Jobs im Ausland (PDF - KV Schweiz
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38<br />
Ratgeber<br />
context 1 – 2012<br />
als begründeter Kündigungsanlass<br />
taxiert werden, wenn sie<br />
sachlich unbegründet und nicht<br />
unerheblich ist.<br />
Aus den gemachten Ausführungen<br />
ergibt sich, dass zwingend<br />
eine Analyse des Einzelfalles<br />
vorgenommen werden muss,<br />
um einigermassen einschätzen<br />
zu können, ob ein begründeter<br />
Anlass anzunehmen ist.<br />
Bildung<br />
Ralf Margreiter Stabsstelle<br />
Bildungspolitik <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
> ralf.margreiter@kvschweiz.ch<br />
Bildung<br />
International<br />
durchstarten – mit<br />
<strong>Schweiz</strong>er Berufsabschluss<br />
Zur Erweiterung meines beruflichen<br />
Horizonts möchte ich für<br />
einige Zeit <strong>im</strong> europäischen<br />
<strong>Ausland</strong> arbeiten. Nach meinem<br />
<strong>KV</strong>-Lehrabschluss habe ich<br />
auch den Fachausweis <strong>im</strong> Finanz-<br />
und Rechnungswesen erworben.<br />
Wie kann ich meine<br />
Berufsabschlüsse auf dem europäischen<br />
Arbeitsmarkt am besten<br />
«verkaufen»?<br />
Für <strong>Schweiz</strong>er Berufsleute ist<br />
die internationale Anerkennung<br />
von Abschlüssen und Kompetenzen<br />
in der Tat oft eine Schwierigkeit.<br />
Für kaufmännisch-betriebswirtschaftliche<br />
Berufe besteht<br />
dieses Problem in be -<br />
sonderem Mass, weil Titel und<br />
Qualifikationen <strong>im</strong> <strong>Ausland</strong> mit<br />
wenigen Ausnahmen praktisch<br />
nur auf akademischem Weg erworben<br />
werden können.<br />
Auf Systemebene ist man bestrebt,<br />
die Vergleichbarkeit von<br />
Abschlüssen durch deren Einordnung<br />
in nationale Qualifikationsrahmen<br />
und deren «Übersetzung»<br />
via einen übergeordneten<br />
europäischen Rahmen zu erreichen.<br />
Ein Diplomzusatz soll aus-<br />
serdem jeden Berufsbildungsabschluss<br />
genauer erklären. Diese<br />
Arbeiten sind für die <strong>Schweiz</strong> allerdings<br />
noch <strong>im</strong> Gang.<br />
Eine automatische EU-weite<br />
Anerkennung, an der über das<br />
Personenfreizügigkeitsabkommen<br />
auch die <strong>Schweiz</strong> teil hat,<br />
existiert nur für wenige Berufe;<br />
<strong>KV</strong>-Berufe gehören nicht dazu. In<br />
allen europäischen Ländern gibt<br />
es aber sogenannte reglementierte<br />
Berufe, deren Ausübung<br />
vom Besitz eines Diploms und<br />
dergleichen abhängig und gesetzlich<br />
geregelt ist. Hierunter<br />
fallen teilweise auch typische<br />
<strong>KV</strong>-Berufe. So ist z.B. die Tätigkeit<br />
als Buchhalter. Die Europäische<br />
Kommission führt auf ihrer<br />
Webseite eine «Datenbank für<br />
reglementierte Berufe» (mit diesem<br />
Begriff in Google suchen)<br />
für alle EU- und EFTA-Staaten sowie<br />
für die <strong>Schweiz</strong>.<br />
Bei diesen Berufen verlangen<br />
die zuständigen Behörden für<br />
die Anerkennung/Zulassung re-<br />
Neuerungen in Bereich Sozialversicherungen<br />
halten sich 2012 in engem Rahmen: Mit<br />
Ausnahme des auf 1,5 % gesenkten BVG-<br />
Mindestzinssatzes und des Inkraft tretens der<br />
IV-Revision 6a bleibt (fast) alles be<strong>im</strong> Alten.<br />
Das hängt damit zusammen, dass 2011<br />
praktisch keine Teuerung ange fallen ist (Jahresteuerung<br />
0,2 %). Zudem sind <strong>im</strong> Wahljahr<br />
2011 keine grösseren sozialpolitischen Vorhaben<br />
verabschiedet worden.<br />
Die Beitragssätze der ersten Säule (AHV/<br />
IV/EO) bleiben gegenüber dem Vorjahr unverändert,<br />
ebenso die Eckwerte der obligatorischen<br />
beruflichen Vorsorge (BVG) und die<br />
steuerbegünstigten Abzugsmöglichkeiten in<br />
der gebundenen Selbstvorsorge (Säule 3a).<br />
