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JUBILÄUMSGOTTESDIENST<br />

Jubiläumsgottesdienst<br />

«Und Elija, der Tischbiter aus Tischbe in Gilead, sprach zu Achab: So wahr der<br />

Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich diene: In diesen Jahren wird kein Tau fallen<br />

und kein Regen, es sei denn auf meinen Befehl!Das Wort des Herrn erging an ihn:<br />

Geh fort von hier und wende dich nach Osten. Halte dich verborgen am Bach Krit,<br />

der jenseits des Jordan fliesst. Und aus dem Bach kannst du trinken, und den Raben<br />

habe ich geboten, dich dort zu versorgen. Und er ging und handelte nach dem<br />

Wort des Herrn. Er ging und blieb am Bach Krit, der jenseits des Jordan fliesst. Und<br />

die Raben brachten ihm am Morgen Brot und Fleisch und auch am Abend Brot und<br />

Fleisch, und aus dem Bach trank er» (1. Könige 17, 1-6).<br />

Predigt von Daniel Zindel, gehalten anlässlich des Jubiläumsgottesdienstes «100 Jahre Stiftung Gott hilft» in der reformierten Kirche Zizers (gekürzt)<br />

Elia hat seinen Auftrag ausgeführt. Jetzt<br />

nimmt ihn Gott aus dem Rennen. Er muss<br />

sich verstecken. Er handelt nicht mehr. Er<br />

wartet. Jetzt ist sein Auftraggeber am Zug.<br />

«Den Raben habe ich geboten, dich dort zu<br />

versorgen.» Gott gibt nicht nur Aufträge, er<br />

versorgt seine Leute auch mit dem Notwendigen.<br />

Es ist wie bei James Bond. Mit seiner<br />

Mission wird dem Agenten auch das nötige<br />

Equipment mitgegeben. Es gibt ein schönes<br />

Sprichwort auf Französisch: «Dieu donne,<br />

ce qui’l ordonne.» Was für ein fürsorglicher<br />

Auftraggeber, dass er die trägt, die er beauftragt.<br />

Der Claim unserer Stiftung lautet:<br />

«Sozial engagiert». Gerade diejenigen, die<br />

leidenschaftlich für etwas brennen, brauchen<br />

diese Fürsorge, diese «Care» Gottes,<br />

besonders. Jeder von uns hier drin braucht<br />

Zeiten, wo er nicht mehr im Dienst ist, sondern<br />

sich von Gott dienen lassen soll. Elia<br />

war da konsequent: «Und er ging und handelte<br />

nach dem Wort des Herrn.»<br />

Was passiert, wenn uns Gott an den Bach<br />

Krit führt? Wir werden gestillt. «Wen da<br />

dürstet, der komme und trinke das Wasser<br />

des Lebens, umsonst» (Offenbarung 22,17).<br />

Ich merke für mich, dass in solchen Stillezeiten<br />

ein wunderbarer Jochwechsel stattfindet:<br />

«Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig<br />

und beladen seid. Ich will euch Ruhe geben.<br />

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von<br />

mir. Denn mein Joch ist sanft und meine<br />

Last ist leicht. So werdet ihr Ruhe finden für<br />

euer Seelen.» Es findet eine Desidentifikation<br />

mit meinem Alltag und Beruf statt. Ich<br />

kann Lasten abgeben. Ich kann Gott die<br />

Endverantwortung überlassen. Sonst wäre<br />

mir wohl meine Führungsaufgabe zu schwer.<br />

Ihr alle braucht in euren Helferberufen solche<br />

Stillezeiten und Jochwechsel! Je kritischer<br />

die Zeiten, desto mehr Krit-Zeiten<br />

brauchen wir! Auch als Institution brauchen<br />

wir diesen Rhythmus von Aktivität und Stille,<br />

diesen Mix von Aufbruch, Innovation, Aktion<br />

einerseits, und von Tiefenwachstum, Konzentration<br />

nach innen andererseits. …<br />

Und dann machte Elia diese wunderbare Erfahrung<br />

der täglichen Versorgung: «Und die<br />

Raben brachten ihm am Morgen Brot und<br />

Fleisch und am Abend Brot und Fleisch.»<br />

Modern ausgedrückt würden wir sagen: Die<br />

Spiritualität ist eine Ressource. Der Glaube<br />

an Christus ist für uns eine persönliche und<br />

institutionelle Ressource. Er ergänzt und<br />

korrigiert unser professionelles Können. Er<br />

gibt uns Hoffnung in unserem eigenen Unvermögen.<br />

Und weil Gott lebt und liebt, gibt<br />

es keine hoffnungslosen Fälle. Wir haben<br />

seine Hilfe nicht auf Vorrat. Sie ist nicht wie<br />

eine Konservenbüchse, die du einfach öffnen<br />

kannst. Aber sie wird uns täglich geschenkt.<br />

Am Morgen und am Abend.<br />

Wir wollen mit diesem Vertrauen als Stiftung<br />

Gott hilft ins nächste Jahrhundert gehen.<br />

Die Aufträge mögen sich ändern. Die Fertigkeiten<br />

und Kompetenzen, die es für deren<br />

Erledigung braucht, ebenfalls. Was bleibt?<br />

Dass der <strong>lebendig</strong>e Gott, der uns in seinen<br />

Dienst ruft, uns mit all dem versorgt, was wir<br />

persönlich, fachlich, institutionell brauchen.<br />

Denn er bleibt sich und uns treu.

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