allerdings erst im April<br />
<strong>2017</strong> bekannt gegeben. Aber es geht darum,<br />
dass wir zeigen, wie wichtig die<br />
Raumstation für unsere Erde ist, dass<br />
wir wichtige Erkenntnisse zurückbringen.<br />
In jedem Wissenschaftszweig gibt<br />
es eine Lücke, weil man bestimmte Dinge<br />
aufgrund der Gravitation nicht auf<br />
Foto: ESA<br />
der Erde erforschen kann. Die Raumstation<br />
ist das einzige Labor, wo wir<br />
diese Experimente durchführen können.<br />
Die zweite Botschaft ist, dass die Raumstation<br />
auch unser erster Schritt weiter<br />
in den Kosmos ist. Dort testen wir<br />
Lebenserhaltungssysteme, die wir brauchen,<br />
wenn wir zum Mond oder zum<br />
Mars fliegen wollen.<br />
Die ISS kann wohl maximal bis<br />
2<strong>02</strong>8 betrieben werden. Wie geht<br />
es danach weiter?<br />
Die europäische Raumfahrtagentur hat<br />
dafür schon Pläne. Einer davon ist das<br />
Orion-Modul, das die ESA zusammen<br />
mit der NASA baut. Die ESA ist für das<br />
Antriebsmodul verantwortlich. Es ist<br />
das erste Mal, dass die Amerikaner bei<br />
einem solchen Explorationsvehikel einen<br />
internationalen Partner auf den kritischen<br />
Pfad gelassen haben. Das ist ein<br />
schönes Kompliment, aber für uns auch<br />
eine Möglichkeit, weiter in den Weltraum<br />
zu fliegen. Das alleine ist aber<br />
noch kein Programm, das groß genug<br />
wäre. Deshalb untersucht die ESA gerade,<br />
welche Elemente man mit Partnern<br />
der internationalen Explorationsstrategie<br />
bauen könnte: ein Habitat, das man<br />
im Weltraum auf dem Weg zum Mond<br />
„parken“ kann, oder eben auch Habitate<br />
auf dem Mond selbst.<br />
Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund<br />
die Rolle Chinas? Als<br />
Konkurrenz oder als potenziellen<br />
Kooperationspartner?<br />
Beides. Konkurrenz belebt das Geschäft.<br />
Die Chinesen machen große Schritte,<br />
und ich finde das gut. Letztendlich arbeiten<br />
wir für dasselbe Ziel. Im Moment<br />
ist das noch eher ein Wettlauf, aber die<br />
ESA hat schon immer gesagt, dass sie<br />
offen ist für Kooperationen. Ich sehe<br />
künftige Weltraumexploration als internationale<br />
Zusammenarbeit. Es wäre<br />
schön, wenn alle mit dabei wären.<br />
Was ist Ihr persönlicher Traum als<br />
Astronaut?<br />
14 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
„Die Erde sieht immer<br />
wieder anders aus.“<br />
Ein Flug zum Mond oder zum Mars, das<br />
wär’s! Ich kriege Gänsehaut, wenn ich<br />
mir das vorstelle. Wann es wieder eine<br />
Landung auf dem Mond gibt, ist zwar<br />
schwierig vorherzusagen. Aber das<br />
Orion-Modul ist Realität, es ist schon<br />
gebaut und wird im Moment getestet.<br />
Damit ist es in absehbarer Zeit greifbar<br />
und möglich, dass wir weiter hinaus in<br />
den Weltraum fliegen, um den Mond<br />
herum zum Beispiel. Ich würde mich<br />
wahnsinnig freuen, wenn ich dabei eine<br />
Rolle spielen könnte, in welcher Form<br />
auch immer.<br />
Was interessiert Sie als Wissenschaftler<br />
am Mond?<br />
Sehr wahrscheinlich ist der Mond aus<br />
der Erde heraus entstanden. Das eröffnet<br />
die Möglichkeit, den Mond als Archiv<br />
zu benutzen. Wir können daraus<br />
lernen, wie die Erde zusammengesetzt<br />
ist, wie sich unser Planet entwickelt hat.<br />
Der Mond hat auch logistische Vorteile.<br />
Wir könnten dort vielleicht einmal Helium-3<br />
als Energiespeicher abbauen. Der<br />
Mond gibt uns auch die Möglichkeit,<br />
besser Ausschau zu halten – beispielsweise<br />
auf der Rückseite ein Teleskop zu<br />
bauen oder auch irgendwann eine Basis<br />
zu entwickeln, von der aus man Asteroiden<br />
ablenken könnte. Generell geht<br />
es um Grundlagenforschung: Wie können<br />
wir da draußen leben? Wie ist der<br />
Mond aufgebaut? Gibt es dort Wasser?<br />
Können wir dabei lernen, wie wir weiter<br />
zum Mars fliegen?<br />
Durch Ihre Popularität bringen<br />
Sie die Raumfahrt wieder ins Gespräch.<br />
Welchen Nutzen ziehen<br />
Sie selbst aus Ihrer Bekanntheit?<br />
Ich habe es immer als Privileg gesehen,<br />
dass ich in den Weltraum fliegen und<br />
diese Erfahrung machen konnte. Aber<br />
für mich war es auch immer eine Pflicht,<br />
dieses Privileg weiterzugeben. Das hat<br />
natürlich Vor- und Nachteile für mein<br />
Privatleben. Es ist nicht immer ganz<br />
einfach, mit der Popularität umzugehen.<br />
Aber es gibt auch schöne Momente.<br />
Wenn man beispielsweise vor 2000 Studenten<br />
oder einer Schulklasse redet<br />
und die Begeisterung spürt. Wenn ich<br />
die Gesellschaft vielleicht ein bisschen<br />
zum Guten verändern kann, indem ich<br />
mehr Jungen und Mädchen dazu bringe,<br />
an ihren Traum zu glauben und daran<br />
zu arbeiten, ist das für mich ein riesiges<br />
Kompliment.<br />
Auf was freuen Sie sich bei Ihrer<br />
zweiten Mission auf der ISS am<br />
meisten?<br />
Da gibt es einiges. Der Blick aus der<br />
Cupola, diese Vielfalt! Die Erde sieht<br />
immer wieder anders aus. Und ich habe<br />
auch immer gern im Wissenschaftsmodul<br />
gearbeitet. Das liegt vielleicht auch<br />
daran, dass ich Wissenschaftler bin. Die<br />
Bandbreite der Experimente macht großen<br />
Spaß. Und ich freue mich auch auf<br />
die Situation an Bord, die Freundschaft.<br />
Wenn ich mich an meine letzte Mission<br />
zurückerinnere, da gab es viele großartige<br />
Momente mit meinen Mannschaftskameraden.<br />
FR<br />
Die Fragen stellte Ulrike Ebner<br />
Mehr im<br />
Internet:<br />
In den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter berichtet Alexander Gerst aus seinem Training in den USA und<br />
Russland: www.facebook.com/ESAAlexGerst, www.twitter.com/astro_alex<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 15
Take-Off<br />
Boeing baut 500. Dreamliner<br />
BON<br />
16 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de
JOUR 787<br />
Boeing hat Anfang Dezember den 500. produzierten<br />
Dreamliner übergeben. Die Fertigung der zur Familie<br />
heranwachsenden 787 in Charleston und Everett läuft<br />
nach einer schwierigen Anlaufphase endlich rund.<br />
Von SEBASTIAN STEINKE<br />
Der 500. Dreamliner gehört der Leasingfirma<br />
AerCap. Er fliegt bei Air France.<br />
Foto: Paul Marais-Hayer/Airteamimages<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 17
Take-Off<br />
Boeing baut 500. Dreamliner<br />
Fotos: Javi Sanchez Utzet /Adrian Jack/AirTeamImages, Boeing (4)<br />
Als „Kung Fu Panda“ wirbt dieser<br />
Dreamliner von Hainan Airlines<br />
neuerdings für einen Trickfilm.<br />
Das moderne Glascockpit der 787<br />
verfügt trotz elektronischer<br />
Flugsteuerung über Steuerhörner.<br />
Dank der Ähnlichkeit zur 777 gilt<br />
für beide Muster eine einheitliche<br />
Musterberechtigung.<br />
Die 787-10 für 330 Passagiere<br />
wird als größtes Familienmitglied<br />
auf 63,80 Meter Rumpflänge<br />
gestreckt.<br />
18 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
DELHI<br />
NONSTOP<br />
Schon seit 2012 bedient Air India Frankfurt mit<br />
ihrem Flaggschiff Boeing 787.<br />
Boeing hat im neuen Dreamliner-Montagewerk in Charleston<br />
Anfang Dezember mit der Endmontage der ersten 787-10<br />
begonnen. Sie soll von hier aus <strong>2017</strong> zum Erstflug starten.<br />
Diese Boeing 787-8 erprobt in Seattle bereits das künftige<br />
Triebwerk für die 787-10, das Trent 1000 TEN (Thrust, Efficiency,<br />
New Technology / Schub, Effizienz, neue Technologie).<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 19
Take-Off<br />
Boeing baut 500. Dreamliner<br />
Die britische CAA hat gemessen, dass<br />
die 787 in London durchschnittlich<br />
sieben Dezibel leiser als die 767 und<br />
acht Dezibel leiser als die A330 ist.<br />
SPARSAMER<br />
UND LEISER<br />
Diese Landung am<br />
2. Dezember 2016<br />
auf dem Flughafen<br />
Paris-Charles de Gaulle markierte einen<br />
gleich dreifachen Meilenstein: den ersten<br />
Dreamliner im Bestand von Air France,<br />
den 50. Dreamliner im Eigentum der<br />
Leasingfirma AerCap und den 500. bei<br />
Boeing gebauten Dreamliner, sofern man<br />
die Prototypen mitrechnet.<br />
„Die Boeing 787 markiert eine neue<br />
Stufe bei unserer Flottenmodernisierung,<br />
und sie wird unseren Kunden das Beste<br />
aus unserem Angebot offerieren“,<br />
schwärmte der neue Air-France-Vorstandschef<br />
Franck Terner von seinem geleasten<br />
Neuzugang. Für die Gruppe Air<br />
France KLM ist es bereits die neunte 787<br />
im Gesamtbestand. Die Fluggesellschaft<br />
hat ihren neuesten Langstreckenjet, wie<br />
heute tpyisch, mit Wi-Fi an Bord, aber<br />
ohne Erste Klasse konfigurieren lassen.<br />
Die Business Class im Bug ist mit 30 Mini-Suiten<br />
und diagonal platzierten<br />
Schlafsesseln sehr komfortabel; 21 Sitze<br />
gibt es in der Premium Economy Class<br />
und 225 in der Economy Class. Ab dem<br />
9. Januar wird der Dreamliner regulär<br />
zwischen Paris und Kairo eingesetzt werden.<br />
Im April <strong>2017</strong> folgt das nächste<br />
Flugzeug, welches ab Mai die Route von<br />
Paris nach Montreal bedienen wird. Die<br />
Gruppe Air France KLM hat insgesamt<br />
18 Boeing 787-9 und sieben 787-10 fest<br />
bestellt und least weitere zwölf 787-9,<br />
darunter das aktuelle Flugzeug, über<br />
Aer Cap. Das niederländische Unternehmen<br />
ist mit 83 Bestellungen der größte<br />
Kunde der Boeing 787 in der gesamten<br />
Leasingbranche.<br />
„Wir sind stolz, dass Air France dieses<br />
Meilenstein-Flugzeug einsetzen wird.<br />
Wir gratulieren aber auch AerCap zur<br />
50. Boeing 787 und bedanken uns für<br />
das anhaltende Vertrauen in den Dreamliner“,<br />
sagte Boeing Vice-Chairman Ray<br />
Conner zur Übergabe. Conner hat entscheidenden<br />
Anteil daran, dass sich Boeings<br />
Langstreckenflugzeug heute endlich<br />
in ruhigem Fahrwasser bewegt. Gegenüber<br />
der Zeitung „Puget Sound Business<br />
Journal“ aus Seattle erinnerte er sich: „In<br />
Sachen 787 waren wir 2008 am Höhepunkt<br />
der Probleme angelangt. Wir sollten<br />
im Mai liefern und hatten immer<br />
noch Produktionsprobleme. Meine neue<br />
Aufgabe war es, das Programm wieder<br />
auf Kurs zu bringen und mit allen Lieferanten<br />
Klartext zu reden.“ Conner bewies<br />
beim Umgang mit den Zulieferern,<br />
die vorher auf zahlreiche technische,<br />
Boeing-seitige Änderungen in letzter Sekunde<br />
Rücksicht nehmen mussten, viel<br />
Fingerspitzengefühl. Auch 2013 rettete<br />
Conner, nun als neuer Chef der Boeing-<br />
Zivilflugsparte, die Situation, als in kurzer<br />
Folge die Bordakkus japanischer<br />
Dreamliner überhitzten. In einer Serie<br />
von Konferenzen mit den Boeing-Ingenieuren<br />
zauberte er Änderungen an den<br />
Stromspeichern und eine feuerfeste<br />
Stahlbox mit „Überlauf“ ins Freie aus<br />
dem Ärmel. Die pragmatisch-rustikale<br />
Lösung überzeugte Kunden und Zulassungsbehörden.<br />
Der Dreamliner entging<br />
einem längeren Grounding.<br />
Boeings Hightech-Programm 787,<br />
mit 1210 festen Bestellungen nach Stück-<br />
20 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>
Die diagonal angeordneten Schlafsessel in<br />
den Mini-Suiten der neuen Business Class von<br />
Air France bieten besonders viel Privatsphäre.<br />
zahl schon heute ein glänzender Verkaufserfolg,<br />
hat eine schwierige Kindheit<br />
hinter sich: Der Hersteller plante nach<br />
Abschluss des internen Forschungsprojekts<br />
„Yellowstone“ (Bernstein) den<br />
Schwenk hin zu leichteren und wirtschaftlicheren<br />
Zweistrahlern aus Kohlefaserverbundwerkstoff.<br />
Weil aber die<br />
komplette Umstellung der Fabriken und<br />
die Umschulung des Personals zu teuer<br />
geworden wären, suchte man sich externe<br />
Risikopartner als wesentliche Zulieferer,<br />
darunter die größten japanischen Industriekonzerne,<br />
aber auch viel kleinere<br />
und weniger erfahrene Partner. Ein enges<br />
Vertragskorsett sollte die Einhaltung des<br />
ehrgeizig kurz geplanten Programmhochlaufs<br />
mit Hilfe dieses globalen Liefernetzwerks<br />
erzwingen.<br />
Doch schon beim gehetzten Roll-out<br />
des ersten, innen noch unvollständig ausgestatteten<br />
Prototyps am 8. Juli 2007<br />
(US-Schreibweise: 7-8-7) wurde deutlich,<br />
dass sich der ambitionierte Zeitplan<br />
des auch im Hinblick auf die elektrische<br />
Systemarchitektur revolutionären Flugzeugs<br />
nicht würde halten lassen. Auch<br />
der Serienanlauf verspätete sich wegen<br />
zahlreicher Änderungen und unvollständiger<br />
Zulieferungen. Erst mit der gestreckten<br />
und verbesserten 787-9 fand<br />
Boeing endlich das erhoffte Erfolgsmodell.<br />
Kehrseite der Medaille sind die hohen<br />
Anlaufkosten des Programms, die<br />
sich angeblich auf 29 Milliarden Dollar<br />
“Der Stolz<br />
Afrikas“,<br />
die 787<br />
bei Kenya<br />
Airways.<br />
Der „R2-D2“-<br />
Jet gehört zur<br />
„Star Wars“-Flotte<br />
von ANA aus Japan.<br />
Nach dem Schöpfergott hat Aeromexico ihre erste Boeing 787-9, XA-ADL, auf<br />
den Namen „Quetzalcoatl“ getauft und mit traditionellen Motiven geschmückt.<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 21<br />
Fotos: AirTeamImages/Dipankar Bhakta/Matthieu Douhaire (2) / Javi Sanchez Utzet
Take-Off<br />
Boeing baut 500. Dreamliner<br />
Ein Dreamliner der Geschäftsreiseversion<br />
Boeing BBJ 787 landet in Genf.<br />
TUIs Dreamliner im legendären<br />
Endanflug auf St. Maarten.<br />
Air Austral gehört zu den Nutzern<br />
modernisierter Vorserien-787-8.<br />
summieren. Bei einer projektierten Absatzmenge<br />
von 1300 Flugzeugen müsste<br />
jeder dieser Jets mit einem relativ hohen<br />
Gewinn von 30 Millionen Dollar verkauft<br />
werden, um die Kosten einzuspielen.<br />
Anderenfalls müsste Boeing mehr<br />
Flugzeuge verkaufen.<br />
Die Chancen dafür steigen: Gerade<br />
hat die Endmontage der ersten, nochmals<br />
gestreckten Version 787-10 in<br />
Charleston begonnen, und in Seattle<br />
startete bereits die erste Test-787-8 mit<br />
den Trent-1000-TEN-Triebwerken der<br />
787-10. Boeing versucht, die enormen<br />
Investitionen auf eine ganze Familie umzulegen,<br />
und nutzt das Flügeldesign des<br />
Dreamliners sogar noch – angepasst –<br />
bei der neuen 777X mit. Auf lange Sicht<br />
geht der Hersteller beim 787-Programm<br />
deshalb von einer Rentabilität im üblichen<br />
Bereich aus. Dazu soll auch der aktuelle<br />
Produktionshochlauf auf zunächst<br />
12 und dann 14 Flugzeuge im Monat beitragen,<br />
wobei Boeing anteilig immer<br />
mehr große Versionen verkaufen will,<br />
die margenstärker sind.<br />
FR<br />
Fotos: AirTeamImages/Alex Peake/Jan Severijns/Paul Marais-Hayer<br />
22 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
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Zivilluftfahrt<br />
Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />
Musterschüler<br />
Nach der Beinahe-Pleite 2013 hat Iberia Flotte,<br />
Produkt, Erscheinungsbild und Netzwerk erneuert<br />
und macht wieder Gewinn.<br />
Iberia<br />
Gegen neue Wettbewerber und alte<br />
Konkurrenten tritt Iberia nun schlanker und<br />
mit maßgeschneiderten Angeboten an.<br />
24 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Von ANDREAS SPAETH<br />
Damals, im März 2013, als<br />
Luis Gallego den Chefposten<br />
bei Iberia übernahm,<br />
war der spanische Flag Carrier „ein<br />
Zombie“, sagt der CEO heute. „Wir sind<br />
fast gestorben“, so Gallego. Der operative<br />
Verlust für 2012 betrug 351 Millionen<br />
Euro. Das scheint lange her, obwohl<br />
es nicht mehr als vier Jahre sind. Heute<br />
ist Iberia der Musterschüler in der International<br />
Airlines Group (IAG), der Holding,<br />
in deren Besitz sich sowohl British<br />
Airways als auch Iberia befinden. „Der<br />
Zukunftsplan umfasste 32 einzelne Initiativen,<br />
und ihre Umsetzung führte dazu,<br />
dass die Verluste schon 2013 halbiert<br />
werden konnten“, sagt Marco Sansavini,<br />
Chief Commercial Officer (CCO) von<br />
Iberia, im exklusiven Interview mit der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Madrid. 2014 schafften<br />
die Spanier den ersten operativen<br />
Gewinn seit 2007, immerhin 50 Millionen<br />
Euro. Im Jahr darauf bewies sich<br />
Iberia als Musterschüler mit der höchsten<br />
Gewinnsteigerung innerhalb der<br />
IAG Group, mit 247 Millionen Euro<br />
operativem Plus.<br />
VOM HOFFNUNGSLOSEN FALL<br />
ZURÜCK ZUM WACHSTUM<br />
„Drei externe Faktoren haben uns gleichzeitig<br />
getroffen: die Finanzkrise, der<br />
Vormarsch der Billigflieger in Europa<br />
und das Erstarken südamerikanischer<br />
Airlines in Madrid“, analysiert Sansavini.<br />
Der Italiener kennt sich aus mit Krisenairlines,<br />
war er doch zuvor in gleicher<br />
Funktion bei Alitalia tätig. „Madrid ist<br />
ein guter Kompromiss aus den Kulturen<br />
Nord- und Südeuropas. Hier gibt es effizientere<br />
Infrastrukturen und Arbeitsprozesse<br />
als in Italien und eine wesentlich<br />
bessere Disziplin. Außerdem ist das Terminal<br />
4 in Madrid-Barajas fühlbar geeigneter<br />
als das Alitalia-Terminal in Rom-<br />
Fiumicino“, vergleicht Sansavini. Die<br />
Einschnitte für die Fluggesellschaft waren<br />
hart: Die Kapazität wurde 2013 um<br />
15 Prozent reduziert, etliche Routen wie<br />
nach Havanna und Santo Domingo eingestellt.<br />
Insgesamt 3150 Mitarbeiter<br />
mussten gehen, darunter die Hälfte aller<br />
Manager. Die verbliebenen 16500 Angestellten<br />
mussten Gehaltseinbußen von 7<br />
Fotos: Rui Alves/AirTeamImages<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 25
Zivilluftfahrt<br />
Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />
Die Business Class, hier in der A340-600,<br />
bietet „Mini-Suiten“ mit Trennwänden.<br />
26 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
17 Airbus A340-600 sind heute die<br />
Flaggschiffe der Iberia-Flotte. Neue<br />
A350-900 sollen sie ablösen.<br />
bis 14 Prozent hinnehmen. „Die Situation<br />
damals war so bedrohlich, dass jeder<br />
den Ernst der Lage begriff“, sagt Sansavini.<br />
„Nur durch die Zustimmung zu diesen<br />
massiven Maßnahmen konnten die<br />
riesigen Verluste gestoppt werden und<br />
steht Iberia heute da, wo sie jetzt ist.“<br />
Die heutige Iberia ist kaum wiederzuerkennen:<br />
Das (leider ziemlich austauschbare)<br />
neue Erscheinungsbild verzichtet<br />
auf die Königskrone im Logo; sie<br />
ist nur noch in Miniatur vor dem Kennzeichen<br />
zu sehen. Allein Leitwerk und<br />
Heck sind farbig gehalten und repräsentieren<br />
mit Rot und Gelb die Farben der<br />
spanischen Flagge. Rund drei Viertel der<br />
reinen Airbus-Flotte wurden bereits neu<br />
lackiert. Den neuen Look tragen teilweise<br />
brandneue Flugzeuge.<br />
„Die Flottenerneuerung während der<br />
Restrukturierung hätten wir uns ohne<br />
die Finanzhilfe der IAG niemals leisten<br />
können“, sagt Marco Sansavini. Einige<br />
der derzeit zwölf Airbus A330-200 (vier<br />
im Bestand) sowie A330-300 (acht im<br />
Bestand) sind erst jüngst geliefert worden,<br />
neun kommen bis Ende <strong>2017</strong> hinzu.<br />
Die fünf A340-300 wurden dagegen im<br />
Herbst 2016 stillgelegt. Ab 2018 erhält<br />
die Airline dann die ersten von 16 bestellten<br />
A350-900, die langfristig die 17<br />
A340-600 beerben werden. Auch wenn<br />
es in der IAG Group entsprechende<br />
Meldungen gab, so hat Iberia derzeit<br />
keine Pläne, gebraucht gekaufte A380<br />
einzusetzen. „Unser Fokus liegt eher auf<br />
hohen Frequenzen. Wir bedienen New<br />
York, Mexico City und Buenos Aires<br />
zweimal täglich oder Lima zehnmal wöchentlich“,<br />
erklärt der CCO.<br />
NÄCHSTES ZIEL:<br />
PROFITABLE LANGSTRECKEN<br />
Außerdem ist Iberia dabei, stillgelegte<br />
Routen wieder aufzunehmen. Das gilt<br />
für Flüge nach Havanna, Santo Domingo<br />
und Montevideo, die erst im Rahmen<br />
der Restrukturierung aufgegeben worden<br />
waren. Ferner werden die Ziele Johannesburg<br />
und San Juan/Puerto Rico<br />
wiederbelebt, die einige Jahre nicht angeflogen<br />
wurden. Neu im Streckennetz<br />
sind asiatische Ziele; dort war Iberia seit<br />
fast zwanzig Jahren gar nicht vertreten.<br />
Seit Juni 2016 fliegt sie Schanghai an,<br />
seit Oktober Tokio-Narita, wo Iberia<br />
Fotos: Simon Wilson/Rui Alves/AirTeamImages<br />
dem Joint Venture der Oneworld-Partner<br />
British Airways, Finnair und Japan Airlines<br />
beitreten darf.<br />
Ganz klar liegt der Schwerpunkt auf<br />
Mittel- und Südamerika. Hier bedienen<br />
die Spanier derzeit 20 Ziele. Aber gerade<br />
auf ihrem wichtigsten Markt ist der<br />
Wettbewerb härter geworden, durch Airlines<br />
aus dem Zielgebiet wie LATAM<br />
oder Avianca, aber auch den spanischen<br />
Konkurrenten Air Europa. „Unser Fokus<br />
liegt jetzt darauf, unsere Langstrecken<br />
profitabel zu machen und nicht noch<br />
mehr neue Routen zu eröffnen“, sagt<br />
Sansavini. „Unser Ziel ist es auch, unsere<br />
Präsenz auf europäischen Routen zu<br />
erhöhen.“<br />
DREI MARKEN IM<br />
DEUTSCHLANDVERKEHR<br />
Besonders stark ist Iberia in Deutschland<br />
vertreten, mit 147 Flügen pro Woche<br />
zu fünf Flughäfen. „Mit einem gesunden<br />