Aktuelle Übersichten dazu finden sich <strong>im</strong> Internet<br />
(unter www.bsv.admin.ch oder www.<br />
controlla.ch/documents/Sozialversicherungen2012.pdf).<br />
Bedeutsam ist die vom Bundesrat beschlossene<br />
Senkung des Mindestzinssatzes<br />
<strong>im</strong> BVG von bisher 2% auf neu 1,5%. Dieser<br />
Satz entspricht der Rendite praktisch risikoloser<br />
Anlagen. Wichtig für die berufliche Vor-<br />
gelmässig eine offizielle Bescheinigung<br />
aus dem Herkunftsland(Berufsqualifikationsnachweis).<br />
In der <strong>Schweiz</strong> ist hierfür<br />
die Kontaktstelle für die Diplom-<br />
anerkennung des Bundesamtes<br />
für Berufsbildung und Technologie<br />
(BBT) zuständig (siehe www.<br />
bbt.admin.ch/diploma).<br />
Für nicht reglementierte Berufe<br />
benötigen Sie zwar keine<br />
rechtliche Anerkennung durch<br />
die Behörden, wohl aber eine<br />
faktische auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Zur Erleichterung des Zugangs<br />
ins <strong>Ausland</strong> bestehen in einzelnen<br />
Branchen grenzüberschreitende<br />
Abmachungen unter den<br />
Verbänden. So können in den<br />
Marketing- und Verkaufsberufen<br />
Europazertifikate erworben werden,<br />
die die eidgenössischen<br />
Abschlüsse der höheren Berufsbildung<br />
europaweit einordnen<br />
und mit gebräuchlichen englischen<br />
Titeln verbinden. Solche<br />
sektoriellen Lösungen sind allerdings<br />
noch die Ausnahme.<br />
Nützlich ist auch die Übersetzung<br />
relevanter Dokumente –<br />
Sozialversicherungen<br />
Wenig Änderungen<br />
und zwar nicht nur Ihres Fach-<br />
bzw. Notenausweises. Aussagekräftig<br />
ist in der Regel die<br />
Beschreibung des Berufsbildes,<br />
das <strong>im</strong> Sinn der künftigen Diplomzusätze<br />
Aufschluss über Fähigkeiten<br />
und Kompetenzen gibt<br />
und meist auch typische Einsatzgebiete<br />
der Absolvent/innen<br />
nennt. Dieses Berufsbild und<br />
eine englischsprachige Titelempfehlung<br />
finden sich in der<br />
(übrigens vom BBT genehmigten)<br />
Prüfungsordnung des jeweiligen<br />
Abschlusses.<br />
Weil die internationale berufliche<br />
Mobilität <strong>im</strong>mer wichtiger<br />
wird und das auch die Prüfungsträgerschaften<br />
wissen, erkundigen<br />
Sie sich am besten dort, was<br />
schon vorhanden ist, bevor Sie<br />
sich selbst um eine Übersetzung<br />
kümmern. Falls Sie Ihren Bewerbungen<br />
mehr Hintergrund zur<br />
<strong>Schweiz</strong>er Berufsbildung und<br />
zur Verortung Ihres Abschlusses<br />
beilegen möchten, finden Sie geeignete<br />
Darstellungen auch auf<br />
englisch <strong>im</strong> Online-Shop auf<br />
www.berufsbildungplus.ch.<br />
sorge ist sodann die auf den 1.1.2012 in Kraft<br />
gesetzte sogenannte «Strukturreform». Diese<br />
zielt auf mehr Transparenz und höhere Standards<br />
(Governance) bei der Führung von Vorsorgeeinrichtungen<br />
und in der Vermögensverwaltung.<br />
Die Aufsicht wurde verstärkt<br />
und eine unabhängige Oberaufsichtskommission<br />
geschaffen.<br />
Per 1. Januar 2012 hat die IV weitere<br />
Instrumente zur Wiedereingliederung erhalten,<br />
allerdings ohne Auflagen für Arbeitgebende<br />
(z.B. Quote). Ein Assistenz beitrag soll<br />
es Menschen mit Behinderungen ermöglichen,<br />
ihr Leben selbstständiger zu organisieren.<br />
Bei Hilfsmitteln soll in Zukunft der Wettbewerb<br />
stärker spielen.<br />
Eine wichtige Vorlage wird die Neuauflage<br />
der Senkung des Umwandlungs satzes<br />
<strong>im</strong> BVG sein. Grundlage bildet der soeben<br />
vom Bundesrat veröffentlichte Bericht zur<br />
Zukunft der 2. Säule. Umstritten bleiben wird<br />
aber auch Teil b der 6. IV-Revision.<br />
Hansueli Schütz ist Ressortleiter Wirtschafts-<br />
und Sozialpolitik des <strong>KV</strong> <strong>Schweiz</strong>.<br />
hansueli.schuetz@kvschweiz.ch