RUDI 06/2011 - Bürger-Gesellschaft Südstadt

RUND UM DEN INDIANERBRUNNEN
Ab diesem Heft beginnen wir mit dem
„alten“ Straßenbestand der Südstadt,
wieder in alphabetischer Reihenfolge.
15. Adlerstraße:
Die Adlerstraße wurde nach dem an ihr
gelegenen Gasthaus „Zum Adler“ benannt.
Dieses war um 1725 entstanden.
Ursprünglich, 1718, war es die „Löwencranzische
Gasse“ (nach einem adeligen
Mitglied des 1715 gegründeten Ordens
der Treue, Fidelitas), um 1725 dann
„Rothbergische Gasse“ genannt, und
schließlich ab ca. 1732 „Adlergasse“.
Der Teil der heutigen Adlerstraße, der
sich in der Südstadt befindet, ist nur eine
Fortsetzung der ursprünglich nur bis zur
Kriegsstraße reichenden Straße. Erst
nachdem das Gelände des „alten“ Hauptbahnhofes
(er reichte von der Rüppurrer
Straße bis zur Ettlinger Straße) nicht
mehr genutzt wurde, konnte dieser südliche
Teil gebaut werden.
Einen Großteil des Geländes erstand der
Mieter- und Bauverein, der im Anschluss
für die damalige Zeit vorbildliche Mietwohnungen
erstellte.
16. Augartenstraße:
Sie wurde nach der Gastwirtschaft „Zum
Augarten“ benannt. Diese war um 1820
im klassizistischen Stil erbaut und hatte
einen großen, parkähnlichen Garten mit
verschiedenen Gesellschaftshäusern.
Für Tanzveranstaltungen gab es einen
großen Tanzsaal. Im Sommer spielte
sich hier das gesellschaftliche Leben
vieler Karlsruher Vereine ab.
Nachdem eine „stahlhaltige Quelle“ erschlossen
war, wurde der Augarten auch
als Badeanstalt berühmt und stark genutzt,
Hallenbäder gab es ja noch nicht.
Die Mitte des Hauptgebäudes lag auf der
heutigen Winterstraße mit Front zur nahen
Rüppurrer Straße. Das schöne Gasthaus
wurde kurz vor 1890 abgebrochen.
17. Baumeisterstraße
Heinrich Baumeister, geb. am 19.03.1833
in Hamburg, gest. am 11.12.1917 in
Karlsruhe.
Straßennamen der Südstadt Teil 6
Er wurde als Sohn einer großbürgerlichen
hanseatischen Familie geboren,
sein Vater war Obergerichts- und Bürgerschaftspräsident,
der Großvater Wasserbaudirektor.
Baumeister studierte ab
1849 in Hannover, ab 1851 Bauingenieurwesen
am Polytechnikum in Karlsruhe
(Vorläufer der technischen
Hochschule).Friedrich Eisenlohr, der
Erbauer z.B. des alten Hauptbahnhofes,
war sein wichtigster Lehrer. Später heiratete
er dessen Tochter.
Schon 1855 absolvierte Baumeister die
badische Staatsprüfung für Ingenieure,
erste Vorlesungen hielt er mit 23 Jahren.
1862 wurde er als ordentlicher Professor
ans Polytechnikum Karlsruhe berufen.
Den Studenten vermittelte er die Grundlagen
des Straßen-, Brücken-, Eisenbahn-
und Wasserbaus. Nach und nach
wandte er sich dem Städtebau zu. Baumeister
ist der Gründer des heutigen
Instituts für Städtebau und Landesplanung
am KIT.
1876 veröffentlichte er sein Werk „Stadterweiterungen
in technischer, wirtschaftlicher
und polizeilicher Hinsicht“. Dadurch
wurde sein Ruf als Begründer des
wissenschaftlichen Städtebaus in
Deutschland gefestigt.
Von 1891 bis 1908 war Baumeister auch
Stadtverordneter in Karlsruhe.
Hier war er maßgeblich für die Verlegung
des für die Südstädter unerträglichen
Hauptbahnhofes und den Neubau des
Beitrittserklärung
Hiermit erkläre/n ich/wir
meinen/unseren Beitritt zur
Bürger - Gesellschaft
der Südstadt e.V. Karlsruhe
Die Satzung der BGS
erkenne/n ich/wir an.
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Einzelbeitrag 7,00 Euro im Jahr Familienbeitrag 10,00 Euro
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Ich/wir ermächtige/n die BGS widerruflich, den Jahresbeitrag von
meinem/unserem Konto per Lastschrift einzuziehen.
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BLZ.:
Bitte senden Sie die ausgefüllte Beitrittserklärung an:
Bürger-Gesellschaft der Südstadt, Augartenstr. 2a
Hafens.
Schon zu seinen Lebzeiten, im Jahr
1912, wurde die damalige Bahnhofstraße
(seit 1862), wegen seiner Verbundenheit
zur Eisenbahn, ihm zu Ehren umbenannt.
Seit 1993 gibt es einen Reinhard-Baumeister-Platz
in Karlsruhe, außerdem
verleiht der Regionalverband Mittlerer
Oberrhein seit 2009 eine Ehrenmedaille
für besondere Verdienste um die Region.
Der Sitz des Regionalverbandes ist in
der Baumeisterstraße!
Ottmar Huber
BGS
Wir begrüßen in unserem
Kreis ganz herzlich:
Thomas Gundelwein
Johann Babl
4 RUDI Ausgabe Juni 2011
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Eintritt
EDV erledigt