Pro Trafikant September/Oktober 2015
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wirtschaft aktuell<br />
GZ 14Z040144M P. b.b.<br />
WIRTSCHAFT AKTUELL – ZEITSCHRIFT DER TRAFIKANTEN Zeitschrift VON Von FPÖ PRO MITTELSTAND | | NO. N o . 02 01 – september/oktober November/Dezember <strong>2015</strong> 2014<br />
Heinz-Christian Strache<br />
FPÖ Bundes- und Landesparteiobmann<br />
Bürgermeisterkandidat für Wien<br />
Foto: Schuster<br />
Foto: F12PR.com<br />
Foto: Federico Rostagno/Fotolia.com<br />
Foto: FPÖ<br />
Foto: F12PR.com<br />
für: <strong>Trafikant</strong>en als<br />
letzte Nahversorger<br />
Wien-Wahl.<br />
Machtrausch.<br />
Wettbewerb.<br />
Nur wenn die FPÖ und HC<br />
Strache klar gestärkt werden,<br />
haben wir <strong>Trafikant</strong>en eine<br />
Zukunft. Seite 4<br />
Packelei &Freunderlwirtschaft<br />
kennzeichnen die<br />
„Arbeit“ der Schwarzen im<br />
Landesgremium. Seite 4<br />
Methode Morawa: Andere tun<br />
nichts, FPÖ pro Mittelstand<br />
schaltet die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
ein. Seite 16<br />
www.fpoe-promittelstand.at<br />
www.facebook.com/FPOEpromittelstand
❚ Miteinander<br />
Das <strong>Trafikant</strong>en-Team<br />
von FPÖ pro Mittelstand<br />
Foto: RL<br />
❚ DER Bierdeckel<br />
Zu beziehen bei<br />
FPÖ pro Mittelstand<br />
für Sie und Ihre Trafikkunden,<br />
solange der Vorrat reicht!<br />
FPÖ pro Mittelstand<br />
Bartensteingasse 14/10<br />
1010 Wien<br />
Tel.: +43 – 1 – 402 53 55<br />
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2 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
❚ Editorial<br />
Klares Wählervotum für<br />
klare Wirtschaftspolitik<br />
Sehr geehrte <strong>Trafikant</strong>in, sehr<br />
geehrter <strong>Trafikant</strong>!<br />
Nicht zufällig wenden wir uns<br />
kurz vor der Wiener Landtags-<br />
und Gemeinderatswahl<br />
mit einer neuen Ausgabe von<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> an Sie als Berufskollegen.<br />
Der 11. <strong>Oktober</strong> ist<br />
für die Wiener <strong>Trafikant</strong>en entscheidend!<br />
Nur wenn die FPÖ,<br />
an der Spitze Bürgermeisterkandidat<br />
HC Strache, mit einem klaren<br />
Wählervotum gestärkt wird,<br />
haben wir <strong>Trafikant</strong>en eine Zukunft.<br />
» Die FPÖ ist die einzige<br />
Partei, die gegen<br />
das Rauchverbot gestimmt<br />
hat<br />
Foto: Schuster<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher Ronald Walter, FPÖ pro Mittelstand<br />
Unsinniges Rauchverbot<br />
SPÖ und ÖVP haben mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der Grünen<br />
das absolute Rauchverbot in<br />
der Gastronomie, bei Veranstaltungen<br />
und im Vereinsleben beschlossen.<br />
Damit werden nicht<br />
nur die Umsätze der Gastronomen<br />
sondern auch der <strong>Trafikant</strong>en<br />
weiter zurückgehen und viele<br />
Wirten und <strong>Trafikant</strong>en werden<br />
zusperren müssen. Besonderer<br />
Treppenwitz: Auch für die als Alternative<br />
gedachten E-Zigaretten,<br />
sogar ohne Nikotin, gilt das unsinnige<br />
Rauchverbot.<br />
HC Strache hat klar dargelegt:<br />
Wenn er Bürgermeister wird,<br />
dann kommt dieses Rauchverbot<br />
in Wien nicht, denn es gefährdet<br />
die persönliche Freiheit, die Zukunft<br />
der Gastronomen und <strong>Trafikant</strong>en<br />
und das Vereinsleben.<br />
Und auch bei fairen Bedingungen<br />
bei der Stadt Wien, Stichwort<br />
Wiener Linien, ist HC Strache<br />
der Einzige, der dafür sorgen<br />
wird, dass wir als Geschäftspartner<br />
ernst genommen werden.<br />
Deshalb ist nur eine Stimme für<br />
die FPÖ die richtige Antwort auf<br />
die Vernichtungspolitik von Rot,<br />
Schwarz und Grün gegen unseren<br />
Berufsstand.<br />
Viele Baustellen<br />
Neben dem Kampf gegen das<br />
Rauchverbot gibt es viele andere<br />
„Baustellen“, die die <strong>Trafikant</strong>envertreter<br />
von FPÖ pro Mittelstand<br />
gemeinsam mit der FPÖ<br />
standespolitisch beheben wollen.<br />
Es geht um faire Bedingungen<br />
bei den Österreichischen Lotterien,<br />
auch wenn sich dort ein totaler<br />
Eigentümerwechsel abzeichnet.<br />
Gleichzeitig kämpfen wir vor<br />
der Bundeswettbewerbsbehörde<br />
gegen die Liefer- und Zahlungsbedingungen<br />
des Pressegrossisten<br />
Morawa. Dazu kommt unser<br />
Einsatz für eine unbedingt notwendige<br />
Erhöhung der Handelsspannen<br />
bei der Tabakware, die<br />
einzig und allein garantiert, dass<br />
es auch in Zukunft unseren Be-<br />
rufsstand noch geben wird. Die<br />
ÖVP-Wirtschaftsbundvertreter<br />
haben sich hier wieder in ihr<br />
Schneckenhaus zurückgezogen,<br />
und tun nichts für die Kollegen.<br />
Bezirkskandidat<br />
Um hier das notwendige Bindeglied<br />
zwischen der Berufsvertretung<br />
und der Wiener Landesund<br />
Bezirksebene herzustellen,<br />
bin ich dem Angebot der FPÖ<br />
Wien gerne nachgekommen,<br />
ebenfalls auf Bezirksebene in<br />
Wien-Meidling zu kandidieren.<br />
Deshalb ersuche ich Sie mit einer<br />
Stimme für HC Strache und<br />
die FPÖ auch mich im Einsatz<br />
für die Anliegen der Wiener <strong>Trafikant</strong>en<br />
zu unterstützen.<br />
Es geht um unsere Interessen!<br />
Am 11. <strong>Oktober</strong> HC Strache/<br />
FPÖ <br />
Ronald Walter<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />
von FPÖ pro Mittelstand<br />
Inhalt<br />
Ausgeraucht.<br />
Das absolute Rauchverbot ist ein Anschlag<br />
auf <strong>Trafikant</strong>en und Wirte. Seite 4<br />
Interview I.<br />
HC Strache über den „Sargnagel“<br />
Rauchverbot in der Gastronomie. Seite 6<br />
Interview II.<br />
Reinhard Pisec über die ÖVP als<br />
Totengräber der KMU. Seite 7<br />
ÖVP-Machtrausch.<br />
Schwarze Packeleien in der<br />
Wirtschaftskammer. Seite 8<br />
Rohrkrepierer.<br />
Der rot-schwarze E-Zigaretten-Flop<br />
und seine Folgen. Seite 10<br />
Volles Haus.<br />
<strong>Trafikant</strong>enveranstaltung von FPÖ<br />
pro Mittelstand. Seite 12<br />
Monopolverwaltung.<br />
Bleibt uns Ex-Monopolchefin „erhalten“?<br />
Das beschäftigt das Hohe Haus. Seite 14<br />
Methode Morawa.<br />
FPÖ pro Mittelstand schaltet die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
ein. Seite 16<br />
Lotto, Toto und Co.<br />
So kann das Standbein Glücksspiel für<br />
die <strong>Trafikant</strong>en gerettet werden. Seite 18<br />
Voller Einsatz.<br />
So kämpfen die Freiheitlichen auf allen<br />
Ebenen für die <strong>Trafikant</strong>en. Seite 20<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>.<br />
Petitionen, Anträge Anfragen: Freiheitliche<br />
Initiativen im Nationalrat. Seite 22<br />
Foto: moussa81/fotolia.com<br />
Foto: FPÖ<br />
Foto: valoraretail.de/de/newsroom/pictures/<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 3
❚ Absolutes Rauchverbot:<br />
Rot-Schwarzer Anschlag auf<br />
Gastronomie und <strong>Trafikant</strong>en<br />
Foto: F12PR.com<br />
Foto: RL<br />
Nun haben es die Zwangsmitglieder<br />
der Wirtschaftskammer,<br />
aber auch die österreichischen<br />
Konsumenten schwarz auf<br />
weiß: Das absolute Rauchverbot<br />
wurde mit den Stimmen von SPÖ<br />
und ÖVP und unter tatkräftiger<br />
Mithilfe der Grünen im österreichischen<br />
Nationalrat beschlossen.<br />
Mit diesem Gesetz wird nicht nur<br />
massiv in die österreichische Wirtschaft,<br />
das heißt ins Geschäftsleben<br />
von Gastronomen und <strong>Trafikant</strong>en,<br />
eingegriffen, sondern auch<br />
die österreichische Vereinsfreiheit<br />
bedroht.<br />
Totaler Vernichtungsfeldzug<br />
Denn das Gesetz, das am 1. Mai<br />
2018 in Kraft treten soll, gilt für<br />
alle öffentlichen Orte, wo Speisen<br />
Tausende bei Großdemo gegen rot-schwarzes Rauchverbot<br />
und Getränke hergestellt, verarbeitet,<br />
verabreicht oder konsumiert<br />
werden, das heißt zum Beispiel<br />
auch für Feuerwehrfeste oder<br />
Mehrzweckräumlichkeiten. Dazu<br />
kommt, dass nicht nur die traditionelle<br />
Tabakware, sondern auch<br />
die E-Zigaretten, selbst jene ohne<br />
Nikotininhaltsstoffe, vom Rauchverbot<br />
betroffen sind. Insgesamt<br />
50.000 Gastronomiebetriebe und<br />
7.000 <strong>Trafikant</strong>en werden durch<br />
diese Maßnahme in ihrer Existenz<br />
massiv bedroht. Mit diesem Gesetz<br />
ist der „totale Vernichtungsfeldzug“<br />
gegen die Raucher und<br />
alle damit unmittelbar und mittelbar<br />
zusammenhängenden Wirtschaftszweige<br />
