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Digitalisierung und Mittelstand

IW-Analyse_2016_109_Digitalisierung_und_Mittelstand

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6.2 Empfehlungen an die Politik<br />

Aus den oben dargestellten Bef<strong>und</strong>en (vgl. Kapitel 3 bis 5) <strong>und</strong> dem Unterstützungsbedarf,<br />

den der <strong>Mittelstand</strong> in zahlreichen analysierten Studien geäußert<br />

hat (vgl. Kapitel 6.1), lassen sich Handlungsempfehlungen ableiten. Diese<br />

richten sich primär an die Politik auf B<strong>und</strong>esebene, schließen aber auch andere<br />

politische Adressaten mit ein. Ziel der Empfehlungen ist es, die Rahmenbedingungen<br />

für den <strong>Mittelstand</strong> so zu setzen, dass Investitionen in <strong>Digitalisierung</strong><br />

angeregt werden <strong>und</strong> somit <strong>Digitalisierung</strong> erfolgreich umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Digitale Infrastruktur ausbauen<br />

Ohne einen schnellen <strong>und</strong> zuverlässigen Breitbandanschluss lässt sich kein<br />

Unternehmen nachhaltig digitalisieren. Die digitale Infrastruktur ist eine notwendige<br />

Voraussetzung für eine Anpassung der unternehmerischen Prozesse<br />

an die neuen Technologien. Erste Schritte zum Ausbau werden mit dem B<strong>und</strong>esförderprogramm<br />

Breitband unternommen, mit dem seit Ende des Jahres 2015<br />

vor allem der Ausbau des Breitbandnetzes mit 50 Megabit pro Sek<strong>und</strong>e in den<br />

bislang unterversorgten (ländlichen) Regionen gefördert wird (BMVI, 2016).<br />

Dafür stellen B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder insgesamt 2,6 Milliarden Euro zur Verfügung.<br />

Diese Förderung ist technologieneutral <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich zu begrüßen. Fraglich<br />

ist jedoch, ob das Fördervolumen ausreichend sein wird, um die Verfügbarkeit<br />

von schnellem Breitband auch im ländlichen Raum in ausreichendem<br />

Maße zu gewährleisten. Bei einer Förderung sollte verstärkt darauf geachtet<br />

werden, nur dort zu fördern, wo es keine unternehmensgetriebene Marktlösung<br />

gibt, weil sich der Ausbau des Netzes für den Betreiber nicht rentiert. In diesen<br />

Fällen sollten die Deckungslücken öffentlich finanziert werden. Es sollte außerdem<br />

vermieden werden, dauerhaft Technologien zu unterstützen, die mittelfristig<br />

jene Anforderungen nicht erfüllen, die künftig gestellt werden in puncto<br />

Bandbreite, Latenz (Übertragungsverzögerungen) <strong>und</strong> Symmetrie (gleiche<br />

Datenrate für Sender <strong>und</strong> Empfänger).<br />

Zuständigkeiten klären<br />

Mit der <strong>Digitalisierung</strong> verändert sich die Wirtschaft besonders schnell. Nicht<br />

immer halten Ministerien <strong>und</strong> andere öffentliche Stellen mit dieser Dynamik<br />

Schritt. 86 Prozent der befragten <strong>Digitalisierung</strong>sexperten gaben in einer Stu-<br />

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