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Ausgabe Dezember 2016

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ERNÄHRUNG<br />

Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse<br />

„Gesundheit beginnt im Napf! “ Doch wie ernähre<br />

ich meinen Hund, wenn er nicht gesund ist?<br />

Gerade Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse<br />

kommen bei Hunden immer häufiger vor. Meist<br />

bekommt der Vierbeiner dann ein spezielles Diät-<br />

futter verordnet. Doch was muss ich berücksichtigen,<br />

wenn ich meinen Hund roh ernähren will?<br />

Ernährungsberaterin Bettina Schmitt erklärt, worauf<br />

Hundebesitzer in diesem Fall achten sollten.<br />

Welche Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gibt<br />

es?<br />

Bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse unterscheidet<br />

man zwischen einem akuten und einem<br />

chronischen Verlauf. Während der akute Verlauf<br />

verhältnismäßig oft bei übergewichtigen Hunden<br />

und nach übermäßigem Fettverzehr vorkommt, ist<br />

die chronische Insuffizienz ein eher schleichender<br />

Prozess. Hierbei werden nicht genug Verdauungsenzyme<br />

gebildet.<br />

Wird bei allen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse<br />

das gleiche gefüttert?<br />

Zu Beginn nicht. Während bei einer akuten Entzündung<br />

der Bauchspeicheldrüse, der sogenannten Pankreatitis,<br />

der Hund gefastet wird und anschließend<br />

die Nahrung wieder mit Brühen und Flüssigkeiten<br />

eingeführt werden kann, gibt man bei der chronischer<br />

Insuffizienz das Fleisch zunächst gewolft.<br />

Kohlenhydrate werden bei beiden Formen völlig<br />

weggelassen, weil gerade diese die Bauchspeicheldrüse<br />

sehr belasten. Hunde mit EPI (exokrine<br />

Pankreas Insuffizienz) werden mittels Enzymen<br />

unterstützt, welche dem Hund helfen die Nahrung<br />

aufzuspalten.<br />

Wann soll gefastet werden und wann nicht?<br />

Bei der akuten Entzündung soll mittels fasten die<br />

Entzündung zum Abklingen kommen. Viele Hunde<br />

mögen da auch gar nichts essen, weil eine Entzündung<br />

auch mit Schmerzen verbunden sein kann.<br />

Bei der Insuffizienz hat man hingegen oft Durchfälle,<br />

große voluminöse Kotmengen, sogenannter Fett-<br />

stuhl ist zu beobachten, ebenso Blähungen, Magen-<br />

geräusche bis hin zu gesteigertem Appetit ohne<br />

Gewichtszunahme.<br />

Der Hund kann schlichtweg die Nahrung<br />

nicht verwerten, da ihm die Verdauungsenzyme<br />

fehlen. Hier würde fasten<br />

ins Leere laufen, ja wäre geradezu kontraproduktiv.<br />

Was muss man in den jeweiligen Fällen<br />

beachten?<br />

In beiden Fällen sollte immer der gesamte<br />

Organismus bedacht werden.<br />

Mehrere kleine Mahlzeiten mit Verdauungsenzymen<br />

zu geben, ist sinnvoll. In meiner bisherigen Lauf-<br />

bahn als Ernährungsberaterin habe ich schon einige<br />

Bauchspeicheldrüsen-Hunde begleiten dürfen und<br />

dies mit sehr guten Erfolgen.<br />

Gibt es Zusätze, die helfen?<br />

Besonders die Enzyme Bromelain und Papain sind<br />

sehr hilfreich, alternativ auch eine Enzymmischung.<br />

Antioxidantien sowie Omega 3 Fischöl sollten zum<br />

festen Bestandteil der Ernährung werden, während<br />

der Faseranteil im Futter möglichst niedrig gehalten<br />

wird, da dieser die Bauchspeicheldrüse weiter belastet.<br />

Weitere hilfreiche Nahrungsergänzungen<br />

sind Spirulina, ein Vitamin B Komplex sowie ein<br />

konsequenter Aufbau der Darmflora. In der akuten<br />

Phase unterstützen Bitterstoffe, wie die in Löwenzahnsaft<br />

oder auch Aloesaft, die Verdauungssäfte.<br />

Zur Person:<br />

Bettina Schmitt<br />

- sie barft seit acht Jahren<br />

seit 2014 zertifizierte Ernährungsberaterin für<br />

Hunde und Katzen nach Swanie Simon<br />

www.barfbedarfbettina.de<br />

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