eröffnet. Neben der<br />
Gastronomie sind es wieder einmal<br />
die <strong>Trafikant</strong>en, die hier ökonomisch<br />
„ins Gras beißen werden“.<br />
Besonderer Treppenwitz, die als<br />
großes Ersatzprodukt bei den <strong>Trafikant</strong>en<br />
angepriesenen E-Zigaretten<br />
wurden gleich mit verbannt.<br />
400.000 Unterschriften<br />
Dabei wurden etwa von verschiedenen<br />
Initiativen weit mehr als<br />
300.000 Unterschriften gesammelt,<br />
eine Online-Initiative, die<br />
federführend von FPÖ pro Mittelstand<br />
getragen wurde, brachte<br />
es allein auf rund 100.000 Unterschriften.<br />
Verrat<br />
Von den Spitzenvertretern der Berufsvertretung<br />
der <strong>Trafikant</strong>en aus<br />
dem ÖVP-Wirtschaftsbund und<br />
dem Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband<br />
kamen wieder einmal<br />
nur halbherzige Wortspenden,<br />
in ihren eigenen „Mutterparteien“<br />
konnten sich etwa Bundesgremialobmann<br />
Josef Prirschl und<br />
sein Stellvertreter Andreas Schiefer,<br />
gleichzeitig Landesgremialobmann<br />
des Wiener Berufsgremiums,<br />
nicht durchsetzen. Der<br />
ÖVP-Wirtschaftsbund hat wieder<br />
einmal Verrat an den <strong>Trafikant</strong>en<br />
und Gastronomen geübt. Die Sozialdemokraten<br />
gingen überhaupt<br />
auf Tauchstation, - etwa der SPÖ-<br />
Nationalratsabgeordnete und <strong>Trafikant</strong><br />
Franz Kirchgatterer, dem<br />
sein Mandat und damit das Wohlwollen<br />
der Parteispitze offenbar<br />
wichtiger ist, als sein eigener Berufsstand.<br />
Als einzig relevante politische<br />
Gruppierung stellte sich<br />
4 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
Foto: RL<br />
Das totale Rauchverbot kommt aus der Schmiede von<br />
SPÖ-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.<br />
ÖVP-Wirtschaftsminister Mitterlehner unterstützte sie tatkräftigst<br />
Foto: F12PR.com<br />
dann auch die FPÖ gegen dieses<br />
Zwangsgesetz. FPÖ-Konsumentenschutzsprecher<br />
Peter Wurm<br />
bringt die Kritik der Freiheitlichen<br />
zu dieser „Zwangsbeglückung“ auf<br />
den Punkt: Wenn die FPÖ in Regierungsverantwortung<br />
kommt,<br />
dann wird dieses Gesetz ersatzlos<br />
abgeschafft. Nicht nur, dass dieses<br />
neue Gesetz die Gastronomen benachteiligt<br />
und am Wirtschaften<br />
hindert. Es wird, wie in allen europäischen<br />
Ländern, in denen ein<br />
generelles Rauchverbot eingeführt<br />
» SPÖVP verrät<br />
<strong>Trafikant</strong>en und<br />
Gastronomen<br />
worden ist, zu einem Wirtesterben<br />
kommen. Aber auch die, die<br />
es sich noch leisten können, werden<br />
wieder mit einer Unzahl von<br />
unsinnigen Anzeigen zu kämpfen<br />
Foto: F12PR.com<br />
HC Strache mit Wiener <strong>Trafikant</strong>en bei Demo gegen Verbotskultur<br />
haben. Sollte die FPÖ politische<br />
Verantwortung auf Bundes- oder<br />
Landesebene in diesem Bereich<br />
erhalten, dann werden wir dieses<br />
Gesetz wieder abschaffen. Denn<br />
dieses Gesetz ist ein Anschlag auf<br />
die Gastronomie, die <strong>Trafikant</strong>en,<br />
die Konsumenten und das Vereinsleben.<br />
SPÖVP resignieren<br />
Offenbar resignieren die ÖVP-<br />
und SPÖ-Vertreter in der Berufsvertretung<br />
der <strong>Trafikant</strong>en in Sachen<br />
Standesanliegen und Totales<br />
Rauchverbot komplett, anders<br />
kann es nicht sein, dass sie in der<br />
letzten Bundesgremialvertretungssitzung<br />
faktisch die „Weiße Fahne“<br />
gehisst haben. Allgemeine Stimmungslage<br />
bei Schwarz und Rot in<br />
der WKO: Eigentlich kann uns nur<br />
mehr ein FPÖ-Wahlsieg auf Bundes-<br />
und Länderebene, etwa in der<br />
Bundeshauptstadt Wien retten. HC<br />
Strache und die FPÖ seien die einzigen,<br />
die sich in Sachen Kampf<br />
gegen das Rauchverbot einsetzen<br />
würden. <br />
Ronald Walter zu ÖVP-<br />
Wirtschaftsbund und<br />
Co in der Berufsvertretung:<br />
Sie wissen eigentlich, dass sie in<br />
Sachen Interessensvertretung in ihren<br />
eigenen Reihen auf verlorenen<br />
Boden stehen, da in der Regierung<br />
keiner ein Interesse an den Anliegen<br />
der <strong>Trafikant</strong>en und Gastronomen<br />
hat.<br />
Gleichzeitig trauen sie sich jedoch<br />
nicht, hier klar aufzutreten, und dagegen<br />
anzukämpfen. Wenn sie Mut<br />
haben, dann sollten sie eigentlich<br />
aus ihren Parteien austreten und<br />
sich uns anschließen.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 5
HC Strache:<br />
„Weg mit dem totalen Rauchverbot“<br />
Wehr gesetzt und durch verschiedene Initiativen<br />
weit über 400.000 Unterschriften gesammelt.<br />
SPÖ, ÖVP und Grüne haben den Willen<br />
der Bevölkerung aber wieder einmal negiert.<br />
Foto: FPÖ<br />
❚ Interview mit<br />
HC Strache,<br />
FPÖ-Bundesobmann,<br />
Ehrenpräsident von<br />
FPÖ pro Mittelstand<br />
Der freiheitliche Bundes- und Wiener Landesparteiobmann<br />
HC Strache über den „Sargnagel“ Rauchverbot in der Gastronomie.<br />
Was halten sie vom absoluten Rauchverbot<br />
in der Gastronomie?<br />
Das von SPÖ, ÖVP und Grünen Anfang Juli<br />
beschlossene totale Rauchverbot ist ein Sargnagel<br />
für viele Gastronomen, aber auch die<br />
Wiener <strong>Trafikant</strong>en. Beide werden bei Aufrechterhaltung<br />
dieser Regelung massiv an<br />
Umsätzen verlieren. Es wurde in die Privatautonomie<br />
von Gästen und Wirten<br />
eingegriffen. Diese Regelung zeigt<br />
aber auch, dass man sich auf diese<br />
Bundesregierung inklusive ihres<br />
grünen Steigbügelhalters nicht verlassen<br />
kann.<br />
Inwiefern?<br />
Im Jahre 2008, als die bis jetzt gültige<br />
gesetzliche Regelung eingeführt<br />
wurde, haben ÖVP und SPÖ das<br />
als gute Lösung verkauft. ÖVP, Wirtschaftskammer<br />
und Co. haben den Gastronomen<br />
empfohlen, in eine räumliche Trennung in<br />
Raucher- und Nichtraucherbereich zu investieren.<br />
Die Gastronomen haben sich darauf<br />
verlassen und österreichweit über 100<br />
Millionen Euro investiert. Diese Investitionen<br />
sind jetzt nutzlos, und werden nur mit<br />
einer Almosenabgeltung ausgeglichen. Es ist<br />
unglaublich, wenn man sich auf nichts verlassen<br />
kann, wenn es keine Rechtssicherheit<br />
gibt, wenn nach wenigen Jahren eines guten<br />
Kompromisses, dieser jetzt auch in Frage gestellt<br />
wird und die Unternehmer somit auf ihren<br />
Investitionen sitzen bleiben.<br />
Was ist die Haltung der FPÖ dazu?<br />
Die Haltung der FPÖ ist klar: Wahlfreiheit<br />
für Gastronomen und Gäste. Der Gastronom<br />
muss selbst bestimmen<br />
können, was in seinem<br />
Lokal gemacht werden<br />
darf oder nicht. Und jeder<br />
Gast soll sich entscheiden<br />
können, ob<br />
er in ein Lokal geht,<br />
wo geraucht wird, oder<br />
in eines, wo nicht geraucht<br />
wird. Genau das<br />
wird jetzt unterbunden.<br />
Rot, Schwarz und Grün greifen mit diesem<br />
totalen Rauchverbot letztlich auch zutiefst<br />
in private Bereiche ein. Und die Frage<br />
ist: Wo hört es auf mit diesen Zwangsverordnungen,<br />
wo hört es auf, dass der Staat mittels<br />
Bevormundung einzugreifen versucht? Will<br />
man uns als nächstes vorschreiben, was wir<br />
essen dürfen? Für die Gastronomie jedenfalls<br />
ist das, was jetzt geplant ist, eine Katastrophe.<br />
Die heimischen Wirte und <strong>Trafikant</strong>en<br />
und sehr viele Konsumenten haben sich zur<br />
» Der Staat hat da nicht<br />
in den Privatbereich<br />
der Menschen hinein<br />
Politik zu machen!<br />
Die neue Regelung umfasst aber nicht nur<br />
Zigaretten?<br />
Das Gesetz ist völlig<br />
» Ich verspreche den<br />
Gastronomen und<br />
<strong>Trafikant</strong>en, dass ich<br />
das unsinnige totale<br />
Rauchverbot als Wiener<br />
überschießend, da es<br />
nicht nur die Tabakund<br />
Nikotinprodukte<br />
umfasst, sondern überhaupt<br />
alles, was raucht<br />
und dampft, etwa auch<br />
E-Zigaretten ohne Nikotin.<br />
Die Regelung<br />
greift nicht nur in die<br />
Erwerbsfreiheit und<br />
das grundrechtlich geschützte<br />
Hausrecht für<br />
Gaststättenbetreiber und Veranstalter ein,<br />
sondern verletzt auch die Vereinsfreiheit und<br />
die Versammlungsfreiheit. Das kann es nicht<br />
sein! Das wird von uns weiter bekämpft werden.<br />
Es kann nicht sein, dass man als Zigarren-<br />
und Pfeifenraucher nicht einmal mehr<br />
einen Verein zu diesem Zweck gründen darf<br />
oder nicht einmal mehr Vereinsräumlichkeiten<br />