Mix aus Iberia, Iberia Express<br />
und Air Nostrum“, sagt der CCO. Air<br />
Nostrum ist Iberias Regionalpartner, der<br />
auch Düsseldorf bedient. Bereits vor etwa<br />
fünf Jahren hatten die Spanier ihren<br />
eigenen Low-Cost-Ableger gegründet,<br />
heute betreibt Iberia Express 19 A320<br />
und zwei A321. Schon 2015 wurde die<br />
Europaflotte von Iberia sowie der Flugzeugpark<br />
von Iberia Express jeweils um<br />
drei Flugzeuge aufgestockt, dieses Jahr<br />
um je eins. „Beide wachsen mit der gleichen<br />
Geschwindigkeit“, so Sansavini.<br />
Iberia Express betreibt mit Business- und<br />
Economy-Kabinen sowohl Punkt-zu-<br />
Punkt-Verkehre wie klassische Billigflugrouten<br />
(etwa Stuttgart – Palma) als auch<br />
Zubringerverkehr für Langstrecken wie<br />
Berlin – Madrid. Auch für alle Flüge vom<br />
spanischen Festland auf die Balearen und<br />
Kanaren ist Iberia Express zuständig.<br />
„Wir haben verschiedene Vehikel, um<br />
unterschiedliche Marksegmente profitabel<br />
zu bedienen“, so Sansavini. „Iberia<br />
Express ist gegenüber den besten Billigfliegern<br />
Europas wettbewerbsfähig, sie<br />
ist für uns sowohl für Wachstum als<br />
auch für Zubringerdienste nach Madrid<br />
wichtig.“ Immerhin 17 Prozent aller Passagiere<br />
steigen in Madrid auf die Langstrecke<br />
um, 55 Prozent fliegen im Punktzu-Punkt-Verkehr<br />
in die Hauptstadt; die<br />
restlichen 28 Prozent wechseln auf Mit-<br />
www.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 27
Zivilluftfahrt<br />
Erfolgreicher Umbau bei Iberia<br />
Diese sonderlackierte A330 wirbt<br />
für „Madrid, das Herz Spaniens“.<br />
Iberia – Daten und Fakten<br />
IATA-Code: IB<br />
ICAO-Code: IBE<br />
Eigentümer<br />
International Airlines<br />
Group (IAG)<br />
Betriebsaufnahme<br />
28. Juni 1927<br />
Mitarbeiter 16564<br />
Beförderte Passagiere<br />
2013: 10,6 Mio.<br />
2014: 10,7 Mio.<br />
2015: 16,5 Mio.<br />
Flotte<br />
(inklusive Iberia Express)<br />
Airbus A319: 16<br />
Airbus A320: 32<br />
Airbus A321: 17<br />
Airbus A330-200: 7<br />
Airbus A330-300: 8<br />
Airbus A340-600: 17<br />
Flugzeugbestellungen<br />
Airbus A320: 7<br />
Airbus A320neo: 15<br />
Airbus A321neo: 5<br />
Airbus A330-200: 5<br />
Airbus A350-900: 16<br />
Eine CRJ1000 von Iberia Regional<br />
rollt vor das Terminal 4 in Madrid.<br />
Drehkreuz<br />
Madrid-Barajas<br />
Streckennetz<br />
17 Inlandsziele in Spanien<br />
sowie 61 Destinationen in<br />
36 Ländern, darunter fünf<br />
in Deutschland<br />
www.iberia.com<br />
Iberia Express ist die Niedrigpreistochter<br />
der spanischen Airline.<br />
Fotos: Markus Altmann, 4x6zk-moni shafir/Jan Severijns/ Airteamimages<br />
telstreckenflügen in Barajas das Flugzeug.<br />
„Genau deswegen brauchen wir<br />
einen günstiger produzierenden Ableger“,<br />
argumentiert der CCO. Zumal die<br />
Konkurrenz durch Low Cost Carrier in<br />
Spanien so hoch ist wie sonst in Europa<br />
nur noch in Großbritannien – ihr Marktanteil<br />
liegt bei 50 Prozent.<br />
Der Flughafen Madrid ist für Iberia<br />
ein Segen: „Das ist einer unserer größten<br />
Vorzüge. Terminal 4 wurde als Drehkreuz<br />
konzipiert, und Barajas ist nicht<br />
Slot-beschränkt“, sagt der CCO. Und<br />
was Iberia in Madrid bieten kann, ist in<br />
Europa keineswegs selbstverständlich:<br />
„Alle Langstreckenflüge und die meisten<br />
Mittelstrecken haben bei uns eine Gate-<br />
Position mit Fluggastbrücke.“<br />
BEIM UMBAU IST DER<br />
HALBE WEG GESCHAFFT<br />
Lange mangelte es Iberia in den Augen<br />
vieler Passagiere sowohl an der Servicementalität,<br />
an der Konsistenz ihres Produkts<br />
und ihres Auftretens als auch an<br />
der Bordausstattung. Auch hier wurde<br />
durch intensives Training Hand angelegt:<br />
„Es gehört jetzt zu unseren wichtigsten<br />
Werten, Service-Empathie zu bieten.<br />
Auch Pünktlichkeit ist einer unserer<br />
wichtigsten Grundsätze, an dem man die<br />
Transformation sieht“, sagt Marco Sansavini.<br />
An Bord ihrer neuen Airbus<br />
A330, aber auch in den umgerüsteten<br />
Airbus A340-600 bietet die spanische<br />
Fluggesellschaft inzwischen ein Produkt,<br />
das man ihr früher eher nicht zugetraut<br />
hätte. Das reicht von modernen Sitzen<br />
bis hin zu schnellem WLAN im Ku-Band<br />
(in den jüngsten A330-200). „Ende des<br />
Jahres wird unser Langstreckenprodukt<br />
einheitlich sein“, bestätigt Carolina Sandra<br />
Martinoli, Direktorin des Iberia-<br />
Kundenservice. „Wir sind einen langen<br />
Weg gegangen. Die Rückmeldungen<br />
werden besser, aber wir haben noch viel<br />
Arbeit vor uns.“ Nachdem im April 2013<br />
die neuen Tarifverträge mit den Besatzungen<br />
abgeschlossen wurden, konnte<br />
man den grundlegenden Kulturwechsel<br />
angehen. „Wir haben unsere Transformation<br />
erst zur Hälfte geschafft“, beschwört<br />
Marco Sansavini seine Mitarbeiter,<br />
jetzt nicht nachzulassen im Bemühen,<br />
die neue Iberia dauerhaft zu etablieren,<br />
auch in den Köpfen.<br />
FR<br />
28 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong>
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Erste CS300 ausgeliefert<br />
30 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Balten-Flaggschiff<br />
Bombardier hat die erste C Series CS300 an airBaltic übergeben. Die Kanadier<br />
hoffen auf schwarze Zahlen ab dem Jahr 2<strong>02</strong>0.<br />
Fotos: Bombardier<br />
Von ANDREAS SPAETH<br />
Die Chefs von Bombardier<br />
empfanden es als Triumph,<br />
und der wurde gebührend<br />
gefeiert an diesem Novembermorgen bei<br />
der Übergabe der ersten CS300 an air-<br />
Baltic in Montreal. Zwei Jahre zuvor<br />
hatten sie versprochen, die immer wieder<br />
verzögerte C Series 2016 auszuliefern<br />
– die Basisversion CS100 im zweiten<br />
Quartal und die längere CS300 bis<br />
Jahresende. Swiss hatte tatsächlich den<br />
ersten von fünf Jets im Juli übernehmen<br />
können. Und nun ging die größere Variante<br />
für Erstbetreiber airBaltic noch im<br />
November an den Kunden. „Zwei unterschiedliche<br />
Versionen eines ganz neuen<br />
Flugzeugs innerhalb von fünf Monaten<br />
abzuliefern hat noch niemand in dieser<br />
Branche geschafft, und wir haben sogar<br />
noch einen Tag weniger als fünf Monate<br />
gebraucht“, rief Rob Dewar, Programmchef<br />
und „Vater der C Series“ in den<br />
dunklen Hangar. Dort schwenkten 1500<br />
Mitarbeiter begeistert airBaltic-Schilder.<br />
Dies sei ein „riesiger Meilenstein“, so<br />
Dewar. „Jetzt bekommt die C Series<br />
Schwung, und das wird sich in Bestellungen<br />
niederschlagen.“ Und tatsächlich,<br />
am selben Tag, an dem airBaltic die Ankunft<br />
ihrer ersten CS300 in Riga feierte,<br />
konnte Bombardier erstmals seit Juni eine<br />
Neubestellung vermelden, auch wenn<br />
das noch nicht der erhoffte Durchbruch<br />
ist: Zwei CS300 gehen an Air Tanzania<br />
in Ostafrika. Damit steht das Orderbuch<br />
bei immer noch mageren 360 Festbestellungen,<br />
123 für die CS100 und 237 für<br />
die CS300.<br />
IST DIE BOMBARDIER CS300<br />
DIE BESSERE A319NEO?<br />
Bombardier-Chef Alain Bellemare gibt<br />
sich kämpferisch und optimistisch: „Vor<br />
einem Jahr dachten die Leute, die C Series<br />
und mit ihr Bombardier würde den<br />
Bach runtergehen. Jetzt sehen wir einen<br />
störungsfreien, perfekten Start in den Liniendienst.<br />
Was für ein Turnaround!“<br />
Noch steckt das Mittelstreckenflugzeug<br />
tief in den roten Zahlen, John Leahy von<br />
Airbus brandmarkt sie sogar als „gescheitertes<br />
Geschäftsmodell“. Das ficht<br />
Alain Bellemare aber nicht an: „Bis 2<strong>02</strong>0<br />
ist die C Series profitabel“, versprach er.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 31
Zivilluftfahrt<br />
Erste CS300 ausgeliefert<br />
Auf dem Überführungsflug nach<br />
Europa wird Kanadas Küste passiert.<br />
airBaltic hatte ihre ersten C-Series-<br />
Jets zu einem Zeitpunkt bestellt, als nahezu<br />
niemand in der Branche Vertrauen<br />
in das Programm hatte, Ende 2012 – eine<br />
von nur zwei Orders in jenem Jahr.<br />
„Heute sehen wir, dass dies das bessere<br />
Flugzeug ist gegenüber dem, was Airbus<br />
und Boeing uns angeboten haben“, sagt<br />
Martin Gauss, CEO von airBaltic. „Wir<br />
in Lettland sind eines der kleinsten Länder<br />
Europas, und die Tatsache, dass wir<br />
jetzt die ersten sind, die den größten kanadischen<br />
Jet übernehmen, spricht für<br />
sich.“ Pauls Calitis, Flugbetriebschef<br />
und Kapitän des Auslieferungsflugs nach<br />
Riga, war dagegen ehrlich genug, es<br />
einen „langen, schwierigen, aber erfolgreichen<br />
Prozess“ zu nennen bis zur<br />
Übernahme der ersten von 20 von air-<br />
Baltic bestellten CS300.<br />
SWISS IST MIT IHRER<br />
C SERIES ZUFRIEDEN<br />
Gauss ist besonders stolz darauf, dass<br />
airBaltic der weltweit erste CS300-Betreiber<br />
ist. „Airbus hat alles versucht,<br />
dass wir stattdessen die A319neo nehmen,<br />
aber das wäre für airBaltic nicht so<br />
günstig gewesen, weil die CS300 die<br />
besten Betriebskosten ihrer Klasse aufweist.“<br />
Für Gauss zählt vor allem, dass<br />
die CS300 zwischen 17 und 20 Prozent<br />
weniger Kerosin verbrauchen wird als<br />
die derzeit betriebenen Boeing 737-300<br />
und -500. „Wir haben sie anfangs mit<br />
der A319neo und der Boeing 737 MAX<br />
7 verglichen, aber keine davon kann mit<br />
der CS300 konkurrieren, weil die zu<br />
schwer sind.“<br />
Peter Koch, Chefpilot für das neue<br />
Muster bei Swiss, die ab Mai <strong>2017</strong> insgesamt<br />
15 CS300 bekommen wird, sagte<br />
während der Zeremonie im Gespräch<br />
mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>: „Für ein brandneues<br />
Flugzeug schlägt sich die C Series<br />
besser als erwartet, und wir haben ein<br />
tolles Feedback von den Passagieren.“<br />
Der Rumpf der CS300 ist gegenüber<br />
dem Basismodell um 3,70 Meter gestreckt,<br />
airBaltic und Swiss bringen jeweils<br />
bis zu 145 Passagiere darin unter;<br />
125 sind es in der CS100 von Swiss.<br />
„Wir werden die ersten sieben unserer<br />
CS300 in Genf stationieren“, verrät Peter<br />
Koch. Eine CS100 geht ebenfalls<br />
nach Genf, speziell für Flüge zum London<br />
City Airport. Dort ist ein besonders<br />
steiler Anflug vorgeschrieben, für den<br />
nur die CS100 bis Anfang <strong>2017</strong> zertifiziert<br />
sein wird.<br />
Die <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> begleitete gleich<br />
nach der Übergabe exklusiv die erste<br />
CS300, MSN 55003, Kennzeichen YL-<br />
CSA, über den Atlantik. Das Flugzeug<br />
hatte zuvor etwa 20 Flugstunden auf<br />
Testflügen absolviert. Die errechnete<br />
Flugzeit zum Zwischenstopp Stockholm-<br />
Arlanda war sechs Stunden und 40 Minuten<br />
und damit etwas länger als auf der<br />
direkten Route. Für ETOPS-Flüge ist die<br />
Fotos: Bombardier (1), Spaeth<br />
C Series noch nicht zugelassen. Die Kabine<br />
ist beim Einsteigen um 3.30 Uhr in<br />
der Nacht grün erleuchtet, in der Firmenfarbe<br />
von airBaltic. Mit seinem<br />
„Mood Lighting“-System wie in 787 und<br />
A350 zeigt das Flugzeug, dass es sich als<br />
echter Airliner versteht.<br />
Die Zweistrahler aus Kanada müssen<br />
sich hinter den neuesten Langstrecken-<br />
32 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Wie die 737 hat die C Series keine<br />
Klappen am Hauptfahrwerk.<br />
Programmchef Rob Dewar (rechts)<br />
übergibt die C Series an Martin Gauss.<br />
Mit großen Fenstern und viel Platz an<br />
Bord setzt die C Series Maßstäbe.<br />
Die C-Series-Produktion soll bis <strong>2017</strong><br />
auf über 30 Jets gesteigert werden.<br />
Grüne Stimmungsbeleuchtung beim<br />
Boarding zum Flug nach Riga.<br />
modellen A350 und 787 von Airbus beziehungsweise<br />
Boeing nicht verstecken,<br />
die Kabine erinnert sehr an die größerer<br />
Flugzeuge. Die wesentlich vergrößerten<br />
Fenster und die hohe Kabinendecke verstärken<br />
das Gefühl, in einem Großraumjet<br />
zu fliegen, obwohl die C Series natürlich<br />
ein Standardrumpf-Flugzeug ist mit<br />
einer Fünfer-Sitzanordnung von 2+3 pro<br />
Reihe. airBaltic hat ihre Kabine mit 145<br />
„Slim Plus“-Sitzen von Zodiac bestuhlt,<br />
die mit hellgrauem, fast weißem Leder<br />
bezogen sind. Obwohl der Sitzabstand<br />
nur 30 Zoll (76,2 cm) beträgt, fühlen<br />
sich die Sitze sehr geräumig an, dank ihrer<br />
dünnen Bauweise. Alle Mittelsitze<br />
auf der rechten Kabinenseite sind mit 19<br />
Zoll (48,26 cm) etwas breiter, alle anderen<br />
weisen mit 18,5 Zoll immer noch eine<br />
großzügige Breite auf, während eine<br />
A320 üblicherweise nur 17 Zoll bietet.<br />
Um 3.57 Uhr erwachen die Triebwerke<br />
zum Leben, sie sind in der Kabine<br />
nur auf sehr gedämpfte Weise zu hören.<br />
„Wir haben nicht die gleichen Probleme<br />
mit dem Getriebefan, über die<br />
Airbus-320neo-Betreiber klagen, denn<br />
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Zivilluftfahrt<br />
Erste CS300 ausgeliefert<br />
Roter Teppich beim ersten Linienflug<br />
am 14. Dezember ab Riga.<br />
die verwenden das PW1100G, während<br />
es hier das PW1500G ist“, erklärt Gerhard<br />
Ramcke. Der Hamburger ist seit<br />
zwölf Jahren bei airBaltic und jetzt<br />
Chefpilot auf dem neuen Muster. Während<br />
das Anlassen dieses Triebwerkstyps<br />
üblicherweise Minuten dauern<br />
kann, geht es hier zügig vonstatten, weil<br />
die Motoren noch kurz zuvor liefen.<br />
Um 4.13 Uhr, über zwei Stunden später<br />
als geplant, hebt Flug BT9801 in Richtung<br />
Stockholm ab. Die Startmasse<br />
heute beträgt 57 Tonnen und liegt damit<br />
zehn Tonnen unter der maximalen<br />
Startmasse der CS300.<br />
DER „REGIONALJET“ SCHAFFT<br />
6100 KILOMETER STRECKE<br />
Nach zwei Stunden Flug in Richtung Osten<br />
geht über der Küste Neufundlands<br />
die Sonne auf. Der hintere Teil der Kabine<br />
ist zum „Schlafabteil“ geworden,<br />
während sich weiter vorn einige der insgesamt<br />
18 Mitflieger in der Galley treffen<br />
oder hinter den Piloten stehen. Natürlich<br />
ist es einer der wichtigsten Vorzüge<br />
eines Auslieferungsflugs, dass die<br />
Cockpittür offen bleibt.<br />
Die Route führt an der Südspitze<br />
Grönlands vorbei. Aus 41 000 Fuß Höhe<br />
leuchten verschneite Bergketten orangefarben<br />
in der Wintersonne, und tiefe<br />
Fjorde gleiten vorbei. Nach dreieinhalb<br />
Stunden Tageslicht geht die Sonne bereits<br />
wieder unter, kurz darauf fliegt die<br />
Nächtliche Vorflugkontrolle. Das hochmoderne Triebwerk<br />
PW1500G ist 50 Prozent leiser als herkömmliche Antriebe.<br />
Der schlanke Flügel und die markante<br />
Nase kennzeichnen die C Series.<br />
CS300 schon über Norwegen. Sie setzt<br />
in Stockholm-Arlanda um 16.54 Uhr zur<br />
Landung an, nach sechs Stunden, 40 Minuten<br />
und 39 Sekunden.<br />
Die zurückgelegten 5800 Kilometer<br />
liegen im Bereich des Machbaren der<br />
CS300 auch mit einer vollen Ladung<br />
Passagiere. Bombardier gibt die maximale<br />
Reichweite mit 6112 Kilometern<br />
an. airBaltic plant, ihr neues Glanzstück<br />
im Linienverkehr an den Persischen<br />
Golf einzusetzen, vermutlich nach Abu<br />
Dhabi. Für diese Entfernung von 4300<br />
Kilometern sind etwa fünfeinhalb Flugstunden<br />
zu veranschlagen. Das schafft<br />
die CS300 in beide Richtungen, ohne<br />
Zuladungsbeschränkung. Auf dem Papier<br />
gibt es bereits Gedankenspiele, die<br />
CS100 – die airBaltic bisher nicht bestellt<br />
hat – mit 48 Sitzen der Business<br />
Class auf der Route von Riga nach New<br />
York zu betreiben.<br />
FR<br />
Fotos: Bombardier (2), Spaeth<br />
34 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
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News PASSAGIER UND KABINE<br />
Foto: San Francisco International Airport Foto: Bundespolizei<br />
Grenzkontrolle am Selbstbedienungs-Kiosk<br />
Die Bundespolizei erprobt am Frankfurter Flughafen ein neues Selbstabfertigungssystem<br />
für Fluggäste. Einreisende aus sogenannten Non-Schengen-Staaten erfassen<br />
an den Terminals ihre persönlichen Angaben selbst, biometrische Daten eingeschlossen.<br />
Diese Informationen werden automatisiert vorgeprüft und das Ergebnis an die anschließend<br />
zu passierenden, bemannten Einreiseschalter übermittelt. Die Neuentwicklung<br />
entstand im Rahmen der Smart-Borders-Initiative der EU-Kommission und soll die Grenz -<br />
abfertigung beschleunigen. Die Testphase soll bis Mitte <strong>2017</strong> dauern.<br />
Tiere gegen Stress<br />
und Angst<br />
Am Flughafen San Francisco tragen<br />
besonders geduldige und kontaktfreudige<br />
Streicheltiere zur Entspannung von gestressten<br />
und ängstlichen Fluggästen bei.<br />
Mehr als 300 Hunde, Katzen und Kaninchen<br />
gehören zur sogenannten „Wag<br />
Brigade“ (Wedel-Brigade). Sie wurden von<br />
der Tierschutzorganisation San Francisco<br />
SPCA für die tiergestützte Therapie zertifiziert<br />
und sind an Westen mit der Aufschrift<br />
„Streichel mich“ zu erkennen. Seit<br />
Anfang Dezember wird die „Wag Brigade“<br />
von einem ungewöhnlichen Neuzugang<br />
verstärkt, dem Hausschwein LiLou. Gestartet<br />
wurde die Tierinitiative bereits 2013.<br />
17 Stunden nonstop<br />
Die australische Airline Qantas bietet ab<br />
März 2018 erstmals Nonstopflüge zwischen<br />
Perth und London-Heathrow an. Auf der<br />
14 500 Kilometer langen Route kommt die<br />
kleinste Dreamliner-Version Boeing 787-9<br />
zum Einsatz. Um die 17 Stunden lange Reise<br />
so angenehm wie möglich zu machen,<br />
werde großer Wert auf Passagierkomfort<br />
gelegt, so Alan Joyce, CEO der Qantas<br />
Group. „Deshalb bieten un sere Economy-<br />
Sitze Eigenschaften, die andere Fluggesellschaften<br />
für die Premium Economy reservieren“,<br />
sagte Joyce. Auch die Business Class<br />
werde aufgewertet. Alle Serviceabläufe an<br />
Bord und die Essenszeiten sollen so umgestellt<br />
werden, dass die Entstehung von<br />
Jetlag möglichst reduziert wird. Die ersten<br />
Flüge sollen ab April <strong>2017</strong> buchbar sein.<br />
Foto: Qantas<br />
Modulare Kabinen<br />
für Großraumjets<br />
Airbus nimmt flexible Kabinendesigns für<br />
künftige Flugzeuge ins Visier: A 3 , die Airbus-eigene<br />
Ideenschmiede im Silicon Valley,<br />
stellte kürzlich ihr Konzept „Transpose“ vor,<br />
das die aufwendige Umrüstung von Kabinen<br />
auf wenige Stunden oder gar Minuten<br />
verkürzen soll. Vorbild sind die Frachterversionen<br />
großer Verkehrsflugzeuge. Als<br />
Beispiele für Module nennt A 3 eine Kinderspielzone<br />
oder auch ein Fitnessstudio. Schon<br />
in wenigen Jahren könnten die ersten Flugzeuge<br />
mit „Transpose“-Kabinen fliegen.<br />
❱❱❱ kurz notiert<br />
Das im Aufbau befindliche European<br />
Aviation Network (EAN)<br />
von Telekom und Inmarsat wurde im<br />
November bei einem Testflug über<br />
Südengland erprobt. Das EAN<br />
verbindet ein LTE-basiertes Bodennetz<br />
mit Internetübertragung über<br />
Satellit. Es soll von Mitte <strong>2017</strong> an<br />
einen zuverlässigen Breitband-<br />
Internetzugang in Flugzeugen bieten.<br />
Eurowings fliegt seit Mitte<br />
De zember immer donnerstags von<br />
Köln/Bonn aus nach Havanna. Die<br />
kubanische Hauptstadt ist das elfte<br />
Langstreckenziel der Niedrigpreis-<br />
Airline des Lufthansa-Konzerns.<br />
Die Bordverpflegung der italienischen<br />
Fluggesellschaft Alitalia wurde zum<br />
siebten Mal in Folge als „Best<br />
Airline Cuisine“ ausgezeichnet.<br />
Der Preis wird von der US-Zeitschrift<br />
„Global Traveler“ vergeben und<br />
basiert auf einer Umfrage unter mehr<br />
als 22 000 Vielfliegern.<br />
Foto: Screenshot A 3 -Video<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 35
Zivilluftfahrt<br />
Ryanair kommt nach Frankfurt<br />
Fotos: Fraport, Flughafen Memmingen, Steinke<br />
Ryan-Main<br />
Alarmstimmung unter den deutschen Airlines: Der irische Niedrigpreis-<br />
Branchenriese Ryanair kommt ab dem Sommer <strong>2017</strong> nach Frankfurt am Main<br />
und macht Deutschlands größtes Drehkreuz sofort zu einer „Basis“.<br />
Von SEBASTIAN STEINKE Frankfurt/Main“, scherzten Ryanair-<br />
Marketingvorstand Kenny Jacobs und<br />
Blau-gelb lackierte 737 sind<br />
in Frankfurt kein völlig ungewohnter<br />
Anblick, und<br />
doch war diese am 2. November landende<br />
Boeing eine Überraschung. Niemand<br />
anderes als Branchenschreck Ryanair<br />
rollte vor das Frankfurter Terminal 2,<br />
um nebenan in der Fraport-Zentrale zur<br />
Pressekonferenz mit Fraport-Chef Stefan<br />
Schulte zu bitten. „Michael O‘Leary haben<br />
wir in Dublin eingesperrt, denn er<br />
hat mal gesagt, wir fliegen niemals nach<br />
der kaufmännische Geschäftsführer David<br />
O‘Brien zur Einstimmung.<br />
„Ich freue mich, Ryanair am Standort<br />
zu begrüßen, eine große und führende<br />
Fluggesellschaft“, schmeichelte Stefan<br />
Schulte seinem neuen Kunden, der<br />
alleine im Monat Oktober mit seinen<br />
350 Boeing 737-800 elf Millionen Passagiere<br />
beförderte und 95 Prozent Auslastung<br />
erreichte. „Wir haben schon seit<br />
unserer Zeit in Hahn eine lange Partnerschaft,<br />
