junge familie 6/2016
Der Ratgeber für Schwangere und Familien mit Babys. Titelthema: "Kind & Karriere - So klappt das gut"
Der Ratgeber für Schwangere und Familien mit Babys. Titelthema: "Kind & Karriere - So klappt das gut"
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EXTRA: BABYGESUNDHEIT<br />
Zart wie ein<br />
Babypopo – oder?<br />
Das Sprichwort kommt<br />
nicht von ungefähr.<br />
Gerade die zarte Haut der<br />
Babys ist besonders anfällig.<br />
Wir sagen, was Eltern bei<br />
WINDELDERMATITIS<br />
tun können.<br />
Wenn der samtige Babypopo<br />
plötzlich flammend<br />
rot wird, tut das<br />
einfach nur ganz doll<br />
weh. Vielleicht hat die<br />
Mama etwas gegessen, das über die Muttermilch<br />
den Po wund werden lässt. Später<br />
sind manchmal Zitrusfrüchte, Beeren<br />
und Tomaten „schuld“, wenn die Haut<br />
der Kleinen durch die Beikost gereizt<br />
wird. Hauptursache für die Reizung ist<br />
das Aufweichen der Haut. In der Windel<br />
herrscht „ein unvorteilhaftes Klima“, wie<br />
es Kinderärzte ausdrücken: Feuchtigkeit,<br />
Wärme und aggressive Stoffe im Urin<br />
und Stuhl sammeln sich wasser-, dampfund<br />
luftdicht in der Windel – und werden<br />
an die zarte Babyhaut gedrückt. Dieses<br />
Milieu ist leider ideal für Pilz- oder Bakterieninfektionen,<br />
die durch Rötungen<br />
und Bläschen oder Abschürfungen sichtbar<br />
werden. Die Schutzmechanismen<br />
der Babyhaut funktionieren noch nicht<br />
voll, Keime, beispielsweise der Hefepilz,<br />
haben ein leichtes Spiel.<br />
Jetzt Luft an die Haut lassen<br />
Ist die Haut bereits gerötet, gilt als oberste<br />
Devise: unten ohne! Das Baby sollte jetzt<br />
so oft wie möglich halb nackt, ohne Windel<br />
und Höschen, strampeln. Wichtig ist<br />
nun außerdem, die Windel oft zu wechseln<br />
– alle zwei bis drei Stunden, bei<br />
Durchfall noch häufiger – und darauf<br />
zu achten, dass die gefährdeten Hautpartien<br />
möglichst trocken bleiben. Auch ein<br />
Wechsel während der Nacht ist sinnvoll.<br />
Auch Papa legt<br />
gern Hand an – gegen<br />
das Wundsein<br />
Nun musst du den Po<br />
ganz sanft reinigen<br />
Die Reinigung der Haut sollte sehr sanft<br />
erfolgen: Reiben ist tabu. Ebenso das<br />
Waschen mit Seife. Babys Po zweimal täglich<br />
mit lauwarmem Wasser oder dünnem<br />
Kamillensud abtupfen und danach<br />
vorsichtig mit weichen Einmaltüchern<br />
trocknen – ebenfalls tupfend. Auch in<br />
den Hautfalten gut trocknen.<br />
Ein Tropfen Muttermilch wirkt<br />
wahre Wunder<br />
Heilpraktiker schwören auf einige Tropfen<br />
Muttermilch, die die Hautreizung<br />
lindern – erfahrungsgemäß tritt Windeldermatitis<br />
bei gestillten Kindern übrigens<br />
seltener auf. Eine Wundschutzsalbe<br />
mit Zink wirkt antiseptisch und feuchtigkeitsbindend,<br />
hemmt die Entzündung<br />
und fördert die Heilung. Wichtig: Achte<br />
darauf, dass die Creme keine Zusatzstoffe<br />
enthält. Und: nur hauchdünn auftragen,<br />
damit die Haut nicht aufweicht!<br />
Babypuder ist übrigens nicht empfehlenswert.<br />
Denn: Es hält die Haut nicht<br />
trocken wie früher geglaubt – sondern<br />
trocknet sie aus. Stoffwindeln lassen<br />
zwar mehr Luft an die Haut, sind aber<br />
auch keine Patentlösung, da sie die Nässe<br />
nicht gut aufsaugen. Zudem kann die<br />
Reibung des Windelstoffes die Symptome<br />
verschlimmern. Besser: atmungsaktive<br />
Einmalwindeln mit hoher Saugfähigkeit<br />
verwenden und nicht zu eng wickeln.<br />
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Babypo auf Tauchstation<br />
Ein kurzes lauwarmes Bad mit Eichenrindenlösung<br />
oder Kamillentee wirkt<br />
schmerzlindernd und fördert den Hei-<br />
Fotos: Thinkstock