zu diesem Zweck schaffen kann und auch<br />
ein Gastronomiebetrieb zu diesem Zweck<br />
einen Bereich nicht zur Verfügung stellen<br />
kann. Genau in diesem Punkt werden wir<br />
weiterhin sehr entschieden gegen das geplante<br />
totale Rauchverbot eintreten! Der Staat hat<br />
da nicht in den Privatbereich der Menschen<br />
hinein Politik zu machen! Was der Bürger in<br />
seiner privaten Zeit, in seiner Freizeit macht,<br />
das soll seine Entscheidung sein. Er ist, sage<br />
ich, selbstbestimmt genug, Entscheidungen<br />
zu treffen. Er weiß, dass das eine oder andere<br />
vielleicht schädlich für seine Gesundheit ist,<br />
aber die Entscheidung liegt in seiner privaten<br />
Verantwortung.<br />
Bürgermeister nicht<br />
umsetzen werde<br />
Was können Sie den Gastronomen und <strong>Trafikant</strong>en<br />
versprechen?<br />
Ich verspreche den Gastronomen und <strong>Trafikant</strong>en,<br />
dass ich das unsinnige totale Rauchverbot<br />
als Wiener Bürgermeister nicht umsetzen<br />
werde. Denn damit schützen wir nicht<br />
nur die Privatautonomie, sondern auch viele<br />
tausende Arbeitsplätze in unserer heimischen<br />
Gastronomie und bei unseren <strong>Trafikant</strong>en.<br />
Ich ersuche Sie daher um Ihre Unterstützung<br />
am 11. <strong>Oktober</strong> bei den Wiener<br />
Landtags-, Gemeinderats- und Bezirksratswahlen.<br />
<br />
6 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
❚ Bundesrat Mag. Reinhard Pisec, Präsident FPÖ pro Mittelstand<br />
„<br />
ÖVP ist Totengräber für<br />
die Wiener kleinen und<br />
mittleren Unternehmen<br />
„<br />
Foto: FPÖ<br />
Für den Präsidenten von FPÖ<br />
pro Mittelstand ist nach seinen<br />
Erfahrungen in der<br />
Wirtschaftskammer<br />
und im Bundesrat<br />
eines ganz klar: Die<br />
ÖVP ist der Totengräber<br />
für die Wiener<br />
kleinen und<br />
mittleren Unternehmen.<br />
Sie schaufelt<br />
seit vielen Jahren<br />
gemeinsam mit den<br />
Genossen von der SPÖ ein Grab<br />
um das andere für die Unternehmer.<br />
Dazu gehören insbesondere<br />
auch die <strong>Trafikant</strong>en und die<br />
Gastronomen.<br />
Doppeltes Spiel<br />
Das doppelte Spiel, das in der<br />
Wirtschaft nur Verlierer zurücklässt,<br />
manifestiert sich<br />
darin, dass die Vertreter des<br />
Wirtschaftsbundes in der Wirtschaftskammer<br />
lediglich eine<br />
Show abziehen.<br />
» Weil man hier als KMU<br />
nicht mehr existieren<br />
kann, wandern immer<br />
mehr Betriebe ab<br />
Während sie dort mit Lippenbekenntnissen<br />
gegen Belastungen<br />
auftreten, machen sie im Wiener<br />
Landtag,<br />
im Nationalrat<br />
und Bundesrat<br />
genau<br />
das Gegenteil:<br />
Sie stimmen<br />
für ein<br />
Belastungspaket<br />
nach<br />
dem anderen<br />
und damit gegen die Interessen<br />
der Wirtschaft. So ist die aktuelle<br />
Steuerreform, die von Rot und<br />
Schwarz beschlossen worden ist,<br />
nichts anderes, als das siebente<br />
Belastungspaket in acht Jahren,<br />
» Eine Unternehmerstimme<br />
für die Wiener<br />
ÖVP oder die<br />
SPÖ ist eine verlorene<br />
Stimme.<br />
wo SPÖ und ÖVP gemeinsam in<br />
der Bundesregierung sitzen.<br />
Belastungspaket Steuerreform<br />
Diese Steuerreform ist das pure<br />
Gegenteil eines Konjunkturmotors,<br />
sie vernichtet Arbeitsplätze,<br />
statt Rahmenbedingungen für<br />
Investitionen und Innovationen<br />
zu schaffen. Von der Erhöhung<br />
der Mehrwertsteuer über die arbeitsplatzvernichtende<br />
Schaumweinsteuer,<br />
bis zum unsinnigen<br />
Rauchverbot und der Lebensmittelinformationsverordnung<br />
tun die ÖVP-Wirtschaftsbündler<br />
alles, um der Wiener Wirtschaft<br />
zu schaden.<br />
Abwanderung<br />
Weil man hier als KMU nicht<br />
mehr existieren kann, wandern<br />
immer mehr Betriebe ab, müssen<br />
Mitarbeiter abbauen oder<br />
sperren ganz zu. Zu nennen<br />
ist hier etwa das Schicksal der<br />
Traditionsunternehmen Niemetz,<br />
Schlumberger oder Tlapa.<br />
Niemetz wird wegen schlechter<br />
Rahmenbedingungen nach<br />
Niederösterreich abgesiedelt,<br />
Schlumberger musste zehn<br />
<strong>Pro</strong>zent seiner Mitarbeiter am<br />
Standort Wien kündigen und das<br />
Modehaus Tlapa muss mit Ende<br />
des Jahres überhaupt zusperren.<br />
Deshalb ist eine Unternehmerstimme<br />
für die Wiener ÖVP oder<br />
SPÖ eine verlorene Stimme. <br />
„Mit der Wiener<br />
Wirtschaft kann<br />
es nur aufwärts<br />
gehen, wenn<br />
HC Strache und<br />
die Wiener FPÖ<br />
zukünftig Verantwortung tragen.<br />
Deshalb am 11. <strong>Oktober</strong><br />
eine Stimme für HC Strache<br />
&FPÖ. “<br />
Bundesrat Mag. Reinhard Pisec BA<br />
Präsident FPÖ pro Mittelstand<br />
Impressum:<br />
Verleger, Hersteller und Herausgeber: FPÖ pro Mittelstand, 1010 Wien, Bartensteingasse 14/10<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Thomas Schmidt • Verlags- und Herstellungsort: Wien • GZ 14Z040144M P.b.b.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 7
Wirtschaftskammer<br />
ÖVP-Machtrausch<br />
kennt keine Grenzen<br />
Dass Rot und Schwarz Wahlergebnisse<br />
nachträglich<br />
hinter verschlossenen Türen<br />
mit Postenschacher und<br />
Freunderlwirtschaft zu korrigieren<br />
versuchen, hat sich nun<br />
wieder einmal in der Wiener<br />
Wirtschaftskammer gezeigt.<br />
Wählertäuschung und Manipulation<br />
sind hier Instrumente, die<br />
nur allzu gern vom ÖVP-Wirtschaftsbund<br />
und seinen roten<br />
Helfershelfern eingesetzt werden.<br />
» Leute, die gar nicht<br />
zur Wahl standen<br />
oder an unwählbarer<br />
Stelle waren,<br />
wurden in Spitzenfunktionen<br />
gehievt<br />
Packelei<br />
Obwohl die Wiener<br />
<strong>Trafikant</strong>en<br />
am Wahltag<br />
die Liste FPÖ pro<br />
Mittelstand unter<br />
ihrem engagierten<br />
Spitzenkandidaten<br />
Ronald<br />
Walter und seinem<br />
Team mit einer<br />
Versechsfachung zum Wahlsieger<br />
gemacht haben, packelten<br />
der ÖVP-Wirtschaftsbund und<br />
der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />
hinter den Kulissen<br />
ein System aus, das verhindert<br />
hat, dass ein Freiheitlicher<br />
an die Spitze der Berufsvertretung<br />
der <strong>Trafikant</strong>en kommen<br />
soll.<br />
Einheitsliste<br />
Bereits bei der Listeneinreichung<br />
führte man die Wählerinnen und<br />
Wähler dahingehend hinters<br />
Licht, indem der Wirtschaftsbund<br />
„über Nacht“ zusammen<br />
eine Einheitsliste mit dem Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverband<br />
gründete. Und dies<br />
obwohl unter den wählbaren<br />
Kandidaten tatsächlich keine Sozialdemokraten<br />
zur Wahl standen.<br />
Mit diesem<br />
Schachzug wollte<br />
der bisherige<br />
Landesgremialobmann<br />
Mag.<br />
Peter Ruschka<br />
seine Macht erhalten,<br />
doch die<br />
Wiener <strong>Trafikant</strong>en<br />
machten ihm am Wahltag<br />
einen dicken Strich durch die<br />
Rechnung.<br />
Nachdem diese Einheitsliste von<br />
14 auf sechs Mandate gegenüber<br />
2010 abgebaut hatte, wollte man<br />
aber dennoch die Macht nicht<br />
abgeben.<br />
Um zu verhindern, dass die FPÖ<br />
für die nächsten fünf Jahre den<br />
Fachgruppenobmann stellt, rangierte<br />
man wie auf einem Verschubbahnhof<br />
mit Mandaten<br />
und Positionen. Andreas Schiefer,<br />
der nur auf einem hinteren<br />
Listenplatz der Einheitsliste als<br />
Wirtschaftsbündler kandidiert<br />
hatte, wurde plötzlich zum Landesgremialobmann<br />
bestimmt.<br />
Schiefer ist insofern erfahren, als<br />
er vor Jahren bereits vom Wirtschaftsbund<br />
von den Sozialdemokraten<br />
abgeworben wurde.<br />
Damit nicht genug, machte man<br />
» Fachlistler Jutassy hievt<br />
WBler Schiefer in den<br />
Sattel – und gibt dann<br />
sein Mandat an die<br />
Tochter weiter, die nicht<br />
an wählbarer Stelle kandidiert<br />
hat<br />
mit Johanna Tomann-Krumbholz<br />
vom Sozialdemokratischen<br />
Wirtschaftsverband eine Person<br />
zur Stellvertreterin, die bei<br />
den Wirtschaftskammerwahlen<br />
Foto: F12PR.com<br />
überhaupt nicht kandidiert hatte.<br />
Pensionisten-Stimme<br />
Um diese schwarz-roten Packelei<br />
abzusichern, ließ man sich dann<br />
auch noch von einem gewissen<br />
Josef Jutassy von der Fachliste<br />
eine Stimme übertragen, um<br />
sich im Landesgremium eine<br />
Mehrheit zu sichern. Besonderer<br />
Treppenwitz:<br />
Dieser war bereits seit Dezember<br />
in Pension und formal gar nicht<br />