und wir sehen deutliche Marktveränderungen,<br />
auf die wir reagieren<br />
müssen. Wir müssen und wir wollen uns<br />
für Low Cost öffen“, umriss der Flughafen-Konzernchef<br />
die Lage. Immer mehr<br />
Punkt-zu-Punkt-Verkehr zum Niedrigpreis<br />
vernetze Europa. Der Marktanteil<br />
werde von 30 auf über 60 Prozent klettern.<br />
Gerade Internetbuchungen erfolgten<br />
besonders oft bei den Niedrigpreis-<br />
Airlines.<br />
„Wenn Kunden in diesem Marktsegment<br />
fliegen wollen, müssen wir es anbieten“,<br />
sagte Schulte. Weil Frankfurt<br />
dies bisher versäumt habe, verringere<br />
36 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong><br />
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Der Premierenflug<br />
rollt hier vor das neue<br />
Zuhause im Terminal 2.<br />
Fraport-Chef Schulte<br />
beim strategischen<br />
Handschlag.<br />
Bisher setzte Ryanair<br />
vorwiegend auf<br />
Sekundärflughäfen.<br />
sich bereits das Einzugsgebiet des Drehkreuzflughafens.<br />
So wanderten Kunden<br />
ab Limburg und nördlich davon nach<br />
Köln ab, und Fluggäste aus Karlsruhe<br />
und südlich davon zu süddeutschen Alternativen<br />
mit günstigen Angeboten.<br />
Ein Drehkreuz wie Frankfurt lebe<br />
außerdem von möglichst vielen Verbindungen.<br />
Für mehr und neue Ziele sei<br />
Ryanair ein sehr starker Partner. Die<br />
Airline fliege 200 Flughäfen in Europa<br />
an, nur 80 davon könne man bisher ab<br />
Frankfurt direkt erreichen. „Wir rücken<br />
damit aber nicht vom Hub-Produkt ab“,<br />
stellte Schulte klar. Vielmehr wolle er<br />
die Drehkreuzrolle Frankfurts weiterentwickeln<br />
und künftig ein sehr viel breiteres<br />
Spektrum anbieten: von der schnörkellosen<br />
Niedrigpreis-Airline bis hin zu<br />
neuen Komplettpaketen im absoluten<br />
Luxusbereich.<br />
Ryanair nimmt ihre Frankfurter<br />
Dienste mit dem Sommerflugplan im<br />
März <strong>2017</strong> auf mit den Ferienzielen Palma<br />
de Mallorca, Alicante, Malaga und<br />
Faro. Dafür werden schon zum Start<br />
zwei Flugzeuge fest in Hessen stationiert,<br />
was Frankfurt nach Ryanair-Lesart<br />
in den Rang einer Basis erhebt und<br />
längerfristige Wachstumspläne verrät.<br />
„Wir sind da und gehen nicht mehr<br />
weg“, kündigte Ryanair-Geschäftsführer<br />
O‘Brien an. „Das ist nur der Prolog von<br />
dem, was wir hier vorhaben, noch nicht<br />
mal das erste Kapitel.“ 400 000 Passagiere<br />
erwarten die Iren in ihrem ersten<br />
Frankfurter Betriebsjahr. Im Gegenzug<br />
helfe Fraport bei der Neuansiedlung mit<br />
„Anreizen“, räumte Stefan Schulte ein.<br />
Diese gewähre Fraport aber in der Anlaufphase<br />
jeweils allen Neukunden und<br />
den Bestandskunden auf zusätzlichen<br />
Routen. Typisch seien Nachlässe auf die<br />
Flughafenentgelte von etwa 40 bis 50<br />
Prozent im ersten Jahr. In den beiden<br />
Folgejahren gehe dieser Rabatt dann<br />
stark sinkend bis auf Null zurück.<br />
Auf die Gebührenermäßigungen für<br />
den Branchenriesen Ryanair reagierten<br />
vor allem die anderen Airlines in Frankfurt<br />
gereizt. Condor-Chef Ralf Teckentrup<br />
sprach auf einem Branchenabend<br />
wörtlich von einer „richtig großen Sauerei“.<br />
Frankfurts Homecarrier Condor<br />
müsse von einem Mallorca-Ticket für 90<br />
Euro Entgelte in Höhe von 30 Euro an<br />
Fraport abführen, während man Ryanair<br />
hierfür nur 15 Euro berechne. Fraportwww.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong> 37
Fotos: Fraport (3), Berliner Flughäfen, Ryanair<br />
Zivilluftfahrt<br />
Ryanair kommt nach Frankfurt<br />
Fraport braucht neues<br />
Wachstum für die<br />
ausgebauten Anlagen.<br />
Auch in Berlin-<br />
Schönefeld, hier das<br />
neue Terminal D,<br />
wächst Ryanair stark.<br />
Mit WOW-air warb Fraport<br />
bereits die nächste Low-<br />
Cost-Airline an.<br />
Schickere Kabinen<br />
sollen Geschäftsleute<br />
zu Ryanair locken.<br />
Ryanair wird<br />
an Frankfurts<br />
internationalem<br />
Terminal 2<br />
abgefertigt.<br />
Großkunde und Lufthansa-Konzernchef<br />
Carsten Spohr drohte sogar an, ab Sommer<br />
<strong>2017</strong> ebenfalls nur noch die Ryanair-Sätze<br />
an Fraport entrichten zu wollen,<br />
was einen Umsatzausfall von 200<br />
bis 300 Millionen Euro für den Flughafen<br />
bedeuten könnte.<br />
Daraufhin kippte das genehmigende<br />
Hessische Verkehrsministerium den für<br />
Ryanair geplanten Neukundenrabatt<br />
und ersetzte ihn durch eine allgemeinere<br />
Belohnung für alle Airlines, die in<br />
Frankfurt ein hohes Passagierwachstum<br />
erzielen. Nach der neuesten, ab Januar<br />
<strong>2017</strong> geltenden Fraport-Entgeltordnung<br />
werden nun zwei Arten von Flügen gefördert:<br />
1. neue Interkontinentalziele,<br />
die mindestens drei Flugplanperioden<br />
zuvor nicht bedient wurden, 2. Strecken<br />
im Europaverkehr, die höhere Passagierzahlen<br />
aufweisen; hiervon ausgenommen<br />
sind alle innerdeutschen Flüge.<br />
Lufthansa befürchtet auch mit der<br />
neuen Regelung eine Diskriminierung<br />
der alteingesessenen Airlines. Es dürfe<br />
nicht sein, dass zwei Airlines für die Bedienung<br />
derselben Route unterschiedliche<br />
Gebühren entrichteten. Harry Hohmeister,<br />
Vorstand des Ressorts Hub Management<br />
bei Lufthansa, drohte Mitte<br />
Dezember sogar mit einer Klage gegen<br />
die neue Gebührenordnung. Außerdem<br />
werde Lufthansa mit ihrer Tochter Eurowings<br />
nach Frankfurt kommen, um von<br />
hier aus Ziele außerhalb des Lufthansa-<br />
Zubringerverkehrs direkt zu bedienen.<br />
Für den Frankfurter Flughafen ist<br />
die neue Öffnung für Low-Cost-Airlines<br />
auch ein Ausweg aus dem stagnierenden<br />
Heimatmarkt. Für die ersten drei<br />
Quartale des Geschäftsjahres 2016 meldete<br />
der Konzern Fraport AG für den<br />
Rhein-Main-Flughafen eine leicht negative<br />
Passagierentwicklung und stagnierende<br />
Umsätze, auch für die Geschäfte<br />
am Flughafen.<br />
Mit ihrer Verlagerung zu den großen<br />
Flughäfen will Ryanair mehr Geschäftsreisende<br />
erreichen. Diese werden mit<br />
umbuchbaren Tarifmodellen, bevorzugtem<br />
Boarding, zwei Stück kostenlosem<br />
Handgepäck und schickeren „Sky-<br />
Interior“-Kabinen von Boeing umworben.<br />
Von ihrer Strategie, immer den billigsten<br />
Preis auf einer Route anzubieten,<br />
will Ryanair aber nicht abrücken. Derzeit<br />
liegt ihr Durchschnittspreis pro<br />
Flugsegment knapp über 40 Euro. FR<br />
38 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> März <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
AirSpot<br />
In unseren AirSpot-Highlights des Monats finden Sie Fotos von besonderen Flugzeugmustern,<br />
exotischen Einsätzen an ungewöhnlichen Orten, seltenen Lackierungen<br />
und fliegenden Raritäten aus der Welt der Flugzeug-Spotter.<br />
Eurospot,<br />
Toulouse, Frankreich<br />
Mit einer temperamentvollen Steilkurve<br />
gleich nach dem Abheben verabschiedete<br />
sich der fabrikneue Airbus A330-<br />
2<strong>02</strong>, MSN1748, LV-GIF von Aerolineas<br />
Argentinas am 2. November beim Start<br />
zum Überführungsflug von Toulouse<br />
nach Buenos Aires. Der Twin mit General-Electric-CF6-80E1A4-Triebwerken<br />
hat 24 Sessel in der Business Class und<br />
248 Sitze in der Economy Class.<br />
Christian Hansen,<br />
Berlin-Tegel<br />
Für einen Jumbo-Sonderflug der<br />
Berliner Philharmoniker in die USA kam<br />
Lufthansa mit ihrer 20<strong>02</strong> gebauten<br />
Boeing 747-430, Werknummer 1299,<br />
D-ABTL am 7. November eigens nach<br />
Berlin-Tegel. Hier scheucht Flug LH342<br />
nach Newark beim Start nahe der<br />
militärischen Abfertigungsanlagen in<br />
Tegel-Nord Vögel auf.<br />
Mirko Krogmeier,<br />
Paderborn/Lippstadt<br />
Als Europas letzte betriebsfähige<br />
Boeing 737-200 gilt die 737-2V6(A),<br />
VP-CAQ von Jet Connections Ltd. aus<br />
dem britischen Oxford. Die 1981 gebaute,<br />
gepflegt wirkende 737 in Geschäftsreiseausführung<br />
flog schon für<br />
Petrolair und Privatair in der Schweiz<br />
und dann für mehrere Eigentümer in<br />
den USA. Das Flugzeug ist im Steuerparadies<br />
Cayman-Inseln registriert.<br />
Marcus Steidele,<br />
Skanderborg-Nord, Dänemark<br />
Als Blickfang und Konferenzraum an<br />
der Autobahn E45 von Flensburg nach<br />
Aarhus hat die dänische Werbeagentur<br />
HC Gruppen eine Boeing 727-276,<br />
die frühere G-BNNI von Dan Air und<br />
VH-TBK von Australian Airlines, aufgestellt.<br />
Als Spaß kündigten die Dänen<br />
auf einem Schild daneben auch gleich<br />
noch den Bau eines eigenen „Flughafens<br />
Ost-Jütland“ an.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 39
Business Aviation<br />
Gulfstream G500 im Testprogramm<br />
Neues Paar<br />
Gulfstream modernisiert seine Palette und entwickelt parallel das Duo G500 und<br />
G600 von Grund auf neu. Erstmals werden Triebwerke von Pratt & Whitney Canada<br />
verwendet, und das neue Symmetry Flight Deck bietet aktive Sidesticks.<br />
Gleichteile sparen Geld und vereinfachen<br />
den Betrieb. Was in<br />
der Automobilindustrie bis zur<br />
Perfektion praktiziert wird, wurde von<br />
Airbus bereits Ende des letzten Jahrhunderts<br />
auf Flugzeuge übertragen und<br />
macht auch vor den Business Jets nicht<br />
halt. Dassault hat es mit dem Paar Falcon<br />
7X und 8X vorgemacht, Gulfstream<br />
zieht jetzt mit den Zweistrahlern G500<br />
und G600 nach. Die gleichen und doch<br />
ungleichen Geschwister sollen mit etwa<br />
einem Jahr Versatz Ende <strong>2017</strong> beziehungsweise<br />
2018 ihren Dienst antreten.<br />
Nicht verwechselt werden darf die<br />
nun kommende G500 mit der „alten“<br />
G500, die 2004 in Dienst gestellt wurde<br />
und eine abgespeckte Variante der bis<br />
heute gebauten und erfolgreichen G550<br />
ist. Die etwa 45 Millionen Dollar (ca. 43<br />
Mio. Euro) teure G500 wird dann die<br />
Nachfolge der G450 antreten, deren<br />
Produktionsende zum Jahr 2018<br />
Gulfstream bereits bekannt gegeben hat.<br />
In Branchenkreisen wird spekuliert, ob<br />
der G550 mit der G600 ein ähnliches<br />
Schicksal widerfahren wird. Deren Abmessungen<br />
sind nahezu identisch, die<br />
600 unterliegt ihr bei der Reichweite<br />
zwar um 1<strong>02</strong>0 Kilometer, verfügt allerdings<br />
über die deutlich modernere Architektur<br />
und Technologie im Cockpit.<br />
Wer nicht weiter als 9260 Kilometer<br />
weit reisen will, ist mit der G500 sehr<br />
gut bedient. Für Strecken bis 11 480<br />
Kilometer steht die G600 bereit. Die<br />
größere Reichweite wird mit größeren<br />
Tanks erkauft. Der eineinhalb Meter längere<br />
Rumpf kommt auch der Kabine<br />
zugute, sodass sich die entsprechend<br />
längere Flugzeit in einem weniger gedrungenen<br />
Ambiente genießen lässt. Ansonsten<br />
nutzen beide Modelle dieselbe<br />
Grundstruktur mit den für Gulf stream<br />
typischen großen, ovalen Seitenfenstern.<br />
NEU ENTWICKELTES<br />
SYMMETRY FLIGHT DECK<br />
40 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
Beiden gemein ist damit auch das, worauf<br />
der Hersteller besonders stolz ist:<br />
Symmetry Flight Deck ist die Marketingwww.flugrevue.de
Die G500 startete am 18. Mai 2015<br />
zum Erstflug. Vier Prototypen sind<br />
inzwischen im Einsatz.<br />
Gulfstream Aerospace G500<br />
Allgemeine Angaben<br />
Typ Langstrecken-Geschäftsreisejet<br />
Hersteller<br />
Gulfstream Aerospace,<br />
<br />
Savannah, Georgia, USA<br />
Besatzung 2<br />
Passagiere maximal 19<br />
Antrieb 2 x Pratt & Whitney Canada PW814GA<br />
Startschub <br />
2 x 67,36 kN<br />
Abmessungen<br />
Länge 27,78 m<br />
Höhe 7,78 m<br />
Spannweite<br />
26,55 m<br />
Kabinenlänge 12,65 m<br />
Kabinenhöhe<br />
1,93 m<br />
Kabinenbreite<br />
2,41 m<br />
Kabinenvolumen 48,56 m 3<br />
Gepäckraumvolumen 4,96 m 3<br />
Massen<br />
Leermasse mit<br />
3 Besatzungsmitgliedern 21 137 kg<br />
max. Nutzlast<br />
2495 kg<br />
Nutzlast mit max. Kraftstoff 815 kg<br />
max. Kraftstoff<br />
13 085 kg<br />
max. Startmasse<br />
34 860 kg<br />
max. Landemasse<br />
29 190 kg<br />
Flugleistungen<br />
Langstrecken-<br />
Reisegeschwindigkeit Mach 0.85 / 904 km/h<br />
Hochgeschwindigkeits-<br />
Reiseflug<br />
Mach 0.9 / 956 km/h<br />
maximale Reiseflughöhe <br />
15 545 m<br />
Startstrecke (max. Startmasse) 1585 m<br />
Reichweite<br />
bei Mach 0.85<br />
9260 km<br />
bei Mach 0.9 <br />
7035 km<br />
jeweils mit 8 Passagieren und Reserven<br />
Die G600 hob am 17. Dezember<br />
2016 in Savannah zu ihrem knapp<br />
dreistündigen Erstflug ab.<br />
Fotos: Gulfstream<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 41
Business Aviation<br />
Gulfstream G500 im Testprogramm<br />
Die Ausstattung genügt gehobenen Ansprüchen. Das<br />
Maximum von 19 Passagieren wird selten genutzt.<br />
Einige Sitze lassen sich in Betten verwandeln. Ansonsten gehören<br />
gute Kommunikationssysteme zur Grundausstattung.<br />
Fotos: Gulfstream, Mitropoulos (3)<br />
bezeichnung des neuartigen Cockpits.<br />
Dahinter verbirgt sich ein Instrumentenbrett,<br />
das speziell auf den Zweimannbetrieb<br />
ausgelegt ist. Alle Anzeigen und<br />
Displays sind in gleicher Form auf beiden<br />
Seiten vorhanden, Schalter und Bedienknöpfe<br />
sind von beiden Seiten aus<br />
gleich gut zu erreichen.<br />
TOUCHSCREENS<br />
UND SIDESTICKS<br />
Herzstück des Cockpits und zugleich eine<br />
Premiere für die Amerikaner sind<br />
Sidesticks, die in eine Fly-by-Wire Steuerung<br />
münden. Laut Flugtestpilot Eric<br />
Holmberg orientiert sich das Design am<br />
Kampfjet F-35. Im Vergleich zu den<br />
sonst meist nicht miteinander gekoppelten<br />
Joysticks anderer Flugzeugmodelle<br />
bewegen sich die in der G500/G600<br />
synchron. Das hat den Vorteil, dass der<br />
jeweils nicht-fliegende Pilot stets durch<br />
seine Hand auf dem Steuerknüppel intuitiv<br />
spürt, was sein Kollege macht, und<br />
eine eventuelle Gefahrensituation nicht<br />
erst über die Instrumente interpretieren<br />
muss. Den Piloten im „Loop“ zu halten,<br />
das ist allgemein die dem Cockpit zugrunde<br />
liegende Philosophie. So hat sich<br />
Gulfstream gegen ein automatisches<br />
Trimmsystem entschieden, die Piloten<br />
müssen manuell trimmen, sobald der<br />
Autopilot ausgeschaltet ist.<br />
Ein weiteres Novum ist die Bedienkonsole<br />
an der Cockpitdecke: Hier kommen<br />
fast ausschließlich Touchscreens<br />
zum Einsatz. Lediglich die häufig genutzten<br />
Schalter, wie die für die Lichter,<br />
sind noch herkömmlich ausgeführt. Diese<br />
Herangehensweise erlaube es, das<br />
Flugzeug in einer viel kürzeren Zeit vom<br />
Einschalten bis zur fertigen Startkonfiguration<br />
vorzubereiten, da sich die meisten<br />
Systeme um sich selbst kümmern<br />
und keinen Input des Piloten benötigen.<br />
Die Interaktion mit dem Flugmanagement-System<br />
findet ebenfalls über<br />
Touchscreens statt. Die Navigationsanzeigen<br />
lassen sich mittels Joystick, der<br />
auch einen Cursor auf dem Display steuern<br />
kann, frei nach Flugphase konfigurieren.<br />
So können beispielsweise Anflugkarten<br />
eingeblendet sowie Triebwerksparameter<br />
größer und kleiner angezeigt<br />
werden. Am Boden gibt es zur Unterstützung<br />
beim Rollen eine 3D-Karte.<br />
Diese Karte ähnelt einem Navigationssystem<br />
im Auto und erleichtert es den<br />
Piloten, Rollwege korrekt zu identifizieren<br />
und die Anweisungen des Lotsen<br />
schnell umzusetzen. Ein Synthetic Vision<br />
System, das die Sicht bei Schlechtwetteranflügen<br />
durch Infrarotkamera<br />
und Rückgriff auf Kartendaten verbessert,<br />
ist in dieser Klasse mittlerweile fast<br />
obligatorisch.<br />
Ungestört sollen auch die Passagiere<br />
sein. Für bis zu 19 ist die Kabine beider<br />
Modelle zugelassen, und sie kann in unzähligen<br />
individualisierbaren Versionen<br />
bestückt werden. Dort kommt die gleiche<br />
Ausstattung wie in Gulfstreams<br />
Die fünfte G500 (Production 1) fliegt seit August 2016. Sie hat eine volle Innenausstattung<br />
mit zwei Toiletten und einem großen Küchenblock.<br />
Die Bruchversuche sind erfolgreich<br />
abgeschlossen. Nun stehen Dauertests an.<br />
42 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Große Bildschirme dominieren im Cockpit. Auch ein Head-up-Display zählt zur<br />
Ausrüstung. Systemanzeigen auch an der Decke verwenden Touchscreens.<br />
Die neuen Sidesticks sind<br />
gekoppelt.<br />
Spitzenmodell G650 zum Einsatz. Bis zu<br />
vier Zonen für Arbeit, Essen oder Schlafen<br />
sind in der G600 möglich.<br />
Angetrieben werden beide Modelle<br />
mit Triebwerken aus der jüngsten Pratt<br />
&Whitney-Canada-Serie PW800 in zwei<br />
unterschiedlichen Schubratings. Die<br />
Neuentwicklung wurde 2015 zertifiziert<br />
und wird ihr Debüt an den Gulfstream-<br />
Geschwistern geben. Eine weitere Version<br />
war für die inzwischen eingestampfte<br />
Cessna Citation Columbus vorgesehen.<br />
Derzeit befindet sich die G500 im<br />
Zulassungsprogramm, welches <strong>2017</strong> abgeschlossen<br />
werden soll. Insgesamt sind<br />
vier Prototypen in der Luft. Während die<br />
ersten beiden für das Erfliegen des Flugspektrums<br />
eingesetzt wurden, konzentrierte<br />
sich der dritte auf die einzelnen<br />
Systeme an Bord. Parallel zu den Flugtests,<br />
die im Oktober die Marke von<br />
1600 Stunden überschritten hatten,<br />
führt Gulfstream umfangreiche Tests am<br />
Boden durch. So wurde zum Beispiel im<br />
Juni 2016 der Bruchtest bei 150 Prozent<br />
der maximalen Belastung bestanden. Die<br />
Ermüdungsversuche, die über die dreifache<br />
Lebensdauer laufen, sollten vor<br />
Ende 2016 begonnen haben. Darüber hinaus<br />
wurden Klimatests im McKinley<br />
Climatic Laboratory auf der Eglin AFB<br />
durchgeführt.<br />
LIEFERUNGEN SOLLEN<br />
ENDE <strong>2017</strong> BEGINNEN<br />
Eine große Rolle spielen auch Versuchsläufe<br />
auf dem sogenannten „Iron Bird“.<br />
Auf einem Metallskelett sind sämtliche<br />
Flugzeugsysteme wie Elektrik, Fahrwerke,<br />
Flugsteuerung und Hydraulik<br />
installiert und durchlaufen in Echtzeit<br />
Flugzyklen. Gesteuert wird die Prüfvorrichtung<br />
aus einem Cockpitsimulator.<br />
Insgesamt wurden auf dem Teststand bereits<br />
57 000 Flugstunden simuliert. So<br />
konnte der Hersteller kostengünstig und<br />
bereits früh in der Entwicklungsphase<br />
etwaige Schwachstellen erkennen und<br />
abstellen. So kommt es auch, dass nur<br />
etwa 20 Prozent der Testflüge der Erprobung<br />
durch den Hersteller dienen. Der<br />
Großteil der realen Flüge ist notwendig,<br />
um den Anforderungen der Zulassungsbehörden<br />
zu genügen.<br />
Mit dem fünften, mit einer vollständigen<br />
Kabinenausstattung versehenen<br />
Flugzeug wird aktuell die Zuverlässigkeit<br />
der Komfortfunktionen im täglichen<br />
Flugbetrieb getestet. Parallel dazu läuft<br />
bereits die Endmontagelinie mit ersten<br />
Serienflugzeugen hoch. Gulfstream hat<br />
daher die ursprünglich für 2018 geplante<br />
erste Auslieferung auf das vierte<br />
Quartal <strong>2017</strong> vorverlegt.<br />
Um etwa ein Jahr zeitversetzt folgt<br />
die G600, die ebenfalls einen kleinen<br />
Vorsprung auf die Planung herausgearbeitet<br />
hat. Die Testpiloten Scott Martin<br />
und Todd Abler starteten mit dem ersten<br />
Prototyp am 17. Dezember 2016 zum<br />
Jungfernflug.<br />
FR<br />
MAX KÜHNL<br />
Hitze- und Kältetests (-40/+55 Grad Celsius) wurden mit dem Prototyp T2 im<br />
McKinley-Klimalabor auf der Eglin AFB in Florida durchgeführt.<br />
Bei der G500 werden PW814GA von<br />
Pratt & Whitney Canada verwendet.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 43
Der Seelö<br />
Militärluftfahrt<br />
Neuer Marinehubschrauber NH90 NTH<br />
44 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Offiziell wurde der erste Sea Lion am<br />
8. Dezember in Donauwörth vorgestellt.<br />
Im Rahmen einer umstrittenen<br />
Vertragsanpassung<br />
bei den Militärhubschrauberprogrammen<br />
NH90 und<br />
Tiger erhält die Marine<br />
18 Sea Lions. Der spezielle<br />
Naval Transport Helicopter<br />
soll ab 2019 die kaum noch<br />
in der Luft zu haltenden<br />
Sea Kings ersetzen.<br />
Von KARL SCHWARZ<br />
we<br />
Schon seit Jahren ist die Not<br />
bei der Marine groß: Die<br />
Zahl der Flugstunden des<br />
Westland Sea King Mk 41 bewegt sich<br />
seit 2007 unter der „operativen Forderung“<br />
und seit 2009 auch unter dem<br />
„Minimum“. Laut dem neuesten Bericht<br />
des Verteidigungsministeriums waren<br />
von 21 noch vorhandenen Hubschraubern<br />
durchschnittlich vier einsatzbereit.<br />
Damit konnte gerade einmal der zivile<br />
und militärische SAR-Dienst über See<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Ein Ersatz für die ab 1974 eingeführten<br />
Sea Kings ist also dringend. Und<br />
nachdem eine 2010 gestartete Ausschreibung<br />
für einen neuen Marinehubschrauber<br />
nicht zu einer Beschaffung<br />
geführt hatte, blieb der Marine keine<br />
Wahl: Im Rahmen der im März 2013 getroffenen<br />
Grundsatzvereinbarung des<br />
Verteidigungsministeriums mit Airbus<br />
Helicopters wurde der Kauf von 18<br />
NH90 NTH Sea Lion festgelegt. Dieser<br />
