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BUCHVERNISSAGE<br />

Buchvernissage<br />

Am 26. August 2016 fand um 17.30 Uhr im Loësaal in Chur die Vernissage des Buches<br />

von Frau Dr. Christine Luchsinger statt. Die promovierte Historikerin hat sich<br />

in unsere 100-jährige Geschichte der Kinder- und Jugendhilfe vertieft und beschreibt<br />

die Geschichte unserer Pädagogik im Kontext der zeitgenössischen Erziehung.<br />

Der Anlass wird gemeinsam mit dem Staatsarchiv Graubünden organisiert<br />

und wurde mit dem Grusswort von Regierungsrat Martin Jäger und der Laudatio<br />

von Prof. Dr. Martin Lengwiler eröffnet.<br />

Offene, flexible und kompetente<br />

Erziehungsorganisation<br />

Auszug aus Grusswort von Regierungsrat<br />

Martin Jäger, Vorsteher des Erziehungs-,<br />

Kultur- und Umweltschutzdepartementes<br />

«Ich freue mich, an ihrer Vernissage teilnehmen<br />

zu können. Die Stiftung Gott hilft feiert<br />

dieses Jahr bekanntlich ihr 100-jähriges Jubiläum.<br />

Sie hat zu diesem Anlass – unter anderem<br />

- eine Festschrift herausgeben wollen;<br />

aber nicht eine, die primär die Erfolge<br />

der Vergangenheit feiert. Nein, die Stiftung<br />

hat sich an ein wissenschaftlich fundiertes,<br />

sachkundiges und damit auch mutiges Aufarbeiten<br />

ihrer Geschichte gewagt. Ich gratuliere<br />

zu dieser Entscheidung. Mit Frau Luchsinger<br />

hat sich eine Autorin finden lassen,<br />

die Gewähr bietet für eine differenzierte historische<br />

und pädagogische Betrachtung der<br />

Erziehungsarbeit in den Gott hilft-Heimen. …<br />

Die Stiftung Gott hilft behielt über den gesamten<br />

Zeitraum von 100 Jahren ihre christlichen<br />

Wertvorstellungen bei. Religiosität<br />

und Spiritualität der Mitglieder werden in<br />

heute erneuerter Form weiterhin zu den<br />

wichtigen Ressourcen gezählt. Die Stiftung<br />

Gott hilft wird heute im Kanton Graubünden<br />

als offene, flexibel organisierte und kompetente<br />

Erziehungsorganisation wahrgenommen.<br />

Dafür danke ich – im Namen der Bündner<br />

Regierung, vor allem aber auch im<br />

Namen des Erziehungsdepartements – herzlich.»<br />

Gütesiegel und Qualitätsprodukt<br />

Auszug Grusswort Staatsarchivar Reto Weiss<br />

Als ich vom Jubiläumsprojekt der Stiftung<br />

«Gott hilft» erfahren habe, hatte ich sofort<br />

die Vermutung, das Buch könnte sich für<br />

eine Aufnahme in die Publikationsreihe des<br />

Staatsarchivs «Quellen und Forschungen<br />

zur Bündner Geschichte», kurz QBG, eignen.<br />

Gespräche mit der Stiftung und der Autorin<br />

überzeugten mich dann definitiv davon.<br />

Erfreulicherweise war man auch vonseiten<br />

der Stiftung angetan von der Idee, und wir<br />

wurden rasch «handelseinig». … Was bedeutet<br />

die Aufnahme in die Reihe der «Quellen<br />

und Forschungen zur Bündner Geschichte»<br />

für ein Manuskript? Die Aufnahme ist<br />

selbstverständlich vorerst einmal ein Gütesiegel<br />

und ein Qualitätsprädikat, aber nicht<br />

nur: Konkret beinhaltet sie ein kompetentes<br />

Lektorat und eine wissenschaftliche Begleitung<br />

durch den Redaktor der Reihe und Mitarbeiter<br />

des Staatsarchivs, den Historiker<br />

Adrian Collenberg, dem ich hier für seine Arbeit<br />

danke.<br />

Vorschussvertrauen, dass sich<br />

bewähren musste und bewähren<br />

konnte<br />

Auszug Grusswort Daniel Zindel, Gesamtleiter<br />

Stiftung Gott hilft<br />

Wir hatten den Eindruck, dass die Aufarbeitung<br />

unserer Institutionsgeschichte durch<br />

eine unabhängige Fachperson, die auch<br />

ideologisch durchaus anders ausgerichtet<br />

ist, für uns zur Chance werden kann. Es war<br />

ein Wagnis. Wie wird dieser Entscheid, weg<br />

von der bis dahin gepflegten Hagiographie<br />

zur Historie, wohl herauskommen? Christine,<br />

ich weiss noch, wie wir uns das erste Mal<br />

gegenübersassen. Alle unsere Sensoren –<br />

und das sind nicht wenige – waren ausgefahren.<br />

Beim Namen Stiftung Gott hilft<br />

sträubten sich dir nicht gerade die Nackenhaare,<br />

Skepsis und Distanz waren aber spürbar.<br />

Und meine Mundwinkel haben wohl<br />

leicht gezuckt, als du sagtest, mit dem<br />

christlichen Glauben hättest du nichts am<br />

Hut. Kann das gut gehen in der historischen<br />

Darstellung einer Institution, die sich aus<br />

dem christlichen Glauben heraus verstand<br />

und es auch heute noch tut? Von allem Anfang<br />

an war von beiden Seiten viel Vorschussvertrauen<br />

da, das sich bewähren<br />

musste und bewähren konnte. …<br />

Christine ich danke dir für dein Buch, für die<br />

inspirierende, professionelle Zusammenarbeit,<br />

die immer mehr auch eine freundschaftliche<br />

Färbung bekam. … Zum Schluss<br />

danke Gott für seinen Segen. Als Gesamtleiter<br />

und spiritueller Leiter der Stiftung wähle<br />

ich diesen theologischen Ausdruck sehr bewusst.<br />

Die Kategorie des Segens ist dem<br />

historisch-kritischen Blick verborgen. Segen<br />

ist Frucht der Erde und der menschlichen<br />

Arbeit. Zum Segen gehören aber auch all die<br />

nicht plan- und verrechenbaren Zugaben,<br />

die geschenkten Glücksmomente und Begebenheiten,<br />

wo Gott hilft.<br />

Ein besonderes Buch –<br />

in dreierlei Hinsicht<br />

Auszug aus der Laudatio von Prof.<br />

Dr. Martin Lengwiler, Universität Basel<br />

Besonders erstens, weil es zwar zum<br />

100-jährigen Jubiläum der Stiftung Gott hilft<br />

erscheint – aber nicht in Form einer Jubiläumsschrift.<br />

Das Buch ist eine kritische Studie<br />

über eine Geschichte, die in vielerlei Hin-

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