mehr Mitglied der Berufsgruppe.<br />
Er hat nachdem seine Stimme für<br />
eine Korrektur des Wählerwillens<br />
missbraucht worden war,<br />
das Weite gesucht, und sein Mandat<br />
an seine Tochter übertragen,<br />
- eine Person, die ebenfalls nicht<br />
als Kandidatin am Wahltag an<br />
wählbarer Stelle stand.<br />
Diese Vorgangsweise stößt sogar<br />
bei Wählern der Fachliste,<br />
auf Unverständnis, denn in der<br />
Wahlwerbung war diese Gruppierung<br />
noch als Opposition ge-<br />
8 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
gen den Wirtschaftsbund angetreten.<br />
Versorgungsjobs<br />
Aber auch auf anderer Ebene<br />
wurde man hochaktiv. Gleichzeitig<br />
versorgte man nämlich die<br />
Wirtschaftsbündlerin Hannelore<br />
Wöhr, die eigentlich selbst gerne<br />
in die Wiener Gremialführung<br />
» WBLerin Wöhr wird Schulungsbeauftragte,<br />
wegen<br />
eines E-Zigarettenmonopols,<br />
das es gar nicht gibt<br />
eingezogen wäre, mit dem Posten<br />
der „Schulungsbeauftragten“.<br />
Begründung: Dies begründet<br />
sich speziell wegen der Einführung<br />
des E-Zigarettenmonopols<br />
für die <strong>Trafikant</strong>en. Eine Position,<br />
die eigentlich durch den Verfassungerichtshofsentscheid<br />
wieder<br />
obsolet ist.<br />
Ämtermultis<br />
Aber nicht nur auf der Landesebene<br />
versorgen sich Schwarz<br />
und Rot auf Kammerebene<br />
gerne in Einheitsparteimanier<br />
mit Positionen. Auf Bundesebene<br />
etwa werden die ÖVP-<br />
Wirtschaftsbündler gleich zu<br />
Ämtermultis. So bekleidet der<br />
nunmehrige ÖVP-Wirtschaftsbündler<br />
Josef Prirschl gleichzeitig<br />
die Position des Bundesgremialobmanns<br />
und des<br />
niederösterreichischen Landesgremialobmanns.<br />
Und seine<br />
Bundesgremialobmannstellvertreter<br />
sind die Wirtschaftsbündler<br />
und Landesgremialobmänner<br />
Andreas Schiefer (Wien)<br />
und Erwin Kerschbaummayer<br />
(Oberösterreich).<br />
WB: Hauptsache, versorgt<br />
<strong>Pro</strong>gramm haben sie keines für<br />
die <strong>Trafikant</strong>en: Da wird ein<br />
Lotto-Beauftragter bestellt, dort<br />
wird ein Zeitungsausschuss mit<br />
» Die <strong>Trafikant</strong>envertreter<br />
von FPÖ pro Mittelstand<br />
sind durch die undemokratische<br />
Vorgangsweise<br />
von WB und SWV doppelt<br />
motiviert<br />
Mitgliedern beschickt, alles nur<br />
formales Windmachen, ohne<br />
inhaltliche Vorgabe. Dass sich<br />
etwa tatsächlich verbessern soll,<br />
von dem ist keine Rede. Es wird<br />
wieder einmal nur die Kammerkrankheit<br />
der Gremialistik betrieben,<br />
damit die Betroffenen<br />
müde werden und ihre Interessen<br />
vergessen sollen.<br />
Machtrausch ohne Grenzen<br />
Gräbt man tiefer, dann wird sehr<br />
bald klar, dass dahinter insgesamt<br />
ein Masterplan des ÖVP-<br />
Wirtschaftsbundes steht: ÖVP-<br />
Machtrausch ohne Grenzen.<br />
Historisch wundert das aber Beobachter<br />
des Wirtschaftskammerwesens<br />
auch nicht. Denn<br />
sowohl die Wirtschaftskammer<br />
als auch der ÖVP-Wirtschaftsbund<br />
haben mit dem ehemaligen<br />
ÖVP-Bundeskanzler Julius Raab<br />
einen alten Austrofaschisten als<br />
Gründungsmitglied.<br />
Doppelt motiviert<br />
Die <strong>Trafikant</strong>envertreter von FPÖ<br />
pro Mittelstand sind durch diese<br />
undemokratische Vorgangsweise<br />
doppelt motiviert, und werden<br />
ihren konsequenten Oppositionskurs<br />
weiter fortführen. <br />
„Nur ein starkes<br />
Team von FPÖ<br />
pro Mittelstand<br />
kann hier die<br />
demokratische Kontrolle<br />
vornehmen.<br />
Diesen Auftrag werden wir<br />
zu 100 <strong>Pro</strong>zent erfüllen“<br />
Ronald Walter, FPÖ pro Mittelstand<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 9
❚ E-Zigaretten-Flop in Rot/Schwarz<br />
Absoluter E-Zigaretten-Flop:<br />
Höchstgerichtlicher<br />
für Monopolisierung<br />
Stopp<br />
Monatelang feierten die<br />
Vertreter des ÖVP-Wirtschaftsbundes<br />
in der Berufsvertretung<br />
der <strong>Trafikant</strong>en<br />
die Monopolisierung der E-Zigaretten<br />
ab. Doch der<br />
österreichische Verfassungsgerichtshof<br />
machte<br />
diesem <strong>Pro</strong>jekt einen<br />
dicken Strich durch die<br />
Rechnung.<br />
» Das E-Zigarettenmonopol<br />
ist bereits<br />
wieder Geschichte.<br />
Schuss in den Ofen<br />
Das E-Zigarettenmonopol und<br />
damit der exklusive Vertrieb dieser<br />
<strong>Pro</strong>duktpalette durch die <strong>Trafikant</strong>en,<br />
der mit 1. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />
in Kraft treten sollte, ist bereits<br />
wieder Geschichte.<br />
Was man bei einer Erhöhung der<br />
Handelsspanne, einer tatsächlichen<br />
Verlängerung des Zahlungsziels<br />
und besserer Konditionen<br />
bei Lotto/Toto und<br />
Zeitungsgeschäfte nicht zustande<br />
brachte, wollte man mit einem<br />
neuen Monopolgegenstand<br />
„zukunftsorientiert“ wett machen.<br />
In Zukunft<br />
sollten<br />
die E-Dampfer<br />
sinkende Umsätze<br />
bei Tabak,<br />
Glücksspiel<br />
und<br />
Zeitschriften in einem<br />
Aufwaschen ausgleichen.<br />
Dass man gleich auch<br />
alle nichtnikotinhaltigen<br />
E-Zigarettenprodukte<br />
mit ins Monopol<br />
holte, wurde als genialer<br />
Schachzug verkauft. Der<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
sah das anders.<br />
Auch das totale Rauchverbot soll fallen:<br />
Nicht wenige Betroffene hoffen, dass nun eine gemeinsame Allianz<br />
aus Gastronomen, <strong>Trafikant</strong>en und E-Zigarettenfachhändlern auch<br />
das unsinnige totale Rauchverbot der rot-schwarzen Bundesregierung<br />
höchstgerichtlich zu Fall bringt. Das Team der <strong>Trafikant</strong>envertreter von<br />
FPÖ pro Mittelstand, an der Spitze Landesgremialobmann-Stellvertreter<br />
Ronald Walter, wird sich jedenfalls dafür einsetzen.<br />
» Gesetzesmurks<br />
haben die beiden<br />
Ministerien für<br />
Finanzen (ÖVP),<br />
Gesundheit (SPÖ)<br />
und ausschließlich<br />
ÖVP-Repräsentanten<br />
zu verantworten<br />
ÖVP-Murks<br />
Zu verantworten haben diesen<br />
Gesetzesmurks neben den beteiligten<br />
Ministerien für Finanzen<br />
(ÖVP) und Gesundheit (SPÖ)<br />
ausschließlich ÖVP-Repräsentanten,<br />
nämlich<br />
Finanzminister<br />
Hans<br />
Jörg Schelling,<br />
Bundesgremialobmann<br />
Josef<br />
Prirschl<br />
und die bis<br />
Juni amtierende<br />
ehemalige<br />
Chefin der<br />
Monopolverwaltung,<br />
Tina<br />
Reisenbichler. Die gemeinsam<br />
betriebene totale Monopolisierung<br />
aller E-Zigaretten, auch jener<br />
ohne Nikotin als Inhaltsstoff,<br />
war den Verfassungsrichtern besonders<br />
ins Auge gestochen.<br />
Null Exklusivität<br />
Nun besteht überhaupt keine<br />
Exklusivität, nicht einmal für nikotinhaltige<br />
<strong>Pro</strong>dukte. Ein zukunftsorientierter<br />
Ansatz von<br />
FPÖ pro Mittelstand, lediglich<br />
die nikotinhaltigen <strong>Pro</strong>dukte<br />
bei den <strong>Trafikant</strong>en gesetzlich<br />
zu konzentrieren, wurde von<br />
Rot und Schwarz einfach abgelehnt.<br />
Dabei hätte ein solcher<br />
Ansatz vor den Höchstrichtern<br />
10 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
1 von 2<br />
Foto: ©VfGH/Achim Bieniek<br />
832/A(E)<br />
vom 10.12.2014 (XXV.GP)<br />
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG<br />
der Abgeordneten Peter Wurm<br />
und weiterer Abgeordneter<br />
betreffend E-Zigarettenvertrieb und E-Zigarettenangebot inklusive E-Dampfgeräte<br />
Aus Gründen der Gesundheitspolitik und des Jugendschutzes sowie zur Sicherung<br />
der Einkünfte der Tabaktrafikanten sollen neben Tabakerzeugnissen auch<br />
bestimmte, diesen verwandte Erzeugnisse unter das Monopol fallen. Die Definitionen<br />
dieser <strong>Pro</strong>dukte entsprechen Art. 2 der Richtlinie 2014/40/EU zur Angleichung der<br />
Rechts-und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Herstellung, die<br />
Aufmachung und den Verkauf von Tabakerzeugnissen und verwandten<br />
Erzeugnissen und zur Aufhebung der Richtlinie 2001/37/EG, ABI. Nr. L 127 vom<br />
29.04.2014 S. 1. Dabei handelt es sich um nikotinhaltige <strong>Pro</strong>dukte. Die<br />
österreichischen <strong>Trafikant</strong>en haben vor allem ein Interesse an den nikotinhaitigen<br />
Einweg-<strong>Pro</strong>dukten, die als Schnelldreher in der Trafik auch im Vertrieb leicht<br />
abzuwickeln sind.<br />