dient praktisch als Ausgleich für die<br />
Stückzahlreduzierungen beim Heeres-<br />
Foto: Karl Schwarz<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 45
Militärluftfahrt<br />
Neuer Marinehubschrauber NH90 NTH<br />
hubschrauber NH90 TTH (nur noch 80<br />
in Einsatzverbänden) und beim Kampfhubschrauber<br />
Tiger (nur noch 40 in Einsatzverbänden).<br />
Im gleichen Atemzug<br />
wurden auch die Anforderungen an die<br />
Ausstattung des neuen Marinehubschraubers<br />
drastisch heruntergeschraubt.<br />
Er dient nun ausschließlich als<br />
Ersatz für die Sea Kings, hat also mit<br />
Schiffsbekämpfung und U-Boot-Jagd<br />
nichts zu tun.<br />
AUFGABENVIELFALT<br />
VON LAND UND SCHIFF<br />
Es verbleiben sechs vergleichsweise einfachere<br />
Aufgaben, als da sind:<br />
• Materialtransport mit einer maximalen<br />
Zuladung von 4,2 Tonnen. Am Lasthaken<br />
können Fahrzeuge und andere<br />
Lasten bis zu vier Tonnen zum Einsatzort<br />
verbracht werden.<br />
• Personentransport. Laut Hersteller<br />
finden 14 Soldaten in voller Ausrüstung<br />
im Sea Lion Platz. Alternativ können bis<br />
zu neun erkrankte oder verletzte Personen<br />
liegend transportiert werden.<br />
• Boarding-Operationen zur Überprüfung<br />
von Handelsschiffen im Rahmen<br />
von Embargoüberwachung und Missionen<br />
gegen die Piraterie. Dafür müssen<br />
Teams von etwa zwölf Soldaten per Fast<br />
Roping abgesetzt werden.<br />
• Taktischer Transport von Spezialkräften<br />
ins Einsatzgebiet und ihre Rückverbringung.<br />
Bei solchen Einsätzen können<br />
zwei M3M-MGs (Kaliber 12,7 mm)<br />
in der Kabine eingerüstet werden.<br />
Strahlende Gesichter bei der offiziellen Feier in Donauwörth. Das Programm ist<br />
wichtig für den deutschen Standort von Airbus Helicopters.<br />
• Maritime Aufklärung mit dem<br />
360-Grad-Radar (Thales European Naval<br />
Radar) und dem im Bug aufgehängten,<br />
drehbaren Sensorbehälter (Infrarotund<br />
TV-Kamera, Laser-Entfernungsmesser).<br />
Darüber hinaus sind Systeme zur<br />
Erfassung und Identifizierung von elektromagnetischen<br />
Ausstrahlungen eingerüstet.<br />
AIS (Automatic Identification<br />
System) zeigt die Position von Schiffen.<br />
Mit Link 11 kann das Lagebild mit<br />
Schiffen eines Einsatzverbands ausgetauscht<br />
werden.<br />
• Such- und Rettungsdienst über See,<br />
sowohl zivil entsprechend den Vorgaben<br />
der ICAO, als auch militärisch. Dafür<br />
gibt es eine umfassende Kommunikationsausstattung<br />
wie digitaler Behördenfunk<br />
(BOS), Seefunk und Satellitenkommunikation.<br />
46 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Zur Ausstattung<br />
gehören ESM-<br />
Antennen,<br />
Satcom und<br />
beiklappbares<br />
Heck (von oben).<br />
Seinen Erstflug absolvierte der NH90 NTH am 1. Dezember 2016.<br />
Die Kabine des NH90 NTH ist 4,8 m lang, 2,0 m breit und 1,58 m hoch. Sie bietet Platz für medizinische Ausrüstung (hinten)<br />
und eine Konsole des Systembedieners. Bis zu 14 Soldaten in voller Ausrüstung können transportiert werden.<br />
Fotos: Airbus Helicopters, Schwarz (4)<br />
Wie gut der Sea Lion diese Aufgaben<br />
erfüllen kann, darüber gibt es nach wie<br />
vor unterschiedliche Auffassungen. Jedenfalls<br />
macht es keinen guten Eindruck,<br />
wenn der neueste Hubschrauber<br />
der Marine nach Auskunft von Rüstungs-Staatssekretärin<br />
Katrin Suder nur<br />
„analog eines zivil zugelassenen Category-B-Hubschschraubers<br />
zertifiziert“<br />
wird. Für zivile SAR-Einsätze sind nach<br />
den Vorschriften von JAR-OPS 3 Hubschrauber<br />
der Category A einzusetzen,<br />
die dank höherer Leistungsreserven bei<br />
Triebwerksproblemen im Schwebeflug<br />
deutlich mehr Sicherheit bieten.<br />
Von solcher Kritik zeigt sich das Ministerium<br />
gewohnt unbeeindruckt: Der<br />
Sea Lion werde „seine vorgesehenen<br />
Aufträge erfüllen können“, so Suder. Außerdem<br />
wird auf die Erfahrungen der<br />
Verbündeten verwiesen, die ihre NH90-<br />
Marinehubschrauber bereits seit Jahren<br />
auch für SAR-Aufgaben verwenden.<br />
Dies gilt insbesondere für die Franzosen,<br />
auf deren Caiman-Modell des NH90 die<br />
deutsche Sea-Lion-Version aufbaut.<br />
Die Entwicklung sollte daher nicht<br />
allzu schwierig sein. Nur 100 Flugstunden<br />
hat Airbus Helicopters wohl angesetzt,<br />
zumal Versuche auf Schiffen (Einwww.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 47
Fotos: Schwarz<br />
Militärluftfahrt<br />
Neuer Marinehubschrauber<br />
Endmontage und Ausrüstung der 18 Sea Lions werden in Donauwörth durchgeführt.<br />
Eine zweite Maschine für die Versuche soll im Juni <strong>2017</strong> fliegen.<br />
satzgruppenversorger der „Berlin“-Klasse)<br />
wegen bereits vorhandener Qualifikationen<br />
nicht notwendig sind. Dennoch<br />
ist man bei der Integration neuer Systeme<br />
natürlich nie vor Überraschungen gefeit.<br />
Und auch die behördlichen Abnahmeprozesse<br />
verschlingen Zeit.<br />
LIEFERUNGEN AB<br />
HERBST 2019 GEPLANT<br />
Vizeadmiral<br />
Andreas Krause,<br />
Inspekteur der<br />
Marine:<br />
Über vier Jahre stehen dafür zwischen<br />
der offiziellen Auftragsvergabe am<br />
10. Juni 2015 und dem geplanten Auslieferungsbeginn<br />
im Oktober 2019 zur Verfügung.<br />
Auch wenn man laut neuestem<br />
BMVg-Bericht mit der Critical Design<br />
Review drei Monate im Verzug ist, „wird<br />
weiterhin von einer vertragskonformen<br />
Auslieferung der ersten Hubschrauber<br />
ausgegangen“. Ein hoffnungsvoller Meilenstein<br />
dafür war der Erstflug des ersten,<br />
noch nicht mit wichtigen Systemen<br />
ausgerüsteten Sea Lion am 1. Dezember<br />
2016. Eine Woche später folgte in Donauwörth<br />
die offizielle Präsentation.<br />
Derweil war der zweite Sea-Lion-Prototyp<br />
in der Fertigung weit fortgeschritten.<br />
Er soll ab kommenden Juni für Flugversuche<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Wie bereits erwähnt, sollen die Lieferungen<br />
der neuen Hubschrauber im Oktober<br />
2019 beginnen. Schon im ersten<br />
Jahr ist die Übergabe von drei Maschinen<br />
vorgesehen. Jeweils sechs weitere<br />
sollen 2<strong>02</strong>0 und 2<strong>02</strong>1 folgen, die restlichen<br />
drei im Jahr darauf. Oberstes Ziel<br />
ist es dabei, die SAR-Rolle des Sea King<br />
im Jahr 2<strong>02</strong>2 übernehmen zu können.<br />
Dieser Plan fordert nicht nur die Industrie,<br />
auch die Marine hat bis dahin so<br />
einige Hürden zu überwinden, um einen<br />
bruchfreien Übergang zwischen Sea<br />
King und Sea Lion zu gewährleisten.<br />
Gerade im Personalbereich ist es schwierig,<br />
aktuelle Einsatzanforderungen und<br />
notwendige Ausbildungen unter einen<br />
Hut zu bringen. Immerhin hat man mit<br />
der Ausbildung von technischem und<br />
fliegerischem Personal (Piloten, Bordmechaniker,<br />
Luftfahrzeugoperationsoffiziere)<br />
schon begonnen. Dabei stützt man<br />
sich auf die Heereseinrichtungen in Bückeburg<br />
(Pilotenausbildung) und Faßberg<br />
(Techniker) ab. Darüber hinaus<br />
sind beim Marinefliegergeschwader 5 in<br />
Nordholz Änderungen an den vorhandenen<br />
Gebäuden und Neubauten zum Beispiel<br />
für den separat beschafften Simulator<br />
nötig. Und nicht zu vergessen: Der<br />
Sea Lion wird nach den neuen Regularien<br />
der DEMAR (German Military Airworthiness<br />
Requirements) betrieben, die<br />
mit denen der zivilen Luftfahrt vergleichbar<br />
sind. Dazu kommt die Verwendung<br />
der SASPF-Software für Betrieb<br />
und Materialbewirtschaftung, die auf<br />
Schiffen noch nicht eingesetzt wurde.<br />
Insgesamt werden für die Beschaffung<br />
des Sea Lion 1,456 Milliarden Euro<br />
veranschlagt. Sie werden laut einer Unterrichtung<br />
des Haushaltsausschusses<br />
„teilweise finanziert aus einer Gutschrift<br />
des Auftragnehmers für bereits geleistete<br />
Zahlungen für die nicht mehr abzunehmenden<br />
40 NH90-Heer“. Verträge<br />
für die Wartung sind darin nicht enthalten.<br />
Generell werde beim NH90 derzeit<br />
an einer Straffung des Wartungskonzepts<br />
gearbeitet. In diesem Zusammenhang<br />
fallen beim Sea Lion 18 Millionen<br />
Euro zusätzlich an für „Maßnahmen zur<br />
Erhöhung der Verfügbarkeit, die im<br />
Rahmen der Task Force Drehflügler beschlossen<br />
wurden“.<br />
Mehr Kundenzufriedenheit ist für<br />
den Hersteller nach all dem Ärger der<br />
vergangenen Jahre mit technischen Problemen<br />
und geringer Verfügbarkeit – zuletzt<br />
waren beim Heer im Schnitt neun<br />
von 48 NH90 TTH einsatzbereit – sehr<br />
wichtig. Nur so lassen sich weitere Kunden<br />
gewinnen oder bestehende Kunden<br />
zu neuen Aufträgen animieren. Bei der<br />
deutschen Marine steht nach dem Sea-<br />
King-Ersatz ab 2<strong>02</strong>5 die Ablösung der<br />
Bordhubschrauber Sea Lynx an. Entsprechende<br />
Planungen haben laut Vizeadmiral<br />
Andreas Krause bereits begonnen.<br />
Airbus Helicopters beziehungsweise<br />
NH Industries will da natürlich ein<br />
gewichtiges Wort mitreden. Schließlich<br />
gibt es bereits eine voll ausgerüstete und<br />
bewaffnete NFH-Variante des NH90<br />
(NATO Frigate Helicopter), die zum<br />
Beispiel in den Niederlanden seit 2010<br />
im Einsatz ist.<br />
FR<br />
„ WIR BENÖTIGEN DEN NACHFOLGER<br />
FÜR DEN SEA KING DRINGEND!“<br />
48 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
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Militärluftfahrt<br />
F-35B auf der USS „America“<br />
Die F-35B landet nach der Mission senkrecht auf<br />
kleinen Trägerschiffen wie der USS „America“.<br />
Foto: US Navy<br />
50 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
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Von KARL SCHWARZ<br />
Während die Tests der F-35 Lightning II<br />
mit Hochdruck weitergehen, gerät das<br />
Programm durch einen Tweet des künftigen<br />
US-Präsidenten unter Druck.<br />
TESTS<br />
UND<br />
TWEETS<br />
Donald Trump ist nicht zimperlich,<br />
wenn es um die<br />
Kritik an Rüstungsprogrammen<br />
geht. Nachdem er am<br />
6. Dezember die Pläne für eine neue Air<br />
Force One in einem Tweet zerrissen hatte<br />
(„ ... die Kosten sind außer Kontrolle,<br />
mehr als vier Milliarden Dollar. Auftrag<br />
stornieren!“), war am 12. Dezember die<br />
F-35 an der Reihe: „Das F-35-Programm<br />
und die Kosten sind außer Kontrolle.<br />
Milliarden Dollar für militärische (und<br />
andere) Beschaffungen können und<br />
werden nach dem 20. Januar eingespart“,<br />
ließ er wissen.<br />
Das ist Wasser auf die Mühlen der<br />
F-35-Kritiker. Die argumentieren aber<br />
weniger emotional, sondern auf Basis<br />
von Fakten. J. Michael Gilmore, Director<br />
of Operational Test and Evaluation<br />
des Pentagon, listete zum Beispiel in<br />
einem Mitte Oktober verfassten Memo<br />
an den zuständigen Beschaffungs-<br />
Staatssekretär die jüngsten Verzögerungen<br />
und Probleme im Entwicklungsprogramm<br />
(SDD = Systems Design and<br />
Development) auf. So verzögerte sich<br />
die Freigabe der neuen Missionssoftware<br />
3FR6 von Februar auf voraussichtlich<br />
Dezember 2016. Grund dafür war<br />
unter anderem, dass die Programmierer<br />
noch Nachbesserungen am Block 3FR5<br />
vornehmen mussten, um die Durchführung<br />
diverser Waffenversuche zu ermöglichen.<br />
Von Januar bis September seien nur<br />
2069 Missionssystem-Testpunkte abgearbeitet<br />
worden statt der geplanten<br />
3189. Besonders hinter dem Plan liegt<br />
man bei den Versuchen mit der Bordkanone<br />
der F-35A. Hier leidet wegen kleiner<br />
Gier-Inputs durch das Öffnen der<br />
Mündungsklappe die Zielgenauigkeit –<br />
ein Problem, das man mit Software-Anpassungen<br />
beheben will.<br />
Insgesamt gibt es noch 146 nicht abgearbeitete<br />
Reports zu Problemen der<br />
Kategorie 1 und 1033 der Kategorie 2.<br />
Das für den Betrieb sehr wichtige Autonomic<br />
Logistics Information System ist<br />
ebenfalls von Verzögerungen betroffen.<br />
Die Version 2.0.2, ohne die die USAF eigentlich<br />
keine anfängliche Einsatzbereitschaft<br />
erklären wollte, ist nun erst Anfang<br />
<strong>2017</strong> verfügbar. Erst dann können<br />
auch die Warte des Militärs Triebwerks-<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 51
Militärluftfahrt<br />
F-35B auf der USS „America“<br />
20 F-35B passen ohne<br />
Probleme auf die LHA 6.<br />
DIE F-35B SOLL DIE<br />
OFFENSIVFÄHIGKEITEN VERBESSERN<br />
Die Piloten sind mangels Head-up-Display<br />
auf ihr Helmvisier angewiesen.<br />
Auch Nachtflugversuche standen auf<br />
der USS „America“ auf dem Plan.<br />
Adir in Israel<br />
Israel gehört seit Langem zu den bevorzugten Kunden für amerikanische<br />
Waffensysteme, und die F-35I macht da keine Ausnahme.<br />
Nach Italien (mit eigener Endmontagelinie) sind die Luftstreitkräfte des<br />
Landes die ersten, die den neuen Fighter vor Ort haben. Am 12.<br />
Dezember trafen die ersten zwei von bisher 33 bestellten „Adir“<br />
(der Mächtige) nach einem Überführungsflug aus den USA auf der<br />
Nevatim Air Base ein. Zur Willkommensfeier waren Staatspräsident<br />
Reuven Rivlin und Ministerpräsident Netanjahu ebenso<br />
gekommen wie der US-Verteidigungsminister Ashton Carter. Nach<br />
einem gründlichen Check über Nacht begann die Staffel „Goldener<br />
Adler“ am nächsten Tag mit den Übungsflügen. Die Zeit für die<br />
Eingewöhnung und die Entwicklung der Taktik drängt, denn bis<br />
Dezember <strong>2017</strong> soll die Einsatzbereitschaft hergestellt<br />
sein. Die F-35I wird auch auf diverse israelische Systeme, insbesondere<br />
im Bereich elektronische Kampfführung, zurückgreifen.<br />
Erstmals wurde das Waffenhandling<br />
mit der F-35B an Deck geübt.<br />
52 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Für den Kurzstart wird der Hubfan<br />
hinter dem Cockpit angeworfen und<br />
die Schubdüse gedreht.<br />
Drei Staffeln waren an den<br />
Versuchen im November beteiligt.<br />
Fotos: Lockheed Martin, IAF – Ofer Berkovich (1), US Navy (1)<br />
daten eingeben. Bisher muss dies von<br />
Personal des Herstellers Pratt & Whitney<br />
gemacht werden.<br />
Insgesamt sieht Gilmore wenig<br />
Chancen, dass die SDD-Phase bis August<br />
<strong>2017</strong> abgeschlossen werden kann.<br />
Somit ist auch der Beginn der Truppenerprobung<br />
gefährdet. Außerdem räumt<br />
selbst das JSF-Programmbüro ein, dass<br />
für die noch ausstehenden Arbeiten<br />
rund 530 Millionen Dollar zusätzlich benötigt<br />
werden. Das Geld will man durch<br />
Einsparungen in anderen Bereichen des<br />
Fighter-Programms generieren.<br />
TESTS AUF DER USS „AMERICA“<br />
Unbeeindruckt von solchen unerfreulichen<br />
Nachrichten laufen die diversen<br />
Testprogramme mit Hochdruck weiter.<br />
F-35B des US Marine Corps waren zum<br />
Beispiel vom 28. Oktober bis Ende November<br />
2016 auf dem Landungsschiff<br />
USS „America“ (LHA 6), um unter anderem<br />
den Development Test III (DT-III)<br />
durchzuführen. Dabei ging es darum,<br />
den zulässigen Flugbereich zu erweitern<br />
(Startgeschwindigkeiten bei unterschiedlichen<br />
Massen und Randbedingungen,<br />
asymmetrische Beladung etc.). Erstmals<br />
wurden auch Waffenbeladungsversuche<br />
an Deck durchgeführt. Dazu hatte die<br />
Crew der USS „America“ 72 Laserbomben<br />
(GBU-12) und 40 GBU-32 mit GPS-<br />
Sensor bereitgestellt. Die Deckmannschaft<br />
war zuvor auf der F-35-Basis in<br />
Yuma in das neue Muster eingewiesen<br />
worden. Unter anderem gilt es zu beachten,<br />
dass die F-35 viel mehr Schub generiert<br />
als eine AV-8B Harrier und enger<br />
drehen kann.<br />
Waren zunächst sieben F-35B an<br />
Deck, so erhöhte sich die Zahl gegen Ende<br />
der Versuche auf ein Dutzend Maschinen<br />
der Staffeln VX-23, VMX-1 und<br />
VMA-211. Zusammen mit zwei MV-<br />
22B, einer UH-1Y und einer AH-1Z Viper<br />
wurden verbundene Luftoperationen<br />
durchgeführt. Sechs F-35 griffen dabei<br />
die Flugabwehrstellungen des Gegners<br />
an, während zwei Lightning II als Begleitschutz<br />
für die MV-22B fungierten.<br />
Ein interessantes Experiment war auch<br />
das Zusammenspiel der F-35B als fliegender<br />
Sensor für die Zielzuweisung von<br />
SM-6-Lenkwaffen, die von Zerstörern<br />
mit dem Aegis-System abgefeuert wurden.<br />
19 Piloten des US Marine Corps<br />
wurden für Trägeroperationen qualifiziert<br />
(vorher nur acht).<br />
WEITERES FERTIGUNGSLOS<br />
Derweil führte eine andere F-35B von<br />
Edwards Air Force Base aus Versuche<br />
mit der Raytheon Paveway IV durch, einer<br />
lasergelenkten Bombe, die speziell<br />
für die Flugzeuge der Royal Air Force<br />
vorgesehen ist. An der Integration der<br />
Luft-Luft-Lenkwaffe ASRAAM wird<br />
ebenfalls gearbeitet.<br />
Was die Produktion der F-35 betrifft,<br />
so wurde nun das Vorserienlos 9 (LRIP<br />
9) beauftragt. Weil man sich auch nach<br />
15 Monaten Verhandlungen mit Lockheed<br />
Martin nicht einigen konnte, legte<br />
das US-Verteidigungsministerium die<br />
Konditionen dabei einseitig fest. LRIP 9<br />
umfasst 45 F-35A, 13 F-35B und zwei F-<br />
35C für die Navy im Wert von 6,1 Milliarden<br />
Dollar plus 1,4 Milliarden für die<br />
separat bestellten 66 Triebwerke von<br />
Pratt & Whitney. Dies entspreche einer<br />
Kostensenkung von im Schnitt 3,7 Prozent<br />
gegenüber LRIP 8, so das Pentagon.<br />
Ob Donald Trump mit solchen Mini-<br />
Schritten zufrieden ist, wird sich nach<br />
der Amtsübergabe im Januar zeigen. FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 53
Militärluftfahrt<br />
1st Special Operations Wing<br />
Gefragte<br />
Spezialisten<br />
Mit Hercules, Osprey<br />
und U-28A erfüllt<br />
der 1st SOW der<br />
US Air Force rund um<br />
den Globus wichtige<br />
Aufgaben. Wir haben<br />
uns in Hurlburt Field<br />
in Florida umgesehen..<br />
54 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Die schwer bewaffnete<br />
AC-130U „Spooky“<br />
fliegt bei der 4th Special<br />
Operations Squadron.<br />
Wenn es um aktuelle Einsätze<br />
geht, hüllen sich<br />
die Angehörigen des<br />
Special Operations Command der USAF<br />
in Schweigen. Das gilt auch für Captain<br />
Megan Moulton, der bei der 15th Special<br />
Operations Squadron (SOS) die<br />
Hercules-Version MC-130H Combat Talon<br />
II fliegt. „Die Mission dieser Staffel<br />
ist es, Soldaten und Material in feindlichen<br />
Gebieten abzusetzen und dort wieder<br />
herauszuholen“, umschreibt Moulton<br />
seine Aufgaben beim Besuch der<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> in Hurlburt Field in Flo-<br />
Von RICCARDO NICCOLI / KS<br />
Foto: USAF<br />
rida. „Darüber hinaus können wir Fallschirmjäger<br />
und Material aus der Luft<br />
absetzen sowie die CV-22 Osprey und<br />
die HH-60G in der Luft betanken.“<br />
Neue Universal-Schlauchbehälter machen<br />
einen Wechsel je nach Mission nun<br />
überflüssig.<br />
Bei den Einsätzen wie beim Training<br />
arbeiten die Crews der 15th SOS mit<br />
Spezialkräften von US Navy, Army und<br />
Marines zusammen. Schulungsflüge finden<br />
daher nicht nur über den Übungsplätzen<br />
bei Eglin AFB statt, sondern führen<br />
zum Beispiel auch nach Fort Campwww.flugrevue.de<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 55
Militärluftfahrt<br />
1st Special Operations Wing<br />
Bis zu 24 Soldaten<br />
haben in der CV-22B<br />
Osprey Platz.<br />
Auf Langstreckenflügen<br />
kann die Osprey auch<br />
an der KC-10 tanken.<br />
4th Special Operations<br />
Squadron,<br />
16 Lockheed Martin AC-130U<br />
„Spooky II“ seit 1994<br />
8th Special Operations<br />
Squadron,<br />
14 Bell Boeing CV-22B Osprey,<br />
einsatzbereit seit März 2009<br />
15th Special Operations<br />
Squadron, 9 Lockheed Martin<br />
MC-130H Combat Talon II seit<br />
den 1990er Jahren<br />
34th Special Operations<br />
Squadron,<br />
9 Pilatus U-28A,<br />
aufgestellt im April 2010<br />
319th Special Operations<br />
Squadron,<br />
9 Pilatus U-28A,<br />
aufgestellt im Oktober 2005<br />
In der Hubschrauberkonfiguration<br />
landet die<br />
CV-22B auf engen Plätzen.<br />
56 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Die 8th Special<br />
Operations Squadron hat<br />
14 CV-22B im Bestand.<br />
bell in Tennessee oder nach Colorado<br />
und Washington.<br />
Dank ihrer umfangreichen Sensorausstattung<br />
inklusive AN/APQ-170-Geländefolgeradar<br />
kann die MC-130H<br />
auch bei schlechtem Wetter im Tiefflug<br />
bis auf 75 Meter heruntergehen. Dazu<br />
kommen ein AAQ-36-Wärmebildsensor<br />
und GPS. Mit ihrem SATCOM-System<br />
bleibt die Talon stets mit der Einsatzleitstelle<br />
in Kontakt. Für den Selbstschutz<br />
sorgen diverse Warnsysteme und das<br />
AN/AAQ-24 LAIRCM zur Bekämpfung<br />
von anfliegenden Lenkwaffen mit Laser.<br />
Die Crew der seit 1984 beschafften<br />
MC-130H besteht aus sechs oder sieben<br />
Personen, darunter einem Bediener für<br />
die EloKa-Systeme. Bis zu 76 Soldaten<br />
finden im Frachtraum Platz. Die Piloten<br />
der Talon II durchlaufen zunächst die<br />
normale Ausbildung auf der C-130 Hercules,<br />
bevor sie dann beim 58th Special<br />
Operations Wing in Kirtland AFB in<br />
