SN-AuLa_Nov2016_LowRes
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RECHT&STEUERN<br />
AugsburgRechtsanwaltAlexanderSchelhas<br />
ErbeundVermögen:Sauber<br />
regelnundStreitvermeiden<br />
In Deutschland nimmt das VermögenderHaushaltekontinuierlich<br />
zu. So betrug dasVermögen,<br />
das auf den Konten der Sparer<br />
schlummerte, laut Auskunft der<br />
Bundesbank vor zwei Jahren ca.<br />
5,2BillionenEuro.ZehnJahrezuvor<br />
waren es noch 1,2 Billionen<br />
Euro weniger. Und wie ist das<br />
nun, wenn diese Beträge von einer<br />
Generation an die nächste<br />
vererbt werden?„Mit der Zunahme<br />
der Vermögen … gewinnen<br />
auch Vermögensübertragungen<br />
in Form von Erbschaften zunehmend<br />
an Bedeutung“, weiß<br />
Rechtsanwalt Alexander Schelhas.Nunsindaberdiewenigsten<br />
der„Betroffenen“ auf einen Erbfallrichtigvorbereitet.<br />
NurzwanzigProzentderBundesbürger<br />
haben sich intensivere<br />
Gedanken zu diesemThema gemacht–sodasErgebniseinerrepräsentativen<br />
Studie des Instituts<br />
für Demoskopie Allensbach<br />
im Auftrag der Deutschen Bank.<br />
Das Sterben ist nach wie vor ein<br />
Tabuthemaundesisteherunüblich,<br />
zu den Eltern zu gehen und<br />
konkret zu fragen:„Wie wird das<br />
eigentlich mal werden, wenn ihr<br />
tot seid?“ Auch scheuen sich viele,<br />
sich mit demThema zu befassen,<br />
weil das Erbrecht als nicht<br />
ganzeinfachgilt.<br />
Im Resultat hat gerade einmal<br />
die Hälfte der Teilnehmer der<br />
Studie ein Testament fertig ausgearbeitet.<br />
Die anderen hoffen,<br />
dass sich das Thema irgendwie<br />
!<br />
Alexander<br />
Schelhasist<br />
Rechtsanwalt<br />
fürErb-und<br />
Vorsorgerecht.<br />
Telefon:0821/<br />
6507910<br />
automatisch löst. „Sich auf die<br />
gesetzliche Erbfolge zu verlassen,<br />
kann jedoch verhängnisvoll<br />
sein“,soSchelhas.<br />
Regelungensindnichtan<br />
moderneLebenswirklichkeiten<br />
angepasst<br />
Im gesetzlichen Leitbild wird<br />
nämlich nach wie vor von einer<br />
traditionellen Familiensituation<br />
ausgegangen.SomitstehenPartner<br />
einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft,Patchworkfamilien<br />
und Familien mit Pflegekindern<br />
meist schlecht da, weil sie in den<br />
gesetzlichen Regelungen kaum<br />
Beachtung finden. Und selbst<br />
wenn ein Erbe auf eine Familie<br />
mit traditioneller Prägung trifft,<br />
kannessein,dassdiegesetzliche<br />
Erbfolge den Vorstellungen der<br />
Betroffenen nicht entspricht: Der<br />
Ehegatte, der den anderen überlebt,<br />
wird gezwungenermaßen<br />
mit den Kindern zu einer Erbengemeinschaft<br />
und der Streit<br />
kommt dann häufig von ganz allein.<br />
Und gerade das ist es aber,<br />
was die Befragten der Studie<br />
ganz eindeutig nicht wollen: einen<br />
Erbschaftsstreit.„Es ist deshalb<br />
wichtig, den vom Gesetzgeber<br />
eingeräumten Gestaltungsspielraum<br />
zu nutzen und den<br />
Nachlass rechtzeitig zu regeln“,<br />
sagtRechtsanwaltSchelhas.<br />
Ein Anwalt kann hier hilfreich<br />
sein, wenn er die individuellen<br />
Bedürfnisse klärt, die rechtlichen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten darlegt<br />
und rechtssicher den letzten<br />
WillenderBeteiligtenformuliert.<br />
