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Gemeinde Engelberg 2016-50

Die Gemeinde Engelberg begleitet mit einen redaktionellen Teil von und über Engelberg.

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Schutzwürdigkeit und Restaurierbarkeit<br />

dieses bedeutenden<br />

Bauwerks festgehalten<br />

hatte, hat sich ausgezahlt.<br />

INNENRESTAURIERUNG: Wie<br />

die Bauuntersuchung vom<br />

Sommer 2008 zeigte, waren<br />

die Oberflächen und Ornamente<br />

aus der Belle Époque<br />

hinter der modernen Verschalung<br />

soweit erhalten geblieben,<br />

dass eine Restaurierung<br />

bzw. Rekonstruktion des Saalinnern<br />

mit seinen zahlreichen<br />

Details möglich war. Unter der<br />

Leitung des <strong>Engelberg</strong>er Architekturbüros<br />

Kuster+ Infanger<br />

wurde der Saal in den Jahren<br />

2009 bis 2010 restauriert<br />

und nördlich um einen neuen<br />

Servicetrakt anstelle der alten<br />

Anbauten erweitert. Das<br />

Restaurierungsatelier Stöckli<br />

AG aus Stans hat in aufwändiger<br />

Kleinarbeit hunderte<br />

von Laufmetern Stuckaturen<br />

gemäss Befunden und historischen<br />

Fotos hergestellt und<br />

appliziert. Der untere Teil des<br />

Saals mit der verspiegelten<br />

Holzverkleidung musste vollständig<br />

rekonstruiert werden.<br />

Auch die Kristallleuchter und<br />

die Farbverglasungen der Deckenfenster<br />

wurden neu angefertigt.<br />

Original und seit über<br />

hundert Jahren in Gebrauch<br />

ist hingegen der nun restaurierte<br />

Fischgrat-Parkettboden.<br />

Die Farbigkeit der Wände in<br />

zarten Pastelltönen konnte<br />

anhand von Befunden so rekonstruiert<br />

werden, dass sich<br />

das Saalinnere heute wieder<br />

im Zustand von 1911 präsentiert.<br />

Damals war der seitliche<br />

Anbau realisiert worden, der<br />

es ermöglichte, im Obergeschoss<br />

des Saales eine Seitengalerie<br />

zu öffnen, wo vorher<br />

Wandbilder gewesen waren.<br />

Aussen hat der historische<br />

Saalbau seine vier in den fünfziger<br />

Jahren abgebrochenen,<br />

glockenförmigen Dachaufbauten<br />

zurückerhalten. Damit<br />

zieht der wichtige öffentliche<br />

Bau von der Dorfstrasse und<br />

der Bahnhofstrasse her gesehen<br />

wieder die Blicke auf sich<br />

und kann sich gegenüber seinem<br />

mächtigen Nachbarn angemessen<br />

behaupten.<br />

WÜRDIGUNG: Am 9. April<br />

2010 konnte der in seine alte<br />

Erscheinung zurückgeführte<br />

Kursaal feierlich eingeweiht<br />

werden. Seither wird er von<br />

Einheimischen und Gästen<br />

rege genutzt. Modernste Bühnentechnik<br />

und Infrastruktur<br />

erlauben vielfältige Veranstaltungen,<br />

von Festbanketten<br />

über Versammlungen bis hin<br />

zu Theateraufführungen und<br />

Konzerten. Die erfolgreich abgeschlossene<br />

Restaurierung<br />

ist ein grosser Gewinn für <strong>Engelberg</strong><br />

und für den Kanton<br />

Obwalden. Bund und Kanton<br />

unterstützten daher die 2,1<br />

Millionen Franken teuren Restaurierungsarbeiten<br />

mit insgesamt<br />

570’231 Franken.<br />

Auszug aus dem Buch:<br />

«Kultur- und Demkkmalpflege<br />

in Obwalden 2010–2011»<br />

Erhältlich bei Bücher Dillier,<br />

Sarnen<br />

Kultur- und Denkmalpflege in Obwalden 2010 –2011 Jahresheft 7I2014<br />

Jahresheft 7l2014<br />

Kultur- und Denkmalpflege in Obwalden<br />

2010 –2011<br />

Fachste le für Kultur- und Denkmalpflege<br />

Historisches Museum<br />

• Fachste le für Kulturgüterschutz<br />

• Kantonsbibliothek • Staatsarchiv<br />

Die Rekonstruktion der Farbverglasungen der Oblichter war aufgrund der<br />

spärlichen Bildquellen eine besondere Herausforderung.<br />

<strong>Gemeinde</strong>rubrik <strong>Engelberg</strong>

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