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PUTBUSSER NACHRICHTEN

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Pritschen, bAggern, schmettern<br />

glückWunsch für die Putbusser VolleybAll-mÄdels zum Aufstieg<br />

SVP I<br />

Hintere Reihe von links: Peter Wiedenhöft (Physiotherapeut),<br />

Tom Prochnow (Nachwuchstrainer), Madita Scheuern (Zuspielerin),<br />

Daniela Giesder (Außen), Rica Göppert (16, Zuspielerin),<br />

Sophie Levetzow (8, Außen)<br />

Mitte v. l.: Raik Blodow (Trainer), Gitte Rakobrandt (6, Mitte),<br />

Silke Gustav (7, Außen-/Diagonal), Anja Dankert (3, Außen),<br />

Nicole Hartwig (4, Außen), Marie Habben (9, Mitte/Außen)<br />

Vorn v. l.: Frauke Nessler (14, Mitte), Laureen Gerhardt (12, Libera),<br />

Wencke Valerius (13, Diagonal)<br />

Empfindliche Ohren werden schon arg strapaziert bei einem<br />

Heimspiel von Rügens bestem Volleyball-Team. Das kommt<br />

aus Putbus, ist zum Saisonbeginn in die vierthöchste Spielklasse<br />

des Landes aufgestiegen und hält sich dort wacker.<br />

Unterstützt von einigen starken Männerarmen, welche über die<br />

Felle ihrer Trommeln auch auf die Trommelfelle des Publikums<br />

einwirken, war es lediglich eine Frage der Zeit, wann das erste<br />

Damen-Team des SV Putbus auch in der Verbandsliga seinen<br />

ersten Sieg würde einfahren können. Dass es dann gleich am<br />

zweiten Spieltag und gegen den Tabellenführer gelang, hat<br />

wohl nicht einmal Trainer Raik Blodow vorhergesehen. Dank<br />

dessen taktischer Schlitzohrigkeit – der Coach schonte die<br />

Kräfte seiner Mädels zum richtigen Zeitpunkt, um im entscheidenden<br />

Satz alle Kräfte einsetzen zu können – musste sich<br />

das Team aus Warnemünde vor eigenem Publikum geschlagen<br />

geben.<br />

Der städtische Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales<br />

gratuliert den Putbusser Mädels an dieser Stelle nochmals<br />

ganz herzlich zum Aufstieg von der Landesliga Ost in die<br />

Verbandsliga und drückt kräftig die Daumen für den Klassenerhalt,<br />

der ja nach einem Aufstieg immer das nächste sportliche<br />

Ziel darstellen muss. „Wir wollen erstmal nur ‚Hallo sagen’ und<br />

denken lediglich von Satz zu Satz“, hängt Blodow die Trauben<br />

vorerst nicht zu hoch.<br />

Nicht hoch genug ist nämlich auch die Decke der Putbusser<br />

Sporthalle an der Lauterbacher Chaussee, weswegen der<br />

Liga-Verband zur Auflage machte, die Heimspiele in einer<br />

größeren Halle auszurichten. Daher pritschen, baggern und<br />

schmettern die scharz-gelben Sportlerinnen um Nicole Hartwig<br />

nun in der neuen, hellen und großzügigen Halle des Bergener<br />

Pn # 11.11 8<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. Um dennoch weiter (bei<br />