Will der Erblasser die Aufteilung<br />
seinesVermögens also nicht seinen<br />
Erben überlassen, auf dass<br />
diese in einen zermürbenden<br />
Streit miteinander verfallen,<br />
dann sollte er rechtzeitig Vorsorge<br />
treffen und seinen Nachlass<br />
eindeutigregeln. ■<br />
AlexanderSchelhas:DerVerfasseristRechtsanwaltfür<br />
Erb-undVorsorgerecht<br />
Wichtigist,wasnichtdrinsteht<br />
UnvollständigeBauverträgeerschweren<br />
denWeginsEigenheim<br />
Bevor es losgeht mit dem Bau einer<br />
eigenen Immobilie, müssen<br />
BauherrenersteinmaleinenBauvertrag<br />
abschließen. Damit stellen<br />
sie bereits wichtige Weichen<br />
für denWeg ins Eigenheim.„Fehlende<br />
oder nicht eindeutige vertragliche<br />
Regelungen sowie verbraucherfeindlicheVertragsklauseln<br />
verursachen rechtliche und<br />
wirtschaftliche Risiken und sind<br />
häufig Quelle für Konflikte“, weiß<br />
Peter Mauel, Vertrauensanwalt<br />
und erster Vorsitzender des Bauherren-Schutzbund<br />
e.V. (BSB).<br />
DieVerbraucherschutzorganisationstelltinStudienundAnalysen<br />
immer wieder fest, dass UnternehmenVertragswerkevorlegen,<br />
in denen Regelungen nicht eindeutig<br />
formuliert sind, ganz fehlen<br />
oder die verbraucherfeindlicheKlauselnenthalten.<br />
Kostenrisikendurch<br />
lückenhafteLeistungsbeschreibungen<br />
So sei das Herzstück jedes Bauvertrags<br />
– die Bau- und Leistungsbeschreibung<br />
– in jedem<br />
zweitenVertragswerk lückenhaft<br />
oder unvollständig. Der Bauherr<br />
könne dann nicht immer sicher<br />
sein, was genau er am Ende für<br />
sein Geld bekomme.„Zudem ziehen<br />
unvollständige Beschreibungen<br />
Kostenrisiken nach sich,<br />
wenn etwa wichtige Leistungen<br />
fehlen und bei teuren Nachträgen<br />
Finanzierungslücken auftreten“,<br />
warnt Peter Mauel. Zur Vorsicht<br />
rät Mauel auch im Hinblick<br />
auf Zahlungspläne und die Verbindlichkeit<br />
von sogenannten<br />
Festpreisgarantien. Sicherheiten<br />
gegen Insolvenzrisiken des Bauunternehmers<br />
oderVertragsstrafen<br />
für Bauzeitverzögerungen<br />
seienanderePunkte,dieeinBauherr<br />
sorgfältig berücksichtigen<br />
sollte.<br />
Vertragsprüfungoffenbart<br />
Schwächenvorder<br />
Unterschrift<br />
Da Lücken in Bauverträgen und<br />
verbraucherfeindliche Regelungen<br />
für den normalen Bauherrn<br />
nur schwer durchschaubar sind,<br />
sollte man in jedem Fall vor Vertragsschluss<br />
unabhängigen Rat<br />
einholen.Sinnvollisteinetechnische<br />
und rechtliche Prüfung der<br />
Bau- und Leistungsbeschreibungen<br />
und der sonstigenVertragsbestandteile<br />
zum Beispiel durch<br />
einen Vertrauensanwalt oder einenBauherrenberaterdesBSB.<br />
Typische Problemstellen in Bauverträgen<br />
beschreibt auch das<br />
Ratgeberblatt „Prüfsteine zum<br />
Bauvertrag“, das der VerbraucherschutzvereinaufderWebsite<br />
www.bsb-ev.de kostenlos zur<br />
Verfügungstellt. djd ■<br />
RECHTSANWALTSKANZLEI<br />
I. OETTEL-SWOBODA<br />
Gütestelle nach dem Bay. Schlichtungsgesetz (BaySchlG)<br />
Rechtsanwältin Isabella Oettel-Swoboda<br />
Gögginger Straße 46 · 86159 Augsburg<br />
Tel. 08 21/5 89 68 26/-27 ·Fax 08 21/5 89 68 28<br />
E-Mail: I.Oettel-Swoboda@Kanzlei-Oettel-Swoboda.de<br />
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