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Triangulative Analyse einer rechnergestützten Pflegedokumentation ...

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2 Die PFLEGEANAMNESE und deren DOKUMENTATION am Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder Wien<br />

Patienten, um alle wichtigen Aspekte des Gesundheitszustandes zu erfassen (Gordon<br />

und Bartholomeyczik, 2001). Inhaltlich muss es so angelegt sein, dass es als Entschei-<br />

dungsgrundlage dazu dienen kann, in welchen Bereichen eventuell ein Fokusassessment<br />

(problemorientiertes Assessment, z.B. Schmerzerleben) notwendig ist. Weiters können<br />

innerhalb eines Basisassessments bestimmte Screeningfragen angewendet werden, die<br />

zur gezielten, themenbezogenen Einschätzung hinsichtlich des Vorhandenseins oder<br />

auch Fehlens von Problemen dienen können (Just 2006).<br />

Die Anwendung eines pflegerischen Bezugsrahmens ist für ein systematisches Vorgehen<br />

zur Sammlung und Dokumentation der Daten sehr hilfreich. Die Themen oder Kategorien,<br />

die das Basisassessment strukturieren, können beispielsweise aus der gemeinsamen<br />

NNN-Taxonomie der Pflegepraxis stammen, die sich aus NANDA (North American Nur-<br />

sing Diagnosis Association) – NOC (Nursing Outcome Classification) – und NIC (Nursing<br />

Intervention Classification) – zusammensetzt. Die darin enthaltenen 28 Kategorien wer-<br />

den wahrscheinlich nicht alle innerhalb eines Assessment-Bezugsrahmens für einen Pa-<br />

tienten relevant sein. Deswegen ist es wichtig, den Bezugsrahmen für das Assessment<br />

dem Gesundheitszustand, der Situation des Patienten und dem pflegerischen Setting ent-<br />

sprechend anzupassen (Kozier, 1998 zit. aus Just 2006).<br />

Ein anderes – bereits oben erwähntes – Beispiel für einen Assessment-Bezugsrahmen<br />

stellen die von Gordon (1982) entwickelten funktionellen gesundheitsorientierten Verhal-<br />

tensmuster dar.<br />

Pflegemodelle können ebenso ein Orientierungsrahmen in der Pflegeanamnese sein. Die<br />

Pflegemodelle nach Henderson, Juchli, Krohwinkel, Roper et al. und ihre Strukturierungs-<br />

hilfen sind aufgrund ihrer geringen theoretischen Reichweite nur beschränkt für ein um-<br />

fassendes Assessment einzusetzen, kritisiert Mischo-Kelling (Mischo-Kelling, 1989 zit.<br />

aus Brobst et al. 2007).<br />

Fortlaufendes Assessment<br />

Das fortlaufende oder kontinuierliche Assessment findet bei allen Patienten statt. Bei je-<br />

dem Zusammentreffen mit dem Patienten (insbesondere bei allen Pflegehandlungen)<br />

werden von der Pflegeperson Daten gezielt oder auch ungeplant neu eingeschätzt. Da-<br />

durch besteht die Möglichkeit zu überprüfen, ob <strong>einer</strong>seits die Pflegeinterventionen erfolg-<br />

reich waren und der Patient den erwarteten Pflegezielen näher gekommen ist und ande-<br />

rerseits, ob die Pflegeinterventionen abgeändert, ausgedehnt oder beendet werden müs-<br />

sen. Durch ein kontinuierliches Assessment können auch andere Gesundheitsprobleme<br />

entdeckt werden, die während der Hospitalisation des Patienten entstanden sind (Leoni-<br />

Scheiber, 2004, Brobst et al., 2007).<br />

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