Alle E-Zigaretten-<strong>Pro</strong>dukte, unabhängig vom Inhalt, exklusiv beim <strong>Trafikant</strong>en zu<br />
monopolisieren ist nicht im Interesse der <strong>Trafikant</strong>en, da diese dann auch eine<br />
Nahversorgungspflicht für <strong>Pro</strong>dukte haben, die weder in ihrer Art "nicht-nikotinhaltig"<br />
noch in ihrem Umfang" Vielfältige <strong>Pro</strong>duktpalette, -teilweise Handy-Größen" bei den<br />
E-Dampfgeräten in die Trafik passen.<br />
Diesen Antrag der FPÖ haben Rot und<br />
Schwarz im Parlament abgelehnt:<br />
Für die <strong>Trafikant</strong>en ist wichtig, dass jene <strong>Pro</strong>dukte, die über den<br />
Tabakwarengroßhandel bzw. Tabakwarenindustrie über die Trafiken distribuiert<br />
werden, dem Monopolrecht unterliegen, damit Liefer-, Handelsspannen und<br />
Zahlungsbedingungen usw. monopolrechtlich klar geregelt sind.<br />
» Die Bundesregierung, wird aufgefordert, dem Nationalrat eine<br />
Regierungsvorlage zuzuleiten, die die niktoinhaltigen E-Zigaretten-<strong>Pro</strong>dukte<br />
den <strong>Trafikant</strong>en im Vertrieb exklusiv zuordnet,<br />
gleichzeitig aber für die nicht-nikotinhaltigen E-Zigaretten-<strong>Pro</strong>dukte<br />
inklusive der E-Dampfgeräte einen alternativen<br />
Vertriebsweg über E-Zigaretten-Fachhändler aufrecht erhält<br />
und so den österreichischen Konsumenten ermöglicht, dass<br />
sie weiterhin das volle Angebot auf dem E-Zigaretten-Markt erhalten<br />
können.<br />
(Antrag von FPÖ-Konsumentenschutzsprecher NAbg. Peter Wurm)<br />
Ausgesuchten Fachhändlern im E-Zigarettenbereich für nicht-nikotinhältige <strong>Pro</strong>dukte<br />
soll unter der Einhaltung ebenso strenger Gesundheits- und<br />
Jugendschutzregelungen, der Vertrieb der E-Zigaretten inklusive der E-Dampfgeräte<br />
weiterhin erlaubt sein. Dabei sollte geprüft werden, ob man hier nicht ein rechtliches<br />
Zugangsverfahren im Sinne von eigenen E-Zigaretten-Trafiken erlaubt. Gleichzeitig<br />
soll der Internet-Handel für E-Zigaretten mit Nikotin verboten werden.<br />
Eine solche Regelung nimmt auf mehrere entscheidende Gesichtspunkte Rücksicht:<br />
1) Die Konsumenten in Österreich erhalten weiterhin ein vollständiges Angebot<br />
an E-Zigaretten-<strong>Pro</strong>dukten, unabhängig ob sie nikotinhaltig oder nichtnikotinhaltig<br />
sind.<br />
2) Die <strong>Trafikant</strong>en können exklusiv nikotinhaltige <strong>Pro</strong>dukte vertreiben, und damit<br />
ihr Tabakwarenangebot entsprechend abrunden bzw. erweitern.<br />
3) Dabei sind sie jedoch davon befreit im Sinne der Nahversorgungspflicht alle E<br />
Zigaretten-<strong>Pro</strong>dukte, d.h. auch alle nicht-nikotinhaltigen führen zu müssen.<br />
4) Bisherige E-Zigarettenhändler, die die gleichen Gesundheits- und<br />
Jugendschutzverpflichtungen berücksichtigen, wie die <strong>Trafikant</strong>en, können im<br />
Bereich der nicht-nikotinhaltigen E-Zigarettenprodukte die Konsumenten<br />
versorgen.<br />
www.parlament.gv.at<br />
» Den zukunftsorientierten<br />
Ansatz der<br />
FPÖ, die nikotinhaltigen<br />
<strong>Pro</strong>dukte<br />
sicherlich bessere<br />
Chancen<br />
gehabt, zu bestehen.<br />
Entsprechende<br />
Anträge liegen<br />
dem österreichischen<br />
Parlament<br />
vor.<br />
Dass es die rotschwarze<br />
Bundesregierung<br />
mit dem <strong>Pro</strong>jekt<br />
E-Zigarette für die <strong>Trafikant</strong>en<br />
nicht ernst meint, hat diese aber ohnehin<br />
mit einem zweiten Gesetzesprojekt<br />
bewiesen: Noch ehe klar war,<br />
wie die Sache mit dem E-Zigarettenmonopol<br />
ausgeht, hatte man auch<br />
ein absolutes Rauchverbot für E-Zigaretten<br />
in der Gastronomie und im<br />
Vereins- und Veranstaltungswesen<br />
ab 2018 beschlossen. <br />
bei den <strong>Trafikant</strong>en<br />
gesetzlich zu konzentrieren,<br />
haben<br />
Rot und Schwarz<br />
abgelehnt.<br />
Die FPÖ wird sich dafür einsetzen, dass auch das absolute Rauchverbot<br />
für Tabakware und E-Zigaretten wieder aufgehoben wird. Damit<br />
sichert man den <strong>Trafikant</strong>en, den E-Zigarettenhändlern und den Gastronomen<br />
ihre Existenz.<br />
Foto: TBEC Review CC 2.0<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 11
❚ Informationsveranstaltungen für unsere <strong>Trafikant</strong>en<br />
FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand<br />
Die starke Vertretung der Wiener <strong>Trafikant</strong>en<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
Volles Haus war wieder bei der <strong>Trafikant</strong>enveranstaltung von FPÖ pro Mittelstand im Restaurant<br />
Martinschlössl im 18. Wiener Gemeindebezirk. Die anwesenden <strong>Trafikant</strong>en informierten<br />
sich über die aktuellen Fragen zum drohenden Rauchverbot, zur E-Zigarette, den unfairen Bedingungen<br />
der Wiener Linien und der Pressegrossisten.<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher Ronald Walter präsentierte die aktuellen<br />
Ini-tiativen von FPÖ pro Mittelstand und bedankte sich für die<br />
große Unterstützung bei den WKO Wahlen <strong>2015</strong>. Der Wahlsieg<br />
ist Auftrag und Ansporn zugleich, das schwarz-rote Kammerkartell<br />
unter Josef Prirschl, Andreas Schiefer und Co spätestens bei<br />
den WKO Wahlen 2020 zu stürzen.<br />
Der ehemalige Direktor der Monopolverwaltung und tatkräftige<br />
Unterstützer von FPÖ pro Mittelstand Dr. Fritz Simhandl ist immer<br />
wieder Gast bei den <strong>Trafikant</strong>enveranstaltungen.<br />
12 |<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
Mit HC Strache, Ronald Walter und FPÖ pro Mittelstand wird’s für die<br />
<strong>Trafikant</strong>en besser, auch bei Handelsspannen und Lieferbedingungen<br />
bei Tabakhandel, Lotterien und Pressegrossisten.<br />
Ronald Walter erklärt die Hintergründe des Machtrausches des ÖVP-<br />
Wirtschaftsbundes und der undurchsichtigen Tricksereien rund um die<br />
Wirtschaftskammerwahl <strong>2015</strong> durch Ruschka, Schiefer und Co.<br />
Doris Müller, tatkräftige Mitstreiterin und Nummer Zwei auf der Liste<br />
von FPÖ pro Mittelstand erklärt Neuerungen rund um Geschäftsnachfolge,<br />
<strong>Trafikant</strong>enakademie und E-Zigarette.<br />
Während bei den vom Wirtschaftsbund veranstalteten Bezirksstammtischen<br />
gähnende Leere und Desinteresse herrschte, sind die Veranstaltungen<br />
von FPÖ pro Mittelstand bis auf den letzten Platz gefüllt.<br />
Wirtschaftstreibende aus anderen Fachgruppen von FPÖ pro Mittelstand<br />
sind an den Ausführungen über die erfolgreiche Aufbauarbeit von<br />
Ronald Walter und seinem Team bei den <strong>Trafikant</strong>en sehr interessiert.<br />
Die Schar der <strong>Trafikant</strong>en bei FPÖ pro Mittelstand wächst und wächst.<br />
Gemeinsam wollen sie in der eingerosteten Berufsvertretung mit neuem<br />
Schwung etwas vorwärtsbringen.<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong><br />
| 13
❚ Monopolverwaltung Reisenbichler / Hofer<br />
MVG: Tina Reisenbichler<br />
ist (fast) Geschichte,<br />
Hannes Hofer übernahm<br />
sinkendes Schiff<br />
Nun beschäftigt sich auch<br />
das österreichische Parlament<br />
mit dem „geübten“<br />
Postenschacher durch das ÖVPgeführte<br />
Finanzministerium<br />
(BMF). Mehrere Anfragen des<br />
FPÖ-Abgeordneten Peter Wurm<br />
sollen Licht ins Dunkel der ministeriellen<br />
Postenbesetzungspolitik<br />
bringen. Anlass ist die Nachbesetzung<br />
der Geschäftsführung<br />
der Tabak-Monopolverwaltung<br />
(MVG), einer 100-<strong>Pro</strong>zent-Tochter<br />
des BMF. Dort endete der Geschäftsführervertrag<br />
von Tina<br />
Reisenbichler (ÖVP) am 5. April<br />
<strong>2015</strong>.<br />
Weg, aber noch da?<br />
Eigentlich hätte bereits im Vorfeld<br />
auf der Grundlage des Stellenbesetzungsgesetzes<br />
eine Neuausschreibung<br />
stattfinden sollen.<br />
Doch das Finanzministerium<br />
hielt sich einfach nicht an die gesetzlichen<br />
Vorgaben.<br />
Das ÖVP-geführte Finanzministerium<br />
und das vom ÖVP-<br />
Wirtschaftsbund dominierte<br />
Bundesgremium sind sich aber<br />
offensichtlich über die Zukunft<br />
Reisenbichlers in der MVG nicht<br />
einig. Deshalb verzögert sich die<br />
Postenbesetzung. Um die Monopolverwaltung<br />
nicht ohne<br />
Führung zu lassen, musste Reisenbichlers<br />
Funktion per Notparagraph<br />
sogar verlängert werden.<br />
Aus der Feder von Finanzminister<br />
Hans-Jörg Schelling(ÖVP)<br />
klingt das in Beantwortung einer<br />
parlamentarischen Anfrage<br />
