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Die besten Adressen Winter 2016

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IHRE STECKNITZ-REGION<br />

VON DER STECKNITZ<br />

ZUM ELBE-LÜBECK-KANAL<br />

DER ÄLTESTE KÜNSTLICH ANGELEGTE WASSERWEG NORDEUROPAS<br />

Beim Spaziergang oder Radfahren am Ufer des Kanals<br />

sieht man nur noch die jüngsten Spuren der Entwicklung<br />

in dieser Region. Der Elbe-Lübeck-Kanal wurde im Jahr<br />

1900 in seiner heutigen Form von Kaiser Wilhelm II. eröffnet.<br />

Sozusagen die "ersten Spatenstiche" für diesen Wasserlauf<br />

und für die malerische hügelige Landschaft in<br />

seiner Umgebung hat aber schon vor 12000 Jahren die<br />

letzte Eiszeit getan. Als sich die Gletscher durch die Erwärmung<br />

des Klimas mehr und mehr nach Norden zurückzogen,<br />

frästen gewaltige Steine und Geröllmassen tiefe<br />

Furchen in die Landschaft, in der sich dann Seen und Wasserläufe<br />

bildeten.<br />

Im Gebiet der heutigen Stecknitz-Region entstand eine<br />

Senke, durch die ein kleines, windungsreiches Flüsschen,<br />

die Stecknitz, bis zur Lübecker Bucht verlief. Und südlich<br />

von Mölln floss das Wasser durch die Delvenau zur Elbe.<br />

Durch einen Verbindungsgraben zwischen den beiden<br />

Flüssen entstand in den Jahren 1391 bis 1398 der Stecknitz-Kanal,<br />

der älteste künstlich angelegte Wasserweg<br />

Nordeuropas.<br />

Im Laufe der Jahrhunderte immer mehr begradigt und<br />

ausgebaut, wurde daraus schließlich der Elbe-Lübeck-<br />

Kanal, der heute auch bei Freizeitskippern sehr beliebt ist.<br />

AUF DEN SPUREN<br />

DES WEISSEN GOLDES<br />

An der Schleuse von Berkenthin steht die Skulptur des Kanalherings,<br />

der zum Symbol für die Stecknitz-Region geworden<br />

ist. <strong>Die</strong> Geschichte des Kanals hängt eng mit der<br />

des Salzhandels zusammen. Salz war im Mittelalter ungeheuer<br />

wertvoll, wurde zeitweise sogar in Gold aufgewogen.<br />

Denn als es noch keine technische Kühlung und<br />

keine Chemie gab, nicht einmal Konservendose und Einweckglas,<br />

konnten Lebensmittel nur durch Salz haltbar gemacht<br />

werden.<br />

Da es in den skandinavischen Ländern nur geringe Salzvorkommen<br />

gibt, in diesen Ostsee-Anrainer-Staaten aber<br />

die Fischerei eine große Rolle spielt, war der Bedarf an<br />

Salz zur Konservierung des Fangs besonders groß. Ab Lübeck<br />

war es unproblematisch, all diese Länder über das<br />

Meer mit Salz zu beliefern. Schwierig war der Weg von Lüneburg<br />

nach Lübeck. Erst mit dem Bau des Stecknitz-Kanals<br />

konnte die Fracht schneller und in größeren Mengen<br />

nach Lübeck gebracht werden.<br />

Fotos: Berkenthin.de / Frischmann/Reymann<br />

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