Digitalisierung und Mittelstand
IW-Analyse_2016_109_Digitalisierung_und_Mittelstand
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Chancen der <strong>Digitalisierung</strong><br />
Die fortschreitende <strong>Digitalisierung</strong> <strong>und</strong> ihre Durchdringung des Verarbeitenden<br />
Gewerbes als Industrie 4.0 bieten erhebliche Chancen für den <strong>Mittelstand</strong> <strong>und</strong><br />
die deutsche Wirtschaft als Ganzes. Dies ist der Gr<strong>und</strong>tenor der im Folgenden<br />
untersuchten Studien, die sich mit den Potenzialen <strong>und</strong> Chancen beschäftigen.<br />
Insgesamt konzentrieren sich viele Studien auf die spezifischen Probleme <strong>und</strong><br />
Herausforderungen, die mit der <strong>Digitalisierung</strong> einhergehen, weniger auf die<br />
Chancen.<br />
Zwischen den Studien gibt es noch andere erhebliche Unterschiede im Untersuchungsfokus.<br />
Es werden gesamtwirtschaftliche Effekte, branchenbezogene<br />
Potenziale oder die Chancen aus Sicht der einzelnen Unternehmen thematisiert.<br />
Auch die Vorgehensweise variiert: Viele Studien basieren auf Befragungen<br />
von Unternehmen oder Experten, andere leiten die Wertschöpfungspoten ziale<br />
theoretisch ab. Um ein Gesamtbild zu erhalten, werden nachfolgend zunächst<br />
die gesamtwirtschaftlichen Effekte sowie die Branchenpotenziale <strong>und</strong> danach<br />
die Chancen für einzelne Unternehmen betrachtet.<br />
4.1 Gesamtwirtschaftliche <strong>und</strong> branchenbezogene Potenziale<br />
Es sollen nun zunächst die gesamtwirtschaftlichen Potenziale der <strong>Digitalisierung</strong><br />
in Bezug auf eine Steigerung der Wertschöpfung <strong>und</strong> der Produktivität<br />
analysiert werden.<br />
Wertschöpfungssteigerungen<br />
Die gesamtwirtschaftlichen Potenzialschätzungen der verschiedenen Studien<br />
gehen weit auseinander, wie die Metastudie „Industrie 4.0: Volks- <strong>und</strong> betriebswirtschaftliche<br />
Faktoren für den Standort Deutschland“ des BMWi (2015c) zeigt.<br />
Die Zuwächse des inkrementellen Umsatzes pro Jahr (Wertschöpfung ohne<br />
Abzug von Kosten <strong>und</strong> Vorleistungen) werden auf Basis der Daten der Studien<br />
berechnet <strong>und</strong> betragen je nach Studie 20 Milliarden Euro (Roland Berger,<br />
2014), 28 beziehungsweise 30 Milliarden Euro (Bauer et al., 2014; Geissbauer<br />
et al., 2014) oder 145 Milliarden Euro (Manyika et al., 2013). Roland Berger/BDI<br />
(2015) beziffern das zusätzliche Wertschöpfungspotenzial in der europäischen<br />
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