der FPÖ folgendermaßen:<br />
Die Stellenausschreibung für<br />
die Funktion eines/einer Geschäftsführers/Geschäftsführerin<br />
der Monopolverwaltung<br />
GmbH erfolgte im Amtsblatt<br />
zur Wiener Zeitung und in<br />
„Die Presse“ am 6. Mai <strong>2015</strong>.<br />
Der Text ist den jeweiligen Veröffentlichungen<br />
zu entnehmen.<br />
(…)Die Ausschreibung wurde<br />
von der gemäß Geschäfts- und<br />
Personaleinteilung des Ressorts<br />
zuständigen Organisationseinheit<br />
des Bundesministeriums<br />
für Finanzen vorgenommen.<br />
ÖVP-ler schossen ÖVP-lerin ab<br />
Obwohl das Bundesgremium<br />
eigentlich bereits in die Hände<br />
des neuen Bundesgremialobmanns<br />
Josef Prirschl (ÖVP-Wirtschaftsbund)<br />
übergegangen war,<br />
mischte dessen Langzeit-Vorgänger<br />
Peter Trinkl, gleichzeitig<br />
Herausgeber des Branchenmagazins<br />
Filterlos, immer noch<br />
personalpolitisch kräftig mit. In<br />
einem Artikel seines Magazins<br />
brachte er neben seiner ÖVP-<br />
“Parteifreundin“ Reisenbichler<br />
noch weitere Kandidaten<br />
ins Spiel. Offensichtlich<br />
rächte sich Trinkl<br />
an Reisenbichler wegen<br />
ihrer Rolle bei der Neuvergabe<br />
der <strong>Trafikant</strong>enakademie,<br />
wo dessen<br />
Wohlfahrtsvereinigung<br />
leer ausging. Zugleich<br />
hat Reisenbichler durch<br />
den Abgang ihres Du-<br />
Freundes Josef Pröll, der sie 2010<br />
noch in diese Position gehievt<br />
hatte, keine Hausmacht mehr<br />
gegen die Winkelzüge aus Teilen<br />
des ÖVP-Wirtschaftsbundes.<br />
„Restverwendungszeit“<br />
Mit der Bestellung des Vergabemanagers<br />
Hannes Hofer<br />
war die Ära Reisenbichler Mitte<br />
Juni dann auch Geschichte.<br />
Reisenbichler musste den<br />
Hut nehmen, hatte sich aber<br />
offensichtlich noch eine „Restverwendungszeit“<br />
inklusive finanzieller<br />
Abgeltung bei ihrem<br />
ÖVP-Parteifreund Schelling als<br />
Trostpflaster herausverhandelt.<br />
In einem Branchenblättchen<br />
wurde Reisenbichler damit zitiert,<br />
dass man auf ihre Erfahrung<br />
nicht verzichten möchte.<br />
Anfrage im Parlament<br />
Dies nahm man nun im österreichischen<br />
Parlament von Seiten<br />
der FPÖ neuerlich<br />
zum Anlass die ganze<br />
Causa Reisenbichler<br />
zu hinterfragen.<br />
Begründung in einer<br />
entsprechenden Anfrage<br />
unter dem Titel<br />
Versorgungsjob für<br />
Ex-Geschäftführerin<br />
(der Monopolverwaltung<br />
GmbH) Reisenbichler<br />
(ÖVP) .<br />
Versorgungsjob?<br />
Konkret bezieht sich<br />
die parlamentarische<br />
Anfrage unter anderem,<br />
auf Aussagen Reisenbichlers<br />
in einem<br />
Branchenblatt, wonach<br />
sie der Branche zumindest<br />
für weitere sechs<br />
Monate erhalten bleibe,<br />
weil man nicht auf<br />
ihre Erfahrung verzichten<br />
wolle. Alles weitere<br />
14 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
6032/J<br />
vom 08.07.<strong>2015</strong> (XXV.GP)<br />
1 von 2<br />
Fotos: F12PR.com<br />
Sie bleibe der Branche zumindest für<br />
weitere sechs Monate erhalten, das<br />
sagte die ehemalige Monopolchefin<br />
Tina Reisenbichler einem Branchenblatt.<br />
Die Freiheitlichen wollen von<br />
ÖVP-Finanzminister Schelling nun wissen,<br />
in welcher Art und Weise sie „der<br />
Branche“ erhalten bleiben soll, ob dieses<br />
Engagement durch die Monopolverwaltung<br />
oder das Finanzministerium<br />
weiterbezahlt wird und auf welcher vertraglichen<br />
bzw. gesetzlichen Grundlage.<br />
www.parlament.gv.at<br />
- also eine eventuelle Beraterfunktion<br />
oder ähnliche<br />
Lösungen - müsse man erst<br />
abwarten, heißt es weiter<br />
von Reisenbichler.<br />
FPÖ-Nationalratsabgeordneter<br />
Peter Wurm sieht<br />
diese Aussagen als Hinweis<br />
darauf, dass man<br />
nach „guter alter ÖVP-<br />
Manier“ nun wiederum<br />
einen offensichtlichen<br />
„Versorgungsjob“ für die<br />
ÖVP-Parteisoldatin Reisenbichler<br />
sucht, nachdem<br />
man sie nicht wiederbestellt<br />
hat, wie er in<br />
seiner parlamentarischen Anfrage<br />
schriebt. Er hat daher an<br />
ÖVP-Finanzminister Schelling<br />
mehrere Fragen gerichtet. Wurm<br />
will wissen, in welcher Art und<br />
Weise Tina Reisenbichler „der<br />
Branche“ erhalten bleiben soll,<br />
ob dieses Engagement durch die<br />
Monopolverwaltung oder das Finanzministerium<br />
weiterbezahlt<br />
werde, und wenn ja, in welcher<br />
Höhe und auf welcher vertraglichen<br />
bzw. gesetzlichen Grundlage.<br />
In der Beantwortung wird<br />
sich herausstellen, ob und in welcher<br />
Art und Weise Reisenbichlers<br />
Abgang den Steuerzahler<br />
bzw. die <strong>Trafikant</strong>en als Ablieferer<br />
der Tabakmonopolabgabe in<br />
den nächsten Wochen und Monaten<br />
noch zusätzlich finanziell<br />
belastet wird.<br />
Das Ende des Monopols?<br />
Gleichzeitig ist aus „Insiderkreisen“<br />
des BMF zu hören, dass der<br />
Vertrag des neuen MVG-Geschäftsführers<br />
Hofer lediglich<br />
auf drei Jahre abgeschlossen sein<br />
soll. Pessimisten schließen daraus,<br />
dass es dann vielleicht keine<br />
Monopolverwaltung in dieser<br />
Form und auch kein Tabakmonopol<br />
mehr geben könnte. <br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 15
❚ Morawa Knalleffekt:<br />
Bundeswettbewerbesbehörde muss<br />
sich mit Pressegrossisten beschäftigen<br />
Einen juristischen und standespolitischen<br />
Knalleffekt<br />
gibt es nun in Sachen Pressegrossisten.<br />
Nachdem die Firma<br />
Morawa mit den Vertretern von<br />
FPÖ pro Mittelstand im Wiener<br />
Landesgremium der <strong>Trafikant</strong>en<br />
über die Themen Liefer- und<br />
Zahlungsbedingungen jegliche<br />
Diskussion verweigert, ist nun<br />
eine andere Institution am Zug.<br />
Die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
muss sich jetzt mit den Anliegen<br />
der <strong>Trafikant</strong>en gegenüber Morawa<br />
beschäftigen. Für den Pressegrossisten<br />
könnte dies eine sehr<br />
unangenehme Situation werden,<br />
die ihn nicht nur noch mehr Reputation,<br />
sondern noch sehr viel<br />
Geld kosten könnte.<br />
Morawa überheblich<br />
Ronald Walter und sein Team<br />
haben im letzten halben Jahr immer<br />
wieder versucht mit Herrn<br />
Kofler, dem zuständigen Verantwortlichen<br />
bei Morawa über anliegende<br />
<strong>Pro</strong>bleme der Wiener<br />
<strong>Trafikant</strong>en ein Fachgespräch<br />
zu führen. Herr Kofler verweigert<br />
dies jedoch mit den Worten“<br />
Mit so einem Grüppchen<br />
setze er sich nicht zusammen.“<br />
Er ignoriert damit klar ein demokratisch<br />
zustande gekommenes<br />
Wahlergebnis. Die Anliegen<br />
der Wiener <strong>Trafikant</strong>en sind dem<br />
„Gewaltigen“ Kofler von Morawa<br />
offensichtlich egal. Viel lieber<br />
kuschelt man mit dem sogenannten<br />
„Zeitungsausschuss des<br />
Bundesgremiums“, wie bereits<br />
in den letzten Jahren, denn dort<br />
kann man sich sicher sein: „Die<br />
Interessen der <strong>Trafikant</strong>en<br />
werden dort gegenüber Morawa<br />
nicht vertreten.“<br />
Keinerlei <strong>Pro</strong>blemlösungen<br />
Ganz im Gegenteil, man<br />
lässt sich dort „einlullen“,<br />
und auf zukünftige Lösungen<br />
vertrösten, für die aktuell brennenden<br />
<strong>Pro</strong>bleme hat man kein<br />
Rezept. Dazu kommt, dass vor<br />
allem die Interessen der Wiener<br />
<strong>Trafikant</strong>en gegenüber Morawa<br />
nicht zur Sprache kommen,<br />
denn der Wiener Vertreter ist<br />
Sachen Zeitungsgeschäft ein großer<br />
Schweiger: Andreas Schiefer.<br />
Der hat seit seiner „organisierten“<br />
Wahl zum Landesgremialobmann<br />
und stellvertretenden<br />
Bundesgremialobmann,<br />
wie<br />
schon<br />
in den<br />
vergangenen Jahren, nichts für<br />
die Anliegen der <strong>Trafikant</strong>en zu<br />
Stande gebracht. Durch Lieferund<br />
Zahlungsbedingungen, die<br />
vom ÖVP-Wirtschaftsbund innerhalb<br />
des Bundesgremiums<br />
der Tabaktrafikanten vor Jahren<br />
durchgedrückt wurden, ist man<br />
dem Pressegrossisten Morawa<br />
offensichtlich im Wort und nicht<br />
» Gremialobmann vertritt<br />
Grossisten statt<br />
<strong>Trafikant</strong>en - oder<br />
schweigt überhaupt<br />
16 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
willens und in der Lage, die Interessen<br />
der <strong>Trafikant</strong>en als Zeitungs-<br />
und Zeitschriftenfachhändler<br />
zu vertreten.<br />