New Mexico für die besonderen Anforderung<br />
geschult werden. Dort werden<br />
bis zu 90 Prozent der Übungsflüge bei<br />
Nacht durchgeführt.<br />
Neben der 15th SOS ist auch die 4th<br />
SOS in Hurlburt Field mit einer Version<br />
der Hercules ausgerüstet – in diesem Fall<br />
mit der schwer bewaffneten AC-130U<br />
„Spooky II“. Sie verfügt über drei seitlich<br />
feuernde Waffen: die Haubitze<br />
M1<strong>02</strong> (Kaliber 105 mm), die Bofors-Kanone<br />
(60 mm) und das fünfläufige Gat-<br />
ling MG GAU12/U (25 mm). „Die AC-<br />
130U hat normalerweise 100 Granaten<br />
für die Haubitze, 410 Schuss für die<br />
40-mm-Kanone und 3000 Schuss für die<br />
Gatling an Bord“, erläutert Captain Albert<br />
Young.<br />
Dank der Sensoren kann die Lockheed<br />
AC-130U mit zwei Waffen gleichzeitig<br />
zwei verschiedene Ziele ins Visier<br />
nehmen. Über dem Gefechtsfeld ist der<br />
Transporter dabei in kreisförmigen Orbits<br />
unterwegs. „Unsere Aufgabe ist die<br />
Luftnahunterstützung, und wir sind stolz<br />
darauf, die Bodentruppen zu schützen“,<br />
so Captain Young. „Normalerweise feuert<br />
der Sensorbediener die Waffen ab,<br />
aber auch der Pilot, der Navigator oder<br />
der Feuerleitoffizier können das übernehmen.<br />
Deshalb ist die Crew-Zusammenarbeit<br />
in der AC-130 sehr, sehr wichtig.“<br />
CV-22B OSPREY<br />
WIRD ZUVERLÄSSIGER<br />
Insgesamt sind 13 Mann an Bord der<br />
AC-130U, darunter zwei Piloten, zwei<br />
Sensorbediener, ein Flugingenieur, vier<br />
Schützen, ein Ladungsmeister und ein<br />
EloKa-Bediener. Zu den Sensoren zählen<br />
das AN/APQ-180-Radar, das auch Radarkarten<br />
erstellt, ein FLIR im Bug sowie<br />
das spezielle AN/AAQ-39 Gunship<br />
Multispectral Sensor System. Da die AC-<br />
130 im Gegensatz zur AC-130H druckbelüftet<br />
ist, kann sie in günstigeren Höhen<br />
fliegen.<br />
Die 4th SOS fliegt mit ihren „Spookies“<br />
rund 7000 Stunden pro Jahr. Dazu<br />
kommen viele Simulatorstunden, um die<br />
Crewkoordination zu üben. Wichtig bei<br />
Übungen wie „Emerald Warrior“ ist die<br />
Zusammenarbeit mit anderen Kampfflugzeugen<br />
wie A-10 und F-16, die ebenfalls<br />
bei der Luftnahunterstützung eingesetzt<br />
werden.<br />
Ergänzt werden die Hercules-Staffeln<br />
in Hurlburt durch die 8th SOS mit ihren<br />
CV-22B Osprey. Das Kipprotormuster<br />
ist seit Herbst 2006 beim 1st Special<br />
Operations Wing im Dienst und erreichte<br />
im März 2009 seine anfängliche Einsatzbereitschaft.<br />
Seither ging es in den<br />
Irak, nach Mali und nach Afghanistan.<br />
Die älteste CV-22B hat inzwischen<br />
2240 Stunden erreicht. „Die Zuverlässigkeit<br />
hat sich sehr gebessert, dank der<br />
Anstrengungen der Industrie“, lobt Captain<br />
John Lohse. Allerdings müssen immer<br />
noch alle 210 Flugstunden umfangreiche<br />
Checks durchgeführt werden (A-<br />
Phase). Die Taumelscheiben der Rotoren<br />
sind alle 420 Stunden zum Wechsel fällig.<br />
Außerdem laufen nach wie vor Verbesserungsprogramme,<br />
insbesondere bei<br />
der Software. Auch ein neues Head-up-<br />
Display und ein neuer Helm mit Farbdisplay<br />
wurden jüngst eingeführt<br />
Gegenüber den MH-53-Hubschraubern<br />
bietet die CV-22B eine viel höhere<br />
Geschwindigkeit und Reichweite, um<br />
Soldaten hinter den feindlichen Linien<br />
Fotos: USAF, Riccardo Niccoli (1)<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 57
Militärluftfahrt<br />
1st Special Operations Wing<br />
Fallschirmspringer<br />
werden mit der<br />
MC-130H abgesetzt.<br />
Allgemeine Transportaufgaben<br />
erfüllt<br />
die Pilatus U-28A.<br />
Fotos: USAF, Niccoli (1)<br />
abzusetzen oder bei Gefahr herauszuholen.<br />
Für den Tiefflug ist die Osprey mit<br />
dem AN/APQ-186-Geländefolgeradar<br />
ausgerüstet. Das Kipprotormuster kann<br />
damit auf 30 Meter heruntergehen. Der<br />
leistungsstarke Autopilot erlaubt unter<br />
anderem den automatischen Übergang<br />
in den Schwebeflug.<br />
Zur Crew der CV-22B gehören neben<br />
Mission Commander und Pilot zwei<br />
Flugingenieure, die auch die Aufgaben<br />
des Ladungsmeisters und des Bordschützen<br />
übernehmen. Allerdings gibt es nur<br />
ein 12,7-mm-Browning-MG auf der<br />
Heckrampe. Der Selbstschutz wurde<br />
durch eine Panzerung der Kabine verbessert.<br />
Für die Osprey rekrutiert das Special<br />
Operations Command Piloten, die zuvor<br />
Hercules oder Hubschrauber geflogen<br />
haben. Die Grundausbildung für das<br />
Muster findet beim US Marine Corps in<br />
New River, North Carolina, statt. Sie<br />
umfasst 25 bis 30 Stunden sowie 50 bis<br />
60 Stunden im Simulator. Anschließend<br />
geht es zu einem sechs- bis neunmonatigen<br />
Kurs nach Kirtland AFB in Ohio.<br />
Aber auch nach der Ankunft in Hurlburt<br />
geht die Ausbildung weiter. Unter anderem<br />
müssen noch die Luftbetankung<br />
und die Landung auf Hubschrauberträgern<br />
erlernt werden, was weitere neun<br />
Monate dauert.<br />
PILATUS PC-12 ALS<br />
LEICHTER TRANSPORTER<br />
Weniger „glamourös“ als Hercules und<br />
Osprey sind die U-28A der 34th und<br />
319th Special Operations Squadron.<br />
Hierbei handelt es sich um eine militärische<br />
Version der Pilatus PC-12. Sie wurde<br />
mit Datenlinks, Selbstschutzsystemen<br />
und sonstiger militärischer Ausrüstung<br />
versehen, um neben Verbindungsflügen<br />
auch Aufklärungsaufgaben übernehmen<br />
zu können. Die U-28A zeichnen sich<br />
durch eine hohe Zuverlässigkeit aus. Sie<br />
werden von Industriepartnern gewartet<br />
und fliegen teilweise im zivilen Anstrich,<br />
um auf normalen Plätzen weniger aufzufallen.<br />
Während CV-22B und U-28A relativ<br />
neu in Hurlburt sind, steht bei den älteren<br />
Hercules ein Generationswechsel an.<br />
Wie üblich werden von der neuen J-Version<br />
des Transporters über die Jahre<br />
auch Spezialversionen abgeleitet. Derzeit<br />
befindet sich zum Beispiel die AC-<br />
130J Ghostrider in Hurlburt in der Erprobung.<br />
Ende Oktober wurde der erste<br />
Abwurf einer Small Diameter Bomb mit<br />
Laser-Zielsuchkopf durchgeführt. Das<br />
neue Gunship soll aber zunächst auf<br />
dem Stützpunkt Cannon in New Mexico<br />
in Dienst gehen und dort die AC-130W<br />
Stinger ersetzen.<br />
FR<br />
Nachteinsätze<br />
gehören zum<br />
Standard (hier<br />
eine MC-130H).<br />
58 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong>
digital<br />
Jetzt als<br />
E-Paper im<br />
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Freundeskreis Luftwaffe<br />
Editorial<br />
Sehr geehrte Leserinnen<br />
und Leser, verehrte Mitglieder!<br />
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in<br />
das vor uns liegende neue Jahr und einen<br />
rundum erfreulichen und glücklichen<br />
Verlauf.<br />
Auf diesen Seiten veröffentlichen wir unseren<br />
vorläufigen Veranstaltungskalender<br />
<strong>2017</strong>. Bitte beachten Sie, dass es sich<br />
hierbei um die von unserer Geschäftsstelle<br />
zentral organisierten Maßnahmen<br />
handelt, die in einzelnen Fällen noch<br />
Planungsstatus haben und der Bestätigung<br />
des Veranstalters bedürfen. Die<br />
Verbindlichkeit ist in jedem Fall mit<br />
der Ausschreibung gegeben.<br />
Darüber hinaus organisieren unsere Sektionen<br />
Berlin, Dresden, München und<br />
Nörvenich Veranstaltungen, die von der<br />
jeweiligen Sektion auf unserer Homepage<br />
zu gegebener Zeit ausgeschrieben<br />
werden. Wir freuen uns, wenn wir auch<br />
in diesem Jahr wieder Ihren regen<br />
Zuspruch erhalten und die mühevolle<br />
Arbeit unserer Planer eine angemessene<br />
Wertschätzung erfährt.<br />
In den Sommerferien <strong>2017</strong> haben wir<br />
drei Zeitblöcke für die Durchführung<br />
von Informationswochen für Jugendliche<br />
(16 bis 18 Jahre) bei Einsatzgeschwadern<br />
der Luftwaffe und der Offizierschule eingeplant.<br />
Termine und Veranstalter werden<br />
wir in der Ausgabe 3/<strong>2017</strong> und auf<br />
unserer Homepage veröffentlichen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Botho Engelien, Präsident<br />
Infos aus erster Hand<br />
Auch in diesem Jahr bietet der Freundeskreis Luftwaffe e.V.<br />
wieder eine breite Palette an interessanten Veranstaltungen<br />
für seine Mitglieder.<br />
Das geplante Programm beginnt<br />
im März mit Besuchen bei Airbus<br />
Helicopters Deutschland in<br />
Donauwörth und der Deutschen Flugsicherung,<br />
diesmal in Köln. Dazu<br />
kommt eine Tour zum Lufttransportgeschwader<br />
61 in Penzing, das bald aufgelöst<br />
wird. Im April geht es zum Internationalen<br />
Hubschrauber-Ausbildungszentrum<br />
in Bückeburg, zum Waffensystem-<br />
Unterstützungszentrum der Luftwaffe in<br />
Erding sowie zum Triebwerkshersteller<br />
MTU Aero Engines in München.<br />
Der Mai bietet dann die Gelegenheit,<br />
das Taktische Luftwaffengeschwader 71<br />
„Richthofen“ in Wittmund kennenzulernen.<br />
Das dicht gedrängte Programm umfasst<br />
auch einen Besuch bei der Flugbereitschaft<br />
BMVg in Wahn, bei der US-<br />
Army in Ansbach-Katterbach, beim Ausbildungszentrum<br />
Spezielle Operationen<br />
in Pfullendorf und beim Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt in Köln.<br />
Ein Höhepunkt ist die Visite bei den Königlich<br />
Niederländischen Luftstreitkräften<br />
in Leeuwarden.<br />
Für den Juni sind Besuchstermine<br />
beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />
51 „Immelmann“ in Kropp, bei Airbus<br />
DS Optronics in Oberkochen und bei<br />
Zum Geburtstag<br />
Im Namen des Vorstands gratuliert Präsident<br />
Botho Engelien den folgenden Jubilaren, die<br />
im Februar Geburtstag haben, ganz herzlich:<br />
Prof. Ludwig Strobel (94), Rudolf Tauber<br />
(93), Dr. Gerhard Grassmann (90), Dieter<br />
Rabold (89), Lothar Roth (85), Franz-Helmut<br />
Dichtel (84), Günter Lutz (83), Manfred<br />
Geweniger (83), Karl Hölzl (83), Rainer<br />
Stromann (81), Michael Konrad Sikorski<br />
(75), Gerd Zeidtler (70), Reiner Noll (60).<br />
Das TaktLwG 71 in Wittmund<br />
steht auf dem Besuchsplan.<br />
www.flugrevue.de<br />
Fotos: Bundeswehr/ Vennemann, Stefan Peterson
Infos zum Tornado<br />
gibt es in Büchel.<br />
Airbus Defence & Space auf dem Flugplatz<br />
Manching angesetzt. Im Juli folgen<br />
dann Freundeskreis-Besuche beim Taktischen<br />
Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“<br />
in Laage, dem NATO-AWACS-<br />
E-3A-Verband in Geilenkirchen und am<br />
Hauptsitz der Deutschen Flugsicherung<br />
in Langen. Besonders spannend dürfte<br />
auch eine Führung beim 52nd Fighter<br />
Wing der USAFE in Spangdahlem sein.<br />
Der August führt zum Einsatzführungsbereich<br />
3 in Schönewalde sowie<br />
zur ebenfalls dort stationierten Lufttransportgruppe<br />
des Hubschraubergeschwaders<br />
64 mit ihren CH-53GA-Hubschraubern.<br />
Beim Taktischen Luftwaffengeschwader<br />
33 in Büchel können sich<br />
die Mitglieder über den Tornado-Flugbetrieb<br />
informieren und beim Taktischen<br />
Lufwaffengeschwader 74 in Neuburg<br />
über den Eurofighter.<br />
Im September geht es dann zur Deutschen<br />
Flugsicherung nach Bremen, zum<br />
Taktischen Luftwaffengeschwader 31<br />
„Boelcke“ in Nörvenich und zu Grob<br />
Aircraft in Tussenhausen. Das Luftwaffenmuseum<br />
in Berlin-Gatow steht im<br />
Oktober ebenso auf dem Plan wie das<br />
Fraunhofer-Institut in Bonn-Wachtberg,<br />
das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />
Raumfahrt in Wessling und MT-Aerospace<br />
in Augsburg. Den Ausklang bilden<br />
im November Besuche beim Hubschraubergeschwader<br />
64 in Laupheim und<br />
beim Ausbildungszentrum für abbildende<br />
Aufklärung in Fürstenfeldbruck. FR<br />
KARL SCHWARZ<br />
Geschäftsstelle<br />
Die Geschäftsstelle Freundeskreis<br />
Luftwaffe ist von Montag bis<br />
Donnerstag von 9 bis 12 Uhr besetzt.<br />
Tel. +49 2203 64815<br />
Fax +49 2203 800397<br />
Homepage<br />
www.freundeskreis-luftwaffe.de<br />
E-Mail<br />
office@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
Anschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V.,<br />
Geschäftsstelle, Wahn 504 / 10,<br />
Postfach 906110, 51127 Köln<br />
Bankverbindung<br />
VR-Bank Rhein-Sieg eG<br />
BIC: GENODED1RST<br />
IBAN: DE 05 3706 9520 1114 5450 11<br />
Referent für Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
c/o Geschäftsstelle FKLw,<br />
E-Mail: presse@freundeskreis-luftwaffe.de<br />
Anmeldung<br />
Ich möchte an folgender(n) Veranstaltung(en) des Freundeskreises Luftwaffe e.V.<br />
teilnehmen (Zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
am<br />
Anmeldeschluss<br />
Airbus Helicopters Deutschland GmbH 21.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />
84409 Donauwörth<br />
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 28.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />
51147 Köln<br />
Lufttransportgeschwader 61 30.03.17 14.<strong>02</strong>.17<br />
86929 Penzing<br />
Bitte vollständig ausfüllen, auch für Gäste. Coupon mit frankiertem Rückumschlag einsenden an:<br />
Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V., Wahn 504/10 Postfach 90 6110, 51127 Köln<br />
Wichtiger Hinweis: Für Nichtmitglieder (Ausnahme Ehe-/Lebenspartner sowie Kinder/Enkelkinder)<br />
wird eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 10 Euro vor Ort erhoben.<br />
Name<br />
Vorname<br />
Straße PLZ Ort<br />
Geburtsdatum<br />
Mitglieds-Nr.<br />
Geburtsort<br />
Personalausweis-Nr.<br />
Einverständniserklärung: Ich bin damit einverstanden, dass meine persönlichen Daten an den Veranstalter<br />
und an den Vertreter des Freundeskreises Lw. e.V. für die o.a. Veranstaltungen weitergegeben werden.<br />
Mit der Veröffentlichung meines Bildes in der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>/Homepage bin ich ebenfalls einverstanden.<br />
Datum<br />
Sektion Dresden<br />
Leiter Rainer Appelt,<br />
Minna-Herzlieb-Str. 41, <strong>02</strong>828 Görlitz<br />
Tel. 03581 / 765514<br />
E-Mail m.r.appelt@web.de<br />
Sektion München<br />
Leiter Heinz Gerrits,<br />
Gustav-Mahler-Weg 13, 85598 Baldham<br />
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Leiter Günther Hoffmann,<br />
Kladower Damm 276c, 14089 Berlin<br />
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Sektion Nörvenich<br />
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9.00 bis 12.00 Uhr besetzt. Rückfragen werden dort zu diesen Zeiten unter den Telefonnummern<br />
0 22 03 / 6 48 15 (mit Anrufbeantworter) und 0 22 03 / 9 08 26 53 beantwortet.<br />
Schriftliche Zusendungen können an folgende Adresse gerichtet werden:<br />
Geschäftsstelle Freundeskreis Luftwaffe e.V. – Generalsekretär – Wahn 504/10,<br />
Postfach 90 61 10, 51127 Köln<br />
Aufnahme-Antrag (bitte Druckbuchstaben)<br />
Name, Vorname:<br />
Straße, Hausnr.:<br />
PLZ, Ort:<br />
Geburtsdatum, Nationalität:<br />
Beruf, Telefon, E-Mail:<br />
Unterschrift:<br />
Einverständnis des Erziehungsberechtigten:<br />
Ich habe ein neues Mitglied geworben:<br />
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(Eintrag durch Geschäftsstelle)<br />
Ich möchte Mitglied im Freundeskreis Luftwaffe e.V. werden. Der Jahresbeitrag beträgt 62,00 € und<br />
schließt den monatlichen Bezug der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> mit ein. Schüler/Studenten (ausgenommen Bundeswehr, Polizei,<br />
duales Studium und Auszubildende) zahlen 31,00 €.<br />
Mitgliedsnummer Datum Name Unterschrift<br />
Freundeskreis Luftwaffe e.V., Postfach 90 61 10 Wahn 504 / 10, 51127 Köln<br />
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SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige den Freundeskreis Luftwaffe e.V., Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom Freundeskreis Luftwaffe e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.<br />
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen.<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 63
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64 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> www.flugrevue.de
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Per Fernstudium<br />
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Für Berufstätige ist ein Fernstudium eine gute Möglichkeit,<br />
Arbeit und Studium zu vereinbaren. Ein Angebot für<br />
Luft- und Raumfahrtinteressierte gibt es an der TU Dresden.<br />
Das Studium abseits des Campus<br />
wird immer beliebter. Laut einer<br />
Befragung der privaten Internationalen<br />
Hochschule Bad Honnef – Bonn<br />
(IUBH) waren 2016 knapp 160 000<br />
Menschen in Deutschland in einem<br />
Fernstudiengang eingeschrieben. Demnach<br />
sind besonders wirtschaftswissenschaftliche<br />
Fächer wie BWL oder VWL<br />
beliebt. Auch im Luftfahrtbereich existieren<br />
entsprechende Angebote: An der<br />
IUBH kann man beispielsweise Aviation<br />
Für Luft- und Raumfahrtingenieure<br />
bieten sich unter anderem bei Flugzeugherstellern<br />
spannende Perspektiven.<br />
Management studieren. Je nach Vorbildung<br />
schließt man mit einem Bachelor<br />
oder Master of Arts ab.<br />
In Sachen Ingenieurs-Fernstudium<br />
ist die Situation deutschlandweit schwieriger:<br />
Verschiedene Hochschulen, zum<br />
Beispiel die Uni Stuttgart, bieten zwar<br />
Luft- und Raumfahrttechnik als Teilzeitstudium<br />
an, aber keinen entsprechenden<br />
Fernstudiengang. Allerdings ist es an der<br />
Technischen Universität (TU) Dresden<br />
bereits seit den 90er Jahren möglich,<br />
TU Dresden<br />
Fernstudierende<br />
sehen die Uni nur<br />
bei Prüfungen,<br />
Gruppenkonsultationen<br />
und<br />
Laborpraktika.<br />
Das Maschinenbau-Fernstudium<br />
beginnt jeweils im Wintersemester.<br />
Bewerbungen sind bis zum 15. September<br />
möglich. Voraussetzung<br />
ist die allgemeine Hochschulreife;<br />
für ein Aufbaustudium ist ein erster<br />
Hochschulabschluss nötig.<br />
Weitere Infos: http://tu-dresden.de/<br />
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Luft- und Raumfahrttechnik zu spezialisieren.<br />
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Diplom und<br />
Bachelor angeboten.<br />
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Angaben der TU<br />
Dresden dieselben<br />
wie im Präsenzstudium.<br />
Dazu gehören in<br />
der Luft- und Raumfahrtvertiefung<br />
unter<br />
anderem Aerodynamik, Luftfahrzeugauslegung,<br />
Raumfahrtsysteme und Luftfahrtantriebe.<br />
Wie bei allen Fernstudiengängen<br />
müssen Interessierte allerdings viel Zeit<br />
mitbringen. Das Diplom-Fernstudium<br />
dauert 20 Semester. Es ist unterteilt in<br />
acht Semester Grundstudium und zwölf<br />
Semester Hauptstudium, in dem die<br />
Vertiefung Luft- und Raumfahrttechnik<br />
gewählt werden kann. Beim zwölf Semester<br />
dauernden Bachelor steht die<br />
Vertiefung erst ab dem neunten Semester<br />
zur Wahl. Wer bereits einen Bachelor<br />
in Maschinenbau besitzt, kann sich in<br />
einem achtsemestrigen Fern-Aufbaustudium<br />
direkt auf Luft- und Raumfahrttechnik<br />
spezialisieren und das Diplom<br />
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Technik<br />
Flugzeugwartung<br />
Schlaflos in<br />
Fuhlsbüttel<br />
Wenn am Flughafen abends die Lichter ausgehen,<br />
dann herrscht in der Wartung Hochbetrieb. Wir<br />
haben eine Nachtschicht bei Lufthansa Technik in<br />
Hamburg begleitet.<br />
Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />
Von ULRIKE EBNER<br />
Um kurz vor drei Uhr morgens<br />
erweckt Nils Borkheim<br />
das Triebwerk Nummer<br />
1 des Airbus A321, D-AIDL zum<br />
Leben. „Engine 1 start, start valve<br />
open.“ Dann lässt er das zweite IAE<br />
V2500 an. In seinem dunkelblauen Anzug<br />
sieht Borkheim, 34, nicht nur aus<br />
wie ein Pilot, er kennt sich im Cockpit<br />
auch ebenso gut aus. Tatsächlich ist der<br />
66 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
großgewachsene Hanseat mit dem dunklen<br />
Vollbart Wartungsleiter vom Dienst<br />
bei Lufthansa Technik in Hamburg. Er<br />
koordiniert in dieser Nacht die Maintenance-Arbeiten<br />
an insgesamt 23 Flugzeugen,<br />
ist Ansprechpartner für Mitarbeiter<br />
und Kunden – und führt wichtige<br />
Prozeduren wie den Triebwerksstandlauf<br />
in der Lärmschutzhalle selbst durch.<br />
Auf dem Copiloten-Platz neben<br />
Borkheim sitzt ein junger Mechaniker,<br />
der jeden Schritt dokumentiert: Uhrzeiwww.flugrevue.de
Gegen 21.45 Uhr öffnen<br />
sich die Hallentore, draußen<br />
warten bereits die ersten<br />
Flugzeuge auf die Wartung.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 67
Technik<br />
Flugzeugwartung<br />
Fünf Flugzeuge<br />
sind in dieser Nacht<br />
für größere Arbeiten<br />
in der Halle.<br />
ten, Öldrücke, Treibstofffluss, Drehzahlen,<br />
Temperaturen. Alle Werte sind in<br />
Ordnung. Nach fünf Minuten im Leerlauf<br />
werden die Triebwerke heruntergefahren,<br />
wie beim Start gemäß einer<br />
schier endlosen Checkliste. Die A321<br />
von Lufthansa ist nach einem Ölfilterwechsel<br />
wieder fit für den Liniendienst.<br />
ETWA 30 MITARBEITER FÜR<br />
FAST EBENSO VIELE <strong>FLUG</strong>ZEUGE<br />
Die Wartung ist so etwas wie der ADAC<br />
