ego Magazin Bitburg & Südeifel Ausgabe 23

Direkt an der B 410 bei Brühlborn,
ganz in der Nähe von Prüm, bewirtschaften
die Landwirte Stefan Freuen,
Theo Serwas und Gereon Ney einen
Hof mit 200 Milchkühen. Auf dem
Hof haben sie eine solche „Tankstelle“
eingerichtet, auf die Schilder und Banner
an der Bundesstraße hinweisen. So
freuen sich auch viele Spontankunden,
nicht selten Touristen, über unvergleichlich
frische Eifel-Milch. „Unsere
Erwartungen haben sich erfüllt“, sagt
Gereon Ney über die allerdings stark
schwankende Nachfrage. An manchen
Tagen werden 10 Liter gezapft,
an anderen Tagen 100 Liter. Woran das
liegt, weiß bislang niemand. Aber ein
wichtiges Ziel ist erreicht: „Wir wollten
mit dem Milchautomaten darauf
aufmerksam machen, dass die extrem
niedrigen Milcherzeugerpreise für die
Bauern einfach nicht gehen. Selbst
wenn wir jetzt im Winter zwischen 30
und 35 Cent ausgezahlt bekommen,
brauchen Kollegen, die investiert haben,
bis zu anderthalb Jahren, um die
finanzielle Lücke der letzten Zeit wieder
auszugleichen.“ Und die Bauern
müssen investieren, um überhaupt
wettbewerbsfähig zu bleiben.
Seit August 2015 lockt Lothar Hansen,
Herr über 30 Milchkühe, in der Bleialfer
Hauptstraße Kunden in ein Büdchen
auf dem Hof. Hier gibt es nicht
nur Eier und Kartoffeln, sondern vor
allem frische und gentechnikfreie
Weide- und Heumilch. „Die Leute
sind begeistert und kommen auch
von weither“, so sein Fazit über die innovative
Marktnische. Bis zu 25 Liter
täglich verkauft er, wobei der Absatz
auch vom Wetter abhängt.
„Es ist zwar eher ein
Hobby und ein Taschengeld, für das
eine Stunde Arbeit pro Tag aufgewendet
werden muss.“ Aber auch Hansen
versteht es als Signal, dass Milchpreise
von unter 30 Cent ruinös für die Erzeuger
sind und auch gar nicht zur
Qualität des Lebensmittels passen.
Auch Regina und Moritz Barthems in
Rommersheim bieten in einem Büdchen
per Automat Frischmilch an. „Vor
allem unsere Ferienwohnungsgäste
finden das toll“, sagt Regina Barthems.
An Wochenenden ist der Absatz gut,
die Woche über könnte es besser sein.
So liefert bislang nur eine der dreißig
Kühe ihre Milch an den Automaten.
Auch eine der 95 Kühe von Gabi und
Bernhard Schaal in der Hauptstraße
in Hersdorf beglückt rein rechnerisch
ihre Milchtankstelle auf dem Hof. „Der
Absatz lässt noch zu wünschen übrig“,
hoffen die beiden auf mehr Milchfans,
die den Weg zu ihnen finden. Das
Problem überall: Noch immer wissen
viel zu wenig Menschen, dass es auf
den Höfen solche Automaten gibt, die
Milch so frisch wie zu Omas Zeiten liefern.
Wer es nicht weiß, verpasst etwas,
denn stichfester Joghurt oder würziger
Rohmilchkäse können nur mit solcher
Rohmilch selbst kreiert werden, auch
Puddings, Eierkuchen, Milchsuppe,
Quarkcreme oder Milchshakes werden
mit ihr besonders lecker. •
Informationen
Michautomaten:
Brühlborn (Weinsheim), Bleialf,
Rommersheim, Hersdorf
Infos rund ums Thema Milch:
www.meine-milch.de
Frischmilch Automat
in Brühlborn
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zwischen Prüm und Niederprüm, Nähe ehem. Bahnübergang)
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