» Kein Wille zur<br />
Interessenvertretung<br />
der<br />
Fachhändler<br />
Kraftlos und mutlos<br />
Josef Prirschl, Andreas Schiefer<br />
und Co haben nicht die Kraft<br />
hier eine Änderung herbeizuführen.<br />
Man schubladisiert die Angelegenheit<br />
viel<br />
lieber in einem<br />
interessenspolitisch<br />
lendenlahmen<br />
Dreier-Ausschuss,<br />
der keinen klaren<br />
Auftrag und<br />
auch kein tatsächliches Ziel hat.<br />
Eben ÖVP-Wirtschaftsbundlinie,<br />
wie in vielen anderen<br />
Fragen der Berufsgruppe.<br />
Lassen uns nicht pflanzen<br />
Ronald Walter und sein Team<br />
lassen sich aber weder von Morawa<br />
noch von den ÖVP-Wirtschaftsbündlern<br />
pflanzen: Nun<br />
hat man eine Sachverhaltsdarstellung<br />
an<br />
die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
eingebracht,<br />
die<br />
sich auf die<br />
§§ 1 ff Kartellgesetz<br />
stützt,<br />
Fotos: valoraretail.de/de/newsroom/pictures/<br />
» Geschäftsbeziehungen<br />
auf<br />
Augenhöhe<br />
müssen her<br />
und die nun zu einer unabhängigen<br />
Untersuchung der marktbeherrschenden<br />
Stellung von<br />
Morawa und der gegenüber den<br />
<strong>Trafikant</strong>en an den Tag gelegten<br />
Geschäftspraxis führen soll.<br />
Zug um Zug<br />
Die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
hat auch in anderen Bereichen,<br />
wie etwa im Lebensmittelhandel<br />
bereits „heilspendende<br />
Wirkung“ gezeigt, nun wird<br />
sie sich mit Morawa und dem<br />
Bundesgremium der Tabaktrafikanten<br />
zu beschäftigen haben.<br />
FPÖ pro Mittelstand wird<br />
nach dem Eröffnungsantrag an<br />
die Behörde nun Zug um Zug<br />
Material in Sachen Marktbeherrschung<br />
und Wettbewerbsverzerrung<br />
liefern, um hier endlich<br />
eine Änderung herbeizuführen.<br />
Das Ziel ist klar<br />
Ziel ist, dass die <strong>Trafikant</strong>en nur<br />
mehr jene Zeitungen und Zeitschriften<br />
in jener Anzahl geliefert<br />
bekommen, die sie auch tatsächlich<br />
verkaufen. Damit soll<br />
endlich eine Geschäftsbeziehung<br />
auf Augenhöhe herbeigeführt<br />
werden, die im Interesse der Verlage,<br />
der <strong>Trafikant</strong>en aber vor allem<br />
auch der Zeitungs- und Zeitschriftenkonsumenten<br />
ist. <br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 17
❚ Glücksspiel:<br />
Lotterien und<br />
Glücksspielmonopol: Quo Vadis?<br />
Durch den Einstieg des Gumpoldskirchner<br />
Glücksspielkonzerns<br />
Novomatic bei<br />
den Casinos Austria ist auch in<br />
Sachen Glücksspielmonopol und<br />
Lotto/Toto wieder Bewegung in<br />
den Markt gekommen. Viele Beobachter<br />
und Insider fragen sich,<br />
wo die Reise in Zukunft für alle<br />
Marktbeteiligten hingehen soll.<br />
Über komplizierte Beteiligungsverhältnisse<br />
sind die Casinos Austria<br />
nämlich als Österreichische<br />
Lotterien auch Glücksspielkonzessionär<br />
für Lotto/Toto. Und damit<br />
repräsentierten sie neben den<br />
Tabakwarengroßhändlern und<br />
der Tabakindustrie das wesentliche<br />
zweite Standbein für die heimischen<br />
<strong>Trafikant</strong>en.<br />
Verhältnis getrübt<br />
Seit der Übernahme der Generaldirektion<br />
der Casinos Austria und<br />
der Lotterien durch den sperrigen<br />
Vorarlberger Karl Stoss ist<br />
in den letzten Jahren das Verhältnis<br />
zwischen Lotterien und<br />
<strong>Trafikant</strong>en merklich erkaltet.<br />
Immer bescheidenere Handelsspannen<br />
bei Neuverträgen<br />
und ein undurchsich-<br />
18 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
Foto: Ralf Roletschek, Wikimedia (CC BY-SA 3.0)<br />
Foto: Thomas R. Schwarz - Eigenes Werk. Lizenziert unter Bild-frei über Wikipedia<br />
tiges Mystery-Shoppingsystem,<br />
mit dem viele <strong>Trafikant</strong>en in Sachen<br />
Jugendschutz am Rande des<br />
Rechtsstaates terrorisiert werden,<br />
tun ein Übriges dazu. Obwohl die<br />
<strong>Trafikant</strong>en als treue Kooperationspartner<br />
seit 1985 eigentlich<br />
das Lotterie-Flaggschiff „6 aus<br />
45“ groß gemacht haben, ist das<br />
Wohlwollen der Lotterien gegenüber<br />
ihren Glücksspieleinzelfachhändlern<br />
Enden wollend.<br />
Mystery Shopping<br />
Beim Mystery-Shopping müssen<br />
sich nun sogar die österreichischen<br />
Gerichte mit eigentümlichen<br />
Spitzelmethoden<br />
eingesetzter Fremdfirmen auseinandersetzen,<br />
da hier keineswegs<br />
rechtsstaatlich mit offenem<br />
Visier zwischen dem Monopolisten<br />
Österreichische Lotterien und<br />
den überwachten <strong>Trafikant</strong>en gekämpft<br />
wird.<br />
Novomatic quo vadis?<br />
Nun stellt sich die Frage, ob Novomatic<br />
nur an den Filetstücken<br />
der Casinos inklusive Glücksspielautomatengeschäft<br />
interessiert ist,<br />
oder ob auch Lotto/Toto im Zentrum<br />
zukünftiger Marktentwicklungsprojekte<br />
steht. Dies könnte<br />
einerseits bedeuten, dass man<br />
das bisherige Lotto/Toto-Geschäft<br />
weiterverkauft oder total umkrempelt,<br />
- und dies gleichermaßen<br />
mit Chancen und Gefahren<br />
für die <strong>Trafikant</strong>en.<br />
Das hält das ÖVP-geführte Finanzministerium von den <strong>Trafikant</strong>en<br />
als Glücksspielfachhändler:<br />
„Bezugnehmend auf die mit Schreiben vom 28. Juni 2011<br />
unter GZ 17010.0020/67-L1.3/2011 übermittelte Petition<br />
Nr. 80 betreffend Bereitstellung von selbstständigen Behindertenarbeitsplätzen<br />
zur beruflichen Integration von Vorzugsberechtigten<br />
durch Einführung eines Tabak-, Glücksspiel-,<br />
Sportwetteneinzelhandelsfachgeschäftssystems, teile<br />
ich aus der Sicht des Bundesministeriums für Finanzen<br />
Folgendes mit:<br />
Die Aufnahme von Regelungen im Sinne der Petition in<br />
das Tabakmonopolgesetz 1996 wäre abzulehnen, da sie<br />
nicht in den Regelungsgegenstand des Gesetzes fallen. Darüber<br />
hinaus erscheint die EU-rechtliche Zulässigkeit eines<br />
Monopols für den Vertrieb von Lotto, Toto und dergleichen<br />
zweifelhaft. Aus der Petition geht nicht hervor, weshalb das<br />
nunmehr vorgeschlagene System „befugter Verkaufsstandorte“,<br />
denen der Vertrieb der genannten Glücksspiele vorbehalten<br />
wäre, einer Prüfung durch den EuGH standhalten<br />
sollte.<br />
Auch eine Änderung des Glücksspielgesetzes (GSpG) im<br />
Sinne der Forderung der Petition nach einem ausschließlichen<br />
<strong>Pro</strong>duktvertrieb im Wege von Tabakeinzelhandelsstandorten<br />
gemäß Tabakmonopolgesetz wird aus Sicht des<br />
Bundesministeriums für Finanzen abgelehnt.<br />
Nach § 16 Abs. 14 GSpG idgF besteht für den Konzessionär<br />
nach derzeitiger Rechtslage kein Kontrahierungszwang<br />
zum Vertragsabschluss mit Tabak-Trafiken, da der Gesetzgeber<br />
die Anwendung dieser Bevorzugungsregelung nur<br />
bei Vorliegen bestimmter kumulativ erfüllter persönlicher<br />
und sachlicher Voraussetzungen vorgesehen hat. Danach<br />
hat der Konzessionär einen Vertrieb im Wege von Tabakverschleißgeschäften<br />
lediglich durchzuführen<br />
1. für der Vertrieb des Lottos, Totos und Zusatzspiels<br />
2. durch bestimmte zu bevorzugende (i.S. Bedürftige) Personen<br />
3. unter Beachtung deren Geschäftstüchtigkeit, Geschäftsräumlichkeiten<br />
und günstige örtliche Lage.<br />
Den Forderungen der Petition steht weiters § 16 Abs. 12<br />
und 13 GSpG entgegen, die für den Konzessionär einen<br />
zwingenden Vertrieb der Klassenlotterie und des Zahlenlottos<br />
über Geschäftsstellen der Klassenlotterie und über<br />
Lottokollekturen bestimmen.<br />
Im Rahmen der Zielsetzungen des österreichischen Glücksspielmonopols<br />
und des GSpG liegt die Gestaltung des Vertriebsnetzes<br />
in der Privatautonomie des Konzessionärs und<br />
besteht Vertrauensschutz für dessen Vertriebspartner.<br />
<strong>Trafikant</strong>en schützen<br />
Um hier die <strong>Trafikant</strong>en und ihre<br />
Interessen zu schützen, muss von<br />
Seiten der Berufsvertretung eine<br />
gänzlich neue Strategie eröffnet<br />
werden. FPÖ pro Mittelstand<br />
hat hier bereits progammatisch<br />
und organisatorisch wesentliche<br />
Voraussetzungen geschaffen. Bereits<br />
2010, d.h. vor der seinerzeitigen<br />
Neuausschreibung der<br />
Lotto-Lizenz durch das Finanzministerium<br />
wurde damals gemeinsam<br />
mit dem nunmehrigen<br />
Dritten Nationalratspräsidenten<br />
Norbert Hofer und dem damaligen<br />
FPÖ-Wirtschaftssprecher<br />
Bernhard Themessl eine Petition<br />
„Bereitstellung von selbständigen<br />
