Ausgabe Dezember 2016

HAPPY END
Betty
-
das Hundeglück
aus dem Pappkarton
Einfach nur an die frische Luft wollte Steffen
Hartlieb an diesem eiskaltem Tag, dem 12. Januar
vor vier Jahren. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit
bei minus acht Grad und leichtem Schneefall
zog es den Webdesigner an den Wormser Rhein.
Dort konnte er bisher immer seine Gedanken
sortieren und von seinem stressigen Alltag abschalten.
Was er dieses Mal auf
seinem Spaziergang erlebte,
hätte der junge Mann nie erwartet,
aber es veränderte sein
ganzes Leben.
Den Kragen hochgeschlagen und
den Kopf gesenkt, spazierte
Steffen Hartlieb fröstelnd an
einem Busch vorbei und ließ
seinen Tag Revue passieren. Auf
einmal fiepte es herzzerreißend.
Erschrocken hielt der junge Mann
inne und suchte hektisch im
diffusen Licht der Dämmerung,
woher dieses jämmerliche Geräusch
kam. „Ich dachte mein
Herz bleibt stehen, als ich unter den Blättern des
Strauches einen Karton und darin einen winzigen
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rotbraunen Hund sitzen sah, der mich so zutraulich
und gleichzeitig herzzerreißend anjammerte",
erinnert sich der Wormser, „ Ich blickte mich
hektisch nach dem Besitzer dieses kleinen Hundes
um. Doch weit und breit war niemand zu sehen.
Jemand muss den Hund einfach ausgesetzt haben.
Wenn ich sie nicht gefunden hätte, wäre Betty jetzt
tot!" Steffen Hartlieb bekommt
noch heute Gänsehaut bei dem
Gedanken, dass das kleine Fellknäuel
grausam erfroren wäre.
Zurück an den Rhein: Steffen
nahm den winzigen Welpen hoch,
der erbärmlich vor Kälte und
Angst zitterte. Instinktiv steckte er
den kleinen Hund in seine Jacke,
um ihn zu wärmen. „Das kleine
Hündchen kuschelte sich ganz eng
an mich", erinnert sich der Tierliebhaber
und machte sich sofort
auf den Weg zu einem Tierarzt.
„Weiblich, vermutlich Dackelmischling,
circa vier Wochen alt,
unterkühlt und leicht unterernährt, aber sonst
stabil", so die sachliche Diagnose des Tierarztes.