der Luftfahrt, sagt Borkheim. „Es ist unsere<br />
Aufgabe, das Flugzeug so schnell<br />
wie möglich wieder in die Luft zu bringen.“<br />
Ein Flugzeug am Boden kostet Airlines<br />
nicht nur viel Geld, sondern im Ta-<br />
gesgeschäft auch das Vertrauen der Passagiere.<br />
Bis zu 27 Flugzeuge sind pro<br />
Nacht in Hamburg zur Wartung. Zu den<br />
Kunden gehören neben Lufthansa und<br />
Germanwings unter anderem easyJet,<br />
TAP Portugal, Air France, Emirates und<br />
KLM. Weltweit unterhält Lufthansa<br />
Technik rund 60 Wartungsstationen.<br />
Die „Delta Lima“ ist eines von fünf<br />
Flugzeugen, an dem die Mechaniker im<br />
Rahmen des wöchentlichen Service-<br />
Checks (S-Check) in dieser Nacht größere<br />
Arbeiten durchführen. Bis zu 40<br />
Mannstunden sind dafür jeweils nötig.<br />
Nachdem die fünf Airbusse – zwei A321<br />
und drei A319 – in die Halle 4 geschleppt<br />
wurden, reinigt zunächst ein<br />
Putztrupp die Flugzeuge außen und innen.<br />
Die Maintenance-Mitarbeiter überprüfen,<br />
ob Klappen und Ruder korrekt<br />
funktionieren. Nur das hohe Singen der<br />
Hydraulik und das Heulen der Staubsauger<br />
unterbrechen die arbeitsame Stille.<br />
Von 22 bis 6 Uhr haben die rund 30<br />
Mitarbeiter ein straffes Pensum. Denn<br />
trotz genauer Planung kann viel passieren:<br />
dass ein Bauteil repariert werden<br />
muss, das nicht in der Übergabe vermerkt<br />
ist; dass Ersatzteile nicht auf die<br />
Schnelle verfügbar sind oder dass jemand<br />
aus Versehen die Notrutsche aktiviert<br />
und damit den Zeitplan über den<br />
Haufen wirft. „Das ist alles schon vorgekommen“,<br />
sagt Borkheim. Als War-<br />
Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />
Sitze, Schalter, Bordküchen, Toiletten: In der Kabine wird alles genau<br />
kontrolliert und bei Schäden repariert.<br />
Die Flugzeuge werden über ein dickes Kabel an<br />
den Bodenstrom angeschlossen.<br />
68 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Ein Airbus A319 bekommt eine neue<br />
Bremse am linken Hauptfahrwerk.<br />
Der Wechsel eines rund 100 Kilogramm<br />
schweren Rads dauert nur 15 Minuten.<br />
tungsleiter muss er die Übersicht bewahren.<br />
Und am Ende entscheiden, ob ein<br />
Flugzeug wieder in die Luft kann.<br />
Der 70er-Jahre Streifen „Airport“ hat<br />
in Borkheims Kindheit maßgeblich seinen<br />
Berufswunsch geprägt. Wie der<br />
Chefmechaniker Joe Patroni, verkörpert<br />
durch George Kennedy, den überheblichen<br />
Piloten einer im Schnee feststeckenden<br />
Boeing 707 in die Schranken<br />
weist – „Da wusste ich: Das will ich werden!“,<br />
sagt er und lächelt. Seit 18 Jahren<br />
arbeitet er bei Lufthansa Technik. Die<br />
Boeing 737 (inklusive NG) und den Airbus<br />
A320 (inklusive neo) kennt er inund<br />
auswendig, früher arbeitete er auch<br />
an A300, A310, A330 und Boeing 757.<br />
Für jedes Flugzeug liegt an einem Arbeitsplatz<br />
ein fingerdicker Papierstapel,<br />
in dem die einzelnen Schritte des S-<br />
Checks beschrieben sind. Gibt es Risse,<br />
Korrosion, Leckagen? Zudem werden<br />
Wasser, Hydraulikflüssigkeit und Öl aufgefüllt,<br />
die Reifenluft kontrolliert, Fahrwerksschächte<br />
inspiziert. Je nach Flugzeug<br />
kommen weitere Aufgaben dazu.<br />
DIE MECHANIKER<br />
SIND WAHRE ALLESKÖNNER<br />
An der A319, D-AGWY von Germanwings<br />
steht ein Bremswechsel am linken<br />
Hauptfahrwerk auf den Plan. Die A320-<br />
Familie ist mit Mehrscheibenbremsen<br />
aus Carbon ausgestattet, die nicht nur<br />
höhere Temperaturen aushalten, sondern<br />
auch leichter als die früher üblichen<br />
Stahlbremsen sind. Doch es bedarf<br />
immer noch zweier Mechaniker, um die<br />
neue Bremse auf die Radachse zu hieven.<br />
Etwas Feingefühl ist nötig, um die<br />
Läufer in die richtige Position zu bringen.<br />
Schrauben mit einem Drehmomentschlüssel<br />
anziehen. Das 100 Kilogramm<br />
schwere Rad montieren. Nach einer guten<br />
halben Stunde hat die A319 frische<br />
Bremskraft zur Verfügung.<br />
Von Rädern und Bremsen über Triebwerke<br />
bis zur Kabine: Die Fluggerätmechaniker<br />
in der Wartung sind Allrounder.<br />
Nur bei Spezialfällen kommen Experten<br />
anderer Abteilungen dazu. „Es ist<br />
Mitarbeiter inspizieren die Fahrwerksschächte<br />
und Triebwerke.<br />
Zur Wartung gehört eine gründliche<br />
Sichtüberprüfung von außen.<br />
Auch der Zustand der Räder und<br />
Fahrwerke wird überprüft.<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 69
Technik<br />
Flugzeugwartung<br />
In der Lärmschutzhalle können auch nachts<br />
Triebwerksstandläufe durchgeführt werden.<br />
wie im Zirkus: Einer schreit und alle<br />
kommen angerannt“, beschreibt Borkheim<br />
die Zusammenarbeit.<br />
ZUR MAINTENANCE GEHÖRT<br />
AUCH BÜROARBEIT<br />
Die großen Arbeitspakete sind abgehakt,<br />
doch die Germanwings-A319 hat den<br />
Check noch nicht ganz hinter sich. Ein<br />
Mitarbeiter auf einer mobilen Hebebühne<br />
überprüft die Logo Lights auf dem<br />
Höhenleitwerk. Ein anderer Mechaniker<br />
in einem weißen Schutzanzug fettet die<br />
Lager der Fahrwerke. In der Wartung<br />
wird auf jedes Detail geachtet. Nicht immer<br />
laufen die Arbeiten unter den komfortablen<br />
Bedingungen der Halle ab.<br />
Borkheim erinnert sich, wie er mit Kollegen<br />
bei minus 18 Grad Celsius auf dem<br />
Vorfeld eine Bremse an einer Boeing 737<br />
gewechselt hat. So kalt ist es in dieser<br />
Nacht zum Glück nicht. Trotzdem fährt<br />
Borkheim mit dem Auto aufs Vorfeld,<br />
um beim Rest seiner Mannschaft nach<br />
dem Rechten zu sehen. Dort nehmen die<br />
Mitarbeiter 18 Flugzeuge beim täglichen<br />
Ramp Check unter die Lupe, kontrollieren<br />
unter anderem Reifen und Bremsen,<br />
füllen Öl und Hydraulikflüssigkeit nach.<br />
Es ist eine ruhige Nachtschicht ohne<br />
Zwischenfälle. Gegen vier Uhr sind an<br />
den Flugzeugen alle Arbeiten abgeschlossen.<br />
Feierabend bedeutet das für<br />
Borkheims Team allerdings nicht. Die<br />
Mitarbeiter verlegen ihren Arbeitsplatz<br />
ins Büro, denn zur Wartung gehört jede<br />
Menge Papierkram. „Wir produzieren<br />
täglich rund 2500 Blatt Papier, denn die<br />
Airlines müssen für jedes Flugzeug die<br />
Dokumentation für die letzten zehn Jahre<br />
nachweisen“, erklärt Borkheim. Lufthansa<br />
Technik ist aber dabei, auf eine<br />
papierlose Wartung umzustellen.<br />
Als Borkheim gegen fünf Uhr vom<br />
Vorfeld zur Halle zurückfährt, kommt<br />
ihm das erste Flugzeug an einem Schleppfahrzeug<br />
entgegen, die A319, D-AILF.<br />
Der 20 Jahre alte Lufthansa-Airbus hebt<br />
in etwa einer Stunde zum Liniendienst<br />
ab. Für die Mitarbeiter der Nachtschicht<br />
heißt das: Feierabend in Sicht. FR<br />
Wartungsleiter Nils Borkheim (links) sitzt beim<br />
„engine run-up“ selbst im Cockpit.<br />
Jeder Arbeitsschritt wird dokumentiert und mit Siegel und<br />
Unterschrift abgezeichnet.<br />
Fotos: Lufthansa Technik/Jan Brandes<br />
70 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
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Briefing<br />
Luft- und Raumfahrt von A bis Z<br />
FOLGE <strong>02</strong>2<br />
Lichter<br />
5<br />
4<br />
4<br />
3<br />
2<br />
Bei diesem Airbus A380 gut zu erkennen: die Start- und Landescheinwerfer<br />
sowie die Positionslichter an den Flügelspitzen.<br />
Einige blinken, andere leuchten<br />
durchgehend: An Verkehrsflugzeugen<br />
gibt es verschiedene Lampen, die der Beleuchtung<br />
der Start- und Landebahn sowie<br />
der Rollwege, aber auch bestimmter<br />
Bereiche des Flugzeugs selbst dienen.<br />
Positionslichter (navigation lights)<br />
befinden sich an den Spitzen der Tragflächen<br />
und am hinteren Teil des Flugzeugs.<br />
Diese ständig leuchtenden Lichter<br />
in unterschiedlichen Farben sind für<br />
Flugzeuge vorgeschrieben, die zwischen<br />
Sonnenuntergang und Sonnenaufgang<br />
fliegen. So ist nachts erkennbar, in welche<br />
Richtung sie sich bewegen.<br />
An jeder Flügelspitze und im Heckkonus<br />
sitzen Stroboskoplampen (strobe<br />
lights). Das starke, weiße Blitzlicht dient<br />
der Kollisionsvermeidung und wird normalerweise<br />
erst kurz vor dem Start angeschaltet.<br />
Bei Airbus-Flugzeugen blitzen<br />
diese Lichter zwei Mal nacheinander,<br />
bei anderen Herstellern nur einmal.<br />
Der Kapitän kann jedoch anordnen, die<br />
Blitzlichter auszuschalten, beispielsweise<br />
wenn sie beim Wolkenflug blenden.<br />
Blinkend erscheinen auch die roten<br />
Drehwarnlichter (beacon lights) auf der<br />
Flugzeugober- und -unterseite. Sie sollen<br />
ebenfalls helfen, Kollisionen zu vermeiden.<br />
Verkehrsflugzeuge müssen mindestens<br />
ein Stroboskop- oder Drehwarnlicht<br />
haben. Die meisten sind mit beiden<br />
Beleuchtungsarten ausgestattet. Außerdem<br />
zeigen eingeschaltete Drehwarnlichter<br />
am Boden an, dass die Triebwerke<br />
laufen oder angelassen werden. Antikollisionslichter<br />
müssen am Tag und in<br />
der Nacht eingeschaltet sein.<br />
Mit Hilfe des nach vorne gerichteten<br />
Rollscheinwerfers (taxi light) im Bugfahrwerk<br />
oder in der Vorderkante der<br />
Flügelansätze können Piloten die Rollwege<br />
im Dunkeln besser sehen. Ergänzend<br />
dienen seitliche Rollscheinwerfer<br />
(taxi turn-off lights) am Bugfahrwerk als<br />
Kurvenlicht beim Abbiegen. Vor dem<br />
Start wird der Startscheinwerfer (takeoff<br />
light) eingeschaltet, der ebenfalls am<br />
Bugfahrwerk sitzt. Tags und nachts empfiehlt<br />
die US-Luftfahrtbehörde FAA<br />
beim Landeanflug, ab einer Höhe von<br />
1<br />
An dieser Zeichnung<br />
des Airbus A320<br />
sieht man die Posi<br />
-<br />
tionslichter (1, 2, 3)<br />
sowie die seitlichen<br />
Rollscheinwerfer (4)<br />
und den Startscheinwerfer<br />
(5).<br />
unter 10 000 Fuß, die weißen Landescheinwerfer<br />
(landing lights) zu aktivieren,<br />
die in den Flügelvorderkanten eingebaut<br />
sind.<br />
Um Triebwerke und Tragflächenvorderkanten<br />
bei Dunkelheit auf möglichen<br />
Eisansatz zu kontrollieren, sind an der<br />
Seite des Flugzeugrumpfes sogenannte<br />
wing and engine scan lights angebracht.<br />
Optional sind Logolampen (logo<br />
lights) auf der Oberseite des Höhenleitwerks.<br />
Sie dienen in erster Linie dazu,<br />
das Airline-Logo auf dem Seitenleitwerk<br />
in Szene zu setzen, machen das Flugzeug<br />
aber auch besser sichtbar.<br />
FR<br />
ULRIKE EBNER<br />
Fotos: Airbus<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 71
Technik<br />
Avionik<br />
Mit dem DLR-Forschungsflugzeug<br />
A320 ATRA<br />
wurden Ende September ’74<br />
Anflüge auf den Frankfurter<br />
Flughafen durchgeführt.<br />
Leiser landen<br />
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat<br />
ein Pilotenassistenzsystem entwickelt, das den Anfluglärm<br />
verringern soll. Erste Testflüge waren vielversprechend.<br />
Weniger Lärm beim Landeanflug:<br />
Das klingt vor allem für<br />
Flughafenanwohner verheißungsvoll.<br />
Aufwendige Triebwerksmodifikationen<br />
oder aerodynamische Verbesserungen<br />
am Flugzeug braucht es dafür<br />
nicht unbedingt. Ein Display im Cockpit<br />
und eine ausgeklügelte Software reichen<br />
– fertig ist das Pilotenassistenzsystem,<br />
das vom Institut für Flugsystemtechnik<br />
des DLR entwickelt wurde. Das „Low<br />
Noise Augmentation System“ (LNAS)<br />
soll Piloten dabei unterstützen, während<br />
der arbeitsintensiven Landung die jeweils<br />
nötigen Handlungen zum optimalen<br />
Zeitpunkt durchzuführen. Dadurch<br />
soll ein möglichst großer Teil des Anflugs<br />
im leisen und treibstoffsparenden<br />
Triebwerksleerlauf stattfinden und der<br />
Einsatz der Störklappen auf ein Minimum<br />
reduziert werden.<br />
Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit<br />
eine sehr aufwendige Optimierung,<br />
denn ein Landeanflug ist komplex. Bei<br />
einem Präzisionsanflug werden bei der<br />
jeweils entsprechenden Geschwindigkeit<br />
auf einer Höhe von etwa 3000 Fuß (ca.<br />
915 m) über dem Boden die Klappen<br />
Lärmentlastende Routenführung<br />
Das DLR arbeitet aktuell an einem weiteren Projekt für<br />
leisere Landeanflüge, das auf die Ausweitung lärmentlastender<br />
Anflüge abzielt. Bislang wird der Flugverkehr<br />
aufgrund internationaler Regularien nur in Randzeiten um<br />
dicht besiedelte Gebiete herumgelenkt. Das DLR-Institut<br />
für Flugführung hat ein Sicherheitskonzept entwickelt,<br />
das die lärmentlastende Routenführung, basierend auf<br />
modernen Navigationstechnologien, auch in Hochverkehrszeiten<br />
ermöglichen soll. Das Verfahren wurde im<br />
September und Oktober in Echtzeitsimulationen zusammen<br />
mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) getestet.<br />
auf Stufe 1 gesetzt. Auf spätestens 2000<br />
Fuß wird das Fahrwerk ausgefahren.<br />
Auf 1000 Fuß muss das Flugzeug für die<br />
Landung konfiguriert sein, das heißt, die<br />
Anfluggeschwindigkeit muss erreicht<br />
sein, die Klappen sind auf „full“ und die<br />
Triebwerke nicht mehr im Leerlauf, um<br />
im Zweifel durchstarten zu können.<br />
WENIGER <strong>FLUG</strong>LÄRM DURCH<br />
HÖHERE PRÄZISION<br />
Für das Energiemanagement im Anflug<br />
müssen unter anderem das Gewicht des<br />
Flugzeugs und der sich ständig ändernde<br />
Wind berücksichtigt werden. Der Bordcomputer,<br />
das Flight Management System<br />
(FMS) eines Verkehrsflugzeugs, berechnet<br />
zwar bereits das wirtschaftlichste<br />
Anflugprofil, aber: „In der Praxis ist es<br />
für den menschlichen Bediener fast nicht<br />
möglich, ein ideales Profil zu fliegen“,<br />
sagt Prof. Stefan Levedag, Leiter des<br />
DLR-Instituts für Flugsystemtechnik.<br />
Grund dafür sind Vorgaben der Flugsicherung,<br />
beispielsweise bestimmte Geschwindigkeiten<br />
an bestimmten Punkten,<br />
kurzfristige Bahnänderungen oder<br />
eine kürzere oder längere Streckenführung<br />
als vom Piloten erwartet. Heute ist<br />
es die handwerkliche Leistung des Piloten,<br />
die jeweiligen Handlungen zum<br />
richtigen Zeitpunkt durchzuführen. Hier<br />
72 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Ablauf eines Landeanflugs<br />
Es gibt verschiedene Anflugverfahren. Beim dargestellten Low Drag Low Power Approach (LDLP)<br />
werden Klappen und Fahrwerk möglichst spät ausgefahren, um Lärm zu verringern.<br />
Horizontalflug<br />
7000 ft<br />
3000 ft<br />
2000 ft<br />
1000 ft<br />
Sinkpunkt<br />
~30 nm<br />
Sinkflug im<br />
Triebwerksleerlauf<br />
LDLP<br />
Gleitpfad<br />
Zwischenflughöhe<br />
~16 nm<br />
Verzögerungspunkt<br />
Klappen Stufe 1<br />
Klappen Stufe 2<br />
auf Gleitpfad<br />
~9 nm ~6 nm<br />
Fahrwerk<br />
Klappen Stufe 3/4<br />
~3 nm 0 nm<br />
soll das LNAS ansetzen und helfen, auch<br />
mit den Lotsenvorgaben einen lärmarmen<br />
Landeanflug durchzuführen. „Tendenziell<br />
sagt einem das System, man soll<br />
die Klappen später setzen als im normalen<br />
Betrieb“, erklärt der DLR-Testpilot<br />
Hans-Jürgen Berns.<br />
Das System wurde, nach einigen<br />
Tests im Simulator sowie ersten Forschungsflügen<br />
in Hannover und Braunschweig,<br />
Ende September im DLR-Forschungsflugzeug<br />
A320 ATRA im täglichen<br />
Hochbetrieb am Frankfurter Flughafen<br />
erprobt. Am Steuer saßen<br />
Linienpiloten von Condor, Lufthansa,<br />
Germanwings und Niki. Unter Aufsicht<br />
von DLR-Testpiloten führten sie fünf<br />
Versuchsreihen mit insgesamt 74 Anflügen<br />
durch, zum Teil mit, zum Teil ohne<br />
das LNAS. Gleichzeitig wurde der Anfluglärm<br />
mit Hilfe zahlreicher Messstellen<br />
im Umfeld des Flughafens aufgezeichnet<br />
und anschließend den einzelnen Flugzuständen<br />
zugeordnet. Das DLR führt derzeit<br />
zudem Nachsimulationen durch, um<br />
die Lärmsituation unterhalb der Anflugbahnen<br />
vollständig zu erfassen.<br />
Die ersten Ergebnisse der Flugtests,<br />
die das DLR auf der internationalen Konferenz<br />
für aktiven Schallschutz, ICANA,<br />
Ende November in Frankfurt präsentierte,<br />
sind vielversprechend. „Bereits jetzt<br />
zeigt sich, dass das Prinzip Lärmminderung<br />
durch präzisere Handlungsabläufe<br />
beim Einsatz von Klappen und Fahrwerk<br />
während der Anflüge funktioniert“, sagt<br />
Prof. Klaus-Uwe Hahn, Leiter der Abteilung<br />
Flugdynamik und Simulation des<br />
DLR-Instituts für Flugsystemtechnik.<br />
Selbst unter den schwierigen Bedingungen<br />
im Volllastbetrieb am Frankfurter<br />
Flughafen seien die LNAS-unterstützten<br />
Anflüge um bis zu mehr als ein Dezibel<br />
im Maximalpegel leiser. Zudem sinke<br />
der Kerosinverbrauch auf den letzten 25<br />
Meilen um zehn Prozent.<br />
Das LNAS läuft auf dem Electronic<br />
Flight Bag (EFB), einer Art Tablet-PC,<br />
auf dem zum Beispiel Navigationskarten<br />
und Handbücher gespeichert sind. Das<br />
EFB wurde zur Implementierung ausgewählt,<br />
weil es keine sicherheitskritische<br />
Einrichtung im Cockpit ist. So ist kein<br />
Eingriff in die Avionik nötig, was auch<br />
für eine künftige Zulassung vorteilhaft<br />
ist. Das System holt sich die Daten des<br />
aktuellen Flugs aus dem FMS.<br />
WEITERE ERPROBUNG IN<br />
LINIEN<strong>FLUG</strong>ZEUGEN GEPLANT<br />
Die Vorgaben der Flugsicherung muss<br />
die Crew, normalerweise der nicht fliegende<br />
Pilot, manuell eingeben. Daraus<br />
berechnet das LNAS das optimale aktuelle<br />
Anflugprofil. Es wird auf dem Display<br />
dargestellt: Markiert sind die idealen<br />
Zeitpunkte für das Setzen der Landeklappen,<br />
das Erreichen der Zwischenflughöhe<br />
und das Ausfahren des<br />
Fahrwerks. Die Rückmeldungen der Piloten<br />
sind laut DLR durchweg positiv,<br />
auch wenn die Arbeitsbelastung im<br />
Cockpit durch das LNAS zunächst einmal<br />
nicht geringer wird. „Sie beurteilten<br />
das Assistenzsystem als äußerst hilfreich,<br />
insbesondere in schwierigen Situationen,<br />
wie beispielsweise bei starkem<br />
Rückenwind oder hohen Geschwindigkeitsvorgaben<br />
durch die Luftverkehrskontrolle“,<br />
so Hahn.<br />
Das LNAS soll nun weiter erprobt<br />
werden – im Alltagsbetrieb verschiedener<br />
Fluggesellschaften. Condor, Lufthansa<br />
und Germanwings hätten bereits Interesse<br />
signalisiert. Bis ein solches Assistenzsystem<br />
eingeführt wird, könnten<br />
aber noch einige Jahre vergehen. Dazu<br />
müsste es eine kommerzielle Firma übernehmen,<br />
die es auch auf andere Flugzeugmuster<br />
überträgt.<br />
FR<br />
ULRIKE EBNER<br />
Das EFB-Display zeigt die idealen<br />
Zeitpunkte für das Klappensetzen.<br />
Ein Messingenieur des DLR überwacht<br />
die Daten der Testflüge.<br />
Der DLR-Testpilot Hans-Jürgen Berns<br />
erprobt das LNAS mit Linienpiloten.<br />
Fotos: DLR (3), Ebner<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 73
Raumfahrt<br />
Blue Origin<br />
Die Milliardärsrakete<br />
Das private Raumfahrtunternehmen des Amazon-Gründers Jeff<br />
Bezos will SpaceX Konkurrenz machen – mit großen, wiederverwendbaren<br />
Trägerraketen. Die erste soll noch vor Ende dieses<br />
Jahrzehnts fliegen.<br />
Von FRANK WUNDERLICH-PFEIFFER<br />
Blue Origin will es wissen. Bisher<br />
hat die Firma von Jeff Bezos<br />
nur die kleine New-Shepard-Rakete<br />
gebaut. Sie soll noch <strong>2017</strong><br />
erstmals Menschen in einer Kapsel bis<br />
an die Grenze zum Weltraum und zurück<br />
bringen. Der nächste Schritt in der<br />
Entwicklung heißt New Glenn. Es ist eine<br />
neue Rakete, mit der Blue Origin<br />
noch vor 2<strong>02</strong>0 zum ersten Mal in den<br />
Erdorbit fliegen will. Und sie wird größer,<br />
sehr viel größer sein. Die New Shepard<br />
war noch einstufig mit einem einzi-<br />
gen BE-3-Wasserstofftriebwerk. Sein<br />
Schub von 490 Kilonewton reicht für<br />
den kurzen Flug mit einer kleinen Kapsel<br />
auf 100 Kilometer Höhe und die anschließende<br />
Landung völlig aus.<br />
Wie viel größer die neue Rakete sein<br />
wird, zeigt schon die Tatsache, dass das<br />
BE-3-Triebwerk dort nur noch in der<br />
dritten Stufe zu finden sein wird. Denn<br />
Blue Origin entwickelt schon seit längerer<br />
Zeit ein größeres Triebwerk unter<br />
der Bezeichnung BE-4. Es wird mit Methan<br />
und flüssigem Sauerstoff betrieben<br />
und soll mit 2400 Kilonewton fast den<br />
fünffachen Schub liefern. Bekannt wurde<br />
das BE-4 bisher vor allem als Ersatztriebwerk<br />
für das RD-180 (<strong>FLUG</strong> RE-<br />
VUE 10/2016). In der neuen Vulcan-<br />
Rakete von United Launch Alliance<br />
(ULA) könnte das russische Triebwerk<br />
in der ersten Stufe durch zwei BE-4 ersetzt<br />
werden.<br />
Die erste Stufe der New Glenn wird<br />
auch von BE-4-Triebwerken angetrieben,<br />
und zwar werden es nicht weniger<br />
als sieben sein. Das reicht aus, um eine<br />
74 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
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Blue Origin will die New Glenn in einer zwei- und einer dreistufigen Variante<br />
bauen. Im Vergleich zu anderen Raketen wird ihre Dimension deutlich.<br />
Fotos: Blue Origin (2), NASA/Kim Shiflett<br />
Fünf Mal ist die Suborbital-Rakete New Shepard bereits gestartet und gelandet.<br />