Behindertenarbeitsplätzen<br />
zur beruflichen Integration von<br />
Vorzugsberechtigten durch Einführung<br />
eines Tabak-, Glücksspiel-<br />
und Sportwetteneinzelhandelsfachgeschäftssystems“<br />
im<br />
Nationalrat eingebracht.<br />
Idee abgewürgt<br />
Wie nicht anders zu erwarten,<br />
würgten Rot und Schwarz in der<br />
Bundesregierung gemeinsam mit<br />
ihren Helfershelfern in der Wirtschaftskammer<br />
diese Idee damals<br />
in Tateinheit ab. Diese Petition<br />
bietet aber zeitlos die Grundlage<br />
die Einführung eines Glücksspieleinzelhandelsmonopols<br />
und<br />
würde bedeuten, dass die <strong>Trafikant</strong>en<br />
die bevorzugten Anbieter<br />
von Glücksspielprodukten<br />
wie Lotto/Toto usw. wären. Damit<br />
wäre man vom Schicksal der<br />
Österreichischen Lotterien als bisher<br />
monopolisierten einzigen Anbieter<br />
von Glücksspielprodukten<br />
gleichzeitig unabhängiger.<br />
Idee wird neu belebt<br />
FPÖ pro Mittelstand wird diese<br />
Idee nun auf der Grundlage der<br />
geänderten Rahmenbedingungen<br />
neuerlich beleben und im<br />
Wirtschaftsparlament sowie mit<br />
der FPÖ im National- und Bundesrat<br />
entsprechende Gesetzesinitiativen<br />
setzen. Angedacht ist<br />
in diesem Zusammenhang in der<br />
Gruppe der freiheitlichen <strong>Trafikant</strong>envertreter<br />
auch ein sogenanntes<br />
<strong>Trafikant</strong>en-Lotto, wo<br />
spezifische neue Glücksspielprodukte<br />
mit neuen Marktteilnehmern<br />
gegenüber den Kunden präsentiert<br />
werden sollen.<br />
Mit diesen Initiativen möchte<br />
man den in Sachen Glücksspiel<br />
gänzlich untätigen Berufsvertretern<br />
von Schwarz und Rot zeigen,<br />
dass es sich lohnt, zukunftsorientierte<br />
Ideen zu verfolgen und<br />
nicht nur in der standespolitischen<br />
Vergangenheit zu leben. <br />
„Wir haben ein klares<br />
Konzept, das<br />
uns dazu befähigt,<br />
auch unabhängig<br />
vom weiteren<br />
Schicksal der Österreichischen<br />
Lotterien die Funktion<br />
des Glücksspielfachhändlers<br />
für unsere <strong>Trafikant</strong>en zu erhalten<br />
und auszubauen.“<br />
Ronald Walter, FPÖ pro Mittelstand<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 19
❚<br />
FPÖ als einzige<br />
Vertretung der <strong>Trafikant</strong>en<br />
Foto: F12PR.com<br />
Während SPÖ und ÖVP die Wiener <strong>Trafikant</strong>en seit Jahren politisch verraten, setzt sich die FPÖ<br />
als einzige politische Kraft für die Anliegen der Berufsgruppe ein. FPÖ-Abgeordnete auf Bundes-<br />
und Landesebene, an der Spitze Bundesparteiobmann HC Strache, kämpfen für die Anliegen<br />
der <strong>Trafikant</strong>en und Raucher gegen politische Willkür, wirtschaftliche Ungerechtigkeiten<br />
und Bürokratismus.<br />
Erhalt des Berufsstandes der <strong>Trafikant</strong>en als letzte Nahversorger Wiens<br />
Höhere Handelsspannen bei Tabakware und Lotto/Toto<br />
Verlängertes Zahlungsziel bei allen <strong>Pro</strong>dukten gegenüber dem Großhandel<br />
Kampf gegen die Willkür der Pressegrossisten<br />
Nikotinhaltige E-Zigaretten als Geschäftszweig für <strong>Trafikant</strong>en<br />
Kampf gegen das absolute Rauchverbot in der Gastronomie und im Veranstaltungswesen<br />
Faire Geschäftsbedingungen bei den Wiener Linien<br />
Schutz gegen Willkür der Wiener Stadtverwaltung bei Genehmigungen<br />
Foto: conartis/Fotolia.com<br />
20 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
Foto: Schuster<br />
Landesparteisekretär,<br />
LAbg. Toni Mahdalik:<br />
„Ich setzte mich für die <strong>Trafikant</strong>en<br />
gegen die Willkür<br />
und Schikane der Bürokratie<br />
ein“<br />
Foto: ldprod /Fotolia.com<br />
Foto: Trafik Linie 29 (CC-BY-SA-3.0)<br />
BR, Präsident FPÖ pro M.,<br />
Mag. Reinhard Pisec, BA:<br />
„Der Berufsstand der <strong>Trafikant</strong>en<br />
als letzte Nahversorger Wiens<br />
muss erhalten bleiben“<br />
Foto: FPÖ<br />
Foto: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS<br />
NAbg. Dr. Dagmar<br />
Belakowitsch-Jenewein:<br />
„Mehr Polizei auf<br />
den Straßen zum Schutz<br />
der Wiener <strong>Trafikant</strong>en gegen<br />
Überfälle“<br />
Foto: F12PR.com<br />
Foto: F12PR.com<br />
FPÖ pro Mittelstand<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />
Ronald Walter:<br />
„Die FPÖ hat als einzige Partei<br />
ein offenes Ohr für die <strong>Trafikant</strong>en“<br />
Foto: Schuster<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 21
Fotos: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS / Peter Korrak<br />
NAbg. Peter Wurm<br />
III. Nationalratspräsident Ing. Norbert Hofer<br />
❚ Wir setzen uns ein:<br />
FPÖ-Initiativen im Parlament für<br />
die Berufsgruppe der <strong>Trafikant</strong>en<br />
Die FPÖ-Fraktion im Parlament setzt immer wieder konkrete Initiativen für die Berufsgruppe der<br />
<strong>Trafikant</strong>en und im Speziellen für die vorzugsberechtigten Behinderten in diesem Berufsstand.<br />
Durch Petitionen, Anträge und Anfragen wird das Rauchverbot bekämpft, werden willkürliche<br />
Entscheidungen der Monopolverwaltung in die Öffentlichkeit gebracht und Verbesserungen für<br />
die <strong>Trafikant</strong>en im Finanz-, Wirtschafts- und Sozialministerium angeregt. Anregungen der <strong>Trafikant</strong>envertreter<br />
von FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand werden immer wieder gerne aufgenommen!<br />
Petitionen<br />
☛ Petition betreffend „Bereitstellung von selbständigen Behindertenarbeitsplätzen zur beruflichen Integration von Vorzugsberechtigten durch<br />
Einführung eines Tabak-, Glücksspiel- und Sportwetteneinzelhandelsfachgeschäftssystems“ (Dritter Nationalratspräsident Ing. Norbert<br />
Hofer)<br />
☛ Petition betreffend „Nein zum absoluten Rauchverbot!“ (FPÖ-Initiative Freiheit & Verantwortung für Bürger und Gastronomie)( Tourismussprecher<br />
NAbg. Mag. Roman Haider und Konsumentenschutzsprecher NAbg. Peter Wurm)<br />
Anträge<br />
☛ Antrag der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rechtssicherheit und Nichtraucherschutz<br />
☛ Antrag der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen betreffend E-Zigarettenvertrieb und E-Zigarettenangebot inklusive E-<br />
Dampfgeräte<br />
22 | <strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong>
NAbg. Mag. Roman Haider<br />
NAbg. Bernhard Themessl<br />
Anfragen<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister<br />
für Finanzen betreffend Solidaritäts- und Strukturfonds für <strong>Trafikant</strong>en<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister<br />
für Finanzen betreffend „Transparenzdatenbank“ sowie Solidaritäts- und Strukturfonds für <strong>Trafikant</strong>en<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen<br />
betreffend Behindertendiskriminierung durch die MVG (Monopolverwaltung GmbH) bei der Vergabe der<br />
Trafik Westbahnhof (ehemalige Trafik Wagner)<br />
Foto: Schuster<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Arbeit,<br />
Soziales und Konsumentenschutz betreffend Enteignung von <strong>Trafikant</strong>en durch Monopolverwaltung<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen<br />
betreffend Beendigung des Überlassungsvertrags N.N. zwischen JTI/Austria Tabak und der Monopolverwaltung<br />
(GmbH)<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Inneres<br />
betreffend Sachbeschädigung an Tabakwarenautomaten<br />
„Während rote und schwarze<br />
Berufs- und Volksvertreter in<br />
der Pendeluhr schlafen, machen<br />
FPÖ <strong>Pro</strong> Mittelstand und<br />
die FPÖ Politik mit Hausverstand<br />
für unsere <strong>Trafikant</strong>en.<br />
Dafür möchte ich mich ausdrücklich<br />
bedanken“<br />
Ronald Walter, FPÖ pro Mittelstand<br />
<strong>Trafikant</strong>ensprecher<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit<br />
betreffend Auswirkungen des generellen Rauchverbots auf Konsumenten, Gastronomiewirtschaft, Tabaktrafikanten und Vereinsleben/Freiwilligenarbeit<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an die Bundesministerin für Gesundheit betreffend Rauchverbot<br />
für E-Zigaretten und E-Shishas<br />
☛ Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Peter Wurm, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Finanzen betreffend Vorsorgungsjob<br />
für Ex-Geschäftführerin (der Monopolverwaltung GmbH) Reisenbichler (ÖVP)?<br />
<strong>Pro</strong> <strong>Trafikant</strong> | 23
GZ 14Z040144M P.b.b.