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Digitalisierung und Mittelstand

IW-Analyse_2016_109_Digitalisierung_und_Mittelstand

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Industrie bei erfolgreicher Umsetzung des <strong>Digitalisierung</strong>sprozesses auf<br />

1,25 Billionen Euro bis 2025. Davon entfallen 425 Milliarden Euro auf Deutschland.<br />

Von dem disruptiven Potenzial der <strong>Digitalisierung</strong> gehen allerdings auch<br />

erhebliche Gefahren für etablierte Wertschöpfungsketten <strong>und</strong> Geschäftsmodelle<br />

aus (IW Köln/IW Consult, 2016, 148).<br />

Laut Bitkom-Studie (Bauer et al., 2014) könnte hierzulande der Umsatz bis zum<br />

Jahr 2025 aufgr<strong>und</strong> der <strong>Digitalisierung</strong> je nach Branche um 1,2 bis 2,2 Prozent<br />

pro Jahr zusätzlich steigen. Die größten Potenziale gibt es – bezogen auf fünf<br />

untersuchte Branchen – mit jeweils 2,2 Prozent in der Chemieindustrie, der<br />

Elektroindustrie sowie im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau.<br />

Produktivitätssteigerungen<br />

Die bereits realisierten Effekte der <strong>Digitalisierung</strong> in Bezug auf die Arbeitswelt<br />

analysiert eine Bitkom/Prognos-Studie (Bühler/Gürtler, 2013). Sie ermittelt für<br />

den Zeitraum von 1998 bis 2012 branchenabhängig eine Zunahme der Wertschöpfung<br />

um 0,4 bis 0,9 Prozent jährlich. Kumuliert seien in der deutschen<br />

Wirtschaft knapp 1,5 Millionen Arbeitsplätze zusätzlich entstanden. Bislang<br />

scheint die positive Beschäftigungswirkung zusätzlicher Wertschöpfung durch<br />

neue Produkte, Dienstleistungen <strong>und</strong> Geschäftsmodelle den Verlust von Arbeitsplätzen<br />

durch die Prozessautomatisierung zu übersteigen.<br />

Jedoch sieht eine Reihe von Studien Arbeitsplätze in „traditionellen“ Wirtschaftszweigen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen bedroht (so etwa Heumann/Landmann,<br />

2016). Eine Expertise des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

für das B<strong>und</strong>esarbeitsministerium hat ermittelt, dass in den USA 9 Prozent <strong>und</strong><br />

in Deutschland 12 Prozent der Beschäftigten in Funktionen tätig sind, die durch<br />

die <strong>Digitalisierung</strong> relativ zeitnah einer Automatisierung zugänglich sein werden<br />

(Bonin et al., 2015). Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- <strong>und</strong> Berufsforschung<br />

(IAB) kommt auf Automatisierungspotenziale zwischen 8 Prozent<br />

in Berlin <strong>und</strong> bis zu 20 Prozent im Saarland, wobei sie die Potenziale in der<br />

Industrie generell deutlich höher bewertet als im Dienstleistungssektor <strong>und</strong><br />

im Handel (Buch et al., 2016). Generell zeigt sich aber, dass viele der derzeitigen<br />

Kompetenzen der Beschäftigten auch in stärker digitalisierten Unternehmen<br />

relevant sein werden (Hammermann/Stettes, 2016).<br />

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