Die dabei erprobten Technologien fließen in das Orbital-Programm ein.<br />
Rakete mit 1400 Tonnen Gewicht zu<br />
starten und noch genug Schub für die<br />
Beschleunigung zu haben. Eines der BE-<br />
4 soll auch in der zweiten Stufe zum<br />
Einsatz kommen. Dafür wird es mit einer<br />
größeren Düse ausgestattet als das in<br />
der ersten Stufe. Die Düse sorgt dafür,<br />
dass die Austrittsgeschwindigkeit und<br />
damit der Schub erhöht werden.<br />
Mit einer Höhe von 95 Metern wird<br />
die New Glenn fast so groß sein wie die<br />
amerikanische Mondrakete Saturn V,<br />
auch wenn sie mit einem Durchmesser<br />
von sieben Metern deutlich schlanker<br />
ausfällt. Das Startgewicht entspricht etwa<br />
dem der geplanten Falcon Heavy von<br />
SpaceX oder der Hälfte einer Saturn V.<br />
HAUPTMOTOR HAT POTENZIAL<br />
ZU NOCH HÖHERER LEISTUNG<br />
Genauso wie bei SpaceX‘ Falcon 9 soll<br />
die erste Stufe wieder zur Erde zurückkehren.<br />
Für die Landung werden die<br />
sechs äußeren Triebwerke abgestellt und<br />
nur das mittlere Triebwerk mit minimalem<br />
Schub betrieben. Die Stufe soll, wie<br />
die Falcon 9, auf einem Schiff landen<br />
und wiederverwendet werden. Tatsächlich<br />
hatte Blue Origin schon 2014 versucht,<br />
dieses treibstoffsparende Landeverfahren<br />
zum Patent anzumelden, bei<br />
dem die Rakete nicht zur Startrampe<br />
zurückfliegt. Aber 2015 entschied ein<br />
Gericht, dass die Firma darauf keinen<br />
Anspruch hat, denn Raketenlandungen<br />
auf dem Meer werden schon mindestens<br />
seit den 1990er Jahren diskutiert.<br />
Auch wenn die neuen BE-4-Triebwerke<br />
mit Methan betrieben werden,<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 75
Raumfahrt<br />
Blue Origin<br />
In Kent, Washington, produziert Blue Origin die<br />
BE-4-Triebwerke. Die New Glenn soll künftig in einer<br />
Fabrik in Cape Canaveral gebaut werden.<br />
entsprechen sie in der Funktionsweise<br />
weitgehend dem Hauptstromverfahren<br />
im russischen RD-180, das als Treibstoff<br />
Kerosin verwendet. Um den Schub von<br />
2400 Kilonewton zu erreichen, muss das<br />
BE-4 pro Sekunde etwa 800 Kilogramm<br />
Treibstoff verbrennen. Zuvor muss das<br />
Methan aber in die Brennkammer gepumpt<br />
werden, gegen einen Druck von<br />
140 Bar. Um die dafür nötigen Pumpen<br />
anzutreiben, wird flüssiger Sauerstoff<br />
mit etwas Methan vermischt und verbrannt.<br />
Dadurch entsteht heißes Gas unter<br />
hohem Druck, mit dem eine Turbine<br />
angetrieben wird, die wiederum die<br />
Pumpe antreibt. Das Gas hat aber immer<br />
noch einen hohen Anteil an unverbranntem<br />
Sauerstoff, der anschließend<br />
in die Brennkammer des Triebwerks geleitet<br />
und mitverbrannt wird. Der heiße<br />
Sauerstoff ist sehr korrosiv, was die<br />
Konstruktion schwieriger macht.<br />
Beim BE-3 kommen die heißen Gase<br />
für den Turbinenbetrieb direkt aus einem<br />
kühleren Bereich der Brennkammer<br />
des Triebwerks. Das führt aber zu einem<br />
Verlust an Schubkraft. Die Technik des<br />
BE-4 ist in den USA noch relativ neu.<br />
Deshalb hat das Triebwerk auch nur den<br />
halben Brennkammerdruck des RD-180.<br />
Das reduziert die Ansprüche an die Bauteile<br />
und erlaubt eine kürzere Entwicklungszeit.<br />
Sollte das Triebwerk eines Tages<br />
mit dem gleichen Druck betrieben<br />
werden können wie das RD-180, hätte<br />
es bei gleicher Baugröße den doppelten<br />
Fotos: Blue Origin (3), NPO Energomash, ULA<br />
Das BE-4 soll nicht nur an der New Glenn zum Einsatz<br />
kommen, sondern auch an der Vulcan von ULA.<br />
Das BE-4 (rechts) aus amerikanischer Produktion gilt als Kandidat,<br />
das russische RD-180 der Atlas V zu ersetzen.<br />
76 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
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Schub. Dazu müsste aber nicht nur die<br />
Brennkammer den höheren Druck aushalten.<br />
Die Pumpen müssten mehr als<br />
die vierfache Leistung bringen, denn sie<br />
müssten nicht nur den doppelten Druck<br />
überwinden, sondern auch die doppelte<br />
Menge Treibstoff durch Kühlkanäle und<br />
Einspritzdüsen pumpen. Es wäre nicht<br />
das erste Triebwerk, das so eine große<br />
Leistungssteigerung vollzieht. Die Merlin<br />
1C von SpaceX erreichten beim ersten<br />
Falcon-9-Start nur einen Schub von<br />
420 Kilonewton. Das neueste Merlin 1D<br />
kommt mit einer etwas größeren Brennkammer<br />
auf den doppelten Schub.<br />
BLUE ORIGIN WILL KÜNFTIG<br />
ASTRONAUTEN BEFÖRDERN<br />
Der Name der neuen Blue-Origin-Rakete<br />
deutet an, wofür sie gedacht ist. Die kleine<br />
New Shepard bekam ihren Namen<br />
von Alan Shepard, dem ersten Amerikaner,<br />
der mit einer Rakete einen kurzen<br />
Flug in den Weltraum machte. Die große<br />
New Glenn ist nach John Glenn benannt,<br />
dem ersten Amerikaner, der die Erde im<br />
Weltraum umrunde und kürzlich im Alter<br />
von 95 Jahren verstorben ist (siehe S.<br />
80). Die Rakete soll dementsprechend<br />
nicht nicht nur Satelliten in den Weltraum<br />
bringen, sondern eines Tages auch<br />
Astronauten.<br />
Blue Origin arbeitet schon seit 2010<br />
mit Unterstützung der NASA an einem<br />
eigenen Orbital-Raumschiff. Rund 26<br />
Millionen US-Dollar schießt die amerikanische<br />
Raumfahrtbehörde im Rahmen<br />
des Commercial-Crew-Development-Programms<br />
zu. Bisher hält sich Blue Origin<br />
mit der Veröffentlichung technischer<br />
Technische Daten<br />
New Glenn bedeutet ein Riesensprung in Sachen Größe und Leistung.<br />
New Shepard New Glenn<br />
Höhe ~ 15 m (ohne Kapsel) 82 m (zweistufige Variante)<br />
Durchmesser ~ 3,5 m 7 m<br />
Startmasse ~ 40 t 1400 t<br />
95 m (dreistufige Variante)<br />
Triebwerke 1 x BE-3 (Wasserstoff/Sauerstoff) 8 x BE-4 (Methan/Sauerstoff)<br />
Schub auf Meereshöhe 490 kN<br />
Details aber zurück. Bekannt ist bislang<br />
lediglich, dass das Raumschiff eine bikonische<br />
Form haben soll, die ein größeres<br />
Volumen als herkömmliche Kapseln<br />
und ein geringeres Gewicht als ein<br />
Raumgleiter ermöglicht.<br />
Die dritte Stufe der New Glenn ist<br />
für alle Aufgaben gedacht, bei denen<br />
Nutzlasten in hohe Orbits gebracht werden<br />
sollen. Das BE-3 ist, dank des Wasserstoffs<br />
als Treibstoff, deutlich effizienter<br />
als die methanbetriebenen BE-<br />
4-Triebwerke. Das macht sich besonders<br />
in der letzten Stufe bezahlt, wenn das<br />
zusätzliche Gewicht der übrigen Stufen<br />
schon abgetrennt wurde. Durch diese<br />
Konstruktion dürfte die Rakete auch eine<br />
höhere Nutzlast als die ähnlich<br />
schwere Falcon Heavy von SpaceX haben.<br />
Dort kommen nur die kerosinbetriebenen<br />
Merlin-Triebwerke zum Einsatz,<br />
um die Entwicklungs- und Baukosten<br />
der Rakete möglichst niedrig zu halten.<br />
Im Gegensatz zu den ersten beiden<br />
1 x BE-3U (Oberstufe)<br />
17 MN<br />
Stufen benötigt die dritte Stufe der New<br />
Glenn ein für den Betrieb im Vakuum<br />
optimiertes BE-3-Triebwerk mit größerer<br />
Düse, eine neue Konstruktion der<br />
Treibstofftanks und zusätzliche Anlagen<br />
an der Startrampe zum Auftanken der<br />
dritten Stufe.<br />
Welche Auswirkungen der zusätzliche<br />
Aufwand auf die Kosten hat, weiß<br />
niemand. Zu den Startkosten der Rakete<br />
hat sich das Unternehmen bisher noch<br />
nicht geäußert. Die technischen Daten<br />
der Triebwerke sind nur deshalb bekannt<br />
geworden, weil ihre Entwicklung<br />
auch von der NASA und der Air Force<br />
mitfinanziert wird. Die Rakete ist dagegen<br />
ein reines Blue-Origin-Projekt. Anders<br />
als SpaceX ist die Firma von Jeff<br />
Bezos bisher vor allem durch eine sehr<br />
zurückhaltende Informationspolitik bekannt<br />
geworden. Dafür hat Bezos mit<br />
seinem Unternehmen Amazon auch<br />
deutlich mehr Kapital, um teure Projekte<br />
selbst umzusetzen.<br />
FR<br />
Blue Origin begann vor mehr als vier Jahren mit der<br />
Entwicklung des BE-4. <strong>2017</strong> soll es zugelassen werden.<br />
Über das Orbital-Raumschiff von Blue Origin, hier das<br />
Bild einer Strömungssimulation, ist nicht viel bekannt.<br />
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Raumfahrt<br />
Raumgleiter Lynx<br />
Der Unvollendete<br />
Das private US-Raumfahrtunternehmen XCOR arbeitet seit Jahren an dem wiederverwendbaren<br />
Raumgleiter Lynx – ohne finanzstarke Investoren, dafür mit viel Elan.<br />
Ein Werkstattbesuch in Mojave, Kalifornien.<br />
Daten Lynx<br />
Länge 8,51 m<br />
Spannweite 7,3 m<br />
Höhe 2,2 m<br />
Besatzung 2 (inklusive Pilot)<br />
Antrieb 4 XR-5K18, wiederzündbar<br />
max. Schub 51,6 kN<br />
Der Raumgleiter Lynx soll einmal<br />
Weltraumtouristen befördern.<br />
Startbahn 30, Flugplatz Mojave,<br />
Kalifornien. Lynx, das Raketenflugzeug<br />
des privaten Weltraumunternehmens<br />
XCOR, steht am Anfang<br />
der Runway. Testpilot Harry van Hulten<br />
startet die vier Triebwerke. Nach einer<br />
kurzen Startstrecke steigt Lynx in einem<br />
Winkel von 30 Grad, geht dann in den<br />
Senkrechtflug über und erreicht dabei<br />
eine Geschwindigkeit von Mach 2.9. In<br />
kürzester Zeit färbt sich der Himmel<br />
schwarz, und es eröffnet sich ein atemberaubender<br />
Blick auf Kalifornien. Der<br />
Scheitelpunkt wird in etwa 100 Kilometern<br />
erreicht, dann geht es in einer Parabel<br />
wieder Richtung Erde. Der Endanflug<br />
erfolgt wie beim Space Shuttle in<br />
einem Winkel von 20 Grad. Nach etwa<br />
1500 Metern Rollweg steht Lynx wieder.<br />
Der Traum ist vorüber, denn der Flug<br />
hat im XCOR-Simulator stattgefunden.<br />
Steht man vor dem alten Hangar 61<br />
des Air and Space Port Mojave in Kalifornien,<br />
ist es kaum vorstellbar, dass hier<br />
Raumfahrzeuge und Raketentriebwerke<br />
entwickelt und gebaut werden. Nur das<br />
Logo auf dem weißen Dach verrät, dass<br />
Im alten Hangar 61 des Air and Space Port Mojave<br />
befinden sich die Werkstätten von XCOR.<br />
XCOR-Testpilot Harry van Hulten, ein<br />
ehemaliger F-16-Pilot, im Lynx-Simulator.<br />
Auf dem noch unlackierten Rumpf des Lynx Mark 1<br />
sind die Unterschriften von Kunden verewigt.
Das Raketentriebwerk XR-5M15 wurde für bemannte<br />
Raumfahrzeuge entwickelt und in der Wüste getestet.<br />
Ein XCOR-Ingenieur arbeitet am<br />
Lynx-Hauptantrieb XR-5K18.<br />
sich hinter diesen Wänden eine private<br />
Raumfahrtfirma verbirgt. XCOR wurde<br />
1999 unter anderem mit dem Ziel gegründet,<br />
einmal Suborbitalflüge für<br />
Weltraumtouristen und Forschungsinstitutionen<br />
anzubieten.<br />
GÜNSTIGE RAKETENMOTOREN<br />
Aufbau Lynx<br />
Kanzel<br />
knapp 4,2 Quadratmeter<br />
Fläche für gute Aussicht<br />
Cockpit<br />
Platz für zwei<br />
Personen<br />
Hitzeschild<br />
für die Absorption der<br />
hohen Temperaturen<br />
beim Wiedereintritt<br />
Behälter<br />
für wissenschaftliche<br />
Experimente<br />
In einem kleinen Nachbargebäude steht<br />
ein Mock-up des zweisitzigen Lynx. Mit<br />
seinen Deltaflügeln und dem weißen<br />
Rumpf mit schwarzer Unterseite ähnelt<br />
er dem Space Shuttle. Daneben steht die<br />
EZ-Rocket, eine Long-EZ, die von einem<br />
Raketenmotor so groß wie eine<br />
Bierdose angetrieben wurde und am<br />
21. Juli 2001 erstmals flog. Sie war der<br />
erste Versuchsträger von XCOR. Die<br />
EZ-Rocket ist das bisher einzige Raketenflugzeug,<br />
mit dem ein Touch-and-Go<br />
geflogen wurde.<br />
Zurück im Hangar 61, geht es zunächst<br />
durch ein Labyrinth aus Stahlschränken<br />
und Regalen in einen großen,<br />
offenen Bereich vor den Hallentoren.<br />
Hier steht ein Triebwerk des Lynx, das<br />
XR-5K18, eine Eigenentwicklung von<br />
XCOR. Einer der entscheidenden Unterschiede<br />
zu herkömmlichen Raketentriebwerken<br />
ist die Verwendung von<br />
Kolben- statt Turbopumpen. Sie sind<br />
einfach im Aufbau und zuverlässig. Dadurch<br />
lassen sich enorm Kosten sparen.<br />
Zudem kann eine Pumpe zwei Triebwerke<br />
gleichzeitig versorgen.<br />
Jeremy Voigt, Entwickler und Konstrukteur<br />
von XCOR, trägt seit Kurzem<br />
den Titel „Lead Engineer“. Seine Visitenkarte<br />
hat er mit einem Kugelschreiber<br />
aktualisiert. Mit seinem jugendlichen<br />
Aussehen macht er eher den Eindruck<br />
eines Studenten als den eines Raketeningenieurs.<br />
Er arbeitet gerade am Reaktionskontrollsystem<br />
(Reaction Control<br />
System, RCS). Mit ihm wird der Lynx<br />
gesteuert, wenn er außerhalb der Atmosphäre<br />
fliegt. Auf einem Werkstattwagen<br />
steht ein Triebwerk des RCS, das<br />
3 N 22. Es ist sehr einfach im Aufbau,<br />
entwickelt einen Schub von 177 Newton<br />
und hat mit mehr als 2000 Zündungen<br />
bereits seine Tauglichkeit bewiesen.<br />
Statt der üblicherweise benutzten hochgiftigen,<br />
hypergolen Treibstoffe wird eine<br />
eigene Treibstoffkombination verwendet,<br />
deren Zusammensetzung ein<br />
Treibstofftank<br />
fasst 750 kg<br />
Vier XR-5K18-Triebwerke mit<br />
Kerosin und flüssigem Sauerstoff<br />
betrieben, wiederzündbar<br />
und laut XCOR mehr als<br />
5000-mal zu verwenden<br />
Rumpf und Flügel<br />
aus Verbundwerkstoffen<br />
für<br />
möglichst geringes<br />
Gewicht<br />
Fotos: XCOR (4), Hans Jürgen Zimmermann (3)<br />
Lynx-Versionen<br />
Lynx bietet Platz für nur einen Weltraumpassagier,<br />
soll aber pro Tag bis zu fünfmal ins All fliegen<br />
können. Die im Bau befindliche Version Mark 1 dient<br />
in erster Linie der Erprobung aller Systeme und der<br />
Ausbildung zukünftiger Piloten. Die geplante maximale<br />
Flughöhe wird rund 62 km betragen. Mark 2<br />
soll eine Höhe von über 100 km erreichen und die<br />
ersten Passagiere befördern. Mark 3 soll mittels eines<br />
externen Behälters Nutzlasten wie wissenschaftliche<br />
Experimente befördern und Mikrosatelliten starten<br />
können. Ein Flug dauert etwa 30 Minuten, mit einer<br />
Phase der Schwerelosigkeit von fast sechs Minuten.<br />
Der aktuelle Preis für einen Flug liegt bei 150 000<br />
US-Dollar und damit deutlich unter dem anderer<br />
Anbieter. Bisher sind 300 Tickets verkauft worden.<br />
Firmengeheimnis ist. Für die Steuerung<br />
werden zwölf dieser Schubdüsen an<br />
Bug, Heck und Flügelspitzen benötigt.<br />
Auf der anderen Seite der Halle steht<br />
der Lynx Mark 1, der Raumgleiter, mit<br />
dem die erste Serie von Flügen stattfinden<br />
soll. Der Rumpf ist unlackiert, die<br />
Flügel fehlen noch. Bis zum Erstflug<br />
wird es wohl noch dauern. Der ursprüngliche<br />
Termin wurde immer wieder<br />
verschoben, und mittlerweile gibt es keine<br />
Angaben mehr dazu. Im Gegensatz<br />
zu anderen privaten Raumfahrtfirmen<br />
fehlen XCOR finanzstarke Investoren<br />
wie Elon Musk, Richard Branson oder<br />
Paul Allen. Deshalb kündigte das Unternehmen<br />
Ende Mai 2016 an, sich zunächst<br />
auf die Entwicklung des mit flüssigem<br />
Sauerstoff und flüssigem Wasserstoff<br />
betriebenen Oberstufentriebwerks<br />
8H21 zu fokussieren. United Launch<br />
Alliance (ULA) hat Interesse daran bekundet,<br />
es in der neuen Vulcan-Rakete<br />
einzusetzen. Aufgeben will XCOR den<br />
Lynx aber nicht. Denn eines Tages soll er<br />
an die Grenze zum Weltraum fliegen,<br />
nicht nur im Simulator.<br />
FR<br />
HANS JÜRGEN ZIMMERMANN<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong> 79
News RAUMFAHRT<br />
ZUM TOD VON JOHN GLENN<br />
Zurück zu den Sternen<br />
Neuer Hauptaktionär<br />
Airbus Safran Launchers (ASL) ist mit 74<br />
Prozent der Anteile Hauptaktionär von Arianespace.<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Airbus Defence and Space und Safran<br />
übernahm die Anteile des mit rund 35 Prozent<br />
bisher größten Aktionärs, der französischen<br />
Raumfahrtbehörde CNES. Als Tochtergesellschaft<br />
von ASL bleibt Arianespace ein<br />
eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Evry<br />
bei Paris, Anlagen in Kourou in Französisch-<br />
Guayana und Büros in Washington, D. C., Tokio<br />
und Singapur. Das Unternehmen betreibt<br />
die Trägerraketen Ariane 5, Sojus (zusammen<br />
mit der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos)<br />
und Vega. Insgesamt sind 19 europäische<br />
Unternehmen an Arianespace beteiligt.<br />
Foto: ESA<br />
Geld für die ExoMars-<br />
Mission und die ISS<br />
Bei der ESA-Ministerratskonferenz Anfang<br />
Dezember in Luzern bewilligten die für Raumfahrt<br />
zuständigen Minister Mittel in Höhe<br />
von 10,3 Milliarden Euro. Deutschland stellt<br />
zwei Milliarden Euro bereit und ist damit der<br />
stärkste Beitragszahler. Die Beteiligung an der<br />
Internationalen Raumstation wird bis 2<strong>02</strong>4<br />
verlängert. Auch der zweite Teil der ExoMars-<br />
Mission kann 2<strong>02</strong>0 durchgeführt werden.<br />
Der amerikanische Pilot, Astronaut<br />
und Politiker John Herschel<br />
Glenn ist am 8. Dezember<br />
2016 in Ohio im Alter von 95<br />
Jahren gestorben. Im Zweiten Weltkrieg<br />
und im Koreakrieg flog er für<br />
die US-Marine 149 Kampfeinsätze,<br />
war dann Testpilot und studierte an<br />
der Universität Maryland. 1959 bis<br />
1964 gehörte er zum ersten Astronautenteam<br />
der NASA. Berühmt<br />
wurde Glenn am 20. Februar 1962,<br />
als er in der Kapsel Mercury-6 der<br />
erste Amerikaner im Erdorbit war.<br />
1974 bis 1998 vertrat er den Staat<br />
Ohio als Senator der Demokraten im<br />
Kongress. Mit 77 Jahren nahm Glenn<br />
1998 im Space Shuttle Discovery<br />
noch an einem Raumflug teil, er war<br />
damit der älteste Mensch im All.<br />
Foto: NASA<br />
VSS Unity absolviert<br />
ersten Gleitflug<br />
Das zweite SpaceShipTwo<br />
von Virgin Galactic ist am<br />
3. Dezember erstmals alleine im<br />
Gleitflug geflogen. Der Flugtest,<br />
bei dem die Piloten Mark Stucky<br />
und Dave Mackay am Steuer<br />
saßen, dauerte eine Stunde 20<br />
Minuten. Rund zehn Minuten<br />
wurden im Gleitflug aus 50 000<br />
Fuß (15 240 m) absolviert. Dabei<br />
erreichte der Raumgleiter eine<br />
Geschwindigkeit von Mach 0.6.<br />
Zuvor war er mit dem Mutterschiff<br />
WhiteKnightTwo gekoppelt.<br />
Für die VSS Unity war es<br />
der fünfte Testflug, bislang<br />
blieb der Raumgleiter aber immer<br />
die komplette Zeit mit dem<br />
Mutterschiff verbunden.<br />
Foto: Virgin Galactic Foto: Arianespace<br />
80 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> Februar <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
SpaceX verliert Auftrag<br />
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Fotos: NASA Foto: SpaceX<br />
Das Telekommunikationsunternehmen Inmarsat hat den<br />
bei SpaceX gebuchten Start des Condosat-Satelliten storniert<br />
und dafür Arianespace den Auftrag erteilt. Grund sei die Verzögerung<br />
bei SpaceX nach der Explosion einer Falcon 9 während<br />
der Startvorbereitung Anfang September. Nun soll eine<br />
Ariane 5 den Inmarsat-Satelliten Mitte <strong>2017</strong> von Kourou aus in<br />
den Orbit bringen. SpaceX kündigte am 7. Dezember 2016 an,<br />
dass die Falcon 9 im frühen Januar wieder starten soll.<br />
Sojus: Seit 50 Jahren im Dienst<br />
Die erste Sojus-Rakete startete das erste Sojus-Raumschiff am<br />
28. November 1966 in Baikonur. Unter dem Namen Kosmos-133<br />
wurde es vorerst noch unbemannt getestet. Seither wurden 130 bemannte<br />
Sojus-Raumschiffe, 150 unbemannte, von der Sojus-Kapsel<br />
abgeleitete Progress-Frachtraumschiffe und insgesamt mehr als<br />
1000 Sojus-Raketen in zehn Modifikationen mit Satelliten und<br />
Raumsonden gestartet. Die<br />
Sojus-Rakete ist die am meisten<br />
eingesetzte Trägerrakete der<br />
Welt. Sie startet von Baikonur,<br />
Plessezk, Kourou und Wostotschny<br />
aus. Die Erststufe, bestehend<br />
aus vier Boostern mit<br />
RD-107-Triebwerken, und die<br />
zentrale Zweitstufe mit RD-108<br />
gehen auf den Entwurf der ersten<br />
Raumfahrtrakete R-7 Semjorka<br />
vom Konstruktionsbüro OKB-1<br />
von Sergej Koroljow zurück.<br />
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Historie<br />
Eine YR-4B wurde 1944 im großen<br />
Windkanal der NACA in Langley getestet.<br />
Sikorsky R-4<br />
Hubschrauber-Pionier<br />
Nach vielen Experimenten gelang es Igor Sikorsky mit<br />
der R-4, den ersten Helikopter der Welt in die Großserienfertigung<br />
zu bringen.<br />
Zu Beginn der Flugtests der XR-4<br />
war noch ein kleiner Zusatzrotor<br />
oben am Heck installiert.<br />
<br />
VON KARL SCHWARZ<br />
Schon 1909, im Alter von<br />
gerade einmal 20 Jahren,<br />
machte sich Igor Iwanowitsch<br />
Sikorski in seiner Heimatstadt<br />
Kiew an die Konstruktion eines Hubschraubers.<br />
Der allerdings blieb erfolglos.<br />
Später wurde der begnadete Konstrukteur<br />
durch seine Riesenflugzeuge<br />
wie die Ilja Muromez berühmt. Nach<br />
seiner Emigration in die Vereinigten<br />
Staaten beschäftigte sich die 1923 gegründete<br />
Sikorsky Manufacturing Company<br />
vor allem mit dem Bau von Flugbooten.<br />
Igor Sikorsky selbst war jedoch<br />
weiter an der Theorie der Drehflügler<br />
interessiert und reichte zum Beispiel<br />
1931 Patente zu dem Thema ein.<br />
Als die Nachfrage nach Flugbooten<br />
nachließ, wollte die United Aircraft<br />
Corporation ihre Sikorsky-Division<br />
