Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...

Tabelle 1: Wirtschaftliche Kennzahlen der Kultur- und Kreativwirtschaft 2008
Kultur- und Absolutangaben Anteil an der Veränderung
Kreativwirtschaft Gesamtwirtschaft gegenüber Vorjahr
Unternehmen 238.300 7,4 % 4,3 %
Umsatz in Milliarden Euro 131,7 2,5 % 1,8 %
Erwerbstätige 1.001.700 3,3 % 3,4 %
Sozialversicherungspflichtig 763.400 2,8 % 3,1 %
Beschäftigte
1. Etablierung der Kultur- und Kreativwirtschaft
als eigenständiges Wirtschaftsfeld und Wachstumsbranche:
Die Kultur- und Kreativwirtschaft gehört
in den Gesamtfokus moderner Wirtschafts- und
Kulturpolitik. Ihr muss aus dem Blickwinkel der Wirtschaftspolitik
heraus eine ebenso starke Beachtung
zukommen wie anderen Wirtschaftsbereichen. Eine
Wirtschaftspolitik mit dem Ziel der Unterstützung
und des Ausbaus der Innovationskraft in Deutschland
muss die Entwicklung dieses Wirtschaftsbereichs als
Querschnittsbranche in ihre wirtschaftspolitische
Ausrichtung integrieren. Die Kultur- und Kreativwirtschaft
ist aber mehr als nur ein bedeutender Wirtschaftszweig.
Künstler und Kreative stehen in allen
Teilmärkten am Anfang der Wertschöpfung. Sie sind
die Produzenten von Kunst- und Kulturprodukten.
Für sie ergibt sich eine besondere Verantwortung.
Insofern ist Kultur- und Künstlerförderung auch als
Wirtschaftsförderung zu betrachten, als eine echte
Investition in die Zukunft.
2. Verstetigung des volkswirtschaftlichen Monitorings:
Die wirtschaftlichen Kennzahlen zeigen: Die
Kultur- und Kreativwirtschaft ist kein weicher, sondern
ein harter Standortfaktor. Es ist deshalb wichtig,
auch künftig jährlich zu wissen, wie sich die Kulturund
Kreativwirtschaft entwickelt hat. Gleiches gilt für
die elf Teilmärkte.
3. Fortsetzung des begonnenen Dialogs: Es ist angezeigt,
auch künftig auf dem aktuellen Stand hinsichtlich
der Strukturen, Herausforderungen, Entwicklungslinien
und Bedarfe der einzelnen Teilmärkte zu
bleiben.
4. Verbesserung der wirtschaftlichen Vernetzung:
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ähnlich wie die
IT-Industrie ein Querschnittsbereich mit Schlüssel-
funktion. Sie steht in vielfältigen Bezügen zu traditionellen
Wirtschaftsbereichen. Auch verbindet die
Kultur- und Kreativwirtschaft Technologie und Kreativität.
Um die Potenziale künftig noch besser zu nutzen,
ist es wichtig, den Austausch innerhalb der Kultur-
und Kreativwirtschaft weiter auszubauen. Hierfür
sollen eine entsprechende Plattform geschaffen und
die notwendigen Kommunikationsräume zur Verfügung
gestellt werden. Wichtig ist es auch, den Austausch
zwischen der Kultur- und Kreativwirtschaft
und den traditionellen Industrien zu verbessern.
5. Aufbau eines Netzwerks für die Akteure der
Kultur- und Kreativwirtschaft: Bestehende Fördermöglichkeiten
sind den Unternehmen der Kultur- und
Kreativwirtschaft häufig nicht bekannt. Auch bedürfen
die Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft
– dies gilt insbesondere in der Gründungsphase
– einer besonderen Form der Ansprache, um
die notwendige Professionalisierung zu erreichen.
Daher soll die Heranführung an und die Vermittlung
in bestehende Förderprogramme deutlich verbessert
werden. Dies soll durch den Aufbau eines Netzwerks
für die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft erreicht
werden, das wichtige Lotsenfunktionen übernehmen
wird. In nahezu allen Studien und Berichten
zum Thema Kultur- und Kreativwirtschaft wird außerdem
auf deutliche Defizite vieler Akteure in Sachen
Management und Vermarktung hingewiesen. Um
dem abzuhelfen, soll ein Kompetenznetzwerk aus externen,
branchenkundigen Experten in diese Lotsenstruktur
integriert werden. Ein solches Netzwerk soll
zielgenaue Unterstützung bei der Professionalisierung
(etwa in Form von „Coaching on the job“) anbieten und
dabei helfen, Produktionsprozesse zu optimieren,
Markterschließungen vorzubereiten, Marketing-Strategien
zu entwickeln sowie neue, zusätzliche Tätigkeitsfelder
für Künstler und Kulturschaffende zu
23