freiem Eintritt) auf die Unterstützung des heimischen Publikums<br />

setzen zu können – und möglichst auch viele neue Fans<br />

hinzuzugewinnen - setzt der Verein künftig einen (ebenfalls<br />

entgeltlosen) Transfer-Service ein, der Zuschauer auf Wunsch<br />

zu beiden Anfangszeiten befördert (29. 1. um 9.30 Uhr ab Circus).<br />

Um Kosten niedrig zu halten, werden nämlich auch in der<br />

Verbandsliga jeweils zwei Spieltage zusammengelegt, so dass<br />

drei Teams gegeneinander spielen. So richtet jedes Team pro<br />

Saison nur zwei oder drei Heimspiele aus.<br />

Ohenhin muss der Verein seit dem Aufstieg noch tiefer in seine<br />

Kasse greifen; für die Nutzung der Bergener Halle nimmt der<br />

Landkreis 300 Euro je Spieltag und etwa dieselbe Summe fällt<br />

für Fahrten zu den Auswärtsspielen an. Das macht bei acht<br />

Spieltagen je Saison schon allein dafür so um die 2.500 Euro.<br />

Und weil in der höheren Liga auch mit anderen Bällen gespielt<br />

wird, „würden wir eigentlich noch sechs neue Trainings-Bälle<br />

benötigen, die zusammen auch mal gerade 400 Euro kosten<br />

würden“, wünscht sich Raik.Blodow. Ob der Weihnachtsmann<br />

ihn erhört? Zwar übernahmen einige Putbusser Firmen wie<br />

Allianzvertreter Henry Gurski, die Baufirmen Loers und Siedelmann<br />

oder das Architekturbüro Nessler bereits Verantwortung<br />

und schalten Trikot- und Bannerwerbung, aber dennoch stößt<br />

der Verein an die Grenzen seiner Möglichkeiten.<br />

Da kam der „Glücksfall“ Peter Wiedenhöft gerade recht. Der<br />

Physiotherapeut beim Landestützpunkt Handball in Sachsen–<br />

Anhalt, ist mit Blodow befreundet und erkannte das Potential<br />

der Putbusserinnen. Seither unterstützt er sie aus reinem<br />

Idealismus, sponsort sogar Materialien und Tapes. „Seit Peter<br />

da ist, hatten wir nicht einmal Grippe-Ausfälle zu verzeichnen“,<br />

gibt sich Raik Blodow erleichtert. „Ein Vorteil, der angesichts<br />

der dünnen Decke von Spielerinnen noch mal soviel wiegt“.<br />

Denn statt die Ersatzbank komfortabel zu besetzen, wagten<br />

Trainerteam und Verein einen riskanten Schritt: „Durch den<br />

hohen Zuwachs und große Motivation ist es uns erstmals gelungen<br />

für die Saison 2010/2011 zwei Damenmannschaften zu<br />

stellen“. Die Zweite spielt nun in der Landesklasse (6. Liga), wo<br />

die jüngeren Spielerinnen Spielpraxis sammeln können, „um<br />

perspektivisch eine echte Reserve für die Erste zu werden“.<br />

(Nächstes Spiel am 25. 3. um 10 Uhr in der Putbusser Sporthalle<br />

gegen den Grimmener SV und um 13 Uhr gegen das<br />

Team der Uni Greifswald).<br />

So, wie die bisherigen Erfolge keineswegs eine Eintagsfliege<br />

waren, sondern vielmehr Resultat einer jahrelangen, nachhaltigen<br />

Strategie, wollen die Vorzeige-Sportlerinnen aus der<br />

Fürstenstadt auch in der Zukunft arbeiten. Dafür kümmert sich<br />

Nicole Hartwig ebenfalls ehrenamtlich schon früh um Nachwuchs<br />

und übt mit Hortkindern Bälle fangen oder trainiert den<br />

Gleichgewichtssinn von Sechs- bis Siebenjährigen.<br />

Um den Volleyball-Damen des SV Putbus ihren Weg zum<br />

sportlichen Aushängeschild der Stadt zu ebnen, erklärten sich<br />

nun sogar Schülerinnen und Schüler des IT-College bereits, die<br />

Betreuung der Homepage des Vereins übernehmen. Bewohner<br />

der Stadt und Ideen zur Unterstützung sind nun gefragt –<br />

vielleicht finden sich ja neben weiteren Sponsoren und einer<br />

neuen Fangemeinde auch noch einige Jugendliche zusammen,<br />

welche mittels der niegelnagelneuen afrikanischen Trommeln<br />

des Jugendclubs die Nachwuchsprobleme der schwarz-gelben<br />

Supporter lösen? Kontakt bei Facebook unter „SV Putbus<br />

Volleyball“.

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