schließen. Zum Glück gelang es Igor Si-<br />
82 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Kurzinfo<br />
Baujahr: 1942 – 1945<br />
Stückzahl: 131<br />
Herstellungsland: USA<br />
Die Sikorsky R-4 war auch bei einer Antarktisexpedition<br />
der Amerikaner mit dabei.<br />
Fotos: Sikorsky, NASA; National Archives<br />
korsky aber Ende 1938, Konzernchef<br />
Eugene Wilson davon zu überzeugen,<br />
ihm Gelder für ein Hubschrauber-Forschungsprogramm<br />
zur Verfügung zu<br />
stellen. Ergebnis war das Versuchsmodell<br />
VS-300, das am 14. September<br />
1939 zum ersten, noch gefesselten<br />
Schwebeflug abhob.<br />
Die VS-300A wurde am 20. Mai<br />
1940 erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt.<br />
Ihre Leistungen beeindruckten<br />
auch das US-Militär. Obwohl das US<br />
Army Air Corps bereits in die von erheblichen<br />
Steuerungsproblemen geplagte<br />
Platt LePage XR-1 investiert hatte,<br />
wurden 50 000 Dollar bereitgestellt. Sikorsky<br />
schlug am 14. August 1940 vor,<br />
dafür das zweisitzige Modell VS-316 zu<br />
bauen. Der entsprechende Vertrag für<br />
die XR-4 folgte am 10. Januar 1941.<br />
Die Konstruktion und der Bau des<br />
auch als S-47 geführten Hubschraubers<br />
nahmen ungefähr ein Jahr in Anspruch,<br />
wobei die Erfahrungen der weiteren<br />
Tests mit der VS-300 einflossen. So verzichtete<br />
man auf die zunächst noch vorgesehenen<br />
zusätzlichen kleinen seitlichen<br />
Rotoren am Heck. Vom Aufbau<br />
her blieb die Zelle ein geschweißtes<br />
Stahlrohrgestell, das vorwiegend mit<br />
Stoff bespannt war. Die beiden Piloten<br />
saßen nebeneinander in einem verglasten<br />
Cockpit. Dahinter war ein Sternmotor<br />
Scarab R-500-1 von Warner eingebaut.<br />
Er wurde durch ein großes Gebläse<br />
gekühlt und war über eine Kupplung<br />
mit dem Getriebe verbunden. Die Rotorblätter<br />
hatten einen Stahlholm mit<br />
Holzrippen- und Nasenbeplankung sowie<br />
eine Stoffbespannung.<br />
Nach Bodenläufen hob die XR-4 am<br />
14. Januar 1942 mit Les Morris im<br />
Cockpit in Stratford, Connecticut, zum<br />
Erstflug ab. Am 20. April 1942 ließ sich<br />
eine Delegation der US Army Air Force<br />
unter Leitung von Lt. Col. H. Frank<br />
Gregory den Helikopter vorführen. Gezeigt<br />
wurde unter anderem, wie im<br />
Schwebeflug ein Passagier über eine<br />
Strickleiter einsteigt.<br />
Nach zwanzig Flugstunden stand<br />
auf Wunsch der Army Air Force die<br />
Überführung nach Dayton in Ohio an.<br />
Sie begann am 13. Mai und umfasste in<br />
16 Flügen eine Strecke von 1145 Kilometern.<br />
Zur weiteren Erprobung auf<br />
dem Wright Field diente auch eine Demonstration<br />
über dem Eriesee, wobei<br />
Hydrophone von General Electric zur<br />
Lokalisierung von U-Booten verwendet<br />
wurden. Im Januar 1943 erhielt Sikorsky<br />
die XR-4 zurück.<br />
Unterdessen hatte die US Army Air<br />
Force am 21. Dezember 1942 zunächst<br />
15 weitere Hubschrauber als YR-4A in<br />
Auftrag gegeben. Eine Ergänzung des<br />
Vertrags fügte im Januar 1943 dann 14<br />
Maschinen hinzu. Die erste YR-4A lieferte<br />
Sikorsky Anfang Juli 1943 aus. Im<br />
Laufe des Jahres ging es darum, die Einsatzmöglichkeiten<br />
des neuen Musters<br />
auszuloten. So führte Frank Gregory im<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 83
Historie<br />
Technische Daten<br />
Sikorsky R-4B<br />
Hersteller: Sikorsky Aircraft, Bridgeport,<br />
Connecticut, USA<br />
Besatzung: 2<br />
Antrieb: Warner R-550-3<br />
Leistung: 150 kW (200 PS)<br />
Rumpflänge: 10,7 m<br />
Länge über drehende Rotoren: 14,65 m<br />
Höhe: 3,78 m<br />
Hauptrotordurchmesser: 11,58 m<br />
Heckrotordurchmesser: 2,44 m<br />
Leermasse: 916 kg<br />
Kraftstoff: 114 l<br />
max. Startmasse: 1153 kg<br />
Höchstgeschwindigkeit: 132 km/h<br />
Marschgeschwindigkeit: 105 km/h<br />
Dienstgipfelhöhe: 3660 m<br />
Reichweite: 246 km<br />
84 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Sowohl die Royal Navy als auch die RAF erhielten<br />
R-4B, die als Hoverfly I im Einsatz waren.<br />
Fotos: Sikorsky, Royal Navy, USAF; Zeichnungen: Michele Marsan<br />
Eine überlebende R-4B steht<br />
heute im Museum der US Air Force<br />
in Dayton, Ohio.<br />
Mai Starts und Landungen auf einer<br />
Plattform auf dem Tankschiff „Bunker<br />
Hill“ durch. Weitere Tests auf der<br />
„James Parker“ folgten im Juli; dabei<br />
wurden die Helikopter mit Schwimmern<br />
ausgerüstet.<br />
Neben der Army Air Force erhielten<br />
auch die US Navy und das Marine<br />
Corps einige YR-4 für Versuchszwecke.<br />
Am 1. Januar 1944 wurde bei der Coast<br />
Guard Station auf dem Floyd Bennett<br />
Field in New York die Navy Helicopter<br />
School eröffnet. Sie stand schon zwei<br />
Tage später im Rampenlicht, als der<br />
Zerstörer USS „Turner“ im Ambrose-<br />
Kanal vor New Jersey explodierte und<br />
sank. Bei Schneetreiben und schlechter<br />
Sicht brachte Lt Cdr. Frank A. Erickson<br />
mit einer HNS-1 (Navy-Bezeichnung<br />
der R-4) Blutplasma vom Battery Park<br />
in New York in nur 14 Minuten zum<br />
Sandy-Hook-Krankenhaus in New Jersey<br />
– mit dem Auto hätte es Stunden<br />
gedauert.<br />
RETTUNGSAKTIONEN UNTER<br />
SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN<br />
Die YR-4B bewährte sich aber nicht<br />
nur in den USA selbst. Einige Exemplare<br />
hatte man für Kalt- und Heißwetterversuche<br />
bis nach Alaska und nach<br />
Indien verschifft. Dort führte Second<br />
Lieutenant Carter Harman von der<br />
USAAF am 26. und 27. April 1944 die<br />
erste militärische Rettungsaktion mit<br />
einem Hubschrauber durch. Von Lalaghat<br />
aus flog er alleine 800 Kilometer<br />
nach Aberdeen in Burma, wo eine Stinson<br />
L-1 Vigilant hinter den feindlichen<br />
Linien abgeschossen worden war. Einzeln<br />
flog er zwei Verletzte zu einer<br />
Sandbank aus. Spektakuläre Rettungsaktionen<br />
mit der R-4 wurden auch in<br />
Igor Sikorsky selbst hing bei einer<br />
Demonstration an der Winde.<br />
den folgenden Jahren durchgeführt. Im<br />
April 1945 wurde einer der Hubschrauber<br />
der Coast Guard demontiert in einer<br />
C-54 nach Goose Bay, Neufundland,<br />
gebracht, um von dort aus die Besatzung<br />
einer im Norden Labradors abgestürzten<br />
PBY der Royal Canadian Air<br />
Force in Sicherheit zu bringen. Darüber<br />
hinaus wurde die HNS-1 im Januar<br />
1947 als erster Hubschrauber von der<br />
USCGC „Northwind“ in der Antarktis<br />
eingesetzt.<br />
Nach dem Bau der YR-4 erhielt Igor<br />
Sikorsky am 26. Februar 1944 einen<br />
Auftrag zur Fertigung von 100 R-4B,<br />
die alle bis Januar 1945 ausgeliefert<br />
wurden. Obwohl der Vertrag über die<br />
USAAF lief, gingen die Helikoter zum<br />
Teil an die US Navy (20 HNS-1) und<br />
wurden nach Großbritannien exportiert.<br />
Dort standen sie unter dem Namen<br />
Hoverfly I bei der Royal Navy und<br />
der Royal Air Force im Dienst. Unter<br />
anderem wurde die No. 529 Squadron<br />
ab August 1944 vom Cierva-Autogyro<br />
Rota (C.30A) auf das Sikorsky-Muster<br />
umgerüstet.<br />
Die R-4 wurde somit der erste Hubschrauber,<br />
der in einer großen Serie gefertigt<br />
wurde und dem Drehflügler allgemein<br />
zum Durchbruch verhalf. Seine<br />
Einsatzzeit war allerdings begrenzt,<br />
denn schnell folgten neue, leistungsstärkere<br />
Modelle wie die Sikorsky R-5 und<br />
R-6 oder der leichte Mehrzweckhubschrauber<br />
Bell Model 47.<br />
FR<br />
<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 85
Service MODELLE, BÜCHER UND TERMINE<br />
[ 1 ]<br />
[ 2 ]<br />
[ 3 ]<br />
Herpa<br />
Im neuen Jahr gibt es beim Miniaturmodellhersteller<br />
Herpa einige<br />
Neuheiten zu bestaunen. Den<br />
Anfang macht die Tupolew Tu-<br />
134 der Aeroflot in 1:500 [ 1 ]<br />
Der russische Jet mit der Kennung<br />
CCCP-65667 flog in den<br />
1970er Jahren bei der Airline in<br />
der auffälligen Bluebird-Lackierung.<br />
Diese Farbgebung war ausschließlich<br />
der Tu-134-Flotte vorbehalten<br />
(Art-Nr. 529938, 29,95<br />
Euro). Aus dem vorherigen Jahrzehnt<br />
stammt die Boeing 707-<br />
320 der Sabena in 1:200 [ 2 ].<br />
Das Modell ist vollständig aus<br />
Metall gefertigt. Mit diesem unter<br />
der Kennung OO-SJA registrierten<br />
Flugzeug war Sabena der<br />
erste Betreiber der 707 in Europa.<br />
Der erste kommerzielle Flug fand<br />
am 19. Januar 1960 von Brüssel<br />
nach Leopoldville im damaligen<br />
Belgisch-Kongo statt (Art-Nr.<br />
558280, 78,95 Euro). Gekrönt<br />
werden die Neuerscheinungen<br />
von einem echten Schwergewicht:<br />
der Antonow An-124<br />
[ 3 ] der ukrainischen Antonov<br />
Airlines im Maßstab 1:500. Bei<br />
dem Modell handelt es sich um<br />
eine veränderte Nachauflage eines<br />
älteren Exemplars des Transporters<br />
(Art-Nr. 526777-001,<br />
34,95 Euro).<br />
Fliegende Legenden<br />
„Warbirds – Fliegende Legenden“ bildet<br />
auf 191 Seiten ein breites Spektrum<br />
von Flugzeugmustern aus der Zeit des<br />
Ersten und Zweiten Weltkriegs ab. Seit<br />
Jahren bereist Andreas Zeitler die Welt,<br />
um fliegende Legenden vornehmlich<br />
auf Airshows zu fotografieren. Der<br />
halbseitige Text gibt leider nur einen<br />
oberflächlichen Einblick in die Geschichte<br />
der jeweiligen Muster.<br />
Russia´s Warplanes Flugboote 166 Tage im All<br />
Im zweiten Band der Reihe über<br />
russische Militärflugzeuge befasst sich<br />
Piotr Butowski mit großer Detailkenntnis<br />
mit Bombern, Transportern und<br />
Trainern, inklusive diversen Projekten.<br />
Die durchgängig gut aufgenommenen<br />
Farbfotos der verschiedenen Typen geben<br />
einen guten Eindruck in die große<br />
Vielfalt der Muster. Leider ist das Buch<br />
bisher nur auf Englisch erhältlich.<br />
Eine besondere und faszinierende Luftfahrzeuggattung<br />
bilden die Flugboote.<br />
Die ersten Muster entstanden bereits<br />
zu Zeiten des Ersten Weltkrieges, und<br />
noch heute sind Flugboote nicht mehr<br />
aus der Luftfahrt wegzudenken. In<br />
dieser Ausgabe des Typenkompasses<br />
werden die bekanntesten Modelle<br />
seit 1935 auf 128 Seiten im Detail<br />
vorgestellt.<br />
Rund 400 000 Fotos nahm der<br />
deutsche Astronaut Alexander Gerst<br />
während seines sechsmonatigen Aufenthalts<br />
auf der ISS im Jahr 2014 auf.<br />
Der Bildband versammelt eine zum Teil<br />
bisher unveröffentlichte Auswahl von<br />
etwa 180 Fotos. Schilderungen Gersts,<br />
aufgezeichnet von GEO-Reporter Lars<br />
Abromeit, nehmen den Leser auf eine<br />
Reise in den Weltraum mit.<br />
Erschienen im Motorbuch Verlag,<br />
ISBN 978-3-613-03900-1, erhältlich<br />
für 29,95 Euro.<br />
Erschienen bei Harpia Publishing,<br />
ISBN 978-0997309201, erhältlich<br />
für ca. 36 Euro.<br />
Erschienen im Motorbuch Verlag,<br />
ISBN 978-3-613-03901-8, erhältlich<br />
für 12 Euro.<br />
Erschienen im Frederking & Thaler<br />
Verlag, ISBN 978-3-95416-198-0,<br />
erhältlich für 39,99 Euro.<br />
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86 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Foto: Messe Friedrichshafen<br />
Der Reigen der Luftfahrtmessen in Europa beginnt traditionell mit der AERO<br />
in Friedrichshafen. Sie bietet dieses Jahr vom 5. bis 8. April wieder<br />
einen kompletten Überblick über die Neuheiten in der Allgemeinen Luftfahrt,<br />
von Segelflugzeugen über Ultraleichte und Einmots bis hin zu Geschäftsreisejets,<br />
Avionik und Zubehör. Infos unter www.aero-expo.com oder Telefon<br />
+49 7541 708-404.<br />
• 12. – 13. Januar<br />
II. RotorDrone Forum,<br />
Bückeburg<br />
Hubschrauberzentrum e.V.,<br />
31675 Bückeburg, Tel.: +49 5722-<br />
5533, info@hubschraubermuseum.de,<br />
www.hubschraubermuseum.de<br />
• 14. – 18. Februar<br />
Aero India, Air Force Station<br />
Yelahanka, Bangalore, Indien<br />
www.aeroindia.in<br />
• 25. – 26. Februar<br />
Royal New Zealand Air Force<br />
Air Tattoo,<br />
RNZAF Basis Ohakea<br />
www.airforce.mil.nz<br />
• 28. Februar – 5. März<br />
Australian International Airshow,<br />
Avalon<br />
Tel.: +61 3 5282 0500,<br />
E-Mail: airshow@amda.com.au,<br />
http://airshow.com.au/airshow<strong>2017</strong>/<br />
index.asp<br />
• 2. – 3. März<br />
U.T.SEC, Nürnberg<br />
Unmanned Technologies and Security,<br />
NürnbergMesse GmbH, Tel.: +49<br />
9118606 8749, www.utsec.de<br />
• 7. – 9. März<br />
HAI Heli-Expo, Dallas,<br />
Texas, USA<br />
Helicopter Association International,<br />
Alexandria, VA 22314-2898, USA<br />
Tel.: +1 7036834646,<br />
E-Mail: heliexpo@rotor.org,<br />
http://heliexpo.rotor.org<br />
• 21. – 25. März<br />
LIMA <strong>2017</strong>, Langkawi International<br />
Maritime and Aerospace<br />
Exhibition, Malaysia<br />
www.limaexhibition.com<br />
• 4. – 6. April<br />
Aircraft Interiors Expo, Hamburg<br />
Tel.: +44 208271 2174, E-Mail:<br />
aixhamburg.helpline@reedexpo.co.uk,<br />
www.aircraftinteriorsexpo.com<br />
• 5. – 8. April<br />
AERO, Friedrichshafen<br />
Messe Friedrichshafen, Neue<br />
Messe 1, 88046 Friedrichshafen,<br />
Tel.: +49 7541 708404,<br />
E-Mail: info@messe-fn.de,<br />
www.aero-expo.com<br />
• 14. – 16. April<br />
Classic Fighters Omaka Airshow,<br />
Blenheim, Neuseeland<br />
www.classicfighters.co.nz<br />
• 22. – 24. Mai<br />
EBACE, Genf, Schweiz<br />
European Business Aviation Association,<br />
Avenue de Tervuren, 13 a-b/Box 5,<br />
1040 Brüssel, Belgien, Tel.: +32 2<br />
7660070, E-Mail: info-eu@ebace.aero,<br />
www.ebace.aero<br />
• 25. – 27. Mai<br />
HeliRussia <strong>2017</strong>, Moskau,<br />
Russland<br />
Crocus Expo IEC, Moscow Ring<br />
Road, 1434<strong>02</strong>, Moscow region,<br />
Krasnogorsk, Russland, Tel: +7 495<br />
9263883, www.helirussia.ru/en/<br />
• 19. – 25. Juni<br />
International Paris Airshow,<br />
Paris-Le Bourget,<br />
Frankreich<br />
www.siae.fr/en/<br />
• 9. – 10. Juli<br />
Flying Legends, Duxford,<br />
Großbritannien<br />
Imperial War Museum, Duxford,<br />
www.flyinglegends.com<br />
• 14. – 16. Juli<br />
Royal International Air Tattoo,<br />
Fairford, Großbritannien<br />
RAF Fairford, Gloucestershire,<br />
www.airtattoo.com<br />
• 24. – 30. Juli<br />
EAA AirVenture, Oshkosh, USA<br />
EAA Aviation Center, 3000 Poberezny<br />
Road, Oshkosh, Wisconsin 549<strong>02</strong>,<br />
USA, www.eaa.org/en/airventure<br />
• 15. – 20. August<br />
MAKS, Shukowski bei Moskau<br />
Aviasalon PLC , 140160 Zhukovsky-2,<br />
Moskau, Russland, Tel.: +7 495<br />
5567786, E-Mail: aviasalon@maks.ru,<br />
www.airshow.ru<br />
• 10. – 12. Oktober<br />
NBAA Convention,<br />
Las Vegas, USA<br />
National Business Aviation Association,<br />
Washington, DC 20005, USA,<br />
Tel.: +1 2<strong>02</strong> 783 9000, info@nbaa.org,<br />
www.nbaa.org/events/bace/<strong>2017</strong>/<br />
• 12. – 16. November<br />
Dubai Air Show, Dubai,<br />
Vereinigte Arabische Emirate<br />
www.dubaiairshow.aero/welcomedubai-airshow-<strong>2017</strong><br />
Impressum<br />
Vereinigt mit <strong>FLUG</strong>WELT INTERNATIONAL, WELTLUFTFAHRT<br />
AIR WORLD, <strong>FLUG</strong>SPORT und LUFTWAFFEN-FORUM<br />
(Hrsg: FREUNDESKREIS LUFTWAFFE e.V.) ISSN 0015-4547<br />
Redaktion <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>, Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart, E-Mail:<br />
redaktion@flugrevue.de, Internet: www.flugrevue.de, Redaktionstelefon:<br />
+49 711 182-2800, Fax: -1781, Herausgeber: Ludwig Vogel †,<br />
Paul Pietsch †, Michael Pfeiffer Stellv. Chefredakteur (verant. i. S. d.<br />
Presserechts): Karl Schwarz Luftverkehr, Airport: Sebastian Steinke<br />
Business Aviation: Maximilian Kühnl Militärluftfahrt, Hubschrauber:<br />
Karl Schwarz Raumfahrt, Technik: Ulrike Ebner Historie: Philipp<br />
Prinzing Produktionsleitung: Marion Hyna Schlussredaktion: Jutta<br />
Clever Grafische Konzeption: Harald Hornig Grafik und Layout:<br />
MOTORRAD-Grafik, Ralf Athen, Harald Hornig, Katrin Sdun Repro:<br />
MOTORRAD-Medienproduktion, Stefan Widmann (Ltg.), Catherine<br />
Pröschild (i.V.), Iris Heer, Sabine Heilig-Schweikert Sekretariat: Iris<br />
Schaber Ständige freie Mitarbeiter: Jörg Adam, Ted Carlson, Andreas<br />
Spaeth<br />
Verlag: Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, Leuschnerstraße 1,<br />
70174 Stuttgart, Postfach 106036, Tel.: +49 711 182-01, Fax: +49 711<br />
182-1779, Internet: www.motorpresse.de Leitung Geschäftsbereich<br />
Luft- und Raumfahrt: Peter-Paul Pietsch Stellv. Verlagsleitung und<br />
Leitung Digitale Medien: Eva-Maria Gerst Brandmanagement:<br />
Natalie Lehn<br />
Anzeigenleitung: Reinhard Wittstamm, Tel.: +49 711 182-2814, E-Mail:<br />
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Jean-Jaurès, F-92110 Clichy, Tel.: +33 1 47307180, E-Mail: earchambeaud@defcommunication.com<br />
Italien: Rosy Pommerschein, Via<br />
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<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint monatlich, Einzelheft € 5,50 (A: € 6,30, CH:<br />
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€ 72,90, CH: sfr 115,00; Kombiabo: <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und Klassiker der<br />
Luftfahrt zum Kombipreis mit rund 15 % Preisvorteil. Jahrespreis für<br />
Inland 12 Ausgaben <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> und 8 Ausgaben Klassiker der Luftfahrt<br />
€ 96,30 (A: € 107,60; CH: sfr 172,10; übrige Auslandspreise<br />
auf Anfrage).<br />
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www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 87
Nachbrenner<br />
Messerschmitt Me 262<br />
Jet-Legende<br />
Historie pur<br />
finden Sie im<br />
der Luftfahrt<br />
Spannende Dokumentationen<br />
über historische Flugzeuge<br />
und ihre faszinierende Technik.<br />
Ausgabe 2<br />
ab dem 9. Januar<br />
am Kiosk<br />
Die Me 262 ging 1944 als<br />
erster Strahljäger in den Einsatz.<br />
Heute erinnern drei fliegende<br />
Nachbauten an den legendären Jet.<br />
Von KARL SCHWARZ / UG; Foto: UWE GLASER<br />
Wolfgang Czaia hat in den letzten 50<br />
Jahren 28 000 Flugstunden auf mehr<br />
als 150 verschiedenen Mustern absolviert,<br />
aber auch für ihn ist es ein „Privileg,<br />
... diese Legende heute fliegen zu dürfen … und dazu<br />
beizutragen, ein Stück deutscher Luftfahrtgeschichte am Leben<br />
zu erhalten“.<br />
Die Rede ist von der Messerschmitt Me 262, genauer gesagt,<br />
den bei den Legend Flyers in Everett fertiggestellten<br />
88 <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong><br />
www.flugrevue.de
Nachbauten, die der erfahrene Testpilot eingeflogen hat. Auch<br />
heute noch sitzt der inzwischen 76-jährige Czaia des Öfteren<br />
im Cockpit der „Weißen 3“. Sie gehört zu Jerry Yagens Warbirdsammlung<br />
in Virginia Beach und trägt die Farben des Flugzeugs<br />
von Hans Guido Mutke, mit dem dieser im April 1945 in<br />
die Schweiz floh. Flugfähige Exemplare haben zudem die Messerschmitt-Stiftung<br />
in Manching und die Collings Foundation<br />
in Houston. Für Czaia, der inzwischen 120 Stunden auf der<br />
Me 262 aufweisen kann, war der Jäger aufgrund seiner Flugeigenschaften<br />
und -leistungen seiner Zeit um Jahre voraus. Besonders<br />
lobt er das gutmütige Verhalten im Grenzbereich und<br />
das logisch ausgelegte Cockpit. Mit den in den Nachbauten<br />
verwendeten CJ610-Turbinen von General Electric steht zudem<br />
mehr als genug Leistung zur Verfügung. Aufgrund von<br />
FAA-Vorschriften ist die „Schwalbe“ aber auf 740 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit beschränkt. Mehr über Czaias Flugeindrücke<br />
von dem legendären Jet lesen Sie in Klassiker der Luftfahrt<br />
2/<strong>2017</strong>, erhältlich ab 9. Januar am Kiosk.<br />
FR<br />
www.flugrevue.de <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> FEBRUAR <strong>2017</strong> 89
Vorschau<br />
03/17<br />
Die neue <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> erscheint am 6. Februar <strong>2017</strong><br />
NASA-PLÄNE<br />
X-Flugzeuge<br />
Die NASA will mit neuen Versuchsflugzeugen fortschrittliche Konzepte für<br />
die Zukunft auch in der Luft testen. In der nächsten Ausgabe finden Sie eine<br />
Übersicht über den aktuellen Stand der hochinteressanten Projekte.<br />
Wir bitten um Verständnis, wenn angekündigte Beiträge aus aktuellen Gründen in eine andere Ausgabe verschoben werden.<br />
FLYBE<br />
Regional-Champion<br />
Die britische Flybe hat sich zur größten<br />
Regionalfluggesellschaft Europas<br />
hochgearbeitet. Der weitere Expansionskurs<br />
schließt auch neue Strecken<br />
ab Deutschland mit ein.<br />
MV-22 OSPREY<br />
Kipprotor<br />
Nach schwierigen Entwicklungsjahren<br />
hat das US Marine Corps seine Osprey-<br />
Staffeln weltweit im Einsatz. Eine Reportage<br />
berichtet von den Erfahrungen der<br />
in Miramar stationierten VMM-363.<br />
AW139<br />
Bestseller<br />
Die Verkaufszahl der AW139 von<br />
Leonardo Helicopters marschiert auf<br />
die 1000 zu. Was macht den Erfolg<br />
des Mehrzweckhubschraubers aus?<br />
Fotos: AgustaWestland, Ted Carlson, Flybe, NASA<br />
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aber wir wissen auch, was nötig ist, um<br />
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